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24.06.2003, 20:39 | #2901 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Doch anstatt den Innostempel zu betreten, marschierte Frost geradewegs an ihm vorbei in Richtung Kaserne. Auf den Straßen erledigten einige Bürger ihre letzten Geschäfte, ein paar Kinder tollten über das rauhe Kopfsteinpflaster. Die untergehende Sonne stand als kreisrunde, orange glühende Scheibe tief am Himmel, ihr Glanz wurde von den Ziegeldächern des Viertels zurückgeworfen. Schon aus einiger Entfernung konnte Frost das helle Klirren aufeinandertreffender Schwerter vernehmen. Sein Gefühl täuschte ihn nicht. Als er auf den Übungsplatz trat, konnte er ein gutes Dutzend Soldaten erkennen, die in voller Montur den Schwertkampf übten. Ein kleines Stück entfernt stand eine hochgewachsene Gestalt in schwerer Rüstung. Rabenschwarzes Haar fiel in langen Strähnen über seine Schultern auf die in der Sonne glänzende Schulterpanzerung des Harnischs, die gepanzerten Hände waren in die Hüften gestemmt. Ein verblüffter Ausdruck machte sich in Telarons Gesicht breit, als er Frosts Schritte hörte und sich daraufhin herumdrehte. "Bei den Göttern", entfuhr es dem General. "Ich grüße euch, General", begrüßte Frost den Anführer der gorthanischen Armee und konnte sich ein leichtes Grinsen obgleich seiner Verwunderung nicht verkneifen. "Seid ihr es wirklich?", fragte Telaron noch immer in schierem Unglauben. Selbst nach einem herzhaften Händedruck war die Überraschung noch nicht vollständig aus seinem Blick gewichen. "Kennt ihr noch einen anderen Frost?" Das Grinsen des Kriegers gewann an Breite. "Und ihr seid wirklich auf dem Göttersitz gewesen?" Telaron schüttelte den Kopf als Frost nickte. "Ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr mit eurer Rückkehr gerechnet. Was habt ihr dort oben erlebt?" Der Waffenmeister klärte den General mit einer knappen Zusammenfassung über sein Treffen mit Sturm auf. Einige Details ließ er bewusst aus. Trotz allem war das Treffen doch sehr persönlich gewesen. "Ich habe etwas für euch", meinte Frost, nachdem er seine Erzählung beendet hatte und zog den Brief sowie das Amulett aus der Tasche. "Ein Schreiben des Innospriesters Gycolus an seinen Freund, den Inquisitor Tannenberg", erklärte der Schwertmeister auf Telarons fragenden Blick hin. "Offensichtlich ist der liebe Herr Geweihte scheinheiliger, als er zuzugeben bereit ist." "Das ist ein schwerer Vorwurf." Der Blick des Generals hatte sich zunehmend verdüstert. Der Gedanke, einen weiteren Verräter in der Stadt zu haben, behagte ihm sichtlich nicht. "Der Brief ist Beweis genug. Ich habe ihn noch nicht geöffnet. Falls ihr es wünscht, kann ich meinen Schüler Esteron noch als Zeugen hinzuziehen." "Ich denke das wird nicht nötig sein", knurrte der General mit finsterer Miene. "Was schlagt ihr Gycolus betreffend vor?" Frosts Mundwinkel verzogen sich zu einem verstohlenen Grinsen. "Ich denke, ich werde ihm einen kleinen Besuch abstatten." |
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25.06.2003, 14:18 | #2902 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Das Tappen der ledernen Stiefel auf den spiegelnden Marmorfliesen hallte im gesamten Kirchenschiff wider. Frost bemühte sich erst gar nicht, lautlos aufzutreten. Er war nicht gekommen, um sich unauffällig zu verhalten. Festen Schrittes marschierte er geradewegs auf den Altar im hinteren Bereich der Halle zu. Ein rotes, mit goldenen Stickereien verziertes Tuch lag über dem Steinblock, eine tönerne Schale stand einsam in der Mitte der Altarplatte. Der Anblick erinnerte Frost daran, wie lange er schon nicht mehr gespendet hatte. Und wenn er ehrlich war, bereute er es auch nicht weiter. Der Gedanke ließ ihn schmunzeln. Vieles mochte sich verändert haben, doch die Priesterschaft Innos' würde sich wohl nie ändern. Sie waren immer noch die selben Honigschmierer wie vor gut zwanzig Jahren. Gerade als Frosts wachsame Augen einen winzigen, rostroten Fleck auf dem Sockel des Altares erspähten, hörte er Schritte. Ein schmales Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er sich umwandte und direkt in das paustbäckige Gesicht eines Priesters blickte. Wie viele Geweihten der Priesterschaft strahlte auch dieses Exemplar eine leicht überhebliche Aura aus. Auf manche mochte sie erhaben wirken, Frost empfand sie einfach als arrogant. Die Mundwinkel des Priesters waren ein Stück zu weit nach unten verzogen, das Kinn ein Stückchen zu weit nach vorne gereckt. "Spart euch euren Segen", begann Frost das Gespräch noch immer geheimnisvoll lächelnd, als sich die Brust des Priesters leicht aufblähte und er zu einer Begrüßung ansetzte. Einen Augenblick lang weidete sich der Waffenmeister an dem Ausdruck völligen Unverständnisses im Gesicht Glycolus', dann begann er langsam, um den Mann herumzuschlendern. Unmerklich schob sich seine hinter dem Rücken liegende Hand zu dem Brief. Bei Gelegenheit musste er sich bei Satura für den Gefallen revanchieren, auch wenn sie ihm wohl eher unbewusst geholfen hatte. Ihrer Erleichterung nach zu urteilen hatte er selbst ihr wohl einen um einiges größeren getan. Doch konnte sie ja nicht wissen, wie wichtig das Dokument war. "Tauben fliegen wirklich schnell und sind in der Regel auch durchaus zuverlässig", sprach der Krieger, während er den Priester weiterhin wie ein hungriges Raubtier umkreiste. Seine Finger schlossen sich um das rauhe Papier des Briefes. "Doch haben auch sie Feinde", fuhr er fort, "Falken sind gewandte Jäger und die Natur hat die Angewohnheit, den Willen einzelner Menschen nicht weiter zu beachten. Was wäre also, wenn das Täubchen sein Ziel nicht mehr erreichen kann?" Frost fuhr herum, der Brief lag wie eine zum tödlichen Stoß erhobene Waffe in seiner Hand. "Dieser Brief trägt euer Siegel. Und er ist an einen gewissen Inquisitor Tannenberg adressiert." Glycolus Unterlippe begann zu beben. Auf einmal wirkte er nicht einmal mehr halb so selbstsicher wie zuvor. "Ihr wisst doch sicherlich, dass die Inquisition als Feinde der Stadt einzustufen ist?" |
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25.06.2003, 17:52 | #2903 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Doch statt wütenden Schritten erscholl in Glycolus' Rücken nur ein leises Lachen. "Schade, wirklich zu schade", lachte Frost, während die Asche des zerstörten Briefes zwischen seinen behandschuhten Fingern hindurchrieselte. "All die Arbeit umsonst." Zu Glycolus' Verunsicherung lag in Frosts Stimme nur ein Hauch spöttischen Bedauerns. "Dabei hatten sich Telarons Leute wirklich Mühe gegeben. Er sah verblüffend echt aus, findet ihr nicht?", meinte Frost mit einem traurigen Blick auf den Aschehaufen zu seinen Füßen. Er besuchte nicht ohne guten Grund den Priester erst heute. Schlagartig verhärtete sich seine Miene, als er auf den Verräter zutrat. "Die Zeit der Spielchen ist vorbei, Glycolus. General Telaron weiß längst Bescheid über euren Verrat. Ihr mögt zwar Recht haben, was die Geschäfte eures Ordens anbelangt. Doch sobald ihr die Gesetze der Stadt überschreitet, werden sie zu einer städtischen Angelegenheit. Ihr seid angeklagt, mit der Inquisition zu kollaborieren und das Land verraten zu haben. Soll ich erst die Soldaten hereinrufen, oder kommt ihr freiwillig mit?" Frosts Tonfall war noch immer freundlich, aber der Glanz seiner Augen verriet, wie es um den Wahrheitsgehalt der guten Miene stand. |
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25.06.2003, 18:41 | #2904 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
"Ich kann euch mit Freude ein lauschiges Plätzchen zeigen. Einzig und allein die Aussicht lässt zu wünschen übrig - Die Gitterstäbe stören etwas." Wie aus Zufall klappte Frosts Mantel flappend auseinander, das Licht der Kerzen brach sich funkelnd auf den stählernen Griffen der beiden Schwerter. "Der echte Brief befindet sich sicher verwahrt in General Telarons Besitz. Es steht euch natürlich frei, meinen Worten Glauben zu schenken oder nicht. Allerdings ist das eure letzte Gelegenheit, diesen Konflikt friedlich zu beenden. Ich habe das Gefühl, dass die Soldaten weniger freundlich sein werden. Offensichtlich haben sie es nicht sonderlich gern, wenn sie betrogen werden." Der Blick des Priesters huschte gehetzt zum Tempeleingang. Frost registrierte die Reaktion, ohne sich zu rühren. Doch innerlich bereitete er sich auf ein blitzschnelles Eingreifen vor. In seinem derzeitigen Zustand war Glycolus unberechenbar. Nun, er würde schon sehen, was er davon hatte, ihn anzugreifen oder einen Fluchtversuch zu unternehmen. Die Soldaten vor dem Tempel warteten nur darauf, dass etwas schief ging. Ebenso wie die beiden am Hintereingang. |
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25.06.2003, 20:01 | #2905 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
"Vermutlich werdet ihr in Bälde Besuch von einigen Feuermagiern bekommen", warnte Frost den General von Gorthar vor. Doch Telaron zuckte nur mit den Schultern und kippte den verbleibenden Inhalt des Wasserschlauchs über seinem Kopf aus. "Die sollen nur kommen", schnaubte er, während er sich die nassen Haare aus den Augen wischte und prustend den Kopf hob. Dann griff er nach einem Handtuch, um sein Gesicht abzutrocknen. Plätschernd lief das Wasser in eine schmale Abflussrinne, die direkt zu dem nahen Becken des Kriegshafens führte. "Der Brief ist Beweis genug. Falls sie wirklich Ärger machen sollten, kann ich mich darauf verlassen, dass diese Frau von der ihr spracht..." "Satura", half Frost Telaron auf die Sprünge, welcher daraufhin nickte und weitersprach. "... uns mit ihrer Aussage unterstützt?" "Garantieren kann ich für nichts. Ich kenne sie nicht allzu gut, aber ich denke trotzdem, dass sie euch helfen würde. Sie ist gestern zurück nach Khorinis gesegelt, doch falls ihr es wünscht, würde ich ihr nachsetzen." Der General winkte ab. "Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Selbst die Kirche muss sich an die Gesetze des Landes halten. Glycolus scheint da anderer Meinung zu sein, doch er wird sehen was er davon hat. Die Inquisition hat unsere ehrenwerten Ratsherren auf dem Gewissen, indem er ihr half, macht er sich mitschuldig. Wer weiß, vielleicht wusste er sogar von dem geplanten Mord?" Inzwischen waren seine Haare wieder halbwegs trocken. Nachdem er den Harnisch angelegt hatte, kehrte er zusammen mit dem Schwertmeister auf den Exerzierplatz zurück. "Wie dem auch sei, ich bin euch überaus dankbar dafür, dass ihr diesen Verräter entlarvt habt." "Es war eher Zufall. Bedankt euch bei Gelegenheit bei Satura - Ohne sie wäre ich gar nicht erst an den Brief gekommen." "Richtet ihr meinen Dank aus, falls ihr sie treffen solltet." Ein Offizier näherte sich und Telaron wechselte einige kurze Worte mit ihm, bevor er sich erneut an Frost wandte. "Sie ist in der Stadt jederzeit willkommen. Ich würde sie gerne einmal kennenlernen. Immerhin muss ich ja wissen, wer uns da vor einem weiteren Verrat bewahrt hat", meinte Telaron mit einem warmen Lächeln. "Falls ihr noch etwas benötigt, wisst ihr wo ihr mich findet. Die Wachen werden euch einlassen, falls ihr in die Burg wollt. Doch entschuldigt mich jetzt bitte, es gibt Neuigkeiten aus Utanyeat." Frost nickte und machte sich dann auf den Weg zum Hafen, wo Esteron und Gardiff auf ihn warten wollten. Utanyeat. Der Krieger hatte von der Grafschaft gehört. Seltsame Ereignisse in der dortigen Festung verängstigten die Bevölkerung. Angeblich trieb ein Dämon sein Unwesen in der Burg. Eine Paladine waren aufgebrochen, um dort für Ordnung zu sorgen, doch schienen selbst sie den finsteren Mächten nicht gewachsen zu sein. Der Fall war es wert, weiterhin verfolgt zu werden... |
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25.06.2003, 21:49 | #2906 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
"Da seid ihr ja", begrüßte Frost seine beiden Schüler sowie die, wie gewohnt, an Esteron hängende Lehna. "Das Problem Glycolus wäre wohl fürs Erste aus der Welt geschafft", klärte er seine Begleiter über den Erfolg seiner Mission auf. "Der liebe Herr wird die nächste Zeit hinter Gittern verbringen. Verrat ist keine Kleinigkeit. Er hat Glück, dass er ein Priester Innos' ist. Anderenfalls wäre er wohl gleich gehängt worden. Doch lasst uns über andere Dinge reden", wechselte er das Thema. "Esteron", wandte er sich an den jungen Wanderer, "Ihr begleitet mich nun schon geraume Zeit. Ich habe euch stets aufmerksam beobachtet und eure Fortschritte registriert. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich euch einen guten Teil gar nicht lehren brauchte. Das Wissen schlummert irgendwo tief in eurem Dickschädel, ich musste es nur reaktivieren. Ihr habt die Fertigkeiten, alles was euch im Weg steht, ist euer Gemüt. Zügelt euer Temperament und ihr werdet schneller Fortschritte erzielen, als ihr euch umschaut." Der Krieger schwieg eine Zeit lang und beobachtete Esterons Reaktionen auf seine Worte. "Wie dem auch sei, ihr habt mich nicht enttäuscht. Ich kann euch kaum noch etwas beibringen, alles weitere wird euch die Zeit und die Erfahrung bringen. Euer Herz sitzt am richtigen Fleck, macht etwas aus eurem Potential." Der Waffenmeister zwinkerte vieldeutig, bevor er sich zu Gardiff herumdrehte. "Was euch betrifft", Frost holte tief Luft und bemerkte amüsiert, wie sein Schüler ein Stückchen zu schrumpfen schien. Doch der Krieger lächelte, als er weitersprach. "Der Auftrag, den ich euch erteilte, brachte zwar nicht den gewünschten Erfolg, doch war es wohl nicht eure Schuld. Zunächst war ich skeptisch, als ihr mir davon erzähltet, dass ihr euch tatsächlich mit einem Luzkan angelegt hattet. Und ich bin noch immer der Meinung, dass es verflucht leichtsinnig war. Dennoch habt ihr bewiesen, dass ihr auch anders könnt. Ihr könnt viel erreichen, wenn ihr einmal euren Kopf benutzt. Ansonsten könnte ich nur wiederholen, was ich bereits Esteron gesagt habe. Ich habe euch gezeigt, wie ihr euren Körper richtig einzusetzen habt. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann sucht die Gefahr oder nach Möglichkeiten, eure Grenzen auszutesten. Das Leben ist immer noch der wertvollste Lehrmeister - Und es wartet auf euch. Wendet eure Kenntnisse weise an, und ihr werdet mit der Zeit neue Möglichkeiten entdecken." |
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27.06.2003, 15:44 | #2907 | ||||||||||||
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Arson macht ne Zwangspause -
Yargh, wie kommt denn das, wenn ich mich hier als quasi Letzter zu Wort melde? Hier im OT-Forum zieht meine Standartausrede ("Ich schau ja sooo selten ins Forum...") auch nicht, also was tun? Idee : Ich schieb einfach dem Threaderöffner die Schuld zu. Jaaa, das mach ich, muaha. Denn warum muss der das Ding auch ausgerechnet dann erstellen, wenn ich aus gutem Grund (Rocken!) den gesamten Tag über nicht erreichbar bin? Haha, ja, jetzt hab ich mich mal wieder souverän rausgeredet. Und ich bin stolz (?) auf mich. Und auf Arson*. Denn ohne ihn wäre dieses Forum um ein gutes Stück seiner Essenz ärmer. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, in denen wir uns alle mit Zweizeilern die Schädel eingeschlagen und die Threadseiten gefüllt haben. Oh ja, die gute (?) alte Zeit! Arson aka Bullit aka Ahram aka Guthwulf aka noch ein paar weitere war damals einer der ersten, die ihre Posts langsam aber sicher durch weitere Zeilen erweiterten und sich durch ihren stetig besser werdenden Poststil aus der hungrigen Meute herauskristallisierten. Was soll ich noch sagen? Ich bin verflucht froh, dass Arson auf allen meinen Quests dabei war, und ich habe es bestimmt nicht bereut, auf seiner Herrin-Quest dabeigewesen zu sein. Ebenso bin ich froh, zusammen mit ihm mehrere Megabyte an ICQ-Logs zu produzieren und meinen Mech unter dem Beschuss seiner Extremreichweitenlaser wegdampfen zu sehen ( ;) ). Wie meine (doch recht vielen ^^) Vorredner bereits betonten, gehört Arson zu den Postern dieses Forums, die einerseits durch den Reichtum an Phantasie ihrer Geschichten sowie durch einen beeindruckenden Schreibstil begeistern können. Umso trauriger ist es, dass das seltsame Land, in dem ich meinen Arsch platziert habe, diesen Burschen nun aus unserer Mitte klaut, um ihn irgendwo im Land des endlosen Gaudakonsums schuften zu lassen (Bin ich nicht ein Patriot? Komm Joni, hau mich - Ich steh auf Schlagen ). Doch ich sage euch : Auch diese Schufterei wird ein Ende haben! Und wenn es soweit ist, hoffe ich, dass wir den verlorenen Sohn erneut in unserer Mitte willkommen heißen können. Amen. (Moment, seit wann bin ich Prediger? *Kopfkratz* Something strange is happening here...) |
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28.06.2003, 12:55 | #2908 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
"Langsam wird es eng hier!", zischte Frost zwischen den Zähnen hindurch, als die Wände und der Fußboden um ihn herum in kalkig weißen Staubexplosionen untergingen. Das Klirren von zerspringendem Marmor und das Bersten von Holz erfüllte seine Ohren, er spürte den heißen Luftzug eines Querschlägers, der nur haarscharf an seinem Hals vorbeijagte. "Scheisse!", fluchte der Söldner lautstark, doch der Fluch ging in dem Lärm des Kugelbombardements unter. "Nightsky, ich brauche einen Fluchtkorridor!" Als das Knattern der Maschinenpistole in seinem Rücken verstummte, konnte Frost das statische Rauschen der unterbrochenen Verbindung hören. Fluchend stieß er die nächste Tür mit der Schulter auf, wirbelte auf dem Absatz herum und schlug sie zu, bevor die nächste Salve in den Körper der dicken Eichenholztür einschlug. Selbst durch das harte Material hindurch konnte Frost die Wucht der Einschläge spüren. Mit einem Satz war er an einem nahen Schreibtisch, warf ihn kurzerhand um und schob ihn vor die Tür. Krachend fiel ein Bücherregal um und kippte direkt auf den umgestürzten Tisch. Bücher fielen aus den Regalbrettern und polterten zu Boden, Seiten knisterten leise oder rissen einfach auseinander. Gehetzt sah sich Frost in dem Raum um. Es schien sich um eine Art Büro zu handeln, bis auf den Schreibtisch und einige Wandschränke in der holzverkleideten Wand war der Raum nur spärlich eingerichtet. Und es gab nur die eine Tür. Die komplette Rückwand wurde von einem riesigen Fenster eingenommen, das den Blick auf die unter dem Kastell wogende See freigab. Etwas knackte in seinem Ohr. "Scheisse Frost, wo bist du da reingeraten?", meldete sich Nightskys vertraute Stimme. "In 'ne Sackgasse", stellte der Söldner nüchtern fest. Sein Kopf ruckte herum. In der Thermalsicht konnte er zwei hell gelb und orange leuchtende, menschliche Umrisse erkennen, die sich der Tür näherten. "Check das obere Stockwerk", knurrte Frost der Hackerin zu. Seine Hand glitt unter den Mantel und zog eine Sprühdose hervor. Knackend brach er die Dose an der Tischkante auf und ließ sie achtlos fallen. Die Desert Eagle bellte, die Scheibenoberfläche verwandelte sich in ein Spinnennetz aus feinen Rissen, bevor es klirrend vollends zersprang. Frosts Finger fummelten an einem Drehregler herum, der auf einen kleinen, paketähnlichen Gegenstand montiert war. Einziger Unterschied waren neben dem Drehregler das halbe Dutzend Drähte, die das Paket umspannten. Ein leises Piepen bestätigte die Zündung, hastig platzierte Frost den Brandsatz unter dem umgekippten Schreibtisch. Dann sprang er aus dem Fenster. Kalte Luft schlug ihm wie eine Riesenfaust entgegen, selbst in dieser Höhe konnte er das Salz des Meeres schmecken. Einen Moment lang schien er schwerelos in der Luft zu hängen, bevor die Schwerkraft Besitz von seinem Körper ergriff und unbarmherzig in die Tiefe zog. Mitten im Flug warf sich der Söldner herum, in seiner Hand blitzte ein schwarzer Stab. Ein Schemen peitschte durch die Luft, schnellte geradewegs auf die Kastellmauer ein gutes Stück oberhalb des zersprungenen Fensters zu. Ein schmerzhafter Ruck ging durch Frosts Arme, beinahe hätte er den Kletterstab losgelassen, doch seine Hand wurde von der ledernen Schlaufe festgehalten. Keuchend griff er nach und donnerte schon im nächsten Moment wummernd gegen die Kastellmauer. Japsend schnappte er nach Luft, als der Sauerstoff aus seinen Lungen gepresst wurde, versuchte sich mit den Füßen an der Wand abzustützen. Geistesgegenwärtig betätigte er den Auslöser um das Seil einzuholen. Kreischend erwachten die Motoren zum Leben, ein erneuter Ruck und der Söldner wurde langsam aber sicher in die Luft gehoben. Erst als er ein gutes Stück über seinem Ausstiegspunkt angelangt war, gestattete er sich ein kurzes Aufatmen. Ein Klicken, das Magazin der Pistole stürzte in die Tiefe. Umständlich fummelte Frost ein neues Magazin aus der Tasche hervor und lud die Desert Eagle durch. Es war ohnehin nur noch ein einziger Schuss im Magazin gewesen. Und bevor er mit leerem Magazin vor einer Horde Mafiosi stand... |
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29.06.2003, 16:04 | #2909 | ||||||||||||
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2 Jahre vabun! -
Das Vabun hatte Geburtstag sowie auch noch gleich das Jubiläum? I sog euch, wenn der Don mich net hergelockt hätte, wär ich heut immer noch nicht hier ;) Macht aber nichts. Denn solange ich mich noch daran erinnern kann, wie das Vaböng zusammen mit einem (Wisch-/Misch-) Mob den Joni durch das Forum gehetzt hat, geht's ja noch. So wünsch ich dem Alten mal alles Gute zu den beiden Dingern die ich irgendwo weiter oben schon einmalerwähnt habe und momentan viel zu faul bin, um sie explizit noch ein weiteres Mal zu erwähnen, deshalb diesen Satz unnötig in die Länge ziehe und am Ende eigentlich wieder ziemlich genauso wie am Anfang dasteh, da dieser Ewigparadoxierung ohnehin keinen Sinn macht und deshalb eigentlich reichlich sinnfrei und unsinnig ist. |
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29.06.2003, 23:19 | #2910 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Wummernd schleuderte die Desert Eagle ihre tödliche Fracht durch die massive Fensterscheibe. Scherben regneten klirrend auf schmutzig braungrauen Teppichboden, das Projektil setzte trotz des Hindernisses seinen Flug unbeirrt fort, traf den Wachmann mitten in die Schläfe als er herumwirbelte und schleuderte ihn gegen die Wand. In der nächsten Sekunde war ein Schatten inmitten des flirrenden Splitterregens zu erkennen, der durch das zersplitterte Fenster in den Raum schwang. Knirschend wurden Glassplitter unter dem Auftreffen harter Stiefelsohlen zu feinen Körnern zermahlen, bellend entließ die großkalibrige Pistole in Frosts Hand zwei weitere Bleigeschosse. Schrille Schreie hallten durch das Zimmer, der zweite Wachmann wurde mitten in der Bewegung herumgerissen, als ihn die erste Kugel an der Schulter traf und ging endgültig zu Boden, nachdem das zweite Projektil seinen Oberschenkel zerfetzte und den darunterliegenden Knochen zertrümmerte. Sprenkel dunkelroten Blutes bedeckten die ansonsten peinlich saubere, weiß gestrichene Wand. Der Mafiosi blieb zitternd liegen, versuchte stöhnend die Hand auf die klaffende Wunde an seinem Bein zu pressen. In pulsierenden Strömen quoll neues Blut aus dem Loch, rannte zwischen den vom Blut glitschigen Fingern hindurch und hinterließ hässliche, rostbraune Flecken auf dem Teppich. "Ich bin wieder drin", erstattete Frost Bericht an seine Navigatorin, während er an dem verwundeten Wachmann vorbeitrat und sich neben die Tür an die Wand lehnte, die Waffe schussbereit erhoben. Erst als er sich per Thermalsicht vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war, stieß er die Tür mit einem Fußtritt auf und sprang in den Gang. Augenblicklich wirbelte er herum, ließ sich auf ein Knie herabfallen und hob schussbereit die Pistole. Seltsam, niemand zu sehen. Ein langer Korridor erstreckte sich zu beiden Seiten der Tür. Die Hälfte der Wand war mit dunklem Holz vertäfelt, der obere Teil erstrahlte in sauberem Weiß. Weitere Türen zweigten zu weiteren Räumen ab, während der Gang in einigen Metern Entfernung einen Knick nach rechts machte, endete er in Frosts Rücken in einer Sackgasse. "Kein weiter Kontakt. Sag mir, wohin." Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sich Nightsky zu Wort meldete. "Folge dem Gang. Vorsicht an der Ecke! Hier gibt es mehrere Selbstschussanlagen." "Verstanden", bestätigte Frost die Order. Vorsichtig näherte er sich der Gangecke. Dicht an die Wand gepresst verharrte er wenige Handbreit vor der Kante und versuchte mit der Wärmebildkamera weitere Einzelheiten zu erkennen. Ein Heizkörper erstrahlte in kraftvollem Rot, die restlichen Gangwände in kaltem Blau. Keine Spur eines automatisierten Maschinengewehrs. Unendlich langsam, um einem Bewegungssensor zuvor zu kommen, schob der Söldner die Pistole um die Mauerecke. Millimeter für Millimeter drehte er die Waffe, suchte über die Sichtverbindung des HUDs den abzweigenden Gang ab. Plötzlich hielt er inne. Dann schob er das Ohr näher an die Kante. Ein fast unmerklicher Sirrton drang dank des Lauschmikrofons an sein Ohr. Frost schluckte, bevor er mit der zweiten Hand vorsichtig die Pistole fasste und sie dann leicht anhob. Da war sie. Knapp unterhalb der Decke verriet ein schwaches, rotes Leuchten die Position des an der Selbstschussanlage angebrachten Kameraauges. Der Söldner hielt die Luft an, zog die Waffe ein kleines Stück höher und das Fadenkreuz des HUDs über die leblos glänzende Linse der Kamera. Dem Knallen des Schusses wurde durch den Lautstärkeregler einiges an Kraft genommen, die Kamera zerplatzte förmlich unter dem Einschlag der Kugel. Das Sirren in Frosts Ohren erstarb, als die Servomotoren des automatischen MGs den Geist aufgaben. "Das Ziel ist in die unteren Ebenen geflüchtet", berichtete Nightsky über die Funkverbindung. Frost wollte schon zu fluchen anfangen, als die Hackerin weitersprach. "Ich... ich habe eine der Kameras erwischt." Nightsky klang ungewohnt unsicher. "Was ist los?", fragte Frost alarmiert. "Du wirst... Schau's dir selbst an..." Der Hilfsmonitor am Rande von Frosts Sichtfeld erwachte flimmernd zum Leben, kurz darauf machte das Schneegestöber einem skurrillen Bild Platz. Es dauerte einige Zeit, bis Frost erkannte, was sich dort überhaupt abspielte. Die Kamera zeigte eine gewaltige, offensichtlich unterirdisch angelegte Höhle. Doch sie war nicht leer. Unzählige Gestalten in weiten, schwarzen Roben füllten die künstlich erschaffene Höhle aus. Der Anblick erinnerte Frost an ein Treffen von irgendwelchen Sektenspinnern, wie man sie zuhauf aus schlechten Horrorfilmen kannte. Die Kuttenträger schienen in eine Art Gebet vertieft, ihre Lippen formten lautlose Worte. Offensichtlich verfügte die Kamera über kein Mikrofon. "Moment... Ich vergrößere es..." Das Bild zog sich leicht auseinander, als die Kamera näher an die Mitte der Höhle heranzoomte. Ein kalter Schauer lief Frost die Wirbelsäule herab, als er ein altarähnliches Gebilde erblickte, auf dem ein junges Mädchen lag. Ihre Augen waren geschlossen, scheinbar schlief sie. Um den Altar herum standen vier Männer, drei von ihnen in mit Stickereien verzierten Roben. Die Haare des Vierten waren schon leicht angegraut, in seinen Händen brach sich das Licht auf der geschliffenen Oberfläche eines funkelnden Kristalls. "Ist er das?", fragte Frost seine Navigatorin, den Blick noch immer gebannt auf die Szene gerichtet. "Ja, das ist der Pate", bestätigte Nightsky, "Aber was... was machen sie da? Das... das sieht aus wie... wie..." "Eine Opferzeremonie", beendete Frost den Satz. Seine Miene verdüsterte sich. "Frost, das... das gefällt mir nicht. Bitte... mach, dass du da rauskommst! Irgendetwas stimmt nicht, hau bitte ab!" "Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Hier ist die Kacke am Dampfen." Heilige Scheisse, diese Angelegenheit war wirklich unheimlich. Und dann dieses reglos daliegende, wie friedlich schlummernde Mädchen. Ihr hohlwangiges, bleiches Gesicht schien Frosts Blick an sich zu fesseln, ihm einen stillen Hilferuf zuzuschreien. "Ich dachte wir haben es hier mit der Mafia zu tun, nicht mit irgendwelche Kultisten", murmelte der Söldner, "Hast du einen Weg nach unten?" "Frost bitte!", hallte Nightskys verzweifelte Stimme in seinem Ohr, "Verschwinde aus diesem verdammten Kastell! Das... das ist nicht normal... Scheiss auf das Geld, wir haben genug... Das ist es nicht wert! Komm schon... bitte!" Doch Frost antwortete nicht. Wie zur Salzsäule erstarrt lehnte er an der Wand, die Waffe noch immer halb erhoben, die Beine leicht eingeknickt. Nur seine Augen ruckten über das statische Bild der Sichtprojektion, während ihn auf dem Hilfsmonitor noch immer das junge Mädchen aus geschlossenen Augen hilflos anblickte. Gehetzt wanderte sein Blick die Konturen der Wandvertäfelung entlang, kletterte an der Kante eines Türrahmens hinauf, huschte dann zum anderen Rand seines Sichtfelds und wiederholte das Spielchen an der gegenüberliegenden Wandecke. "Frost? Frost... was ist los? Warum antwortest du nicht?!" Nightskys Stimme klang schon beinahe hysterisch. Aber der Söldner zeigte noch immer keinerlei Regung. Er war sich sicher, eine Bewegung gesehen zu haben... Plötzlich schob sich etwas direkt neben seiner Schulter um die Gangbiegung und in Frosts Augenwinkel. Ein markerschütterndes Stöhnen drohte das Lauschmikro zu überlasten, Frost wirbelte instinktiv herum und riss die Pistole nach oben. Ein harter Schlag traf ihn an der Schulter und schleuderte den Söldner haltlos nach hinten, krachend sprengte die Desert Eagle ein gut faustgroßes Loch in die Holzfliesen. Frost schrie vor Schrecken und Schmerz auf, landete hart auf dem Rücken und rutschte haltlos mehrere Meter über den glatten Boden, bevor er von einem Blumenkübel gestoppt wurde. Benommen wälzte er sich herum, pochende Schmerzen drohten seinen gesamten linken Arm zu lähmen. Scheisse, was war das? Der widerliche Gestank von verfaultem Fleisch und getrocknetem Blut schlug Frost wie eine unsichtbare Faust entgegen, als er sich stöhnend auf ein Knie hochstemmte und die Pistole hob. Der Anblick kostete ihn fast den Verstand. Ein unförmiger Haufen Fleischmasse hatte sich um die Gangbiegung geschoben und schlurfte mit schleppenden Schritten näher. Dort, wo sich ursprünglich wohl einmal ein menschliches Gesicht befunden hatte, quoll eine verquirlte Masse aus aschfahlem Fleisch hervor, nur noch ansatzweise war die zugeschwollene, linke Augenhöhle zu erkennen, ein schmaler Strich zeichnete auf groteske Weise die aufgeplatzten, blutleeren Lippen nach. Nur noch einzelne, wirr über das rechte Ohr hängende Haarsträhnen kündigten von einer wohl einst üppigen Mähne. Das gesamte Gesicht wirkte so verquollen, als ob jemand mit einem schweren Hammer mehrfach hineingeprügelt hätte. Der gesamte Kopf hing unnatürlich schief, das Genick musste mindestens einmal gebrochen sein, um eine derartige Haltung zu erlauben. Halb verrottete Kleidungsfetzen hingen von Schultern und Beinen der Kreatur, denn anders konnte Frost sie nicht bezeichnen, herab und schleiften teilweise über den Boden, als sich das Wesen mit schlurfendem Schritt weiter auf den Söldner zuhievte. Eine zähflüssige, gelbliche Flüssigkeit tropfte aus dem halb offenstehenden Mund auf das zerrissene Hemd, ein gequältes Stöhnen entrang sich der Kehle der Kreatur. Mehrere rostfarbene Flecken umrahmten schwarzverbrannte Löcher im Hemd und zogen sich quer über die gesamte Brust des Wesens, erinnerten Frost unwillkürlich an eine Salve kleinkalibriger Geschosse. Aber wie zum Teufel konnte dieses Ding dann noch laufen? "Hau ab, hau ab, Frost, verpiss dich da!" Nightskys Stimme überschlug sich, als sie ihren Schrecken überwand und ihre Angst über Funk herausschrie. Doch gleichzeitig riss sie Frost aus seiner Starre. Mit einem langen, gellenden Schrei riss er die Desert Eagle in die Höhe und drückte den Abzug durch. Einmal, zweimal, immer wieder jagte die großkalibrige Pistole ihre mörderischen Bleigeschosse durch die von Fäulnisgestank geschwängerte Luft, pumpte Kugel um Kugel in den faulig, matschigen Leib des Zombies. Flatschend zerfetzten die Projektile totes Fleisch, schleuderten Hautfetzen und Gedärme auf Flur und Wände, brachten den aufgequollenen Leib wieder und wieder zum Erzittern. Und konnten ihn dennoch nicht stoppen. Geschockt starrte Frost auf den durch den Gang wankenden Fleischberg, während sein Finger immer wieder den Abzug durchdrückten, obwohl der Hebel schon längst klickend in eine leere Munitionskammer hämmerte. "Frost, hau ab!" Erst als Nightskys Stimme erneut in sein Ohr kreischte, fuhr Frost herum, warf das leere Magazin aus und schob im Laufen ein neues in den Griff der Waffe. Vor ihm lag die Sackgasse. Hinter ihm das heranschlurfende Monster. Er wirbelte herum. Vor seinen Augen näherte sich das zitternde Fadenkreuz dem angeschwollenen Gesicht des Untoten. Blieb schließlich über dem kümmerlichen Rest seines Auges hängen. "Stirb, du Mistvieh!" Eine Flammenlohe züngelte aus dem mattschwarz glänzenden Lauf der Desert Eagle, beschleunigte ein silbrig flimmerndes Projektil innerhalb eines Sekundenbruchteils auf Überschallgeschwindigkeit und jagte es direkt in den Kopf des Zombies - Und hindurch. Begleitet von einem lauten Platschen verteilte sich der halb flüssige Inhalt des Zombieschädels über den Flur, die Kugel zerschmetterte die Backsteine der Wand und schleuderte eine Kalk- und Staubwolke in die Luft. Der Zombie erschauderte. Ein gut daumendickes Loch klaffte in seinem fetten Gesicht, der Schuss hatte den kompletten Hinterkopf weggerissen. Ein gurgelndes Stöhnen drang aus seiner Kehle, als er zuerst auf die Knie sank, und dann haltlos nach vorne kippte, um wie ein Sack auf den Boden zu krachen. Frost blieb schwer atmend stehen, die Pistole noch immer in beiden Händen erhoben. Das Fadenkreuz bewegte sich im Takt seiner bebenden Schultern auf und ab. Sein starrer Blick hing noch immer auf dem Kadaver des Untoten. Das konnte nicht war sein. Es durfte schlichtwegs nicht sein! "Frost? Bitte, sag doch etwas! Frost...?" |
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30.06.2003, 14:00 | #2911 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Noch immer die Waffe fest umklammernd stand Frost vor den zerfetzten Überresten des menschlichen Etwas. Seine Finger hatten sich um den Griff der Pistole verkrampft, beinahe als ob sie den letzten Haltegriff darstellen würde, der ihn daran hinderte, den Verstand zu verlieren. Mit vor Schrecken geweiteten Augen starrte der Söldner auf den Zombie. Die Kugeln hatten den Körper geradezu perforiert, das weiche, faulige Fleisch hatte keinen Widerstand geboten. Faustgroße und annähernd kreisrunde Löcher klafften in dem aufgedunsenen Leib, eine wässrige Flüssigkeit lief aus den brutalen Wunden. Der Kopf des Untoten war unter der Wucht des Geschosses einer Seifenblase gleich zerplatzt, im gesamten Gang lagen blutige Überreste des Schädelknochens herum. Frost spürte, wie sein Magen wie wild auf und ab zu hüpfen begann. Der gesamte Körper des Zombies war angeschwollen, wie der einer Leiche, die tagelang im Wasser gelegen hatte. Der Anblick des an einen wässrigen Sacks erinnernden Kadavers und der Überreste des zerplatzten Kopfes war selbst für den Söldner zu viel. Würgend übergab er sich in den Blumenkübel, schmeckte bittere Galle und würgte abermals. "Scheisse, das... kann doch nicht sein...", keuchte Frost, nachdem sein Magen aufgehört hatte, sein Frühstück auszuspucken. "Frost, bist du verletzt?" Nightskys Stimme klang besorgt. Der Söldner verzog das Gesicht, als er den linken Arm bewegte. "Wird wohl ne nette Prellung geben, aber ich leb noch", grunzte er. "Mein Gott, mach dass du da weg kommst! Das... das Ding hätte gar nicht leben dürfen!" Frost zwang sich, noch einmal zu dem Zombie zurückzublicken. Augenblicklich verzog sich sein Magen zu einem Knoten der Qual. Doch er beherrschte sich und kämpfte die aufwallende Übelkeit mit schwerem Schlucken herunter. "Dieser Kerl ist tot", stellte er trocken fest, "Und seinem Zustand nach zu urteilen wird er das auch bleiben." Langsam gewann Frost seine Selbstsicherheit zurück. Verdammt, für das alles gab es sicherlich eine logische Erklärung. Wahrscheinlich war das nur ein billiger Trick. Die Pistole noch immer in der Hand, ging er zu dem Leichnam zurück und ließ sich neben ihm auf die Knie sinken. Mißtrauisch betrachtete er die Leiche genauer, wobei er trotz allem tunlichst darauf achtete, den Kopfbereich außerhalb seines Sichtfeldes zu lassen. "Du verdammter Idiot, was machst du da?!", schrie Nightsky panikerfüllt, als Frost nach dem Arm des Toten griff, um ihn ein Stück in die Höhe zu hieven. Das Fleisch war widerwärtig weich und schwabbelte wie Wackelpudding zwischen seinen Fingern. Das war ja schon fast zu billig, um echt sein zu können. Platschend klatschte der Arm auf den Holzboden, als der Söldner ihn kopfschüttelnd losließ. "Weißt du was", wandte er sich an Nightsky, "Ich glaube, das Ding ist gar nicht echt." "Du meinst dass...", begann Nightsky, brach jedoch mitten im Satz ab. "Ach komm schon. Das hier ist kein billiger Horrorfilm, das ist die Realität", sprach Frost selbstbewusst weiter, "Hast du schon jemals etwas von wandelnden Leichen gehört?" Seine Stimme troff nur so von Sarkasmus. "Ich sag dir was. Das ist ein ganz billiger Trick. Zwar gut gemacht, aber du weißt ja, was mit den technischen Möglichkeiten heutzutage möglich ist. Ein billiger Zaubertrick, wahrscheinlich inszeniert von Disney-Pictures um Leute abzuschrecken." "Aber... er wirkte so... echt", warf Nightsky verunsichert ein. "Ja, und ich fand's auch verdammt witzig", wandte sich Frost an einen imaginären Zuschauer. Humolos lachend klatschte er in die Hände. "Unglaublich komisch. Ein Brüller sondersgleichen. Gott, und dass ich auf so eine Scheisse auch noch hereingefallen bin..." Er spuckte verächtlich auf die Leiche. "Hau trotzdem ab", meinte Nightsky mit flehendem Unterton in der Stimme, "Das sind viel zu viele Leute! Du weißt doch selbst, dass du nicht einmal den Hauch einer Chance gegen eine solche Armee hast!" "Nur wegen den paar Weicheiern?" Frost lachte spöttisch. "Nichts da. Ich habe einen Job zu erledigen, und das werde ich auch tun. Und wenn sie mir ihr gesamtes Gruselkabinett auf den Hals hetzen. Zeig mir den Weg zur Sicherheitszentrale!" "Scheisse... du bist echt verrückt... Das ist doch Wahnsinn!" "Entweder zu hilfst mir jetzt, die verdammte Überwachungsstation zu finden oder ich zieh die Scheisse alleine durch. Dann brauchst du aber auch nicht erwarten, dass du auch nur einen Cent vom Gewinn bekommst!" "Ja ja, immer mit der Ruhe..." Mittlerweile hatte Nightskys Verzweilfung purer Resignation Platz gemacht. "Warum bist du nur so verdammt stur... Die Zentrale liegt gut elf Stockwerke unter dir. Um da hin zu kommen, musst du an der Höhle vorbei." Das Hämmern von Nightskys Fingern auf der Tastatur drang über die Funkverbindung. "Aber... es gibt einen Weg. Einen versteckten Aufzug. Ich schätze, über den ist auch der Pate so schnell abgehauen." "Stinkt nach Todsfalle", kommentierte Frost den Vorschlag. Die Rechnung war einfach. Wenn der Aufzug geheim war, wurde er mit Sicherheit von mehreren Sensoren an der Außenwand der Kabine abgetastet. Scanner, die die Insassen nach bestimmten Körpermerkmalen absuchten. Falls diese nicht mit denen einiger festgeschriebener Personen übereinstimmten, konnte es wirklich hässlich werden. Vom schlichten Alarm über Gaseinfuhr bis hin zum Absturz der Kabine hatte Frost schon allerhand erlebt oder zumindest aus Berichten erfahren. "Ist es auch", bestätigte Nightsky seine Befürchtungen. "Du erinnerst dich an Nevada?" Frost gab nur ein grimmiges Grunzen zur Antwort. Beim Infiltrieren eines Hochsicherheitstraktes des CIA hatte Frost das erste Mal Bekanntschaft mit dieser überraschungsfreudigen Art von Aufzügen gemacht. Die Kabine war schlichtwegs abgestürzt - Und das gut einhundert Meter über dem Ende des Aufzugsschachtes. In dieser Situation hatte er beschlossen, den Kletterstab nie wieder zuhause zu lassen. "Das selbe Spielchen. Nur dass du dieses Mal weißt, was dich erwartet." Der Söldner verzog das Gesicht. "Ehrlich gesagt verspüre ich keine sonderliche Lust, in einem Blechsarg den freien Fall zu genießen. Hast du eine Idee?" "Ich schalt Owl dazu", kündigte Nightsky an. Bevor Frost etwas erwidern konnte, kündigte ein Knacken in seinem Ohr vom Aufbau einer neuen Verbindung. "Tag Frost, lange Zeit nicht gesehen", brummte Owls tiefer Bass über die Kommverbindung. "Kann nicht sagen, dass ich darüber sonderlich unglücklich wäre", knurrte der Söldner zurück. Für seine Abneigung dem Hacker gegenüber gab es einen einfachen Grund : Owl verlangte unverschämt viel für seine Hilfe. Umso verärgerter war Frost über Nightskys schnell gefällte Entscheidung, ihn ohne weitere Absprache hinzu zu ziehen. "Ach, hab dich nicht so. Ist doch nicht das erste Mal, dass ich deinen Arsch aus der Scheisse hebe." "Halt besser die Schnauze und mach deinen Job", zischte der Söldner zurück. "Bin schon dabei", überging Owl den Kommentar, "Nightsky zeigt dir den Weg, während ich mir mal diesen Aufzug ansehe. Da lässt sich sicher was machen." "Frost?", meldete sich Nightsky zurück, "Der Eingang befindet sich ganz in deiner Nähe. Besser gesagt, direkt im angrenzenden Gang. Er ist in der Holzverkleidung versteckt. Moment, ich öffne die Tür." Als Frost um die Gangbiegung lief, glitt ein Teil der Wandvertäfelung leise schabend zur Seite und legte den versteckt liegenden Aufzug frei. "Ich habe hier ein heftiges Feuergefecht nur ein Stockwerk direkt unter dir", erstattete Owl Bericht. "Da geht's ganz schön zur Sache. Pass bloß auf dich auf", kam kurz darauf Nightskys besorgte Stimme. Frost reckte den Kopf in die leere Kabine. In ihr war genug Platz für ein gutes Dutzend Männer, das Tastenfeld für die Stockwerke verlangte nach einem Daumenabdruck. In den spiegelnden Metallwänden waren keinerlei Anzeichen für versteckte Sensoren erkennbar. "Kopf raus, ich schick das Ding runter", kündigte Owl brummend an. Kaum hatte Frost den Kopf zurückgezogen, da setzte sich die Kabine auch schon mit leisem Brummen in Bewegung und glitt langsam in die Tiefe. "Spring auf das Dach. Ich hab die Kontrolle über das Ding übernommen. Nightsky blockiert die Sicherheitssysteme. Allerdings sind die Sensoren seperat geschaltet, an die kommen wir nicht ran. Du solltest sie auf der Thermalsicht erkennen können. Sei aber bloß vorsichtig, lös eines der Dinger aus und es geht abwärts - Und zwar schneller als dir lieb ist." Na das konnte ja heiter werden. Dennoch ließ sich der Söldner geschmeidig auf das Dach gleiten und setzte sanft auf der Metalloberfläche auf. Die Kabine schwankte etwas, stabilisierte sich jedoch sofort wieder. Über ihm verengte sich das aus dem Flur in den Aufzugsschacht einfallende Licht zu einem schmalen Strahl, um dann vollends zu verschwinden, als sich die Aufzugstüren lautlos schlossen. Frost war wieder allein. Allein in der Dunkelheit. |
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01.07.2003, 13:39 | #2912 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #3 -
Wer sich gefragt hat, warum ich momentan nicht im RPG poste, hier die Aufklärung : Einerseits bin ich momentan etwas im Stress aufgrund diverser Theateraufführungen (Jeden Tag eine; Heute ist Premiere). Ok, ich geb's zu, ich bin ziemlich im Stress. Andererseits bin ich die nächste Woche auf Studienfahrt. Da Gorthar momentan ein recht komplexes Pflaster ist, dachte ich mir, dass es sich nicht rentieren würde, meinen Char jetzt noch in irgendwas zu verwickeln. Das heißt, ihr könnt mir mir ab Samstag in einer Woche wieder rechnen. |
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01.07.2003, 15:29 | #2913 | ||||||||||||
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Die Khorinis Times des WoG Forums -
Du stellst einen Interessensantrag an den Editor (Manmouse). Der wird dich wahrscheinlich zur Probe erstmal zu mir (Dem Sklaventreiber) schicken. Und ich drück dir ne reichlich üble Aufgabe rein (Gelle, Chaos?). Wenn du nach der Bewältigung dieser immer noch leben solltest, musst du noch auf die Auswertung warten. |
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01.07.2003, 16:41 | #2914 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
"Mach dich bereit, gleich kommen die ersten!" Owls tiefer Bass dröhnte in Frosts Ohren. Vorsichtig erhob er sich aus seiner knieenden Position und suchte nach festerem Stand, setzte behutzsam den schweren Stiefel auf das leicht abschüssige Dach der Aufzugkabine und sah sich nach eventuellen Haltemöglichkeiten um. Auf der Sichtprojektion verwandelten sich die kleinen Lampen der Schachtbeleuchtung in verschwommen Lichtschemen, die an dem Söldner vorbeihuschten und in der Dunkelheit verschwanden. Das monotone Summen des Fahrstuhls war das einzige Geräusch, nur ab und zu durchbrach ein leises Klacken die Stille, wenn die Kabine eine der in regelmäßigen Abständen angebrachten Bremsvorrichtungen passierte, die in einem Notfall den Fahrstuhl auffangen sollten. Außer natürlich, wenn eine nicht authorisierte Person den Alarm auslöste und den engen Schacht in einen Fahrstuhl direkt in den Tod verwandelte. Das Vibrieren der Aufzugskabine unter Frosts Füßen gewann an Stärke, als sie ohne Vorwarnung beschleunigte und weiter in die Tiefe raste. Erschrocken rang Frost um seine Balance, stützte sich an der Zentralaufhängung ab, um einen Sturz zu vermeiden. "Scheisse, was ist da los?!", brachte er seine Verärgerung zum Ausdruck. "Ein Sicherheitsprotokoll ist uns auf die Schliche gekommen", meldete sich Nightsky in seinem Ohr. "Keine Panik, Owl nimmt sich seiner an. Dennoch mussten wir die Geschwindigkeit des Aufzugs erhöhen, da uns wohl nicht viel Zeit bleibt, bis sich weitere hinzuschalten. Vorsicht, du dringst jetzt in die tieferen Ebenen ein. Die Sensoren müssten in wenigen Sekunden in Sicht kommen." Eine kurze Pause folgte, er hörte die Hackerin irgendetwas zu Owl sagen. "Wir zeichnen die Reichweite der Scanner in deiner Sichtprojektion nach. Ich drück dir die Daumen, Cowboy!" Sie stand ja auch nicht auf einer rasenden Aufzugskabine, die beim kleinsten Fehler direkt in die Hölle stürzen würde. Grummelnd richtete Frost den Blick auf das Dach der Kabine. Das Metall schimmerte in sanftem Blau wie die Eisfläche eines gefrorenen Sees unter seinen Füßen. Nur die Rollen in den Aufhängungen der Kabine leuchteten durch die Reibungshitze in sanftem Rotorange. Ebenso konnte er in schwachem Gelb die Deckenbeleuchtung der Kabine durch das Dach hindurch sehen. Der schwarze Abgrund unter dem Fahrstuhl schien ihn wie ein hungriges Raubtier anspringen zu wollen. Dann tauchten hell glühende Lichtbahnen in der Tiefe des Schachtes auf, die sich von einer Schachtseite zur anderen spannten, sich pyramidenförmig verbreiterten, ein bizarres Spinnennetz aus einem beständig wechselndem Farbenspiel bildeten, das sich scheinbar bis in die Unendlichkeit erstreckte. Der hochgewachsene Söldner schluckte. Unter dem Leder des schwarzen Mantels spannten sich lange trainierte Muskelpakete in Erwartung der ersten Sensoren, trotz der Anspannung musterten Frosts eisblaue Augen das Gewirr des Sensorennetzes, prägten sich die Abfolge der oberen Lichtbahnen ein, versuchten ein System in dem wahllos erscheinendem Gespinst zu erkennen, einen Weg zu berechnen, auf dem der Söldner den wachsamen Sensorenaugen entkommen konnte. Anfangs spannten sich nur einzelne Lichtbahnen durch den Schacht, meist in einfachen Bahnen. Diesen konnte er relativ problemlos ausweichen, indem er schnell genug die Seite wechselte. Kritisch wurde es erst, als mehrere auf einer Ebene angebrachte Sensoren ihre leuchtenden Suchfinger nach Frost ausstreckten. Hastig ließ sich Frost in einer Kabinenecke auf die Knie sinken und rollte sich dann über die Schulter ab, um einer nachfolgenden Dreierreihe zu entgehen. Blitzschnell griff er nach der Kante des Aufzugsdaches, um die Rolle zu stoppen, kämpfte für die Dauer eines Herzschlags um sein Gleichgewicht und stieß sich kraftvoll vom unsicheren Untergrund ab. Die Welt überschlug sich, als er in der Luft den Rücken krümmte, die Beine über den Kopf schwang um am Ende des Saltos wummernd auf dem Kabinendach zu landen. Das Metalldach unter seinen Stiefeln dröhnte unter dem Aufprall, die gesamte Kabine begann zu schwanken, wurde jedoch von den Halterungen in der richtigen Bahn gehalten. Eine kurze Pause zwischen den Sensoren reichte dem Söldner, um einen Blick auf den Hilfsmonitor zu wagen. Im nächsten Moment wünschte Frost, er hätte es nicht getan. Unter den Kapuzenträger war Bewegung entstanden. Immer wieder riefen sie lautlose Worte in die Höhle, ihre Körper bewegten sich wie in Ekstase rythmisch hin und her. Der Grund für die Unruhe war unschwer zu erkennen. Über dem schlafenden Mädchen auf dem Altar ragte die Gestalt einer jungen Frau auf. Rabenschwarzes Haar fiel ihr in dunklen Wellen über die Schultern, ein fanatischer Glanz lag in ihren Augen, während ihre Lippen unhörbare Worte formten. Mit Schrecken sah Frost mit an, wie sie einen kurzklingigen Dolch von einem ihr entgegengehaltenen Samtkissen nahm, ihn mit beiden Händen fasste und die Spitze der Klinge direkt über dem Bauch des Mädchens verharren ließ. Erst jetzt erkannte Frost die Frau. Es war die selbe, die ihn einige Stockwerke weiter oben mit einem Hagel aus MG-Geschossen eingedeckt hatte. Jetzt wollte sie tatsächlich dieses Mädchen opfern! "Mein Gott...", hörte er Owl über Funk murmeln, "Was sind denn das für Freaks? Die wollen doch nicht etwa...!" Weiter kam er nicht, bevor die Frau den Dolch knapp unterhalb des Bauchnabels in den jungen Leib des Mädchens stieß. Ein erschrockenes Keuchen entwich Frosts Kehle. Diese verrückten Bastarde... Er hätte sie gleich erschießen sollen, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte! "Ddas gibt's doch nicht!", heulte Owl in Frosts Ohr, "Die wollen die Kleine opfern! Frost, das kannst du doch nicht zulassen!" "Pass auf!" Frost bemerkte die drohende Gefahr im selben Moment, in dem Nightskys Ruf über die Kommverbindung hallte. Dennoch wusste er, dass seine Reaktion zu spät kommen würde. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie seine Beine einknickten, versuchten seinen Körper zur Seite zu werfen. Wie sich sein rechter Fuß träge vom Dach löste, um dem heranrasenden Sensorenstrahl zu entgehen. Glaubte das leise Summen des Stromflusses zu hören, der durch die Leiterbahnen des Sensors pumpte. Wusste, dass er es nicht schaffen würde. Der in glühendem Rot erstrahlende Suchfinger des Sensors tastete in sanften Schwingbewegungen die gegenüberliegende Schachtwand ab, pendelte langsam hin und her und kam dennoch aufgrund der Geschwindigkeit des stürzenden Fahrstuhls rasend schnell näher. Schon durchdrang er widerstandslos die Aufzugskabine, näherte sich der Decke - Und blieb urplötzlich stehen, als der Aufzug mit lautem Kreischen schlagartig zum Stehen kam. Der abrupte Stopp schmetterte Frost mit der Wucht einer überdimensionierten Faust auf das glatte Metalldach, das Scheppern des Aufpralls übertönte für einen Moment sogar die protestierend kreischenden Bremsen. Blitzende Lichtimpulse tanzten vor Frosts Augen umher, als er benommen den Kopf hob. Der eisenartige Geschmack von Blut lag schwer und bitter auf seiner Zunge, etwas warmes, klebriges tastete sich langsam seine Stirn hinunter. Pochender Kopfschmerz und der beißende Ozongestank von durchgebrannter Elektronik sagte ihm, dass er noch am Leben war. Funkenschauer stieben aus den Schaltkästen neben den Notbremsen. "Verdammt, müsst ihr mich unbedingt umbringen?" Knurrend befühlte Frost die Platzwunde knapp unterhalb des Haaransatzes und verfolgte leicht abwesend den Sturz eines Blutstropfens, der in der Thermalsicht schnell verblasste und auf dem spiegelnden Metalldach aufschlug und dort in winzige Perlen zerspritzte. "Ach du Scheisse, Frost! Lebst du noch?!" "Nein, ich such dich aus dem Jenseits heim!", maulte der Söldner auf Nightskys Frage und rückte das Sichtgerät zurecht. Seine Rippen protestierten und seine Schulter schmerzte als ob sie jemand mit einem Baseballschläger bearbeitet hätte, aber immerhin schien nichts gebrochen zu sein. "Was macht ihr da für einen Mist?!" "Hey, du warst derjenige, der nicht aufgepasst hat!", mischte sich Owl ein. "Nachdem du mich abgelenkt hast!" "Hört auf zu streiten!", unterbrach Nightsky den Streit, "Frost, mach, dass du da rauskommst! Lange wird die Überbrückung der Kontrollen nicht mehr anhalten. Und wenn die Systeme merken, dass der Fahrstuhl hinüber ist, lösen sie garantiert den Alarm aus!" Frost wusste, dass seine Freundin Recht hatte. "Dann bring mich hier raus", forderte er mit mühsam beherrscherter Stimme. Mit Owl würde er bei Gelegenheit noch ein ernstes Wörtchen reden. "Öffne die Kabine. Im Boden befindet sich eine Ausstiegsluke für Notfälle. Du bist recht weit unten, von hier aus solltest du die restlichen Sensoren über die Wartungsleiter umgehen können." Scheppernd gab das Lüftungsgitter in der Decke der Kabine unter einem kräftigen Tritt nach, in einer fließenden Bewegung schwang sich Frost in die Kabine, zog die Beine an um dem noch immer aktivem Sensorstrahl auszuweichen und setzte leichtfüßig auf. Ein winziger, genau dosierter Plastiksprengsatz zertrümmerte die Verriegelungsmechanik der Ausstiegsluke, klappernd fiel die Luke auf. Dank der Nachtsicht konnte Frost unschwer die Wartungsleiter ausmachen, die sich in eine Einbuchtung der Schwachtwand drückte. Hastig klammerte er sich an der Kante der Luke fest und ließ seinen Körper nach unten gleiten. Indem er mit den Beinen Schwung holte, schaffte der Söldner, nach der nächsten Sprosse zu greifen. Wenig später kletterte er in die Tiefe. Nur ein einziges Mal musste er warten, bis einer der Sensorenstrahlen weit genug zur Seite geschwenkt war, um ein sicheres Durchkommen zu garantieren. "Bei der nächsten Tür musst du raus", warnte ihn Owl vor. Die Türen der nächsten Etage kamen nur wenige Sekunden später in Sicht. Die Lettern U-5 prangten undeutlich auf den Doppeltüren. Diese Anlage musste älter sein, als er zunächst vermutet hatte. Pünktlich zu seinem Erreichen der Aufzugstüren, glitten diese lautlos auseinander. Im selben Moment, in dem Frosts schallgedämpfte Pistolen ein leises Pfft aushauchten, klappten zwei erstaunt blickende Wachmänner wie Marionetten, denen man die Fäden durchtrennt hatte, zusammen, ein unscheinbarer, roter Punkt war auf ihrer Stirn erschienen. Klimpernd tanzten die Patronenhülsen über den Boden, als Frost auf das gepanzerte Schott zutrat, neben dem die beiden Mafiosi Wache gehalten hatten. "Kriegt ihr das Ding auf?", fragte er die beiden Hacker. Anders als im Fahrstuhl befand sich in der Wand neben dem Schott die klobig wirkende Metallbox eines Retinascanners. Es war unwahrscheinlich, dass das Gerät die Netzhaut eines der beiden Wachsoldaten annehmen würde. Und da ihre Augen bei ihrem Tod gebrochen waren, müsste Frost sie mühsam herauspulen, um es herauszufinden. Keine sonderlich schöne Arbeit. "Ich speise die Informationen deiner Glubscher ein", kündigte Nightsky an. Innerlich gestattete sich Frost ein Aufatmen. Also doch keine chirurgischen Eingriffe. Der Retinascanner summte leise, als ein unsichtbarer Laserstrahl über seine Netzhäute glitt, um sie zu identifizieren. Hoffentlich hatte Nightsky nicht zu viel versprochen. Frost würde sich nicht wundern, wenn irgendwo eine Selbstschussanlage versteckt war... Ein leises Piepen war zu hören, dann flammte eine grüne Leuchtdiode auf. Ein Klacken, dann schwang das massive Stahlschott zischend auf. Schon im nächsten Augenblick sprang er in den Raum, die Pistolen in seinen Händen zuckten und spuckten leere Patronenhülsen aus, drei bewaffnete Mafiosi gingen zu Boden, bevor der Rest überhaupt wusste, was geschah. Vor Hackern war nun einmal keine Überwachungskamera sicher... Der achteckige Raum war überfüllt mit allerhand Schaltkonsolen, Monitoren und einfachen, auf Drehsockeln montierten Stühlen. Abzüglich der drei erschossenen Wachmänner, befanden sich ein Dutzend Mafiosi in perfekt sitzenden, schwarzen Anzügen in dem Raum, sprangen nun von ihren Plätzen auf und brachten die leichten Heckler&Koch Maschinenpistolen in Anschlag. Mit dumpfen Knattern spuckten mehrere der Waffen Blei, ließen Monitore mit lautem Klirren zerplatzen und funkensprühend Kugeln von den Metallwänden abprallen, als Frost hinter eine der Reihen aus Schaltkonsolen hechtete, im Flug eine der Pistolen fallen ließ, nach einem kleinen, kugelförmigen Gegenstand griff und diesen kurz vor dem Auftreffen auf dem Boden in Richtung der Gegner schleuderte. "Runter!", brüllte einer der Mafiosi einen Sekundenbruchteil zu spät, als er der Gefahr gewahr wurde. Ploppend explodierte die Vakuumgranate, entzog für die Dauer eines Lidzuckens sämtliche Luft aus dem näheren Umkreis und schleuderte fünf der Männer zu Boden. Frost griff nach der fallengelassenen MP-5 eines Wachmanns, streckte mit einem Schuss aus der zweiten Pistole einen weiteren Angreifer nieder und stemmte sich in die Höhe, als plötzlich das Licht erlosch. Feuerscheind flackerte auf, als die Heckler&Koch in seiner Hand knatternd Tod und Verderben erbrach, einen der Wachmänner in eine zuckende Fleischpuppe verwandelte und eine Spur aus Kratern durch die Wand sowie einen der Monitore zog, welcher mit dumpfen Knallen implodierte. In der selben Bewegung zog er die Waffe nach links, verfehlte aufgrund des heftigen Rückstoßes einen zweiten Feind, drängte allerdings mit einem kurzen Feuerstoß aus der Pistole einen weiteren in die Deckung eines Stützpfeilers. Brennender Schmerz zuckte durch seinen linken Arm, als eine Kugel den Mantel sowie die darunterliegende Kleidung zerfetzte und eine blutige Schramme hinterließ. Das war verdammt knapp gewesen... Klappernd fiel die MP-5 zu Boden, als der Schlagbolzen in Leerraum hämmerte, kurz darauf folgte ihr die Pistole. Stattdessen huschte Frost geduckt tiefer in den Raum hinein, griff unter den Mantel und zog ein ungewöhnlich kurzläufiges Gewehr hervor. |
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02.07.2003, 08:23 | #2915 | ||||||||||||
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Glassplitter stoben auf und gingen als scharfzackige Hagelkörner auf Frost nieder, als die flammenspeiende Maschinenpistole des Mafiosis die Monitorreihe zu seiner Linken in eine Kraterlandschaft aus zerbrochenem Glas und zertrümmerter Elektronik verwandelte. Glassplitter striffen sein Gesicht und rissen die Haut auf, hinterließen blutige Schnitte in seiner Wange. "Timeout in zehn Sekunden!", kündigte Nightsky das Ende des Blackouts an. Frost registrierte die Warnung ohne weitere Bestätigung, konzentrierte sich lieber darauf, den MP-Schützen mit seiner eigenen Waffe unter Beschuss zu nehmen. Das modifizierte Sturmgewehr der Marke SIG ließ ein dumpfes Knattern ertönen, als die Bleigeschosse durch den verkürzten, mit einem wuchtigen Schalldämpfer versehenen Lauf gejagt wurden. Frost hatte die Sichtverbindung der Desert Eagle auf das Sturmgewehr übertragen, mit festem Griff verfolgte er mit dem Fadenkreuz des HUDs den Mafiosi, der mit einer Hechtrolle versuchte, dem tödlichen Geschosshagel zu entkommen. Die großkalibrige Munition verwandelte sich in kreischende Querschläger, als die Kugeln gegen die stahlverkleidete Wand hämmerten und wirkungslos von ihr abprallten. Pfeifend zischte eines der verformten Projektile wenige Zentimeter an Frosts Seite vorbei, bohrte sich dann jedoch mit lautem Knallen in eine der Schaltkonsolen. Von dem Dutzend Mafiosi waren noch vier Stück auf den Beinen. Der überraschende Angriff Frosts sowie sein Vorteil durch das plötzlich verloschene Licht hatten die Sicherheitsleute völlig überrumpelt. Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ Frost herumfahren. Der orangerot glühende Schemen eines Menschens flammte in der Sichtprojektion auf, die Maschinenpistole zeigte direkt in seine Richtung. Die Schulterstütze seiner Waffe krachte schmerzhaft gegen Frosts Oberarm, als er den zweiten, leicht in die Tiefe versetzt liegenden Abzug durchdrückte und dem Wachmann einen Schauer aus Bündelmunition entgegenschickte. Die Schrotmunition erwischte den Mafiosi voll in die Brust, schleuderte ihn mit in die Höhe gerissenen Armen nach hinten. Der Mann kollidierte mit dem flimmernden Bild einer Überwachungskamera, ließ es unter dem Aufprall zerbersten und kippte dann haltlos nach vorne, um leblos liegen zu bleiben. Ein leises Sirren drang an Frosts Ohren, die Neonlampen unter der Decke begannen zu flackern. Mit einem kurzen Feuerstoß stanzte er drei klaffende Einschusslöcher in die Brust eines Feindes, der sich gerade aus seiner Deckung erhoben hatte, um das Feuer zu erwidern. Die Maschinenpistole des Mafiosis jagte einen Kugelschauer knapp neben Frost in die Wand, als sich im Todeskampf sein Finger um den Abzug der Waffe verkrampfte. Gerade als sich der Söldner zur Seite und in die Deckung einer Konsole warf, explodierte seine Brust in brutalem Schmerz. Ein Hammerschlag schmetterte ihn aus der Bahn und auf den Boden. Aufschreiend vor Schmerz krachte er auf ein Gitter der Bodenverkleidung, überschlug sich halb und blieb zitternd liegen. Sein Brustkorb hatte sich in einen Ozean aus Flammen verwandelt, ein Teil des Höllenfeuers, dem er in dem Aufzug entkommen war. Seine Hand verkrampfte sich um die Gitterstreben, als seine Lunge verzweifelt nach Luft rang. Rote Schlieren verschleierten sein Sichtfeld. Sein Bewusstsein drohte in einen zutiefst schwarzen Abgrund zu stürzen, als ihn ein Tritt in die Seite auf den Rücken rollen ließ. Schwer blinzelnd erkannte er den Mafiosi, den er mit der Sturmgewehrsalve in Deckung getrieben hatte. Die Mündung seiner MP-5 war drohend auf Frosts Gesicht gerichtet, in den Augen des Mannes stand die pure Mordlust. "Elender Bastard!", zischte der Mafiosi, und ließ mit einem Ruck am Auswurfshebel drei Patronenhülsen zu Boden klimpern. Kaum schlug die erste Hülse mit einem hellen Kling auf dem Metall auf, da spuckte Frosts Waffe auch schon eine Schrotladung in den Unterleib des Mannes, als er das Gewehr hochriss. Mit einer blitzschnellen Rolle brachte er sich in Sicherheit, als der Mafiosi brüllend den Abzug durchdrückte, bevor er blutend zu Boden ging. Stöhnend stemmte sich Frost in die Höhe und legte auf den letzten Feind an, der sich gerade von der Wirkung der Vakuumgranate erholte und wankend auf die Beine kam. Als er das Klicken des Abzugs hörte, war es schon zu spät - Eine Dreiersalve aus dem schallgedämpfen Lauf zerfetzte seinen Körper und ließ ihn röchelnd zu Boden sinken. Der Söldner unterdrückte einen erneuten Schmerzensschrei, fiel auf ein Knie herab und ließ das Sturmgewehr sinken. Seine Hand glitt zu der Stelle an seiner Brust, an dem ihn die zwei 9-mm Geschosse getroffen hatten. Die unter seinem Mantel liegende Spectraweste hatte die Kugeln aufgefangen, jedoch nicht verhindern können, dass zwei seiner Rippen unter der Wucht der Aufschläge gebrochen waren. Mit letzter Kraft schleppte sich Frost zu dem Hauptcomputer und ließ sich schwer in den Drehsessel sinken. Eine schmale Diskette fand ihren Weg in das Laufwerk des Rechners und übertrug nur wenige Augenblicke später ein Paket gefährlicher Viren und anderer Hackerspielereien. "Ihr habt die Kontrolle", keuchte er noch mühsam über Funk. Dann fiel sein Blick auf den Hilfsmonitor seines Sichtgeräts - Gerade rechtzeitig, um zu beobachten wie die Frau den letzten Dolch in die Brust des Mädchens stieß. |
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04.07.2003, 10:14 | #2916 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #3 -
Jo, allerdings bis zum Samstag den 12., wie ich in obigem Post schon erwähnte. Zudem bin ich jetzt an einem Punkt angelangt, an dem ich ernsthafte Probleme auf mich zukommen sehe. Ich hab momentan sechs Leute auf meiner Warteliste. Das drückt natürlich schon ziemlich. Freilich, wäre ja eigentlich auch kein Problem für mich, denn ich post ja gern und mir macht es auch nichts aus, die Leut auszubilden, sonst hätte ich den Lehrmeisterposten wohl schon längst abgegeben. Dennoch muss ich jetzt wohl erstmal eine Umleitung einschieben. Die Leut, die momentan auf meiner Liste stehen, werd ich auf jeden Fall noch durch den Reißwolf (Orkhund?) drehen. Aber bis ich die durchhab, werde ich keine weiteren Schüler in die Liste eintragen. Ich muss mal schauen, wie ich das regle, ich überleg mir derzeit ohnehin, ob ich meine Lehrmethoden nicht mal wieder etwas revidieren sollte. Ich geb freilich Bescheid, sobald ich bereit bin, weitere Schüler aufzunehmen. Bis dahin muss ich jedoch darum bitten, sich einen der anderen drei Lehrmeister zu suchen. Ich find's freilich schön und es ehrt mich auch, dass sich so viele Leute für eine Lehre bei meinem Char interessieren, aber auch seine (meine) Kapazitäten sind endlich. Für diejenigen, die es nicht wissen, die restlichen Lehrmeister sind : -Glutti Maximus (ZuX) -Scatty (Abgesumpft; oder so) -Schmok (Dick, fett, also Lee (Lees bitte wegschauen ;) )) -Starseeker (Blechbüchse. Nehmt am besten nen Dosenöffner mit, um ihn aus der Konserve zu locken) Ich halt euch freilich auf dem Laufenden. |
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04.07.2003, 10:50 | #2917 | ||||||||||||
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Regeldiskussion #10 -
Schreibt doch einfach mal auf, was euch an dem anderem nicht gefällt! P.S.: Ist es nicht langsam auffällig, dass momentan jede Diskussion auf das Selbe rausläuft, wie die vorige? Was wir brauchen, ist eine Lösung, keine Verschwörungstheorien, abstruse Konzeptzeichnungen und lustiges Beleidigungsaustauschen, so lustig es auch sein mag. Ich ringe seit Beginn der Diskussion mit mir, ob ich hier reinposten soll oder nicht. Und eigentlich kann ich Manmouse nur zustimmen. Geht lieber kochen, dabei kann man grandios Agressionen und Stress abbauen. Stellt euch den Duft kochender Tomatensoße vor, die zappelnden Shrimps, die nur darauf warten, von eurem 20cm-Beil in handliche Stücke zerhackt zu werden, das Brodeln des erhitzten Wassers und die Gewissheit, dass der Ofen gleich zu brennen anfängt, wenn ihr ihn nicht innerhalb der nächsten zwei Sekunden ausschaltet. Herrlich, oder? Im Ernst : Ich kann diese Diskussion einfach nicht mehr ernst nehmen. Was hier abgezogen wird, ist in hohem Grade dem eigentlichen Problem nicht adäquat. Ich find's nicht gut, was hier abgezogen wird. Diese ständigen Sticheleien, sowohl von Don wie auch vom Rest. Wird es euch nicht irgendwann mal langweilig? Das Eine zieht das Andere nach sich. Seht es doch endlich mal ein. Ständig darf ich mir irgendwelche Schwarz-Weiß-Malereien anhören. Ist ja schön und gut, aber farbig find ich's persönlich halt doch etwas netter. Für beide Seiten. Ebenso weiß ich, dass einige Leute hier momentan etwas im Stress sind, mir geht's ja selbst so. Aber dafür gibt's doch Boxsäcke. Denkt doch einmal darüber nach, warum wir überhaupt hier sind. Wir spielen hier ein Rollenspiel, basierend auf der Grundidee von Gothic. Wir sind hier, um zu Geschichten zu posten, mit Gleichgesinnten in einer fiktiven Welt zu interagieren, Abenteuer zu erleben und uns von den Erlebnissen anderer mitreißen zu lassen. Wir sind hier, um Spaß zu haben. Und der steht doch an erster Stelle. Falls jemand mal keinen Bock auf das Forum hat, soll er doch einfach nicht reinschauen. Wofür gibt es denn die ganzen Abwesenheitsthreads? Wird einem doch niemand verübeln, wenn man mal ne Zeit lang nicht im Forum zu sehen ist. Selbst Gildenleiter, Mods und Lehrmeister sind auch nur Menschen. Selbst diese Leute haben nur eine bestimmte Belastungsgrenze. Man muss halt wissen, wann es Zeit ist, etwas kürzer zu treten. Und selbst wenn es soweit ist, werd wird es einem übel nehmen? Die Polizei? Lächerlich. Etwas Abstand vom Forum kann nie schaden. Eher im Gegenteil. Manchmal ist es einfach nur entspannend, sich die Geschichten anderer auszudrucken, sich im Sessel zurückzulehnen und mal nichts mit dem ganzen Drumherum am Hut zu haben. Dabei steigt der Drang, selbst wieder etwas zu unternehmen fast ins Unerträgliche. Neue Ideen werden gefasst, Pläne geschmiedet und wenn man schließlich wieder einsteigt, ist die Motivation umso höher. Ich glaube, viele vergessen das in letzter Zeit recht gerne. Wir sitzen hier alle im selben Boot. Vergesst nie, dass der Verlust des Ruderers, den ihr über Bord schubst, die gesamte Reise verlangsamen kann. Ebenso, dass hinter all den netten Avataren auch nur andere Menschen stecken. |
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05.07.2003, 13:48 | #2918 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #3 -
Was wohl auch beabsichtigt war, da die Amazonen lediglich um eine NPC-Lehrmeisterin verfügen. Solche seh ich jedoch nicht als ernsthafte Alternative an. Ist freilich nur meine eigene Meinung. |
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06.07.2003, 16:48 | #2919 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #3 -
@Doooom : Das nimmt man nicht genau, genug, die Maus war doch nicht grau! Wer fragt danach in einer Schäferstunde? ;) |
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13.07.2003, 19:26 | #2920 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Zischend entlud die Druckspritze ihre Ladung, pumpte ein Gemisch aus Adrenalin und Schmerzmitteln in Frosts Kreislauf. Klackend landete die an eine Pistole erinnernde Spritze auf dem metallenen Boden, als die Injektion ihre Wirkung entfaltete, den Körper des Söldners mit einer seltsamenen Taubheit durchflutete und seine Finger kraftlos werden ließ. Das Morphium riss seine Gedanken in einem Strom wohliger Betäubung hinfort, verdrängte die Schmerzen in seinem Kopf und Brust, ließ ihn für einige Sekunden die Welt vergessen, während auf dem Bildschirm vor ihm ein Ladebalken die fortschreitende Zersetzung des Mafiasystems dokumentierte. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit überkam den Söldner. Ewigkeit, ja, das musste ein Teil der Unendlichkeit sein. Während sein Körper langsam die Schmerzen zurückdrängte, fand sich Frost in einem Universum umhertanzender Sterne wieder. Und stürzte im nächsten Moment zurück in die Realität, als die Drogen ihre Wirkung verloren. Benommen schüttelte Frost den Kopf, vertrieb die kribbelnde Lähmung aus seinen Gliedern und seinem Denken. Nur allmählich normalisierte sich sein Sichtfeld, das bunte Farbenspiel wich dem kalten Blau der Thermalsicht, die nur spärlich vom sanften, orangeroten Glühen einzelner Wärmequellen durchbrochen wurde. "Frost, antworte doch endlich!" Nightskys Stimme drang wie aus weiter Entfernung nur leise an seine Ohren. Stöhnend setzte sich der Söldner in dem Drehsessel auf, bevor er antwortete. "Alles klar hier unten", meinte er mit schwacher Stimme. "Hab ne Kugel eingefangen, wahrscheinlich ein paar Rippen gebrochen. Sorg dafür, dass der Doc da ist, wenn ich zurückkomm." "Scheisse, bist du wirklich in Ordnung?", hakte die Hackerin besorgt nach. "Geht schon", gab Frost träge zurück, "Hab mich mit Stoff vollgepumpt, zwar dreht sich jetzt alles, aber immerhin spür ich nichts mehr..." "Bleib auf deiner Position", mischte sich Owl in das Gespräch ein, "Wir übernehmen jetzt einen Teil der Arbeit. Scheinbar haben deine Bullenfreunde leichte Probleme da oben. Wir klinken uns in ihren Funk ein, die Systeme gehören uns. Vielleicht können sie uns etwas beim Aufräumen helfen." "Gut, dann öffnet ihnen die Türen. Ich glaube, sie wird es interessieren, was mit der Kleinen passiert ist." Während Owl und Nightsky über die ihnen ausgelieferten Systeme des Kastells herfielen, lehnte sich Frost im Sessel zurück. Das Sturmgewehr lag in seinem Schoß, die Mündung zeigte in Richtung des mittlerweile wieder geschlossenen und von Einschusslöchern übersäten Schotts, durch das er die Zentrale betreten hatte. Vorerst galt es, wieder zu Kräften zu kommen... |
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14.07.2003, 15:24 | #2921 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
"Steht die Verbindung?", fragte Frost seine Hackerfreundin. Die Fingerkuppen des Söldners berührten sich über seinem Schoß, mit völliger Gelassenheit wartete er auf die Bestätigung. Anstatt der pochenden Schmerzen in seinem Brustkorb hatte völlige Ruhe von seinem Körper und Geist Besitz ergriffen. Gelassen wie ein Scharfschütze, der durch das Zielfernrohr seines Gewehres stetig sein Ziel verfolgt, lauschte er in die Funkstille hinein. Schließlich hörte er, wie im Raum am anderen Ende der Leitung mit leisem Klicken ein Schalter umgelegt wurde, kurz darauf erklang Nightskys Stimme in seinem Ohr. "Alles klar soweit. Pass etwas auf, der Bursche ist ein wenig bissig. Die Verbindung sollte für zwei Minuten sicher sein." "Wie war sein Name gleich?" "Kruger. Ich klink dich jetzt ein." Ein Piepen bestätigte das Zuschalten der neuen Verbindung. Frost gönnte sich noch knappe fünf Sekunden, bevor er den Polizisten anfunkte. "Ganz alleine in dem großen, dunklen Gemäuer?", fragte er lauernd. Er verließ sich darauf, dass die beiden Hacker die Verbindung ausreichend überwachten. Eins musste er Owl lassen : Er verstand sein Handwerk. Und war Nightsky von den Fähigkeiten durchaus ebenbürtig. Allerdings auf einem anderem Gebiet. "Etwas Hilfe gefälligst?" Ein leises Knacken in Frosts Ohr, dann Owls tiefe Bassstimme. "Einige Truppentransporter, Vans und Speedboats nähern sich dem Kastell. ETA : Dreißig Minuten." Frost nahm die Warnung des Hackers zur Kenntnis und sprach ohne auf Krugers Antwort zu warten weiter. "Du willst die Kleine retten? Dafür ist es mittlerweile leider zu spät. Die Mafiosi haben sie getötet." Er gab dem Bullen einige Sekunden, um das Gehörte zu verdauen. "Willst du sie rächen? Ich kann dir den Weg zeigen. Direkt zum Herzen des Mafianests." "Ich ändere das Signal", kündigte Nightsky an, "Mal sehen, wie schnell die Bullen ihre Donuthintern heben können, wenn sie merken, dass der neue Ruf direkt aus ihrem Labor kommt." Frost antwortete auch auf diese Neuigkeit nicht extra. Seine Aufmerksamkeit galt noch immer dem alleingelassenen Polizisten. "Ich biete dir meine Hand als Hilfe an. Entscheide selbst, ob du sie brauchst oder nicht." |
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15.07.2003, 13:27 | #2922 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Geschäftig wie Arbeiterinnen eines Bienenstocks flogen Frosts Finger über die Tastatur des Hauptrechners, wandelten die von Nightsky über Funk erhaltenen Anweisungen beinahe augenblicklich in elektronische Befehle um. Spiegelungen der unzähligen Algorithmen flimmerten über die eisblauen Pupillen des Söldners, das Sichtgerät war hochgeklappt und ruhte als klobiger, schwarzer Auswuchs auf seiner Stirn. Das stakkatoartige Hämmern der Tasten erfüllte den Raum, wurde von dem leisen, monotonen Summen der Monitore und Keuchen der Lüftung nur unmerklich übertönt. "Ok, ich hab die Verbindung", kündigte Nightsky den Erfolg der Aktion an. Erwartungsgemäß poppte einen Sekundenbruchteil später ein Fenster auf dem Monitor auf. Zuerst war nur ein flirrendes Schneegestöber erkennbar, dann wurde das Bild kurz schwarz, flackerte und zeigte schließlich das von leichten Störblitzen durchzogene Bild einer Überwachungskamera. "Schau dir das an", flüsterte die Hackerin in Frosts Ohr, "Gott, wo bist du da nur hineingeraten..." Das elektronische Auge der Kamera verfolgte die Gestalt eines leicht gedrungen wirkenden Mannes in einem schwarzen Mantel, der sich seinen Weg durch die von Einschusslöchern und Trümmern übersäten Gänge bahnte. Zwei Maschinenpistolen lagen locker in seinen Händen, die Blutspritzer auf seinen sonst makellos sauberen Lederschuhen zeugten davon, dass er die Waffen ausreichend benutzt hatte. Deutlich skurriler war sein Begleiter. Ein entfernt menschenähnliches, metallenes Ungetüm walzte sich dicht hinter dem Mann durch den verwüsteten Korridor. Frost fühlte sich unwillkürlich an einen schlechten Science-Fiction-Film erinnert, als er die perverse Mischung aus Mensch und Maschine eingehender musterte. Schwere Panzerplatten schützten den Körper der Kreatur, Servomotoren kreischten leise, als sie die gepanzerten Glieder weiterhievten. Die rußgeschwärzten Läufe mächtiger Maschinengewehre ersetzten die Arme der cyborgähnlichen Gestalt, klauenbewehrte Füße scharrten über die stellenweise gesplitterten Marmorfliesen und hinterließen tiefe Furchen. "Immer noch auf deinem Hollywoodtrip, Cowboy?", brummte Owl in sein Mikrofon. "Leck mich", entgegnete Frost mit kühler Stimme, aber dennoch gereizt. Verdammt, worauf hatte er sich da nur eingelassen... Natürlich war er bei der beträchtlichen Summe, die er als Vorauszahlung erhalten hatte, stutzig geworden. Doch der Ausblick auf die Millionen, die ihn bei erfülltem Auftrag erwarteten, hatten ihn dann doch überzeugt. Jemand hegte ein nicht sonderlich gesundes Interesse daran, dass jeder, der mit dem Kristall in Berührung kam, einen nicht unbedingt gewaltfreien Tod starb. Und dieser gewisse "Jemand" verfügte offensichtlich über durchaus lukrative Einnahmequellen, wenn er dermaßen mit Geld um sich schmeißen konnte. Nun, eigentlich konnte es dem Söldner egal sein, wer hinter den Geldüberweisungen steckte. Hauptsache, er zahlte auch rechtzeitig und vor allem ordentlich. "Sag mir lieber, ob du soweit fertig bist", knurrte Frost, während er weiterhin den Mantelträger mit der Kamera verfolgte. "Alles klar, Operation Rumpelstilzchen kann jederzeit beginnen", gab Owl geradezu fröhlich zurück. "Ihr habt grünes Licht. Dann lasst's mal wackeln." Am Rande des von der Kamera übermittelten Bildes konnte Frost zwei Schemen aus der Decke wachsen sehen. Dank Nightskys exzellenter Ortskenntnis wusste er, dass sich ein Stück hinter der Kamera das selbe Bild bieten würde. Blasses Neonlicht brach sich auf den glänzenden Metallläufen gestaffelter Gatling-MGs, winzige Leuchtdioden bestätigten die Zielerfassung mit einem bösartigen, roten Blinken. Surrend erwachten für die Laufausrichtung zuständige Motoren zum Leben, wuchteten die schweren Geschütze herum, zischend entwichen kleine Dampffontänen aus den Kühlungsschlitzen, klappernd zogen die Maschinengewehre Patronenketten in den gierigen Schlund der Munitionszufuhr ein, in schneller werdender Rotation begannen die Gewehrläufe ihren tödlichen Tanz... |
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18.07.2003, 14:46 | #2923 | ||||||||||||
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Eure Zeichnungen -
Hmm... hätt hier auch was anzubieten. Ist nicht sonderlich grandios, liegt wohl mitunter daran, dass ich so gut wie nie einen Stift zum Zeichnen in die Griffel nehme. Was soll's, hier der Link . |
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20.07.2003, 20:54 | #2924 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Mit lautem Krachen splitterten die Halterungen des metallenen Lüftungsgitters unter einem kräftigen Stiefeltritt in ungleichförmige Bruchstücke, scheppernd stürzte das Gitter in die Tiefe des Schachts. Doch bevor der Söldner selbst hinterhersprang, wirbelte er herum und drückte den Abzug der Shot-Gun durch. Begleitet von einem ohrenbetäubenden Bellen spuckte das Gewehr eine Ladung Bündelmunition aus und verwandelte den Hauptrechner der Sicherheitszentrale in einen Haufen wertlosen Altmetalls. "Gut gemacht", meldete sich Nightsky zu Wort. "Wir sind bereits überall im System vertreten. Mit der Vernichtung des Rechners stellst du nur sicher, dass es auch dabei bleibt." Eine kurze Funkstille folgte, dann hörte Frost im Hintergrund die Hackerin ein paar Worte mit Owl wechseln. "Offensichtlich bekommst du bald Besuch. Rat mal wen. Das Gruselkabinett hat offensichtlich Nachschub erhalten. Da kommt eine ganze Horde Skelette auf dich zu. ETA : Zehn Minuten. Mach, dass du da verschwindest. Ach ja, dein Schlächterfreund läuft jetzt vollends Amok. Offensichtlich hat er den Tod seines Blechbubis nicht sonderlich gut verkraftet. Er rennt wild ballernd durch die Gänge und vernichtet jede Selbstschussanlage und jede Kamera die er findet. Allerdings ist er auf dem Weg nach oben, sollte insofern also keine Gefahr darstellen. Ich halt dich auf dem Laufenden." "Verstanden, ich mach mich an den Abstieg. Pass du derweil auf meinen Bullen auf. Du hast ja mein Stimmmuster." Klackend verschwand eine neue Patrone in der Munitionskammer der modifizierten Schrotflinte. Das Gewehr war eins von Frosts liebsten Spielzeugen. Es war nicht nur mit dem Sichtgerät koppelbar, sondern verfügte neben einem Streuungsunterdrücker auch noch über eine Zielkamera, die den Platz des üblichen Zielfernrohres einnahm. Mit dieser Kamera konnte er einen mehr als doppelt so hohen Zoomfaktor wie mit einem üblichen Fernrohr erzielen und musste dennoch nicht auf die Vorzüge des HUDs verzichten. Die praktischste Modifikation stellte jedoch sicherlich die unter dem Lauf des Sturmgewehrs montierte Shot-Gun dar. Dank einer raffinierten, von Frost selbst entwickelten Modultechnik konnte die Waffe jederzeit und unkompliziert abgenommen werden und durch ein anderes, auf die SIG angepasstes Modul ersetzt werden. Einen von Frosts Favoriten stellte hier ein Kaliber zwanzig Geschütz dar, wie es bei einigen der neueren Heckler&Koch Gewehren üblich war. Falls es wirklich einmal hart auf hart kommen sollte, hatte man mit einem solchen Gerät trotzdem noch durchschlagskräftige Argumente in der Hand. Der Ladehebel des Gewehrs rastete hörbar ein, eine neue Schrotladung wartete nur darauf, dass der Söldner den Abzug durchdrückte. Dann ließ er sich in den von roten Lämpchen schwach beleuchteten Wartungsschacht fallen, federte mit einem hallenden Echo ab und kroch durch den klaustrophobisch engen Korridor weiter. Ab und zu gab ihm Nightsky Richtungsangaben, um ihn durch das Labyrinth aus Abzweigungen und weiteren Schächten zu lotsen. Irgendwann, die Zeitanzeige des HUDs zeigte um die zehn verstrichene Minuten an, machte der Schacht einen Knick nach unten. Knapp zwei Meter tiefer lag dort ein weiteres Lüftungsgitter. "Vorsicht, dort geht's steil bergab. Halt deinen Kletterstab bereit", warnte ihn Nightsky vor. "Owl hat derweil eine lustige Falle für deinen Freund aufgebaut. Einige der Selbstschussanlagen laufen Amok. Zumindest sieht es so aus. Andere hat er deaktiviert und einen der Servos überlastet, damit es einen netten Funkeneffekt gibt. Der Mantelheini arbeitet sich weiter nach oben vor, doch wenn er den Ballsaal erreicht, ist Schluss mit Lustig. Dann gibt es ein schönes Feuerwerk..." Selbst durch die Funkverbindung glaubte Frost seine Freundin grinsen zu hören. "Ach, bevor ich es vergesse : Dein Bullenkumpel ist auf dem Weg nach unten. Falls er es überleben sollte, ist er in knapp zwanzig Minuten bei dir." "Gut, dann geh ich jetzt rein", meinte Frost und schwang sich nach unten. Seine Stiefel krachten auf das Gitter, sprengten es mitsamt einem Teil der Halterungen aus dem Rahmen und schleuderten es in die Tiefe. Glücklicherweise hatte Nightsky ihn vorgewarnt, wenn auch etwas untertrieben. Es ging nicht nur bergab, sondern senkrecht nach unten - Der Schacht mündete direkt in der Decke der Generatorhalle. Frost reagierte instinktiv, riss den Arm in die Höhe und presste den Auslöser des Kletterstabes durch. Ein schmerzhafter Ruck ging durch seine Schultergelenk, als die Klebekapsel an der Hallendecke erschellte und das Stahlseil festsetzte. Die Motoren heulten gequält auf, als sie den Sturz abfingen und langsam Seil nachließen. Einer sich abseilenden Spinne gleich, senkte sich Frost dem Hallenboden entgegen... |
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20.07.2003, 22:11 | #2925 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
"Keine großen Fragen, mach lieber dass du auf die andere Seite der Halle kommst", forderte Frost den Polizisten auf und verstärkte seine Worte mit einem Stoß des Sturmgewehrs. "Falls du willst, dass diejenigen, die für den Tod der Kleinen verantwortlich sind, ihre gerechte Strafe erhalten, solltest du dich besser beeilen. Anderenfalls könnte es hier etwas... eng werden. Besuch ist schon unterwegs, wir haben vielleicht dreißig Minuten, bis es hier vor Klappermännern nur so wimmelt. Also komm in die Gänge. Weitere Anweisungen über Funk." Ohne eine Antwort des Bullens abzuwarten, joggte Frost in Richtung einer Leiter, die zu einem über der Halle aufragenden Kontrollraum führte. Eilig kletterte der Söldner die stählernen Sprossen hinauf, zog sich behende in den engen Raum und sah sich mit kritischem Blick um. Überall waren die unterschiedlichsten Schaltkonsolen und Anzeigegeräte damit beschäftigt, mit lautem Piepen oder mit blinkenden Lichtern und statisch wirkenden LCD-Displays ihre Messwerte und Statistiken um die Aufmerksamkeit Frosts zu kämpfen. "Das Schaltpult dort drüben", klärte ihn Nightsky zuverlässig auf und hob in Frosts Sichtprojektion eines der Pulte mit einem leuchtenden Rahmen hervor. "Erhöh den Ventildruck", brummte Owl in sein Ohr, nachdem er das Schaltpult erreicht hatte. "Generatorspannung ebenfalls erhöhen, überbrück die Sicherheitsabschaltung." Frost folgte den Anweisungen mit sicheren, routinierten Handgriffen, schob Hebel bis zum Anschlag, legte gewissenlos Schalter um, missachtete das protestierende Heulen einer Warnsirene ohne mit der Wimper zu zucken, als er das System langsam aber sicher bis zur völligen Überlastung trieb. Draußen nahm das peitschende Knallen der Entladungen und das Summen und Brummen der Generatoren zuerst ohrenbetäubende, dann geradezu apokalyptische Maßstäbe an, als die Deckenbeleuchtung auf eine bedrohlich rote, flackernde Notbeleuchtung umschalteten. "Für die letzten Sicherheitsblocks brauchst du die Unterstützung des Bullens. Die Schalter müssen zeitgleich betätigt werden. Zudem wird ein Sicherheitscode benötigt, aber auf den kannst du scheissen, den haben wir längst geknackt. Sobald die Systeme überbrückt wurden, hast du fünfundvierzig Minuten, bevor die Generatoren überlasten und dieses verdammte Kastell in den Orbit blasen. Also beeil dich." Fünfundvierzig Minuten. Genug Zeit, um ein paar faule Eier zu hinterlassen. Nur, um auf Nummer sicher zu gehen. |
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