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Im Minental # 2
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28.06.2003, 11:29 #226
Erend
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Schnellen Schrittes verließen die beiden Lees die verlassene Mine auf der anderen Seite wieder. Er wusste niht, weshalb er diesmal diesen Weg genommen hatte und nicht den an der Austauschstelle vorbei, vielleicht weil er Legolas dabei hatte. So musste es wohl sein. Die zwei gingen weiter, den weg hinab. Sie sahen einige Orkleichen, welche anscheinend von einigen Paladinen oder ähnlichem getötet sein worden mussten.
Legolas schien ziemliche Angst vor diesen Leichen zu haben, während Fisk sie einfach ignorierte. Sie gingen den Weg weiter hinab, bis sie den Fluss vor dem ehemaligen alten Lager erreichten. Auf der anderen Seite sahen sie in einiger Entfernung die Burg, welche von den Paladinen bevölkert wurde. Legolas schien noch nie im Minental gewesen zu sein, denn er bewunderte alles mit großen Augen. <<Früher wars hier schöner>> grinste Fisk und sah sich um. <<Früher?>> fragte Legolas, <<Du warst in der Kolonie?!>>. Fisk nickte und sah um sich. Wie er diese Zeiten vermisste. Ein stickiger ebel hing nun über dem Tal, und die damals gürnen Wiesen waren grau und verdorrt. Doch diese Gedanken brachten ihn fast vom Weg ab. <<Du willst nach Gorthar?>> fratge er, um sich zu versichern. Der Wegelagerer nickte. <<Dann müssen wir zum Amazonenlager. Nur dort können wir ein Boot bekommen>> murmelte Fisk und schlug den Weg zum Lager der wehrhaften Amazonen ein.
28.06.2003, 12:02 #227
$UP3RFLY
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Fly hatte die Austauschstelle bereits hinter sich gelassen und war auf dem Weg zum amazonenlager. Er überlegte sich, ob er nicht Rast in der Burg machen sollte, verwarf den Gedanken aber fast gleichzeitig wieder. Er kan sich ein weninig verloren vor, so ganz allein im Minental. Er würde so gerne noch einmal zum Neuen Lager gehen, um zu sehen, ob seine Hütte noch steht, doch da würde er wahrscheinlich nicht lebend ankommen.
Fly maschierte durch das unebene Gelende, als er in großer Entfernung Stimmen vernahm. Nein, es konnte niemand von der burg sein, die würden sich hier nicht unbedingt aufhalten, aber wer war es denn dann???
Fly rief sich ins Gedächtnis, was sly ihm beigebracht hatte. Er ging in die Hocke und kletterte auf einen der Bäume. Ohne ein Geräusch von sichzu geben, sprang er zum nächsten. Tja, Sly war ein guter Lehrer gewesen, doch auf eine gewisse Weise, hatte er das auch Tak zu verdanken. Er sprang weiter, bis er sich den Stimmen ein gutes Stück genähert hatte. Er konnte ihre Fußspuren ausmachen und sie als Umrisse am Horizont erkennen, wahrscheinlich hatte der Wind die Stimmen zu ihm gewht, da die beiden Gestalten Gegenwind hatten. Fly, leise wie eine Katze kletterte weiter. Hierbei war ihm auch sein Enterhaken recht nützlich. Es dauerte nicht mehr lange, bis er die beiden Gestalten erkennen konnte. Das waren keine Paladine, das waren Lees!
Es waren Fisk und Legolas. Was zum Teufel machen die denn hier, fragte er sich? Er sprang vom Baum und lief auf die beiden zu
>> Hey ihr zwei, was tut ihr hier? Ich bin auf den Weg nach Gorthar, man hab ich ein Glück, euch gefunden zu haben ! <<
28.06.2003, 12:16 #228
Lolindir
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Legolas erschrak wurde jedoch erleichtert als er sich umsah. Es war fly ein alter kumpel von den lees. Legolas fragte ob er sie begleiten wollte. er behjahte und sie gingen an dem fluß entlang bis sich vor ihnen eine palisade auftürmte.
"Das orkgebiet" sagte fisk und marschierte weiter während legolas sich alle 2 minuten umdrehte und hoffte das ihnen keiner volkte. Sie marschierten weiter bis die erde und der boden zuhnehmlich schwärer wurde. Es kam legolas vor wie lavagestein. Er fragt Fisk:
"Wohin kommen wir?"
"Sie nach oben."
Legolas tat dies und erkannte das sich vor ihnen ein Vulkan auftürmte. Legolas hasste feuer und von diesem berg ging eine unglaubliche macht aus. Er fragte:
"Müssen wir da rauf?"
"Nein wir biegen hier rechts ab komm."
Mit diesen worten drehte er sich und giing weiter voran bis zu einem durchgang kamen den sie durchquerten und danach links abbogen. Fisk meinte das sie bald dass amazonenlager erreichen würden doch legolas wollte so schnell wie möglich hin. er hatte angst. Ja angst vor den orks. FLy schien es zu bemerken und legte ihm die hand um die schulter...
28.06.2003, 13:27 #229
$UP3RFLY
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Fly kannte den Weg zum Amazonenlager. Fisk kannte ihn anscheinend auch. Es war nicht zu übersehen, dass Legolas sich fürchtete, was auch kein Wunder war. Fly würde als Schürfer auch nicht gerne durch das Minental maschieren, obwohl, wenn er sich das ganze mal so recht überlegte, hatte er das vom ersten bis zum letzten Tag seines Schürferdaseins getan, aber das war noch zu Zeiten der Barriere gewesen. Sie waren noch eine ganze Weile gewandert und hatten Legolas zu seinem Schutz in die Mitte genommen. Fisk ging als erster und Fly als letzter. Sie befanden sich jetzt ganz in der Nähe, der Amazonen, was zu bedeuten hatte, dass sie hier höchst wahrscheinlich auf keine nennenswerten Gegner mehr stoßen würden, da Fly annahm, dass die Amazonen alles gesäubert haben. Sie waren nun schon eine ganze Weile unterwegs, und waren in einen Wald gelangt. Als sie ihn beinahe durchquert hatten, konnten sie die Brücke zum Amazonenlager schon sehen. Die kleine Gruppe durchquerte das Brückentor und lief die Brücke entlang bis sie endlich das Einganstor erreichten...
30.06.2003, 12:42 #230
Wardrag
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Zum Glück schien die Rothaarige den Ernst der Situation verstanden zu haben, sie folgte Wardrag brav und leise. Bisher waren sie glücklicherweise erst einer einzigen Zwei-Mann-Orkpatrouille begegnet, die sie zur Not auch überwinden hätten können. Doch die Grünhäute schienen nicht auf ihre Umgebung acht zu geben, sie hasteten weiter und grunzten Laute, die erschrocken und erstaunt klangen (soweit man das bei Orks beurteilen konnte) Nun kamen die Beiden der früheren Austauschstelle immer näher, normalerweise wimmelte es hier nur so von den hässlichen Viechern. Diesmal jedoch schien alles wie ausgestorben. In Erwartung einer Falle nun noch vorsichtiger, rückten sie Zentimeter um Zentimeter vor. Die Stille wurde nur gelegentlich durch das Krächzen einzelner Krähen durchbrochen - Sie waren die einzigsten Vögel, die sich immer noch in dieses tote, verbrannte Land wagten.

Waren nun selbst die Orks geflohen? Wardrag hielt inne. Etwas reizte seine Nase - ein leichter Gruch von Verwesung lag in der Luft. Irgend etwas stimmte hier nicht. Von einer plötzlichen Furcht ergriffen, packte er eilig seine Gefangene am Arm und rannte mit ihr die restlichen Meter zum Mineneingang. Der Ritter hatte keinerlei Verlangen, den restlichen Weg bis zur Austauschstelle zu gehen und nachzusehen, was dort nicht stimmte. Zum Beliar damit, er wollte nur noch nach Khorinis.
05.07.2003, 00:31 #231
manmouse
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Ins Minental also? Esteron schluckte. Das würde sie doch nie überleben.
“ Nun wenn das die einzigste Lösung ist die wir haben, dann sollten wir sie auch nutzen. Mehr als dabei draufgehen können wir nicht. Wie sagt man? Sieg oder Blut am Stiefel.“, lachte der Wanderer bitter.
Dann griff er sich die Hand von Lehna. Blickte ihr tief in die Augen. Der Dämon war gerade nicht da. Er lauerte, tief in ihr. Er würde kommen.
“ Wir werden deine Kampfkünste brauchen. Ich bin nicht gerade ein Ass im Kampf, wie du weißt.“
Der junge Mann war sich nicht sicher. Nein, er hatte Angst. Er erinnerte sich an die erste Begegnung mit einem Ork, damals im Eingang zum Minental. Daran, wie er schreiend davon gelaufen war. Nur knapp mit dem Leben davon gekommen war.
Seine Hand legte sich auf die Waffe, die er an seiner Hüfte trug. Diesmal konnte er sich wehren. Dieses mal würde er nicht davon laufen. Niemals. Er hatte die Angst bezwungen, für den Moment. Er hatte den inneren Kampf fürs erste gewonnen.

“ Ich habe mich noch gar nicht für das wunderschöne Stück bedankt was du gekauft hast. Ich hoffe ich kann dir eines Tages mehr geben.“, flüsterte Esteron, während sie den Weg zum Minental aufnahmen. Es wurde immer leiser im Wald, einzig und allein der Mond war nun ihr stiller Begleiter. Nur er würde wissen wo ihre toten Körper am Ende der Reise liegen würden.
“ Ich liebe Dich.
05.07.2003, 01:08 #232
Lehna
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„Ich dich auch.“
Lehna sah Esteron kurz in die Augen und küsste ihn auf den Mund, bevor sie sich wieder der Umgebung zuwandte. Sie hatten das Minental inzwischen erreicht, und damit hatte sich auch ihre Umgebung geändert. Die Erde war trocken und rissig, knorrige, zersplitterte Baumleichen ragten Klauen gleich anklagend in den Himmel. Eine bedrückende Stille lag über der Landschaft, welche die Narben zahlreicher Kämpfe trug, keine Grillen zirpten, kein Vogel trällterte ein Nachtlied am Abend. Selbst der Wind schien frischer zu sein und das Licht des Mondes kälter.
„Wie das Schlachtfeld...“, murmelte Lehna, als sie in etwas Entfernung ein menschliches Skelett entdeckte. Es steckte in einer zerbeulten schweren Rüstung, ein langes, schartiges Schwert steckte neben ihm im Boden. Ein paar Schritte von dem toten Paladin entfernt waren einige menschliche Schädel auf Holzpfähle gesteckt worden, ein zerschlissenes Banner flatterte im kühlen Nachtwind. Trophäen der Orks...
Nervös ließ Lehna ihren Blick über das Land streifen, doch von den Orks selbst war glücklicherweise nichts zu sehen. Oder unglücklicherweise, weil sie gerade in einen Hinterhalt rannten und in Kürze niedergemetzelt werden würden?
Leise schabend glitt ihr Schwert aus der Scheide, die Erzklinge funkelte bläulich im fahlen Licht des Mondes, während sie Esterons Hand ein wenig fester drückte. Der Wanderer warf ihr einen kurzen Blick zu, den sie erwiderte, und zog dann ebenfalls seine Waffe. Auch wenn im Moment keine direkte Gefahr zu sehen war – es schien, als würde das gesamte Minental auf der Lauer liegen und nur auf einen günstigen Augenblick warten...
Vorsichtig, geräuschlos und wachsam schlichen sie weiter, wobei sie versuchten, gefährlich und allzu offene Stellen von vorn herein zu umgehen. Dennoch erschien es Lehna nicht gerade allzu sinnvoll, mitten in der Nacht auf Harpyienjagd zu gehen – wussten sie doch nicht einmal, wo genau die Viecher denn nun nisteten. Und das Minental war groß, bei dieser Dunkelheit schien es gleich noch viel größer zu sein...
„Da oben, eine Höhle!“, flüsterte Lehna plötzlich und deutete mit dem Schwert auf eine Stelle in der Felswand, an der sie sich gerade entlang schoben. Die kleine Höhle lag einige Meter über dem Erdboden und war über ein paar herumliegende Felsbrocken kletternd zu erreichen.
Lehna sah Esteron ein wenig hoffungsvoll an.
„Vielleicht haben wir ja Glück und es hat sich noch kein Viech darin breitgemacht...“
Ohne auf eine Antwort des jungen Wanderers zu warten, begann sie den Aufstieg und zog Esteron dabei hinter sich her. Es dauerte nicht lange, bis sie die Höhle erreicht hatten und vorsichtig hineinspähten. Besonders groß war sie nicht, ein klein wenig mehr als eine Ausbuchtung im Gestein – aber besser als gar nichts. Und auf eventuelle andere Bewohner gab es auch keine Anzeichen.
Erleichtert entließ Lehna die Luft, die sie in den letzten Augenblicken angehalten hatte, aus ihren Lungen und senkte ihr Schwert. Irgendwie hatte sie schon fest damit gerechnet, gleich von einem Schattenläufer oder Ork in Fetzen gerissen zu werden...
Um so froher war sie darüber, das sich nichts dergleichen ereignete. Sie ließ sich auf den lehmigen Boden nieder und lehnte sich gegen die Höhlenwand, während Esteron sich neben sie setzte. Leise seufzend legte sie ihren Kopf auf die Schulter des jungen Wanderers und kuschelte sich an ihn, wobei sie die ganze Zeit ihr Schwert in den Händen hielt.
Sie würden diese Harpyien finden...
05.07.2003, 03:26 #233
manmouse
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Jetzt hockten sie also in einem kleinem Loch in einem Felsen mitten im Mienental. Auf der Suche nach Wesen, die der junge Mann noch nie gesehen hatte. Erschöpft blickte er aus dem Loch in die Dunkelheit. Der Mond tauchte das Tal spärlich in einen Ort der Verdammnis. Des Todes.
Es war ein Gefühl das der junge Mann hatte. Ein Gefühl das er nicht beschreiben konnte. Es war nicht gut und auch nicht schlecht. Es war einfach nur ein da.
Lehna atmete schwer neben ihm. Die junge Frau schlief. Ihr Kopf war auf der Schulter des Wanderer eingeknickt. Ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig, aber doch auf eine art schwerfällig. Ihre rechte Hand umschloss noch immer den Knauf ihrer Waffe. Fast schon krampfhaft.
Der junge Mann seufzte. Auch er sehnte sich die Zeit zurück, die sie in der Bergarbeitersiedlung hatten. Dort waren sie noch frei von allem Ärger gewesen. Frei.
Wann hatten sie mal wieder Zeit, nur für sich. Ohne Ärger, ohne Hast und irgendwelche Abenteuer? Die Gedanken kreisten in seinem Kopf.
Esteron schrak zusammen. Da war was. Ein Huschen, gar ein Schatten? Der Wanderer zuckte zusammen. Ja da war eindeutig etwas. Der junge Mann begann zu grübeln. Sollte er sich losmachen von der jungen Frau und nach dem rechten sehen? Oder doch besser hier in dem Loch, auf den Tot durch den Angreifer warten?
Was immer da im Busch lauerte. Wenn es angriff, waren sie verloren. Sie hatten keine Fluchtmöglichkeiten. Sie würden mit ihren Rücken an der Wand stehen. Das Rascheln in dem Busch wurde stärker.
Esteron spannte jeden Muskel, seine Hand umschloss den Griff seines Kurzschwertes fester. Sollte seine Waffe jetzt schon den Durst nach bluten stillen dürfen? Sie war noch jungfräulich. Das Metall lechzte gar nach dem Blut eines Opfers. Esteron spürte es geradezu.
Vorsichtig richtete sich der junge Mann auf. Versuchte aus der hockenden Position heraus etwas in der Dunkelheit auszumachen. Er kniff seine Augen zusammen, in der Hoffnung so die Bewegungen des Schattens der dort unten lungerte zu erhaschen zu können.
Sollte er doch nachsehen? Der Wanderer geriet ins grübeln. Beim letzten mal, als er, in der Dunkelheit Bewegungen ausgemacht hatte, als er ihnen auf den Grund gehen wollte, war er Tannenberg in die Hände gefallen. Sollte er jetzt den gleichen Fehler machen und sich von Lehna trennen? Esteron haderte mit seinen Gefühlen.
Er drehte sich noch einmal zu seiner Geliebten herum. Lehna lag so friedlich da. Dann wieder das Rascheln. Esteron warf sich herum. Zu allem bereit. Der Angriff würde kommen jetzt.

Doch es passierte nichts der gleichen. Wie lange hatte der Wanderer jetzt in dieser Position verharrt? Minuten? Stunden?
Esteron war ein Opfer seiner Fantasie geworden. Er hatte sich die Anwesenheit des Monsters nur vorgestellt. Nichts war da gewesen. Nur der Wind, der durch die feinen knorrigen Äste der Büsche geblasen hatte. Die Schatten waren nicht real. Trugbilder. Hirngespinste. Bilder der Angst, die in ihm aufgekeimt waren. Der junge Mann atmete schwer. Seine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Esteron beruhigte sich nur schwer. Es durfte nicht wieder passieren. Auf keinen Fall.

Müde rollte sich Esteron zurück zu Lehna. Lehnte sich an ihren weichen Körper. Genoss die Nähe zu ihr. Den Duft den sie versprühte. Sie würden die Harpyienfeder finden, rechtzeitig ins Amazonenlager zurückkehren.
05.07.2003, 12:28 #234
Lehna
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Stille. Nur Stille. Allein der Wind sang sein leises Lied in den Wipfeln der toten Bäume und wirbelte die eine oder andere Staubwolke auf. So kalt der Mond in der Nacht geschienen hatte, genauso wenig wollte die Sonne wirkliche Wärme verbreiten.
Lehna drückte sich eng an den noch schlafenden Esteron, ihr Blick wanderte ziellos über die Landschaft vor der kleinen Höhle, während sie mit der Spitze des Schwertes, das sie die ganze Nacht über nicht losgelassen hatte, irgendwelche unregelmäßigen Muster in den Lehmboden kratzte. Das Minental hatte fast nichts von der bedrückenden Atmosphäre der Nacht eingebüßt. Das Land war tot und verdorrt, die Spuren zahlreicher Kämpfe zogen sich über das Tal.
Seit dem Morgengrauen drang aus der Ferne ein leises, rhythmisches Wummern an Lehnas Ohren. Die Kriegstrommeln der Orks. Während der Schlacht konnte der tiefe, dumpfe Klang dieser Instrumente sich zu einem gewaltigen Donnergrollen steigern, der die Orkkrieger in Rage versetzte und die Herzen ihrer Feind vor Furcht erstarren ließ. Wie lange würde es dauern, bis sie hier im Tal den Orks begegneten...?
Oder auch schlimmerem...
Lehna seufzte leise und legte ihren Kopf wieder auf Esterons Schulter, während sie sich noch etwas enger an ihn kuschelte. Irgendwie wollte sie gar nicht mehr weg aus dieser Höhle. Da draußen wartete doch nur der Tod. Sie wollte gar nicht an die Geschichten denken, die sie im Amazonenlager über das Minental gehört hatte – angeblich sollten nicht nur die Orks hier ihr Unwesen treiben, sondern auch Untote, Golems, sonderbare Echsenmenschen und sogar Drachen. Wenn auch nur die Hälfte dieser Geschichten wahr war, dann sah es verdammt düster aus – zumal sie nicht einmal wussten, wo genau sie den hingehen sollten, um Harpyien zu finden. Steile Felsen gab es hier mehr als genug...
Sie waren zu schnell aufgebrochen. Viel zu schnell. Sie wussten nicht wohin, und sie waren den Gefahren des Tals fast schutzlos ausgeliefert. Vielleicht hätten ein paar Kriegerinnen aus dem Lager sie ja begleitet?
Lehna verzog die Mundwinkel zu einem ansatzweisen Lächeln. Warum hätten ein paar Amazonen ihr Leben für sie riskieren sollen? Manchmal fragte sie sich, warum selbst Esteron all das für sie tat. Bisher hatte ihm die Tatsache, dass er in sie verliebt war, nicht allzu viel Glück gebracht. Und auf eine sonderbare Art fühlte sie sich schuldig deswegen. Esteron würde ihr in den Tod folgen, wenn es sein musste, obwohl es eigentlich keinen logischen Grund dafür gab. Andererseits würde auch sie ihm zur Seite stehen so gut sie konnte, selbst wenn es ihren Tod bedeutete. Sie konnte ihn verstehen... und auch wieder nicht. Es war schon sonderbar...
Lehna verdrängte diese Gedanken, sie würden zu nichts führen. Was zählte war doch nicht das Warum – nicht in diesem Fall – sondern die Tatsache an sich. Keiner von ihnen war mehr allein. Und gemeinsam würden sie auch diese verfluchte Harpyienfeder finden, um einem verdammten kleinen Dämon in den schmutzigen Hintern zu treten...
Schön gesagt, Lehna....hehehehe...
05.07.2003, 15:27 #235
manmouse
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Als Esteron die Augen aufschlug, stand die Sonne schon fast im Zenit. Schaler, bitterer Geschmack lag dem jungen Mann auf der Zunge, seine Kehle brannte und der Wanderer hatte Durst. Sein Magen meldete sich ebenso mit einem lauten knurren. Schuldbewusst legte er seine Hand auf das Knie von Lehna. Die junge Frau schien schon länger wach zu sein.
“ Mist. Ich muss wohl eingenickt sein.“, murmelte der junge Mann vor sich hin. Von den Ereignissen der letzten, erzählte Esteron nichts. Nicht das es ihm unangenehm war. Nein, er wollte seine Freundin jetzt nicht auch noch mit seinen Wahnvorstellungen beunruhigen.
Der Wanderer strich Lehna sanft mit seiner Hand über den Kopf, gab ihr einen langen und durchaus zärtlichen Kuss, auf die Wange und lächelte sie unsicher an.
“Wir sollten aufbrechen. Umso schneller wir wieder aus diesem Tal wieder verschwunden sind umso besser.“
Langsam richtete er sich auf. Dehnte seine Gelenke in dem er sich einpaar mal bückte, und trat dann mit einem energischen Schritt vor das Höhlenloch.
Der Boden war vollkommen ausgedörrt. Fast Blattlose Mannshohe Büsche, waren vereinzelt auszumachen. Die Luft war ebenso trocken. Und wie schon eben bei Lehna war das dumpfe grollen Orktrommeln in einiger Entfernung auszumachen.
Esteron rutschte den Abhang herunter und zog Lehna einfach mit sich.
“Wir sollten entgegen der Richtung laufen, dort in die Berge.“ In der Tat waren am Horizont in nicht allzu weiter ferne die Spitzen einiger Berge auszumachen. “ Wenn es die Viecher gibt, dann bestimmt dort.“, Esteron deutete der Spitze seines Kurzschwertes in die grauweißen Gipfel. Und machte sich gleich daran den Weg mit gezückter Waffe einzuschlagen. Dem Staubigen Weg folgte ein ausgetrockneter See. Das Wasser war schon lange Zeit verdunstet. Es war kein Leben auszumachen, nirgends. Selbst die einstigen Bewohner des Sees, schienen schon lange verrottet zu sein. Reste von Schilf, dicke knorrige Stämme von toten Bäumen, ragten wie Mahnmale in das trockene Bett des Sees.
Die Zeit lag ihnen im Nacken. Und mit jeden Moment den sie warteten, wurden ihre Chancen geringer Lehna von dem Dämon zu befreien.
05.07.2003, 16:19 #236
Lehna
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Nicht weniger vorsichtig als des Nachts huschten die beiden durch das Minental, versuchten jede sich bietende Deckung so gut wie möglich auszunutzen. Zwar war noch immer keine explizite Gefahr auszumachen, aber hier im Minental fühlte man sich irgendwie rund um die Uhr beobachtet. Der Griff ihres Schwertes erschien Lehna fast schon wie ein Rettungsanker, der dünne Ast, der sie davor bewahrte, von den reißenden Fluten einfach hinfort gespült zu werden. Esteron schien es ähnlich zu gehen. Sie fragte sich, ob es einer von ihnen gewagt hätte, allein hier her zu kommen – wahrscheinlich nicht...
Langsam näherten sich die Berge, die der junge Wanderer in der Ferne ausgemacht hatte. Doch davor befanden sich die Ruinen einer Burg, und die Kriegstrommeln der Orks wurden immer lauter. Eine Burg... Milena hatte einmal erzählt, dass diese Burg den Mittelpunkt des Minentals bilden würde und zur Zeit von Orks belagert wurde...
Die beiden Menschen, die hier so fehl am Platz wirkten, hatten mittlerweile einen kleinen Wald erreicht, der von einem Flüsschen begrenzt wurde. Behutsam schlichen sie weiter, duckten sich hinter Büschen und Bäumen. Mittlerweile kam mehr Leben in die ganze Angelegenheit – leider. Ein Wargrudel mussten sie bereits umgehen, und der Wind trug bereits die rauen Stimmen der Orks zu ihnen.
Lehna duckte sich hinter einen Felsbrocken und spähte vorsichtig hinüber, und da standen sie – gehüllt in Rüstungen, die zu schwer waren, als das ein Mensch sich damit hätte bewegen geschweige denn kämpfen können. In ihren Gürteln hingen brutal aussehende, grobschlächtige Äxte und Schwerter, deren schartige Klingen nicht durch ihre Schärfe, sondern eher durch ihr Gewicht beeindruckten. Ein Treffer von so einer Waffe, und gute Nacht...
Die Orks saßen in großer Zahl um die Burg herum. Wenigstens schienen sie nicht besonders wachsam zu sein, sondern gingen eher ihren Alltagsbeschäftigungen nach. Lehnas Blick wanderte weiter zum Gebirge in der Ferne.
„Tja, scheint so als müssten wir an den grünen Viechern vorbei...“, flüsterte sie Esteron zu, der neben ihr saß und ebenfalls die Situation begutachtete. Er sah nicht wirklich glücklich aus angesichts dieser...
Aber was blieb ihnen anderes übrig? Dummerweise gar nichts. Lehna wartete nicht länger sondern huschte in geduckter Haltung zum nächsten Felsen. Esteron zögerte einen Moment, tat es ihr dann aber gleich. Erneut begutachteten die beiden die Lage.
„Sie scheinen nicht am Fluss zu sein. Vielleicht haben wir auf dem Weg eine Chance, unbemerkt weiterzukommen...“, flüsterte Lehna und sah ihren Begleiter fragend an, dieser nickte nur. Etwas später schlichen sie sich im Schatten einer überhängenden Klippe weiter, in Richtung Fluss...
Der Plan schien aufzugehen, die konnten dem Flusslauf folgen, ohne groß von Orks bedroht zu werden. Als sie auf der anderen Stelle der Burg angekommen waren, überquerten sie den Fluss an einer seichten Stelle – allzu tief war er glücklicherweise nirgendwo – und tauchten im nächsten Wald unter.
Sie befanden sich jetzt zwischen der belagerten Burg und der gewaltigen Palisade, die die Orks zum Schutz ihrer Basis errichtet hatten. Kein wirklich angenehmer Aufenthaltsort, und so beeilten sie sich, weiterzukommen. Natürlich, ohne die Vorsichtsmaßnamen außer Acht zu lassen...
Ein wenig später erreichten sie einen Felsbogen, unter dem sich eine kleine Höhle befand. Neben ihnen erhob sich ein gewaltiger Vulkan in den Himmel, dicke Rauchschwaden quollen aus dem Krater und tauchten die Umgebung in dunklen Schatten.
Lehna sah sich unsicher um und blickte dann fragend zu Esteron. Dieses verdammte Minental wurde ja immer schlimmer. Es wunderte Lehna fast, dass sie noch lebten...
05.07.2003, 16:58 #237
manmouse
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steron nickte nur. Sie waren nun schon einen verdammt großen Teil vorwärts gekommen. Es schien einem Wunder gleich zu kommen. Jeder der beiden wirkte unruhig, die Nerven gespannt. Selbst wenn sie die Feder bekommen sollten, so mussten sie immerhin durch die Hölle wieder zurück. Alles in allem war das Abenteuer ein Wagnis ohne gleichen.
Der Wanderer folgte Lehna die wie immer die Vorhut bildete. Esteron bewunderte die Willenstärke der jungen Frau. Sie war mehr als Taff.
Tastend schoben sie die beiden jungen Menschen an der kargen Felswand vorbei. Sie entfernten sich ein Stückweit von dem brodelnden Vulkan. Die Luft war noch heißer und stickiger geworden. Nicht durch die Sonne, sondern durch die heiße Magma. Das Licht fand nur noch spärlich seinen Weg zu ihnen. Es war fast als wenn die Tag zur Nacht wurde.
Mit jedem Meter den sie zurücklegten wurde es wieder heller, die Luft wurde kühler. Wind blies gegen ihre Schweißnassen Körper, hinter der nächsten Biegung waren Geräusche auszumachen. Lehna stoppte und legte ihren zarten Zeigefinger auf die rosigen Lippen und wies Esteron an still zu sein.
Da war etwas. Es kam einem Geschnatter gleich, ein krächzen. Fast wie wildes Geflügel das von einem Wolf gejagt wurde. Goblins. Was jetzt kam ging zu schnell.
Beide Gruppen bemerkten sich gleichzeitig. Lehna sprang nach vorne. Und wurde sogleich von zwei dieser Viecher angegriffen. Esteron war erschrocken, verharrte kurzzeitig in einem Tranceähnlichen Zustand. Erst das Schreien von Lehna weckte ihn.
Der Wanderer umschloss den Griff seines Schwertes fester. Lief zur Seite. Und wurde seinerseits mit knüppelartigen Waffen von den Zwergenviechern angegriffen. Sie mochten zwar klein sein. Aber im Rudel waren sie eine ernstzunehmende Gefahr. Esteron wich einem Schlag geschickt aus, setzte seinerseits zum Hieb an, und durchtrennte einem Vieh den Arm. Blutend viel das tote Fleisch zu Boden. Ertrank fast in einer Spur aus tiefschwarzem Blut. Das Vieh kümmerte sich nicht darum, scheinbar besaß es zu wenige Grips, um die Situation zu verstehen. Es griff weiter an. Esteron wurde nun von hinten auf den Rücken eingeschlagen. Ein grüner Goblin attackierte den jungen Mann von hinten. Der Wanderer keuchte, geriet leicht aus dem Gleichgewicht. Der verwundete Goblin sprang ihn an. Esteron riss ihn mit einer Hand von sich, und beförderte ihn nur wenige Meter weit von sich in den trockenen Lehmboden. Drehte sich dann mit einer schnellen Bewegung um und durchtrennte mit seinem Kurzschwert den Kopf vom Rumpf des grünen Goblins. Der Körper des toten Wesens rutschte nach hinten, Blieb dann regungslos liegen.
Lehna, was war mit Lehna. Mit einem Blick wanderte seinen Augen zu der jungen Frau.
05.07.2003, 18:32 #238
Lehna
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Goblins. Im ersten Moment wusste Lehna nicht, ob sie nicht einfach laut loslachen sollte. Da waren sie nun an Orks und anderem Getier vorbeigekommen, und das erste was ihnen begegnete, war ein Haufen kleiner grüner Männchen, deren Intelligenz wahrscheinlich mit der von Molerats gleichzusetzen war. Und ihre Hässlichkeit auch. Aber am nervigsten war ja dieses hirnlose Geschnatter, vom Gestank mal ganz abgesehen...
Kurz gesagt, Lehna konnte Goblins nicht ausstehen.
Nun ja, immerhin hätte es schlimmer kommen können. Im Rudel konnten Goblins zwar durchaus eine Gefahr darstellen, aber so viele schienen es nicht zu sein, als dass sie damit nicht fertig werden konnten...
Ansatzlos warf sich Lehna nach vorn, sofort kamen zwei der kleinen Biester mit erhobenen Knüppeln auf sie zugerannt. Sie sprang zur Seite und führte dabei einen Hieb nach einem der Goblins, der Knüppel des kleinen Männchens traf auf den trockenen Boden, während Lehnas Schwert durch sein Ohr schnitt wie durch Butter und die Spitze des selbigen sauber abgetrennt zu Boden fiel. Nicht ganz der beabsichtigte Effekt, aber nun ja...
Dummerweise war da noch ein zweiter Goblin, und der ließ sich nicht ganz so leicht austricksen. Mit einem Hüpfer war er bei Lehna und rammte ihr seinen Knüppel in die Hüfte. Sie keuchte überrascht auf und taumelte einen Schritt zurück, wobei sie mit ihrem Schwert nach dem Goblin stach, der sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.
Jetzt griff das einohrige Exemplar wieder an. Das Vieh schien nicht gerade gut gelaunt zu sein, es sprang auf Lehna zu und ließ seinen Knüppel wuchtig auf sie hernieder sausen. Die junge Frau riss ihr Schwert zur Seite, das Holz krachte ungebremst auf die rasiermesserscharfe Erzklinge. Lehna spürte die Kraft des Goblins, er war um einiges stärker als man annehmen würde. Aber nicht ganz stark genug...
Sie riss ihr Schwert ruckartig hoch. Dadurch, dass sich die Klinge in das weiche Holz des Knüppels gebohrt hatte, wurde selbiger dem Goblin aus der Hand gerissen. Lehna trat sofort zu, ehe ihr kleiner Gegner eigentlich verstand was genau los war, hatte er auch schon die Sohle ihres Stiefels im Gesicht. Der Goblin taumelte haltlos nach hinten, strauchelte und fiel hin, im selben Augenblick sprang Lehna auf ihn zu und riss dabei mit der Linken einen ihrer Dolche aus ihrem Gürtel. Die schmale Klinge zerschnitt in einem ausholenden Bogen die Luft, bis Lehna neben dem Goblin landete, sofort in die Hocke ging und die Waffe schwungvoll in die Brust des kleinen grünen Wesens rammte. Der Goblin schrie auf, mit einem kräftigen Ruck zog Lehna ihren Dolch wieder aus dem zuckenden Körper und schenkte dem Goblin weiter keine Beachtung. Er war schließlich nicht der einzige hier...
Der Knüppel war inzwischen von ihrer Schwertklinge abgefallen, sie war also wieder voll einsatzbereit. Das war auch nötig, als schon wieder zwei Goblins angriffen. Sie wich zuerst ein Stück zurück, doch als dann einer mit erhobener Waffe – es handelte sich dabei um einen rostigen Schürhaken – auf sie zugerannt kam, stieß sie mit ihrem Schwert blitzartig zu. Die schmale Klinge bohrte sich zielgenau ins linke Auge des Goblins, getragen von seinem einen Schwung stieß sich das kleine Biest die Waffe noch ein Stück tiefer in den Kopf. Als die Klinge sich ins Gehirn bohrte, entglitt der Schürhaken den Fingern des Goblins, er schien mitten in der Bewegung zu erstarren...
Lehna ließ ihr Schwert los und wirbelte herum, ihre Stiefelspitze krachte zielgenau gegen die Schläfe des zweiten Angreifers. Der Goblin wurde zur Seite geschleudert und schlitterte ein kurzes Stück über den trockenen Boden, Lehna sprang vor, einmal mehr stieß ihr Dolch von oben auf deinen kleinen zappelnden Körper herab...
Einen Moment lang verharrte Lehna in ihrer Pose, vor einem Goblin kniend, mit beiden Händen den Griff ihres Dolches festhaltend, den sie bis zum Heft in die Stirn ihres Gegners gerammt hatte. Dann erst erhob sie sich, zog die Waffe aus dem Kadaver und wischte sie so gut es ging an einem Grasbüschel ab, bevor sie den Dolch wieder wegsteckte. Ohne Eile wiederholte sie die Prozedur mit ihrem Schwert, jedoch behielt sie dieses in der Hand, anstatt es in der schwarzen Holzscheide verschwinden zu lassen.
Ihr Blick wanderte zu Esteron, der ebenfalls fertig war mit seinem ‚Anteil’, auf die grünen Leichen achtete sie nicht weiter. Sie lächelte ihren Geliebten kurz an, bevor sie ihren Blick weiter über die Landschaft streifen ließ. Gar nicht allzu weit entfernt entdeckte sie die Spitze eines dunklen, klauenartigen Bauwerks. Große Schatten kreisten über selbiger am Himmel. Sie lauschte, ab und zu konnte sie einen gellenden Schrei vernehmen, der auf seltsame Art menschlich klang, jedoch gleichzeitig auch zu bestialisch, um von einem Menschen ausgestoßen worden zu sein.
Langsam hob sie die Spitze ihres Schwertes und deutete auf den Turm.
„Sind das vielleicht Harpyien?“
Fragend sah sie zu Esteron, doch der zuckte nur die Schultern. Er hatte noch nie eine Harpyie gesehen, ebenso wenig wie Lehna. Aber es sah doch verdammt danach aus...
Doch wenn sie hier herumstanden, würden sie es nicht herausbekommen.
„Nun ja, gucken kostet nichts...“, meinte Lehna knapp und stapfte los.
05.07.2003, 20:02 #239
manmouse
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Die beiden näherten sich dem menschlich-unmenschlichen Kreischen. Dunkle Flecken waren am Himmel auszumachen. Und mit jedem Schritt den sich die beiden vorwagten, schlug ihnen einen immer stärker werdender ekelhafter Gestank von Kot und Rotze entgegen. Esteron rümpfte die Nase. Von solchen Drecksviechern sollten sie eine Feder klauen? Von stinkenden Vettel im Federkleid?
Der junge Mann tauschte einen Blick mit Lehna aus. Sie schüttelte nur schüchtern mit ihren Schultern. Doch da war mehr. Es kam dem jungen Mann so vor, als wenn Lehnas Körper einen überdimensionalen Schatten auf die Felsen warf. Ein wabernder Schatten. Schwarz und gehässig. Lehna stand nicht im schein der Sonne, wie konnte da ein Schatten sein, wo keiner war?
Hatte der Dämon schon soviel Macht? Das er den jungen Mann nun auch schon beeinflussen konnte?
Esteron schloss die Augen. Schüttelte mit dem Kopf. Nein, es war nicht echt. Und siehe da, als der junge Mann die Augen wieder öffnete, war der Schatten wieder fort. Er war niemals da gewesen.

Doch sie mussten weiter. Sie hatten noch diese eine Aufgabe vor sich. Die Feder.
“ Warte hier. Ich werde alleine gehen.“, sprach Esteron kurz angehalten. Diesmal war es Esteron der nach vorne schlich. Sein Schwertgriff festumklammert, bereit den Viechern den Garaus zu machen. Lautlos, wie er es von Frost gelernt hatte, schlich der junge Mann nach vorn. Besser man machte sich ein Bild vor dem Angriff.
Nachdem er hinter der nächsten Biegung verschwand verbarg er sich im Gebüsch, während sein Blick die Gegend absuchte. Drei von den Federfrauen, saßen unter den Zinnen des Turms, dort hatten sie ihre Nester. Es waren eindeutig weibliche Geschöpfe. Strähniges fettiges Haar hing den Viechern über die offenliegende Brüste. Ihre Haut war leicht gräulich. Ihre Augen glichen denen von Vögeln, zumindest meinte Esteron ihre Gesichtszüge so zu deuten. Ihre Unterkörper, waren die von Vögeln. Dreckige Federbeine, die in Klauenfüßen endeten. Sie kreischten sich gegenseitig an. Jetzt nahe der Nester war der Gestank noch schlimmer. Der ganze Boden war mit Kot bedeckt. Es war ekelhaft.
Esterons Blick ging weiter suchend umher. Am Himmel flogen zwei Harpyien ihre Runde. Auch sie kreischten.

Wieso hatten Esteron und Lehna jetzt nur keine Bögen oder Armbrüste dabei?
Auf allen vieren kroch der Wanderer zurück zu seiner Geliebten.
“ Zwei fliegen über dem Turm umher. Drei sitzen fett auf ihren Nestern. Mehr konnte ich fürs erste nicht ausmachen. Aber eventuell sind noch ein paar von denen im Turm.“
05.07.2003, 20:48 #240
Lehna
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Lehna nickte verstehend, während ihr Blick über den dunklen Turm vor ihnen wanderte. Wie eine Klaue ragte er aus der zerstörten Landschaft, wie ein Monument der Finsternis. Wer auch immer diesen Turm errichtet hatte, ein besonders netter Zeitgenosse schien es nicht gewesen zu sein.
Doch das war es nicht, was ihr Sorgen bereitete. Nein, während sie den Turm betrachtete, regte sich etwas in ihr. Nein, nicht etwas, sie wusste genau, was sich da regte – ihr ‚Gast’. Der Dämon. Er schien etwas zu spüren, etwas das ihn stärkte vielleicht...
„Nein, Esteron, keine Harpyien sind in dem Turm.“, murmelte sie leise, während sich ihre Hand fester um den Griff ihres Schwertes schloss.
„Da drin sitzt... etwas anderes.“
Sie senkte den Kopf und holte tief Luft, wie vor einem Tauchgang, bevor sie sich erhob und die Harpyien betrachtete. Was auch immer im Turm saß, sie würden wohl oder übel daran vorbei müssen. Eine andere Chance hatten sie nicht, ein Zurück gab es schon lange nicht mehr. Sie nickte Esteron kurz zu, langsam und mit erhobenen Waffen näherten sich die beiden dem Eingang des Turmes...
Es handelte sich um ein großes, nach oben hin spitz zulaufendes Portal. Das Mauerwerk bestand aus dunklem, unregelmäßigem Gestein, der Boden hingegen war mit gelblichen Marmorplatten ausgelegt.
Ein kurzer Gang mündete in einem kleinen Raum mit einigen leeren Regalen, links führte ein Durchgang in einen größeren Saal, der bis auf etwas Gerümpel allerdings auch nichts enthielt, rechts hingegen ging eine steile Wendeltreppe nach oben.
Lehna zögerte kurz und sah unsicher zu Esteron, dem auch nicht ganz wohl in seiner Haut zu sein schien, setzte dann aber ihren Fuß auf die Stufen und ging langsam, dicht gefolgt von dem jungen Wanderer, nach oben.
Und je höher sie kam, desto stärker spürte sie die Anwesenheit dessen... was auch immer es sein mochte.
Ein Glucksen. Lehna erstarrte mitten in der Bewegung, riss ihr Schwert hoch und lauschte. Die schlanke Klinge hob und senkte sich im Takt ihres Atems, ihr Puls raste. Mit aufgerissenen Augen versuchte sie um die Ecke herumzustarren, hinter der sie die Geräusche deutlich vernahm. Ein Röcheln und Gluckern, irgendetwas schlurfte über den Untergrund. Es näherte sich...
Einen Moment später griff eine verfaulte Hand um die Ecke klammerte sich am Gestein fest. Dünne Fetzen verwesenden Fleisches hingen von den gelblichen, angefressenen Fingerknochen, eine dicke Made fiel zu Boden und wand sich auf dem kalten Marmor.
Der Hand folgte ein halb verrotteter Kopf, ein Auge baumelte lose am Sehnerv aus der Augenhöhle, den Platz des anderen hatten einige Maden eingenommen. Die geschwollene Zunge hing wie ein Waschlappen zwischen den Kiefern heraus, die Lippen waren bereits größtenteils weggefault. Zwischen den wenigen, dunkel gefärbten Hautfetzen schimmerte der blanke Schädel hindurch...
Lehna schrie auf und sprang nach hinten, wobei sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. Der Zombie kam nun vollständig um die Ecke geschlurft, sein restlicher Körper war in genauso schlechtem Zustand wie seine Hand und sein Kopf. Teilweise konnte man Spuren von Tierfraß im verrotteten Fleisch aufmachen.
Lehna umklammerte krampfhaft den Griff ihres Schwertes, ihr Hand zitterte, währen sie mit aufgerissenen Augen auf den Untoten starrte. Panisch tastete sie mit der Linken nach Esteron, bekam seinen Mantel zu fassen und krallte sich darin fest, während sie, unfähig sich zu rühren, den Zombie anstierte.
Sie hatte schon des öfteren Geschichten von Untoten gehört.
Aber die Realität war um so vieles Schlimmer...
05.07.2003, 22:01 #241
manmouse
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Esteron war bei dem Anblick des wandelnden Madenhaufens weniger zartbesaitet. Er löste sich von Lehna.
Seine Hand fest um den Griff seiner Waffe gedrückt. Esteron wartete, noch ein paar Schritte dann war es soweit. Der Madenzombie tatstete sich noch immer Blind vor. Wobei er stöhnende Geräusche von sich gab. Dem jungen Wanderer war es ein Rätsel, wie er das konnte. Denn da wo eigentlich seine Kehle sein sollte klaffte ein ausgefranztes Loch. Außerdem hatte das Vieh einen Mundgeruch, der sogar noch die Harpyienscheiße überbot, die vor dem Turm ausreichend Nahrung für Fliegen und Würmer bot. Aber das war ja jetzt eigentlich vollkommen nebensächlich.
Der Zombie war nun mittlerweile nahe genug herangekommen. Er streckte seine Arme nach seinen Opfern aus. Esteron grinste bitter und warf sich mit einer geschickten Drehung herum, wobei er mit seinem Schwert zum Schlag ausholte.
Zischend durchschnitt das glänzende reine Metall die Luft. Gefolgt von einem Wabern als das Heft in den untoten Körper eindrang. Das tote Fleisch durchschnitt sich wie weiche Butter. Esteron zog die Waffenhand hoch und ritze den Körper von unten her auf. Dann zog er die Waffe raus. An dem Heft der Waffe, blieben eine Handvoll weißer wabernder schleimiger Maden hängen. Esteron hatte wohl in die Bruthöhle der Viecher gestoßen, denn der Untote klappte kurz nach vorn, wobei sich ein ganzer Haufen von den Viechern auf den Boden ergoss.
Der Wanderer spuckte kurz aus, das hatte er nun nicht erwartet.
Der Zombie lies sich von seiner Magenentleerung nicht aufhalten. Er stapfte einfach weiter. Der Wanderer wich zurück. Lehna keuchte. War aber scheinbar noch immer unfähig zu handeln.
Esteron startete einen neuen Angriff. Wenn er ihn so nicht aufhalten konnte musste er es anders versuchen.
Seine Hände umschlossen das Kurzschwert, der Zombie schlich nahe der Wand entlang.
“ Komm her du Drecksvieh. Komm her ich warte nur.“, schrie der Wanderer. Der Zombie drehte den Kopf in seine Richtung, bewegte sich ein zwei Schritte in Esterons Richtung, und wurde dann von dem Wanderer attackiert. Mit ungewöhnlicher Präzision rammte der junge Mann seine Waffe in den Körper des Angreifers. Schabend, fast kratzend bohrte sie sich durch den Körper in den Putz des Mauerwerks. Der Zombie war aufgespießt. Seine Pranken ruderten wild. Esteron musste sich beeilen denn das Tote Fleisch und die Knorren schienen schon zu zerreißen.
Der Wanderer drehte sich um, bat Lehna um ihre Waffe. Die junge Frau reagierte aber nicht so recht, so das sich der junge Mann die Waffe einfach griff.
Ihr Schwert lag noch viel besser in seinen Händen, Esteron war von der Magie die diese Waffe versprühte faziniert. Sie wirkte so gut in seinen Händen.
Doch zum staunen blieb keine Zeit. Das Gestöhne des Zombies holte Esteron in die Wirklichkeit zurück. Seine Hände umschlossen den Griff. Esteron hob an und trennte mit der Erzklinge den Kopf vom Torso. Der junge Mann geriet fast in einen Wahn. Der Körper des Zombies sackte ein, doch Esteron lies nicht von dem Vieh ab, im Gegenteil.
Der junge Mann wirbelte weiter mit der mächtigen Waffe durch die gegend, als nächsten schlug er dem wehrlosem Untoten, der nicht mehr war, die Beine ab. Dann die Arme. Er schlug immer weiter auf die leblose Masse ein.
Schweiß rann ihm von der Stirn, er fühlte sich so stark, so mächtig. Unbesiegbar. Wie in Trance.

Dann ein schreien. Lehna, sie schrie. Sie wies Esteron an aufzuhören. Es war vorbei fürs erste.
Der Wanderer lies seine Hand mit dem Schert zu Boden sinken. Er fühlte sich nun schwach. Sein Herz schlug wild in seiner Brust. Er fühlte sich leer. Unendlich leer. Lehna riss sein Kurzschwert aus der Wand. Der Leblose Rest des Körpers, flog mit einem matschendem Geräusch zu Boden.

“ Hier nimm sie.“, sagte sie während sie dem jungen Mann das Kurzschwert in die hand drückte. Im Gegenzug übergab Esteron fast gegen seinen Willen die Erzklinge an Lehna. Es war eine so schöne Waffe. Er war in ihrem Bann gefangen.
Lehna lächelte nur müde. Machte einen großen Schritt über den wabernden Madenhaufen und trat mit Esteron durch die nächste Biegung.
05.07.2003, 23:28 #242
Lehna
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Vorsichtig schlichen sie weiter die Treppe hoch. Lehna zitterte noch immer ein wenig, ihr Puls war in ungeahnte Höhen geschnellt, als der Zombie aufgekreuzt war, und schien dort verweilen zu wollen. Sie hatte Esteron die Führung überlassen, ängstlich huschte ihr Blick hin und her, beim kleinsten Geräusch zuckte sie zusammen. Hinter jeder Ecke vermutete sie irgend einen Zombie, ein Skelett, einen Dämon oder sonst was für Horrorgestalten.
Von wegen Khorinis war friedlicher als Gorthar...
Nach kurzer Zeit, die Lehna jedoch wie eine Ewigkeit erschien – die Zeit kam ihr hier im Turm wie ein zähflüssiger Strom vor, der gar nicht vorwärts kommen wollte – erreichten die beiden einen kurzen Korridor. Ein Durchgang führte in einen großen Saal, der scheinbar als Wohnraum diente, während die Treppe ein Stück weiter links weiterhin nach oben führte.
Nervös spähte Lehna in den Raum, wobei sie sich eng an die Wand drückte und ihr Schwert vor sich hielt. Der marmorne Boden wurde von einem dicken, kostbaren Teppich bedeckt, der allerdings schon ein wenig Staub angesetzt hatte, ebenso wie der Sessel ein Stück weiter weg. Ein hölzerner Kronleuchter in Form eines Pentagramms hing von der Decke, doch seine Lichter waren wohl schon vor recht langer Zeit erloschen. An den Wänden befanden sich Regale, die allerdings nur ein wenig Gerümpel enthielten. Auch die eine oder andere Truhe gab es, doch Lehna vermutete, dass auch in diesen nichts kostbares zu finden sein würde – wer auch immer einst in diesem Turm gelebt hatte, der legte inzwischen woanders und hatte bei seinem Umzug so ziemlich alles, was von Interesse sein könnte, mitgenommen.
Was er dagelassen hatte, das wollte Lehna eigentlich gar nicht wissen.
Doch dummerweise führte kein Weg daran vorbei...
Sie merkte fast gar nicht, wie sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte und den Raum betrat. Es gab keinen Grund dafür, sie tat es einfach. Nervös sah sie sich um, Esteron folgte ihr langsam. Sie sah ihn fragend an, doch er erwiderte ihren Blick ebenso ratlos. Was hatte sie überhaupt wissen wollen? Lehna schüttelte den Kopf. Irgend etwas war sonderbar...
Sie schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder, um dann festzustellen, dass sie zusammen mit Esteron bereits in der Mitte des Raumes stand, genau unter dem Kronleuchter – in dessen eisernen Schalen fröhlich Flammen emporzüngelten und das Zimmer in ihr rötliches Licht tauchten. Sonderbar verzerrte Schatten tanzten an der Wand, doch sie schienen dunkler zu sein als sie hätten sein sollen...
Erschrocken sah sich Lehna um. Verdammt noch mal, was sollte das? Reflexartig schlug sie mit ihrem Schwert zu, doch sie traf nur leere Luft.
„Esteron, was ist das? Wir müssen hier raus!“
Der panische Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören, zumal sie sich keine Mühe gab, ihre Angst zu verbergen. Sie hätte es ohnehin nicht geschafft, und außerdem beschäftigten sie andere Dinge viel mehr. Sie brauchten diese verfluchte Feder, das Blut, und dann nichts wie weg.
Aber in diesem Zimmer würden sie nichts davon finden, warum waren sie überhaupt hier hinein gekommen? Lehna wusste es nicht, und sie hatte so das Gefühl, dass sie es nie erfahren würde. Andererseits interessierte es sie auch nicht. Hauptsache, sie kamen so schnell wie möglich wieder hier heraus...
Doch als sie sich umdrehte, erstarrte sie. Wie Seifenblasen zerplatzten die Träume vom Verschwinden aus dem Turm, von den Harpyienfedern.
Das war’s dann wohl...
Das langsame, rhythmische Flappen großer Lederschwingen erfüllte den Raum, unterlegt von höllischem Fauchen. Lehna wich entsetzt zurück, bis sie gegen Esteron stieß. Ihr Blick wanderte langsam über den matt glänzenden, schwarzbraunen Körper des Dämonen, der eben noch nicht dort gewesen war, wo er sich jetzt befand – direkt vor dem Eingang...
Mit leblosen, rotglühenden Augen starrte das Höllenwesen zurück. Sein schuppiger Körper lief nach unten spitz zu und endete in einem wurmartigen Zipfel, der knapp über dem Boden schwebte. Seine Flügen schlugen eigentlich viel zu langsam, um den schweren Körper in der Luft zu halten, aber das interessierte den Dämon wohl nicht weiter. Seine muskulösen Arme endeten in langen, spitzen Hornklauen.
Die Kreatur musterte die beiden Menschen, wobei sie sich Zeit zu lassen schien. Lehna hob leise wimmernd ihr Schwert. Jetzt wusste sie, was sie die ganze Zeit über gespürt hatte...
Endlich setzte sich der Dämon in Bewegung, kam langsam auf die beiden zugeflogen. Sie wichen zurück, doch die Rückwand des Raumes näherte sich viel zu schnell.
„Wir haben keine Wahl, wir müssen kämpfen!“, flüsterte Esteron ihr zu, Lehna reagierte einen Moment lang nicht, dann nickte sie ruckartig.
„J – ja...“, brachte sie heraus und schluckte, wobei sie versuchte, sich ein wenig zu beruhigen – was allerdings kläglich scheiterte.
„Von zwei Seiten.“, raunte Esteron ihr zu und wartete nicht auf eine Antwort, bevor er sich von ihr löste und den Dämon zu umkreisen begann. Lehna blieb einen Augenblick wie angewurzelt stehen, fasste sich dann aber einigermaßen und huschte in die andere Richtung davon. Der Dämon hielt einen Moment lang inne, als würde er überlegen, und wandte sich dann direkt Esteron zu. Lehna ließ er einfach links liegen, als würde sie gar nicht existieren...
Das Höllenwesen flatterte auf den jungen Wanderer zu und holte aus, doch bevor er zum zuschlagen kam, stach Esteron mit seinem Schwert zu. Doch die Klinge glitt chancenlos von dem harten Panzer des Dämonen ab, im nächsten Augenblick krachte die Pranke der Kreatur gegen Esterons Hüfte. Der junge Mann wurde mühelos von den Füßen gehoben, flog ein kurzes Stück durch die Luft und prallte dann unsanft gegen eines der Regale an der Wand. Das morsche Holz splitterte unter dem Aufprall, Esteron sackte wie eine leblose Puppe zu Boden...
Lehna schrie entsetzt auf und stürzte nach vorn, ihre Klinge zerschnitt pfeifend die Luft, um dann auf eine der ledernen Schwingen zu treffen. Die rasiermesserscharfe Erzwaffe hinterließ einen tiefen Schnitt im Flügel des Dämons, dickflüssiges, dunkles Blut quoll aus der Wunde. Doch die Kreatur schien es gar nicht zu bemerken, sie flog einfach weiter auf Esteron zu...
Verzweifelt hieb Lehna weiter auf den Dämon ein, doch der ignorierte sie. Verdammt noch mal, was sollte das?
Plötzlich schien alles klar zu sein. Sie hatte den Dämon spüren können. Der Dämon konnte sie wohl auch spüren.
Er wollte keinen Artgenossen töten...
Lehna ließ von der Kreatur ab und drängelte sich stattdessen an ihr vorbei, rannte zu Esteron, der mühsam auf die Beine zu kommen versuchte. Kurz bevor der Dämon den Jungen Wanderer erreichen konnte, war sie bei ihm und versperrte der Höllenkreatur den Weg. Ihre Nervosität war verschwunden, sie funkelte das wesen böse an und hob ihr Schwert.
„Na, du wirst doch keinen Artgenossen töten, oder?“
Der Dämon hielt inne und bewegte sich zur Seite, um Lehna zu umgehen, doch sie folgte ihm und versperrte ihm beharrlich den Weg zu Esteron. Er machte dabei keine Anstalten, sie anzugreifen, versuchte nur, an ihr vorbeizukommen...
Lehna lächelte böse und hob ihre Waffe.
„Gute Nacht, Mistvieh...“
Ansatzlos stieß sie sich vom Boden ab und sprang auf den Dämon zu, wobei sie ihr Schwert über ihren Kopf riss. Die Spitze deutete nach unten, den langen Griff hielt sie mit beiden Händen umklammert. Einem stählernen Blitz gleich sauste die Waffe nach vorn, der Dämon rührte sich noch immer nicht...
Zielgenau traf Lehna ihren Gegner zwischen die Augen. Die geschliffene Erzklinge bohrte sich fast widerstandslos in den Kopf des Dämons, als sie gegen ihn prallte. Brutaler Schmerz explodierte in ihrem eigenen Kopf, sie schrie auf. Die Welt vor ihren Augen explodierte in einem rasenden Inferno bunter Farben, sie fühlte sich, als würde ihr Gehirn von innen zerrissen werden...
Der Dämon geriet ins Taumeln – oder wie auch immer man das nennen mochte – und plumpste etwas später auf den Rücken, Lena fiel auf ihn. Das Mädchen schrie, ihre Hände umklammerten den Griff ihres Schwertes im Krampf, sie krümmte sich schmerzgepeinigt zusammen. Einmal mehr brachen Visionen vom Tod über sie herein, vermischt mit unerträglichen Schmerzen...
Es dauerte viel zu lange, bis es endlich abklang, auch wenn es wahrscheinlich nur ein paar Sekunden gewesen waren, nach dem Tod des Dämons. Kraftlos ließ sich Lehna von dem Körper der Kreatur fallen und blieb leise wimmernd auf dem Boden liegen...
06.07.2003, 00:50 #243
manmouse
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Esteron richtete sich nun wieder auf. Seine Hüfte schmerzte. Sein Hosenbund war ebenso aufgerissen wie das blutende Fleisch darunter. Satura würde einiges zu tun bekommen wenn sie zurück waren. Und wehe sie behandelte Lehna und ihn nicht umsonst. Esteron musste bei dem Gedanken trotz allem lächeln.
Der Wanderer hob sein Kurzschwert auf, mit dem er eben nicht die geringste Chance bei dem Dämon gehabt hatte, dann eilte er zu Lehna, bückte sich um ihr langsam aufzuhelfen.
“Geht es wieder mein Schatz?“, fragte der junge Mann sichtlich besorgt.
Lehna nickte nur leicht abwesend. Die junge Frau fand nur sehr langsam zurück. Der Tod des Dämon, schien sie wieder zurück kommen zu lassen. Das band schien fürs erste gebrochen.

Nach einer kurzen Pause, schritten die beiden weiter. Das gröbste lag jetzt hinter ihnen. Hoffentlich.
Als das Pärchen durch den Raum wieder verlies und er nächsten Biegung folgte, schritten sie ins Freie. Sie waren auf der Anhöhe, wo die Harpyien ihre Nester hatten. Im Gegensatz zu unten , herrschte hier oben eine penible Sauberkeit. Kein Kot, keine Rotze, kein Gestank. Nur die Nester mit ihren brütenden Harpyienmüttern. Und siehe da, da war auch ein junges.
Esteron blickte zu Lehna. Jetzt mussten sie die Viecher nur noch ablenken, dem Baby die Federn aus den Hintern reißen und zusehen das sie das weite suchten.
06.07.2003, 14:39 #244
Lehna
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Lehna sah sich einen Moment lang um, bevor sie sich wieder in den ‚Schutz’ des Gemäuers zurückzog. Esteron tat es ihr gleich.
Die Viecher ablenken und dem Baby die federn aus dem Hintern rupfen... Klang eigentlich ganz einfach, aber die Durchführung würde wahrscheinlich um so schwieriger sein.
„Wir brauchen auch noch das Blut...“, fiel Lehna plötzlich ein. Also mussten sie auch noch eine Harpyie aufschlitzen. Na toll, das konnte ja heiter werden...
„Am besten, wir schnappen uns das Küken mit einem Überraschungsangriff und sehen zu, das wir wegkommen.“, schlug sie flüsternd vor und lugte vorsichtig um die Ecke. Die Harpyien hatten scheinbar noch nichts von ihren ‚Besuchern’ gemerkt. Vielleicht lag das ja an dem ohrenbetäubenden Gekreische? Nun ja, eigentlich war es ziemlich egal, warum – Hauptsache, dass die Viecher es eben nicht wussten.
„Im Turm selbst haben wir einen kleinen Vorteil gegen die Harpyien, die in ihrer Bewegung ziemlich eingeschränkt sein dürften...“
Und dann müssen wir nur noch dem Küken den Hals umdrehen., beendete sie den Satz in Gedanken, sprach es aber nicht aus. Das würde wahrscheinlich der schwierigste Teil werden. Ob sie es schaffen würde, so ein wehrloses kleines Tierchen umzubringen? Lehna seufzte leise. Sie würde wohl nicht drum herum kommen.
Aber jetzt hatten sie schon genug Zeit vertrödelt. Je schneller sie aus dem Turm rauskamen, desto besser. Sie warf Esteron einen fragenden Blick zu, dieser nickte bestätigend.
Im nächsten Moment stürmten beide einfach rücksichtslos auf die Plattform, rannten direkt auf das Nest mit dem Küken zu. Die Harpyien kreischten und flatterten erschrocken auf, im rennen schlug Lehna nach einer der Vogelfrauen, verfehlte sie aber. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sie das Nest erreicht hatten...
Die Harpyienmutter hatte den hinterhältigen Angriffsplan allerdings durchschaut und sich schützend vor ihrem Küken aufgebaut, schlug wild mit den Flügeln und kreischte die beiden Menschen herausfordernd an. Lehna zögerte nicht lange, sie stieß sich vom Boden ab, einen Herzschlag später krachte ihre Stiefelspitze gegen das Kinn der Harpyie. Sie stieß mit dem Schwert zu, die Klinge bohrte sich tief in die Schulter der Kreatur. Das folgende Geschrei übertönte alles andere, man könnte meinen, die Viecher hätten es vor allem auf die Trommelfelle ihrer Gegner abgesehen...
Ein kurzer Blick zu Esteron bestätigte Lehna, dass sich dieser inzwischen das Küken geschnappt hatte, anschließend widmete sie sich wieder ihrer ziemlich wütenden Feindin. Die Erzklinge zog sirrende Bahnen durch die Luft, zerschnitt einen Augenblick später zielgenau den Hals der Harpyie, die gar nicht mehr zum abheben gekommen war. Lehna führte die Schlagbewegung gleich weiter und hieb nach einer weiteren Vogelfrau, die sich jetzt von oben auf sie stürzte. Das Schwert erwischte die Kreatur im Unterleib, beinahe Widerstandslos bohrte sich die Waffe in den Bauch der Harpyie. Diese kreischte auf vor Schmerz, doch im selben Augenblick schlossen sich die scharfen Klauen ihrer Füße um Lehnas Unterarm. Diese sprang zurück und versuchte ihren Arm zurückzuziehen, aber die schmutzigen Krallen rissen ihre Haut und das darunter liegende Fleisch fast genauso mühelos auf, wie Lehnas Erzklinge sich ihren Weg durch die Innereien der Harpyie suchte...
Die junge Frau schrie vor Schmerz auf und stieß die Harpyie mit einem gezielten Tritt von sich. Die Vogelfrau plumpste haltlos zu Boden und wand sich auf selbigem, während sie gurgelnde Schreie ausstieß. Lehna wartete nicht mehr sondern sah zu, dass sie von der Plattform herunterkam und den Turm erreichte, wo Esteron bereits auf sie wartete. Ihren rechten Arm presste sie eng an ihren Körper, das aus den tiefen Wunden sickernde Blut durchtränkte dabei ihr Leinenhemd, den Griff ihres Schwertes und tropfte ab und zu auf den Boden...
06.07.2003, 16:32 #245
manmouse
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Blut tropfte auf den Boden. Lehna war sichtbar blasser um ihre Nase. Der jungen Frau schien es nicht sonderlich gut zu gehen? Esteron blickte besorgt zu seiner Freundin, dann zu dem Vieh in seinen Händen, das wie wild mit den Flügel schlug. Die drei waren mittlerweile in den Gang des Turms vorgedrungen.
“ Wir brauchen noch das Blut.“, stöhnte Lehna. Der junge Mann grübelte. Wenn sie das Harpyienjunge hier und jetzt aufschlitzen würden, wäre es ausgelaufen bevor sie zurück im Amazonenlager waren. Außerdem besaß keiner der beiden eine Ampulle wo sie das frische warme Blut hätten aufgewahren können. Was also tun?
Oben vor dem Ausgang zur Plattform wurde das kreischen immer lauter. Doch soviel Mühe sich die Vogelweiber auch gaben, im Turm waren die “Entführer“ sicher.

Der junge Mann bremste ab. Ging mit dem Harpyienjungen in die Hocke und drückte es mit den Knien auf den harten Marmorboden. Er hatte große Mühe das Vieh zu bändigen. Esteron blickte auf. Sah Lehna in die Augen die sich ein stück weit hinter ihm zu Boden gelassen hatte. Ihr ging es schlecht. Der Wanderer fluchte. Ihr Abenteuer verlief nicht zufriedenstellend. Die Zeit drängte.
“ Bist du kräftig genug mir kurz zur Hand zu gehen?“ Lehna nickte nur stumm.
“ Gut bitte setz dich auf das junge, mehr musst du nicht tun.“ Die junge Frau tat wie ihr geheißen wurde und setzte sich auf den Körper des Harpyienjunges um es so auf dem kalten Boden zu fixieren. Esteron griff sich sein Kurzschwert, und schlug mit dem Dorn des Schwertgriffes auf den Kopf des Junges ein.
Einmal, zweimal, dreimal!
Das Harpyienjunge, sackte für den Moment leblos unter einer einem krächzenden keuchen zusammen.
Esteron legte sein Schwert auf den Boden, wies Lehna an, wieder von dem Vieh herunter zu kriechen, um sich dann selbst auf das Junge zu setzten. Jetzt folgte der brutalere Entschluss, aber es musste sein.
Esteron umpackte mit einer Hand einen Flügel, die andere legte er auf die Schulter, und drehte den Flügelarm, ruckartig unter einem hörbarem lauten Knacksen herum. Die jungen, weichen Knochen gaben schnell nach, und der Flügel war mit einem Stück der Schulter gebrochen. Esteron nickte zufrieden und kümmerte sich dann um den anderen Arm.
Als letzten Schritt musste der Harpyiennachwuchs noch Reisefertig verpackt werden. Esteron entledigte sich seines Umhangs legte das junge hinein und krümmte den Saum zu einem Sack zusammen, in dem das kleine Vieh transportiert werden sollte. Somit war der erste Teil der Aufgabe erledigt, nun musste sich der junge Mann um Lehna kümmern. Der Wanderer steckte sein Kurzschwert in das dafür vorgesehene Gehänge, kroch zu Lehna hinüber, sorgenvoll blickte er in ihr Gesicht.

“ Halt durch Liebes. Bald sind wir zurück im Amazonenlager. Satura wird sich um dich kümmern. Ich werde kurzeitig versuchen die Blutung zu stillen.
Lehna, wich zurück, als der Wanderer nach der offenen Wunde sah. Sie war grauenvoll, tief und recht groß. Esteron hatte jedoch nicht die nötige Ahnung, ob die Wunde bleibende Schäden verursachen würde. Entschlossen zog er sich sein Kettenhemd aus, um an das darunter liegende Leinenhemd zu kommen, das er ebenfalls auszog. Mit einem Dolch von Lehna, schnitt der junge Mann mittelgroßen Streifen, und begann dann den Arm zu verbinden, in dem er einen festen, aber eher behelfsmässigen, als praktischen Verband anlegte. Lehna keuchte stöhnend auf, als Esteron ihren Arm unter aller Vorsicht, in eine schlaufenartige Vorrichtung bugsierte, die er ihr dann um den Nacken über die Schultern legte.
Zärtlich strich er Lehna über den Kopf, seine Hand stoppte in ihrem Nacken, mit seinem Daumen streichelte der junge Mann ihr über die Wange. “ Wir schaffen es.“
Eilig steckte er sich den einen Dolch von Lehna ein, indem er ihn in den Stiefel schob, zog sich das enge Kettenhemd über den Oberkörper und half Lehna auf die Beine.
Nun schnappte er sich den provisorischen Sack mit der „Beute“, in dem er ihn mit dem linken Arm schulterte, zog mit der rechten sein Schwert und war bereit.
Esteron sah noch einmal zu Lehna, die ihm nur stumm zu nickte. Auf ging’s.
06.07.2003, 17:16 #246
Lehna
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Vorsichtig trottete Lehna hinter Esteron her. Die Welt vor ihren Augen schien nicht ganz so fest zu sein wie auf dem Hinweg, ab und zu hatte sie das Gefühl, einfach so das Gleichgewicht zu verließen. Aber glücklicherweise blieb es auch beim Gefühl...
Immerhin hatten sie das Harpyienküken sichergestellt. Jetzt mussten sie ‚nur noch’ wieder raus aus dem Minental und zum Amazonenlager. Aber ob sie das noch schaffen würden, war irgendwie fraglich...
Trotzdem, aufgeben kam nicht in Frage nicht jetzt. Esteron war ihr einen besorgten Blick zu, sie versuchte als Antwort ein Lächeln zu Stande zu bringen, was allerdings gründlich daneben ging. Ihr Arm schmerzte wie die Hölle. Nicht, dass sie nicht schon ab und zu ähnliche Verletzungen hinter sich hatte, aber angenehmer wurde es dadurch trotzdem nicht. Satura würde tatsächlich eine Menge zu tun bekommen. Hoffentlich wirkten ihre Vollmond – Salben wirklich so gut, wie sie behauptete...

Obwohl Lehna kaum noch in der Lage war, groß auf ihre Umgebung zu achten, da sie eher darauf aufpassen musste, nicht einfach über ihre eigenen Füße zu stolpern, schaffte es Esteron recht gut, sie durch das Minental zu bugsieren. Warum auch immer, aber die Orks zeigten auch diesmal kein Interesse an den beiden jungen Leuten, obwohl sie in ihrem jetzigen Zustand eine noch leichtere Beute abgeben würden.

Leise knarrend schwang das Tor zu und viel hinter ihnen ins Schloss. Lehna warf noch einen kurzen Blick zurück, doch das hölzerne Tor versperrte bereits die Sicht ins Minental. Sie schüttelte langsam den Kopf, als wäre eben etwas völlig unmögliches geschehen. Seltsam, sie hatten tatsächlich überlebt.
Unsicher tastete sie mit der linken Hand nach Esteron, als die Welt sich zu drehen begann. Schneller, immer schneller. Die vor ihnen liegenden Wälder verschwommen zu einer grünbraunen Masse.
Lehna bekam die Schulter des jungen Wanderers zu fassen und krallte sich in seinem Kettenhemd fest, kurz bevor alles um sie herum schwarz wurde...
07.07.2003, 20:07 #247
Crowner
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Die gruppe ging systematisch vorwärts, alle hatten ihre Waffen gezogen und horchten, ob sie irgendwo ein geräusch aufnahmen, das nicht von ihnen war. Zurzeit war alles ruhig und die Gruppe kam allmälich weiter, Plötzlich hörte Crowner ein knitschen vor ihnen musste etwas sein, hinter dem Felsen. Er gam den anderen ein zeichen und sie schlichen hintereinander mit dem Rücken zur wand vorwärz. Es musste etwas lebendiges sein, denn es ging umher. Crowner warf ein Blick um die Ecke und sah ein Orkkrieger, was ihn erschtaunte, oder besser gesagt misstrauisch machte war, dass der Ork alleine war. Denn meistens waren mehrere in gruppen. Troztem wollte Crowner nicht, dass der Ork sie sah und sie besprachen sich kurz. Alle waren einverstanden, dass sie den Ork wenn möglich umgingen, sie hätten ihn zwar sicher besiegt, aber wenn so ein fiech einmal laut brüllt ist es leicht möglich, dass man nachher 10 um sich hat und das ist dann eher ungemütlich. Einer nach dem anderen schlich hinter dem Ork durch, zuerst Kelvin, dann Gjaron, bis jetzt lief alles glatt. Danach Kelvin, doch der Ork drehte sich umm und schwupp, Kelvin verschwand leise hinter dem nächsten Felsen..."puuh"...glück gehabt. Sie warteten, bis sich der Ork wieder gemächlich umgedreht hatte und dann ging Carras durch, Danach noch Crowner, er musste besonders aufpassen, denn seine Schweren Stahlschuhe waren ziemlich laut auf Stein. Er ging langsam vorwärz, schon hörte Crowner wieder das kurrende seufzen des Orks, welches er machte, wenn er sich umdrehte. Er ging ruhig weiter, bis er ebenfalls hinter dem Fels angekommen war. Die fünf schlichen kampfbereit weiter, das Zirpen einer Fleischwanze war zu hören, Crowner nahm sein Dolch und stach einmal mittendurch, dann war es wieder leise. Es wurde langsam dunkel und Crowner sagte, dass sie sich ein bisschen beeilen sollten, denn in der Nacht war es hier erst recht nicht gemütlich. Auch wenn Crowner keine Angst hatte, vor der Nacht im Minental hatte er respeckt und wenn es nicht nötig war, wollte er auch nicht unbedingt länger als nötig in der Nacht durchs Minental wandern. Etwas schneller als vorher schlichen/joggten sie vorwärts, nun kam ein Durchgang, eine kleine Höle. Crowner öffnete seine Tasche und nahm eine gebrauchte Fackel raus, die bestimmt noch reichen würde. Er zündete sie an und gab sie Kelvin, dann gingen sie ohne probleme durch die Höle, es waren zwar einige Spinnen zu sehen, das war aber auch schon alles. Endlich kamen sie am anderen ende wieder raus, kelvin löschte die Fackel wieder aus, die sie nur verraten hätte und dann schlichen sie ziemlich schnell weiter. Wie es schien, kamen in einigen alte errinnerungen auf, auch Crowner wusste, das hier fast der Anfang, war, ein stück weiter rauf waren die Meisten sträflinge hineingeschmissen worden. Aber nun ging es Berg ab, schon bald sahen sie die bedrohlich wirkende Burg in der Dunkelheit auftauchen.
07.07.2003, 20:26 #248
Carras
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Carras und der Rest der Gruppe bestehend aus einem Söldner einem Drachenjäger und 3 Wegelagerern bestaunte gerade die Burg als sie schon ein leises Knurren hörten.
Auf einmal standen 6 Wargs vor ihnen.

Carras zog sein Schwert und grinste.
Die anderen taten es ihm nach und der Kampf begann.
Die 3 Wegelagerer schnappten sich jeweils einen und Taeris und Crowner....ja? was machten die eigentlich?
Die loosten doch tatsächlich wer 2 haben darf und nur einen?

Carras stach einem Warg mitten ins Maul und schnitt ihm von unten weg den Bauch auf als dieser hochsprang. Das hatte Sam also gemeint dachte er als er sich schon wegducken musste.

Jetzt waren auch schon Taeris und Crowner da.. nun wo Carras sich 2 geschnappt hatte war ihre Diskussion überflüssig geworden.

Gjaron hinter dir rief Crowner und Gjaron konnte sich gerade noch zur Seite schmeißen bevor ein besonders großer Warg an ihm vorbeiflog.

Crowner machte mit diesem ziemlich kurzen Prozess und half Carras bei dem seinigen.
Schon nach einigen Minuten waren sie fertig und keiner war verletzt... noch nicht.....

Gerade wollten alle ihre Waffen wegstecken dals ein weiteres Knurren ertönte .. aber nicht von Wargs.
Sondern von.....
07.07.2003, 20:48 #249
Kelvin
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"Ein....Snapper..oder?"Stieß Kelvin hervor als er der Bestie, welche nur wenige Meter entfernt stand, in die Augen blickte und den puren Blutdurst erkannte, der die gehörnte Bestie dazu trieb schnell und genauso tödlich die kleine Gruppe zu umkreisen.Die Jünger Lees standen allesamt Rücken an Rücken, jeder bereit den Angriff des Snappers, oder was immer es auch war, abzuwehren, doch wen das Biest angreifen würde war ungewiss.Schön langsam verlor Kelvin die Freude an der Reise, musste er sein Leben ja auch schon zweimal vor hungrigen Bestien schützen.Dann plötzlich hörte das Knurren auf und Kelvin konnte die Kreatur nicht mehr sehen bis sie hinter einem der kargen Felsen hervorsprang, welche überall herumstanden.Der Wegelagerer war nichtmal in der Lage seinen Dolch zur Abwehr zu heben, da hatte ihn das Wesen, welches sich als Drachensnapper herauststellte, auch schon zu Boden geworfen und war bereit ihm die Kehle durchzubeissen.Kelvin hatte mit seinem Leben schon so gut wie abgeschlossen als er plötzlich ein lautes Krachen vernahm und der Drachensnapper nur einem Meter von ihm auf dem staubigen Boden lag, zusammen mit Carras der ihn wohl heruntergestoßen hatte und sich nun in aller Eile wieder aufrappelte und sein Schwert wieder zur Hand nahm.Kaum waren die beiden Wegelagerer wieder in der Lage sich zu verteidigen stürtzte der Drachensnapper wieder los, diesmal auf Gjaron, den er jedoch nicht erreichte.Ein Pfeil, geschossen von Taeris Steel, bohrte sich tief in den Leib der Bestie welche unter Schmerzen aufschrie und nun noch wütender zu sein schien.Diesmal war es Crowner, der den Drachensnapper aufhiehlt, mit einem gekonnten Schlag seiner neuen Erzklinge traf er die Snappermutation in den Unterleib, woraufhin alle fünf auf die Kreatur zuliefen und ihr den Rest gaben.
Kelvin atmete tief durch und wischte sich den Schweiß von der Stirn, ob sowas noch oft hier vorkäme?Kaum war das Biest besiegt setzte die Gruppe ihren Weg fort, vorbei an kahlen Felsen, kargen Landschaften und trostlosen Ebenen.Alles schien aus dem Tal geflohen zu sein, selbst das Leben selbst, so schien es.Dann erreichte die kleine Gruppe eine schmale, morsche Holzbrücke.[i]Ab hier wirds gefährlich, Orks sind überall und belagern die Burg.Wenn uns auch nur einer von ihnen sieht..."
Crowner ersparte es den anderen den Satz zu beenden, alle wussten was Geschehen würde falls sie entdeckt werden würden.
07.07.2003, 21:50 #250
Crowner
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Die fünf Krieger schlichen weiter, immer möglichst dem Weg nach um nicht die Orientierung zu verlieren. Der Weg, auf dem sie waren, wurde langsam schmaler, auf beiden Seiten türmten sich Geröll, Felsen und sonstiges Gestein auf. Sie sahen plötzlich einen grossen Umriss im Mondlicht, was zweifellos ein Ork war. Gjaron schaute hoch und erblickte ein Vorsprung, auf den sie es schaffen konnten, wenn sie sich gegenseitig halfen. Crowner stand unter den Vorsprung und half dan den anderen Hoch, danach musste er warten. Plötzlich erschien auf der Anderen Seite des Weges eine gestalt und Crowner machte sich schon kampfbereit. Doch die gestalt winkte, deshalb musste es einer von ihnen sein. Crowner ging hinüber und erkannte Kelvin, dieser überbrachte ihm die Nachricht, dass dies etwas wie ein Vorposten sein müsste, der Ork war alleine und Crowner soll warten, bis er mir ein zeichen gab, dann soll er ihn von hinten Angreifen. Gjaron, Carras, er und Taeris werden ihn von beiden Seiten unf voon Vorne angreifen, sobald Crowner zugeschlagen habe. Also wartete Crowner ab bis er Kelvins zeichen sah. Dann schlich er sehr leise hinter den Ork, der sich bis jetzt zum glück noch nie umgekehrt hatte. Crowner steckte das neue Schwert in die Scheide und nahm das alte mit den ziemlich grossen zacken. Dann schlich er weiter, bis er direckt hinter dem Ork war. Crowner nahm ein satz und Stach dem Ork in den Rücken, dort wo er etwa das Herz rechnete. Mit voller Kraft stiess er das Schwert in den Ork, der auf der Stelle tot war. Das war ein glückstreffer gewesen, doch erst jetzt fiel ihm auf, wieso die anderen zicht zu ihm gekommen waren, ein riesen Rudel von Scavengern griff die vier an. Kelvin hatte es gerade mit zwei zu tun, ebenfalls Carras und Taeris, um Gjaron waren etwa vier. Ein Scavenger, der sich mordlustig auf Kelvin stürzte erhielt einen sauberen fast schon Chirurgischen Kehlenschnitt und erst eine Sekunde später viel der Kopf runter. Carras hatte seine zwei gegner auch schon verwundet, einer hatte einen ziemlichen schrammen im linken flügel und dem anderen hatte er ein Bein fast abgetrennt. Taeris hatte auch keine Probleme die viecher in schach zu halten ,doch wie erwartet waren vier Scavenger gegen einen etwas viel und deshalb rannte Crowner zu Gjaron, nachdem er mühevoll sein zweites Schwert wieder aus dem Rücken des Orks gerissen hatte und half ihm. Gjaron wurde gerade von hinten von einem Scavenger angefallen, als Crowner eingriff und diesem sein Schwert durch das Rüchrat fahren liess. Carras hatte unterdessen auch einen erlegt mit einem stich mitten durch den Bauch. Gjaron startete einen rückangriff, als er bemerkte, dass ich seinen Rücken decke, er schien ziemliche Schmerzen im Rücken zu haben, wo ihn der Scavenger getroffen hatte. Gemeinsam erlegten sie schliesslich alle Scavenger, einigen entfernte die gruppe das fleisch und zog dann ein wenig weiter. Als sie bald darauf bei einer kleinen, verlassenen Molerathöle ankamen legten sie eine Rast ein. Kelvin und Taeris betrachteten sich den Rücken von Gjaron, wie erwartet war es nicht so schlimm, nur schmerzhaft, es gab einen blauen Fleck, weiter nichts. In der zeit, als sich die anderen um Gjaron kümmerten und verkündeten, dass es nicht so schlimm sei, zeigte Carras Crowner sein Schwert und fragte, was Crowner davon hielt. Kelvin machte im innersten der Höle ein Feuer, damit sie das Scavengerfleisch braten konnten. Crowner sagte, sie könnten noch Brot und wasser aus seiner Tasche nehmen und nahm das Schwert. Er hielt es und liess es sich drehen, so dass er den Griff aber immernoch in der hand hatte und bremste es dann ab indem er seine hand schloss worauf das schwert schon mit dem geringsten Druck anhielt, er schwang das schwert mit einer hand hin und her, dann machte er eine lange kombination von schlägen, schwang es durch die luft und schlug es dann eher sanft in einen Baumstamm. Das Schwert schnitt ziemlich weit in die Rinde und Crowner zog das schwert wieder raus. Danach betrachtete er sich die Klinge selber etwas genauer, nahm ein Stein und schlug sanft damit auf die klinge und hörte auf den ton. Dann wandte er sich an Carras:

"Scheint ein ziemlich gutes Schwert zu sein, auch nicht gerade das Schlechteste material, jedenfalls kein standartmaterial, ich würde sagen es hat auch ein wenig Zink und Chromstahl drinn bestimmt auch Eisenerz besserer Qualität, es scheint fast eine dünne Erzschicht zu haben, wie es aussieht. Es ist sehr handlich, meinem Masstab nach eher leicht, aber das kommt natürlich immer auf die Verwendung und den Anwender an, ich als Schmied, habe lieber etwas Schwerere Waffen, meiner Meinung nach kann man damit auch härter zuschlagen, aber mit diesem Schwert bist du sicher sehr schnell und um mit einer Schwereren klinge schnell zu sein musst du natürlich wieder Trainieren...aber ich will dir ja kein Vortrag halten, das weisst du ja sicher schon alles"

Crowner fuhr ein lächeln über die Lippe und er reichte Carras das Schwert. Die beiden gingen ebenfalls ans feuer und wärmten sich etwas auf, es war schliesslich nicht gerade allzuwarm. Jeder hielt eine Scavengerkeule übers Feuer und Crowner Verteilte jedem ein fünftel des Brotes. Sie erzählten sich gegenseitig Geschichten über die frühere Zeit, unter anderem im Minental, als sie noch "gefangen" waren in der Barriere. Die Keulen waren endlich gut durch und jeder biss herzhaft in sein Stück Fleisch. Die ganze Gruppe war sehr hungrig und so kam es, dass am ende jeder zwei Scavengerkeulen verdrückt hatte und Crowner noch sein Zweites Brot verteilte. Nach einer kleinen Rast löschten sie das Feuer, zogen ihre Gurte wieder etwas fester, und zogen weiter richtung Amazonenlager.

Es war nichts mehr passiert seid dem Vorfall mit dem Ork, worüber jeder froh war. Allen taten langsam die Füsse etwas weh und Crowner spürte das gewicht seiner Rüstung und seiner Stahlschuhe, die nächsten würde er sich aus Erz anfertigen lassen oder so. So trotteten also alle fünf weiter und versuchten dabei möglichst leise zu sein.

Als jeder in seinem Trott war und sich mehr oder weniger auf die geräusche konsentrierte blieb plötzlich einer stehen. Es war Taeris, der etwas gehört hatte, sie gingen alle Rücken an rücken und besprachen sich. Die fünf bildeten einen Kreis respektive ein Fünfeck und bewegten sich so langsam und möglichst leise vorwärts, da Taeris nicht wusste, wo er das geräusch gehört hatte. Plötzlich sprangen etwa sieben Wülfe auf die Gruppe, Crowner schrieh "Runter!" alle duckten sich und hielten die Schwerter hoch. Dadurch waren schon 3 Wölfe ausser gefecht gesetzt und einer verletzt. Alle stürmten los und erledigten die restlichen 3 und der Verwundete erhielt von Kelvin den Gnadenstoss.weiter
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