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Die Siedlung Drakia #4
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23.01.2003, 19:08 #1
Nienor
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Die Siedlung Drakia #4
Erleichtert atmete Nienor auf. Also nichts schlimmes. Nur ein Bündnisangebot.
"Ich halte das für eine gute Idee", antwortete sie dann auch. "Euer Vorschlag findet in jedem Fall die Unterstützung Drakias. Und da der Bürgermeister die Entscheidung in dieser Sache wohl mir überlassen hat, werde ich auch ein Schriftstück aufsetzen lassen, daß die Zustimmung Drakias ausdrückt und die gegenseitigen Pflichten festlegt. Leider haben wir im Moment nur wenig Mittel, so daß sich die Anlage einer Befestigung im Pass noch etwas verzögern kann. Doch sobald Drakia etwas erübrigen kann, werden wir nicht tatenlos daneben stehen, wenn der Pass bewacht wird."
Dann führte sie die beiden Frauen mit sich hinaus aus der Schmiede. "Ich werde euer Lager mit dem Schriftstück besuchen, damit eure Königin es bestätigt und alles seine Ordnung hat. Im Übrigen freut sich Drakia über euren Besuch. Wenn ihr wollt, bleibt ruhig noch etwas länger. Dann könnt ihr mich in euer Lager begleiten."
23.01.2003, 19:14 #2
Die Amazonen
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Doch die Frauen winkten ab. "Wir kehren noch heute ins Lager zurück. Wir können es uns nicht leisten, mit so vielen Kriegerinnen so lange vom Lager entfernt zu bleiben. Wir werden der Königin bescheid geben, daß ihr kommt, wenn sie wieder da ist. Sie kann noch ein paar Tage unterwegs sein, also beeilt Euch nicht zu sehr mit Eurem Vertrag."
Die stumm im Halbkreis vor der Schmiede stehenden Frauen folgten den beiden Anführerinnen auf ein knappes Nicken des Kopfes hin. Gemeinsam und in guter Ordnung marschierten die Amazonen wieder in Richtung Hafen. Nienor sah ihnen noch nach. Dann ging sie ihres Wegs.
29.01.2003, 03:02 #3
Nienor
Beiträge: 631

"Vorsicht!"
Beinahe wäre eine der Kisten aus der Verankerung gerutscht und in den Fluten verschwunden. Nienor sprang hinzu und half beim Herablassen der Kisten ins Boot. Der kleine Kran auf der Kaimauer war nur ein notdürftiger Ersatz für den alten, der den Orküberfall nicht überstanden hatte. Aber er war besser als nichts. Glucksend hob und senkte sich das Wasser im Takt der Wellen in dem schmalen Spalt zwischen Boot und Kaimauer. Leise schlug die Bordwand gegen einen hölzernen Poller, der tief im Schlamm des Hafens steckte und dort, wo sich Wasser und Luft die Herrschaft streitig machten, über und über mit grünen Algen bedeckt war. Weiter unten hatten sich Muscheln an das Holz gesaugt.
Bei dem naßkalten Winterwetter wurden die Seile schnell klamm. Besonders bei den Tauen des Bootes machte sich das bemerkbar. Diaz und Hazkor fluchten ebenso vor sich hin. Die am Kran hängenden Kisten pendelten hin und her.

"He, Erulf, nun halt sie doch mal fest. Denkst du, wir können die hier ewig in der Luft halten?"
"Jaja, was glaubt ihr, was ich hier mache", kam die brummige Antwort von etwas weiter unten aus dem Bauch des Bootes.
"Keine Ahnung, erzähls uns." Diaz hatte bald genug. Seine Hände brannten schon durch das rauhe, scheuernde Seil. "Wirds nun noch bald mal was?"
"Meine Güte, wenn ihr mal da oben das Seil etwas ruhger halten würdet."

Plötzlich ein lautes Poltern.
"Innos hilf!"
Die Kisten waren in einem Rutsch etwa drei Fuß nach unten gerast und auf dem Deck aufgeschlagen. Das Boot sackte ab und ächtzte in allen Fugen. Bäumte sich dann etwas auf, als es wieder aus dem Wasser nach oben kam und lag ruhig da. Aus dem Boot kam ein Fluch. Wenigstens wars kein Schmerzensschrei. Erulf war also nicht getroffen worden.
"Na also, wir hätten die gleich nach unten schmeißen sollen." Diaz schüttelte den Kopf. "Wäre doch auch gegangen."
"He, ich kann nicht schwimmen. Beinahe wäre das Boot auseinandergebrochen." Der Schwarze Erulf fand die Vorstellung, in den Fluten des Fjordes begraben zu werden, nicht sonderlich lustig.
"Was bist du denn für ein komischer Seemann? Kannst ja nichtmal schwimmen!" Jetzt wunderte sich selbst Hazkor.
"Seemann? Wer sagt denn, ich sei Seemann? Ich bin in meinem Leben noch nicht zur See gefahren." Erulf tat entrüstet.
"Wer das sagt? Ganz einfach. Wir beide sind hier an Land und du bist im Boot. Also sind wir im Gegensatz zu dir demzufolge keine Seemänner", stellte Diaz "fachmännisch" fest. "Viel Spaß bei deiner Seereise."

"Ich glaube, wir sind hier fertig." Nienor stieg die Strickleiter herab, die an der Kaiwand herabgelassen war, um ins Boot zu kommen.
"Diaz, du wirst Erulf und mich begleiten. Jetzt bist du auch ein Seemann."
"Wawawaas? Ich werde sicher seekrank und kotze dauernd überall hin. Und außerdem wartet meine Familie auf mich, was ist, wenn mir was passiert?"
Nienor mußte lachen. "Familie? Du zählst wohl jeden, der dir beim Wirt den nächsten Bierkrug ausgibt, zu deiner Familie? Oder meinst du damit die Mäuse und Käfer in deiner Hütte?"
"Genau! Ich meine, nein. Ach, was solls." Diaz fügte sich in sein Schicksal und stieg ebenfalls ins Boot.
"Haben wir überhaupt genug Proviant?" Skeptisch untersuchte er den Inhalt einiger Beutel, die unter einer dicken Plane vor dem salzigen Seewasser geschützt lagen.
"Ich hoffe einfach mal, daß Erulfs Weib nur dieses eine Mal ihre Knausrigkeit vergessen konnte."
Der Schwarze horchte auf. Gespielt theatralisch antwortete er: "Was? Sei froh, daß du bei uns überhaupt noch was bekommst. Diese undankbare Jugend heutzutage. Innos sei's geklagt."
Und mit einer entschiedenen Geste deckte er die Beutel mit der Verpflegung wieder zu und meinte knapp. "Es ist genug da!"

Nienor wunderte sich jedesmal wieder, wenn sie den beiden zuhörte. Der eine nörgelte ständig am anderen rum. Trotzdem vertrugen sie sich prächtig.
"Und Hazkor", rief sie dem dritten, oben am Kai stehengebliebenen Helfer zu, "Während meiner Abwesenheit hat Grimbald das Kommando. Sobald Harust die ersten Schwerter fertig hat, wird er mit euch anfangen, zu trainieren."
Der Angesprochene nickte etwas lustlos. "Geht in Ordnung. Wir werden uns von ihm striezen lassen. Ich mache dann das Tau los. Gute Reise." Er führte seine Worte in die Tat aus und warf Erulf das Seil zu.
"Wenn ich aus Khorinis wiederkomme, haben wir Rüstungen geladen." Nienor wirkte optimistisch. "Und keine Angst vor den Orks. Ein so kleines Boot wie unseres ist viel zu schnell für ihre Galeeren. Außerdem segeln wir viel zu nahe am Ufer."
Langsam löste sich das Boot aus dem Windschatten der hohen Kaimauer und nahm Kurs auf die offene See. Hoffentlich reichte das Wissen, das Nienor bei den Amazonen erlernt hatte aus, um das Boot richtig zu steuern.
29.01.2003, 19:29 #4
Der Inquisitor
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In schneller Folge sirrten die Pfeile durch die kalte Luft, es klopfte leise wenn sie die Ziele trafen, doch wurde das Geräusch durch die schnellen Schritte des durch den dünnen Schnee laufenden Inquisitors. Seine Bewegungen waren schnell und präziese, er brauchte keine Sekunde mehr zum Zielen, das Training hatte sich in jedem Falle gelohnt...
Der Hexenjäger blieb stehen und betrachtete die Ziele. Kein einziger Pfeil war danebengegangen. Er war bereit. Dorrien sammelte die Geschosse wieder ein und verließ Drakia. Er musste aus dem Minental, zu Onars Hof. Dort würde er sich der Prüfung stellen, um offiziell ein Meister des Bogens zu werden...
...und um sich einen besseren Bogen zu kaufen.
01.02.2003, 12:35 #5
Der Inquisitor
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In Gedaken versunken kam Dorrien wieder in Drakia an. Seine Bogenprüfung hatte er erfolgreich absolviert, er war ein Meisterschütze...wie sich das anhörte, egendlich nicht schlecht, aber für einen Magiernovizen doch etwas sonderbar...
Dummerweise lief er noch immer mit seinem Kurzbogn herum. Das gehörte sich eigendlich nicht für einen Meisterschützen, ganz und gar nicht. Etwas länger sollte das Ding schon sein...
Nur woher Gold bekommen? Langsam wanderte Dorrien zum Kai und beobachtete den Fjord. In der Ferne waren die Orkgaleeren auszumachen, zwei mächtige Kriegsschffe, doch von hier aus konnte man sie nur als winzige Punkte am Horizont erkennen. Viel deutlicher zu sehen waren die Eisschollen, die vereinzelt auf dem kalten Wasser schwammen und eine Bootsfahrt ziemlich gefährlich machen konnten. Hoffendlich überlebten Nienor und die Anderen ihre Fahrt und kehrten tatsächlich mit Rüstungen für die Drakiamilizen zurück...
"Hast du Gold?" fragte Dorrien Pete, der neben ihm aufgetaucht war. Der lächelte schief und holte ein paar Münzen aus seiner Hosentasche.
"Zehn Goldstücke. Ich hab sie bei einem Jagdausflug einem im Wald herumliegenden Toten abgenommen, aber ich glaube kaum dass dir das weiterhelfen wird..."
Der Inquisitor nickte.
"Wenn es stimmt was ich gehört habe, heißt das Land da drüben Gorthar?" fragte er und deutete auf die entfernte Küste jenseits des Fjords. Pete nickte.
"Ja, zu Zeiten der Barriere haben von dort aus königstreue Truppen angegriffen und Drakia besetzt. Die Leute aus der Barriere haben sich dann zusammengetan, jawohl, es gab ein Bündnis zwischen den Lagern, und die größte Armee, die die Gefangenen der Barriere jemals ausgehoben hatten, ist dann nach Grothar gefahren. Was dann passierte weiß ich nicht, es gab angeblich eine gewaltige Schlacht mit jede Menge magischem Klimbim, nun ja, jedenfalls haben die Gefangenen gewonnen..."
Dorrien nickte und kickte einen Stein ins Wasser.
"Ich frage mich wie es jetzt dort drüben aussieht..." meinte er mehr zu sich selbst.
01.02.2003, 12:51 #6
Tak
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Die Wache warf dem dunkel gerüsteten Waldläufer einen misstrauischen Blick zu, wandte aber den Kopf sofort ab, als Tak zurückstarrte. Der Gildenlose schien den Milizionär mit seinen eiskalten, gefühllosen Augen durchbohren zu wollen...
Nach dieser kleinen Begebenheit steuerte Tak zunächst den Hauptpltz des Ortes an und sah sich um. Die Orks hatten wohl das gesamte Städchen plattgemacht, jedenfalls waren die Häuer entweder zerstört oder vor kurzem neu errichtet worden. Auch die Ansätze einer Mauer existierten, bisher gab es die noch nicht. Vor einem der größeren Häuser schwangen einige der Bürger ihre Schwerter, recht unbeholfen sahen sie aus, aber unter der Anleitung eines wohl etwas erfahreneren Kämpfers würden sie schnell besser werden. Zumindest übten sie ja fleißig...
Allerdings hatte Tak andere Probleme, sein Weg führte ihn zum Hafen. Der sah auch schonmal besser aus, aber wenigstens fand der Gildenlose nach etwas Suchen ein kleines Segelboot am Rande des Kais.
Fehlte noch eine Mannschaft...
"Gibt es hier jemanden, der verrückt genug wäre, mit mir nach Gorthar zu segeln?" fragte er kurzerhand die beiden Typen die auf den Fjord hinausstarrten, ein Magiernovize mit einem langen Schwert und einem Kurzbogen und einer, der so aussah als würde er auch zur Drakiamiliz gehören. Jedenfalls war er genauso schlecht ausgerüstet wie die Anderen...
01.02.2003, 13:18 #7
Der Inquisitor
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Dorrien betrachtete den Mann, der ihn eben angesprochen hatte, verwundert. So einen hatte er noch nie gesehen, seine Haut war aschfahl, seine Augen eiskalt und von dunklen Ringen unterstrichen. Er trug eine schwarze rüstung und einen langen, schwarzen Umhang und schleppte so nebenbei ein halbes Waffenarsenal mit sich herum. Sonderbarer Typ, in der Zivilisation schien er nicht allzu oft zu sein...
"Nun, sag mir doch erstmal wie du heißt und wo du herkommst. Mein Name ist Dorrien, ich komme aus Torin und wohne jetzt in Drakia..." antwortete der Inquisitor, was sein Gegenüber scheinbar nicht zufriedenstellte, denn er zog leicht die Mundwinkel nach unten und sein Blick schien noch eine Spur kälter zu werden.
"Ich bin Tak. Wo ich herkomme ist nicht von Belang."
"Aber du musst doch irgendwo wohn..." wollte Dorrien einwerfen, aber Pete unterbrach ihn.
"Er sieht aus wie einer dieser Gildenlosen, sie leben in der Natur, als Waldläufer. Angeblich gibt es unter ihnen mächtige Druiden, die die Macht der Natur nutzen um verheerende Zauber heraufzubeschwören, und Krieger, die den Umgang mit nahezu jeder Waffe gemeistert haben..." flüsterte der Milizionär, doch trotz der Geringen Lautstärke blieben die Worte Tak nicht verborgen. Er nickte nur.
Dorrien sah ihn jetzt noch verwunderter an. Ein Waldläufer also. komisch, dass er von denen bisher noch nie einem begenet war...
"Also, gibt es jemanden der mit nach Gorthar segeln würde?" fragte Tak etwas genervt und riss den Hexenjäger damit aus seinen Gedanken. Ohne zu überlegen rief er "Ich komme mit!", Tak grinste auf eine sonderbare Art...
Pete starrte erschrocken auf Dorrien, der auch erst so langsam begriff was er da gesagt hatte, aber bevor der Inquisitor es sich anders überlegen konnte stimmte der Milizionär zu.
"Gut." meinte Tak trocken und ging zu dem Boot...
01.02.2003, 13:35 #8
Tak
Beiträge: 3.270

Na also, das ging ja schneller als gedacht. Tak und dieser Dorrien setzten das Segel des Bootes, während Pete die Taue löste, die das Gefährt daran hinderten, einfach so ins offene Meer zu hinauszutreiben. Als er damit fertig war sprang er zu den anderen ins Boot, das bald darauf Fahrt aufnahm. Ein kühler, stetiger Wind wehte und Tak nahm Kurs auf Gorthar...
03.02.2003, 14:22 #9
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Ein kleines Fischerboot legte am Kai von Drakia an, glücklicherweise war die Rückreise aus Gorthar (diesmal sogar richtig geschrieben! ) besser verlaufen als die Hinfahrt, keine Eisschollen, keine Orks...
Tak kletterte als erster aus dem Boot, kaum draußen strebte er auch schon dem tor drakias zu. Dorrien sah dem Waldläufer hinterher und schüttelte den Kopf. Komischer Kauz, man sollte ihn im Auge behalten...
Nachdem Dorrien und Pete das Boot festgemacht und auch sonst alles erledigt hatten, war die Taverne der nächste Anlaufpunkt der beiden. tak hatte drakia inzwischen verlassen, wer wusste schon wo der wieder hinwollte.
Der Hexenjäger jedenfalls hatte erst einmal ein großes Bier im Sinn...
05.02.2003, 18:08 #10
Arson
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Knarzend fuhr das schwankende Ruderboot den schmalen Pier der Siedlung Drakia an. Eilig sprangen die Abenteurer aus dem hölzernen Gefährt und entluden das Gepäck. Mit schnellen Griffen vertäute Arson das Boot an einem der massiven Eisenringe, die in regelmäßigen Abständen in den Hafenboden getrieben worden waren. Seinen Rucksack hatte er dabei auf seinen Rücken geschnallt, der silbrig blitzende Griff des langen Schwertes befand sich griffbereit an der Hüfte des jungen Paladins.
Als er sich aufrichtete, war sein Blick finster. Verdammte Orks! Nie konnten sie ihre Menschenhatz aufgeben, wilden Tieren gleich stellten sie jedem Lebewesen nach, das auch nur ansatzweise zu einer Bedrohung werden konnte. Irgendwann würde die Menschheit sie alle ausrotten, ihre primitiven Dörfer auf ewig in den Staub der Geschichte treten, auf dass ihre verwitterten Schädel auf sämtlichen Vogelscheuchen des gesamten Königsreichs steckten.
Doch bevor er den Biestern nachstellen konnte musste Arson ersteinmal seinen jetzigen Auftrag erledigen. Sowohl Hagen als auch Sludig hatten ihm von der Wichtigkeit dieser Mission erzählt, sie Beide zählten auf den hochgewachsenen Kämpfer. Er wurde sie nicht enttäuschen.
Geduldig wartete er, bis auch der letzte Abenteurer das Boot verlassen hatte, dann trat er neben Samantha und schloss sich der kleinen Gruppe Richtung Stadt an. Der vorlaute Waldstreicher selbst blieb mit gezogener Klinge am mühsam an Land gezerrten Boot zurück.

"Was der Kerl wohl vorhat?"
Ein riesiges Fragezeichen auf dem Gesicht des Kriegers hätte seine Gefühle nicht deutlicher zum Ausdruck bringen können wie das unverständige Mienenspiel, doch innerhalb der kleinen Festung seines Schädels waren die Gedanken des Paladins so kalt und klar wie Eis. Solange ein dummer Diener Innos' von Nutzen war, hatte Arson vor, seinen Kameraden genau diesen einfältigen Gesellen zu präsentieren. Geier um einen in der Sonne verrottenden Kadaver, das waren sie. Arson war gespannt was passierte, wenn das tote Stück Fleisch plötzlich zurückbeißen würde...
05.02.2003, 18:30 #11
Superluemmel
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Der orangerote Feuerball am Horizont warf seinen letzten Schein auf das kleine Hafenstädtchen.
Im Schein der untergehenden Sonne glühte die Klinge des Eisbrechers wie eine für alle Ewigkeit erstarrte Flamme, bunte Lichtreflexionen tanzten über den Boden als sich der Waffenmeister dem Boot näherte.
Das kleine Gefährt schaukelte heftig, als der Krieger mit einem Satz auf ihm landete, seine dunklen Augen glitten über die Oberfläche der Eisscholle.
Jetzt konnte der Eisbrecher seinem Namen alle Ehre machen....
05.02.2003, 19:23 #12
Samantha
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Samantha hatte skeptisch beobachtet, wie sich der Mann in dem dunklen Umhang an der Eisscholle zu schaffen machte. Was hatte er nur vor? Ihr schwante nichts Gutes.
Neugierig folgte sie dem Rest der Gruppe in das kleine Städtchen. Schon sehr lange war sie nicht in Drakia gewesen, viel hatte sich seitdem verändert. Keine Rotröcke sah man hier noch, dabei mußte es eindeutig noch unter ihrer Herrschaft stehen. Fast verlassen ragten die kleinen Fachwerkhäuschen in den Abendhimmel, ein Andenken an weitaus bessere Zeiten. Drakia war an den Rand gedrängt worden, die Orks hatten es vom Rest der Welt abgedrängt und isoliert. Irgendwo hier mußte doch auch noch das Amazonenlager sein. Was wohl aus den Frauen geworden war? Samantha nahm sich vor der idyllischen Insel demnächst wieder einen Besuch abzustatten. Sie war sich sicher, dass die Frauen wehrhaft waren, sicher mehr als sie selbst. Aber gegen eine Horde Orks würde noch nicht mal eine Schar wutschnaubender Amazonen etwas ausrichten können.

"Also wenn du mich fragst, der Kerl ist reichlich merkwürdig", erwiderte sie leise auf Arsons Frage und warf auch den anderen einen verstohlenen Blick zu. Nicht nur dieser Waldstreicher war merkwürdig, so gut wie alle hatten hier eine seltsame Aura um sich. Ein Glück dass sie wenigstens den Paladin gut kannte, sonst mußte sie noch Angst um ihre eigene Haut haben. Wenigstens ein normaler.

Das Hörnchen freute sich, endlich wieder festen Boden unter den Krallen zu haben. Von dem Geschaukel war ihm ganz schlecht geworden, aber jetzt stand einem ausgiebigen Abendessen nichts mehr im Wege. Wenn sich jetzt doch bloß noch ein Baum mit frischen Eckern finden würde..
05.02.2003, 20:42 #13
Tak
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Tak stand in einer dunklen Ecke herum, von der aus er Drakia und den Hafen gut im Blick hatte und zog an einem Traumruf. Ach ja, die Sumpfies hatten schon eine praktische Erfindung gemacht mit ihrem Sumpfkraut...
Drakia, eine kleine Stadt, abgefackelt von den Orks, wiederaufgebaut von den Bewohnern. Schon sonderbar, wie sehr die Leute an einem Ort hängen konnten. Für Tak war es ein Rätsel, warum die Menschen Drakia nicht verlassen hatten. Hier war es keinesfalls sicher, um genau zu sein war es jetzt, da die Barriere gefallen war und die Orks über Khorinis herfielen wie die Fliegen über ein Stück Aas, noch wesendlich gefährlicher als jemals zuvor. Und doch konnten die Menschen nicht loslassen von ihrr kleinen Stadt, sie würden hier sterben wenn nötig, nur um nicht wegzumüssen.Die Menschheit war so unlogisch...
Tak ließ den Stummel fallen und trat ihn aus, was tat man nicht alles um die Ozonschicht zu schützen. Sein Blick viel einmal mehr auf den Turm, der Drakia überragte. Wie der wohl hier hergekommen war? Drakia war schon ein seltsamer Ort...
Am Hafen klopfte Frost auf dem Eisstück herum, der Don war in irgend einem Haus verschwunden, und die anderen drei Abenteurer latschten irgendwo durch die Stadt. Flüchtig bemerkte Tak den Magiernovizen, mit dem er in Gorthar gewesen war - vielleicht sollte man ihn mitnehmen? Immerhin war der Kerl ein ziemlich guter Bogenschütze...
Allerdings verwarf Tak diese Idee schnell wieder. Zum einen war das Boot sowieso voll, zum anderen konnte man nie sicher sein, wie so ein Innosfuzzi auf Schwarzmagier reagierte. Vor allem, da dieses spezielle Exemplar teilweise noch radikalere Ansichten zu haben schien als die meisten anderen Innos - Fuzzis...
Tak wollte gerade weiter seinen Gedanken nachgehen, als die Tür des Hauses, in dem der Don verschwunden war, sich öffnete, und der Meister des ZuX herausspaziert kam. Hinter ihm liefen zwei Drakia - Milizionäre, die allerlei Krempel schleppten. War ja klar, das der Don selbst wieder keinen Finger rühren würde...
05.02.2003, 20:56 #14
Superluemmel
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Die linke Hand auf seinem Beckenknochen ruhend, die andere lässig auf dem Eisbrecher gestützt, betrachtete Frost sein Werk.
Kleine Eistückchen trieben langsam auf den Wellen davon, schon seit Stunden beleuchtete nur noch der Schein der am Pier aufgestellten Fackeln die Umgebung. Ein Schubser, dann schwamm die Eisscholle wieder auf den Wassern des Fjordes. Allerdings hatte sie einen guten Teil ihres ursprünglichen Gewichts eingebüßt.
Kräftige Schwerthiebe hatten das Eis gespalten, im Körper der Scholle klaffte nun ein breites Loch. Frost hatte den Eisbrocken so ausgehöhlt, dass sie das Boot bequem darunterschieben konnten. An den Seitenwänden des Innenraums waren fast kreisrunde Löcher zu erkennen, durch die die Ruder gesteckt werden konnten. In die Front der Scholle hatte der Waffenmeister einen groben Sichtschlitz gezimmert, damit die Gefährten erkennen konnten, wo sie hinfuhren.
Ja, er fühlte durchaus etwas Stolz, als er die provisorische Tarnkappe betrachtete.
Mit diesem Schutz würden die Orks garantiert keinen Verdacht mehr schöpfen. Allerdings könnte es da drinnen etwas kalt werden....
05.02.2003, 21:05 #15
Tak
Beiträge: 3.270

Tak betrachtete skeptisch des Waffenmeisters Werk. eines musste man Frost lassen, blöde Ideen hatte er eine Menge. Noch dazu blöde Ideen, die sogar klappen konnten...
Der don war inzwischen eingetroffen, der Paladin, die Templerin und Maximus kamen jezt auch herbei.
"Steht nicht rum und gafft, macht lieber das Boot fertig!" rief frost ihnen zu, und sie ließen sich nicht lange bitten (na ja, bis auf den Don natürlich...). Recht bald waren das Boot in dem Eisblock versteckt und die Ruder angebracht, die Gefährten begannen mit dem einpacken der vom Don organisierten Ausrüstung - Felle, Fackeln, Proviant und anderer Kram. Als zuletzt die Abenteurer das Boot bestiegen, wurde es in selbigem ziemlich eng, was einige Flüche und blaue Flecken zur Folge hatte. Letztendlich waren aber alle sicher untergebracht, die Drakia - Milizionäre machten die Leinen los, es konnte weitergehen...
05.02.2003, 23:31 #16
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Magier hatte es einfach nicht mehr ausgehalten. Anfangs dachte er, die alte Waldläuferkleidung würde ihn eine längere Zeit über begleiten, doch dem war nicht so. Das Gefühl der Nostalgie hatte sich bald verflüchtigt. Und Wams und Hose wurden unbequem. So hatte der Don die Gelegenheit genutzt und in Drakia seine Robe wieder übergezogen. Nebenbei hatte er die Gelegenheit dazu benutzt, sich über die Lage im Ort zu informieren. Die Leute der Stadtmiliz hatten ihm von Nienor berichtet und davon, daß sie in Khorinis war zur Zeit, um Rüstungen zu kaufen. Da hatte er sie ja fast treffen können. Endlich fühlte er sich wieder als vollständiger Mensch. Komisch, wie ein Kleidungsstück einen doch beeinflussen konnte. Da am Aussehen der Robe nichts wirklich zwingend auf die Haltung des Trägers zu irgendwelchen Göttern hinwies.
"Die Robe ist wärmer als das Wams", meinte er denn auch vor dem Ablegen zu den anderen, die ihn erstaunt ansahen. Besonders der Paladin schien in einem Meer aus Mißtrauen zu schwimmen, zeigte sein Gesichtsausdruck (jedenfalls an den Stellen, die der Helm unbedeckt ließ) doch deutliche Spuren des Zweifels. Mit einmem Schulterzucken war er dann zu den anderen ins Boot gestiegen.
"Gerade jetzt, wo wir unter dem Eis reisen, ist warme Kleidung wichtig." Er wies auf die Konstruktion Frosts hin.
"Sagt, mein teurer Streiter für das Licht des wahren Gottes, wird es einem Ritter nicht kalt in so viel Eisen. Man sagt, das Metall leite Wärme sehr gut. Und eben auch sehr gut ab." Er lächelte Arson in dieser gewissen Art an: freundlich-gönnerhaft von oben herab. "Ich hoffe doch, zu so einer Rüstung gehört auch ein warmes Unterkleid."
Und dann zu den anderen: "Ich wäre untröstlich, wenn wir anderen hinterher berichten müßten, daß unser gepanzerter Recke noch immer im Eis stehe und auf den Frühling warte."
Doch dann erlosch das Interesse des Magiers an dem Innosstreiter und er wandte sich Frost zu. "Sagt, wie lange schätzt Ihr, wird die Reise in der Eisscholle, übrigens ein faszinierendes Werk Eures Schwertes, nehme ich an, dauern?" Der Schwarzmagier besah sich die Arbeit des Waffenmeisters.
"Wenn wir gegen die Windrichtung rudern, sollten wir darauf achten, daß wir dabei nicht zu schnell sind. Sonst fallen wir noch auf." Mit "wir" meinte er natürlich die anderen, die schon ihre Plätze an den Riemen eingenommen hatten. Er selbst hatte in seiner kostbaren Robe wieder in der Mitte des Bootes Platz genomen.
06.02.2003, 09:38 #17
Arson
Beiträge: 687

Arson stammelte eine knappe Erwiderung von wärmendem Fellfutter, das er unter seinem Panzer trug und wandte den Blick eiligst wieder auf das silbrig glänzende Eiswasser. Seinen Helm hatte er während der gesamten Überfahrt noch nicht ein einziges Mal abgenommen, denn obwohl das schimmernde Metall schwer auf seinem Haupt lastete, wollte der Streiter Innos nicht mehr von seinem Antlitz preisgeben, als unbedingt nötig. Nur allzu oft war das Gesicht der Spiegel der Gefühle, und noch war es von essentieller Wichtigkeit, dass seine Mitstreiter ihn nicht als das erkannten, was er wirklich war. So hatte die dunkle Robe, die ein Mitglied ihrer Truppe seinem gleichfarbigen Lederwams ganz offensichtlich vorzog, das Mißtrauen des Kriegers weiter geschürt. An und für sich war gegen ein solches Kleidungsstück nichts einzuwenden, doch wirkte es bei einer Reise, wie ihre Truppe sie in Angriff nahm, leicht deplaziert, es sei denn, bei dem hageren Mann handelte es sich entweder um einen äußerst wohlhabenden Adligen, oder einen Magier. Gab es weitere Möglichkeiten? Arson überlegte. Nun, sicherlich könnte es sich auch um einen Händler handeln, aber welchen Nutzen würde ein solcher Bursche für seine Gefährten haben? Hatte er sie angeheuert, um sich von ihnen zum Herzen des Feuers eskortieren zu lassen? Nein, sicher nicht, weder seine Bewegungen noch das Verhalten zeugte von einer kaufmännischen Ader. Er war also das Gesündeste davon auszugehen, dass es sich hier um einen Magier handelte. Sollte sich der Verdacht als falsch erweisen, nun, um so besser.
Mit beinahe unbeschwerter Miene betrachtete Arson die kristallene Tarnung des Bootes, beschwerte sich dabei in einem leicht verdrießlichen Tonfall über das kalte Wetter, während seine gepanzerte Rechte verstohlen nach seinem Runenbeutel tastete. Das leichte Gewicht der magischen Steine gab dem hochgewachsenen Krieger eine gewisse Sicherheit, konzentriert tasteten seine geistigen Fühler nach den Energiezentren der heiligen Kräfte, ohne sie jedoch zu aktivieren. Sicher war sicher.

"Sag mal, Samantha..."Arson hatte sich an die neben ihm sitzende Templerin gewandt. Es war kein Zufall dass er seinen Sitz neben der junge Dame gefunden hatte. Sie war die einzige, der der ehemalige Sumpfnovize wirklich vertrauen konnte.
"...wie hat es dich denn auf diese Reise verschlagen? Was hat die Bruderschaft mit Rothenberg zu schaffen?"
06.02.2003, 09:58 #18
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha kauerte leicht zittern in dem Boot und verfluchte innerlich die idiotischen Einfälle des verrückten Waldstreichers. Ihre Rüstung war nicht unbedingt für lange Aufenthalte in einer Eisscholle gedacht, dementsprechend zitterte die Templerin vor sich hin. Wenn sie doch wenigstens ein schönes warmes Fell mitgenommen hätte, genug davon hatte sie. Nur hatte sie bei ihrer Abreise im Pyramidental noch nicht ahnen können, dass sie nun in einer kalten Eisscholle über den Fjord treiben würde.

Wenigstens waren genug Leute im Boot, wenn sie alle ein Stück zusammenrückten würde es etwas wärmer werden. Unwillkürlich rückte sie ein Stück näher an den Paladin heran.
"Ich bin eigentlich nur auf der Suche nach ein bisschen Abenteuer und ein paar Stücken zum Andenken", erwiderte sie zwischen klappernden Zähnen, "aber wer ist Rothenberg?"
06.02.2003, 10:16 #19
Arson
Beiträge: 687

"Oh, also Rothenberg ist kein Ort, sondern ein Mann. Ein Wissenschaftler um genau zu sein. Seinen vollen Namen kenne ich auch nicht..." Arson warf einen schnellen Seitenblick auf die übrigen Mitglieder der Reise. Natürlich kannte er den Namen des verrückten Alchemisten genau, doch wollte er Samantha die volle Geschichte lieber an einem Ort ohne Zuhörer erzählen.
"...ich weiß allerdings, dass dieser Kerl in einige ketzerische Experimente verwickelt war, die im krassen Gegensatz zu den Lehren meines Ordens stehen. Natürlich ist der Mann schon lange tot, aber vielleicht finden sich ja einige der Bücher, die der Bursche vor vielen Jahren gestohlen hat, in seinem Laboer wieder. Die Schriften sind äußerst wertvoll, und aus diesem Grunde wurde ich geschickt, um nach dem Rechten zu sehen."
Dass dies bei Weitem nicht der vollständige Auftrag des Paladins war, verschwieg Arson fürs Erste. Stattdessen erschien ein fröhliches Lächeln auf den kantigen Zügen des Kriegers.
"Ich freue mich, dich nach all der Zeit wiederzusehen. Du bist wirklich eine unerwartet positive Ergänzung dieser freiheitsliebenden Waldläufergruppe."
- Und die Einzige, deren Schicksal nicht auf der Schneide meines Schwertes ruht - fügte der Streiter Innos in Gedanken hinzu.
06.02.2003, 10:23 #20
Samantha
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Samantha grinste.
"Na klar, ich werd doch meinen alten Hüttengenossen nicht im Stich lassen."
Sie spürte, wie das Hörnchen unter ihrer Rüstung umhertapste. Die kleinen Krallen waren unangenehm kalt auf der eh schon unterkühlten Haut und sie schauderte kurz.
"Interessant, ein verrückter Professor also. Na vielleicht gibts in seinem versteckten Labor auch noch ein paar andere Dinge zum Mitnehmen. Du holst dir die Bücher und ich finde bestimmt auch was nettes."
Bloß was suchten die ganzen anderen dort? Sie schielte mißtrauisch zu dem Kerl im Umhang und den drei anderen Gestalten.
"Ich hoffe wenigstens in seinem Labor ist es warm..."
06.02.2003, 11:13 #21
Arson
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Arson zuckte lächelnd mit den Schultern und griff nach seinem Ruder. Kräftig legte der Paladin sich in die Riemen, so dass das getarnte Boot bald in gemächlichem Tempo über den schimmernden Flusslauf trieb. Für das unaufmerksame Auge machte des Gefährt tatsächlich den Eindruck einer großen, aber nicht übermäßig ungewöhnlichen Eisscholle. Während Arson seine Vorräte in Drakia überprüft hatte, hatte er sich gefragt, wie lange der Waldläufer wohl brauchen würde, das Schiff in dieser Weise herzurichten. Es war schneller fertig gewesen als der Paladin es vermutet hätte.
So verstrich die Zeit, erfüllt vom sanften Plätschern der Wellen und dem klatschenden Geräuschen der Ruder. Die seltenen Gespräche der Abenteurer wurden ausnahmslos im Flüsterton gehalten, da Eisschollen bekanntlich nicht reden konnten. Während Arson in monotonem Rhythmus pullte, fragte er sich wie lange es dauern würde, bis sie Gorthar erreichen würden.
Gorthar...der hochgewachsene Krieger erinnerte sich schwach an die stark befestigte Stadt. Hektische Eindrücke von kämpfenden Menschen, der beißende Geruch von Feuer und die Schreie der Sterbenden waren unmittelbar mit den Bildern gepflasterter Straßen und einfacher Fachwerkhäuser verbunden. Was wohl aus der großen Siedlung geworden war? Hatte sie sich je von der harten Attacke der blutdürstenden Koloniebewohner erholt? Kaum hatte Arson diese Gedanken formuliert, als er sich auch schon einen Narren schalt. Sludig selbst hatte ihm am Abend seiner Abreise erzählt, dass Gorthar nach wie vor eine blühende Hafenstadt sei, kein müder Abklatsch ihrer früheren Vergangenheit wie Khorinis, wenn auch nicht mehr so prachtvoll wie noch vor einigen Jahren. Die mächtige Kriegsflotte der Stadt sei ausnahmslos zerstört oder vermisst, doch ihre Befestigungen, ihre Soldaten und Ballisten seien noch immer so zahlreich genug, um einer jahrelangen Belagerung standzuhalten. Der erfahrene Paladin hatte seinem jüngeren Ordenbruder die wichtigen Örtlichkeiten wie die Burg und den Hafen genau beschrieben, und ihm die Namen derer genannt, an die er sich zu wenden hatte im Falle eines "unvorhergesehenen Ereignisses". Obwohl Arson sich damals nicht so recht hatte vorstellen können, von diesen Kenntnissen Gebrauch machen zu müssen, hatte er diese Meinung schon längst revidiert. Innerlich dankte er dem vorausschauenden Sludig für seine Umsicht. Der mächtige Krieger war nicht nur ein Meister des Schwertes, sondern ganz offensichtlich auch sehr weise. Wieder einmal musste der junge Streiter des Lichts sich fragen, woher sein Ordensbruder all dieses Wissen nahm. Er war nicht viel älter als er selbst, und doch sprach aus den Worten des Adligen die Erfahrung eines weißhaarigen Großmeisters. Irgendwann würde Arson hinter das Geheimnis seines Freundes kommen, das hatte er sich geschworen.
06.02.2003, 14:55 #22
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Dorrien betrachtete verwundert, wie die Ruderscholle ablegte. So eine Aktion hatte er noch nicht gerade oft miterlebt...
Aber viel sonderbarer waren die Insassen des Bootes. Tak hatte er erkannt, ein Typ der so ähnlich gekleidet war wie der Waldläufer, einer der fast schon wie ein Schwarzmagier aussah und noch so'n anderer dunkl gekleideter Kerl, den der Hexenjäger zur Zeit nicht so ganz einordnen konnte. Was aber noch sonderbarer war als diese vier finsteren Gesellen, waren Nummer 5 und 6 - eine Templerin und vor allem ein Paladin. Was suchte der Paladin unter vermeintlichen Schwarzmagiern und Waldläufern? Wollte er sie der Gerechtigkeit Innos' zuführen? Oh, das würde schwer werden... Oder war er gar ein Verräter?
Langsam verschwand das Eisboot aus des Inquisitors Sichtbereich. Die Aktivitäten der Schwazmagier in Drakia nahmen scheinbar langsam gefährliche Ausmaße an. Ob die etwas planten? Man sollte das kloster unterrichten...
Genau, das sollte man. Und zwar sofort. Dorrien drehte sich auf dem Hacken um und stiefelte los...
16.02.2003, 00:07 #23
Bürgermiliz
Beiträge: 6

Haszkor stand am Kai und beobachte das Boot, daß sich langsam unterhalb der Klippen durch die Fluten des Fjordes schob. Schon vor einigen Stunden hatte Bredir ihm ganz aufgeregt erzählt, daß er draußen auf dem Meer ein Boot gesehen hatte. Wo das bloß herkam? Und um genau das herauszufinden, war Hazkor an die Kaimauer gekommen und wartete nun in aller Ruhe auf die Ankunft des kleinen Schiffchens. Wer hier schon entlangkam, würde nicht vorbeifahren, das war klar. Drakia war so etwas wie der einzige Sichere Hafen auf dieser Seite des Fjordes. Drüben, irgendwo östlich von hier lag ja dieses Gorthar. Davon hatte er allerdings noch nicht viel gehört. Neulich sollte ein Händler mal von dort dagewesen sein, aber der war so schnell wieder weg, daß ihn außer Romuald, dem Bürgermeister niemand gesehen hatte. Und Romuald fragte niemand nach soetwas. Doch nun kam wieder ein Boot. Wer weiß, woher. Und diesmal wollte sich die Stadtwache nicht entgehen lassen, die Besucher zu überprüfen. Wozu waren sie denn da, wenn nicht dazu, auf alles aufzupassen.
Das Boot kam näher, jetzt fiel das Segel, das am einzigsten Mast aufgezurrt war und zwei Seeleute packten es soweit weg, daß es nicht das komplette Deck unter seinem Tuch verbarg. Das Boot verlor an Fahrt. Am Ruder stand ein Steuermann und gab knappe Anweisungen. Einer der Männer nahm daraufhin ein dickes Tau und stellte sich am Bug damit hin. Kurze Zeit später warf er das Seil dem im ersten Moment verblüfften Haszkor hin.

"Da, fang!"
Er schmiß ihm die Leine entgegen. Mit einem lauten Klatschen kam sie auf dem Kai auf und drohte sofort, wieder abzurutschen und ins Meer zu fallen. In letzter Sekunde griff Haszkor noch zu und hievte das Seil wieder zu sich hoch. Dann suchte er sich einen Poller - glücklicherweise stand einer in der Nähe, aber wegen dem war das Boot wohl auch an diesem Abschnitt des Kais gelandet - und wickelte das Tau fest darum. Am Ende schnürte er einen Knoten, von dem er glaubte, daß er halten würde und auch seemännisch aussah.
"Willkommen in Drakia. Woher kommt ihr, wohin wollt ihr und was ist euer Begehr."
Der Mann am Steuerruder schaute skeptisch. "Was gehts dich an?"
"Ich bin Haszkor, Mitglied der Stadtwache. Wir fragen jeden nach dem Grund seiner Anreise. Dich auch."
"Ah... Stadtwache. Beim letzten Mal gabs sowas hier aber noch nicht. Aber ich war auch schon eine Weile nicht mehr hier."
Haszkor zog die Augenbraue hoch. "Nun, jetzt gibt es sowas. Es gibt eine Stadtwache. Und sie wird auch deine Waren bewachen. Im Moment haben wir noch kein Lagerhaus", er wies auf die verkokelten Reste des alten Lagerschuppens", aber wir bauen an einem neuen." Und damit zeigte er in die andere Richtung, wo das Balkengerüst eines großzügig dimensionierten Lagerhauses zu sehen war.
"Solange das neue Lagerhaus noch nicht fertig ist, werden eure Waren im Freien lagern. Verkaufen könnt ihr sie direkt von dort aus. Drakia erhebt weder Zölle irgendeiner Art, noch gibt es einen Stapelzwang. Der Handel hier ist frei."
Jetzt hellte sich die Mine des Bootsführers auf. "Na wenigstens eine gute Nachricht."
"Schön und nun berichtet mir, woher ihr kommt, wohin ihr wollt und was ihr geladen habt." Dies würde von nun an jeder Besucher preiszugeben haben.
Der fremde Käptn räusperte sich.
"Mein Name ist Kargur. Ich komme aus Gorthar. Unter großer Gefahr sind wier hierher gesegelt, um Handel zu treiben. Unsere weiteren Ziele stehen nicht fest. Vor allem wollen wir den großen Ork-Galeeren aus dem Weg gehen und nur an den Küsten entlang segeln. Geladen habe ich Erz, Stoffe, Eisenwaren, Honig und Wein. Ich hoffe, hier etwas davon verkaufen zu können."
Haszkor war mit dieser Auskunft zufrieden. "Gut. Du kannst hier Handeln, so lange du willst. Quartier findest du in der Taverne da hinten. Das große Gebäude links davon ist das Rathaus. Dort findest du unseren Bürgermeister Romuald. Wende dich an ihn, falls Fragen auftreten. Die Bewachung deines Handelsgutes kostet dich zehn Kupfermünzen khorinischer Prägung pro Nacht. Dafür wird dir eventueller Verlust durch Diebstahl von Drakia ersetzt werden."
Haszkor wollte wieder gehen, als er auf dem Schiff noch eine vierte Person entdeckte. "Wer ist das? Sieht nicht nach einem deiner Seeleute aus."
Ehe der Schiffsführer antworten konnte, sprang der Fremde vor und antwortete selber. "Mein Name ist Dorugar. Ich bin Sänger und fahrender Künstler." Und schon hatte er eine Art Laute in der Hand und sang:
"Gereist bin ich durch manche Wüste/
Viel ferne Länder habe ich gesehn/
Mich trieb es über Berge an die Küste/
Berichte überall von dem Geschehn/

Denn willig hört das Volk die Taten/
Die fremde Helden einst verdroß/
Ich trag mein Lied in alle Katen/
Und auch schon in so manches Schloß."
Die Melodie verstummte. Dann verbeugte er sich galant und sagte: "Ich hoffe hier auf ein interessiertes Publikum."
Ein Barde also. Zwielichtiges Volk. Irgendetwas in der Art, wie Dorugar sein Gesicht verzog, gefiel Haszkor nicht, doch da nichts gegen den Gaukler vorlag, ließ er ihn passieren. Mit tänzelndem Schritt ging der in Richtung der Taverne. Haszkor selber holte zwei Wächter, die die Waren des Händlers bewachen sollten. Dann machte auch er sich davon.
d-e
21.02.2003, 21:08 #24
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Langsam schälten sich die Umrisse der Häuser Drakias aus der Dämmerung, die Novizen ruderten mit neuen Kräften weiter. Sie hatten es geschafft, endlich. Sie hatten ein gewaltiges Wrack voller Untoter und die Stellungen der Orks hinter sich gelassen, endlich lag der rettende Hafen Drakias in greifbarer Nähe. Inquisitor dorrien rieb sich die kalten Hände und versuchte, nicht allzu sehr zu zittern. Der Badetrip im eisigen Wasser mit dem kalten Winterwind dazu hatte seiner Gesundheit nicht unbedingt gut getan, mindestens ein Schnupfen würde wohl das Ergebnis sein. Trotzdem hatte es sich gelohnt...
Des Inquisitors Augen wanderten über die kostbare Innos - Statue, die Snizzle aus dem verfluchten Wrack geborgen hatte. Ein Werk höchster Kunstfertigkeit, sie schien aus massivem Gold zu bestehen und war sogar mit einigen Edelsteinen besetzt. Fast schon wurde diese Statue dem allmächtigen Gott des Lichts gerecht - auf jeden Fall aber war sie genau das, was die Kapelle benötigen würde...
Dorrien öffnete die Weinflasche, die er von escaron bekommen hatte und ließ den leicht sauren, aromatischen Inhalt seine Kehle hinabrinnen, während die Boote langsamer wurden. Sie hatten Drakia erreicht...
Einige Bürgermilizionäre waren auf dem Kai erschienen, die Novizen warfen ihnen Leinen zu, die anschließend an den in der Nähe herumstehenden Pollern befestigt wurden. Glücklich, die lange und im Ruderboot ziemlich beschwerliche Fahrt endlich hinter sich zu haben, kletterten die Novizen des Klosters aus den Booten und versammelten sich auf dem Hafen. Mit neugierigen Blicken inspizierten sie das Örtchen und unterhielten sich mit den scheinbar etwas überraschten Stadtwachen über die Geschichte Drakias und die aktuelle Lage.
Als letztes kletterte Dorrien aus dem Ruderboot, und nach einigen Begrüßungen wandte er sich an die anderen Novizen:
"So, da wären wir also, Drakia. Unsere Mission ist es, wie ihr alle wisst, hier eine Kapelle für unseren Gott Innos zu errichten. Doch wisset, wir tun dies nicht aus Spaß. Drakia droht von den verfluchten Anhängern Beli... HATSCHI!!!!...*schnief*...verdammter Schnupfen... also, die Anhänger des dunklen Gottes sind äußerst aktiv hier. Ich habe allerdings nicht vor, Drakia kampflos in ihre Klauen fallen zu lassen. Daher sage ich euch, dies ist nicht einfach ein weiteres Haus unseres Gottes, dies ist ein Vorposten im Kampf gegen die Mächte der Finsternis! Gebt euch also Mühe."
Dorrien legte eine kurze Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen.
"Wir übernachten in der Herberge, ich werde mit den vom Kloster zur Verfügung gestellten Geldmitteln die Pacht übernehmen. Morgen beginnen wir mit dem Bau. Bis dahin macht was ihr wollt..."
Die Novizen nickten und verstreuten sich im Ort, einige, so auch Dorrien selbst, begaben sich auf direktem Weg in zur Herberge.
Der Hexenjäger zog einen Beutel Goldmünzen aus der tasche und bezahlte dem Wirt die Unterbringengskosten für erst einmal eine Woche.
Diese Schwarzmagier würden Drakia nicht zu ihrem Stützpunkt machen, das wüde er schon zu verhindern Wissen...
22.02.2003, 09:03 #25
Rhobar
Beiträge: 996

Rhobar war sichtlich erschöpft von der Reise,dieses Geisterschiff machte ihn besonders fertig.Endlich sind wir hier,dieses Geisterschiff war echt unheimlich und hier sollen sogar die Diener Beliars ihr unwesen treiben,wenn das mal nicht in die Hose geht,hoffentlich wird uns Innos schützen.

Rhobar ging aber noch nicht uns Bett sondern wollte sich mal in Drakia umsehen,man merkte noch einige Sachen von dem grossen Orkangriff der hier war.Die Leute hier haben wohl fleissige Arbeit geleistet,mir wurde erzählt,dass die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt wurde,sie scheint sich wieder zu erholen,diese Stadt.

Rhobar besichtigte noch ein bisschen Drakia,danach begab er sich zurück in die Herberge und wollte schlafen.Ich bin Hundemüde..wird Zeit das ich schlafen gehe,aber zuerst noch ein Gebet. Rhobar sass vor dem Bett und machte noch ein Gebet,danach ging er zu Bett.Morgen wird ein harter Tag,ich muss jetzt schlafen.
-
Am nächsten Morgen machten die Novizen und Anwärter an die Arbeit,sie gingen zum Ort,wo der Schrein errichtet werden soll,Inquisitor:Also,hier werden wir die Kapelle erbauen,Rhobar du gehst am besten in den Wald unf fällst Bäume. Und ohne wiederworte begab sich Rhobar in den Wald...
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