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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3
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16.05.2003, 14:40 #151
Der Inquisitor
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Die Schritte der Soldaten hallten im Burghof wieder, während sich zwei Trupps sammelten. Dorrien schirmte die Sonne mit der Hand ab und beobachtete die Szene. Eine Abteilung der Stadtgardisten würden Tannenberg und er selbst anführen, die andere gehörte zu einigen Paladinen, die vor kurzem eingetroffen waren. Der Hexenjäger kannte den Grund ihres Aufenthaltes in Gorthar nicht und auch nicht ihr Ziel, doch das interessierte ihn auch nicht sonderlich.
Er selbst hatte mittlerweile nur noch ein Ziel vor Augen - den Kut. Dank Leon kannten sie zwei wichtige Stützpunkte, eine Taverne und eine unterirdische Festung.
Dorrien hörte ihm gut bekannte Schritte hinter sich, ohne Eile drehte er sich um, sein Blick traf sofort den Tannenbergs. Der alte Inquisitor nickte seinem ehemaligen Schüler zufrieden zu, während er noch an seinen ledernen Handschuhen herumzupfte.
"Und, alles bereit?" fragte Tannenberg ruhig und musterte die Reihe der gortharianischen Krieger, die inzwischen vollzählig waren. Dorrien bestätigte dies mit einem kurzen Kopfnicken, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren drehte sich Tannenberg um und stapfte auf das Tor zu. Mit einer Handbewegung bedeutete er Dorrien und den Soldaten, ihm zu folgen. Das große hölzerne Tor schwang knarrend auf, etwas später marschierte der Trupp mit den beiden Inquisitoren an der Spitze in die Stadt hinunter...

Der Gestank von Müll und schmutzigem Wasser drang in Dorriens Nase, als sie die Armenviertel erreichten. Tannenberg ging mit strammen Schritten voran, seine Augen waren eiskalt geradeaus gerichtet und er würdigte die Leute, die aus den Häusern heraus den Zug der Soldaten begafften, keines Blickes. Die Straße selbst hingegen war wie leergefegt. Dorrien kannte diesen Anblick zur Genüge, es war nicht gerade sehr ermutigend für die Bewohner diese Gegenden, wenn die Inquisition mit einem Haufen Soldaten im Gepäck auftauchte. Denn das hieß dann, dass sie ein einziges Ziel hatte. So auch diesmal.
Der Zug der Krieger schlängelte sich durch die engen, schmutzigen Gassen, um wenig später eine etwas breitere Straße zu erreichen. Einige Meter weiter war auch schon ihr Ziel, die Taverne 'Zum Hecht im Karpfenteich'...
"Umstellen." befahl Tannenberg knapp und wartete kurz, bis die Soldaten Position bezogen hatten, dann zog er sein Schwert und klopfte an der Tür, im Klartext er verpasste ihr einen einzigen, gut gezielten Tritt, der ausreichte, um sie aus den rostzerfressenen Angeln zu reißen. Der Hexenjäger betrat die Gaststube, kurz hinter ihm Dorrien mit gezogenem Bogen sowie zwei Soldaten.
Sofort richteten sich alle Augen auf die Neuankömmlinge, zuerst herrschte kurze Zeit Stille. Die Ruhe vor dem Sturm...
Dorrien erfasste aus den Augenwinkeln eine Bewegung, er wirbelte herum und ließ die Sehne seines Bogens los. Einen Herzschlag später wurde ein Kultist nach hinten geschleudert, der Pfeil steckte tief in seiner Stirn. Sein Wurfmesser fiel nutzlos zu Boden...
"Alaaaaaaarm1" brüllte der Wirt plötzlich und duckte sich hinter der theke, kurz bevor ein Bolzen in der Rückwand des Hausen einschlug. Chaos brach aus. Einige der Gäste versuchten schreiend in die oberen Stockwerke zu entkommen, andere zogen bis dato versteckte Waffen. Tannenbergs Schwert beschrieb einen eleganten Bogen durch die Luft, im nächsten Moment brüllte ein angreifender Kultist auf, als die breite Klinge sich mit voller Wucht von oben in seine Schulter grub. Mit einem Tritt beförderte der Hexenjäger seinen sterbenden Gegner nach hinten und befreite seine Waffe.
"Das Spiel ist aus! Im Namen Innos' und der Inquisition, ergebt euch oder sterbt!" rief Tannenberg, doch seine Stimme ging im Chaos der Schrei unter. Das störte ihn allerdings wenig, es war ohnehin mehr eine Standartfloskel, sein Schwert hingegen schnitt weiterhin durch die Luft und ab und an durch das Fleisch eines Kultisten...
Plötzlich ertönten schwere Schritt vom oberen Stockwerk aus, der Klang eisenbeschlagener Kampfstiefel. Im nächsten Moment bahnten sich einige in schwarze Mäntel gekleidete, mit Schienenpanzern und Kettenhemden gerüstete Krieger ihren Weg durch die panische Menge der niederen Kultisten. Eine Armbrust entlud ihre Spannung mit einem trockenen Knacken, der Stadtgardist neben Tannenberg sackte leblos zusammen, ein Bolzen ragte aus seiner Kehle. Dorriens Blick traf kurz den des Schützen, der Kultist hatte stahlblaue, kalte Kanoniersaugen, die Dorrien innerhalb eines Herzschlages einzuschätzen schienen. Der Inquisitor riss seinen Bogen hoch und schoss, doch sein Gegner sprang gleichzeitig von der Treppe herunter auf die Theke, wobei er sein Schwert aus der Scheide riss...
"Los, hol die anderen! Ich will sie hier drin haben, alle!" rief Tannenberg dem Stadtgardisten zu, der mit seiner Armbrust gerade einen mit zwei Kurzschwertern bewaffneten Kultisten über den Haufen schoss. Dieser nickte kurz und verschwand aus der Taverne. Tannenberg selbst riss sein Schwert hoch und stürmte auf den Kultkrieger zu, dieser parierte den wuchtigen Hieb. Doch er hatte die Kraft des Hexenjägers unterschätzt und musste zurückweichen, fast wäre ihm sein Schwert aus der Hand geprellt worden...
Inzwischen kamen mehr bewaffnete Kultisten die Treppe herunter, Dorrien hatte einen Tisch umgeworfen und nutzte diesen als Deckung, während er auf die Neuankömmlinge feuerte. Einer brach gurgelnd zusammen, ein Pfeil ragte aus seiner Brust, doch im nächsten Moment schoss ein ebenfalls mit einem Bogen bewaffneter Kultist zurück. Dorrien zog im letzten Augenblick den Kopf ein, bevor der Pfeil über ihn hinüberpfiff und kurz zitternd in der Wand stecken blieb...
Gleich darauf allerdings stürzte der Kultist von der Treppe, durchbohrt von den bolzen der jetzt in den Schankraum stürmenden Stadtgardisten.
Der Wirt, der sich bis jetzt hinter dem Tresen versteckt hatte, entschloss sich jetzt allerdings dazu, in den Kanpf einzugreifen. Mit einem "Für den Erlöser!" auf den Lippen sprang er auf und zielte kurz mit einer tödlichen Kriegsarmbrust, bevor er den Abzug betätigte. Einer der Stadtgardisten wurde zurückgeschleudert als der Bolzen ihn mit ungeheurer Kraft trat und mühelos den Stahl seines Brustpanzers durchbohrte.
Dem Wirt blieb allerdings keine Zeit sich über den kleinen Sieg zu freuen, Dorrien ließ die Sehne seines bogens los und im nächsten Augenblick wurde der Kultist nach hinten gerissen, als der Pfeil des Inquisitors sich zielgenau zwischen seine Augen bohrte.
Unterdessen klirrten die Schwerter Tannenbergs' und seines Gegners unerbittlich aufeinander. Der Kultist war etwas wendiger, doch sein Gegner kämpfte mit einer unermütlichen Brutalität. Wie immer führte Tannenberg seine Hiebe mit chirurgischer Präzision und großer Kraft, um die Verteidigung seines Feindes zu zerschmettern. Dazu kam es öetztendlich allerdings nicht mehr, bevor sich drei Gardisten auf den Kultanhänger stürzten und ihn kurzerhand allein aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit in Stücke hackten...


Tanenberg schwang sein Schwert spielerisch durch die Luft und lächelte, während die Stadtgardisten die überlebenden Kultisten im Schankraum zusammentrieben und in Ketten legten. Dorrien stadt neben ihm, stützte seine Hände auf seinen Bogen und beobachtete ungerührt das Geschehen. Das Jammern und Flehen der Kultisten, die genau wussten was ihnen bevorstand, schien er nicht einmal zu hören...
16.05.2003, 14:49 #152
Superluemmel
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Eine angenehme Ruhe lag über dem Wald. Nur leise Geräusche waren zu vernehmen - das leise Rascheln des Blätterdachs unter der sanften Hand des Windes, das entfernte Knacken von zu Boden fallender, müde und alt gewordener Äste und das leise Plätschern des kleinen Nebenarms des Gletscherstromes.
Üppige Mooslandschaften breiteten sich zu beiden Seiten des Baches aus, mehr als hüfthohe Farne streckten ihre vielgliedrigen Arme zum in schmalen Lichtbahnen einfallenden Licht. Wie eine blau schimmernde Ader lag das Bächlein mitten in dem Meer aus saftigem Grün und schlängelte sich in sanften Schwüngen zwischen den braunen Stützpfeilern des von unzähligen Lichtflecken durchsetzten Geästs.
Selbst die Vögel zirpten nur mit gedämpfter Stimme ihre Lieder um die Ruhe der Szenerie nicht zu zerstören. Lautlos glitten sie als winzige Schatten unter den ausladenden Baumkronen entlang, wichen mit eleganten Manövern hervorstehenden Zweigen aus und landeten leichtfüßig auf einem sicheren Plätzchen weit über den Köpfen der kleinen Wandergruppe.
Wo die Sonne ihre glühenden Lichtfinger durch das dichte Blattwerk streckte, huschten flirrende Pünktchen durch die Luft. Kleine Insekten, die angepornt von ihrer wärmenden Berührung wilde Tänze vollführten. Niemand schien auf die dreiköpfige Gruppe aus Menschen zu achten, die sich nahezu lautlos durch die stillen Flure des Waldes bewegte.
Schatten verhüllten das Gesicht des Waffenmeisters. Nur einige unter der Kapuze hervorlugende Haarsträhnen deuteten darauf hin, dass sich unter dem schwarzen Stoff mehr als ewige Dunkelheit verbarg.
Der Krieger war den gesamten Tag äußerst schweigsam gewesen. Sogar noch schweigsamer als normalweise der Fall war. Die Welt seiner Gedanken hatte ihn wieder voll und ganz eingefangen.
Seit dem Aufbruch von der Höhle drehten sich seine Gedanken hauptsächlich um den Alten. Mittlerweile war er sich absolut sicher, dass sie sich schon einmal begegnet waren. Kein Mensch konnte über derartig viel Wissen über die Person eines anderen wissen, ohne sie zumindest einmal zuvor getroffen zu haben. Außer... sie war ein Gott.
War der Greis wirklich eine Gottheit?
Nein, das war undenkbar. Götter hatten mit Sicherheit andere Wege, um ihre Interessen kundzutun. Warum sollten sie sich mit einer schwächlichen, sterblichen Hülle abgeben?
Die Lösung musste anderweitig liegen. Der Alte kannte seinen Vater, so viel hatte Frost inzwischen herausgefunden. Leider half ihm das auch nicht wirklich weiter. Sein Vater hatte sich gerne mit Frost völlig unbekannten Gesellen umgeben. Die wenigsten von ihnen hatte er jemals zu Gesicht bekommen. Mal davon abgesehen, dass er damals kaum ein Schwert hatte heben können.
"Esteron, ihr bewegt euch beinahe so grazil wie ein Troll", ließ Frost unerwartet vernehmen, ohne sich zu seinem Begleiter umzuwenden.
"Es würde sowohl eurer eigenen wie auch der Gesundheit eurer Begleiter zugute kommen, wenn ihr euch ruhiger fortbewegen würdet."
Der Waffenmeister sprach leise und direkt nach vorne gerichtet. Unruhig wanderten seine Augen in den Schatten der Kapuze hin und her. Er traute dem Frieden der Szenerie nicht.
"Eure Beine sind mehr als grobe Klötze auf denen ihr laufen könnt. Sie verfügen über eine eigene Motorik, vor allem eure Füße schreien geradezu danach, sorgfältiger eingesetzt zu werden. Versucht ein Gefühl für die Unebenheiten des Bodens zu entwickeln. So könnt ihr einerseits verhindern umzuknicken und andererseits verursacht ihr nicht gar so einen Lärm."
16.05.2003, 17:10 #153
I-Guthwulf-I
Beiträge: 58

Was ein Gemetzel.
Aus dem Schatten einer Häusernische blinzelte Guthwulf auf die offene Tavernentür, senkte dann den Blick, um sich wieder seiner Schnitzerei zu widmen. Ruhig und sauber glitt die Klinge des Krummdolches über das Holz, kein Zittern, kein nervöses zucken verriet, dass der Kopfjäger gerade Zeuge eines kurzen, aber blutigen Kampfes innerhalb des Schankraumes der Kneipe "Zum Hecht im Karpfenteich" geworden war. Die Männer der Inquisition meinten es anscheinend verdammt ernst. Und sie hatten es auf diesen Kult abgesehen, vielleicht noch mehr, als sie den Tavernenkiller suchten. Das war schlecht, denn es war der Kult, der Guthwulf mit einer satten Prämie von sage und schreibe 5000 Goldstücken belohnen wollte, sollte es ihm gelingen, den schwarzen Krieger niederzustrecken. Ein Honorar, welches einem Jäger nicht alle Tage angeboten wurde, und welches der Wolf gedachte einzustreichen. Wenn diese Narren die Verstecke dieser verblendeten Gebetsfetischisten jetzt aber stürmten, würde Guthwulf bald wieder mit leeren Händen dastehen. Was nützte einem der Kopf eines Verbrechers, wenn es niemanden gab, der dafür bezahlte? Nein, das konnte der alte Recke nicht zulassen. Er hatte sich seine Altersvorsorge verdient.
Der Wolf stieß sich von der Hauswand ab und trat auf die Straße hinaus. Gelassen und ohne Eile stapfte er die Gasse entlang, den Hut tief ins Gesicht gezogen, das schwere Ledercape umhüllte seinen Körper. Ungehindert verließ er das Armenviertel, bog auf die Hauptstraße ein und wandte sich in Richtung der Schneidergasse. Schon wenige Minuten später pochten behandschuhte Finger gegen die Tür eines kleinen, älteren Fachwerkhauses. Ein Rumpeln und Poltern, begleitet von einem gedämpften "Ich komme" war die Antwort. Die Tür wurde geöffnet, und Adana starrte in das hagere Gesicht des Kopfgeldjägers. Die Miene der fülligen Frau verriet tiefe Überraschung.

"Was...wie...du hast so schnell...?"
-"Die Inquisition hat eure Freunde im "Hecht im Karpfenteich" erwischt."
"WAS?"
Die Miene des Wolfs blieb völlig ungerührt, auch als die kleine Frau ihn an den Schultern packte und ihn mit ungläubigen Augen durchbohren wollte.
"Was hast du gesagt?!"
-"Sie sind Futter für die Ratten. Die Überlebenden werden brennen."
Das war es, was die Inquisition mit allen Ketzern machte. Man brauchte also kein Hellseher zu sein um zu wissen, was als nächstes passieren würde. Adana fuhr sich gedankenverloren durch die Haare, drehte dann den Kopf und brüllte ins Haus.
"Bort! Komm her, schnell!"
Der Stadtwächter erschien. Sein Haar war zerzaust. Guthwulf wollte nicht wissen, wobei er die beiden Kultisten eben gestört hatte.
"Was ist los?"
-"Sie haben den Hecht auch erwischt."
"Beim lichterfüllten Erlöser, das darf nicht wahr sein...wir...wir müssen..."
"Wir müssen die Waldfeste warnen. Unsere Brüder und Schwestern..."
-"Sei still, Weib!"
Bort funkelte die füllige Dame zornerfüllt an, wandte dann den Blick zu Guthwulf, musterte den Kopfgeldjäger mit finsterer Miene. Man konnte sehen, dass der Stadtwächter nachdachte.
Schließich ging ein Ruck durch Borts Leib.

"Nun gut. Ich sehe, wir müssen handeln. Wolf, du musst etwas erledigen."
Schweigend streckte Guthwulf die behandschuhte Hand aus. Seine Augen waren zwei stahlgraue Teiche der Kälte.
"500 Goldstücke."
-"Du verdammter...ach was soll’s. Es ist zu wichtig. Na schön, warte hier."
Resignierend verschwand Bort im Inneren des Hauses. Wieder hörte man es poltern und scheppern. Guthwulf lehnte sich an den Türrahmen und drehte an einem halbfertigen Tabakstengel. Er hatte Zeit.
Bort kam nicht heraus, er stürzte fast. Seine Stimme klang triumphierend, als er dem Kopfjäger zwei Pergamentstücke sowie einen schweren Lederbeutel in die Hand drückte.

"Ich hab sie gefunden, bei allem Licht dieser Erde, Glück gehabt. Hier..." Der Stadtwächter deutete auf das erste Pergament. Es handelte sich um eine Karte. "Dieses Schriftstück wird dich über die Berge und bis in den großen Wald führen, in dem die Festung unserer Brüder liegt. Gib ihnen diesen Brief. Du musst sie warnen, hörst du?"
Der Wolf steckte das Gold in seinen Gürtel, nahm dann Karte und Brief.
"Unsere Büder werden dich allerdings nicht einfach in die Festung einlassen. Du brauchst eine..."
-"Kette." Kommentarlos griff Guthwulf in den Halsausschnitt seiner Rüstung und förderte das silberne Kleinod zutage, welches er am Tage zuvor von Ratho bekommen hatte. Borts Augenlider formten sich zu schmalen Schlitzen.
"Woher hast du die?"
-"Ist mir zugeflogen."
Die Kette verschwand wieder unter der Rüstung. Der Stadtwächter seufzte.
"Nun gut, dann muss ich dir wenigstens keine mehr geben. Du weißt, was du zu tun hast?"
Der Kopfjäger nickte. Er würde sich auf den Weg zu dieser Festung machen, die Menschen dort warnen und sehen, dass er sich einen guten Batzen Gold verdienen konnte. Niemand brachte ihn um sein Kopfgeld.
"Gut, dann verlier keine Zeit. Mach dich sofort auf den Weg, trödle nicht, dann kannst du den Marsch zügig schaffen. Denk daran, erwischen sie die Waldfestung, sieht es düster aus mit deiner Bezahlung. Nur dort lagert genug Geld, um das Kopfgeld zu decken."
-"Aye."
Guthwulf wandte sich ab und trat auf die belebte Straße hinaus. Er hörte, wie hinter ihm die Tür verrammelt wurde. Ein hauchdünnes Lächeln huschte über die spröden Lippen des Wolfes. Er könnte wetten dass den beiden Kultisten die Lust an dem vergangen war, wobei der sie eben gestört hatte.
Zielstrebig stapfte er durch das Gossengewirr der Hafenstadt, passierte schließlich das mächtige Stadttor, um sich, immer der Handelsstraße folgend, auf de Weg in Richtung Gebirge zu machen. Es hatte sich alles ein wenig anders entwickelt, als Guthwulf es gern gesehen hätte, aber es würde auch so klappen. Er war anpassungsfähig und egal wie die Sache für den Kult ausging, er würde dafür sorgen, dass seine Taschen sich letztendlich mit Gold füllte. Wessen Köpfe dafür rollen musste, interessierte den alten Krieger nicht im Geringsten, solange es nur nicht sein Eigener war...
16.05.2003, 19:42 #154
Phoenixfee
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Phoenixfee sollte nicht mit, das "währe zu gefährlich" hatte Dorrien gesagt.
So beobachte sie im Trainingsaal die Bauarbeiten und aus einem der Fenster den Aufmarsch der Soldaten auf dem Burghof.

Phoenixfee langweilte sich jetzt schon, der umbau der Zielscheibe verzögerte sich und sie wusste nicht was sie machen sollte.
Pahh, von wegen zu gefährlich! sagte sie zu sich selbst und hatte beschlossen Dorrien, Tannenberg und die Soldaten heimlich zu folgen.

Als der Trupp Soldaten mit Tannenberg und Dorrien an der Spitze aus dem Burgtor Marschierte, folgte sie in einiger Entfernung.
Immer so gerade die hinteren Soldaten sehent huschte sie von Hauswand zu Hauswand und Samtpfote folgte Ihr.

Sie beobachte das geschehen aus einer sicheren Entfernung, aus einem versteck hinter ein Paar großen Kisten die ein stück von einer Hauswand entfernt standen.
Kurz bevor Dorrien, Tannenberg und von Soldaten bewachten, gefesselten Männer die Taverne Verliesen. sah sie einen Mann aus einer Hausnische heraus treten und verschwinden.
Der hat das wohl auch die ganze Zeit beobachtet dachte Fee aber sie beschloss das Dorrien nicht zu sagen, sie war ja auch gegen seinen willen hier, weil Ihre Neugierde sie mal wieder dazu verführt hat.
die Männer aus der Taverne wurden auf dem kleinen Platz vor der Taverne zusammen getrieben und diese musten sich auf dem Boden setzen.
Tannenberg und Dorrien gingen die gefesselten Männer einem nach dem anderen ab und sprachen mit ihnen, sowie es aussah um etwas zu verstehen war sie zu weit weg, aber wie es aussah schrie gerade dieser Tannenberg einen der Männer an und versetzte Ihm einen Tritt.

Phoenixfee wollte gerade wieder zur Burg zurück gehen als sie einen anderen mann sah der sich vorsichtig dem Geschehen auf dem Platz schleichend näherte.
An der Rückwand von einem der Häuser die um den Platz standen sah sie Ihn im Schatten des Hauses verschwinden aber nur ein paar Minuten Später sah sie ihn wieder und diesmal auf dem Dach des Hauses.
Dieser Mann war bewaffnet mit einem Bogen, einem sehr Großen und wuchtigen Bogen, so ähnlich wie der Kriegsbogen Bloodys.
Dieser beobachtete von dem Dach aus das geschehen auf dem Platz vor der Taverne.
Nein, er Beobachtete nicht nur jetzt nahm er seinen Bogen von der Schulter und wie es aussah legte er sich in aller ruhe ein paar Pfeile, vor sich zurecht.
ein Attentäter durchzuckte es Phoenixfee.
Dann ging alles sehr schnell.
Phoenixfee sah wie der Mann eine Pfeil spannte und auf einen der Leute auf dem Platz vor der Taverne zielte, Ohne nachzudenken riss sie Ihren eigenen Bogen von der Schulter und nahm einen Pfeil rannte hinter den Kisten hervor schrie in Richtung Tavernenplatz, aus Leibeskräften noch ein ACHTUNG! ATTENTÄTER AUF DEM DACH! , Zielte und schoss.
Ihr Pfeil traf den Mann kurz unterhalb der Linken Schulter, dieser lies die Gespannte Senne los und sein Pfeil flog auf die Gruppe der Männer zu.
Aus den Augenwinkel sah sie wie Dorrien zu Boden ging und das einige der Soldaten Ihre Waffen zogen. Auf dem Platz brach nun ein heilloses durcheinander aus.
Phoenixfee stürmte los auf das Haus zu auf dem der Attentäter ist oder gewesen war, dieser war von hier unten aus nicht mehr zu sehen.
An der Rückwand des Hauses fand sie eine Leiter, ohne nachzudenken kletterte Fee diese hinauf aufs Dach des Hauses.

Vorsichtig lugte sie über den Rand des relativ Flachen Daches und sah von dem Attentäter nicht mehr.
Fee kletterte nun ganz auf das Dach und näherte sich der Stelle von, wo aus der Mann geschossen hatte.
Phoenixfee fand den Bogen des Mannes, die Pfeile die er sich zurechtgelegt hatte und jede menge Blut.
Die Blutspur führte Quer auf das Dach des Nachbarhauses zu, aber sie wollte das wohl besser den Soldaten überlassen den Mann zu Stellen und Ihn festnehmen zu lassen.
Sie sah auf den Platz hinunter und sah das dort immer noch ein relatives Chaos herrschte.
Sie nahm den Bogen und die Pfeile an sich und kletterte die Leiter wieder hinunter, als sie wieder auf dem Boden war rannte sie zu den Soldaten und zu den beiden Inquisitoren
Was ist mit Dorrien? Auf dem Dach da war ein Attentäter. rief sie den Soldaten zu Ich hab den Kerl getroffen aber der ist abgehauen ich hab aber Seinen Bogen und ein Paar Pfeile, auf dem Dach sind Blutspuren! mit diesen Worten Stand sie auf einmal dem Inquisitor Tannenberg gegenüber der sie aus kalten Augen musterte.
Was ist mit Dorrien, lebt Er noch? Wo ist Er? fragte sie den Inquisitor und schaute sich sorgenvoll um.
Ja, Dorrien lebt noch. Der Pfeil hat Ihn am Linken Arm getroffen. Er wird gerade in der Taverne von einem der Soldaten versorgt. sagte Tannenberg.
Ohne Tannenberg weiter zu beachte stürmte Fee in die Taverne um nach Dorrien zu sehen.
16.05.2003, 20:50 #155
Der Inquisitor
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"Innos hat uns verraten!" jaulte einer der Kultisten, als er von dem Soldaten grob aus der Taverne gestoßen wurde. Keine Sekunde später taumelte er auch schon zurück, als Tannenbergs Faust auf seinen Unterkiefer traf.
"Andersrum, mein Junge." knurrte der Hexenjäger und rammte dem Kultisten noch das Knie in den Magen, bevor er sich abwandte ohne den Mann noch eines Blickes zu würdigen. Dorrien beobachtete kalt, wie der Kultist neben Blut und Speichel auch seine Schneidezähne in den Straßenstaub spuckte, als ein Stadtgardist ihn grob wieder hochzog und mit wohlplazierten Schlägen zu den übrigen Gefangenen dirigierte. Sie hatten einen von der Anzahl her guten Fang gemacht, dennoch bezweifelte Dorrien dass sie das sehr viel weiterbringen würde. Wie es derartge Kulte nun mal an sich hatten erwischte man bei solchen Aktionen meist nur die rangniedersten Häretiker, die nicht viele Informationen besaßen.
Dennoch war er zufrieden, denn die Hauptziele waren doch ganz andere - zum einen das Volk durch Abschreckung davon abzuhalten, zum Kult überzulaufen und zum anderen um den Rat zu überzeugen. Ihre richtig fette Beute würden sie später in der unterirdischen Waldfestung machen, wenn Leons Angaben stimmten - und spätestens jetzt zweifelte Dorrien nicht mehr am Wahrheitsgehalt der Informationen des Diebes...
Langsam wurde es etwas ruhiger. Die Gefangenen waren Abmarschbereit, die Stadtgardisten sicherten das Gebäude und bereiteten es für die bald folgende Untersuchung vor. Die Toten wurden zusammengesammelt und für den Abtransport vorbereitet. Auch zwei der gortharianischen Soldaten hatten den Kampf nicht überlebt...
Dorrien Schritt gerade ein weiteres Mal die Reihe der in Ketten gelegten Kultisten ab, als plötzlich ein Warnschrei die Stille, die inzwischen eingekehrt war, zerriss. Das klang nach Phönixfee! Dorrien riss den Kopf herum, er sah gerade noch, wie die Amazone auf das Dach des Hauses hinter ihm zielte und schoss, dann explodierte Plötzlich heißer Schmerz in seinem linken Oberarm. Die Wucht des Pfeils riss ihn nach vorn, er stieß einen überraschten Schrei aus, dann stürzte er zu Boden. Die Soldaten zogen ihre Waffen, Tannenberg sah sich hektisch um und suchte die Dächer nach dem Feind ab. Dorrien bekam davon nicht mehr viel mit, bevor Schwärze sein Bewusstsein hinfortspülte...

Als der Inquisitor wieder zu sich kam fand er sich in der Taverne wieder, die er vor kurzem gestürmt hatte. Er lag auf einem Tisch, ein Soldat hantierte mit einer Binde an seinem linken Oberarm herum. Mit dem Bewusstsein kam auch der Schmerz wieder, Dorrien biss unweigerlich die Zähne aufeinander. Als ob die Verletzung nicht auch an sich schon ausreichend unangenehm war, der Alkohol, mit dem der Soldat die Wunde desinfiziert hatte, brannte wie die Hölle selbst. Aber nun ja, das war wohl ein notwendiges Übel.
"Was ist überhaupt passiert...?" fragte er, der Soldat antwortete jedoch nicht sofort sondern schien sich seine Worte erst im Geist zusammenzusetzen.
"Ein Kultist hat es wohl nach draußen geschafft, oder er war schon draußen oder sowas, jedenfalls hat er von einem Dach aus auf dich geschossen. So'n Mädel hat aber erst auf ihn geschossen und wohl auch getroffen. Jedenfalls kann's sein dass sie dir das Leben gerettet hat."
Dorrien nickte verstehend und setzte sich vorsichtig auf, der Soldat hatte die Bandagierung inzwischen abgeschlossen.
Im selben Augenblick kam Phönixfee in die Taverne gestürmt und bombardierte ihn erst einmal mit besorgten Fragen. Der Inquisitor beruhigte sie so gut es ihm möglich war.
"Ich hab' doch gesagt es ist zu gefährlich..." meinte er und grinste, doch sein Grinsen war leicht schmerzverzerrt.
"Nun ja, du hast mir das Leben gerettet wie es aussieht. Ich danke dir... Scheinbar bin ich dir jetzt etwas schuldig."
Dorrien lächelte und stand auf, im ersten Moment war er noch etwas wackelig auf den Beinen, dann gewann er jedoch schnell wieder sein Gleichgewicht zurück und ging langsam zum Ausgang der Taverne. Tannenberg erwartete ihn bereits vor selbigem, in seiner Hand hielt der alte Hexenjäger einen qualitativ hochwertg aussehenden Komposit - Langbogen.
"Die Waffe des Attentäters. Ihn selbst haben wir auch... Na ja, seine Leiche. Er hat versucht von einem Dach zum anderen zu springen als er von unseren Leuten verfolgt wurde und ist dabei zu kurz gehüpft."
Tannenbergs Blick richtete sich auf Phönixfee.
"Saubere Arbeit." meinte er trocken und hielt der Amazone den Bogen des Attentäters hin, den diese perplex entgegennahm. Der alte Inquisitor drehte sich um und hob die Hand.
"Wir gehen!" befahl Tannenberg, der Zug setzte sich in Bewegung, erneut marschierte der Hexenjäger an der Spitze...
16.05.2003, 21:45 #156
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Perplex schaute Phoenixfee immer noch auf den Bogen des Attentäters.
Tannenberg hatte Ihr diese Waffe gegeben, als sie nachfragte Für mich? , sagte der Hexenjäger nur Ja, der Bogen gehört dir. Du hast diesen feigen Mordanschlag verhindert, Dorrien ist zwar verletzt aber er lebt noch und Er ist hart im nehmen. Der Attentäter ist tot. Wie es schien war es ein Auftragskiller der von den Kultisten angeheuert worden ist. Wir müssen als vorsichtig sein, wo einer ist, ist bestimmt der nächste nicht weit.
Phoenixfee berichtete das sie kurz vor dem Attentäter ein anderen Mann gesehen hätte der Das geschehen in der Taverne aus einer dunklen ecke beobachtet hat.
Aber da es in der Ecke wirklich sehr dunkel gewesen ist konnte sie leider keine genaue Beschreibung dieses Mannes geben.

Während des Marsches zur Burg zurück ging sie neben Dorrien der einen Dicken Verband um den arm trug und diesen auch noch in einer Schlinge fixiert hatte.
Dorrien hielt sich Tapfer, aber ab und zu sah sie wie sein Gesicht sehr verkniffen war.
tut mir leid das der Kerl dich doch noch getroffen hat Sagte sie leise zu Dorrien ich hätte wohl besser früher Schiessen sollen.
Dorrien schüttelte mit dem Kopf mach dir keine sorgen, du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet. sagte Dorrien ebenso leise zurück ohne dein eingreifen, wer ich wahrscheinlich tot und diesen Kratzer werd ich schon Überleben.
Dorrien musterte den Komposit-Langbogen der jetzt auch noch über Fees Schulter hing. Das ist ein Guter Bogen und ich würd mir mal sorgen um deine Arme machen. Du wirst jetzt wieder einen Muskelkater bekommen, wenn du länger mit dem Bogen trainierst. Der Kompositbogen ist stärker als der Langbogen und um die Senne zu spanen braust du auch mehr kraft als bei dem Langbogen.
Also trainier fleißig, das du dich auch wieder an den Bogen gewöhnst.

Den restlichen weg, zur Festung, marschierten sie schweigend und jeder mit seinen Gedanken beschäftigt.
Als sie durch das Tor in den Burghof gingen, kam Phoenixfee, einer der Soldaten entgegen der in der Trainingshalle mit an dem Umbau der Zielscheibe geholfen hat.
Mylady, der Baumeister ist mit der Arbeit fertig. Er wartet im Trainingssaal auf Euch. Sagte Dieser als Er vor Phoenixfee und Dorrien stand.
Gut, Danke. Das muss ich mir ansehen. sagte Phoenixfee und wollte sich von Dorrien verabschieden, weil sie meinte das Er als erstes zu einem der Heiler gehen würde, aber Dorrien sagte nur ich komm mit, das was du da hast machen lassen muss ich mir auch ansehen, ob es überhaupt was Taugt. mit diesen Worten marschierte Dorrien in Richtung Trainingssaal davon und Phoenixfee folgte Ihm in Begleitung des Soldaten und Samtpfote.
17.05.2003, 00:31 #157
manmouse
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Esteron stapfte unbelassen und erlöst von den Qualen der letzten Tage und Nächte, gut gelaunt neben Satura her. Der Waffenmeister war den beiden immer einen Schritt voraus gewesen und sehr wortkarg seitdem sie aufgebrochen waren. Doch ganz plötzlich, geradezu vollkommen unerwartet brach der Kerl sein Schweigen.

"Esteron, ihr bewegt euch beinahe so grazil wie ein Troll", hatte der Waffenmeister gesagt.
Der Wanderer blickte erschrocken auf. Hatte er gerade irgendwas angestellt? Und während Esteron noch über den Satz von Frost nachdachte, legte der gleich den nächsten nach.
"Es würde sowohl eurer eigenen wie auch der Gesundheit eurer Begleiter zugute kommen, wenn ihr euch ruhiger fortbewegen würdet."
Jetzt blickte der Wanderer noch mehr wie ein verprügelter Köter drein. Was hatte er getan? Er war doch nur ganz normal neben Satura hergelaufen. Hatte versucht ein wenig mit der hübschen Frau in ein Gespräch zu kommen. Okay, jetzt wo es der Waffenmeister sagte, fiel Esteron ein das er die Äste eben einfach zertreten hatte. Warum auch nicht?
Esteron war trotz der zuletzt erlebten Abenteuer immer unbeschwert durch die Gegend gezogen. Ganz nach dem Motto: Ich bin ich!

Und dann schoss der Waffenmeister abermals einen Spruch gegen Esteron.

"Eure Beine sind mehr als grobe Klötze auf denen ihr laufen könnt. Sie verfügen über eine eigene Motorik, vor allem eure Füße schreien geradezu danach, sorgfältiger eingesetzt zu werden. Versucht ein Gefühl für die Unebenheiten des Bodens zu entwickeln. So könnt ihr einerseits verhindern umzuknicken und andererseits verursacht ihr nicht gar so einen Lärm."

Jetzt blieb Esteron mit hochrotem Kopf stehen. Es war ihm geradezu peinlich. Vorsichtig blickte er zu der Amazone, die ihm aber ein freundliches und somit aufmunterndes Lächeln schenkte. Dann legte sie den Zeigefinger auf die geschlossenen Lippen und wies Esteron an, ihnen vorsichtig zu folgen.

“ Beine wie grobe Klötze. Meine Füße schreien also.“, murrend und ein wenig gekränkt schritt Esteron den beiden hinterher. Diesmal jedoch ein wenig bedachter.
Vorsichtig versuchte der junge Mann einen Fuß vor den anderen zu setzten. Er versuchte die trockenen Äste auf dem Waldboden zu meiden. Doch immer wollte es ihm nicht gelingen.

“ Wie soll man seine Füße sorgfältiger einsetzen? Die Dinger waren zum laufen da.“ Ärgerte sich Esteron über sich selbst, versuchte indes aber keinen weiteren Lärm zu fabrizieren, was ihm wohl auch immer besser zu gelingen schien.
17.05.2003, 11:49 #158
Arson
Beiträge: 687

"Bereit, Freund Arson?"
Einskaldirs breites Kriegergesicht verzog sich zu einem kameradschaftlichen Grinsen, als der riesenhafte Nordmann seinen schweren Lederrucksack schulterte und die breiten Trageriemen mit einem Ruck stramm zog. Arson erwiderte das Lächeln, schloss dann die silbrig glänzende Schnalle seines Schwertgurtes, griff nach dem auf dem kleinen Holztisch bereitliegenden Stahlhelm und stülpte ihn sich über das schwarze Haar. Das kalte Metall fühlte sich hart und gefühllos auf den Wangen an, doch der junge Paladin wusste, dass es ein notwendiges Übel war, seinen Kopf zu schützen. Lieber kalte Wangen als gar keine Wangen mehr. Der heilige Streiter zwinkerte seinem Waffenbruder zu.
"So bereit wie man für eine Reise in die Ungewissheit nur sein kann."
"Hört hört!" Haestan lachte schallend, während er sein bärtiges Gesicht durch die Öffnung der Kettenhaube steckte. "Ich für meinen Teil danke dem Herren Innos für den Umstand, endlich einmal wieder in eine Schlacht ziehen zu dürfen. Die alten Glieder brauchen Bewegung, sonst rosten sie ein."
-"Wohl gesprochen, Kamerad." Einskaldirs Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Kampfeslustig reckte er seine schwere Kriegsaxt in die Höhe. Die beiden Stichblätter blitzten in der hellen Mittagssonne als bestünden sie aus geronnenem Silber.
"Auf einen guten Kampf!"
-"Den werdet ihr höchstwahrscheinlich bekommen." Lächelnd packte Arson die letzten Streifen Dörrfleisch in seinen Rucksack, schnallte sich das Lederbehältnis dann auf den Rücken und bedeutete seinen beiden Ritterkameraden, ihm zu folgen.
"Kommt, wir schließen uns Sludig und seiner Horde Stadtgardisten an."
Gemeinsam stapften die drei Recken über den belebten Burghof, passierten die Baracken der gorthanischen Soldaten und erreichten schließlich den Paladin Sludig, welcher, begleitet von einem guten dutzend in Kettenpanzer und beschlagenes Leder gehüllten Kämpfer, auf dem Weg zum mächtigen Holztor war. Als er seine Kameraden erblickte, hob er die hand zum Gruß.
"Ho, tapfere Streiter des Lichts, einen guten Tag wünsche ich! Ich hoffe ihr bringt die Lust auf eine gute Schlacht mit euch, denn ich habe das Gefühl, dass wir unsere Schwerter in Blut tauchen werden, noch bevor der Abend dämmert."
-" Na hoffen wir es doch mal." Haestan schlug mit der flachen Hand auf den Knauf seines Schwertes. Die Krieger lachten.
"Nu gut, ich sehe, ihr seid allesamt bester Laune. Dann auf Kameraden, wir rücken aus!"
Sludigs Stimme hallte laut und volltönend über den Hof. Die Stadtwachen formierten sich zu einer kurzen Zweierkette, an deren Spitze die vier Krieger des heiligen Innosordens marschierten. Im Gleichschritt verließ die Kolonie die schützenden Mauern des gorthanischen Bollwerks, die Spitzen der Speere blinkten im Sonnenlicht, die auf Hochglanz polierten Stahlpanzer der Paladine strahlten, als wären sie Inkarnationen des hohen Gottes des Feuers selbst. Mit stolz erhobenem Haupt durchquerten sie die Hafenstadt, während das gemeine Volk vor ihnen auseinanderspritzte wie aufgeschreckte Hasen vor einem Wolfsrudel. Am Südtor nahmen die Wachen Haltung an als sie sahen, wer da an ihnen vorbeizog, ein dunkles, wohlklingendes Nebelhorn wurde donnernd zum Abschied geblasen, ein letzter Gruß des Stadtrats an die ausziehenden Recken, dann befanden sie sich auf der südlichen Handelsstraße und marschierten gen Utanyeat. Das Wetter war freundlich, nur wenige Wolken bevölkerten den Himmel. Am Horizont ragten, zu weit entfernt um bedrohlich zu wirken, die gewaltigen Zacken der gorthanischen Gebirgskette in die Höhe, beherrscht vom gigantischen Göttersitz thronten die Felsmassen über dem Land wie die uralte Krone eines längst vergessenen Riesenkaisers.
"Der Lichtvater scheint und wohlgesonnen. Ein trefflicher Tag zum Wandern, wenn das kein gutes Omen ist." Einskaldir war voll in seinem Element. Ein guter Marsch sowie die Aussicht auf eine ruhmreiche Schlacht ließen das Herz des hünenhaften Kämpfers höher schlagen. Arson konnte das verstehen, ihm ging es nicht viel anders, auch wenn er dem Kampf weniger mit der freundlichen Selbstverständlichkeit eines Veteranen als mit der heißblütigen Erregung eines jungen Kriegers, der er ja auch war. Lediglich Sludig schien die allgemeine Hochstimmung nicht anstecken zu können, die Miene des Paladins war angespannt und nachdenklich.
"Gibt es ein Problem, Freund Sludig?"
-"Hmmm..." Der Streiter des Lichts zuckte mit den gepanzerten Schultern. "Das kann ich noch nicht sagen. Aber ich habe das Gefühl, dass uns eine Überraschung bevorsteht. Utanyeat ist eine kleine Grafschaft, kaum mehr als eine Handvoll Dörfer unter dem Schutz einer kleinen Trutzburg. Ich kann mir beim besten Willen nicht zusammenreimen, wieso es ausgerechnet in diesem unbedeutenden Landstrich zum Einsatz schwarzer Magie kommt."
"Vielleicht gerade weil der Landstrich so unbedeutend ist." vermutete Arson. "Die Mächte der Finsternis sind nicht dumm, sie wissen dass wir einige Zeit brauchen, um bis dorthin vorzudringen. Zeit für sie, sich zu formieren."
Sludig nickte. Sein Antlitz sah betrübt aus.
"Ja, genau das ist auch meine Vermutung. Und genau aus diesem Grund erwarte ich auch eine Überraschung. Ich befürchte, der Feind hatte viel Zeit, zu erstarken. Hoffentlich haben wir genug Männer, um der Bedrohung Herr zu werden."
-"Sei unbesorgt, denn Innos wird uns beschützen. Sein göttliches Licht ist allgegenwärtig."
Gemeinsam schlugen sie das Zeichen des Lichts und setzten dann schweigend ihren Weg fort.
17.05.2003, 12:29 #159
Sarevok [NPC]
Beiträge: 32

"So so, Guthwulf also."
Der Alte verzog die dünnen, rissigen Lippen zu einem hinterhältigen Grinsen und entblößte dabei gelbe, unregelmäßige Zähne.
"Der Wolf von Gorthar ist also hier, hehehehehe..."
Seine kleinen Augen waren ständig in Bewegung, musterten den Kopfgeldjäger mit einem durchdringenden, stechenden Blick. Seine Miene wurde wieder vollkommen ernst.
"Also ist der Hecht endlich gefallen? Es wahr ohnehin nur eine Frage der Zeit."
Die Stimme des krummbeinigen alten Kultisten war völlig kalt und emotionslos. Scheinbar kümmerte ihn das Schicksal seiner Ordensbrüder nicht weiter.
Er gebot Guthwulf mit einer Handbewegung, dass er ihm folgen solle und hinkte durch die Tür in dem kleinen Hügel, die den Eingang in die unterirdische Festung des Kultes darstellte. Ein langer, schmaler Gang, in dem man nur hintereinander gehen konnte, führte eine Weile nach unten und endete in einer gewaltigen, in den Fels gehauenen Halle. Sie war etwa zwanzig Meter lang und zehn Meter breit sowie hoch, an den Seitenwänden befanden sich hölzerne Stege, auf denen mit Bögen und Armbrüsten bewaffnete Kultistenkrieger patroullierten. Am Ende der Halle befand sich der Eingang zur eigentlichen Festung, eine massive Stahltür die mit Fallgittern und anderen Dingen gesichert werden konnte. Dieser Raum war eine einzige Todesfalle für Angreifer...
Der Alte führte Guthwulf in die dahinterliegende Anlage, die zum größten Teil aus weit verzweigten Tunneln bestand. Für jemanden der sich hier nicht auskannte hatte die Feste Ähnlichkeit mit dem Labyrinth des Minotaurus, doch der Kultist führte den Kopfgeldjäger zielsicher in einen kleinen Raum am Ende eines abgelegenen Ganges.
Das Zimmer war spärlich eingerichtet, auf einem Tisch aus massivem Eichenholz lag eine 'Läuterer' - Repetierarmbrust, wie sie für gewöhnlich von den Inquisitionsgardisten des Ordo Militaris benutzt wurde, sowie einige passende Magazine. Ein abgenutzter Sessel und ein großer Strohsack, der als Schlafstatt diente, komplettierten die Ausstattung. In einer Ecke lehnte ein schmales Langschwert an der Wand, beleuchtet wurde der Raum von zwei Fackeln.
Der alte Kultist schloss die Tür und zog eine Jägerpfeife aus der Tasche seines abgewetzten Leinenhemdes, wie sie auch Guthwulf zu rauchen pflegte.
"Setz dich wenn du willst.", forderte er den Kopfgeldjäger auf und entzündete seine Jägerpfeife.
"Mein Name ist Adolf. vielleicht weißt du es noch nicht, aber wir sind sozusagen Berufskollegen."
Der Kultist lachte trocken. Guthwulf reagierte darauf nicht weiter, sein Gegenüber hatte das auch nicht wirklich erwartet.
"Kommen wir also zum Geschäftlichen. Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis die Stadtgarde hier aufkreuzt... Aber das interessiert jetzt nicht, wir sind vorbereitet. Es gibt etwas ganz anderes, was wesendlich wichtiger ist. Eines unserer hochrangigeren Mitglieder ist eventuell der Inquisition in die Hände gefallen. Ein Mann namens Burkhardt. Falls er redet, könnte die Inquisition damit Informationen bekommen, die sie besser nicht kriegen sollte..."
Der ehemalige Kopfgeldjäger blies eine Rauchwolke in die Luft und musterte Guthwulf kalt.
"Du musst herausfinden ob er in der Taverne gefallen ist oder nicht. Falls er noch lebt, töte ihn. Ganz egal wo er steckt, wahrscheinlich müsstest du dann in die Folterkeller der Inquisition eindringen. Tu es einfach..."
17.05.2003, 14:31 #160
I-Guthwulf-I
Beiträge: 58

Schweigend war Guthwulf dem alten Kultisten durch das verwirrende Ganglabyrinth gefolgt, hatte sich die zahllosen Abzeigungen und Gangbiegungen so gut eingeprägt, wie es in dieser kurzen Zeit möglich war. Schien verdammt groß zu sein, diese Festung. Seit wann besaßen verblendete Gebetsvereingungen derartige Bollwerke? Der Wolf vermutete, dass mehr hinter der Fassade der religiösen Gemeinschaft steckte, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Große Festungen hatten meistens auch eine ganze Menge Reichtum zu beherbergen. Der Kopfgeldjäger war hier also im wahrsten Sinne des Wortes goldrichtig.
Kurz nachdem er gemeinsam mit seinem Führer Adolf in das kleine, spärlich eingerichtete Zimmer getreten war, machte er es sich an der kahlen Steinwand bequem und unterzog den in die Jahre gekommenen Exkopfjäger einer schnellen, trotzdem nicht weniger gründlichen Musterung. Hagerer Körperbau, leicht untersetzt, das spärliche Haar ordentlich gekämmt, den gräulichen Schnurrbart gestutzt. Die kleinen, aus einem faltigen Gesicht hervorblitzenden Augen hatten einen aufmerksamen Ausdruck. Ja, dieser alte Kerl schien wirklich einmal ein Krieger gewesen zu sein.
Die bräunliche Kleidung, in der Adolf seinen Körper hüllte, war einfach, doch von geradem Schnitt und offensichtlich frisch gewaschen, die Hosenbeine steckten in hohen, pechschwarz glänzenden Lederstiefeln, bildeten somit einen krassen Gegensatz zu Guthwulfs Rüstung, an dessen Ledercape noch immer der Staub der Wanderung klebte.
Und dieses Väterchen hatte also einen Auftrag für den Wolf. Ein flüchtiges, hauchdünnes Lächeln huschte über die spröden Lippen. Es war erstaunlich, wie gut die Geschäfte momentan liefen. Sein Geldbeutel war so voll wie in seinen Jugendjahren, seine Dienste offenbar gefragter denn je. Zumindest bei den Angehörigen dieses Kultes schien sein Name bekannt zu sein. Der Jäger zog seinen Hut tiefer in das hagere Gesicht. Seine Stimme war tief, rauh und so ruhig, dass man fast denken könnte, er spräche über seine Absicht, nun zu Bett zu gehen.

"Die Inquisition hat viele Männer. Ich werde mit ihnen kämpfen müssen."
Die stahlgrauen Augen blitzen im Schatten der breiten krempe, als der Wolf den Kopf hob und dem alten Mann in das faltige Antlitz starrte.
"Das wird nicht billig werden."
17.05.2003, 14:52 #161
Sarevok [NPC]
Beiträge: 32

"Das ist nicht mein Problem, Wolf.", antwortete der Kultist kühl und drückte seine halb aufgerauchte Jägerpfeife an der Tischplatte aus, bevor er die Kippe in einen kleinen Eimer in der Ecke des Raumes fallen ließ.
"Hätten wir billige Arbeit gewollt, hätten wir einen dieser jungen Emporkömmlinge angeheuert. Solche wie Kid..."
Adolf verzog die Lippen zu einem hinterhältigen Grinsen.
"Ich glaube du kennst den Jungen recht gut, hm? Nun ja, um wieder zur Sache zu kommen - ich erwarte gute Arbeit, dann kannst du einen guten Lohn erwarten. So einfach ist das."
Er ging zu dem Strohsack in der Ecke und hob ihn hoch, darunter kam eine kleine Truhe zum Vorschein, die er auf den Tisch stellte. Er öffnete sie und kramte ein wenig darin herum, schließlich förderte er ein Pergament sowie ein Stückchen Kohle hervor. Mit geübten Bewegungen begann der Kultist, mit Hilfe der Khole ein Gesicht zu skizzieren. Es war das runde Gesicht eines Mannes im mittleren Alter. Pausbacken, die kleinen Augen und vor allem seine Nase verliehen der Person ein Aussehen, das man automatisch irgendwie mit einem Schwein in Verbindung brachte.
Als er fertig war reichte Adolf dem Kopfgeldjäger seine Zeichnung.
"Hier, finden und töten. Ich will seinen Kopf auf meinem Tisch haben. Noch Fragen?"
17.05.2003, 15:32 #162
I-Guthwulf-I
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Gelassen nahm der Wolf das Pergamentstück entgegen und betrachtete das darauf gezeichnete Gesicht. Burkhardt also. Burghardt, das Schwein. Seine augedunsenen Gesichtszüge sollten nicht schwer zu finden sein. Guthwulf steckte das Pergamentstück in seinen Gürtel, direkt neben die Phantomzeichnung seiner ersten Zielperson und blinzelte kurz zu Adolf hinüber. Die Tatsache, dass er Kid erwähnte hatte zeigte deutlich, dass er für einen im Wald hausenden Kultisten verdammt gut informiert war. Der Wolf konnte nicht verhindern, dass ein flüchtiges, hauchdünnes Lächeln über sein stoppelbärtiges Gesicht huschte. Man merkte dem alten Mann seine Vergangenheit als Kopfjäger an. Männer vom Schlage wie sie es waren machten sich nichts aus Unwissenheit sondern sahen zu, dass die immer auf dem Laufenden blieben. Das war auch der Grund warum sie länger lebten als andere im Kriegshandwerk tätige Männer und Frauen.
Guthwulf wollte die Frage, ob er noch fragen hätte, schon verneinen, als ihm doch noch etwas einfiel. Mit routinierten Bewegungen entrollte er den zweiten Steckbrief, den er bei sich führte, und hielt ihn Adolf unter die Nase. Der Kult hatte ihm diesen Auftrag erteilt, und so war es wahrscheinlich, dass die Bewohner der Waldfeste daran interessiert waren, diesen namenlosen schwarzen Gesellen möglichst schnell unter der Erde zu sehen. Vielleicht hatten sie Informationen, die Bort in seinem Rattenloch nicht in Erfahrung bringen konnte.

"Was weißt du über den Tavernenkiller?"
Der alte Mann warf nur einen flüchtigen Blick auf das Pergament, zuckte dann gleichgültig mit den Schultern.
"Nicht allzu viel. Nur dass er sein Handwerk versteht. Falls es dir gelingt, seine Fährte aufzuspüren - was an sich schon nicht einfach werden dürfte - solltest du aufpassen. Er schlägt meist dann zu, wenn man es nicht erwartet. Neulich hat er fünf unserer Krieger getötet ohne dass ihn jemand gesehen hat. Und er beherrscht eine sonderbare Art der Magie, die mir bisher noch nicht untergekommen ist. Laut den Augenzeugen kann er Bäume zum reden bringen und solche Sachen.... also halt dich von Botanik fern wenn du ihm begegnest. War das jetzt alles?"
Ohne Eile steckte der Wolf die Zeichnung wieder in seinen Gürtel, hob dann den Blick, um Adolf anzufunkeln.
"Haltet das Gold bereit, ich bin bald zurück."
In einer fließenden Bewegung wandte er sich ab, öffnete die Tür und trat auf den Korridor hinaus. Seine schweren Lederstiefel klackten über den nackten Felsboden, die lederne Hose knarzte bei jedem Schritt, als der Kopfjäger die gewundenen Gänge entlangschritt, das braune Cape wallte um seinen hagren Körper. Nächste Abzweigung links....geradeaus....vorbei an den nächsten Biegungen....jetzt rechts...
Guthwulf trat in die riesige, rechteckige Vorhalle der Burg hinaus. Die auf den Stegen patroullierenden Kultisten warfen ihm einige neugierige Blicke zu, beachteten ihn sonst allerdings nicht weiter. Wortlos wurde das massive Hügeltor geöffnet, und der Wolf trat hinaus in den Waldnachmittag. Kurz musterte er die mächtigen Stämme der Baumriesen, die weit ausladenden Blattkronen und das dichte Buschwerk.
> Halte dich von der Botanik fern < Der Kopfjäger schmunzelte. An Adolfs Stelle würde er sich viel mehr um die Sicherheit der Burg sorgen als um die des erfahrenen Kriegers. Sie lag mitten in einem Waldstück, nicht gerade ideal, wenn ein verrückter, der Naturmagie mächtiger Massenmörder es auf den Kult abgesehen hatte. Nun ja, das war wirklich nicht Guthwulfs Problem. Er würde dafür sorgen, dass er gut abkassierte, und die Fanatiker auf allen Seiten dann ihrem Schicksal überlassen. Und wer konnte es schon wissen, wenn die Überlebenden des unausweichlichen Gemetzels zahlenmäßig gering genug war, könnte der Wolf vielleicht Hyäne spielen und dem angeschlagenen Siegertier den Rest geben, um sich dann an beiden Kadavern zu laben....
17.05.2003, 15:34 #163
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Der Stahl von Dorriens Klinge glänzte kalt im Licht der durch das Fenster scheinenden Sonne, als der Hexenjägger sein langschwert ein paar Mal durch die Luft schwang und anschließend wieder in der Scheide verschwinden ließ. Mit dem Daumen überprüfte er die Schärfe des kurzschwertes, das vor ihm auf dem Tisch lag, und steckte die Waffe anschließend zufrieden ebenfalls ein. Noch einmal überprüfte er den Sitz der stählernen Arm - und Beinschienen, als letztes streifte er noch die festen Lederhandschuhe über.
Leise knarrend wurde die Tür hinter ihm geöffnet, Dorrien musste sich nicht umdrehen, er erkannte an den Schritten wer da hereinkam.
"Aha, Phönixfee. Sehr gut das du kommst. Wir haben eine kleine Reise vor uns. Zum Gletscher. Ich hoffe du hast gut trainiert mit deinen beweglichen Zielscheiben?"
Der Hexenjäger warf sich einen langen, hellgrauen Mantel aus Wolle über die gepanzerten Schultern und befestigte ihn mit einer eisernen Spange auf Schlüsselbeinhöhe, anschließend drehte er sich endlich zu der Amazone um.
"Deine derzeitige Rüstung ist kaum geeignet für diese Aktion. Dort auf dem Tisch...", er deutete mit dem Daumen hinter sich, "...liegt etwas für dich. Es handelt sich um eine gepolsterte Lederrüstung, die mit Metallplättchen verstärkt wurde und nicht nur Schutz vor Waffen, sondern auch vor der Kälte des Gletschers bietet. Dazu einige Pfeile mit Widerhaken und ein gut geschliffener Langdolch sowie ein Messer. Und als letztes noch einen Gletschermantel. Fast weiß, bietet im Schnee die beste Tarnung die du bekommen kannst, und vor allem sehr gut als Schlafdecke geeignet."
Der Inquisitor schob sich an der etwas überraschten Amazone vorbei und verließ den Raum.
"Meld dich sobald du fertig bist, in bin in meinem Zimmer."
Und Tür zu...
17.05.2003, 16:57 #164
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Phoenixfee starte erstaunt Dorrien hinterher, dann auf die Sachen die auf dem Tisch lagen.
Eine neue Rüstung, gut, wenn die reise zu einem Gletscher ging war diese wohl besser geeignet als Ihre Amazonenrüstung.
Phoenixfee legte Ihre Sachen ab, Ihren Dolch, den Beutel und den bogen mit dem Köcher, zog Ihre Rüstung aus und schlüpfte in die neue hinein.
Die passte hargenau und es war auch keine Männerrüstung und sie war nagelneu.
Dorrien musste sie in den letzten tagen hier anfertigen gelassen haben sonst konnte sie sich das nicht erklären das er hier eine Damenrüstung herbekommen konnte, den es gab hier in der Burg keine Weiblichen Soldaten, also bis jetzt hat Sie noch keine hier in der Burg gesehen.
Die Rüstung war Warm das merkte sie jetzt schon daher faltete sie den Gletschermantel und verstaute Ihn in Ihrem Beutel, den Langdolch befestigte sie Links an Ihrem Gürtel und rechts den Köcher hinter dem Köcher fand Ihr Dolch "Drachenflamme" noch einen Platz und das Messer, das kurz und schmal war befestigte sie in dem Schaft ihres Linken Stiefels.
Nachdem sie sich Ihren Bogen wieder über die Schulter gehangen hatte, nahm sie Ihre Amazonenrüstung und ging aus dem, zu Ihrem Zimmer.
Da verstaute sie Ihre Amazonenrüstung in die Truhe, verstaute aus dieser noch einige Sachen wieder in Ihren Beutel, verschloss die Truhe, ging aus dem Zimmer und verschloss auch diese Tür und machte sich auf den Weg zu Dorrien.

An Dorriens Tür klopfte sie an und kurz darauf hörte man ein Herein und Fee betrat das Zimmer Dorriens.
Dorrien war nicht alleine, Er, Tannenberg und 2 Offiziere Standen um einen Tisch herum, auf dem Einige Landkarten und Manuskripte lagen und ein Amulett wie sie sah, als sie an den Tisch getreten war.
nach einer kurzen Begrüßung, beratschlagten die Männer das weitere Vorgehen, Phoenixfee die sich da aber raushalten wollte betrachtete das Amulett.
Das Symbol hab ich doch schon mal gesehen. Dachte Sie und fragte Dorrien Entschuldigung, wenn ich jetzt Störe, aber was ist das für ein Amulett?
Dorrien Schaute von der Landkarte auf und auch die Blicke Tannenbergs und der Offiziere richteten sich auf Phoenixfee.
Dieses Amulett ist das Erkennungszeichen der Kultisten! Warum Fragen sie Junges Fräulein? sagte Tannenberg.
Ich hab das Symbol schon mal gesehen, sagte Phoenixfee mit einem grübelten Gesichtsausdruck, aber nicht auf einem Amulett. Wo war das noch mal? ..... Ahhh, Machte sie schließlich und schlug sich leicht mit der flachen Hand gegen die Stirn, der Ring, Momment.
Was für ein Ring? fragten Tannenberg und Dorrien wie aus einem Mund und schauten zu wie Phoenixfee Ihren Beutel auf den Tisch mit den Landkarten stellte und in ihm zu kramen anfing.
Hier, sagte sie und hielt dem Hexenjäger, einen sehr großen Goldenen Ring hin, der für eine Zarte Frauenhand viel zu groß und klobig war.
Der Ring trug auf der Oberseite einen sehr Grossen aber dafür sehr Flachen Onix.
Tannenberg nahm den Ring und betrachte Ihn und was hat dieser ring mit dem Amulett zu tun? fragte dieser in einem zimlich ungehaltenen ton und Starte Phoenixfee mit einem eiskalten Blick an.
Phoenixfee lächelte und sagte Sehr geehrter Herr Tannenberg, wenn sie sich den Ring einmal genauer Betrachten würden, würden sie feststellen das die Fassung des Onix an einem Sehr feinen Scharnier befestigt ist und sich Hochklappen lässt mit diesen Worten griff sie zu dem Ring aber nahm ihn nicht aus der Hand der Hexenjägers sondern klappte den Onix zurück und mit einem Erstaunten Gesichtsausdruck starte der Hexenjäger auf das Symbol, was nun sichtbar geworden war.
Vielleicht können sie ja auch etwas mit diesen anderen Symbolen oder Schriftzeichen anfangen, die in der Rückseite des Onix graviert sind.
Sagte Sie und beobachtete wie sich das Gesicht der Hexenjägers vor erstaunen noch mehr Verzog.
W - wo haben sie diesen Ring her? Fragte Tannenberg fassungslos und auch Dorrien Starte Sie an als ob sie ein Geist wäre
Das ist eine längere Geschichte. Sagte Phoenixfee die Kurzform wäre wohl, Im Minental im versunkenen Turm, dort hatte ich den Ring vor Knapp 2 Monaten bei einem Abenteuer gefunden.

Dorrien und Tannenberg schauten sie immer noch an, als ob sie ein Geist wäre. Die Offiziere wussten nicht was sie sagen oder machen sollten.
Und so wartete Phoenixfee auch, bis das einer der beiden Inquisitoren Ihre Sprache wieder gefunden hatten.
17.05.2003, 17:35 #165
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Der zunächst überraschte Ausdruck auf dem Gesicht Tannenbergs verwandelte sich plötzlich in ein wölfisches Grinsen, er schloss seine Hand um den Ring.
"Deine Schülerin ist ein Naturtalent..."
Der Inquisitor drehte sich auf dem Absatz um und war eine Sekunde später aus dem Raum verschwunden. Die anderen sahen ihm überrascht nach.
"Was ist denn nun los?" fragte Phönixfee verwundert, doch Dorrien zuckte nur mit den Schultern.
"Was auch immer, er wird schon wissen was er vorhat. Wir sollten langsam aufbrechen." meinte er und sah fragend die beiden Offiziere an. Diese nickten nur und bestätigten damit, dass die Soldaten bereitstanden.
Dorrien warf noch einen letzten Blick auf die Karte, bevor einer der Offiziere sie zusammenrollte. Anschließend machten sich die vier auf den Weg zum Burghof, während Dorrien Phönixfee erklährte, was sie überhaupt auf dem Gletscher wollten:
"Das Ganze kommt vielleicht etwas überraschend, aber es ist nötig das wir schnell handeln - jetzt, wo wir die nötigen Informationen haben. Auf dem Gletscher ist eine Gruppe Kultisten scheinbar auf der Suche nach einem Grab, aus dem sie ein uraltes Artefakt entwenden wollen. Unter diesen Männern befindet sich auch ein ziemlich hochrangiges Mitglied des Kultes - wenn wir diesen Kerl gefangennehmen können, bringt uns das wahrscheinlich einen großen Schritt weiter..."
Als sie den Burghof erreichten, warteten dort bereits zwanzig für eine Gletschertour ausgerüstete Krieger. Einige Befehle wurden gegeben, rasselnd wurde das Fallgitter hochgezogen, etwas später setzte sich der Zug in Bewegung...
17.05.2003, 17:43 #166
Satura
Beiträge: 589

Es war spät in der letzten Nacht gewesen, als der kleine Trupp die Tore von Gorthar erreicht hatte.
Esteron hatte sich den ganzen Weg über bemüht, sich so leise als möglich zu bewegen - was ihm mit der Zeit auch wirklich gut gelungen war. Satura hatte über Frosts Bemerkung schmunzeln müssen - auch sie bewegte sich nicht besonders leise... Der Wanderer schien sich wieder erholt zu haben, was Satura freudig registriert hatte. Vielleicht war sie ja doch eine ganz passable Heilerin... Immerhin war die Wunde an ihrem Oberschenkel auch recht schnell verheilt.

Als sie sich dem südwestlichen Tor näherten, zog Satura intuitiv ihre Kapuze tiefer in ihr Gesicht; sie bemerkte verwundert, dass Frost es ihr gleich tat und musste lächeln.
Die Wachen ließen die drei jedoch problemlos passieren, sie maßen den nächtlichen Besuchern offensichtlich keine besondere Bedeutung zu.

Frost, der sich in Gorthar sehr gut auszukennnen schien, hatte sie zu einer kleinen Spelunke nahe des Tores gebracht, wo sie ein Zimmer für die Nacht bekommen hatten. Satura war bei ihrer Ankunft so müde gewesen, dass sie sich kaum noch auf den Beinen hatte halten können; sie war erschöpft in ein Bett - endlich wieder! - gesunken und eingeschlafen. Nachdem sie nun seit Tagen nur mehr auf harten Böden geruht hatte, genoß sie den Luxus den ihr ein Bett bot.

Erst am frühen Nachmittag wachte die Amazone auf; der Marsch war erschöpfend gewesen, und sie fühlte sich seit langem wieder einmal ausgeschlafen. Erst jetzt registrierte Satura es: sie war in Sicherheit!
Ja, die langen Wochen des Bangens, ob um Leons oder ihr eigenes Leben, waren vorbei. Sie war in Gorthar, und sie bräuchte sich nun nur noch ein Boot mieten, und dann ging es heim nach Khorinis!

Heim? Und wer wartete auf sie?
Niemand. Jetzt nicht einmal mehr Leon... sie war selbst schuld daran - wahrscheinlich hatte Frost Recht, und sie war zu hart zu ihm gewesen. Andererseits... wer weiß, hatte er sie nur ausgenützt... Satura spürte wieder diese Wut in sich aufsteigen, und das machte ihr Angst; sie verscheuchte Leon aus ihren Gedanken.
Und Isgaron, der junge Novize, mit dem sie hierhergekommen war? - Sie hatte keine Ahnung wo der sich herumtreiben könnte. Aber er hatte wahrscheinlich nicht einmal hier auf sie gewartet...
Sie bezahlte den Wirt der Spelunke, in der sie genächtigt hatte und legte noch 10 Gold drauf, dafür dass er Frost folgende Nachricht, die sie hastig auf einen vergilbten Zettel gekritzelt hatte, und eine ihrer besten Heilsalben übergeben würde:

Sehr geehrter Frost!

Ich werde nun heimkehren nach Khorinis. Bitte verzeiht meinen plötzlichen Aufbruch, und versteht dies nicht als Undankbarkeit - ich weiß, dass ich Euch mein Leben verdanke. Nehmt dies kleine Gabe als Zeichen meines Dankes an.
Solltet ihr einmal in Khorinis sein, so seid gewiß, dass Ihr bei den Amazonen eine Unterkunft habt, und scheut Euch nicht, mich zu bitten, falls ich Euch mit meinem Leben dienen könnte.

Möge Innos Euch auf Eurem Weg begleiten, und mögt Ihr nie den Blick für die Wahrheit und die Gerechtigkeit verlieren.

Eure
Satura.


Hängenden Kopfes verließ Satura die Taverne und schlenderte durch die Stadt zum Hafenviertel. Sie verlief sich ein paar mal in den verwinkelten Gassen der Stadt, was sicher auch auf ihre mangelnde Konzentration zurückzuführen war. Ihre Gedanken waren wo anders... bei ihm. Dem Fremden.

Er hatte sich diese Nacht nicht gemeldet... ob er in Khorinis auf sie warten würde?

Am späten Nachmittag erst erreichte sie den Hafen; der untrügliche Geruch nach Fisch und salziger Meeresluft hatte sie schließlich doch hierhergeleitet. Es dauerte auch nicht lang, bis sie einen Fischer fand, der bereit war, sie am abend für 15 Goldstücke und eine Heilsalbe überzusetzen.
Satura freute sich schon, diesen Ort verlassen zu können... Sie setzte sich ans Hafenbecken und ließ ihre Beine baumeln. Sie würde warten, bis der Fischer seinen heutigen Fang verkauft hätte, dann würde sie losfahren - ohne sich von Frost und Esteron verabschiedet zu haben? - Nun, der Wirt würde ihnen ihre Nachricht sicher übermitteln... und sie war sich sicher, dass Frost sie verstehen würde. Oder nicht?
17.05.2003, 19:31 #167
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Phoenixfee marschierte neben Dorrien durch das Tor der Festung hinunter in die Stadt, Samtpfote an Ihrer Seite, dann folgten die Offiziere und dann der Zug der Soldaten.
Wie ein Lindwurm wand sich der Zug durch die Strassen und Gassen der Stadt auf das südliche Stadttor zu.
Die Wachen an dem Stadttor schlugen die Hacken zusammen und salutierten als Dorrien, Fee und die Offiziere das Tor Passierten.

Einige Zeit Später erreichten sie wieder das Schlachtfeld, an dessen rändern sie vor ein paar tagen das Lager aufgeschlagen hatte, nun sollte es aber weiter gehen, wie Dorrien gesagt hatte, das Nachtlager sollte erst hinter dem Mysteriösen Schlachtfeld aufgeschlagen werden.
Phoenixfee spürte wieder dieses beängstigende Gefühl, aber was sie sah daran konnte es nicht liegen das dieses Angstgefühl immer stärker wurde.
Sie missachtete dieses, wohl durch irgendeinen magischen Einfluss erzeugten Angstgefühl und schaute sich fasziniert um.

Vor Ihr lag eine relativ Flache Ebene die von Bergen umrandet wurde. Dieses Tal war recht Öde.
Der Boden war karg, Staubtrocken und neben ein paar verstreut stehenden Felsen, sah sie Rüstungen und Knochen, die ganz oder teilweise in dem Boden versunken waren.
Phoenixfee blickte sich um und auf den Gesichtern der Soldaten zeichnete sich die Beängstigung ab, Dorrien hatte sich auch besser unter Kontrolle.
Phoenixfee lächelte und marschierte weiter.

Der Zug aus Soldaten und Dorrien samt Phoenixfee an der Spitze ging nun schon seit einiger zeit über dieses Schlachtfeld, über diesem lag, je weiter sie vordrangen ein Dunst der sich langsam zu einem Nebel verdichtete. Die Sonne war nur noch zu erahnen, wo sie am Himmel stand, so dicht war der Nebel schon.
Die Sichtweite verringerte sich immer mehr, Samtpfote war, wie sooft mal wieder auf Erkundung und schon seit einiger zeit nicht mehr zu sehen.
Sie musste was gefunden haben den auf einmal, sah Fee sie, aus dem Nebel auftauchen und auf sie zulaufen.
Dorrien da ist was Faul sonst würde Pfote nicht so angelaufen kommen Sagte sie zu Ihm.
Dorrien drehte sich zu einem der Offiziere um und sprach mit Ihm, was er zu ihm sagte verstand sie nicht aber dafür um so besser die Befehle die er danach brüllte.
Die Soldaten sammelten sich, Pfote war mittlerweile bei Fee angekommen und knurrte in die Richtung aus der sie gekommen war.
Phoenixfee meinte sich auf einmal eine Bewegung im Nebel zu sehen und tatsächlich auf einmal wankte eine Gestalt aus dem Nebel, dann eine zweite, eine Dritte und es wurden immer mehr.
Zombies! brüllte Dorrien und schon feuerte er einen Feuerball auf die Gegner ab.
Nun zeigte sich was in den Soldaten steckte, Schwerter wurden gezogen Bögen und Armbrüste gespannt und schon flogen den Zombies ein Hagel aus Pfeilen und Bolzen entgegen.
Die Schwertkämpfer bildeten einen schützenden Ring um Die Schützen, den Offiziere, Dorrien und Phoenixfee.
Phoenixfee ihrerseits hatte auch zum Bogen gegriffen und Schoss einen Pfeil nach den anderen auf die Gegner ab.
Die Brennenden Zombies gingen immer noch auf sie zu, aber das kannte sie schon von Ihrem Abenteuer aus dem versunkenen Turm, Sie schoss auf diese Zombies die von Dorrien in Brand gesteckt worden waren um sie ins Straucheln zu bringen damit die Flammen mehr Zeit bekamen, die untoten Körper zu verbrennen und sie dann endgültig zu erlösen.
Immer wieder zielte sie auf die Köpfe und die Beine der Zombies und sie hatte auch erfolg damit, die getroffenen Zombies gingen auch von der Wucht der Treffer zu Boden und die, die es dann doch noch schaften, sich wieder aufzurichten traf ein neuer Pfeil.
Mist, hat den keiner Brandpfeile dabei schrie Phoenixfee und nahm den nächsten Zombie unter Beschuss der gerade von Dorrien in Brand gesetzt worden war.
17.05.2003, 20:03 #168
Der Inquisitor
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Verdammt, das hatte jetzt gerade noch gefehlt. Er hatte ja mit allem möglichen Gerechnet... Aber Untote? Das war eher ein Fall für den Ordo Malleus!
Feruerball um Feuerball zischte aus der Hand des Hexenjägers, Pfeile und Bolzen pfiffen durch die Luft und blieben in fauligem Fleisch stecken. Einige Zombies taumelten zurück unter der Wucht der Treffer, doch die meisten bewegten sich einfach stumpfsinnig vorwärts. Tote Augen starrten in lebende, verrottetes Fleisch hing in Fetzen von ihren angenagten Knochen. Und es wurden immer mehr...
Die Soldaten wichen langsam zurück, keiner hatte wirklich Interesse daran mit den Untoten einen Nahkampf zu beginnen - wer konnte schon sagen, welche Krankheiten sich in dem alten Gewebe eingenistet hatten? Scharf darauf es auszuprobieren war jedenfalls niemand.
Doch so würden sie nicht weiterkommen. Sie würden nich ewig zurückweichen können, wer wusste schon was mittlerweile hinter ihnen auf die wartete. Sie durften den Untoten keine Zeit lassen sich zu formieren...
"Konzentriert das Feuer auf eine Stelle!" befahl dorrien und schleuderte weiterhin seine Zaubersprüche. Wenigstens einen Vorteil hatte die Magie des Schlachtfeldes - das Wirken der Zauber ging schnell und erschöpfte ihn kaum. So ging ein Zombie nach dem anderen in Flammen auf. Wenig später befolgten die Bogen - und Armbrustschützen den Gefehl und schossen auf die Brennenden Exemplare, einige wurden zu Boden gerissen und versuchten sich wieder aufzurappeln. Der Vormarsch der Untoten geriet an dieser Stelle ins Stocken...
"Zum Aaaaangriiiiff!"
Dorrien riss sein Schwert aus der Scheide und stürmte los. Die ersten Stadtgardisten folgten ihm, schließlich zogen auch die Fernkämpfer ihre Schwerter und stürmten hinterher. Im rennen formierten sich die Kämpfer in Form eines Keils, der einige Augenblicke später in die Zombies krachte...
Dorriens Klinge beschrieb einen Halbkreis durch die heiße Luft, fast wiederstandslos drang sie in den Körper eines Zombies ein und zerschmetterte die morschen Knochen. Ein Tritt gegen den Brustkorb drängte den Untoten weiter zurück, bevor ein Hieb von oben seinen Schädel in zwei Hälften spaltete und ihn damit endgültig in Beliars Reich schickte. Neben Dorrien rammten die Gardisten ihre Speere in die Leiber der Untoten und hackten sich mit ihren Schwertern den Weg frei. Die langsame Reaktionsfähigkeit der Leichname führte dazu, das die meisten von ihnen jetzt einfach ohne Gegner dastanden, während die Soldaten ihren Angriff gnadenlos vorantrieben...
17.05.2003, 20:28 #169
Superluemmel
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Das leise Knistern eines offenen Feuers erfüllte das Zimmer, welches Frost als Unterschlupf für die heutige Nacht auserkoren hatte. Orangegelbe Flammen wanden sich gierig um schwarz angesengte Holzscheite und schmiegten sich dicht an die Grenzen ihres steinernen Gefängnises.
Eine angenehme Wärme ging von dem prasselnden Kaminfeuer aus und erfüllte den Raum mit einer heimeligen Atmosphäre. Der flackernde Feuerschein ließ die wenigen Einrichtungsgegenstände lange Schatten werfen und verwandelte den Holzboden in ein Netz aus schwarzen, miteinander verwobenen Linien.
Der mit Abstand größte Schatten ging von einem wuchtigen Polstersessel aus, der wenige Schritt vom Kamin entfernt seine hohe Rückenlehne gen Zimmerdecke reckte. Grauer Dampf stieg aus einer tönernen Tasse empor, die einsam auf einem Tischchen stand, das sich ängstlich neben den Sessel drückte.
Der Duft des Tees vermischte sich mit dem Geruch von verbranntem Holz und ergab ein leichtes, angenehmes Aroma. Papier raschelte, wurde jedoch fast vollständig vom Prasseln der Flammen verschluckt.
Unter dunklen Augenbrauen wanderten zwei eisblaue Sterne durch die begrenzte Landschaft der Augenhöhlen, folgten ruhig dem Verlauf von Saturas geschwungener Handschrift.

Sehr geehrter Frost!, las der Krieger, Ich werde nun heimkehren nach Khorinis. Bitte verzeiht meinen plötzlichen Aufbruch, und versteht dies nicht als Undankbarkeit - ich weiß, dass ich Euch mein Leben verdanke. Nehmt dies kleine Gabe als Zeichen meines Dankes an.
Solltet ihr einmal in Khorinis sein, so seid gewiß, dass Ihr bei den Amazonen eine Unterkunft habt, und scheut Euch nicht, mich zu bitten, falls ich Euch mit meinem Leben dienen könnte.

Möge Innos Euch auf Eurem Weg begleiten, und mögt Ihr nie den Blick für die Wahrheit und die Gerechtigkeit verlieren.

Eure
Satura.


Frost ließ das Pergament in seinen Schoß sinken und nahm einen Schluck aus der Tasse. Klackend setzte das Tongefäß auf dem Holztisch auf, während sich der Tee wärmend seine Kehle herunterstürzte.
Feurige Pünktchen spiegelten sich in Frosts Pupillen, als er gedankenverloren zum einzigen Fenster starrte. Der Regen hatte an Stärke zugenommen und trommelte unaufhörlich gegen die schmutzig graue Fensterscheibe.
Sie war also aufgebrochen.
Der Zeigefinger des Kriegers kratzte über seinen kurzgeschorenen Bart. Saturas Worte stimmten ihn nachdenklich. Trotz allem schien die Amazone ihm zu vertrauen. Und sie schätzte ihn als gerechten Menschen ein. War er das wirklich?
Eine der vielen Fragen, die er selbst nicht beantworten konnte. Nur bei einem Punkt des Briefes war er sich sicher - Innos würde wohl eher mit seinem dunklen Bruder Karten spielen als dem Waffenmeister den Weg mit seinem Licht erhellen.
Bei dem Gedanken musste Frost schmunzeln. Wie er aus verlässlichen Quellen erfahren hatte, war der Inquisitor inzwischen in Begleitung eines Trupps Soldaten in Richtung Gletscher aufgebrochen. Eine wohlige Wärme breitete sich in Frosts Fingern aus, als er erneut die Tasse ansetzte und kurz darauf ebenfalls in den Schoß sinken ließ.
Er fragte sich, wie der Inquisitor zwanzig Freiwillige für das Gletscherunternehmen aufgetrieben hatte. Nach dem katastrophalen Ausgang von General Toras' Expedition war es sicherlich keine leichte Aufgabe gewesen. Frost tippte vor allem auf junge Männer. Wahrscheinlich waren sie noch so grün hinter den Ohren, dass sie als Grashüpfer durchgehen konnten. Die Berichte der wenigen Krieger, die Kaszan Toras in den Gletscher begleitet hatten und zurückgekehrt waren, lagen allesamt als säuberlich zusammengelegter Stapel auf Frosts Schreibtisch. Sie waren die wichtigsten Ratgeber für das gewesen, was er in den höheren Regionen des Gletschers erwarten durfte.
So hatte er herausgefunden, dass größere Gruppen die Luzkans offensichtlich reizten. Die Odyssee Toras' zu den Ruinen war von unzähligen Kämpfen gegen die mächtigen Gletscherbestien gekennzeichnet. Allein der erste Angriff der Totengräber war in ein Desaster ausgeartet. Und je höher die Gruppe gestiegen war, desto heftiger und häufiger waren die Attacken der Luzkan geworden.
Acht der gut vierzig Soldaten waren in die Stadt zurückgekehrt. Den Berichten nach zu urteilen hatte es sich bei den Mitgliedern des Trupps ausschließlich um altgediente Veteranen gehandelt.
Zusammen mit seinem grünen Haufen hatte Dorrien gute Chancen, dass dieser Ausflug sein letzter wurde. Schade um die gorthanischen Soldaten.
Mit einem Zug leerte Frost seine Tasse. Dann faltete er Saturas Brief zweimal sorgfältig in der Mitte und ging zu dem Schreibtisch, der momentan als Ablage für den Teil seiner Ausrüstung diente, den er nicht am Leib trug. Dazu gehörte neben dem Brust- und Armpanzer seiner Rüstung unter anderem seine lederne Tasche und die beiden Schwerter. Der Mantel hing an einem Haken an der Wand und erholte sich von dem Regen.
Klackend öffnete sich die eiserne Schnalle der Tasche. Kurz darauf verschwand der Brief in einer der Seitentaschen des Innenraums. Einen Moment lang blieb der Blick des Waffenmeisters auf den Fläschchen hängen, die er aus dem Labor Rothenbergs mitgenommen hatte, dann schloss er die Tasche.
Sich an dem Tisch abstützend, schaute Frost erneut zum Fenster hinaus. In diesem Moment hüpfte wahrscheinlich ein kleines Schiff über die vom Sturm gepeitschten Wellen des Fjordes. Hoffentlich fand Satura dort drüben ihren Frieden. Bis nach Khorinis würde Tak sie und Leon kaum verfolgen. Frost wünschte den beiden viel Glück.
Auch wenn er das Gefühl nicht loswurde, dass er sie nicht zum letzten Mal gesehen hatte.
17.05.2003, 20:46 #170
Phoenixfee
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An Brandpfeile hatte NIEMAND gedacht und auch die Phiolen die Bloody und Tuan damals, im Turm dabei hatten, vermisste sie hier.
Das Zeug was in den Phiolen damals war hatte, gebrannt wie die Hölle und hatte den Zombies im versunkenen Turm relativ schnell zu Asche verwandelt.

Die Schwertkämpfer und Gardisten mit Ihren Speeren griffen nun, unter Führung Dorriens, die Zombies im Nahkampf an, immer noch unterstützt von den Bogen und Armbrustschützen.
Phoenixfee war immer noch bei den Schützen, und schrie Befehle zu diesen.
Bogenschützen haltet die Brennenden Zombies am Boden! Die verwandeln sich durch das Feuer früher oder Später zu Asche!
Armbrustschützen unterstützen die Nahkämpfer! Versucht die Kniescheiben der Zombies zu zertrümmern! Und passt auf unsere Jungs auf, das Ihr Sie nicht versehentlich trefft.
Phoenixfee war über sich selbst erstaunt aber als sie sah das die Schützen die Zombies als normale "Gegner" sahen, die man durch einen Brust oder Kopfschuss einfach erledigen konnte und darüber zu verzweifeln begannen als diese immer aufstanden. Phoenixfee hatte schon Erfahrungen mit Zombies und hatte ja gesehen wie Tuan, Cyrx und Bloody sie damals im Turm bekämpft hatten aber hier waren es einige mehr.
Die Soldaten führten Ihre Befehle aus und langsam zeichnete sich ein Erfolg ab.

Von den brennenden Zombies rührten sich immer weniger und viele waren fast nur noch Brennente Schlacke Häufchen und die Nahkämpfer hatten mit den auf sich zukriegenden, Kniescheiben zertrümmerten Untoten, noch leichteres Spiel, sie zu Köpfen, oder irgendwie anderes zu zerteilen.
Nach fast einer Stunde erbitternden Kampfes war es dann geschafft von den Untoten rührte sich kaum noch einer und unter den Soldaten hatte es glücklicher weise keine Verluste gegeben, aber trotzdem waren bei allen Männern und wahrscheinlich auch bei Fee, die Anstrengungen deutlich zu sehen.
Sie schulterte Ihren Bogen und wartete auf Dorrien der auf sie zugeschritten kam.
17.05.2003, 21:27 #171
Der Inquisitor
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Der Blick des Hexenjägers streifte hektisch über die Ebene. Viele der Untoten lagen zerstückelt in der Gegend herum, doch er konnte zwischen den Felsen noch immer wankende Gestalten ausmachen, die langsam näher kamen. Einige Feuerbälle jagten über die Ebene, vor allem um für ein zwenig Licht zu sorgen - und schlugen in einem weiteren Trupp der Untoten ein...
"Weg hier!" rief Dorrien, doch die soldaten brauchten schon lange keine weitere Ermunterung mehr. Hals über Kopf stürmte alles der anderen Seite des Schlachtfeldes entgegen...

Schwer atmend stürtzte sich Dorrien am Stamm eines Baumes ab, auch die Stadtgardisten verteilten sich kreuz und quer über wie Wiese. Das Schlachtfeld hatten sie hinter sich gelassen. Verdammt, was war an diesem Ort überhaupt los? Das Schlachtfeld an sich war ja schon eine Untersuchung durch die Inquisition wert. Vielleicht sollte er wirklich mal den Ordo Malleus benachrichtigen.
Der Blick des Hexenjägers fiel auf Phönixfee, die erschöpft im Gras saß. Ein Naturtalent? Schien fast so...
Dorrien stieß sich von dem Baumstamm ab und sah zum Gletscher, der sich majestätisch in der Ferne vom Grau des spätabendlichen Himmels abhob.
Ihr Ziel...
17.05.2003, 23:49 #172
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Phoenixfee war erschöpft der Kompositbogen war doch was anderes als Ihr alter Langbogen, aber auch besser und sie würde sich schon an den Bogen gewöhnen.
Nun sah's sie an einem Baum gelehnt im Gras am Fuße eines Berges, an dem Berg in dem in einigen Hundert Metern Höhe der Gletscher anfing, wo Dorrien hinwollte.
Dieser Gletscher hatte einen Namen, wie sie aus einigen Gesprächen der Soldaten mitbekommen hatte.
Luzkanzacken. sagte sie leise, aber sie fand an diesem Namen nichts bedrohliches, sie hatte, wenn die Soldaten diesen Namen sagten Ängstliche und Besorgte Gesichter gesehen.

Sie schaute zum Gletscher empor der im Mondlicht funkelte, in Gedanken füllte sie Ihren Köcher, mit den neuen Pfeilen die einer der Nachschubleute Ihr gegeben hatte. Was alles mit zum Gletscher ging, nicht nur Kämpfer, sondern auch Soldaten die nur als Träger fungierten, die alle Möglichen Sachen mit sich rumschleppten, wie halt die Pfeile und Bolzen für die Schützen, Vorräte usw.
Phoenixfee war froh darüber den auf die Zombies hatte sie fast den halben Inhalt Ihres Köchers verschossen.

Die Soldaten hatte das Nachtlager aufgebaut und wie das letzte mal wieder die Wachhabenden eingeteilt.
Samtpfote war mal wieder unterwegs, aber um Ihre Wölfin machte sich Phoenixfee keine Sorgen, Pfote wusste was sie tat.

Phoenixfee war in Gedanken, diese schweiften von der Gegenwart in die Vergangenheit wieder zurück in die Gegenwart und was möge noch alles in Zukunft geschehen.
Das allein stand in den Sternen und in den Händen der Götter.
Innos, Adanos, Beliar und nicht zu vergessen die Göttin Donnra, von der sie erst erfahren hatte seit sie im Amazonenlager aufgenommen worden ist.
Viel wusste sie noch nicht über Donnra, dafür war sie zu selten und wenn zu kurz im Amazonenlager gewesen und sie hatte noch nicht die zeit gefunden sich mal mit der Hohepriesterin im Lager zu unterhalten, aber das wollte sie noch nachhohlen, wenn sie es mal schaffen würde mal ein wenig länger im Lager zu verweilen.
Aber dafür musste sie hier aus dem Abenteuer mit heiler Haut heraus kommen.
Luzkan, sie wusste nichts über diese Wesen aber sie schienen gefährlich zu sein, wenn einem Kampferfahrenen Soldaten, bloß bei der Erwähnung des Namens ein Kalter Schauer über den rücken lief und förmlich die Angst aus seinen Augen Sprach.
Sollte sie nun auch Angst haben, nein, sie wollte so ein wessen sehen, was den Soldaten den Angstschweiß auf die Stirn treiben lies bei der Bloßen Erwähnung.
Ein Wesen, wovon sie bis vor Kurzen noch nicht mal was gehört hatte, das weckte Phoenixfee Neugierde, ganz egal wie gefährlich es, die Leute beschreiben.
Diese Leute hatten so ein Wesen, selber noch nicht gesehen und halt nur von anderen Leuten davon gehört die es Wiederrum nur von anderen gehört hatten.
Nun war sie auf den Weg zu den Luzkanzacken und hoffte das sie auch einem der Wesen begegnen würde.

Irgendwann wurden aus den Gedanken, Träume, da Ihr die Augen zugefallen waren.
18.05.2003, 12:03 #173
I-Guthwulf-I
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Die Sonne hatte ihren Zenitstand bereits fast erreicht, als Guthwulf wieder durch die Tore der Hafenstadt stapfte. Die Tormachen musterten den hageren Neuankömmling mit misstrauischer Miene, der Wolf sah, dass ihre Hände instinktiv zu den Schwertern an ihren Gürteln glitten. Einer von ihnen, ein untersetzter, zur Fettleibigkeit neigender Bursche, machte Anstalten sich dem Kopfgeldjäger zu nähern. Es war ein kühler Tag, und ein plötzlicher Stoß des steifen Hafenwindes verfing sich in Guthwulfs Kleidern, bauschte das schwere Ledercape auf, entblößte den doppelten Waffengurt und die beiden blitzenden Griffe der in ihren Lederscheiden steckenden Erzklingen. Plötzlich hatten es die Stadtgardisten garnicht mehr eilig, den stoppelbärtigen Krieger aufzuhalten, schweigend und ohne Eile passierte er den Torbogen, wanderte dann langsam die Hauptstraße hinauf, um wenig später in eine weniger belebte Seitengasse abzubiegen.
"Pssst. Hey. Wolf."
Der Kopfjäger hob den Kopf und wandte den Blick, um die dürre Gestalt zu mustern, die rechts neben ihm im Schatten einer Häuserecke lungerte. Er brauchte das fettige Haar, die schmutzigen Kleider und die alte Armbrust garnicht erst zu sehen, er wusste sofort, wen er vor sich hatte. Seit Jahren machte er mit ihm Geschäfte. Der Kopfjäger tippte an seinen Hut.
"Ratho."
Der rattengesichtige Mann humpelte aus seinem dunklen Versteck, ein schiefes grinsen zierte seine rissigen Lippen.
"Hehe, da bist du ja. Warte schon seit dem verdammten Sonnenaufgang auf dich."
Der Wolf zog seinen Hut ein wenig tiefer in das hagere Gesicht.
"Hatte Geschäfte zu erledigen."
-"Sicher, wer hat das nicht." Ratho kicherte wissend, wurde dann jedoch schnell wieder ernst. "Ich hab nachrichten für dich. Nicht mehr ganz frisch, aber du warst ja auch nicht in der Stadt."
-"Sprich."
Rathos Augen huschten in ihren Höhlen umher, so als müsse er sich erst absichern, dass es keine ungebetenen Zuhörer gab.
"Also gut, hör zu. Einer meiner Informanten sagt, er habe den Tavernenkiller hier in Gorthar gesehen."
Mit "Informanten" meinte Ratho das weitverzweigte Netz aus Taschendieben und Kleinkriminellen, die er dafür bezahlte, ihre Augen und Ohren offen zu halten. Für gewöhnlich war auf sie Verlass, also griff Guthwulf in seinen prallen Lederbeutel und drückte dem abgerissen aussehenden Burschen ein paar Goldstücke in die Hand.
"Wann und wo?"
-"Gestern Abend, in der Taverne "Zur Luzkanklaue". Der Junge war sich nicht vollends sicher, dass es sich wirklich um den Tavernenkiller handelt, aber er meint, eine schwärzere Rüstung habe er in seinem Leben noch nicht gesehen. Größe und Statur passten auf jeden Fall und wer weiß, dieser Mann beherrscht die Magie, vielleicht kann er auch sein Gesicht verändern?"
Möglich war alles. Der Kopfjäger strich nachdenklich über sein stoppelbärtiges Kinn. Im Zwielicht der Straßenecke waren Nasen- und Augenpartie des Kriegers vollständig im Schatten der Hutkrempe verborgen.
"Zur Luzkanklaue also..."
Der Wolf nickte seinem Partner dankend zu.
"Ich werd mich dort mal umsehen."
-"Sei bloß vorsichtig. Du bist mein bester Kunde!" rief der rattengesichtige Typ dem Kopfjäger noch hinterher, doch dieser hatte sich bereits wieder auf den Weg gemacht. Zügigen Schrittes stapfte er durch die Gassen der Hafenstadt, gelangte schließlich zu einer windschiefen Taverne, auf deren halbverwitterten Holzschild eine stilisierte Kralle aufgemalt worden war. In gemessenem Tempo trat Guthwulf in den nur mäßig gefüllten Schankraum, seine Lederstiefel klackten schwer über die hölzernen Bohlen des Fußbodens. Als der Wirt den Wolf bemerkte, nickte er ihm grüßend zu. Der Jäger wohnte nun schon fast sein gesamtes Leben in dieser Stadt, er kannte die ansässigen Leute.
"Sei mir gegrüßt, Guthwulf. Was kann ich für dich tun."
Der alte Krieger trat an die Theke heran, stützte sich mit einem Ellbogen auf die schartige Holzplatte, während die andere einige Münzen springen ließ.
"Ein Krug Bier und ein paar Informationen."
Der Wirt nickte und bückte sich nach einem der einfachen Tonkrüge, den er dann an einem nahen Bierfass füllte. Klackend wurde das Gefäß auf der Theke abgestellt.
"So, und nun erzähl. Was liegt an?"
Der Wolf nahm einen großzügigen Schluck aus dem Krug, dann glitten seine behandschuhten Finger langsam nach oben, um den ledernen Schlapphut ein wenig aus der Stirn zu schieben. Ein paar Bierschaumflocken hatten sich in den bräunlich-blonden Bartstoppeln verfangen, wurden nun mit einer routinierten Bewegung weggewischt.
"Ich suche nach einem Mann in schwarzer Rüstung. Groß und hager. Hab gehört er wär gestern bei dir untergekommen."
-"Aye, das ist richtig." Der Wirt nickte. "Komischer Kauz. Hatte eine Frau dabei, kamen gestern Abend hier an. Haben sich bei mir einquartiert, die Frau ist allerdings schon weg."
"Der Mann ist noch da?"
Wieder nickte der Wirt. Ein zufriedenes Lächeln huschte über das Gesicht des Wolfs.
"Sehr gut."
-"Soll ich nach ihm schicken?"
"Nein." Der Kopfjäger griff an seinen Gürtel. In den Händen hielt er einige braune Tabakblätter, die er jetzt auf der Tischplatte auslegte, um dann damit zu beginnen, sie zu einem handlichen Stengel zusammenzurollen.
"Ich warte."
Der Tavernenbesitzer musterte Guthwulf mit einer undefinierbaren Miene.
"Du planst doch keinen Ärger hier in meiner Schenke?"
Der alte Krieger antwortete nicht, sondern starrte weiter stumm auf die zu den Schlafräumen führende Treppe. Der Wirt seufzte.
"Verdammt, Wolf, mach keinen Mist. Wenn du hier etwas zerstörst, dann bezahlst du es, verstanden?"
Wortlos stellte der Kopfjäger einen ganzen Beutel voller Geld auf die Theke.
"Den Rest gibts später."
Der feiste Schenkenbesitzer schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
18.05.2003, 13:06 #174
Superluemmel
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Klackend rasteten die metallenen Schnallen ein, ein Ruck an den ledernen Halteriemen festigte den Sitz der Unterarmschiene. Langsam streckte Frost den Arm aus, spannte probehalber die Muskeln an. Die Panzerung saß fest, behinderte ihn jedoch nicht.
Prüfend fuhren seine Finger über die pechschwarzen Panzerplatten. Der Hornpanzer war völlig eben, mit Ausnahme der am Ellenbogen herauswachsenden, etwas weniger als fingerlangen Hörner. Unter der Berührung seiner Fingerkuppen fühlte sich der schwarze Panzer seltsam warm an. Als ob er eine innere Wärme ausstrahlen würde...
Ein letzter Ruck zur Sicherheit, dann wandte sich Frost seinem Harnisch zu. Routinierte Handgriffe sicherten den Brustpanzer und ließen die Schnallen zuklappen. Nach einer knappen Minute war der Harnisch angelegt. Fehlte nur noch der Schulterpanzer.
Wenige Sekunden später hängte Frost seine Schwertscheiden an dem Waffengurt ein. Ein Ruck brachte die Schwerter in die gewohnte Position, noch einmal wurde der Sitz der Klingen überprüft, dann die altgediente Ledertasche über die Schulter gehängt. Ein weiterer Vorteil der Hörner auf den Schulterplatten. Sie schützten nicht nur Frosts Hals vor tödlichen Hieben, sondern hinderten auch noch die Tasche am Abrutschen.
Ein letzter Blick versicherte Frost, dass er nichts vergessen hatte. An der Tür griff er nach seinem mittlerweile trockenen Mantel, warf ihn sich über die Schultern und ließ die Schnalle einrasten. Wenig später schloss er die Tür hinter sich, zog den Schlüssel ab und folgte dem Verlauf des Korridors in Richtung Treppe.
Er wusste nicht, was es war, doch sein Gefühl sagte ihm, dass jemand auf ihn wartete. Und sein Gefühl hatte ihn noch nie getäuscht.
Im nächsten Moment traf sich sein Blick mit dem des am Tresen sitzenden Mannes.
18.05.2003, 13:27 #175
I-Guthwulf-I
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Das war also der berüchtigte Tavernenkiller. Stahlgraue Pupillen blitzten aus dem Schatten der Hutkrempe, unterzogen den schwarzen Krieger einer eingehenden Musterung. Körperbau und Kleidung trafen durchaus auf das Täterprofil zu, doch das Gesicht...die Augenlider des Wolfes verengten sich.
Das Antlitz, welches dem Kopfjäger da entgegenblickte, wollte nicht mit den Aussagen, bei dem Wahnsinnigen handele es sich um eine lebende Leiche, zusammenpassen. Die Haut des Mannes war von gesunder Farbe, der dunkle Bart ordentlich gestutzt. Die blauen Pupillen hatten weder den fiebrigen Glanz eines Irren, noch lagen sie tief in den Höhlen. Entweder war der Tavernenkiller ein Meister der Tarnung, die Informationen des Wolfs waren nicht richtig oder er hatte hier schlichtweg die falsche Person aufgestöbert. Nachdenklich zog Guthwulf an seiner Jägerpfeife. Knisternd fraß sich die Glut den Tabakstengel hinauf, ihr blauer Rauchfaden vereinigte sich mit der qualmenden Dunstwolke, die in diesem Augenblick zwischen den zusammengebissenen Zähnen des Kopfgeldjägers in die Freiheit entwich. Gelassen wartete der Wolf, bis der Fremde die Treppe vollends herabgestiegen war, erhob sich dann mit langsamen, beinahe bedächtigen Bewegungen und verstellte dem schwarzen Krieger den Weg. Dieser hatte ihn bereits bemerkt und blieb ebenfalls stehen. Gleichgültiges Grau traf auf kaltes Blau, als ihre Blicke sich kreuzten. Guthwulfs Finger glitten ohne Eile an sein Cape, schlugen es mit einer fließenden Bewegung zurück. Das warme Licht der Sonne brach sich im blitzenden Stahl der beiden Schwertgriffe, brachte die lange Reihe der Wurfmesser zum Blinken. Die wenigen Besucher, die sich zu dieser Tageszeit in der Taverne aufhielten, zogen sich in die hinteren Bereiche des Schankraumes zurück. Es wurde still, so dass die emotionslose, gleichgültig ruhig und tonlos klingende Stimme des Wolfes überall deutlich zu hören sein musste.

"Dein Weg endet hier, Tavernenkiller."
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