World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Land Gorthar (Südland) |
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02.12.2002, 20:40 | #326 | |||||||||
RonY Beiträge: 1.340 |
Tja das erste was Rony bei dieser Tratschrunde feststellte war , das hier die schlechtestesten Witze erzähler der Barriere zusammengekommen waren . Naja da es wesentlich schlimmeres gab als das machte gute Miene dazu . Gerade als er anfing sich daran zu gewöhnen sah Scatty plötzlich aus als ob ihm eine ganze Lichterkette aufgegangen war , er stand auf erzählte was von Zeit und Prüfung und das er gefälligst seinen Hintern bewegen und mitkommen sollte . Stress gibt dat dachte RonY , aber was solls , er folgte Scatty zu einem kleinen Feld das irgendwie mit allen möglichen oder eher unmöglichen Zeug belegt war . RonY fragte sich wann der templer das Zeug hier verstreut haben mag , irgendwie hatte er ihn immer nur dasitzen und Sumpfkraut Rauchen gesehen . Ok wenn er meint , spiel ich halt mit bis zum Hinsetzen klang das ganze ja noch Lustig , aber das bewerfen mit solch unaussprechlichen Materiealien war nun doch nicht das wahre , den gestank bekommt man sicher nie wieder aus den Sachen raus , überlegte er aber was solls irgendwie war Scatty ja der Boss .... Also setzte er sich auf den Baumstamm und wartete auf den ersten Wurf versuch . Mit einem Grinsen stellte er fest das Scatty seine Handschuhe vergessen hatte und mit bloßen händen in das zeug griff , das Grinsen wurde sofort mit einem Fast Treffer bestraft dem RonY nur durch überlegende Kräfte , dem Windzug , entgehen konnte . Unfair ich war noch nich Fertig murrte RonY |
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02.12.2002, 20:48 | #327 | |||||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Scatty musste heftigst grinsen. Den Burschen würde er schon noch erwischen. Durch diesen Gedanken beflügelt, griff er noch heftiger in das glitschige Zeug, und sah sich während er warf seinen Parcours an...hm...eigentlich mit allem belegt was nötig war....Peperoni, Salami....Parmaschinken, Mozarella, echte Tomaten....nein, halt! Das war ja sein Mittagessen gewesen! Natürlich war der Parcours mit kleinen Steinen, Ästen, etwas Sumpf zum Aufpumpen und einem kleinen Wasserloch bestückt. Einfach herrlich, wunderbar als Prüfung benutzbar. Immer wieder schleuderte er die feuchten Bälle aus Lee´s zusammengeknoteten Arschhaaren auf den Innosler, und jedesmal wich er mit einer Art angeborenen Grazie aus...manche Leute nenn es auch Glück, aber das konnte man halten wie man wollte. Jedenfalls hielt dieses Glück nicht lange, und der Schatten bekam nach einer geschickten Finte seitens des Templers (die darin bestand, "Look, an angel!" zu brüllen und gen Himmel zu zeigen) einen Batzen leckerer Haare direkt ins Gesicht. Er taumelte auf dem Baumstamm hin und her. Jedoch beendeten zwei gezielte Haarkugeln diese Torkelei, und er knallte mit einem dumpfen *Wump* auf den Boden. Schnell rannte der Sumpfler zu seinem Schüler hin und half ihm auf. "Sehr gut, wirklich sehr gut. Dafür dass wir nie geübt haben, bist du schon sehr geschickt. Doch das war erst die erste Hälfte, nun weiter im Text." Scatty führte ihn an den Anfang des Parcours, erklärte ihm nochmal die Grundsätze und stellte sich dann an dessen Ende, mit dem Rücken zu seinem Schüler auf. "So, nun zeig mal was du kannst, und denk dran: Meine Tageslaune und deine Leistung hier entscheidet über das Bestehen!" |
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02.12.2002, 21:31 | #328 | |||||||||
RonY Beiträge: 1.340 |
Au Mist , So ein fieser Trick murmelte RonY den eins der wurfgeschosse hatte ihn trotz aller Taktisch Haarklein ausgeklügelten Ausweichmanöver getroffen und eines der Haare war ihm ins Auge geraten wodurch er nichts mehr sehen konnte , aber Scatty , die Fairness in Person nutzte diese Chance sogleich aus und traf mehrmals , wodurch RonY das Gleichgewicht verlor und vom Baumstamm viel . Grinsend kam Scatty anspaziert und half ihm wieder auf die Beine , so weiter gehts zum zweiten Teil , ächsend folgte er Scatty der noch mal Hochintelligente Ratschläge und Tipps gab , dann stellte er sich auf und gab das Zeichen zum Beginn der Übung . RonY schaute Skeptisch über das Gelände , wegen der Dunkelheit konnte er fast nix sehen und musste jeden Schritt erahnen . Er Atmete noch einmal Tief durch ging in Position und tat den ersten Schritt , nach einigen Metern kamm ihm die erkenntniss das seine Schuhe für solche Spielchen nich wirklich geeignet waren , aber nu wars zuspät zur Reklamation und die Garantie war auch abgelaufen , fast ohne ein Geräusch zu machen kam RonY bis zur Wasserpfütze , die ungefähr am ende des ersten Drittel des weges lag . Vorsicht umging er die Stelle und hatte Glück das Scatty gerade mit einem Zweig in seinem Ohr stocherte um den Imaginären Schmutz zu entfernen , ansonsten hätte er sicher das Leise patschende Geräusch vernommen das entstand als er etwas zu nah daran verbeischliech den Rest des weges gab er sich die Gößte mühe und bis auf einige Zweige denen er gerade noch so ausweichen konnte , ein Blick nach Scatty zeigte ihm das dieser Langsam Ungeduldig wurde , scheinbar hatte er noch was vor , da er mit einem Fuß im takt einer nich erkennbaren Melodie auf den Boden tippte , also um seinem Lehrer nicht länger warten zu lassen , legte RonY einen Gang zu und stand 2 minuten Später hinter Scatty |
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05.12.2002, 21:48 | #329 | |||||||||
Shadow-of-Death Beiträge: 1.119 |
Eine schreckliche Lethargie hatte sich in die Körper der Männer gefressen. Seid Tagen hockten sie nun schon da und erzählten sich pausenlos Witze und Anekdoten über Gomez. Seid Tagen nun schon zogen sie immer wieder über Rony her und bewarfen ihn mit ekligen Haarbatzen. Jaja. Das Leben war schon schön... Doch nun war es Zeit weiterzumachen. Ruckartig und voller Elan sprang Shadak aus seiner Haltung die er schon seid Tagen nicht mehr geändert hatte auf und man hörte deutlich wie sich der festgesetzte Kalk lockerte und dann knirschend zersprang. Ein Stöhnen entrang sich der Kehle des Templers und er streckte sich ausgiebig knirschend um auch seine letzten Gelenke zu lockern und seine volle Bewegungsfreiheit wiederzuerlangen. Immerhin hatte er nun etwas wichtiges zu sagen. ”Also Drago. Du bist nun ganz schön weit mit deiner Ausbildung. Ich kann dir nichts mehr beibringen, da ich keine Lust mehr hab. Daher sollst du nun herumreißen und jeden Einhandlehrer der verschiedenen Lager herausfordern und mir dann davon berichten. Wenn du das alles gemacht hast kommst du zurück und wirst nach einem letzten Kampf mit mir Meister. Also kusch, spute dich. Stressi hat es vorgemacht und du bist jetzt Numero Zwo bei dieser Art der Ausbildung.” Mit diesen Worten klopfte er ihm freundschaftlich auf den Rücken, das die Knochen nur so schepperten und schon lief der Novize los um sein Glück in der freien Welt zu suchen. Ein freudiges Fiepen signalisierte die Zustimmung Bos zu dieser Entscheidung. Alle waren glücklich, außer vielleicht Frost der wie vereist (wie passend) dastand und die Arme um die ebenfalls vereiste gerettete Frau gelegt hatte. Scheinbar wartete die darauf das die anderen endlich verschwanden und diesen Wunsch erfüllte ihnen Shadow nur allzu gerne. Er wollte endlich zurück da sein Sumpfkrautvorrat langsam aber sicher zur Neige ging. Er hatte nur noch eine einzige Sumpfkrautzigarre. Ob sie bis ins Lager reichen würde? Nicht auszudenken was passieren würde wenn Shadow plötzlich kein Kraut mehr hatte. Mord, Totschlag, verstümmelte Leichen und eine Spur der Verwüstung die von dem Ort wo sein Kraut aufgeraucht war bis zum nächsten Krautstand verlief. nein. So weit durfte es nicht kommen. Um auf andere Gedanken zu kommen begann er ein tiefgreifendes Gespräch mit Bo und Scattie über den Sinn und Unsinn von Krieg, Politikern und der Abfallwirtschaft im Sumpflager. So näherten sich die drei Menschen und ein Hamster dem Sumpflager welches sie wohl mit dem Boot schnell erreichen würden... |
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07.12.2002, 14:59 | #330 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
"Jana! Jana, wacht auf!" Sanft rüttelte Frost an Janas Schulter. Ihr Kopf pendelte leblos hin und her, schnell schob der Krieger seine Hand unter ihn, damit er nicht gegen das harte Eis schlug. Vorsichtig hob er ihren Kopf etwas an und setzte seine Feldflasche an Janas Lippen. Ein Teil des Wassers floß Tränen gleich über ihr Gesicht und tropfte zu Boden. "Kommt schon, gebt jetzt nicht auf.... Es darf nicht alles umsonst gewesen sein...." Janas Augenlider flackerten. Ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, ihre Hand schloss sich um Frosts. Unendlich langsam, so als ob sie gegen einen gewaltigen Widerstand ankämpfen müssten, öffneten sich ihre Augen. Janas grüne, von silbernen Sprenkeln durchzogene Pupillen waren trüb, der Schrecken der letzten Wochen hatte sich tief in ihre Züge eingegraben. Dennoch spiegelte sich Erkennen in ihnen wider. Mit einem unterdrückten Aufschrei warf sie sich Frost um den Hals. Ihr ganzer Körper zitterte, ein leises Schluchzen drang an die Ohren des Waffenmeisters. Frost erwiderte die Umarmung und schloss die Augen. Beruhigend strich er durch Janas langes, von Schmutz und Staub verdrecktes Haar. Irgendwo in seinem Inneren, einem weit entfernten Winkel seines Geistes lachte der Dämon sein boshaftes Hohngelächter. "Frost.... Ich hoffte dass du kommen würdest....", brachte Jana unter heftigem Schluchzen hervor. Heiße Tränen liefen über Frosts Hals, hinterließen eine glitzernde Spur auf ihrem Weg und wurden gierig von den mattschwarzen Panzerplatten seiner Rüstung empfangen. Ruckartig öffnete der Krieger die Augen. Im selben Moment in dem sich die Iris zusammenzog um sich an die Lichtverhältnisse anzupassen, kam ihm eine böse Ahnung. Sanft aber dennoch bestimmt löste er sich aus der Umarmung seiner Lebensretterin und drückte sie von sich weg. Schwankend stand er da, starrte Jana ungläubig an. Er war absolut fassungslos. Begleitet vom anschwellenden Gelächter des Dämons in seinem Kopf, rasten seine Gedanken Blitzen gleich durch seinen Geist, versuchten die unglaublichen Informationen zu verarbeiteten. Konturlose Schatten tauchten vor seinem inneren Auge auf, nahmen grob menschliche Formen an, bildeten ein Gesicht vor einem Hintergrund, den er nicht exakt zuordnen konnte. Doch bevor er es erkennen konnte, flossen die Schatten wieder auseinander um sich erneut zu vereinigen. "Ihr...ihr....", stammelte Frost mühsam. Er fühlte sich, als ob ihm ein wütender Schmied mit seinem Hammer mehrfach in den Magen gedroschen hätte. Eine seltsame Leere ergriff sein Denken, etwas in seinem Inneren zog sich schmerzhaft zusammen. Jana sah ihn irritiert an. "Was...was hast du?", fragte sie zögernd und wollte einen Schritt auf ihn zu machen. Entsetzt wich Frost von ihr zurück, stolperte dabei und wäre beinahe gestürzt. Blanker Horror stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Sarcos hatte Recht....", flüsterte er tonlos. "Ihr habt mich nur benutzt...." "Jetzt hast du es endlich auch begriffen", spottete die körperlose Stimme in seinem Geist. Seine Lippen fingen an zu beben. Eiskristallen gleich blitzten seine Pupillen in der Nacht, jedes Anzeichen von Gefühlen war aus seinen Zügen gewichen, er war wieder der gefühlskalte Krieger geworden, als der er berüchtigt war. "Was...?", setzte Jana verwirrt an. Die Augen des Waffenmeisters glühten vor Zorn, seine Rechte umklammerte den Griff des Eisbrechers als ob er ihn zermalmen wollte. "Ihr habt mich die ganze Zeit über betrogen!", schrie er seine Wut hinaus. Jana taumelte wie unter einem Schlag zurück. "Be...betrogen?", stammelte sie. In ihren Augen zeichnete sich eine neue Welle von Tränen ab. "Ihr habt die ganze Zeit über gewusst wer ich bin. Wagt nicht es zu leugnen." Frosts Stimme war so schneidend wie der Stahl seiner Klinge. Abermals zuckte Jana zusammen. Verzweifelt schlug Jana die Hände vors Gesicht und sank auf die Knie. "Ich...ich kann es dir erklären...", schluchzte sie. "Ich habe euch vertraut", knurrte Frost bitter. "Bitte.... Ich hatte meine Gründe...." Frost antwortete nicht. Er musste sich beherrschen, um nicht sein Schwert zu ziehen und Janas Leben doch noch zu beenden. Doch er war viel zu geschockt um sich überhaupt zu bewegen. Ein Schlag ins Gesicht hätte ihn nicht heftiger treffen können. Jana hatte ihn verraten. Und er hatte ihr vertraut. Auf einmal kam er sich so schwach vor, ihm schwindelte und er musste sich beherrschen um sich nicht zu übergeben. Der Angriff hatte ihn von einer Seite getroffen, auf die er nicht vorbereitet gewesen war. "Sagt mir einen Grund, warum ich euch nicht auf der Stelle töten sollte", sprach Frost mit mühsam beherrschter Stimme. "Es gibt keinen. Töte sie." "Bei den Göttern, erinnere dich! Erinnere dich an Hammerfoldt!", flehte Jana und sah ihn dabei direkt aus ihren von Tränen geröteten Augen an. Und Frost erinnerte sich. Tore in seinem Geist, die er für alle Zeit verschlossen geglaubt hatte, wurden aufgestoßen, er drang in einen der hintersten Winkel seines Gedächnisses ein, befreite vor langer Zeit verdrängte Erinnerungen aus ihrem Gefängnis. Er wünschte, er hätte es nicht getan. Der Orden der Sieben.... Ein Bund der mächtigsten Streiter Myrtanas. Verpflichtet, dem Wirken Beliars Einhalt zu gebieten. Nur wenn einer der sieben Krieger verstarb, konnte ein Neuer in ihre Reihen aufgenommen werden. Damals war Frost einer der Anwärter gewesen. Er stand kurz vor der Aufnahme. Nur eine lächerlich erscheinende Aufgabe trennte ihn davon. Er sollte eine Hexe gefangen nehmen. Obwohl es sich dabei um eine alte Freundin aus seiner Heimat handelte, zögerte er nicht. Erfüllt von dem Gedanken, in Innos' Namen zu handeln, ließ er sie ins Gefängnis werfen. Ihr Flehen prallte an ihm ab, wie Pfeile an seiner Rüstung. Natürlich stritt er ab, dass er die Hexe kannte. Niemand bekleckerte sich mit Ruhm, wenn bekannt wurde, dass er mit einer Zauberin zu tun gehabt hatte. Doch kurz vor ihrer Verurteilung gestand sie ihm ihre Liebe. Die Folgen waren für den jungen Krieger verheerend. Der Orden verstieß ihn, die Hexe wurde trotzdem verurteilt. Verbittert kehrte Frost zur Armee zurück und kämpfte dort mit unbändigem Zorn gegen Varant und später auch gegen die Orks. Beseelt von seinem Hass auf alles Übernatürliche suchte er den Kampf gegen Dämonen und die Ausgeburten Beliars. Und er verfluchte Tag für Tag den Namen der Hexe, die ihm diese Schande beschert hatte. "Ich habe dich immer geliebt", flüsterte Jana. "Als ich dich dann am Strand liegen sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Ich wusste, dass es eine Andere in deinem Leben gab. Ebenso wusste ich, dass du dich ihretwegen in den Tod stürzen wolltest. Um das zu verhindern, löschte ich deine Erinnerungen. Ich hoffte, wir könnten gemeinsam weiterleben. Die möglichen Folgen wurden mir erst später bewusst. Es tut mir Leid." Frost konnte sie nicht mehr ansehen. Der Eisbrecher löste sich scharrend aus der Ummantelung seiner Scheide. "Geht mir aus den Augen." Seine Hand umklammerte den Schwertgriff so fest, dass sich die Fingerknochen weiß unter der Haut abzeichneten. In seinem Gesicht rührte sich kein Muskel, er hielt den Blick starr auf den Boden gerichtet. Die Augen des Waffenmeisters erschienen seltsam wässrig. "Geht und zieht soweit von hier fort wie ihr könnt." Wie unter Schock raffte sich Jana auf. Taumelnd setzte sie sich in Bewegung, blieb dann nach einigen Schritten noch einmal stehen und suchte Frosts Blick. Frost erwiderte ihn nicht. Er konnte das Aufklatschen von Tränen auf dem Eis hören, als Jana sich mit bebenden Schultern umwandte und fortlief. Ihre Schritte waren schon längst in der Dunkelheit verhallt, als Frost wütend aufschrie, den Eisbrecher mit beiden Händen packte und seine Wut in einem gewaltigen Schlag entlud. Der Ironiastahl brach durch das steinharte Eis, grub sich fast bis zur Hälfte hinein und ließ einen mehrere Schritt messenden Riss entstehen. Wie durch eine Ironie des Schicksals endete der Spalt genau dort, wo Jana gerade noch gestanden hatte. Frost blinzelte, eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg über seine Wange um sich gen Boden zu stürzen. Wer war es, der so ein bösartiges Spiel mit ihm spielte? War es einer der Götter? Innos, weil er sich von ihm abgewandt hatte? Beliar, weil er ihm persönlich den Krieg erklärt hatte? Er wusste es nicht. Das Schwert immer noch in der Hand, schritt der einsame Krieger den selben Weg zurück, den er vor mehreren Tagen gekommen war, um seine Lebensretterin aus Sarcos' Klauen zu befreien. |
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16.12.2002, 12:19 | #331 | |||||||||
Bran Beiträge: 1.194 |
Licht dämmerte. Drago wachte auf. Er hatte über nacht in einem kleinen Erdloch gelegen, um sich vor dem Wetter zu schützen. Nun dämmerte der Morgen. Ein kühler Wind spielte um die Nase des Novizen. Er stand auf und rieb sich den Rücken, um nächtlichen Staub von der Rüstung zu entfehrnen. Nun ging es, die andren Lager zu Besuchen. Drago wanderte lange Zeit, bis er wieder in die Stadt kam. Dort ruhte er sich in einer Taverne aus und trank Bier, dazu rauchte er seinen letzten Rest Sumpfkraut. Der Stengel wippte immernoch auf seinen Lippen, als der Novize schon wieder aus der Taverne trat. Die beißende Mittagssonne des Sommers blieb an diesem Tag leider aus. Es war Herbst geworden. Die Blätter an den Bäumen verfärbten sich schon bunt. Drago wanderte hinunter zum Fjord. Der Seewind bließ ihm ins Gesicht und ließ ihn an die vergangene Zeit zurückdenken. Er war stärker geworden. Sein Charakter war hart geworden. Er konnte besser Kämpfen. Allerdings war seine Ausbildung noch nicht zuende. Er musste die Einhandlehrmeister der andren Lager herausfordern...das sollte nicht das Problem werden. Da war das Alte Lager...das Neue Lager...das Kastell. Aber das würde Drago wohl auslassen. Wir werden sehen..., dachte Drago. Er stieg in ein Boot und ruderte ans andere Ufer des Fjords. Er stand vor dem Sumpflager. Drago warf ein Seil von Bord und sprang auf den Holzsteg, der ins Wasser führte. Hier hatte sich viel verändert. |
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29.12.2002, 12:27 | #332 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Wie ein Spielball der Gezeiten hüpfte das Boot auf den Wellen umher. Eine Welle krachte donnernd in den Rumpf, das Gefährt neigte sich gefährlich weit auf die Seite. Als das Boot auf einer weiteren Welle nach oben getragen wurde, sah er sie. Hinter den Wellenbergen ragten die Mauern der Stadtbefestigung finster vor dem Wolkenverhangenen Himmel auf. Dichter Regen peitschte dem dunklen Krieger ins Gesicht, prasselte wuchtig gegen das Segel des Bootes und verwandelte den Boden in eine glitschige Rutschbahn. "Wir dürfen die Einfahrt nicht verfehlen!", brüllte einer seiner beiden Reisegefährten über das Tosen des Sturms hinweg. Frosts Armmuskeln spannten sich, als versuchte seinen Halt am Mast zu sichern. Es war gar nicht so einfach, sich auf dem bockenden Segler zu halten. Das Boot erzitterte unter dem Aufprall einer weiteren Welle, der Rumpf bäumte sich auf, das gesamte Gefährt wurde von einem Schwall aus Salzwasser überschüttet. Was hatte Bjorn gesagt, als Frost auf die unheilverkündenden, schwarzen Wolken am Horizont hingewiesen hatte? "Ach, die ziehen vorbei, vertrau uns, ist nicht das erste Mal dass wir die Überfahrt machen." Kopfschüttelnd setzte Frost seinen wegrutschenden Fuß auf sichereren Untergrund. Die Beiden hatten wahrscheinlich nur unmerklich mehr Ahnung von der Schifffahrt als er selbst. Er hatte gleich erkannt, um was es sich bei den Gesellen handelte. Sie waren Abenteurer, Glücksritter, die auf der Suche nach dem magischen Erz die Überfahrt zur Minenkolonie wagten. Immerhin hatten sie sich sofort bereiterklärt, den Waffenmeister im Austausch für ein paar Erzbrocken nach Gorthar zu bringen. Für Geld taten manche Menschen wirklich alles.... Durch den starken Wellengang näherte sich das Boot beunruhigend nahe einem der beiden Hafentürme. "Lehnt euch nach rechts!", brüllte Beorn. Verfluchte Glücksjäger.... Dennoch kam der Gildenlose der Aufforderung nach und half dabei, das Gewicht auf die andere Seite zu verlagern. Das Salzwasser brannte in seinen Augen, er musste die Augen zusammenkneifen um überhaupt noch etwas sehen zu können. Dann schoss der Segler endlich durch die Hafeneinfahrt - direkt auf das steinerne Pier zu. Irgendetwas knackte deutlich hörbar hinter Frost. Noch bevor er Fuggwolfs Stimme hörte, wusste er, dass es sich um keine gute Nachricht handeln würde. "Ähm, wir haben hier ein kleines Problem...." Als ob das etwas Neues wäre.... "Das Lenksegel hat sich verklemmt!" Wunderbar, einfach unglaublich.... Vom Sturmwind getragen raste der Segler mit beachtlicher Geschwindigkeit durch das Hafenbecken. Jede Faser in Frosts Körper war bis zum Zerreißen gespannt, als das Pier immer näher kam. "Wenn ich das Kommando gebe, springt", raunte er den beiden Abenteurern zu. Das Boot beschleunigte noch weiter, als es in ein sich plötzlich auftuendes Wellental tauchte, dann wurde es in die Höhe geschleudert. "Springt!" Eine Welle schleuderte den Segler direkt auf die Steinmauer zu. Frost knickte ein, befreite seinen Arm von dem Tau das ihn am Mast gehalten hatte und stieß sich mit aller Macht ab. Das Pier stürzte auf ihn zu, hinter ihm schoss der Segler heran. Instinktiv riss er die Arme vors Gesicht, dann knallte er auch schon auf den harten Stein. Seine über die Jahre antrainierten Reflexe brachten seinen Körper dazu, sich über die Schulter abzurollen, dennoch explodierte seine Schulter in stechendem Schmerz. Geistesgegenwärtig drückte er sich flach auf den Boden, die Hände schützend über den Kopf geschlagen. Ein ohrenbetäubendes Bersten zeugte vom Ableben des kleinen Seglers. Dann ging ein Bombardement aus Holzsplittern und Trümmern auf das Pier nieder. Etwas krachte wuchtig in Frosts Rücken und trieb ihm schmerzhaft die Luft aus den Lungen. Kleine Splitter bohrten sich in seine Haut, neben ihm ging die Welt im Prasseln der Trümmerstücke unter. Mit einem Mal war es vorbei. Nur die kalten Regentropfen prasselten auf seinen Körper nieder. Benommen stemmte sich Frost in die Höhe. Ein paar Schritt entfernt richteten sich auch die beiden Glücksritter stöhnend auf. "Mein Kopf!", grummelte Bjorn mit verzerrttem Gesicht. "Ich glaube ihr habt euch eine Soldkürzung verdient", meinte Frost nachdem er sich versichert hatte, dass sich alle Knochen noch an ihrem rechten Platz befanden. |
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01.02.2003, 17:17 | #333 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Recht schnell näherte sich das kleine Boot der Küste, obwohl die drei Insassen immer wieder ihr nicht allzu gutes Können im Steuern von Segelbooten aufwenden mussten, um den im Wasser treibenden Eisschollen auszuweichen. Dennoch, so langsam schälte sich die Silouette der Stadt aus dem Nebel, das Boot hatte gute Fart drauf, und das Ziel würde bald erreicht sein... "Verdammt!" fluchte Tak, der Segler erbebte, die drei Insassen wurden zur Seite geschleudert. Ein Tau löste sich und peitschte über das Deck, das Krachen des gequälten Holzes vermischte sich mit den aufgeregten Rufen Dorriens und Petes. Das Segel wurde herumgerissen, die Stange fegte in einem Halbkreis über die Köpfe der Reisenden, das Boot neigte sich deutlich zur Seite... Tak packte eines der Taue und zog sich hoch. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, was er ohnehin schon wusste - eine Eisscholle hatte das Boot gerammt. Jetzt steckte sie im Kiel des Seglers, machte ihn manövrierunfähig, lieferte ihn der Strömung aus, die das Boot gnadenlos in Richtung Meer schob...und zu den Orkschiffen... Hastig sah sich der Waldläufer um, er entdeckte einen Bootshaken, den er Dorrien zuwarf. "Los, wie müssen das Eis loswerden!" rief der Gildenlose, packte seinen Speer und versuchte zusammen mit dem Inquisitor, die Eisscholle zu lösen. Ohne Erfolg... Langsam lief auch der Rumpf des Bootes mit Wasser voll, obwohl die Wellen nicht besonders hoch waren, reichte es doch aus, um immer wieder Wasser ins Boot zu befördern. "Frost, wenn ich dich erwische bist du dran..." zischte Tak und schlug weiter auf das Eis ein, das sich allerdings ziemlich uninteressiert zeigte... "Die Orks!" Petes panischer Ruf riss Tak aus seinen Rachegedanken, sein Kopf ruckte herum und er starre auf die beiden riesigen Galeeren, die vor dem ehemaligen Sumpflager ankerten. Die schiffe waren keine zweihundert Meter entfernt, schwarze Kugeln rasten von einem der Orkgaleeren aus auf das Segelboot zu. Mit lauten Platschern schlugen die Steine und Metallkugeln neben dem Segler ein, Dorrien fluchte... "Die kommen und holen!" schrie Pete panisch und deutete auf ein mit sechs Orkkriegern bemanntes Ruderboot, das schnell näherkam. Toll, ganz toll. Frost würde eines Tages seine Abreibung bekommen, oh ja... Dorrien warf Pete den Bootshaken zu und nahm seinen Bogen von der Schulter. Er legte einen Pfeil ein und schoss, doch er traf nichts. Hätte Tak auch gewundert... Der Gildenlose fasste seinen Speer mit beiden Händen und machte sich bereit. Pete stellte sich neben ihn und streckte den Bootshaken nach vorn, um den ersten besten Ork damit zu durchbohren. Dorrien stand hinter beiden und zielte erneut, aber mit dem Schuss wartete er noch... Alle drei wussten, dass die Orks - so seltsam es klingen mochte - ihre einzige Chance waren. Sie mussten das Boot bekommen, ansonsten war der Ofen aus. Wenigstens waren keine Elitekrieger unter den Orks. Dann waren die Grünhäute da. Die Entfewrnung betrug nur noch knappe fünf Meter, Dorrien schoss, unbd tatsächlich, der Pfeil bohrte sich in die Kehle eines Orks, der einen gurgelnden Laut von sich gab und ins Wasser stürzte. Die anderen Orks sprangen auf, begierig, seinen Kameraden zu rächen, holte einer aus und schleuderte seine Axt auf Dorrien. Dieser warf sich im letzten Augenblick zur Seite, die Waffe flog an ihm vorbei und landete im Meer. Die entfernung der Boote betrug knappe drei Meter... "Jetzt!" rief Tak, stieß sich ab und sprang auf das Boot der Orks, Pete neben ihm tat es ihm gleich. Der rostige Bootshaken bohrte sich in die Schulter eines Orks, der von der Wucht nach hinten gerissen wurde, im nächsten Augenblick zerteilten die tödlichen Klingen der Harpyenfeder die Luft und zerfetzten die Luftröhre eines weiteren Orks. Vollkommen überrascht durch den Angriff der Menschen waren die Grünhäute total aus dem Konzept gekommen, Tak wirbetlte herum und stieß seinen Speer in den Bauch von Ork Nummer drei. Noch während dieser mit den Armen ruderte, riss der Waldläufer seine Waffe wieder aus den Eingeweiden des Grünlings und schlug auf den Kopf des von Pete zu Boden beförderten Orks. Die Waffe zerschmetterte den Schädel des Grünlings, als Nummer drei den Kampf ums Gleichgewicht verlohr, ins Wasser stürzte und wenige Augenblicke später versank. Als Dorrien einen den fünften Ork mit Hilfe seines Bgens zu seinen ahnen schickte zog der letzte der Grünhäute es vor, keinen Kampf zu riskieren und stattdessen lieber gleich beden zu gehen. So ein Pech führ ihn, dass das Wasser so klt war, die Galeere erreichte er auch ohne Feindeinwirkungen nicht mehr... Jetzt musste alles schnell gehen. Die Menschen sprangen alle ins Orkboot, der letzte tote Ork wurde ins Wasser geschmissen, dann stießen sie sich von ihrem geschrotteten Segler ab. Jetzt mussten sie zwar rudern, aber immernoch besser als abzusaufen... Langsam näherte sich das orkische Ruderboot der Küste Gorthars. Mit einem Schabenden Geräusch schob sich der Rumpf des bootes auf den Grund, Tak sprang als erster ins Wasser und watete zum Ufer, die beiden Anderen folgten ihm in geringem Abstand. Vor ihnen erstreckte sich ein ziemlich vereister Strand mit einem kahlen Wald dahinter. "Ich glaube wir sind nicht ganz richtig." stellte Tak trocken fest und ging los. Jetzt mussten sie erst einmal die Stadt finden... |
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01.02.2003, 18:08 | #334 | |||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Seit einigen Stunden schon folgten Dorrien und Pete dem Waldläufer Tak durch die Wälder Gorthars, in denen nicht einmal dieser sich auszukennen schien. Pete trug den Bootshaken noch immer bei sich, er wollte wohl keinen Nahkampf riskiren, falls sie auf Orks trafen. Dorrien hoffte zwar, dass die Orks noch nicht hier Fuß gefasst hatten, aber angesichts der Streitkräfte, die sie in Khorinis zusammenzogen, würde es ihn eher überraschen, wenn die Grünhäute nicht auch hier in Gorthar wären... "Was willst du hier überhaupt?" fragte der Inquisitor Tak, er war dem Waldläufer doch tatsächlich mehr oder weniger blind gefolgt. Er hatte keine Ahnung, was Tak hier wollte... "Einen Kapitän und ein Schiff." antwortete der Gildenlose in einem Tonfall, als hätte er gesagt 'Ein Brot und eine Zwiebel'. Dorrien blieb stehen, sein Unterkiefer klappte nach unten. "So ein Unsinn!" meinte er, nachdem er den ersten Schreck überwunden hatte, "Einen Kapitän gibt es vielleicht noch - aber ein Schiff? Niemals. Keines, dass die Orks nicht schon versenkt haben." Tak drehte sich um und sah den Hexenjäger ungerührt an. "Du kannst gerne gehen." antwortete der Waldläufer leise, "Ich brauche dich nicht mehr." Dorrien entgleisten die Gesichtszüge, was für eine Frechheit, dieser Typ da sah in ihm wohl nur ein Werkzeug? Blitzschnell hob er den Bogen, den er in der Hand gehalten hatte, spannte ihn und hielt Tak die Spitze des Pfeils unter die Nase. "Red nie wieder so von mi..." Weiter kam er nicht. Der Waldläufer ließ sich plötzlich nach hinten fallen, stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und stieß seine Stiefel in den Bauch des Inquisitors. Der Pfeil sirrte los und verschwand irgendwo zwischen den Ästen der Bäume, Dorrien klappte zusammen wie ein Taschenmesser und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Tak hingegen stand schon wieder auf den Füßen, er drehte sich um und ging einfach weiter als wäre nichts gewesen... Fast zwei Stunden waren seit der kleinen Meinungsverschiedenheit vergangen, nimand hatte seitdem ein Wort gesprochen, und der Wald schien kein ende nehmen zu wollen. Lustlos trottete Dorrien hinter Tak her, der geschickt irgendwie immer den Weg des geringsten Wiederstandes durch das Unterholz zu finden schien, aber gut, er war Waldläufer, da dürfte er mit derartigem Untergrund schon einige Erfahrungen haben. Plötzlich blieb Tak aprupt stehen... "Riecht ihr das auch?" fragte er, doch Dorrien roch nichts, Pete ebensowenig. "Brandgeruch. Von links." meinte der Gildenlose und änderte die Richtung, immer der Nase nach... |
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01.02.2003, 18:44 | #335 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Zuerst war der Geruch nur schwach, aber je weiter Tak ihm folgte, desto stärker wurde er. Der Waldläufer musste also die richtige Richtung eingeschlagen haben. Langsam lichteten sich auch die Bäume, das Unterholz wurde dünner, alles deutete darauf hin, dass sie sich dem Ende des Waldes näherten... Etwas später hatten sie dieses dann auch erreicht, ebenso wie die Quelle des Brandgeruchs - eine Hütte, sie stand in Flammen. Einige grölende Männer liefen in der Gegend herum, schwenkten grobe Schwerter und trieben einen alten Mann mit Schlägen und Tritten durch die Gegend. Banditen, gewöhnliche, verachtenswerte, Banditen... Ab und zu erklangen die Schrei einer anscheinend noch recht jungen Frau, sie schien sich hinter dem Haus zu befinden, und spätestens als nach einer halben Minute einer der Banditen mit einem breiten Grinsen im Gesicht und an seinem Schritt herumfummelnd hervorkam und sofort von einem anderen abgelöst wurde, wussten Tak und seine Begleiter, was hinter dem brennenden Haus vorging... Ein leises Klacken, Tak spürte einen zarten Lufthauch, dann brach eine Sekunde später einer der Banditen zusammen, als Dorriens Pfeil sich in seinen Brustkorb bohrte. Die anderen Räuber drehten sich sofort um, zogen ihre waffen und gingen eine Sekunde später um Angriff über. Einige zogen ihre Langbögen, Pfeile sausten Tak und seinen Begleitern um die Ohren... "Danke!" fauchte Tak Dorrien an und duckte sich, wärend er sich bereitmachte. Der Inquisitor anwortete nicht sondern spannte seinen Bogen erneut, dann sprang er hoch, schoss, tötete einen weiteren Banditen. Aber zu mehr kam er nicht, dann waren sie da... Tak katapultierte sich nach vorn, die Klingen seines Speeres beschrieben glänzende Halbkreise und zerfetzten den Hals eines Räubers. Neben Tak wurde ein weiterer von Petes Bootshaken durchbohrt, während Dorrien sein Schwert zog und angriff... Nach einer halben Minute lagen die fünf angreifenden Banditen tot am Boden, doch sie waren noch längst nicht alles gewesen. Haken schlagend lief Tak auf die Bogenschützen zu, während Dorrien mit seinem eigenen Kurzbogen das Feuer eröffnete. Tak musste sich doch eingestehen, dass der Inquisitor ein ziemlich guter Schütze war, als ein weiterer Bandit mit einem Pfeil in der Kehle zu Boden ging. Glücklicherweise waren die Banditen das nicht, ihre Pfeile gingen daneben, schließlich zogen sie ihre Schwerter. Tak lächelte Grimmig und stürzte sich ins Gemetzel, sein Speer schnitt durch die Luft und ein weiterer Bandit stürzte mit durchtrennter Kehle in den Schnee, kurz darauf rammte Tak einem Kameraden des eben Verschiedenen seinen Speer in den Bauch und hob ihn in die Luft... Tak wütete unter den Banditen wie ein Templer zwischen Blutfliegen, kein Wunder eingendlich, waren seine Gegner doch verdammt schlecht ausgerüstet und ausgebildet, zum Teil waren sie sogar stockbesoffen. Um Holzfäller zu überfallen reichte es noch, aber gegen einen Waldläufer hatten sie keine Chance mehr... |
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01.02.2003, 19:33 | #336 | |||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Wut ergriff von Dorrien besitz, unbändige Wut. Diese Banditenbrut, sie überfielen unschuldige Menschen, um ihr eigenes wertloses Leben zu finanzieren. Sie waren eine Plage, eine Krankheit, die es auszurotten galt... Der Inquisitor spannte den Bogen immer wieder und jagte einen Pfeil nach dem anderen in den Pulk der Banditen. Der Boden war bald übersäht mit Toten und Verletzten, Tak räumte sich seine Gegner mit weit ausolenden Schlägen aus dem Weg. Schreie hallten durch die Luft, der Schnee färbte sich rot vor Blut... Doch die räuber waren viele, viel mehr als ie zunächst zu sein schienen, sie strömten herbei, zogen ihre Waffen und griffen an. Pfeile schnitten durch die Luft, aber glücklicherweise waren die Banditen nicht nur schlechte Nahkämpfer sondern auch erbärmliche Bogenschützen... Sein Kurzbogen erwies Dorrien gute Dienste, so einige Banditen hatte er schon gefällt, dennoch, etwas besseres musste her. Der augenblick war günstig, die Räuber waren mit Langbögen bewaffnet, genügend waren tot und ihre Waffen lagen herrenlos im Schnee. Kurzentschlossen warf der Inquisitor seinen Kurzbogen zur Seite, riss sein Schwert aus der Scheide und stürzte sich mit einem Schrei in den Nahkampf. Er rammte seine Waffe bis zum Griff in den Rücken eines Banditen, der sich gerade auf Tak konzentrierte, drehte sie herum und riss sie wieder heraus. Blut lief aus dem Mund des Räubers, er ging zu Boden... Klirrend traf das rostige Langschwert eines weiteren Banditen auf die Klinge des Todeswächters, mit einem wütenden Schrei stieß Dorrien ihn nach hinten und bohrte sein Schwert in den Bauch seines Gegners... Schreie. Die Schrei einer jungen Frau, sie waren noch immer nicht verstummt. Machten diese Banditen etwa noch immer weiter? Wutentbrannt ließ Dorrien sein Schwert über seinem Kopf kreisen, rammte es in die Hüfte eines Räubers und bahnte sich einen Weg durch die Kämpfenden. Während Tak weiterhin auf die Wegelagerer eindrosch und einen nach dem anderen zu seinen Ahnen schickte, rannte Dorrien hinter das brennende Haus... Und tatsächlich, ein kräftig aussehender Kerl hatte nichts besseres zu tun, als ein höchstens sechzehnjähriges Mädchen zu vergewaltigen, während seine Kameraden starben. Der Inquisitor stürzte sich auf den Typen, wobei er sein schwert fallen ließ, und zog ihn von dem Mädchen herunter. Der Bandit war erst überrascht, aber zum Nachdenken blieb ihm keine Zeit, bevor Dorriens Fäuste in seinem Gesicht und die Stiefel des Hexenjägers in den ungeschützten Geschlechtsteilen landeten... |
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01.02.2003, 20:25 | #337 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Blut lief zwischen den schwarzen Panzerplatten der Rüstung des Waldläufers hindurch, aber die Verletzungen behinderten ihn nicht. Die Harpyenfeder raste durch die Luft und hinterließ eine Reihe verstümmelter, blutiger Körper, als Tak sich durch die Banditenbrut hackte... "ZURÜÜÜCK! WEG HIER!" erschall ein Rf, und scheinbar hatten die Räuber darauf gewartet. Wie ein Mann drehten sie sich um und nahmen die Beine in die Hand, das Pack floh in Richtung Wald... Aber so einfach würden sie nicht entkommen. Tak schleuderte ihnen den Speer hinterher, die blutverschmierte Waffe segelte durch die Luft und bohrte sich in den Rücken eines Banditen. Einen Herzschlag später folgten einige Wurfmesser, wie silberne Blitze flogen sie hinter den Fliehenden her, streckten einen weiteren nieder. Dann war es vorbei... Tak beobachtete noch, wie die letzten Räuber im Wald verschwanden, dann sank er auf die Knie und blieb schwer atmend stzen. Trotz allem war der Kampf kräftezehrend gewesen, viel länger hätte er das wohl nicht mehr durchgehalten. Aber das war auch nicht nötig... Der waldläufer ieß seinen Blick über den Boden wandern. Mindestens zwanzig Tote lagen herum, einige waren 'nur' schwer verletzt und wanden sich stöhnend im Schnee, allerdings bereitete Pete diesen ein Ende und durchbohrte alle, die noch lebten, mit dem Bootshaken... "Ich...ich danke euch..." Tak blickte hinter sich. Der alte Mann stand da, der von den Banditen geschlagen worden war, anscheinend hatte ihm diese Hütte gehört. "Tu was du nicht lassen kannst." antwortete Tak kühl und richtete sich wieder auf, um seine Waffen einzusammeln. Etwas später kam Dorrien hinter der Hütte hervor, er schleifte einen grün und blau geschlagenen Banditen hinter sich her. Ein höchstens sechzehnjähriges Mädchen, dürftig bekleidet mit dem Mantel des Inquisitors, folgte ihm, und als es ihren Vater bemerkte lief es zu ihm und fiel ihm um den Hals... Tak kümmerte sich nicht weiter um Vater und Tochter, auch Dorren hatte nur Augen für den Banditen. Über seiner Schulter hatte der Hexenjäger ein festes Seil, er zerrte den Banditen zu einem Baum mit einigen starken Ästen. An einem solchen angelangt fesselte Dorrien seinem Opfer die Hände auf den Rücken und warf das Seil über einen der Äste. "Hilf mir mal!" wandte er sich an Tak und zog das Seil an. Tak zuckte die Schultern. Warum nicht... Die beiden zogen den Banditen am hoch, er brüllte wie am Spieß, als seine Arme ausgekugelt wurden. Nachdem der Inquisitor das Seil noch an einem Baumstamm festgebunden hatte, rieb er sich zufrieden die Hände. Der Bandit konnte zappeln bis er tot war... Pete war inzwischen fleißig gewesen und hatte die Toten durchsucht. Eine ganz ordentliche Menge Gold war zusammengekommen, fast 1000 Münzen, ein guter Bogen für Dorrien und ein besseres Schwert für den Bürgermilizionär selbst. "Wie können wir euch danken?" fragte der alte Mann verunsichert, Tak sah ihn an. "Wir müssen in die Stadt." antwortete der Gildenlose, der Alte nickte. "Ja, ich denke, dort müssen wir jetzt auch hin. Diese Banditen, es wird immer schlimmer. Erst die Orks, jetzt die Menschen. außerhalb der Stadt ist man nirgendwo mehr sicher. Folgt mir..." Die Wanderung dauerte drei Stunden, dann durchschritten die Reisenden das Tor von Gorthar. Der alte Mann und seine Tochter verabschiedeten sich, Taks Weg führte ihn zunächst zum hafen. Sein erstes Ziel war eine schmierige Spelunke, vielleicht gab es ja hier einen Kapitän... |
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01.02.2003, 22:36 | #338 | |||||||||
Kaszan Toras Beiträge: 160 |
Ein Schatten fiel über den Waldläufer, der Geruch von starkem Tabak verbreitete sich. "Ich habe g'hört, sie suchen nach nem Käpt'n?", fragte eine rauhe, kratzige Männerstimmme. Ein leicht buckliger Mann war an den Tisch getreten. Breite, von schmalen Furchen bedeckte Hände hatten sich auf die Tischplatte gestützt, bewahrten den breitschultrigen Fremden vorm Umfallen. Schwarzes, krauses Haar fielen ihm wie Algen ins Gesicht, verliehen ihm einen leicht wirren Ausdruck. Sein rechtes Auge war von einem seltsamen, matten Glanz erfüllt, es ruhte beständig auf dem Gildenlosen, während das Linke langsam den Rest der kleinen Tischgesellschaft musterte. Als er den abschätzenden Blick seines Gesprächspartners bemerkte, zuckte er die Schultern. "War nur ne Frage, hab ich vom Wirt aufgeschnappt", meinte er wollte sich schon zum Gehen umwenden, als ihn der Waldstreicher zurückrief. "Nun, mein Schiff wurd im Kriesch versenkt. Lag noch im Hafen, als es losging. Hatte nich mal mehr die Zeit, die Taue zu lösen, da hatt ich scho ein Loch im Rumpf. Gebt mir nen Schiff, und ich bring euch überall hin. Ich verlang nich viel dafür, die Seefahrt ist mir Dank genug. Aber, ham sie überhaupt nen Schiff?" |
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01.02.2003, 22:53 | #339 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Tak betrachtete den Mann erneut und ließ den Stummel seines Traumruf zu Boden fallen. "Nein, ein Schiff habe ich noch nicht. Aber das wird schon noch..." Was für ein Unsinn. Ein Schiff besorgen, wenn der Kapitän das glaubte musste er tatsächlich zurückgeblieben sein. War er aber nicht. "Kein Schiff?" fragte der Mann, "Ich bezweifle, dass Ihr hier eines organisieren könnt. Schade, ich hätte den Job gerne gemacht..." Ein weiteres Mal wandte er sich ab, wieder rief Tak ihn zurück. "Ich werde ein Schiff bekommen. Glaubt mir, ich habe meine Quellen, Mittel und Wege dazu. Es wird nicht mehr lange dauern." meinte der Gildenlose kühl, Dorrien glotzte ihn doof an und wollte erwas sagen, aber Tak brachte ihn mit einem bösen Ein - Wort - und - tot - Blick zum Schweigen. "Wenn Ihr den Weg zum 'Herzen des Feuers' kent - es dürfte sich dabei um eine Insel handeln - könnte ich Euch als Kapitän gebrauchen." wandte der Waldläufer sich wieder an den buckligen Typen. |
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01.02.2003, 23:09 | #340 | |||||||||
Kaszan Toras Beiträge: 160 |
"Ne Route zum Herz des Feuers?" Der alte Seebär lachte aus einem für seine Gesprächspartner unersichtlichen Grund laut auf. "Ihr seid mir ja lustige Burschen", lachte er als er sich halbwegs wieder gefangen hatte. "Niemand kennt eine richtige Route zum Herzen. Das ne Vulkaninsel, eingerahmt von einem hübschen Irrgarten aus weiteren Vulkänchen. Selbst wenn ich die Inselgruppe irgendwie finden sollte, durch den Irrgarten kommen wir nie. Frag mich, wie der alte Rothenberg da durchgekommen ist.... Sie müssen wissen, die Vulkane wirbeln so viel Asche auf, dass das ganse Gebiet nebliger ist, als das Land nach zwanzig Orkfurzen." Der Fremde fuhr sich mit der Rechten durch den wild wuchernden Bart. "Sie ham also nich einmal nen Schiff. Nun gut, ich sach euch was." Er beugte sich weit nach vorne und sprach mit verschwörerisch gehobener Hand. "Vielleich' kann ich euch trotzdem helfen. Sie schaun doch wie ordentliche Kämpfer aus. Hier geistern schon seit einiger Zeit interessante Gerüchte rum. So ein Haufen von Banditen ist angeblich auf das Grab des Seekönigs gestoßen. Sie ham richtig gehört, der Seekönig. Blöderweise soll da so'n Wächter rumspuken. Wird schon was dran sein, an der Sache. Von den Halunken hat man auf jeden Fall nie wieder was gesehen oder gehört. Wahrscheinlich hat sie das Viech alle erwischt. Ich wär ja schon selbst zu dem Grab, nur bin ich ein Seemann und kein Kämpfer. An dem Viech komm ich nie vorbei. Und ich brauch meine Haxen noch für andere Sachen." |
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01.02.2003, 23:15 | #341 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
"Ja, Banditen gibts hier ne Menge!" warf Dorrien eifrig ein, Tak holte einen Lutscher heraus und reicht ihn dem Inquisitor, dann wandte er sich wieder an den Kapitän. "So so, ein Grab, ein Seekönig, ein Wächter. Dann erzähl doch einfach mal was es mit Grab, Seekönig und Wächter so auf sich haben soll, und auch wie du uns helfen könntest. Ich werd mich garantiert nicht durch ein paar Zombies und Dämonen hacken um dann festzustellen, dass alles für die Katz war." |
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01.02.2003, 23:38 | #342 | |||||||||
Kaszan Toras Beiträge: 160 |
"Sie ham noch nich vom Seekönig gehört?" Der Fremde hob erstaunt die Augenbrauen. "Nun schön, ich werd ihnen erzählen was ich weiß. Manche Leute meinen, dass es sich bei der Geschicht nur um eine Legende handelt, aber jeder der schon einmal auf den Weltmeeren gesegelt ist, weiß dass es den König gab." Der Kapitän genehmigte sich einen Schluck Bier aus dem Krug seines Gegenübers um seine Zunge zu lockern. "Der Seekönig lebte vor vielen Jahrhunderten in seinem Reich am Grund der See. Von dort aus führte er seine Kriege gegen den Rest der Welt, unantastbar für seine Feinde. Niemand konnte seinem Schiff, dem Meeresgeflüster folgen, wenn er in seine Stadt am Meeresgrund zurückkehrte. Zu Dutzenden sanken die Schiffe der Feinde auf den Grund, es gab keinen Gegner der dem Seekönig ebenbürtig war. Doch seine weltlichen Erfolge ließen den König übermütig werden. Er kürte sich zum selbst zum alleinigen Herrscher über die Meere, selbst die Götter wollte er nicht mehr ehren. Das erzürnte Adanos selbst, und als der Seekönig zu einem neuen Beutezug auszog, raubte er seinem Schiff die Fähigkeit, in die Fluten des Ozeans zu entschwinden. Es kam, wie es kommen musste. In einem erbitterten Kampf wurde das Schiff stark beschädigt und der König getötet. Seine überlebenden Getreuen legten das Schiff in einer Höhle zur Ruhe und versiegelten das Grab. Damit der König niemals in seiner Ruhe gestört werden konnte, ließen sie die Gruft von einem Monster aus den tiefsten Abgründen des Meeres bewachen." Der Blick des Seebären wanderte von einem Gesicht zum anderen. "Und jetzt haben diese Narren das Grab gefunden. Wenn es ein Schiff gibt, das uns zum Herzen des Feuers bringen kann, dann dort." |
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01.02.2003, 23:51 | #343 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Tak beobachtete den Kapitän misstrauisch. Ein Seeungeheuer, das fing ja prima an. Alles nur, weil Frost ein verdammtes Schwert haben wollte. Der lümmelte wahrscheinlich gerade im Kastell rum und ließ es sich gutgehen. Eines Tages, eines Tages würde dieser verdammte Waffenmeister ein ernsthaftes Problem bekommen... "Ich soll also mal eben ein Seeungeheuer verhauen und einen magischen Pott klauen?" fragte Tak, der alte Seebär nickte. "Das wird bestimmt ein Spaß..." meinte der Waldläufer und zündete sich einen neuen Traumruf an. Spätestens jetzt konnten ihm die gesundheitlichen Schäden eh wurscht sein. "Wo ist das Grab?" fragte Tak, Dorrien sah ihn schockiert an. "Du willst doch nicht etwa..." stammelte der Inquisitor, doch Tak unterbrach ihn mit einer schnellen Handbewegung. "Doch, will ich." meinte er und richtete seinen Blick wieder auf den Kapitän. |
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02.02.2003, 10:21 | #344 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Der Kapitän nickte. Tak zog kurz die Augenbrauen hoch. "Nun gut, ich werd sehen was sich tun lässt. Wo finde ich dich, wenn ich das Schiff habe?" fragte der Waldläufer, ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Kapitäns. "Ich bin fast immer hier." antwortete er, "Mein Name ist Theorwulf. Falls ich mal nicht hier sein sollte bin ich wahrscheinlich am Hafen arbeiten...irgendwie muss ich ja zu meinem Gold kommen!" Tak nickte verstehend. "Gut, ich werd sehen was sich machen lässt." Der Gildenlose erhob sich und verließ die Schenke, Dorrien und Pete folgten ihm. "Toll, jetzt dürfen wir also ein Seeungeheuer verkloppen. Danke." fing der Inquisitor an herumzumaulen, aber Tak bejahte lediglich kühl, als wäre es eine ganz normal Frage gewesen. "Dann werde ich mir vorher einen Bogenmacher suchen! Der Banditenlangbogen ist zwar ganz Ok, aber noch nicht wirkich mein Geschmack. Und ein Waffenschmied für Pete wäre wohl auch nicht schlecht. Und dann vielleicht noch ein Rüstungsmacher..." Tak verdrehte genervt die Augen. "Also gut, tu was du nicht lassen kannst..." meinte er schließlich und übergab die Führung an den Inquisitor, der sich auch gleich mal auf die Suche nach einem Bogenbauer machte... |
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02.02.2003, 11:52 | #345 | |||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Dummerweise verlief diese Suche nicht ganz so toll, wie er es gerne gehabt hätte. Statt zu den Händlern führte Dorrien die anderen ausgerechnet ins Armenviertel. Tak schimpfte mal wieder über die verdammten Städte und die beschissene Menscheit, Pete wollte möglichs schnell raus und Dorrien lief ohne Orientierung zwischen den Hütten herum... "Halt!" Ein breit gebauer Mann sprang hinter einigen Kisten hervor und stellte sich der Gruppe in den Weg, in der Hand hielt er einen langen Knüppel mit einigen Näglen am Ende, an seinem Gürtel baumelte ein langer Dolch. Im selben Augenblick lösten sich einige Schatten von den Häusern und umzingelten die Gruppe. Die Männer waren in zerschlissene, schmutzige Gewänder gekleidet, einige hatten Tücher vor ihre Gesichter gebunden, um eine spätere Identifikation zu verhindern. Sie trugen provisorische Waffen, einfache Streitkolben oder alte Kurzschwerter und Messer bei sich, einer zielte mit einer kleinen, offensichtlich nicht gerade neuen Armbrust auf Tak... "Guten Morgen, meine Herren, wisst ihr vielleicht, wo es hier einen Bogenmacher giebt?" fragte Dorrien in einem unschuldigen Tonfall, seine Hand ruhte allerdings auf dem Griff seines Schwertes. Die Wegelagerer brachen entgegen der Erwartungen des Inquisitors allerdings keineswegs in Gelächter aus. "wenn ihr uns einen kleinen Wegzoll entrichtet können wir euch gerne zu einem bogenmacher Bringen." meinte der Typ mit der Nagelkeule, der wohl der Anführer war, trocken. "Dieser kleine Wegzoll bestünde allerdings aus all eurem Gold und euren Wertgegenständen. Also?" Dorrien sah den Räuberhauptmann kalt an. "Nein." Mit einem schabende Geräusch glitt der Todeswächter aus der scheide, die glänzende Klinge beschrieb einen Halbkreis und traf wuchtig auf die Nagelkeule des Banditenanführers. Der allerdings schlug das Schwert des Hexenjägers mit einer kraftvollen Bewegung zur Seite, stieß sein Knie vor und rammte es Dorrien in die Magengrube... Überrascht starrte der Inquisitor seinen Gegner an und rang nach Luft, bevor die Faust des Wegelagerers schmerzhaft mit seinem Kiefer kollidierte und ihn zu Boden schickte... Der Blick des Banditenanführers wanderte zwischen Pete und Tak hin und her. Pete war wohl ein kleiner Fisch, der einzige, der gefährlich werden könnte, war dieser schwarz gekleidete Typ, aber da Bud ihm seine Armbrust in den Nacken druückte und Spencer ihm den Speer abgenommen hatte, war von dem wohl auch nicht mehr viel zu befürchten... "Also, ich wiederhole mein Angebot: Alles Gold, alle Wertsachen, dafür zeigen wir euch den Weg zum Bogenbauer!" rief der Oberwegelagerer mit rauher Stimme und wartete... |
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02.02.2003, 18:18 | #346 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Na toll. Verdammte Großstädte, verdammte Menschheit, ausrotten sollte man sie... Diese Banditen waren eindeutig aus anderem Holz geschnitzt als die vor der Stadt, die Armbrust in seinem Nacken reichte Tak als Beweis dafür aus. Er müsste sich etwas gutes einfallen lassen... Vielleicht bei der Geldübergabe ein paar Wurfmesser mitübergeben? Hmm, nein, das könnte vielleicht ein oder zwei Banditen töten, aber die restlichen würden Kleinholz aus ihm machen. Den Armbrustfritzen überraschen und seine Eingeweide an die frische Luft befördern? Könnte auch klappen, aber dann wären da schon wieder die Anderen... "Wirds bald?" rief der Obermotz ungeduldig, Tak nickte. "Is ja gut, hier hast du dein Geld..." Der Waldläufer trat an den Gangsterboss heran, seine Hand verschwand in der Tasche an seinem Gürtel und holte einen prall gefüllten Lederbeutel hervor. Der Oberbandit grinste zufrieen und wolte nach dem Beutel greifen, doch im selben Augenblick packte Tak ihn am Arm und riss ihn nach vorn. Das Säckchen fiel klirrend zu Boden und die Goldmünzen verteilten sich über die Straße... Tak wirbelte den überraschten Banditenführer herum und suchte hinter diesem Deckung vor dem Armbrustschützen. Der oberbandit schrie plötzlich, die Armbrust viel zu Boden, und dann sackte auch der Chefe zusammen. Tak stieß einen Fluch aus und riss sein Schwert aus der Scheide, wärend er mit einer blitzartigen Bewegung seiner linken Hand den Armbrustheini mit einem Wurfmesser beglückte. Warum hatte dieser Trottel auch geschossen? Jetzt war aus die Maus... Pete sprang von seinem Gegner weg, riss sein Schwert aus dem Gürtel und flüchtete zu Tak, der sich mit erhobener Waffe vor den noch immer besinnungslosen Inquisitor stellte und den Angriff abwartete. Doch es gab keinen Angriff. Die Straßenräuber verkrümelten sich so schnell wie sie aufgetaucht waren. Tak hob die leicht Augenbrauen, seltsam - aber doch eigendlich logisch. Sie hätten ihn zwar wahrscheinlich töten können, aber ein paar Banditen hätte der Waldläufer noch mitgenommen. Und Tak vermutete einfach mal, dass diese Typen Leute überfiehlen um selbst überleben zu können. Gorthar war ziemlich heruntergekommen wie es aussah, wie überall in Myrthana waren auch hier die guten Zeiten vorbei... Tak packte Dorrien am Kragen, zog ihn hoch und schüttelte ihn, bis er wieder zu sich kam. "So, jetzt führ uns endlich zu deinem verdammten Bogner, oder wir verschwinden von hier!" knurrte der Gildenlose... |
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03.02.2003, 14:13 | #347 | |||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Dorrien spannte seinen neuen Bogen, zielte aufs Meer hinaus und schoss. Der Pfeil sirrte los und verschwand schnell aus dem Sichtbereich des Hexenjägers. Gut, dass sie letztendlich doch noch die Händler und Handwerker gefunden hatten. So hatte Dorrien jetzt nicht nur einen neuen Bogen, der zwar schlicht aussah aber von hervorragender Qualität war, sondern auch einen langen Fellumhang, der wesendlich besser vor der Kälte schützte als die dünne Magiernovizenrobe... "Gut, ab ins Boot, wir haben noch 100 Goldstücke..." erklang hinter ihm Taks Stimme, der gerade einem Fischer seinen Kahn abgekauft hatte. Selbiger dümpelte einige Meter vor dorrien im Wasser, Pete sprang hinein, Tak folgte dem Milizionär und zu letzt stieg der Inquisitor das Gefährt. Die Segel wurden gesetzt, die Leinen gelöst, das Boot nahm Fahrt auf... |
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06.02.2003, 19:15 | #348 | |||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Schweiß rann von den Stirnen einiger, während ihre Füße zu Eis erstarrt waren. Das Rudern innerhalb dieser hohlen Scholle strengte an. Noch dazu sah man kaum, wo es hinging. Der von Frost ins Eis gehackte Sehschlitz gewährte nur begrenze Sicht. Doch trotzdem wußten alle, daß das Ufer Gorthars näher kam. Sie hatten Myrtana verlassen. Die hohen Klippen, auf denen sich die Herzogsburg erhob, verdeckten bald den Himmel, der vorher stundenlang das einzige war, was die Reisenden in ihrerm Boot unter dem Eis sehen konnten. Frost erhob sich und hackte an der Decke der eisigen Tarnkappe herum, bis er sie durchstieß. Im Inneren taute das Eis mittlerweile kräftig, so daß es morsch und brüchig geworden war. Die Orkgaleeren, die im Fjord kreuzten, waren auf sie nicht aufmerksam geworden und wenn, dann hätte es sowieso kaum einer rechtzeitig unter dem schützenden Eispanzer bemerken können. Doch nun war er nicht mehr notwendig. Auch Arson, der Paladin, half mit bei der Befreiung des Bootes von seinem ungewöhnlichen Schutzpanzer. Nach einigen kräftigen Hieben gelang es einem der beiden, die Scholle so zu spalten, daß sie über dem Boot auseinanderbrach und langsam in den Fluten links und rechts davon versank, um dann hinter ihnen zurückzubleiben. Die anderen konnten geradenoch die Riemen aus den Löchern im Eis ziehen, sonst wären sie mit fortgerissen worden. Endlich ledig der die Fahrt so behindernden Eisscholle, der sie jedoch neben einem Muskelkater auch ihr Leben zu verdanken hatten, ruderten sie nun mit frischem Mut in Richtung der Hafeneinfahrt und erreichten im Schutz der Dämmerung mit ihrem Boot den Hafen von Gorthar. Nur ein einziges größeres Schiff dümpelte an einem der Kais. Auch in Gorthar war man sich der Gefahr durch die Orks bewußt und litt wahrscheinlich genauso, wie in Myrtana unter ihr. Die beiden Wachtürme, die die Hafeneinfahrt flankierten, wirkten bedrohlich. In ihren Spitzen brannten helle Feuer, die Schiffen schon von weither den Weg weisen sollten. Doch in diesen Zeiten, in denen der Schiffsverkehr, durch die orkische Bedrohung fast gänzlich zum Erliegen gekommen war, waren die Feuer, deren lautes Prasseln hier unten im Boot nur noch sehr leise zu vernehmen war, nur mehr ein Zeichen der hoffnung, der hoffnung auf bessere Tage, die dereinst wieder komen mochten. Niemand konnte sich erinnern, daß es jemals schon so schlecht gestanden hatte um die Reiche hier in diesem Winkel der Welt. Und durch diese Gedanken war selbst die Stimmung des Don eher gedrückt. Noch wenige Ruderschläge und sie hatten einen flachen Steg erreicht, der wohl für Boote wie ihres gedacht war. Leichtfüßig sprang Tak aus dem Boot, als es nahe genug war und ließ sich von Maximus die Leinen zuwerfen. Eine seltsame Stille lag über dem Hafen. Irgendwo, ein Stück weit weg wurden Kommandos gebrüllt und schwere Schritte hallten vom Pflaster der Straßen wider. Die Abenteurer schnappten sich jeder einen Packen aus dem Boot und diesmal griff selbst der Don zu. Das Boot blieb leer hinter der Gruppe zurück, die sich ohne große worte zu verlieren, auf machte, den Hafen hinter sich zu lassen. Die militärischen Kommandos, die man eben gehört hatte, kamen aus der Richtung des Kriegshafens, der durch einen Kanal mit dem Handelshafen verbunden war. Niemand, der keine Befugnis hatte, kam dort hinein. Das sah man schon an der schweren Kette, die den Verbindungskanal zwischen den Häfen abschnitt. Ebenso war der Weg von einer Mauer gesäumt, auf der in regelmäßigen Abständen Wachen pattroullierten. Mehr konnte man in der beginnenden Dunkelheit nicht erkennen. Frost lud den Rest mit einer Handbewegung ein, ihm zu folgen und führte seine Leute dann in den Handels- und Geschäftsteil der Stadt. Hier standen die großen Handelshäuser der gorthanischen Kaufmannsgilden, die jetzt alle vom angefutterten Speck vergangener Jahre zehrten. Handel war der Lebensnerv dieser Zusammenschlüsse von Kaufleuten und jetzt war der Nerv wenn schon nicht gekappt, so doch eingequetscht. Zahllose Werkstätten von Handwerkern, die den Händlern zulieferten oder einfach nur an Einheimische und Fremde verkauften, füllten das Viertel. Schiefe, alte geduckte Häuser, mit vorspringenden Dachtraufen neben höheren, neuen, mit vorkragendem oberen Stockwerk passierten sie. In einigen Gassen sah man wohl nie die sonne, so eng kamen sich in den höheren Stockwerken die Häuser nahe. Krumme Straßen und Gassen durchschritten sie und hier und dort war noch das Hämmern eines Meisters zu hören, der wohl nicht mit dem Tagesgeschäft fertig geworden war. ansonsten war es eher ruhig, Aus einem Fenster drang das Gelächter zweier junger Frauen, die sich die neuesten Geschichten über einen gewissen Kabugir erzählten, war wohl jemand aus der Nachbarschaft, von woandes drangen würzige Schwaden von Sumpfkraut herüber. Auch in Gorthar wußte man scheinbar den Genuß des Krautes zu schätzen. Ein paar Straßen weiter hörten sie - nur unterbochen von einem rhythmischen Klatschen - die Schreie eines Jungen, der wohl gerade von seinem Vater ein paar übergebraten bekam, wegen irgendwelcher Streiche. Leute begegneten der bunt zusammengewürfelten Gruppe kaum. Zu dieser Zeit, der beginnenden Dunkelheit, schlossen die meisten ihre Läden und Arbeitsräume und sahen zu, daß das sie heim kamen, was meistens bedeutete, in die Wohnung über der Werkstatt zu verschwinden. "Was wollen wir hier? Wir sollten lieber eine Unterkunft suchen. Ich halte dafür allerdings eine Taverne für geeigneter, als das Haus irgendeines Handwerkers." Der Magier war skeptisch. Was hatte Frost nur vor? Doch der lächelte nur leise und meinte, daß das Ziel des Wegs gleich erreicht sein würde. Und tatsächlich, die Gruppe bog noch um ein, zwei Ecken, als ihr plötzlich Lärm entgegenschlug: Eine Taverne. "Hierhin also verkriechen sich diese einfältigen Handwerker am Ende ihres Tages." Frost kannte wohl die Taverne von irgendwoher. Wenn er sie hierher geführt hatte, würde das sicher einen Grund haben. Sie traten ein und wurden mit dem üblichen Mischmasch aus Gerüchen und Geräuschen begrüßt. Ein großer Schankraum bot sich dem Auge, angefüllt mit vielen Menschen. "Deshalb waren die Straßen also so leer...", schmunzelte Don-Esteban zu Frost. "Ich kümmere mich um ein paar Zimmer." Er verschwand in der Menge, um zum Wirt vorzudringen, während die anderen sich Plätze suchten. Es war gar nicht so einfach, sich durch das Gedränge durchzuwühlen. Und scheinbar bekam auch keiner mit, daß sie es hier mit eienr gewichtigen Persönlichkeit zu tun hatten. Ein zahnloser Glatzkopf prostete dem Don von seinem Tisch aus lachend zu, als der ebenso energisch wie erfolglos versuchte, einen Weg durch die Massen zu finden. Irgendwas rief er noch, aber daß verstand man in dem Lärm, der hier herrschte nicht. Jetzt ging es weiter. "Pass doch auf!" Irgendein Depp war ihm auf die Robe getreten. Der Don griff verärgert an seinen Gürtel. Achja, die Runen lagen ja sicher verpackt in dem Bündel, das er sich umgeschnallt hatte. Er wollte ja nicht auffallen. Da hatte der Unglücksrabe aber nochmal Glück gehabt. Endlich, geschafft, er stand an der Theke vor dem Wirt. "He, Wirt! Ich brauche Zimmer." "Ihr raucht nimmer? Schön für Euch", strahlte ihn der Wirt an. "Aber ich habe da diese Mischung, die wird auch jemanden wie Euch wieder umstimmen." "ICH BRAUCHE ZIMMER!" Dieser verdammte Lärm. Bei Beliar, allen hier sollte die Zunge zu Stein erstarren. "Achso, Zimmer, ja warum sagt Ihr das nicht gleich." Die gute Laune des Schankwirtes war anscheinend in seinem Gesicht festgemeißelt. "SECHS ZIMMER!" "Jaja, ich bin ja nicht schwerhörig. Seht Ihr dahinten die Treppe? Den zweiten Gang links." Freudestrahlend hatte er das verkündet, als ob er eben erzählt hätte, daß er die Königstochter heiraten würde und als mitgift das halbe Reich bekäme (abgesehen davon, daß Gorthar ein Herzogtum war.) Und weiter: "Macht zwanzig Goldmünzen pro Zimmer." Es klang wie ein Halleluhja. Kommentarlos zahlte der Schwarzmagier den Preis und machte sich dann wieder auf, das gefährliche Wagnis der Rückreise zum Rest der Gruppe einzugehen. Diesmal nahm er einen anderen Weg durch die Menge, nur um dem dämlichen Saufbruder von der Hinreise zu entgehen. Nach einigen Minuten war auch das geschafft. In kurzen worten klärte er den Rest über den Stand der Dinge auf. Arson meinte daraufhin, die Schenke nocheinmal verlassen zu müssen. Er würde sich schonmal nach Schlitten für die Weiterreise umschauen. Dem Don wars nur recht. "Gehe mit Gott. Mit welchem auch immer", fügte er so leise hinzu, daß es in dem allgemeinen Trubel keiner hören konnte. |
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06.02.2003, 19:16 | #349 | |||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Kaum hatten die Gefährten ihre Zimmer in der belebten Taverne bezogen, als Arson sie auch schon wieder verließ. Die nächste Etappe des Abenteurers würde die ungleichen Gefährten in die eisigen Höhen des nahen Gebirges führen, eine Reise, den man besser nicht zu Fuß antreten sollte. Der Paladin hatte beschlossen, seine hohe Stellung im Orden des Lichts auszunutzen, und einige robuste Holzschlitten sowie ausdauernde Zugtiere zu besorgen. So schritt der junge Krieger nun durch die mäßig belebten Gassen der abendlichen Hafenstadt. Vor ihm spitzte die Masse der Bürger auseinander, ehrfürchtig wurden Köpfe geneigt und höfliche Grüße getauscht. Arson bemühte sich um ein freundliches Lächeln, während er in den von flackernden Laternen erhellten Gassen nach den Objekten seiner Begierde Ausschau hielt. Im südlichen Teil der Stadt, nahe der Eisenhändlerstraßen wurde er fündig. „Edler Herr, was verschafft mir das außerordentliche Vergnügen Eurer Anwesenheit?“ Die Stimme des fettleibigen Händlers überschlug sich beinahe vor Höflichkeit. Einem aufgescheuchten Mastschwein gleich sprang er zwischen den großen, mit schweren Eisengattern verschlossenen Zwingern umher, scheuchte seinen Angestellten, ein bärbeißiger Mann mittleren Alters, von Schloss zu Schloss, lobte die zahllosen Hundegruppen bis in die höchsten Höhen des Himmelszeltes. Arson ließ die wortreichen Anpreisungen des Mannes an sich abperlen wie Wasser an einem fettigen Stück Leder, geduldig stapfte er durch die Zwinger, das kantige Antlitz zu seinem schmalen Lächeln verzogen. Mussten Geschäftsleute immer so kriecherisch sein? „Ich denke….ich nehme diese dort. Dann die da hinten und die in dem Zwinger, den Ihr mir zu Anfang zeigtet..“ Der junge Paladin wies auf die besagten Käfige und beobachtete, wie das Gesicht des Händlers zu leuchten begann. „Das wären also fünf Gespanne? Ich nehme an, der Herr wünscht die passenden Schlitten ebenfalls zu erwerben?“ Arson nickte. „Ganz recht. Zwei Gespanne werden Gepäck ziehen müssen, die restlichen drei sind als Reisegefährt für mich und meine Kameraden gedacht. Ich wünsche also entsprechende Schlitten zu erhalten.“ -„Aber natürlich, gar kein Problem. Wollt Ihr einen Blick auf…“ Der hochgewachsene Kämpfer winkte ab. „Ich werde sie morgen abholen, dann sehe ich sie ja. Ich bin mir sicher, sie werden zu meiner Zufriedenheit ausfallen, denn ansonsten wird es keine Bezahlung geben.“ Der Händler nickte eifrig und verabschiedete den Paladin. Arson beeilte sich aus dem Gewirr der Seitengassen zurück auf die breite Marktstraße zu finden, doch anstatt den direkten Weg zurück zur Taverne zu nehmen, folgte er dem breiten Pfad die mächtige Klippe hinauf. Aus der Nähe wirkte die wuchtige Burg wie ein uralter Gigant aus schwarzem Fels und braunem Holz, bereit, jederzeit aus seinem dunklen Schlummer zu erwachen. Die Wachen an den gewaltigen Toren machten keine Schwierigkeiten, der goldene Siegelring, der die rechte Hand des Kriegers zierte, gewährte seinem Träger den Zugang zu sämtlichen Flügeln der großen Festung. Es verging kaum eine Viertelstunde, bis der Streiter Innos den weitläufigen Ratssaal betrat. Schwer hallten die beschlagenen Kampfstiefel auf den steinernem Bodenplatten, hochgewölbte Dachkuppeln warfen die leisen Gespräche der deutlich überraschten Mitglieder des Stadtrates dutzendfach zurück, gaben ihnen einen unwirklichen, fast geisterhaften Klang. „Innos zum Gruße.“ Arson neigte sein Haupt, trat dann näher an den wuchtigen, hufeisenförmig geschwungenen Eichentisch herum und musterte die versteinert auf ihren Stühlen sitzenden Menschen. Da waren prunkvoll gekleidete Großbürger, affektiert dreinblickende Gelehrte und sogar ein untersetzter, äußerst breiter Mann in schwerer Kettenrüstung. Dies war also die Regierung von Gorthar. Der junge Paladin hatte mehr erwartet. „Grüße auch euch, edler Ritter…“ Der Sprecher, ein hagerer Mann, dessen schlohweißer Haarkranz seine glänzende Glatze nichteinmal ansatzweise verbergen konnte, spielte nervös mit einer Schreibfeder. Einige dunkle Tintenflecke hatten das Pergament, auf dem er anscheinend Rechnungen anstellte, bereits besudelt. „…was verschafft uns die Ehre Eures Besuchs?“ -„Ich komme im Auftrag meines Ordens, und befinde mich lediglich auf der Durchreise.“ „Also seid Ihr nicht von der Inquisition?“ Der muskulöse Hauptmann der Wache spuckte aus. „Wann wird der König uns die erbetenen Truppen schicken?“ -„Bitte, bitte.“ Der Schreiber funkelte den brummenden Krieger an, seine feine Stimme klang beschwörend. „Dies ist nicht die Angelegenheit unseres Gastes. Nun, wohlan, ehrwürdiger Paladin, erlaubt ihr mir, nach Eurem Namen und Eurem begehr zu fragen?“ -„Mein Name ist Arson und ich diene als Kommandant unter dem ehrwürdigen Lord Hagen.“ Bei dem Namen des obersten Streiter Innos’ ging ein Raunen durch den Raum. Unbeirrt fuhr der Kämpfer fort. „Mein Begehr ist schnell erzählt. Ich befinde mich in Begleitung einer kleinen Gruppe von Männern und einer Frau. Zusammen werden wir uns auf eine längere Reise begeben, um nach Dingen zu suchen, die dem Orden gehören.“ Der ältere Mann hatte sich zurückgelehnt. Seine Miene zeugte von deutlicher Erleichterung. Arson wusste nicht, womit diese Menschen gerechnet hatten, aber allem Anschein nach hielten sie ihre Anspannung nun für unbegründet. „Eine Reise, wie schön. Verzeiht mir, aber ich verstehe noch immer nicht, was diese Sache mit unserer Stadt zu tun hat.“ Der junge Paladin lachte, ein kalter Laut. „Ganz einfach, Mann. Ihnen ist nicht zu trauen. Ich habe den Verdacht dass einige von ihnen ihr Antlitz vom Licht unseres Erlösers abgewandt haben, und nun der Dunkelheit dienen.“ -„Soll ich sie festnehmen lassen?“ Der Wachhauptmann ballte die Hände zu Fäusten. „Bevor die Sonne das nächste Mal aufgeht hängen ihre Überreste in den Käfigen unseres Verlieses.“ Arson trat an den älteren Soldaten heran und starrte ihm in die Augen. „Seid Ihr des Wahnsinns? Ich will sie nicht umbringen, sie sind noch immer äußerst wertvoll. Sie allein kennen den Weg zum vorbestimmten Ziel.“ -„Um was bittet Ihr uns dann?“ Langsam wurde es dem ehemaligen Novizen zu bunt. „Was ich von Euch verlange, ist dass Eure Truppen ständig in Alarmbereitschaft bleiben. Es besteht Grund zu der Annahme, dass die Gruppe versuchen wird, den Hafen ohne mich zu verlassen. Jedes Schiff, das ab dem morgigen Tag den Hafen verlassen möchte, wird vor dem Auslaufen kontrolliert werden. Jeder Kapitän, der Passagiere an Bord führt, hat diese vorzuführen. Niemandem wird die Ausreise aus diesem Hafen erlaubt, bis ich persönlich nicht das entsprechende Signal gegeben habe.“Die Ratsherren waren nun sichtlich bestürzt. Wild gestikulierend erhoben sich einige von ihnen sogar von ihren Stühlen, um lautstark auf den Paladin einzureden. „Der Handel, Herr Paladin! Wir können den Handel doch nicht versiegen lassen!“ Arson winkte ab. „Seid unbesorgt. Die Gültigkeit der Sperre wird sich nr auf wenige Tage belaufen, wenn überhaupt. Sobald ich den Hafen wohlbehalten verlassen habe, sind alle Anordnungen aufgehoben. Bitte denkt daran, dass es sich um eine Mission von großer Dringlichkeit handelt. Seid versichert, dass ich nicht zu solch radikalen Mitteln greifen würde, wenn der Zweck ein solches Vorgehen nicht rechtfertigen würde.“ Sekunden der Stille folgten. Schließlich war es wieder der weißhaarige Schreiber, der das Wort ergriff. Seine Stimme klang scher und müde. „Nun gut, bei Innos, so möge es sein. Eure Anordnungen werden ausgeführt.“ -„Ich danke Euch, Bürger von Gorthar. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet – meine Zeit ist gezählt.“ Die Ratsherren verneigten sich, dann wurde die breite Flügeltür geöffnet, und Arson verließ die riesige Zwingburg, um sich auf den Weg zurück in die Stadt zu machen. Er war durchaus zufrieden mit sich. Er hatte Schlitten und er hatte die Unterstützung der Stadt. Dazu eine warme Mahlzeit und ein weiches Bett, und er würde zufrieden sein. |
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06.02.2003, 21:38 | #350 | |||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Während der Paladin durch die Gassen der Stadt stapfte und seinen eigenen Intrigen nachging, feierten die Gäste der Taverne weiter. Und mittendrin die bunte Truppe, die der Waffenmeister angeheuert hatte. Grmmig saß der Don da, neben ihm ein ihm wildfremder Mann, der ihm seint Stunden auseinanderzusetzen versuchte, was an dem Leder von borstenlosen Schweinen besser war, als an dem von Borstenschweinen. Was für eine interessante Unterhaltung. Zum Schluß ließ sich der Magier sogar dazu herab, dem Typen ein extrastarkes Bier zu bestellen, damit er sich in Ruhe besoff und endlich den Mund hielt. Doch kaum war das Problem erledigt, johlte die Menge auf einmal auf. Was war denn nun los? Und dann sah er es. Mitten im Schankraum war ein Platz freigemacht worden. Und dort sah man nun einen fremdartigen Mann, der im Schneidersitz auf dem Boden saß, vor sich eine Art Trommel. Auf ihr schlug er mit bloßen Händen einen seltsamen, fremdartigen Rhythmus. Und das brachte die Menge dazu, vor Begeisterung zu johlen und zu pfeifen? Ach nein, jetzt kam eine Frau ins Blickfeld, vorher verborgen durch den Quadratschädel des Schweinelederexperten. Jetzt war auch klar, was die Leute hier so begeistert beklatschten. Die Frau war sehr grazil gebaut. Das sah man auf den ersten Blick. Eine perfekte Figur würden das wohl viele nennen, auf die zu Hause ein etwas kräftiger gebautes Eheweib wartete, noch dazu, wo dieses sicher nicht einsah, warum ihre Männer stundenlang in irgendwelchen Kneipen rumhängen mußten und dort ihr sauer verdientes Geld versoffen. Ihre Figur sah man deshalb so gut, weil ihre Kleidung so spärlich und außerdem hauchdünn war. Die Beine waren nur durch ein paar verknotete Tücher bedeckt und auch die Brüste waren durch bemerkenswert wenig Stoff in Szene gesetzt worden. Der Schwarzmagier zog die Mundwinkel halb verächtlich, halb belustigt herunter. Tropfte da Geifer vom Kinne Taks? Oder war das der Rest vom Bier? Er wandte sich wieder der Attraktion des Abends zu. Grazil war ihr Körper und ebenso grazil ihre bewegungen, im Takt der Trommel setzte sie den Fuß vor und zurück, drehte sich dann um ihre eigene Achse, so daß sich die Tücher ihres Gewandes mit Luft füllten und aufbauschten. Die Arme bildeten Figuren und die Beine bewegten sich anscheinend von ganz alleine. Sie war eine Tänzerin. Und die Menge lag ihr zu Füßen. Der magisch anmutende Rhythmus des Trommlers, eines auch halbnackten, doch komischerweise deswegen nicht sonderlich beachteten, ausgemergelten Mannes in weiter Hose und mit einem Lappen um den Kopf gewickelt elektrisierte sowohl die Tänzerin, als auch die Menge. Vereinzelt wurde mitgeklatscht und hin und wieder konnte der Magier beobachten, wie die tanzende Grazie einem der Männer ein Lächeln schenkte. Dabei sah man ihre weißen Zähne aufblitzen. Ihr schwarzes langes Haar flog durch die Luft und ihre Bewegungen wurden immer scneller. Jeder, den sie anlächelte, hatte plötzlich ein seltsam entrücktes Lächeln auf den Lippen, als ob er in anderen Sphären weilte. Anscheinend versetzte diese exotische Tänzerin jeden der Männer hier in eine seltsame Extase. Der alkohol tat sicher sein Übriges. Da, ganz hinten sah der Don ganz kurz das Gesicht des Wirtes, das in einem seltsamen Ausdruck ein wissendes Lächeln offenbarte. Der wußte wohl, wie man den Umsatz ankurbelte. Mittlerweile hatte sich die Tänzerin von ihrem trommelnden Begleiter entfernt und tanzte leichtfüßig durch die Menge. Überall waren Aaahs und Ooohs zu hören, wo sie vorbei kam. Hin und wieder warf sie eine Kußhand in die Menge und jeder, der auch nur entfernt in der Richtung saß, nahm für sich in Anspruch, damit gemeint zu sein. Still lächelte der Don bei seinen Beobachtungen der anderen Gäste. Das Mädchen wußte, wie man mit dem Publikum flirtete. Wohl so mancher rechnete sich Chancen bei ihr aus, doch eine Gleichung auf der Grundlage eines gewissen Alkoholpegels hatte immer eine Unbekannte zuviel. Und ging nie auf. Der Wirt machte sicher ein mächtiges Geschäft. So harmlos wie er vorhin gewirkt hatte, so fautdick hatte er es hinter den Ohren, wenn es ums Geschäft ging. Doch irgendwann war die Tanzeinalge zu Ende und das Mädchen und ihr Begleiter verschwunden. Jetzt kreisten die Krüge und alle hatten nur ein Gesprächsthema. "Ihre Beine, hast du ihre Beine gesehen?" Ah, jetzt war das Schweineleder vergessen. "Sagt, was haltet ihr von den Problemen in Khorinis?" Egal, worums ging, jetzt nur ein Themawechsel. Der Lederexperte zuckte mit den Schultern. "Was gehts uns hier an? Wir sind in Gorthar, wir haben unsere eigenen Probleme. Was interessiert es mich, was in Khorinis oder überhaupt in Myrtana passiert." "Aber hat Gorthar nicht genauso unter den Orks zu leiden, wie Myrtana auch?" Etwas verwundert war der Magier dann doch über die Haltung seines Gesprächspartners. "Ja, hat es, Doch was bringts? Soll ich jetzt Myrtana auch noch bemitleiden? Ich habs schon so schwer genug, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Leben als..." "Lederhändler nehm ich an", unterbrach ihn der Don. "...ähm, ja, genau, das ist schon schwer genug. Gorthanisches Leder ist gutes Leder, doch wie soll ich es verkaufen, wenn die verfluchten Orks das Meer blockieren?" "Tja, das ist wohl wahr." Mehr wußte der Magier auch nicht zu erwidern. "Ach, was solls. Noch ein Bier, nein, zwei, für meinen wackeren Freund auch noch eins", brüllte er in den Raum. Ach, jetzt war er schon der Freund des Lederhändlers. Na Prost, darauf mußte man ja ein Bier trinken. Bald kam der Wirt und brachte zwei große Krüge mit dem trüben, starken Bier, das bald den Weg in die Kehlen finden sollte. |
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