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Taverne "Zum Schattenläufer" #5
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17.11.2002, 03:33 #251
Shadow-of-Death
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In aller Seelenruhe einen Krug Bier hinterkippend hörte der Templer seinem besten Freund zu und musste bei manchen Stellen doch tatsächlich die Zigarre aus dem Mund nehmen weil sie so unglaublich klangen das ihm der Mund offen stand. Was der Barbier nicht alles erlebt hatte. Und Schleichlehrer war er auch noch und ein Geschenk für einen Freund hatte er in seiner Hütte und der Gletscher hatte eine tolle Architektur und...

In diesem Moment schien die Zeit stehen zu bleiben und kurze Zeit späte rückwärts zu gehen, wo sie dann an einer bestimmten Stelle beinahe hörbar einrastete.
Scattie hatte ein Geschenk für einen Freund bei sich. Das konnte ja wohl nur er sein. Fast kamen dem Templer Freudentränen. Wann hatte er das letzte Mal etwas geschenkt bekommen? Wenn er sich Recht entsann dann war das irgendwann kurz vor seinem Barrierenwurf gewesen. Ja. Ein Kaufmann. Etwas zittrig. Er hatte ihm doch tatsächlich sein gesamtes Hab und Gut geschenkt. Und das nur weil er solch einen netten Eindruck gemacht hatte. Na ja. Vielleicht hatten die Schwerter und die Armbrust auch eine Rolle gespielt aber bestimmt keine Große. Solche Akte tat man nur aus reiner Menschenliebe.

Genauso wie er nun aus reiner Menschenliebe dem Banditen der gerade sein Bier klauen wollte, kräftig zwischen die Oberschenkel fuhr, ihn an seiner Hüftverlängerung hochhob, mit dem anderen Arm an den Hals zur Führung packte und ihn dann wie einen Speer auf einen ganzen Haufen zerbrochenes Mobiliar schleuderte in den er auch brav hineinkrachte und die Holzstücke auseinander stoben. Befriedigt das niemand sein Bier anrührte(war ja auch eigentlich keiner mehr da der noch halbwegs dazu in der Lage war) setzte sich der Templer wieder und nahm Scattie erst mal den Traumruf aus dem Mund.

”Lass mal die dünnen Stängel. Ich hab hier was besseres. Ne Spezialanfertigung von Sherag. Sumpfkrautzigarren. Die sind so fest gedreht und gelegt und gepresst das die um einiges stärker als jeder andere Stängel sind. Und die halten auch noch erheblich länger.”

Mit diesen Worten hatte Shadow auch schon zwei Zigarren in der Hand und stopfte die eine seinem Freund in den Mund, während die andere ihren Weg zwischen seine Zähne fand. Eine geschickte Bewegung später brannte auch schon eine kleine Flamme in seinem Feuermacher und brachte die Zigarrenspitzen zum aufglühen. Vollkommen synchron sogen die beiden ungleichen Templer den Rauch ein, ließen ihn durch ihre kräftigen Lungen zirkulieren und stießen ihn dann in langen, großen Rauchringen aus, die sich zusammen zu einem riesigen Rauchring versammelten der nun über ihren Köpfen hing und sich nicht auflöste. Das war Kunstrauchen...

”Tja. Was hab ich gemacht? Als ihr weg wart hab ich halt ne ganze Weile den Novizen beigebracht wie man ein Schwert hält und sich nicht damit schneidet. Dann war da noch diese Aufgabe mit den Novizen. Ein paar Novizen hatten die Aufgabe bekommen so ein komisches Kraut zu suchen. Bis auf ne mörderische Fleischwanzenplage und einem muffigen Grab war da aber nichts besonderes. Wir haben das Kraut gefunden und es zurückgebracht. Hab gehört da gabs ne Belohnung aber die hat mich nicht interessiert. Ja. Was gabs noch...”

Kleine Wölkchen stiegen auf als Shadow so vor sich hinpaffte und dann einen großen Zug nahm den er in seinem Mund verweilen ließ, bevor er ihn als riesige Wolke zur Decke stieß. Der schwere Qualm füllte sich in den vollkommen konzentrischen Rauchring und bildete so eine tollaussehende Wolke. Noch ein Krug Bier und Shadak redete weiter:
”Tja. Nachdem ich dann also wieder aus dem Grab draußen war bin ich in den Wald gegangen um dort ein wenig Ruhe zu finden. Die ganzen Frischlinge denen ich im Lager die Schwerthandhabung zeigen muss hatten mich mächtig angekotzt. Da könntest du gleich probieren einem Gardisten lesen und schreiben beizubringen. Du kannst da echt verzweifeln. Aber als ich dann so auf der Jagd war läuft mir Frost über den Weg. Beziehungsweise laufe ich ihm über den Weg da er mir dann fast den Kopf von den Schultern getrennt hatte. Ist übrigens oben der Gute und schläft. Hatte ein bissel viel um die Ohren. Tja. Dann sind wir noch zu dem Fest des Neuen Lagers zu Ehren von Manmouse dem toten General. Da haben dann allerdings die Orks angegriffen und mir den Abend versaut.”

Mit etwas Wehmut dachte Shadow an Hummelchen zurück. Er musste sie unbedingt mal besuchen gehen. Wenn er wieder mehr Zeit hatte.
”Also wie gesagt hatten die Orks angegriffen aber wir haben die dann in die Flucht geschlagen. Na gut. Wir nicht direkt, aber unser Angriff in ihren Rücken hat sie ganz schön ins Schwanken gebracht und es denen auf dem Damm bestimmt ermöglicht zurück zu schlagen.”

Plötzlich bemerkte Shadak den verständnislosen Blick seines Freundes und begann von Anfang an von dem Fest und dem Angriff der Orks zu erzählen. Dabei blieb er natürlich immer nahe an der Wahrheit und das die Orkanzahl irgendwie am Ende gen Tausend ging störte eigentlich niemanden der Zuhörer die im großen und ganzen aus Scattie und wenn man so wollte auch noch dem sabbernden Drago bestanden, der nur da saß und wirres Zeug vor sich herbrabbelte.

”Tja. Und dann musste ich mich halt alleine durch diese Orkkrieger kämpfen weil Frost dummerweise... ähm hingefallen war. Da war so ein Stein leider im Weg und er war hingefallen. Ich war natürlich so in Eile ihn zu retten das ich meinen Zweihänder da lassen musste um nicht so behindert zu werden. Tja. So musste ich dann halt Frost aus der Gefahrenzone bringen und musste noch bei ihm bleiben damit ihm nichts passierte. Und nachdem es ihm wieder einigermaßen gut ging sind wir nun in diese hübsche Taverne getrudelt. Das mit der Stimmungsmache muss ich aber anderen in die Schuhe schieben. Das war ich nicht. Das war irgendeiner von denen die an diesem Tisch da saßen der mittlerweile Brennholz ist. Aber ist ja egal. Dann kamst du ja zum Glück und ich konnte mal wieder ein schönes Gespräch führen. Frost ist einfach viel zu ernst. Der hat nämlich sein Gedächtnis verloren...

Von Frost merkwürdigem Verhalten und dem Anfall hatte er nichts erzählt da Frost sicher auch nicht wollte das man das an die große Glocke hängte. Zwar vertraute er Scattie aber gerade weil er sein Freund war wollte er nicht das der Barbier da mit reingezogen würde. So beschränkte er sich darauf das Bierfass anzuheben und es komplett auszutrinken. Man wollte ja nichts verkommen lassen. Nachdem er es abgesetzt hatte brodelte sein Bauch plötzlich und ein gewaltiger Rülpser bannte sich den Weg aus seinem Mund, der Drago nun komplett umhaute und nur durch die raschen Reflexe Scatties vor einem Aufschlagen auf der Tischplatte gehindert wurde. Ein Glück das die beiden Templer da waren. Was sollte wohl sonst aus Drago werden...

Nun war es den beiden aber zu langweilig geworden. Sie standen auf und gingen nach oben um zu schlafen. Ein letzter Blick in die nun um einiges gemütlichere Taverne mit den friedlich schlafenden Menschen darinnen gab ihnen die nötige Herzenswärme und in ihren weichen Betten rasch einzuschlafen. Sie hatte sogar noch die Kraft und vor allem den Willen gehabt die Menge Erz die für die Getränke nötig war auf den Tresen zu legen aber für weiterführende Maßnahmen wie z.B. Drago hoch tragen hatte sie einfach keine Lust. So schlief dieser friedlich in seinem Delirium mit dem Kopf auf dem fast einzigen noch heilen Tisch in der Taverne und träumte von dem von was Männer wohl immer träumen (Frauen, Drogen Alkohol), während die Templer natürlich von etwas ganz anderem träumten (Drogen, Alkohol, Frauen). So war in die Taverne endlich Frieden eingekehrt und die einzigste Frage war eigentlich nur:
Gab es nun den Wein den sich die Schläger erhofft hatten, oder wird es eine weitere Folge dieser Fortsetzungsgeschichte geben, wenn es wieder heißt:
Die Taverne zum Schattenläufer - Der Ort des Lasters und der Gier
17.11.2002, 13:03 #252
Scatty
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Wieder einmal schlupfte eine müde Gestalt durch die halboffenstehende Tür, die zu den Gästezimmern führte. (Vorsicht, Dejavue!) Ein langes, laaaaanges herzhaftes Gähnen entrang sich Scatty´s Kehle und er kratzte sich am Kinn. Das war ja noch ein langer Abend gestern gewesen, mein lieber Herr Gesangsverein. Doch Scatty und Shadow waren ja gute Trinker, gestählt durch zahlreiche Saufgelage, wilde Feiern, grosse Feten, riesige Feste und ähnliches aus dieser Kategorie. Eben überall, wo es flüssige Rauschmittel in hohen Mengen gab. Apropos Shadow, wo war sein Kumpel eigentlich?

Kaum hatte er diese Worte gedacht, als schon die Treppe hinter ihm wie Espenlaub zu zittern begann, und ein dumpfes Grollen zu hören war. Einen lauten Schrei ausstossend sprang Scatty zur seite, über den immer noch den Tresen wischenden Sador hinweg, um sich in Sicherheit zu bringen. Als er jedoch sah, wer da aufeinmal durch die Tür gestapft kam, brach er seinen Flug sofort ab. Nun, da das nicht so einfach war, mitten im vollen Flug abzustoppen, nutzte er unfreiwilligerweise seinen Kopf als Stopper, indem er ihn volle Kanne in ein Regal voll mit kostbarem Meissener Porzellan kloppte. Nunja, eigentlich war Meissen zu dieser Zeit garnicht gegründet, und lag in einem Land, dass es garnicht gab, aber egal. Jedenfalls war er nun wieder akrobatisch geschickt, wie er nun mal war, auf den Beinen gelandet und schritt nun seinem Freund entgegen. Auch die neue Gestalt, die nun hinter Shadow den Raum betrat, war ihm wohl bekannt: Frost, der Waffenmeister, zwar etwas abgekämpft, aber dennoch sah er gut aus.

"Seid mir gegrüsst ihr beiden. Na, Shadow, gut geschlafen? Und Frost, mein Freund, schön euch wiederzutreffen, es ist mir immer wieder eine Freude. Was ist der Plan für heute?"

Doch anstatt zu antworten packte Shadow Scatty einfach an seinem Mantelkragen und schleifte ihn hinter sich er aus der Taverne. Tja, wenn man nicht reden will, muss mans ja auch nicht. Vielleicht hatten ihn die Wanzen gestochen, oder was auch immer. Jedenfalls trug er nun auch noch Drago über der Schulter, der immer noch schlief, und sah irgendwie so aus wie ein Möbelpacker mit seiner ganzen Beladung.
17.11.2002, 13:52 #253
Yale
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Ein gewaltiges Rumpeln kündigte die Ankunft des Schatten an. Er rollte die Treppe von den Schlafgemächern in die Schankstube hinab und blieb vollkommen zerstört am Boden direkt vor dem Tresen liegen. Die saufende Menge bemerkte die Halbleiche überhaupt nicht und so lag er beinahe eine halbe Stunde dort, bis Sador mit einem Krug Bier kam und es dem Koma- Patienten einflößte.

Langsam reaktivierten sich seine Vitalfunktionen und sein Innenleben nahm wieder den Dienst auf. Ungefähr fünf Minuten später konnte man eine weitere alkoholverseuchte Gestalt am Tresen erkennen, die ordentlich am Kübeln war.

Stahlfräse hätte vermutlich die nächsten zwei Wochen noch hier verbracht, wenn ihm nicht auf einmal völlige Leere aus seinem Erzbeutel entgegengestrahlt wäre.
So trat er frustriert den Heimweg an, der ihn ins Alte Lager führen sollte. Als er versuchte aufzustehen riss ihn der Alkohol zu Boden und schickte Agent Koma auf eine neue Mission.

Einige Stunden später schaffte er es doch in eine aufrechte Ganghaltung zu wechseln und begab sich hinaus aus der Taverne. Kaum war er aus der Tür gab ihm die sauerstoffhaltige Luft alle Lebensenergien zurück und er marschierte zu seinem Lager, dass er seit mehr als zwei Wochen nicht besucht hatte.
19.11.2002, 14:27 #254
Irock von Elladan
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Irock war nun wieder in der großen Taverne und setzte sich auf einen Stuhl. Dann bestellte er sich ein. Es war kühl genau wie er es liebte. Er trank es und bestellte sich noch einen Reisschnaps. Irock trank schon eine ganze Weile und beschloss nun ein Lied zu singen:

Lala das Leben ist schön.
Es gibt nichts was schöner ist.
Selbst in der Barriere ist es schön lalala.
Brumm bum trallala ding dang.

Dieses Lied war mehr dödelei als ein Lied. Es hing sicher damit zusammen das Irock schon etwas angetrunken war. Er bezahlte und steckte den Rest Schnaps in sine Tasche. Er blieb allerdings noch sitzen und redete mit jemanden der sich gerade an seinen Tisch gesetzt hatte. Sie redeten über das Neue Lager und davon was Irock dort erwarten wird. Denn er wollte heute in dieses Lager gehen und sich dort umsehen. Der Mann der bei ihm saß erzählte ihm außerdem alle Neuigkeiten die er in letzter Zeit gehört hatte. Irock fand das Gespräch interessant und bestellte sich noch ein Bier. Der Mann erklärte Irock auch den Weg den er gehen musste um zum Neuen Lager zu kommen. Irock lauscht gespannt und fragte ihn dann noch über andere Gegenden in der Barriere. Er fragte ihn über das Orkgebiet und dessen Tücken und gefahren. Der Mann erzählte ihm alles was er wissen wollte. Irock war froh endlich mal wieder mit jemanden Neuigkeiten ausgetauscht zu haben. Dann verabschiedete sich Irock und verließ die Taverne.
22.11.2002, 20:56 #255
Irock von Elladan
Beiträge: 1.476

In der Taverne saßen ein paar Leute und Irock setzten sich hinzu. Er bestellte sich ein Bier und eine Suppe. Als er beides geleert hatte sah er sich um. Die Taverne war ein großes Gebäude. Und Irock staunte. Irock saß still da und dachte nach. Dann kam ein Mann in die Taverne und setzte sich einen Tisch neben Irock. Der Mann schielte ständig hinüber. Irock fühlte sich beobachtet und hatte die Schnauze voll. Er verließ die Taverne.
02.12.2002, 22:25 #256
Dumak
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Die Tavernentür wurde aufgestoßen. Zwei Gestalten kamen herein. Zuerst ein mittelgroßer Mann, mit schulterlangem, dunklem Haar, gekleidet in einen schwarzen Schuppenpanzer, der sich geschmeidig jeder Wölbung seines Körpers anpasste und einem Kurzbogen auf dem Rücken. Nach ihm eine Frau, recht groß gewachsen, eine Kriegerin in blitzender Rüstung, mit einem kostbaren Schwert in einer fast ebenso kostbaren Scheide und dem wohl berühmtesten Bogen der Barriere auf dem Rücken, dem schwarzen Tränenbringer, verziert mit weißen Elfenbeinschnitzereien von Nimrods ewiger Jagd. Dumak und Nienor hatten ihr Ziel erreicht.

Unverzüglich suchten sie sich einen Tisch mit Eckbank in einem der etwas dunkleren Winkel der Taverne aus. Beide hatten anscheinend die gleichen Vorlieben, was den Sitzplatz in Tavernen betraf: Eine Wand im Rücken und durch das Dämmerlicht in den Ecken unauffällig genug, um keine übermäßige Aufmerksamkeit an sich zu ziehen. Dumak schaute sich um. Viel los war nicht. Heute würde Sador bestimmt nicht reich werden. Aber wann wurde er das schon. Manchmal fragte sich Dumak, wer wohl der erfolgreichere Halsabschneider von beiden war.
"He, Wirt, neue Gäste." Nur für den Fall, daß Sador heute keine Augen im kopf hätte.
02.12.2002, 23:01 #257
Sador der Wirt
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"Jaja, ich komm ja schon." Griesgrämig humpelte Sador auf seinem wie immer glänzend gewienerten Holzbein heran. Nur durch intensive Behandlung mit Feuerlikör wurde das Holz so. Das Gesöff war quasi eine Art Möbelpolitur, wenn man eine Flüssigkeit, die wenn sie zu Boden tropfte, in Teppich, Fußboden und Kellerdecke zuweilen rauchende Löcher brannte, als Politur bezeichnen konnte. "Also was wünschen die Herrschaften", fragte er brummig.

In letzter Zeit saß das Erz bei den Leuten irgendwie nicht mehr so locker. Wohl weil es Winter wurde und jeder sehen mußte, wo er blieb. Wer weiß, was diese beiden hier wollten. Womöglich zwei Becher mit Wasser und das auch noch umsonst. Daß hier einer dieser zwieliochtigen Schatten und eine Söldnerin beismmen saßen, wunderte ihn hingegen nicht. Er hatte im Laufe seines Lebens weitaus seltsamere Dinge als das hier erlebt.
02.12.2002, 23:13 #258
Nienor
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Nienor lächelte ihn an. Seine brummige Art war einfach zu köstlich. "Wir wollen etwas zu Essen und zwar nicht zu knapp. Bring Feisch, Brot, Käse und Wein zum runterspülen." Sador wollte sich abwenden, um das Gewünschte zu holen, doch Nienor sprach noch weiter. "Außerdem wollen wir ein Faß Bier." Sador schien zu glauben, daß er sich verhört hatte. Jedenfalls schaute er die Söldnerin an, als ob sie ein zweiköpfiges Kalb wäre.

"Was ist? Gibts etwa kein Bier mehr?" Sador beeilte sich, zu versichern, daß das Bier hier nie ausgehen würde. "Gut, gut. Dann kaufe ich ein Faß. Und er bezahlt." Vergnügt zeigte sie auf Dumak, dessen Gesicht jetzt dem von Sador in punkto Griesgrämigkeit Konkurrenz machte. "Och, was hast du denn? Ist dir dein Leben etwa kein Faß Bier wert?" Nienor war belustigt. "Wir geben ne Saalrunde. Und zwar bis das Faß leer ist", meinte sie daraufhin wieder zum Wirt, der noch immer dastand und sein Glück noch nicht so ganz fassen konnte.
02.12.2002, 23:45 #259
Sador der Wirt
Beiträge: 391

Doch plötzlich erwachte Sador aus dieser seltsamen Starre (er hatte nur den Gewinn berechnet und die Zahl hatte ihn für einen Augenblick umgehauen) und beeilte sich, zu versichern, daß alles in Kürze gebracht werden würde. Er stakste auf seinem Holzbein davon. Kurze Zeit später brachte er das Essen und den Wein. Einige Zeit später wuchtete er ein Faß auf die Theke und rief laut "Freibier!" durch den Saal. Die johlende Menge stürzte zur Theke und jeder wollte der erste sein.

"Die beiden Gäste da drüben haben das bezahlt, du kommst doch nicht etwa auf die Idee, ich würd das von alleine machen", meinte er zu einem vierschrötigen Kerl, der wohl danach gefragt hatte. Die anderen kümmerten sich nicht sonderlich um den Spender. Doch nach und nach machte die Kunde die Runde, daß Dumak der edle (?) Spender des Gerstensaftes sei und alle prosteten ihm anerkennend zu, bevor sie sich mit aller Inbrunst dem ungehemmten Besäufnis hingaben.
03.12.2002, 00:45 #260
Nienor
Beiträge: 631

"Siehst du. Ich wette, das hat deinem Ansehen hier einen ganz schönen Schub verpasst. Jetzt halten dich die Leute für einen ehrenwerten Mann." Nienor mußte selber über ihre Worte lachen. Dumak und ehrenwert. Dann zog sie ihren Dolch und machte sich über das Essen her. Das Fleisch dampfte noch. Es war vielleicht nicht frisch, aber es war grad erst warm gemacht worden. Bissen für Bissen fand den Weg in ihren Mund.

Ab und zu unterbrach ein Schluck Wein die Kaubewegungen. Dann nahm das Messer seine Arbeit wieder auf und säbelte Stück für stück von dem Braten ab. Das Fett troff von der Klinge und ihren Fingern herab. Nebenbei kostete sie vom krümeligen Kümmelkäse und vom grobkörnigen Brot, bis sie satt war. Dann wischte Nienor das Messer am Stiefelleder ab und verstaute es wieder am auf dem Tisch liegenden Waffengurt neben dem Schwert.

Sie legte die Beine auf einen gegenüber stehenden Stuhl, genoß noch den letzten Schluck Wein und die erstaunten Blicke der mittlerweile schon recht angetrunkenen Gäste, die aber scheinbar noch genug Verstand besaßen, die Waffen der Söldnerin zu sehen und so Abstand von Belästigungen jedweder Art nahmen. Nienor kräuselte die Lippen und lächelte grimmig in sich hinein.
03.12.2002, 01:12 #261
Dumak
Beiträge: 465

Dem Ansehen einen Schub verpasst? Welchem Ansehen? "Also manchmal hast du schon komische Ideen. Vor allem hat mich das um ne Menge Erz ärmer gemacht", antwortete Dumak etwas verwundert. Doch die Söldnerin ließ sich nicht stören. Sie säbelte seelenruhig ein Stück nach dem anderen vom Fleischbatzen, den Sador aufgetischt hatte. Zu Essen gabs hier immer genug, daran bestand kein Zweifel. (Über den Preis mußte man nochmal reden!)

Doch irgendwann war auch das reichhaltigste Mahl alle und der Dieb hatte nicht vor, Nienor alles alleine zu überlassen. Das Abenteuer mit der Morazith hatte scheinbar bei der Söldnerin ein großes Loch im Magen hinterlassen. Sie futterte für zwei. Doch jetzt griff Dumak ein und so verschwand der Fleischberg bald. Brot und Käse wurden auch zusehends weniger. Als dann noch der Wein ausgetrunken war, zahlte Dumak widerstrebend die Rechnung.

Nienor meinte zwar, daß das wohl der Anstand gebieten würde, daß Dumak zahlte und Nienor einlud, aber Dumak sah das natürlich ganz anders. Für ihn war jeder selbst der Nächste und davon, daß er der Söldnerin sein schwer ergaunertes Erz in den Rachen warf, hielt er gar nichts. So zahlte er denn seufzend das von Sador eingeforderte Erz und dann trollten sich beide auf ihre Zimmer. (Nienor hatte ihres selber bezahlt.)

Unten feierten indessen die übrigen gäste munter weiter, wobei die Munterkeit mehr metaphorisch gemeint ist, denn die meisten lagen schon unter den Tischen und schliefen ihren Rausch aus. Sador rechnete schon wieder die Kosten zur Beseitigung der Schäden aus und bemerkte, daß er durch den Verkauf eines ganzen Fasses Bier auf einmal nun doch nicht reich wurde. Um seinen Ärger wegzuspülen, kippte er sich noch einen Feuerlikör hinter die Binde und begann dann, die Gäste noch schamloser über den Tisch zu ziehen, als sonst.

Doch das alles blieb den beiden Gästen im Obergeschoß verborgen. Sie schliefen den Schlaf der Gerechten oder wenigstens im Fall von Dumak den der Ungerechten, falls es so etwas gab. Auf jeden Fall war es ein gutes Gefühl, in einem ordentlichen Bett auf einer schönen Strohsackmatratze und einer warmen Wolldecke bedeckt zu liegen und von zukünftigen Abenteuern zu träumen. Wobei weder Dumak noch Nienor wußten, daß in wenigen Wochen ein völlig neues Abenteuer auf sie zukam, Freiheit genannt.
03.12.2002, 23:21 #262
Nienor
Beiträge: 631

Nienor kam die Treppe herunter. Im Schankraum selber war nicht viel los. Ein Faß stand noch auf der Theke, aus dem Zapfhahn tropfte hin und wieder etwas gelber Gerstensaft. "Pass auf, dein Bier geht dir durch die Lappen." Sador wis sie allrdings darauf hin, daß es keineswegs 'sein' Bier war, sondern das dr Söldnerin. Außerdem sei das Faß leer und die letzen paar Tropfen ergaben sowieso keinen Krug mehr.

Sador schien gut gelaunt. Anscheinend hatte ihm das Freibiergelage gestern jede Menge Kohle (oder besser Erz) eingebracht.
"Wo ist der Schatten, mit dem ich gestern gekommen bin?", fragte sie den Wirt, doch der gab ihr neben einer abfälligen Geste, die erkennen ließ, daß er nicht allzuviel von dem Dieb hielt, außerdem zu verstehen, daß dieser schon am Morgen das Wirtshaus verlassen hatte. Wohin, hatte er nicht gesagt.

Nienor zuckte mit den Schultern und bestellte sich erstmal eine Portion. Nachdenklich verschlang sie sie, an der Theke sitzend und darüber sinnierend, was sie jetzt wohl tun sollte. Das Kästchen war jetzt leer, der Schatz war nicht aufgetaucht. Vielleicht würde sie es sich in ihre Hütte stellen. Dort war sie schon seit einer Weile nicht mehr gewesen. Vielleicht würde sie auch nach Alagarus gehen. Dort war sie noch nie gewesen.

Ein Krug von Sadors bestem Bier spülte sowohl die Mahlzeit als auch gleichzeitig die grüblerischen Gedanken der Söldnerin hinunter. Nienor schob den Teller und den Krug von sich, nestelte ihren Erzbeutel vom Gürtel, zahlte und verließ dann mit einem 'Adanos vergelt's' die recht leere Taverne. Wohin sie ihr Weg führen würde? Immer der Nase nach.
10.12.2002, 18:04 #263
Shaela
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Nur noch wenige Meter war Shaela von dem Gefühl der wohligen Wärme eines knisternden Kaminfeuers entfernt, ach, wie sie sich danach sehnte. Hastig öffnete sie die alte, knarzende Eicheholztür der Taverne. Was besseres konnte der sich wohl nicht leisten, der Besitzer der Taverne. Aber immerhin war es warm hier, und ihr Körper konnte sich aufwärmen.
Langsam überkam das Gefühl vom, am Anfang etwas unangenehmen, Eindringen der Wärme, doch bald wurde es der hohen Amazone richtig warm, und so zog sie erst einmal ihre Lederrüstung aus, drunter hatte sie noch eine wärmende Bluse.

Etwas erschöpft setzte sich die Kriegerin an einen Ecktisch und schaute sich um. Irgendwie sah hier keiner nach einem „Frost“ aus. Der Wirt sah schon eher nach einem „Sahnor“ aus, also lief Shaela zu ihm und sprach ihn an:
Entschuldigt, ehrenwerter Herr Sahnor, wisst ihr denn, wo sich ein gewisser „Frost“ aufhält? Ich suche ihn nämlich. Noch während sie das Wort „sahnor“ ausgesprochen hatte, merkte sie, dass sie da wohl etwas falsches gesagt hatte. Etwas sehr falsches, dem wütenden Gesichtsausdruck des Wirtes nach. Entschuldigt, ehrenwertes Fräulein, aber ich heiße SADOR und nicht SAHNOR oder so was. meinte dieser entrüstet. Gerade wollte sich Shaela entschuldigen, da sprach schon wieder dieser „Sador“ Aber um auf eure Frage zurückzukommen... Ja, ich kenne einen, der Frost heißt. Noch während der Wirt das sprach, kam ein hochgewachsener, in schwarz gekleideter Krieger herein, der eine gewisse Unantastbarkeit ausstrahlte.
Ach, da kommt er schon. meinte der Wirt und zeigte auf den Mann, der hereingekommen war.
Nun setzte sich dieser Frost an den selben Ecktisch, an dem auch Shaela vorher gesessen hatte. Am besten wäre es wohl, sich zu diesem mysteriösen Mann zu setzten, und mit ihm zu reden. Mannmann, dass konnten ja spannende Lehrtage werden...
Doch was sollte sie diesen Mann fragen? Es fiel ihr nichts ein, als sie in seine tiefschwarzen, schmerzerfüllten Augen schaute. Das waren magische Augen, jedenfalls kam es der Amazone so vor, sie konnte nicht mehr wegschauen...
10.12.2002, 18:45 #264
Superluemmel
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Eine Hitzewelle wogte Frost entgegen, als er die Tavernentür aufriss. Augenblicklich verwandelten sich die warmen Luftströme durch die vorherrschende Kälte in weiße Schleier, welche die Gestalt des Kriegers zu verhüllen versuchten und schließlich in die Schwärze der Nacht entflohen.
Nachdem der Hitzeansturm vorbeigerauscht war, schlug die Nacht mit all ihrer Härte zurück.

Die Vorhänge tanzten auf und ab, als eisiger Wind den Schankraum erfüllte, die Kerzen zum Flackern und die Gäste zum Frösteln brachte.
Unbeeindruckt von dem Schauspiel betrat Frost die Taverne. Hinter ihm fiel die Tür lautstark ins Schloss. Es war nicht das erste Mal, dass er den Blick der Anwesenden auf sich lasten spürte, wenn er eine Taverne betrat. Doch dieses Mal war etwas anders. Jemand suchte nach ihm. Der Waffenmeister spürte die Erwartung, die Unsicherheit im Blick des Suchenden, welcher wie ein unsichtbares Spinnenbein über seinen Körper glitt.

Die Jahre der Einsamkeit waren ein guter Lehrer gewesen. Frost konnte es beinahe körperlich fühlen, wenn ihn jemand suchte. Es war keine Ahnung, es war das Wissen.
Oder ein deutliches Anzeichen von Paranoia.
Nein, er war sich absolut sicher. Er wusste nicht, wer ihn suchte, aber seine Intuition hatte ihn noch nie getäuscht.
Ein Blick zur Seite versicherte dem Krieger, dass sein Stammplatz in der Ecke frei war. Ohne sich um die Gaffer zu kümmern ließ sich Frost auf der Eckbank niedersinken.

Während er es sich auf seinem Platz bequem machte, ließ der Krieger seinen Blick über die Gäste schweifen. Mittlerweile hatten die Meisten erkannt, dass es sich bei der Gestalt mit dem dämonenhaften Aussehen keineswegs um einen Boten Beliars handelte. Nur noch eine junge Frau starrte ihn nach wie vor an. Der Rüstung nach zu schließen wahrscheinlich eine der Amazonen.
Unsicher kam die Frau näher. Ihre Nervosität war so deutlich zu spüren wie der Hauch des Todes. Und Frost kannte diesen Hauch mittlerweile mehr als gut.
Dennoch unternahm er keinerlei Anstalten, die Amazone zu beruhigen. Ganz im Gegenteil, er hielt ihren Blick mit seinem eigenem fest. Es gab keine bessere Methode, etwas über eine vollkommen fremde Person herauszufinden, als den Blickkontakt zu wahren.
"Habt ihr ein bestimmtes Anliegen?", fragte Frost leise als sich die Frau bis zu dem Tisch vorgearbeitet hatte.
10.12.2002, 18:52 #265
Shaela
Beiträge: 273

Ähm... tja, eigentlich schon. A-Achso: Ich heiße Shalea stammelte Shaela vor sich hin. Das war doch nicht ihr Ernst, so mit einem solchen Menschen zu reden. Gescheit reden musste doch schaffbar sein. Also ließ sie sich nicht mehr länger von Frost’s Augen einlullen, packte all ihren Mut und fragte ihn: Ich würde gerne bei dir lernen, wie ich meine Körperbeherrschung steigere. Ein bisschen kann ich es schon, doch ich will diese Kunst meistern.
Puh. Nun hatte Shaela es hinter sich, und sie fühlte sich auch schon ziemlich erleichtert.
10.12.2002, 19:23 #266
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Leise entwich die Luft aus Frosts Lunge, als er sich zurücklehnte. Schweigend musterte er die potentielle Schülerin. Formelle Anrede war ihr wohl ein Fremdwort, ein Phänomen welches sich bei immer mehr jungen Leuten bemerkbar machte. Aber was sollte man machen, er war ja nicht für die Erziehung anderer Leute Kinder verantwortlich.
"Genau wie für die deiner eigenen Tochter", lästerte eine körperlose Stimme in seinem Kopf.

Frost ließ sich nichts anmerken und ignorierte den Dämon. Irgendwie würde er ihn schon noch zum Verstummen bringen. Er brauchte kein lebendig gewordenes Gewissen.
Diese Shaela wollte also bei ihm lernen.... Nun gut, warum sollte er ihr diese Möglichkeit verwehren?
"Vielleicht weil dich auch die letzten Frauen mit denen du zu tun gehabt hast, verraten haben?"

Dieses Biest ging wirklich zu weit. Der Waffenmeister wünschte sich nichts mehr, als dem Dämon Auge in Auge gegenüberstehen zu können, um ihm seine Überheblichkeit aus dem unheiligen Körper zu prügeln.
Bis auf seine sich leicht verengenden Augen ließ sich Frost äußerlich jedoch nichts anmerken. Was sich in seinem Kopf abspielte, ging niemanden etwas an.
"Ihr wollt also eure Fähigkeiten verbessern....", begann Frost nach einigen drückenden Minuten des Schweigens.
"Ich soll euch dabei nicht im Wege stehen. Aber warum kommt ihr ausgerechnet zu mir, einem ehemaligen Kommandanten des Königs?"
Wieder einer dieser Tests. Wie viel wusste Shaela wirklich über ihn und wie viel war sie bereit, zuzugeben? Um in dieser Welt überleben zu können, musste man sein Gegenüber kennen. Halte deine Freunde nah bei dir, aber deine Feinde noch näher.
01.01.2003, 17:13 #267
Shaela
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Nachdenklich saß Shaela an einem Tisch in der Kneipe... Etwas bedrückte sie.
Es war die Abschlussaufgabe vom Lehrgang, Frost wollte, dass die Amazone ihm drei Wimpern eines Troll brachte, doch so einen Troll würde sie ja nie im Leben erledigen können.
Eine Idee musste her, vielleicht wusste ja der Mann neben ihr etwas. Taxor hieß er, sie hatten sich schon vorher unterhalten. Es war ein großer, dürrer Mann, wahrscheinlich vierzig Jahre alt, also schon etwas gealtert. Er war schon lange in der Kolonie, sicher wüsste er etwas darüber.
“He, Torax! Weißt du, wie ich an Trollwimpern komme?” fragte die Amazone. “Trollwimpern?“ Der alte Mann lachte. “Wieso nicht gleich das Herz eines Golems?“ meinte er spöttisch.
Shaela fand das gar nicht so lustig.
“Ich meine es ernst. Ich muss drei Wimpern eines Trolls meinem Lehrer vorzeigen, dann hab ich die Prüfung geschafft. Also, wisst du etwas?“
„Ach, so ist das... gib mir noch was von deinem Weibergebräu, dann verrat ich dir was.“ meinte Taxor mit einem Augenzwinkern.
Dieser alte Säufer. Aber Shaela blieb wohl nichts andres übrig, als ihm einen weiteren Bocksbüttel mit Amazonengebräu zu reichen
“Nun gut, nimm. Aber jetzt erzähl!“
„Schon gut, schon gut. Aber zuerst muss ich noch was trinken.“ meinte Taxor grinsend und nahm einen Schluck von seinem gerade erworbenem Getränk.
“Aaaalso“ begann er und lehnte sich zurück, während dieses Vorgangs rülpste er noch einmal kräftig. “Vor kurzem waren zwei aus dem Alten Lager in der Trollschlucht, und ich glaube, dort gibt es was zu holen für dich...“ sprach er.
Das klang ja ganz gut, viellciht lag da ja noch ein Troll rum.
Danke, Taxor. Das Amazonengebräu wars wert, auf Wiedersehen!”meinte Shaela und verließ die Kneipe in Richtung Trollschlucht.
01.01.2003, 17:50 #268
Shaela
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Nun musste sie einen Weg finden, Frost die Trollwimpern zu überreichen. Doch er war fort, wo, wusste sie nicht. Aber er würde sicher mal wieder im „Schattenläufer“ vorbei kommen, also fragte sie Sador, den Wirt dieser Taverne: “Ich hätte da etwas für Frost, er kommt doch öfters hier vorbei.“ Shaela überreichte ihm die Wimpern, die sie inzwischen in einen Lederbeutel gesteckt hatte. “Wenn er kommt, gebt ihr ihm das bitte. In Ordnung?“
01.01.2003, 18:02 #269
Sador der Wirt
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Sador, im Moment gerade mit aufräumen beschäftigt, richtete sich auf und schaute hinter der Theke hervor. "Für Frost? Mhm, ja, der kommt manchmal. Aber das ist ein armer Schlucker. Erz hat der nie." Wobei er das Wörtchen 'der' merkwürdig betonte, so als würde er von Frost eh nichts halten. "Naja, gib schon her. Aber ewig nehm ich das nicht an mich. Was ist da überhaupt drin?"
01.01.2003, 18:19 #270
Shaela
Beiträge: 273

"Drei Trollwimpern. Die Abschlussprüfung emines Schelichentrainings bei ihm war, die zu besorgen. Also, vielen Dank!" sprach die hohe Amazone und verließ die Taverne, hinaus in die Nacht, mit dem Ziel, das Amazonenlager zu erreichen.
01.01.2003, 18:35 #271
Sador der Wirt
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"Trollwimpern? Ich habs ja gewußt, dieser Landstreicher hat nichts als Unsinn in seinem Schädel." Sador schüttelte den Kopf und verstaute den Lederbeutel in einem Regal. "Wo soll das noch hinführen? Früher, da machte jeder noch, was ihm anstand. Die Schürfer arbeiteten in den Minen und die Gardisten passten auf. Aber jetzt... Da werden Trollen schon die Wimpern geklaut. Wo soll das noch hinführen..."

So ging die Lamentiererei noch eine Weile. Doch glücklicherweise hörte niemand Sadors Worte. Nichtmal das Bier in den Fässern. Das war auch sicher gut so, denn ansonsten wäre es noch sauer geworden. Und an Sauerbier wäre Sador ganz gewiss nicht reich geworden.
02.01.2003, 17:00 #272
Sador der Wirt
Beiträge: 391

In der Taverne war nichts los gewesen. Die letzten Tage hatte sich kein Gast blicken lassen. Was war nur los? Hatten die Leute auf einmal keinen Appetit mehr auf Bier? Sador verstand die Welt nicht mehr. Auf einmal ging die Tür auf und Sador wollte schon aufatmen. Das war sicher ein Gast. Doch es kam nur ein Schwarzmagier herein.
02.01.2003, 17:20 #273
Don-Esteban
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„Sador, komm. Was machst du hier noch. Wir müssen weg hier. Hol deine Kasse und fertig.“ Don-Esteban hielt sich nicht mit überflüssigen Höflichkeitsfloskeln auf. „Ich habe eine Teleportspruchrolle mitgebracht.“
02.01.2003, 17:22 #274
Sador der Wirt
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„Was ist los? Wer seid Ihr? Wieso muß ich weg? Ich gehe überhaupt nicht. Nirgendwo hin. Ich verlaß doch nicht meine Taverne!“ Der Wirt war verwirrt. Was war hier los?
02.01.2003, 17:30 #275
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

„Schau hinaus aus deiner Tür. Vor lauter Geldzählen hast du wohl gar nicht bemerkt, daß die Barriere gefallen ist. Alles ist im Umbruch. Die Gefangenen sind frei. Sie haben schon in Scharen das Minental verlassen. Die Kolonie ist nicht mehr.“ Seine Stimme wurde düsterer. „Das ist auch schon das einzige, was gut ist. Die Barriere ist weg und dafür kamen die Oks. Das ehemalige Sumpflager ist schon von ihnen überrannt. Also pack dein Erz zusammen, besser ist allerdings, wenn du stattdessen Gold hast. Scheinbar ist mit der Magie der Kuppel auch die Magie des Erzes hinüber. Du wirst nicht viel mehr als den Matrerialwert dafür bekommen.“
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