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Die Oberstadt # 1
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05.01.2003, 16:44 #26
Yenai
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Hochzufrieden dackelte Yenai zurück in Richtung Mittelstadt, ein seliges Lächeln auf den Lippen. Jetzt durfte er für den lieben Gott kämpfen! Wenn das seine Mutter wüsste, sie würde stolz auf ihren Kleinen sein. Leider hatte der Ritter keine Ahnung, wo seine Familie sich befand, also würde seine Mutter nie von den Heldentaten ihres Sohnes erfahren. Als er damals in die Kolonie geworfen wurde, musste auch seine Familie fliehen, da die Dorbewohner alle lynchen wollten, die auch nur das Geringste mit Yenai zu tun hatten. Er hatte keine Ahnung, wohin seine Verwandten sich letztendlich gewandt hatten.

War aber auch egal. Jetzt hatte er ja den Innos, der würde ihn sicher auch gut beschützen. Die beiden wachhabenden Ritter freundlich mit „Für Gomez“ grüßend, durchschritt er das Tor zur Mittelstadt. Plötzlich fühlte er sich von einer starken gepanzerten Hand gepackt und herumgerissen. Die Wache zischte ihm zu: „Was sagst du da? ‚Für Gomez’? Ich hoffe du weißt, dass wir hier kein ‚Gomez’ anbeten, sondern den wahren Gott.“

Yenais hätte sich ohrfeigen können. Gomez war tot, oder wenigstens vermisst, da durfte man natürlich nicht mehr mit seinem Namen grüßen. „Für Carthos!“, verbesserte er sich eilig, woraufhin sich die Miene der Wache noch um einiges verfinsterte. Der frischgebackene Ritter war leicht irritiert. „Für Raven? Für...Scar? Für Arto? Für Vexx? Für Gor Na Drak (R.I.P.)? Für Corristo? Für Mud?“ Dem Gesicht des Anderen nach, stimmte das alles auch nicht. „Für Lord Hagen? Ah, jetzt, für Innos, gell? Jaja, der gute alte Innos, wie konnte ich den nur vergessen.“ Yenai lachte etwas nervös. „Ich muss leider dringend weiter, man sieht sich, ja?“

Er machte, dass er außer Sichtweite der Wache kam, ehe diese sich zu einer unbedachten Handlung hinreißen lassen konnte. Das die Leute das mit dem Grüßen aber auch soo eng nehmen mussten...
05.01.2003, 17:07 #27
Arson
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Der ältere Ritter zog die Stirn in Falten, ein nachdenklicher Ausdruck erschien auf den kantigen Zügen.
"Lass mich überlegen, Bruder..."
Nervös trat Arson von einem Fuß auf den anderen. Der junge Ritter brauchte Antworten, und die langsame, bedächtige Art des altgedienten Veteranen wirkte seiner Anspannung nicht gerade entgegen.
"Also der Magier kam durch das Tor, lange nachdem die bleiche Scheibe des Mondes den Zenit überschritten hatte. Es hat geregnet, und die Sicht war schlecht, so dass wir ihn nicht erkannten. Er zeigte uns seine Magie, und wir ließen ihn passieren."
Der ehemalige Novize nickte geistesabwesend.
"Und wie hat er ausgesehen?"
Wieder furchte sich die Stirn des Veteranen.
"Nun...er trug nicht seine übliche Robe. Es war etwas...anderes. Sie war dunkel, ich würde sagen schwarz. Den Schnitt konnte ich nicht genau erkennen, es war ziemlich dunkel. Doch an den Schultern schienen seltsame Verstärkungen angebracht zu sein. Sie sahen aus wie.."
- "Schwingen?"
Die Augen der Wache verengten sich. irritiert blickte er Arson in das ausdruckslose Gesicht.
"Ja, genau. Woher weißt du das? Wir haben..."
Der ehemalige Novize winkte ab.
"Schon gut Bruder. Ich kenne diese Art von Magier. Sie sind Diener der Unterwelt."
Jetzt war die Ruhe des älteren Ritters vollkommen zerstört. Fast schon entsetzt starrte er seinen jungen Kameraden an.
"Das ist unmöglich! Es gibt keine Schwarzmagier in Khorinis!"

-"Aber im Minental."
Mit diesen Worten wandte sich Arson ab, überquerte eilig den Hof, seine schweren Stiefel klackten über das steinerne Pflaster. Wenige Augenblicke später hatte er die schwelle des Rathauses überschritten, betrat unverzüglich den großen Beratungsraum, in dem Lord Hagen sich mit einigen seiner Offiziere über eine bleiche Stoffkarte gebeugt hatte.[/i]
"Für Innos."
Die Paladine blickten auf. Der junge Ritter bemerkte auch Sludig unter ihnen.
"Ja, was hast du zu berichten?"
"Mein Lord, die Torwachen wurden befragt. Es war ein Schwarzmagier, der sich in Nacht und Nebel Einlass in das obere Viertel verschafft hat. Die Beschreibung passte ebenso wie die zahlreichen Schriftrollen und Knochenreste ein Beweis für die Anwesenheit eines Dieners der Unterwelt sind."
Hagens Gesicht hatte sich versteinert. Hart starrten die wasserblauen Augen in eine imaginäre Ferne jenseits der Realität. Lord Hagen dachte nach.
Sekunden, lang wie Stunden, verstrichen, in denen Arson stocksteif und absolut reglos vor dem breiten Eichentisch verharrte. Endlich öffnete sich der Mund des obersten Kommandanten der Paladine.

"Nun, so sei es. Mich dünkt, nicht nur neue Verbündete sind der Minenkolonie entflohen.
Gebt Befehl an die Ritter. Sämtliche Schwarzmagier sind auf meinen Befehl hin festzunehmen und unverzüglich in das obere Viertel zu bringen. Die Anklage lautet Mord an einem Bürger der Stadt Khorinis."
Die letzten Worte waren an Ingmar, einen hohen Offizier des Lords gerichtet, welcher sich auch unverzüglich auf den Weg machte, seine Aufgabe auszuführen. Arson selbst wurde mit einem knappen Lob entlassen, und trat nur einige Minuten später zurück auf den runden Platz des Nobelviertels. Die Menschentraube hatte sich inzwischen aufgelöst, lediglich die beiden Ritterwachen neben der Tür des Schreckenshauses zeugten noch von der grausigen Bluttat. Arson war gespannt, ob man der Mörder würde fassen können. Innos mochte diesem Wahnsinnigen vergeben, doch die Paladine würden es nicht.
05.01.2003, 18:13 #28
Carthos
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Hey, was ist hier los ? Carthos näherte sich der sich nun langsam auflösenden Menschenmenge. Ein Ritter trat aus der menge hinaus und ka auf den Lord zu um ihm das Geschehene zu berichten.
Sofort machte Carthos sich auf um dies alles Lord Hagen zu erzählen. Doch dieser wurde wohl bereits informiert.

Ihr glaubt das es Schwarzmagier waren ? Hagens Miene blieb eisern und ernst, so das der ehemalige Erzbaron wusste das hier keine blöden Witze gemacht wurden.
Ich habe die Anweisung das alle ankommenden Schwarzmagier sofort festgenommen und zu mir gebracht werden bereits erteilt. Mehr können wir im Moment wohl nicht tun. Wir hatten mit Beliars Schriftgelehrten bisher nicht viel zu tun gehabt. Wir wissen nur das sie keine Diener Beliars sind, sondern lediglich sein Wesen studieren. Doch hier wurde ein Mord begangen und dafür wird jeder bestraft, egal welche Gesinnung der Mörder hat. Wenn ihr wollt könnt ihr euch über diese Schriftgelehrten Beliars informieren. Östlich von Khorinis gibt es ein Kloster der Feuermagier. Dort werdet ihr alle Antworten zu euren Fragen bekommen.

Der Lord schritt nachdenklich aus dem Rathaus hinaus und über den großen Platz mit der Innos Statue. Er war sich ziemlich sicher das die Schwarzmagier sich nicht die Klinke in die Hand gaben wenn es darum ging Khorinis zu betreten.
Er trat an die beiden Torwachen zum oberen Viertel heran.
Ihr wisst ja wie dieser Kerl ausgesehen hat, falls nochmal so einer hier vor dem Tor auftaucht, sofort festnehmen und zu Lord Hagen bringen.
Die beiden Ritter gaben dem Lord ein Nicken als Zeichen das sie alles verstanden hatten und Carthos machte sich auf in die Unterstadt. Er wollte Khorinis erst einmal weiter kennen lernen.
05.01.2003, 18:51 #29
Taurodir
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Langsam öffneten sich die Augen des frisch ernannten Ritters am späten Abend. Sein Hemd war durchnässt von Schweiß, wieder einmal hatte Taurodir dieselben Visionen in seinem Schlaf gesehen, welche ihn immer wieder in den letzten Tagen einholten, doch diesmal waren sie klarer denn je, das Gesicht der Frau kam ihm auch immer wieder bekannter vor, doch woher kannte er sie nur? Wie er fesstellte, befand sich ihre Hütte in Khorinis.
Doch so klar die Bilder auch waren, entschwanden sie ihm wieder aus dem Kopf.
Der junge Kämpfer wechselte sich sein Hemd und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht, danach setzte er sich kurz wieder auf sein Bett und schaute sich seine Ritterrüstung an, welche durch das Kamminfeuer schön flimmerte. Diese Rüstung gefiel ihm schon viel besser als die alte Gardistenrüstung.
"Tja, dann wollen wir uns mal in Khorinis umblicken und meine Familie besuchen," sprach er zu sich selbst und zog sich seine neue Rüstung über, in welcher er sich sehr wohl fühlte.

Er schritt hinaus und und begrüßte einige Kameraden und sprach sie immer wieder an: "Bei Innos Freunde".
Der junge Ritter fühlte sich ziemlich wohl nun in seiner Haut, wie sehr sich sein Schicksaal veränderte, zunächst war er froh, dass die Barriere fiel und gleich daraufhin wurde das Lager zerstört und sein Freund kam ums Leben und nun, tja, jetzt diente er Innos und gehörte zu wohl den besten Kämpfern an, was für ihn zählte, war, dass es ihm nun gut ging.

Taurodir schaute sich noch ein wenig um in der Oberstadt, sprach noch ein paar Worte mit ein paar Freunde um sich einzuleben und über die jetzige Lage zu informieren, welche nicht sehr gut war, und lief dann hinaus ins Unterviertel der Stadt.
Das Haus seiner Familie würde er sehr schnell finden, da er sich noch sehr gut auskannte in Khorinis.
Nach ein paar Abbiegungen stand er auch schon nervös vor der Hütte seiner Eltern...
05.01.2003, 19:34 #30
Alonso
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Alonso erblickte den stattlichen Paladin Carthos vor dem Tor des Oberen Viertels. Carthos kannte Lord André schon aus der Zeit bevor er in die Kolonie geworfen wurde
=Carthos= "Ah, Alonso! Da bist du ja! Es ist soweit, du wirst ein Ritter des Königs, aber zuvor sollst du Lord André beweisen, dass du dessen würdig bist! Melde dich einfach beim Rathaus, alles weitere wird dir Lord Hagen persönlich ausrichten!"
=Alonso= "Alles klar, Lord Carthos!"

Mit diesen Worten ließ Alonso die beiden zurück und ging zum Rathaus.

=Wache= "Halt was willst du?"
=Alonso= "Na da rein!"
=Wache= "Nur auf Befehl von einem der Lords, also hat dich einer der Lords geschickt?"
=Alonso= "Carthos schickt mich!"
=Wache= "LORD Carthos!"
=Alonso= "Ja genau der!"
=Wache= "Na gut, du darfst hinein!"

Alonso ging an den Wachen vorbei und betrat somit das Rathaus. Es war von Aussen schon gut bewacht, aber Drinnen hielten sich die besten Paladine des Königs auf, soviel konnte selbst Alonso schon in Erfahrung bringen!

=Alonso= "Lord Hagen?"
=Lord Hagen= "Ja der bin ich! Was willst du?"
=Alonso= "Mein Name ist Alonso! Lord Carthos schickt mich! Ich soll mich hier melden!"
=Lord Hagen= "Ah, Alonso! Carthos meinte du seihst würdig die Rüstungeines Ritters zu empfangen! Den Schwur hast du ja schon abgelegt! Du bist recht jung! Ich will mich erst von deinen kämpferischen Leistungen überzeugen! Schickt einen Ritter zu mir!"

Ein Ritter betrat in voller Montur den Raum.

=Ritter= "Lord Hagen?!"
=Lord Hagen= "Ritter, das ist Alonso! Er will ein Ritter des Königs werden. Ich will mich davon überzeugen, dass er das Zeug dazu hat, du wirst gegen ihn kämpfen, je nachdem wie Alonso sich schlägt wird er aufgenommen oder auch nicht! Hier nehmt das! Es ist eine Schriftrolle! Jeder von euch bekommt eine egal wer gewinnt wird mir die des Gegners bringen! Nun geht! Begebt euch hinter das Rathaus Girion wird den Kampf überwachen."

Alonso und der Ritter verließen das Rathaus und gingen hinter jenem in Kampfstellung. Girion, der Ausbilder der Ritter und Paladine, gab den Kampf frei. Alonso zog sein Breitschwert und der Ritter seinen Zweihänder. Der Ritter griff sofort an und legte eine enorme Wucht in seinen Schöag, jedoch war er leicht zu blocken. Alonso stieß den Ritter von sich un ging zum Gegenangriff über, auf eine schnelle Schlagkombination, die für den Ritter sichtlich schwer zu blocken war, folgte eine Drehung, die der Ritter nicht erwartete. Die Kraft die Alonso bei der Drehung anwand, reichte aus um den Ritter von den Füßen zu holen. Alonso presste dem Ritter sein Knie an die Kehle und nahm dessen Schriftrolle an sich. Er half dem Ritter wieder auf die Beine und Girion erklärte Alonso für den Sieger. Alonso wollte nach diesem schnell gewonnen Kampf sofort wieder zurück zu Lord Hagen.

=Alonso= "Da bin ich! Und hier ist die Schriftrolle des Ritters!"
=Lord Hagen= "Ihr konntet ihn bezwingen?! Sodann, lest mir vor was da geschrieben steht!"
=Alonso= "Ihr haltet die Schriftrolle des bezwungenen Kriegers in euren Händen, damit habt ihr bewiesen, dass ihr würdig seid, die Rüstung eines Ritters zu empfangen!"
=Lord Hagen= "Und so seih es holt euch eure Rüstung von Girion ab! Eine Waffe werdet ihr in der Kaserne erhalten"

Alonso verließ die Kaserne, da kam auch schon Girion auf ihn zu.

=Girion= "Das war ein fairer Kampf du bist ein guter Kämpfer! Hier deine Rüstung! Herrzlich Willkommen bei den Truppen von Khorinis!"
=Alonso= "Danke!"

Alonso nahm seine Rüstung an sich und streifte sie sofort über. Danach ging er zurück zu Carthos, der noch immer vorm Tor stand.

=Carthos= "Hat es also geschafft! Dachte ich mir schon! Hab gleich mal einen Auftrag für dich!"
=Alonso= "Worum geht's?"
=Carthos= "Ein Schwarzmagier hat einen der Bürger getötet! Geh zu Lord André und berichte ihm davon! Richte ihm aus, dass alle ankommenden Schwarzmagier sofort festznehmen und ins Obere Viertel zu bringen sind!"
=Alonso= "Alles klar kein Problem!"

Alonso machte sich sogleich auf zu Lard André, der sich in der Kaserne aufhielt.
06.01.2003, 11:06 #31
Clay
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Ein weiterer Tag begann als der Krieger raschen Schrittes über den Platz der Oberstadt schritt. Ein eisiger Lufthauch verfing sich in seiner Rüstung und warf den roten Überwurf mit dem Wappen des Königs hin und her. Plötzlich packte eine gepanzerte Hand den Stofffetzen strich ihn glatt. Immer noch beeidruckt von der neuen Rüstung betrachtete Clay die fein geschmiedeten Eisenringe und die fließen ineinander übergehenden Panzerplatten an den Armen. Es wurde Zeit, die Stadt mal ein bisschen besser kennenzulernen. Sein letzter Besuch lag nun schon einige Zeit zurück und so wanderte Clay durch die hübschen Gassen der Oberstadt. Von dem Befehl alle Schwarzmagier sofort festzunehmen, hatte er bereits gehört und so ließ er seinen Blick wachsam über die schmucken Fassaden der Häuser und das saubergefegte Pflaster der Straße wandern. Immer auf der Suche nach der verräterischen Robe des Schwarzmagiers. Die Schritte der eisernen Stiefel hallten gut hörbar durch die Straßen der Oberstadt, als Clay dort seine Runden drehte. Hier war er zuvor noch niemals gewesen. Es war immer ein Viertel der Reichen und Mächtigen gewesen, doch als der das letzte Mal in Khorinis war, hätte er etwas darum gegeben, sich hier einmal im Taschendiebstahl bei dem Reichen Pack zu versuchen. Aber das lag nun hinter ihm. Jetzt gehörte es zu seier Aufgabe, die Reichen zu beschützen. Vor Menschen, die waren, wie Clay einmal gewesen war. Seine Runde der Oberstadt neigte sich dem Ende. Allzu groß war das Nobelviertel nicht und so beschloss der Ritter seinen Rundgang noch auf die Unterstadt auszuweiten. Erneute schlug ihm die kühle Brise, die ihren Weg vom Meer hierher gefunden hatte, in sein Gesicht und rötete seine Nase.
06.01.2003, 11:21 #32
Superluemmel
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Die Besatzung der Paladine brachte auch etwas Gutes mit sich. So konnte jeder Reisende kostenlos in der Gaststätte am Marktplatz nächtigen. Für einen Krieger, dessen Geldbeutel meistens genauso leer war wie sein Magen, ein äußerst verlockendes Angebot.
Das laute Hämmern des Schmiedes begleitete den Waffenmeister, als er durch die Händlergasse auf das Obere Viertel zusteuerte. Die Mittagssonne streckte ihre wärmenden Strahlen in die Straßen der Hafenstadt aus und versuchte somit die klirrende Kälte zu verdrängen.

Rechnungen mussten irgendwann beglichen werden.
Frost für seinen Teil hatte noch einige offenstehende Rechnungen übrig. Alle von ihnen hatten etwas gemeinsam.
Sie würden nur in Blut bezahlt werden können.
Ruhigen Schrittes ging der Krieger auf die beiden Ritter am Eingang zum Oberen Viertel zu. Die Wachen wechselten einen kurzen Blick als sie die düstere Gestalt näherkommen sahen.
Eine eisige Windböe fegte durch die Straße, ergriff Frosts Mantel und warf ihn soweit zurück, dass der Griff des Eisbrechers freigelegt wurde.

"Halt! Keinen Schritt weiter, Fremder!", knurrte einer der Ritter und trat dem Waffenmeister in den Weg, die Hand auf dem Schwertgriff.
"Wer seid ihr und was wollt ihr im Viertel der Bürger?", fragte er forsch.
Frosts Stimme glich der Ruhe vor einem heranwogenden Sturm.
"Mich wundert, wie heutzutage die Getreuen des Königs begrüßt werden. Ich bin General Frost. Oder zumindest war ich das bevor ich in die Barriere geworfen wurde. Ich bin gekommen um das zurückzufordern, was rechtmäßig mein ist. Doch das ist eine private Angelegenheit, gebt nun bitte den Weg frei."
Zögernd trat der Ritter zur Seite.
Mit einem knappen Nicken betrat Frost das Viertel der Reichen. Jetzt würde sich zeigen, ob Khorinis noch immer von schmierigen Würmern untergraben wurde.
06.01.2003, 13:59 #33
Arson
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Mit einem tiefen Seufzer ließ Einskaldir sich auf eine der groben Holzbänke sinken, in der einen Hand ein dickes Stück Käse, die andere um einen prall gefüllten Lederschlauch. Ein zufriedenes Lächeln lag auf den groben Zügen des Nordmannes.
"So, Kamerad, setz dich. Wer hart arbeitet, der hat sich eine kleine Pause verdient."
Das brauchte man Arson nicht zweimal sagen. Schnell hatte er sich neben seinen breiten Kamerad gesetzt, packte den weichen Laib Brot, den er aus der Vorratskammer mitgenommen hatte, mit beiden Händen, und riss ihn in zwei Stücke. Eins gab er an Einskaldir weiter, erhielt im Gegenzug ein großes Stück Käse. Schweigend nahmen die beiden Ritter ihr Mahl zu sich, ließen dabei den Schlauch wandern.
"Weißt du, Arson..."Einskaldir rülpste geräuschvoll"...damals, als ich noch Axtkämpfer in der Rimmersmark war, bekamen wir tagein tagaus nichts anderes als Brot und Käse. Dazu gab es Met."
Der Ritter seufzte sehnsüchtig.
"Wir Rimmersmänner sind berühmt für unser Met, weißt du? Köstliches Gesöff, glaub mir, doch bekommst du es jeden Mittag, jeden Abend, bei jedem Fest und jedem Anlass, kann es passieren dass du es nicht mehr sehen kannst. So ging es mir auch, als ich die Markländer verließ, um mich den Streitern des wahren Gottes anzuschließen. Heute jedoch..." Einskaldir schüttelte den Kopf. "Ich würde meinen halben Monatssold für ein einziges Horn Met geben."
Arson saß stumm da und verspeiste schmatzend seinen Käse. Von den Heimatländern der Rimmersmänner hatte er nie gehört. Sein Leben als Bauernsohn war von langweiliger Eintönigkeit gewesen, jeder Besuch in der einige Meilen entfernten Stadt war ein denkwürdiges Ereignis gewesen. Die weit entfernten Gebiete der Nordmark waren für den ehemaligen Novizen nicht mehr als schillernde Phantasiebegriffe, gesichtslose Landschaften voller weißer Wunder.
"Wie war das Leben im Norden? Und warum hast du es aufgegeben?"
Einskaldir nahm einen kräftigen Schluck Bier, starrte dann geistesabwesend in die dunkle Öffnung des halb geleerten Schlauchs.
"Die Hügel meines Heimatlandes sind fast das ganze Jahr über weiß von Schnee. Die Winter sind kalt, die Sommer mild. Bären und Wölfe bevölkern die Wälder, nicht diese kleinen Jammergestalten die vor den Toren dieser Stadt jaulen, sondern wahre Bestien. Glaub mit Junge, wer einmal einem ausgewachsenen Udunsbären gegenübergestanden hat, der weiß was es heißt, um sein Leben zu kämpfen."
Der Nordmann blickte seinem jungen Kameraden ins Gesicht.
"Aber denke jetzt nicht, dass die Rimmersmark ein trostloser und gefährlicher Ort wäre. Nein, die dort lebenden Männer und Frauen sind von ehrlicher Freundlichkeit. Und kämpfen können sie, bei Innos, so wahr ich hier sitze."
Arson musterte den gewaltigen Nordländer. Breite Schultern, Oberarme die den Eindruck erweckten, als wollten sie die Ketten seiner Rüstung sprengen, und ein Blick der Drachenfeuer zu Eis erstarren lassen konnte. Ja, er glaubte seinem Bruder dass die Rimmersmänner große Kämpfer waren.
"Und warum hast du diese...hey, schau mal, dort hinten!"
Auf Arsons Geheiß drehte Einskaldir seinen Kopf.
Eine einsame Gestalt stapfte über das grobe Kopfsteinpflaster des großen Platzes, schwarzer Stoff flappte um schwarze Panzerplatten, ein finsteres Gesicht blickte sich suchend nach allen Seiten um.
Der Nordmann brummte.

"Na wenn das keinen Ärger bedeutet. Komm."
Schnell wurden die Reste der Mahlzeit zur Seite gelegt, dann überquerten die Ritter den Brunnenplatz mit weit ausgreifenden Schritten. Die schwarze gestalt hatte kaum zwanzig Schritte auf dem oberen Viertel getan, da wurde sie schon von Einskaldirs gepanzerter Tatze aufgehalten.
"Hey du!"
Bevor Einskaldir seinem unverhohlen Mißtrauen durch weitere grobe Worte Ausdruck verleihen konnte, mischte Arson sich ein.
"Verzeiht die Störung, aber ihr seht nicht aus wie ein Bürger dieser Stadt. Sagt an, wie ist euer Name, und was ist euer Begehren im oberen Viertel?"
- "Und was hält uns davon ab, euch gleich wieder durch das Tor zu prügeln." Einskaldir funkelte den dunklen Mann böse an. Arson seufzte innerlich. Die Rimmersmänner mochten große Krieger sein, doch redegewandt waren sie keinesfalls.
06.01.2003, 14:33 #34
Burath
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Zwei leuchtend grünen Steinen gleich stachen die Augen aus der Dunkelheit des Schattens hervor, begleitet vom einem klackenden Geräusch trat die metallisch glänzende Gestalt ins dämmrige Zwielicht des Raumes. Mit versteinerter Miene gesellte sich Burath neben die anderen Ritter, welche gespannt den Anweisungen Lord Hagens lauschten.
Ein Mord war es also, auch noch hier im oberen Stadtviertel, dem wohl am besten geschützten Teil der Stadt. Den jungen Ritter erwartete viel Arbeit...

"Was muss ich tun um den letzten Teil der Ausbildung absolvieren zu können damit ich mich dann einen gemeisterten Kämpfer im Umgang mit dem Einhandschwert nennen kann?" Scharf sahen die Augen Cedrics zu Burath hinab. Ein Grollen entfuhr seiner Kehle dann beförderten die Lippen ein paar verständliche Wörter zutage. "Nun ich habe euch beobachtet, als ihr gegen diesen Arson gekämpft habt. Ich denke ihr wisst genug und könnt mit dem Stück Metall an eurem Gürtel gut umgehen. Zumindest kann ich euch auch nicht mehr lehren. Betrachtet diesen Schaukampf als Abschlussprüfung die ihr damit absolviert habt."

Erleichtert schritt Burath über die gepflasterten Straßen der Stadt, das neue, feingeschliffene Schwert baumelte leblos am nietenbesetzten Gürtel. Die eisige Kälte machte ihm zu schaffen, drang sie doch bis unter das viele Metall das seinen Körper bedeckte. Es war für ihn ein schwerer Schritt gewesen seine alte Ausrüstung in einer Truhe verschließen zu müssen. Immerhin war es genau der alte Kram der ihn in der Vergangenheit begleitet und häufig gerettet hatte. So schlenderte er weiter, in voller Erwartung was das Leben als Ritter noch so bringen würde..
06.01.2003, 14:36 #35
Superluemmel
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Kaum spürte Frost die schwere Hand auf seiner Schulter, da flackerten seine Augen auch schon in innerem Feuer. Für einen Moment lang schrieen ihm seine Gedanken zu, den Arm des Fremden zu packen und aus dem Gelenk zu drehen. Frost wusste, dass es nicht seine Gedanken waren.
Doch bevor er sich herumdrehte, hatten sie schon wieder ihren üblichen, eisigen Glanz angenommen. Dennoch striff er die Hand bestimmt ab.
Vor ihm standen zwei Ritter des Königs. Der Eine von ihnen war groß wie ein Bär, ihm gehörte auch die Pranke die der Waffenmeister gerade von seiner Schulter gefegt hatte. Kräftige, an Baumstämme erinnernde Arme baumelten an seinen Seiten herab, er überragte den Gildenlosen um fast einen ganzen Kopf. Seine Augen funkelten ihn grimmig an, zwei runde, schwarze Löcher die alle Wärme der Umgebung in sich aufzusaugen schienen.
Unverhohlenes Misstrauen schlug dem Waffenmeister wie der Feuerodem eines Drachen entgegen.
Wahrscheinlich handelte es sich um einen Krieger aus dem hohen Norden.
Einen Moment lang fühlte sich Frost in seine Zeit in Hammerfoldt zurückversetzt, damals als er noch alleine durch die Tundren striff, immer auf der Suche nach einer Herausforderung die er mit Hilfe seines Schwertes bezwingen konnte.

Der Andere war etwas kleiner als Frost selbst, wirkte durch seine Rüstung allerdings fast genauso eindrucksvoll wie sein Kamerade. Dunkle Augen musterten ihn eingehend, scheinbar wusste er nicht so recht was er von dem düsteren Gildenlosen zu halten hatte.
"Vielleicht die Tatsache, dass euer Kopf das Tor als erstes passieren würde - ohne Körper versteht sich", antwortete Frost mit eisiger Gelassenheit.
Dabei klappte sein Mantel wie durch einen Zufall zur Seite, gab den Blick auf seine Hand frei, die sich zärtlich auf den Griff des Eisbrechers gelegt hatte.
Frost wandte sich ohne Umschweife an den Begleiter des Riesen.
"Wie ihr richtig erkannt habt, bin ich kein Einwohner der Stadt. Und bevor ihr fragt : Ja, ich komme aus der Gefängniskolonie."
Frost sah den erstaunten Ausruck in den Gesichtern der Ritter. Es konnte ja auch niemand damit rechnen, dass jemand der sich im Reichenviertel herumtrieb offen gestand, dass er aus dem Minental kommt.
Der Waffenmeister baute sich zu seiner vollen Größe auf.
"Mein Name ist Frost. Bevor ich unrechtmäßig in die Kolonie geworfen wurde, diente ich König Rhobar dem Zweiten als General."
Frost unterbrach sich für ein paar Sekunden um seine Worte wirken zu lassen.
"Doch sagt mir, ihr wisst nicht zufällig, ob ein gewisser Hjerson noch immer hier residiert?", fragte er lauernd.
06.01.2003, 14:50 #36
Arson
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"Ich werd dir gleich zeigen wer..."
Arson legte dem wutgeladenen Rimmersmann seine Hand auf die Schulter, ohne dabei jedoch den Blick vom Gesicht des Fremden zu wenden. Der hünenhafte Ritter starrte die gepanzerten Finger seines Kameraden eine Sekunde lang an, kam dann jedoch überraschenderweise zur Ruhe. Das Feuer seines Zorns war keinesfalls erloschen, Arson konnte die gespannten Muskelberge des Kämpfers selbst durch den stählernen Kettenpanzer spüren.
"Hört zu, diese Stadt steht unter dem Kommando der Paladine und ihrer Vertreter. Der Zutritt zum oberen Viertel ist den Bürgern von Khorinis sowie vertrauenswürdigen Leuten mit ehrenvollen Absichten gestattet. Ich kann mich nicht entsinnen dass IHR uns euer Ansinnen genannt habt."
-"Und bei Innos, das solltet ihr lieber."
Einskaldirs Bass war schon deutlich ruhiger, erinnerte nun eher an das dunkle Grollen eines Bärs als an ein reißendes Wolfsrudel.
06.01.2003, 15:00 #37
Superluemmel
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"Ihr wollt also wissen warum ich zurückgekehrt bin...."
Frosts Stimme durchschnitt die Stille wie ein Eishauch. Im Blick des Waffenmeisters stand unbändige Wut geschrieben, er musste sich zusammenreißen um den Ritter nicht zu packen und gegen die nächste Hauswand zu schleudern.
Er spürte wie der Dämon seine Klauen nach seinem Geist ausstreckte, seinen Körper dazu zwingen wollte ein Blutbad anzurichten.
Der Atem des Gildenlosen ging langsam und gleichmäßig als er weitersprach.
"Diese Ratte Hjerson war derjenige, auf dessen Mist die gefälschten Befehle gewachsen sind, die mich letzten Endes in die Kolonie brachten", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
"Wenn dieser feige Hund noch nicht seinen Schwanz eingezogen und sich aus dem Staub gemacht haben sollte, werde ich dafür sorgen dass ihn seine gerechte Strafe ereilt, deshalb bin ich hier!"
06.01.2003, 15:17 #38
Arson
Beiträge: 687

Da hatten sie also den Salat. Ein ehemaliger Sträfling der Rache nehmen wollte, dasselbe Motiv, das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den Schwarzmagier in die Residenz des Kaufmanns Lorath getrieben hatte. Das Ergebnis dieses Privatfeldzugs war nur allzu bekannt. Auch wenn Arson als ehemaliger Gefangener der Barriere die Beweggründe dieses Mannes verstand, konnte er trotzdem nicht zulassen, dass Willkür und Selbstjustiz Einzug in die Stadt hielten. Mit eisernem Blick, die rechte Hand um den Knauf seines Schwertes geschlossen, schüttelte der ehemalige Novize langsam den Kopf.
"Tut mir Leid, aber wir werden euch keinerlei Auskunft über die Bürger dieses Viertels erteilen, solange wir den Wahrheitsgehalt eurer Aussagen nicht geprüft haben. Ich werde euer Anliegen bei Gelegenheit vor die Paladine bringen, und vielleicht wird man euch dann ins Rathaus bestellen. Verlasst nun das obere Viertel oder mein Kamerad und ich werden euch als Eindringlich in Gewahrsam nehmen."
Arson wollte schon ende, doch dann fiel ihm noch etwas ein.
"Auch ich war Gefangener im Minental, doch anstatt blind vor Zorn in mein endgültiges Verderben zu rennen habe ich den Weg der Tugend gewählt, und diene nun der Gerechtigkeit. Denkt lieber noch einmal über Eure Motive nach."
-"Ihr habt es gehört, geht!"
Musste Einskaldir immer das letzte Wort haben? Arson beschloss bei passender Gelegenheit ein wenig mit dem Rimmersmann über höfliches Verhalten zu reden.
06.01.2003, 15:20 #39
Carthos
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Lord Carthos blickte hinauf zu der großen Innos Statue. Je länger er in den Kreisen der Paladine verweilte, desto mehr begann ihn Innos zu interessieren. Demnächst, so hatte er es sich vorgenommen, wollte er einmal das Kloster besuchen, vielleicht würde er da mehr erfahren über das was er wissen wollte.
Doch sein Gedankengang wurde durch eine Diskussion am Tor zum oberen Viertel unterbrochen. Carthos drehte sich um und sah zu dem Trubel hinüber, machte aber keine Anstalten sich diese Sache aus der Nöhe anzusehen. Aber er beäugte alles ganz genau was dort vor sich ging.
06.01.2003, 15:40 #40
Superluemmel
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Frosts Augen verformten sich zu Schlitzen. Den Kommentar des Hünen zu seiner Linken würdigte er keines Blickes.
"Zwingt mich nicht euch zu einem Duell im Kreis der Gleichen zu fordern", knurrte er.
"Ihr solltet euch besser aus Angelegenheiten raushalten, von denen ihr nicht im Geringsten etwas versteht."
Zwei mit der Kraft einer Supernova glühende Augen funkelten die Ritter böse an.
"Mir geht es nicht um Selbstjustiz", zischte Frost.
"Dieser Bastard soll bluten, es wäre viel zu gnädig ihm meine Klinge in die Brust zu rammen. Zudem würde ich niemals mein Schwert mit dem Blut eines solchen Verräters besudeln."
Frosts Stimme glich dem Knurren eines Wolfes als er weitersprach.
"Ich stelle euch vor die Wahl. Entweder ihr tretet auf der Stelle zur Seite oder ihr kommt um einen Zweikampf nicht herum. Doch ich warne euch. Wenn ihr versuchen solltet, Hjerson und den Rest dieser heuchlerischen Hunde zu schützen, könntet ihr daran zu Grunde gehen. Ich habe einmal den Fehler gemacht diesen Schlangen zu vertrauen, der Dank dafür war ein Dolchstoß in den Rücken."
Entschlossen verschränkte Frost die Arme vor der Brust. Gleichzeitig verlagerte er unmerklich sein Gewicht auf den linken Fuß. Eine falsche Bewegung und das Pflaster würde mit Blut getränkt werden.
"Also?", fragte er nach einer kurzen Pause.
"Wollt ihr weiterleben oder für das Leben einer Hyäne sterben, über deren Hals ohnehin schon das Henkersbeil schwebt?"
06.01.2003, 15:56 #41
Arson
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Was glaubte dieser Wicht wer er war? Jetzt wurde es Arson langsam wirklich zu dumm.
„Hört zu, ich hab Euch freundlich dazu aufgefordert, dieses Viertel zu verlassen. Wir sind hier nicht in irgendeinem stinkenden Schweinestall, den ihr wohl euer Heim nennt, wenn Ihr jetzt nicht auf der Stelle verschwindet wird allein Innos eure Seele wieder zu einer Einheit zusammenfügen können. Ich werde euch weder in eurem Kreis der Gleichen entgegentreten, noch mich sonstwie auf eure plumpen Spielchen einlassen. Nur zu, greift mich an, doch seid versichert, meine Brüder werden euch für dieses Verbrechen töten.“
Mit einem Ruck lockerte Arson seine Klinge in der Scheide. Einskaldir tat es ihm fast zeitgleich nach. Ein langgezogener Pfiff zischte zwischen den zusammengepressten Lippen des Rimmersmannes hervor, hallte laut über den weiten Brunnenplatz. Arson kannte dieses Zeichen nicht, doch er war sicher dass es wenigen Augenblicken hier vor Rittern nur so wimmeln würde. Aus kalten Augen blickte er den dunklen Mann an.
„Nun?“
06.01.2003, 16:08 #42
Carthos
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Carthos hatte die Gruppe die ganze Zeit beobachtet. Dieser Fremde schien auf dieser Distanz allmählich wütend zu werden. Viel würde laut den Gesichtsaudrücke nicht mehr fehlen bevor die Fetzen fliegen würden.
Der Lord wollte auf Nummer sicher gehen und marschierte schnellen Schrittes zum Rathaus wo die Ritter täglich trainierten.
Hey ihr beide da, kommt mal schnell mit.
Die beiden Streiter Innos' beendeten ihr Training und folgten Cartjos zum Tor des oberen Viertels. Jedoch gingen sie nicht ganz hinunter, sondern gingen geduckt hinter der oberen kleinen Mauer in Stellung. Sie wollten erst abwarten, aber trotzden gleich zur Stelle sein falls es Probleme geben sollte.
Der Lord hatte sicherheitshalber schon einmal seine Armbrust gezogen und einen Bolzen eingespannt.
06.01.2003, 16:25 #43
Superluemmel
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Noch ehe sich sein Gegenüber versah, war Frosts Linke nach vorne geschossen und packte ihn am Hals. Gleichzeitig sprang sein Mantel zur Seite, der Eisbrecher schoss zur Hälfte aus seiner Scheide. Matter Fackelschein brach sich auf der mehrfach gehärteten Klinge des Ironiastahls, die Schneide blitzte gefährlich im schwachen Licht.
"Hütet eure Zunge!"
Frost loderte innerlich vor Wut. Binnen weniger Augenblicke hatte sich sein Herz in eine einzige Adrenalinpumpe verwandelt, seine Linke zitterte merklich. Nur mit Mühe konnte er sich verkneifen, dem Ritter die Luftröhre zu zerquetschen.
All die Wut, all die Schmerzen die sich in den langen Jahren der Gefangenschaft in ihm aufgebaut hatten, wollten freigelassen werden.

"Passt besser auf wie ihr mit einem höherrangigen Offizier des Königs redet! Ich wusste zwar, dass ihr Südländer wenig Ahnung von der Ettikette habt, doch dass sie selbst ihre Hunde in Rüstungen zu stecken pflegen, ist mir neu."
In Frosts Augen lag ein unberechenbares Funkeln, als er weitersprach.
"Ich kam nach Khorinis um Gerechtigkeit einzufordern. Und alles was ich vorfinde, ist ein korrumpierter Haufen der sich auch noch innosgefällig nennt."
Das Gesicht des Waffenmeisters näherte sich bis auf wenige Haaresbreiten dem des Ritters.
"Sagt mir, werter Ritter, findet ihr es gerecht, wenn ein Mann der Land und König verraten hat, weiterhin unbehelligt durch eure ach so gerechte Stadt wandern kann? Ein Mann, der euch jederzeit einen mit Gift benetzten Dolch in den Rücken rammen würde, sobald ihr ihm den Rücken zuwendet?"
06.01.2003, 16:54 #44
Arson
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Im ersten Augenblick war Arson wirklich überrascht, als er plötzlich am Schlaffitchen gepackt und nach vorn gezogen wurde. Er wusste nicht genau, was sein Gegenüber ihm anschließend mitteilen wollte, da Einskaldir wohl wenig für seine Worte übrig hatte. Ohne weitere Zeit zu verschwenden hieb der Nordmann seinem finsteren Gegenüber die gepanzerte Faust gegen die linke Schläfe, während er mit der anderen Pranke Arson aus der unsanften Umklammerung riss. Arson taumelte nach hinten, wurde jedoch von zwei starken Armen aufgefangen. Als der ehemalige Novize sich umblickte, bemerkte er das gute Dutzend Ritter, das sich den Streithähnen genähert hatte. Mit Spitzen der gezogenen Schwerter zielten ausnahmslos auf die dunkle Gestalt, scharfe Stahlzungen, jederzeit bereit zu einem tödlichen Biss. Auch am Tor hatten sich Ritter versammelt, ihre grimmigen Mienen sprühten förmlich vor unterdrückter Kampfeslust.
Nach seiner Befreiungsaktion war Einskaldir schnell auf Distanz gegangen, auch sein Breitschwert funkelte im Fackelschein. Arson fragte sich, was der schwarze Krieger als Nächstes plante. Jede Bewegung würde nun unzweifelhaft zu Verletzungen führen, waren die Spitzen der Klingen doch nur wenige dutzend Zentimeter vom Leib des Eindringlings entfernt.

-"Die Rechtmäßigkeit unseres Handelns zu beurteilen ist ein Privileg das Euch nicht zusteht, Fremder."
Ruhig und artikuliert hallte Sludigs Stimme über den Brunnenhof. Der schwer gepanzerte Paladin stand nur wenige Meter zur Rechten des ehemaligen Novizen, den geweihten Zweihänder kampfbereit erhoben blickte er dem finsteren Mann in sein zorniges Gesicht. Arson konnte nicht sagen warum, aber irgendwie hatte er das Gefühl, als kenne Sludig den Störenfried. Merkwürdigerweise war die Stimme des Paladins kalt wie sprödes Eis.
"Es gibt keinen Mann namens Hjerson in Khorinis. Verschwindet von hier, und wagt es nie wieder die Waffe gegen einen Streiter der Paladine zu erheben. Ihr seid hier nicht willkommen. Bei unserem nächsten Treffen werde ich nicht zögern euch zu töten. Jetzt geht...Fremder."
Sludigs Worte ließen keinen Platz für Zweifel an seinen Absichten, ebensowenig wie die im Fackelschein gleißenden Schwertklingen.
06.01.2003, 16:57 #45
Tak
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Wie ein Schatten bewegte sich Tak durch die dunklen, engen Gassen von Khorinis. Die Sonne war schon seit einigen Stunden untergegangen, Wolken verdunkelten die Sterne und auch das Licht des Mondes war nur schwach. Ein frischer Wid wehte vom Meer her, der lange Umhang des Waldläufers, der seine Rüstung und seine Waffen vor den Blicken der Bürger verbarg, flatterte leicht in der Briese...
Der Milizionär an der Ecke warf Tak einen geringschätzigen, drohenden Blick zu, der dem Gildenlosen einmal mehr zeigte, warum er Städte nicht ausstehen konnte. Im Hafenviertel ging es ja noch, aber hier, in der Nähe der Oberstadt, wurde man ständig beobachtet. Und es gab nichts, was Tak mehr hasste, als unfreiwillig beobachtet zu werden - es war ihm lieber, selbst der ungesehene Beobachter zu sein...
Er musste raus aus der Stadt, und zwar möglichst schnell. Er musste Frost finden und dann verschwinden...
Der Waldläufer fuhr ruckartig herum. Obwohl er die Stimme bisher kaum gehört hatte, wusste er sofort, wem sie gehörte - dem, den er suchte. Anscheinend befand sich Frost im oberen Viertel...
Tak ging auf den Eingang des Viertels zu, und tatsächlich, da stand Frost und stritt sich mit ein paar Paladinen.
"Halt! Du kannst hier nicht rein!"
Tak blickte den Wächter kalt an, der ihn aufhalten wollte, der jedoch blickte ungerührt zurück.
"Gut - warte ich eben..." antwortete der Waldstreicher. Irgendwann würde Frost schon herauskommen, solange er das nicht in mehreren Teilen tat war ja alles in Ordnung...
06.01.2003, 17:13 #46
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Mit der Linken fuhr sich Frost unter der Nase entlang, betrachtete für einen Moment das Blut an seinem Handrücken und rümpfte dann zornig die Nase.
Wenn Blicke töten könnten, müssten wohl ein gutes Dutzend neue Gräber ausgehoben werden.
Unverhohlener Hass schlug dem Paladin entgegen, Frosts Augen blitzten wie scharf geschliffene Dolche im Dunkel der Nacht.
Scharrend verschwand der bereits gezogene Eisbrecher in seiner Scheide.
"Wir werden uns wiedersehen, Sludig. Und das wisst ihr. Passt besser auf, dass ihr euch nicht auf die falsche Seite stellt wenn es soweit ist. Einen Mörder zu schützen mag zwar edel klingen, doch hat schon so mancher Verbrecher seine Verteidiger mit ins Grab gerissen. Sollte ich herausfinden, dass ihr mit diesem Hundesohn Sifar unter einer Decke steckt, wird euch keiner der Drei mehr retten können."

Ein verächtliches Schnauben entronn Frosts Lunge, dann drehte er sich mit einem Ruck herum und verließ das Obere Viertel. Schon nach wenigen Schritten legte sich der schwarze Mantel um die Gestalt des Waffenmeisters und die Dunkelheit verschlang ihn.
Paladine....Streiter Innos'....Verfechter der Gerechtigkeit, bah. Alles nichts weiter als verkappte Fanatiker, die sich selbst einredeten einer gerechten Sache zu dienen. Niemand konnte seinem Schicksal entrinnen, das konnten auch keine stählernen Rüstungen verhindern.
Und falls er herausfinden sollte, dass Sludig ihn angelogen hatte.... Nun, auf seiner Abschussliste waren noch genug Plätze frei.
06.01.2003, 17:51 #47
Carthos
Beiträge: 5.043

Als dieser Fremde einen der Ritter am Tor am kragen gepackt hatte, war Carthos aufgesprungen und hatte mit seiner Armbrust auf diesen Kerl angelegt.
Doch dieser Wichtigtuer hatte Glück und räumte rechtzeitig das Feld bevor er eventuell von Bolzen und Klingen durchsiebt worden wäre.
Der Lord schulterte seine Armbrust wieder und stellte sich nun zu den Wachen am Tor zum oberen Viertel.
Was es hier nicht alles für Gesindel gab....
Heute morgen hatte sich der Paladin eine Teleportrune von Albrecht geben lassen, diese wollte er nun diesem Magier bringen, genauer eigentlich wollte er jemanden suchen der sie ins Kloster bringt.
Da er sich sicher war das er jemande inder Kaserne finden würde, der diesen Job machen könnte machte er sich auf um nach diesem jemand zu suchen.
07.01.2003, 13:19 #48
Arson
Beiträge: 687

Sludig gab ein knappes Zeichen mit seiner gepanzerten Hand, machte dann auf dem Absatz kehrt und verschwand schon kurz darauf im dunklen Eingang des Rathauses. Die Ritter, unter ihnen aus Einskaldir und der junge Arson, begleiteten den schwarzen Mann bis hinter die Tore des oberen Viertels. Erst nachdem der Eindringling im Menschengewirr verschwunden war, wurden die scharfen Schwerter zurück in die Scheide gesteckt.
"Versucht der Bursche diese Tore noch einmal zu durchqueren, nehmt ihn fest. Wehrt er sich, steht es euch frei ihn zu töten."
Als Arson sich umdrehte, sah er Einskalditr mit den Torwachen reden. Die beiden Krieger nickten grimmig, wandten ihre Augen dann wieder in Richtung des Außenbezirks. Der Rimmersmann selbst marschierte zurück zu der hölzernen Bank, auf der die Reste seines Mahls noch immer herumlagen. Der ehemalige Novize folgte ihm, setzte sich neben den stumm kauenden Krieger. Einige Minuten herrschte Stille.
"Wer war dieser Kerl?"
-"Woher soll ich das denn wissen."
"Sludig schien ihn zu kennen."
Einskaldir blickte seinem Kameraden in die Augen.
"Herr Sludig kennt viele Menschen, das heißt nicht dass wir Ritter ihn auch kennen müssen."
Sekunden verstrichen ohne dass jemand sprach, dann ergriff der Nordmann abermals das Wort.
"Lass dir von diesen Verbrechern keine Flausen in den Kopf setzen, Bruder. Du glaubst nicht wieviele dieser hinterhältigen Wegelagerer ich schon in meinem Leben getroffen habe. Listig sind sie oh ja, versuchen Zweifel an der Rechtmäßigkeit deines Tuns zu säen, stellen ihre persönlichen Ansichten über die Lehren Innos. Du musst sie durchschauen, Kamerad. Vertraue auf die Weisheit der Paladine. Der ehrenwerte Lord Hagen ist ein außerordentlich rechtschaffender Mensch, ich diene nun schon seit fast fünf Jahren unter ihm. Lass dir gesagt sein, wenn es einen Verbrecher namens Hjerson in dieser Stadt gäbe, so würde er bereits hinter Gittern schmoren."
Arson nickte. Er hatte bisher erst wenig Kontaktzu Lord Hagen gehabt, doch der Umgang mit Paladin Sludig überzeugte ihn von Einskaldirs Worten. Dieser Mann verdiente es wahrlich, Streiter des Guten genannt zu werden.
"Du hast Recht, Einskaldir. Nur durch reinen Glauben und ständige Prüfung unseres Gewissens können wir uns vor dem schleichenden Geistesgift dieser Schlangenzungen schützen. Ich werde es mir merken, und ihnen zukünftig entschlossener gegenübertreten."
Der Rimmersmann lachte kehlig und schlug dem ehemaligen Sträfling auf die Schulter.
"Du lernst es, Kamerad Arson, du lernst es."
08.01.2003, 10:20 #49
Mohammed
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Angestrengt wanderte der Blick des gerade wach gewordenen Ritters über die Decke, stellte sich langsam scharf und verharrte dann an einer kleinen Kerbe im Holz. In seinem Kopf war alles noch ganz wirr. Er hatte sich die letzten Tage kaum aus dem Bett getraut. Die Barriere hatte sich ja auch keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können um zu fallen?! Und dann auch noch ein Drachenangriff! Das einzige was er in dem Chaos noch zu greifen bekommen hatte, war sein geliebter Schattenläuferfellmantel. Innos bewahre, wäre er in seinem schlechten Zustand ohne ihn geflüchtet... Unsicher taumelt hatte er sich einige Meter von seiner Hütte entfernt, da war es auch schon um sie geschehen. Das Flammenmeer aus dem Rachen des Ungetüms machte kurzen Prozess mit ihr.

Das war es dann gewesen mit seiner Hütte... All sein Hab und Gut, alles was er sich auf die Dauer erarbeitet hatte war mit einem Schlag zerstört gewesen. Dann kam die Flucht der Überlebenden aus dem Minental mit einem Karren voller Kisten mit Erz. Kaum fähig sich auf den Beinen zu halten, war er dankbar für jede stützende Schulter gewesen, die ihm angeboten worden war. Bei der Rast in der Mine, als er wieder zur Ruhe kommen konnte, da hatte er schon gedacht nicht mehr leben aus selbiger herauszukommen. Diese verdammte Grippe hatte ihm schwer zugesetzt. Doch der von einem Magier verabreichte Heiltank hatte ihm wieder Hoffnung geschenkt. Selbige hatte ihn durch einen Kampf mit Orks hindurch bis hin zu Khorinis in dieses Paladinhaus, wo er schlussendlich zur Ruhe hatte kommen können, getragen.

So leicht würde er sich doch nicht unterkriegen lassen! Er ließ seinen Kopf zur Seite fallen betrachtete die Ritterrüstung, welche neben seinem Bett lag. Die Ritterrüstung... Es erfüllte ihn mit Stolz nun eine solche tragen zu dürfen. Nur durch die ihm von Innos verliehene Kraft hatte er es heil bis nach Khorinis geschafft, das stand für ihn fest. Innos hatte die ganze Zeit seine Schützende Hand ihn gehalten. Also war es auch der Wille seines allmächtigen Gottes gewesen, das Mohammed zu einem seiner ehrwürdigen Streiter geworden war. Nun endlich würde er Innos für alles danken können, indem er ich in seine Dienste stellte. Mohammed lächelte verschmitzt. Nun ja. All zu streng wollte er es mit dem Dienen allerdings auch wieder nicht sehen.

Es gab schließich noch viele andere Dinge die er in der ihm nun neu geschenkten Freiheit tun konnte. Dienen war da sicherlich nicht das einzigste... Abwechselnd streckte er Arme und Beine und richtete sich schließlich auf. Dann wuchtete er den schweren Brustpanzer nach oben, setzte ihn sich auf und legte sich Bein- sowie Armschienen an. Dann war da noch der Helm. Etwas eng, jedoch gut gepolstert. Und bei dem kalten Lüftchen das draussen wehte auch recht nützlich. Welch eine Prozedur... Doch Panzerung hatte nunmal ihren Preis. Da er das erste Mal nach so langer Zeit wieder aufrecht ging, viel ihm ein fester Schritt verständlicher Weise nicht gerade einfach. Also lies er sich, kurz nachdem er das Paladinhaus verlassen hatte, auf dem Rand des Brunnens nieder.

Von hier aus könnte er sich erst einmal in aller Ruhe alles und jeden anschauen und seiner neuen Heimat zuordnen.
08.01.2003, 14:59 #50
Yale
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Gähnend erwachte Yale aus seinem Schlaf. Ein ungewöhnliches Gefühl von Freiheit umschlang seinen Geist, er war nicht mehr in der Kolonie, er war in Khorinis, dem Tor zur restlichen Welt. Noch immer kam er nicht von dem Gedanken los, dass die Barriere noch existierte, obwohl nun schon mehrere ereignisreiche Tage in Freiheit vergangen waren. Zu allererst hatte sich der Drachenangriff auf das Alte Lager wieder in den Vordergrund seines Denkens gerückt. Innerhalb kürzester Zeit hatten diese Biester fast das gesamte Lager in Brand gesteckt und dem Erdboden gleichgemacht. Viele waren ums Leben gekommen, auch Stone, sein Freund und Lehrer.

Yale aber hatte das Schicksal vorbestimmt zu überleben, denn hätte er noch in seiner Hütte im Außenring gewohnt, anstatt in der Kaserne der Gardisten, so gäbe es Yale den Schmied nicht mehr. In panischer Hektik hatte er seine wichtigsten Sachen zusammengepackt und war mit den anderen Streitern aus dem einst sichersten Lager der Kolonie geflohen.
Das einzige an was er sich noch erinnerte war, dass er während des kurzen aber heftigen Kampfes mit den Orks am Ausgang nach Khorinis von einem toten Ork begraben wurde. Das nächste Mal, dass sein Gedächtnis arbeitete war kurz vor den Toren einer riesigen Stadt. Es musste Khorinis sein, der Ort an dem er damals mit dem Gefangenentroß für die Minen der Kolonie angekommen war. Carthos hatte ihnen den Befehl gegeben vor den Toren zu warten und in jedem Falle Ruhe zu bewahren.

Anscheinend hatte der ehemalige Erzbaron bei den Verhandlungen Erfolg auf der ganzen Linie verbuchen können, denn nur wenige Stunden später kniete Yale vor Lord Hagen und sprach den Eid der Streiter Innos'. Es war ein neues aber gleichzeitig zutiefst befriedigendes Gefühl ein Kämpfer des wahren Gottes zu sein. Der Fanatismus und die Aufopferung mit der die Ritter und vor allem die Paladine für Innos kämpften beeindruckte Yale unwahrscheinlich. Seit dem Moment seines Ritterschlages keimte in ihm der Wille die Lehren Innos zu studieren, die Wege der irdischen Streiter dieses Gottes zu erkunden und sie selbst zu beschreiten.

Zweifellos verband er mit dem Alten Lager viele Erfahrungen und glückliche Momente, doch würde er die jetzige Freiheit niemals gegen eine Rückkehr eintauschen wollen. Er hatte nunmehr in dieser Stadt sein neues Zuhause gefunden und würde auch bald wieder seiner Leidenschaft, dem Schmieden, frönen können. Jetzt musste er nur noch bei Lord Hagen einen geeigneten Platz dafür erbitten, dann würde das Leben wieder einen normalen Lauf nehmen können...
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