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Das Kastell des ZuX # 19
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21.06.2003, 15:57 #301
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Ork brüllte schauerlich und hob sein Schwert noch einmal. Ziemlich dumm.
"Broar, Khat'Gulub, naragh kutarru. Korrugr mach'kul Phar'khat."
Wieder prallte es von der magischen Wand ab. Diesmal wurde es ihm sogar aus der Hand geschleudert und kam mit einem Scheppern weit hinter ihm auf. Das Geräusch drang gedämpft durch den magischen Verschluß. Jetzt beugte er sich vor und sagte irgendwas.
"Dagh'krch okh Gurr'maruk. Muahr, kot gullub nerar, phragor kul'kullub nerar. Hrch-hrch-hrch-hrch." Es klang wie ein heiseres Lachen aus der Kehle eines Trolls. Dabei tippte sich der Ork mit einem Finger an die Stirn. Wollte er zeigen, daß es ihm hier zu blöd war? Oder daß er mehr im Kasten hätte, als mit dem Schwert auf die schimmernde magische Wand einzuschlagen? Don-Esteban verstand ihn nicht. Er zuckte gleichgültig mit den Schultern.
"Kurahg muror'kurat, mosch mur Kroh'gurok, nerar rukur'gorlug kur Hosh'Dhar Khor, fumar'mrkur kut Krusch'merar. Shormur'gir Khardokar."
Dann zuckte der Ork plötzlich zurück und stieß einen überraschenden Schrei aus. Die magische Wand hatte ihm sein Fell am Kinn verbrannt.
Ohne den Don noch eines Blickes zu würdigen, stapfte der Ork zurück und hob dabei sein im Gang liegendes Schwert auf, schob es in die Scheide und verschwand in der Dunkelheit des Kastells.
Was war hier los? Ein Orküberfall. Hatte nicht voreinigen Stunden jemand soetwas in die Bibliothek gerufen? Jetzt erst wurde ihm bewußt, wie ernst die Lage war. Deshalb hatte er also kein Buch zum gesuchten Thema gefunden. Etwas war anders. Die Dämonen hätten nie zugelassen, daß ein Angreifer das Kastell betreten konnte. sie waren weg. Aber wieso? Dämonen verschwanden nicht einfach, sie waren durch Magie an die Mauern des Kastells gebunden. Etwas Beunruhigendes mußte passiert sein. Vielleicht sollte Don-Esteban im Thronsaal nachdenken, vieleicht käme dort eine Inspiration, ein Gedanke zum Grund des Geschehens. doch was, wenn der Thronsaal schon längst in den Händen der Angreifer wäre? Den magischen Verschluß aufzuheben, wagte er nicht. Zu wertvoll war die Bibliothek. So blieb nur das Teleportieren auf das Pentagramm der Eingangshalle. Doch halt. Der Ork war ja den Gang zurückgelaufen, er kehrte also in die Eingangshalle zurück. Vielleicht lieber noch warten, bis sich die Lage verändert hätte oder die Chance, daß die Eingangshalle leer war, größer wurde. Auch, wenn man das von hier aus nicht nachprüfen konnte.
21.06.2003, 15:58 #302
Kruhm Kach
Beiträge: 9

"Was hast du herausgefunden?", fragte Kruhm Kach die herannahende D Kelá.
"Am Ende des Ganges befindet sich ein großer Saal mit vielen Büchern, nichts als Büchern. Die brennen bestimmt gut." Sie lachte ein kehliges Lachen. Einige der einfacher gestrickten Orks fielen mit ein, bis sie sich einen strengen Blick von Kruhm Kach einfingen. "Schnauze, weiter mit dem Bericht."
"Als ich in den Raum gehen wollte, tauchte plötzlich einer dieser Menschlinge auf. Ich wollte ihn umpusten, doch er zauberte irgendwas."
"Was zauberte er?"
"So eine dämliche unsichtbare Wand. Ich hieb ein paar mal mit meinem Schwert dagegen, doch sie war undurchdringlich. Aber er machte einen sehr verängstigten Eindruck. Wir werden leichtes Spiel mit den Moleratsöhnen hier drin haben."
Ein paar Orks hämmerten zustimmend mit ihren Schwertern auf ihre Brustpanzer und grunzten dazu.
"Schweigt, ihr Narren!", donnerte Kruhm Kach.
"Sie haben also Magie. Die Menschenmagie ist anders als unsrige. Wir haben genug gesehen. Wir kehren zurück ins Lager und geben Bericht. Der Schamane soll uns mehr erzählen über die Magie der Menschen. Wenn jemand Bescheid weiß, dann er."
Das Vorauskommando verließ das Kastell und kehrte zum Lager zurück. Man hatte vorerst genug erfahren. Bald würde der Angriff beginnen.
21.06.2003, 19:08 #303
Alei
Beiträge: 569

Alei hatte wacker im Refektorium gewartet und sich von den schweren Schritten der Orks draußen auf dem Gang nicht einschüchtern lassen. Letztendlich hatten sie Glück gehabt, die Schritte waren verhallt und kein Ork war im Refektorium aufgetaucht. Aber wo waren die Orks jetzt hin? Langsam ging Alei zum Torbogen, der das Refektorium mit dem gang zur Eingangshalle verband. Bis zur nächsten Biegung war nichts zu sehen und er konnte auch nichts hören. Hatten sich die Orks etwa zurückgezogen? Das wäre ja... fantastisch. Aber wenn sie jetzt weg waren, würden sie sicher zurückkommen. Wieso auch nicht? Sie waren sicher nicht auf großen Widerstand gestoßen.

Alei ging wieder zurück zu Zloin und Diego. "Wenn wir hier raus wollen, dann jetzt. Wenn die Orks zurückkommen, ist es zu spät." Alei schrieb noch schnell eine Notiz, in der stand, dass alle, die diese lasen, in den Aussenposten kommen sollten, um sie zu unterstützen, und legte sie auf den Tisch des Refektoriums. EIne wirkliche Gefahr bedeutete die Notiz nicht für sie, denn die Orks konnten die Menschensprache nicht lesen, und wenn doch, wäre ihnen Aleis Handschrift wie alte Hyroglyphen vorgekommen. "Lasst uns gehen", meinte Alei, und die drei gingen zum Eingangstor. Dieses war bös beschädigt worden und lag nun nach aussen gekippt im Dreck.

Vorsichtig ging Alei an den Rand des Tores und steckte den Kopf heraus. In einiger Entfernung erkannte er das Lager der Orks, konnte jedoch keine Wachen erkennen. Entweder waren die Orks sich ihres Sieges so sicher, dass sie keine Wachen aufgestellt hatten, oder ihre Wachen waren einfach so gut, dass sich ihr Aufenthaltsort dem menschlichen Auge entzog. So oder so, sie mußten es versuchen.
21.06.2003, 19:08 #304
Squall_L
Beiträge: 1.067

Squall konnte es nicht fassen er sah einen Ork den weg zur Bibliothek hinunter gehen. Er hatte sich ja schon einige vorgestellt aber diese Wesen übertraff seine Vorstellungen nicht weil es riesig war oder zu stark aussah. Nein, es konnte es nicht fassen das es so häßliche Wesen gab. Aber Squalll fing an zu überlegen was er tunj könne um den Ork aus den Weg zugehen.
Plötzlich sah er an sich vorbei einen Man gehen er ging auf den Ork zu und blieb vor ihm stehen. Er zog seine Waffe genau wie der Ork danach fasste der mann sich an seinen Gürtel und sprach einen Spruch. Squall dachte nun wird der Ork schon sein blaues Wunder erleben und sich nicht mehr so schnell zu den Menschen trauen. Aber nichts geschah Squall konnte es nicht glauben er hatte doch so viel über die große Magie der Schwarzmagier gelesen. Gut er war sich nicht sicher ob es wirklich ein Schwarzmagier war aber so wie er aussah stellte Squall sich numal einen Schwarzmagier vor.
Squall wurde aus seinen Gedanken gerissen als er plötzlich ein klirren hörte er sah das der Ork den Mann schlagen wollte aber das schwert des Orkes prallte an irgendetwas ab. Der Ork konnte es nicht fassen und versuchte es weiter, nach dem er bemerkte das es kein Sinn ergab drehte er sich um und ging den gang zurück zur Eingangshalle. Squall war er staunt der mann hatte sein Leben gerettet ohne groß etwas zu machen, er hatte eine Art unsichtbare Wand gezaubert und der Ork mit seinen kleinen Hirn fand kein Mittel dagegen. Squall starrte den Mann fasziniert an gerade eben dachte er noch alles was er über die Schwarzmagier gelsen hatte würde nicht auf Tatsachen beruhen aber nach dem der Mann den Ork so vorgeführt hatte erhielt er wieder neuen Mut.
Im ersten Moment wollte er zu dem mann stürmen und sich vorstellen aber dann dachte er daran das dieser wohl wichtigeres zu tun hätte als sich mit ihm zu unterhalten. So dachte er nach was er nun sinnvolles tun könne. Da viel ihn ein das er sich etwas mehr über seinen Feind informieren sollte, auch wenn er nicht gegen sie kämpfen könnte wäre es nicht schlecht etwas übe rihre stärken und Schwächen zu wissen. Er sprach das Wort Ork doch nichts passierte. Stattdessen kam der Schwarzmagier von eben auf ihn zu und meinte: "Die Magie des Kastells funktioniert nicht mehr richtig. Alle Dämonen sind weg und auch Bücher kommen nicht mehr auf Zuruf. Ich weiß nicht, warum, doch ich werde es herausfinden. Dort drüben, in diesem Regal findest du die Werke über die Orks."
Dann sah er Squall genauer an. "Du bist neu hier, oder? Es wird am besten sein, wenn du ersteinmal hier in der bibliothek bleibst. Sie ist magisch versiegelt und auch, wenn am Eingang ein Ork auftauchen sollte, er wird nicht hineinkönnen."
Squall nickte und ging zu dem bezeichneten Regal, wo er sich einige bücher herausholte, um sie am nächsten Tisch zu lesen. Er sichte sich einen Platz und dann schlug er das erste Buch auf und fing sofort eifrig an zu lesen.
21.06.2003, 19:54 #305
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Vollkommen regungslos saß Less, den Rücken an das kalte Holz des Schrankes gelehnt, in der finsteren Kammer und lauschte auf eventuelle Geräusche.
Möglicherweise waren die Orks bereits damit beschäftigt die vielen, oft verzweigten, Gänge des Kastells nach dessen Bewohner zu durchsuchen, doch kein Ton klang an seine Ohren.
Es war an der Zeit, selbst zu handeln. Sollte er weiterhin tatenlos in diesem engen dunklen Raum auf eventuelle Zeichen der Orks oder der übrigen Bewohner warten, so wäre sein Ende mit Sicherheit schon besiegelt gewesen, niemals hätte er zwischen all den überfüllten Regalen eine Chance, einem Ork zu entkommen.
Vorsichtig tastete er sich mit den flachen Händen vorbei an all den Truhen und Schränken bis zu der schemenhaft durch die Dunkelheit erkennbaren Tür vor. Nach einem leichten Druck auf die eiserne Klinke schwang sie, begleitet von einem kaum hörbaren Knarren, nach außen auf.
Mit dem Kopf leicht über den Rahmen herausschauen, blickte Less aufmerksam in den langen Gang.
Keine Regung, kein Ton, nichteinmal ein schwacher Windzug war von dort zu verspüren. Alles schien ruhig zu sein.
Mit zaghaften Schritten verließ er die schützende Schwärze der Vorratskammer, nur um wieder weiter durch die Finsternis des Kastells zu schleichen, um einen Ausweg aus dieser verzwickten Situation zu finden.
Die Eingangshalle war leer, doch der stinkende Geruch dieser widerlichen Orks lag noch immer in der Luft und verpestete die komplette Umgebung. Vor ihm lagen viele winzige Splitter aus dunklem Holz, und mit leichten Strahlen fiel der Glanz der Sonne durch den Bogen des eingebrochenen Einganstores, auf das rote Pentagramm in der Mitte der Halle. Zu gerne hätte er einen Blick auf den Außenbereich des Kastells geworfen, wo vermutlich noch immer einige der schrecklichen grünen Kreaturen herumstreunten, doch wusste er nur sehr gut, dass dies seinen sofortigen Tod bedeuten könnte ... und noch war es nicht an der Zeit zu sterben...
Während er sicherheitshalber wieder die völlig schutzlose Eingangshalle verließ, suchte er den Boden vor ihm nach möglichen Spuren der Orks ab, scheinbar waren sie noch nicht tief in das Innere des Kastells eingedrungen, denn Nichts deutete hier auf ihre Anwesenheit hin.
Less merkte, abgelenkt von dem Versuch, weiter nach Hinweisen zu suchen, nicht, wie er sich langsamen Schrittes immer weiter auf eine kalte steinerne Treppe zubewegte. Düsteres Licht drang von dort hinauf, und doch vermittelte es ihm ein Gefühl der Hoffnung, als er auf den schwachen Schimmer herabblickte.
Unsicher sah er sich nach allen Seiten um, als tiefer in die Schwärze des Kellers eindrang.
Lediglich ein paar wenige Kerzen schenkten der Umgebung hier ein bisschen ihres geheimnisvollen
Glanzes. Keinerlei Fenster waren an den, wie auch in den übrigen Geschossen mit mystischen Gemälden verzierten Wänden, zu erkennen, einzig und alleine das leichte Flackern der Flammen stach aus der Dunkelheit heraus.
Kalte ausdruckslose Marmorplatten schmückten den Boden, den Less, mit einem seltsamen Ausdruck in seinen dunklen Augen, langsam entlangschritt. Unbewusst berührte er kurz den goldenen Dolch, welcher fest an den Gürtel seiner Robe angebracht war. Ein kurzes Gefühl der Sicherheit durchströmte seinen Körper und gab ihm wieder neue Kraft.
Während er sich mit einer schwungvollen Bewegung den feuchten Schweiß von seiner Stirn abwischte, drang er immer tiefer in die geheimnisvollen Katakomben vor...
21.06.2003, 21:19 #306
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Den drei Magiern, die in der immergrünen Esche ausharrten, war die Abwesenheit der Orks nicht entgangen. Zwar konnten sie von ihren Verstecken in der Baumkrone aus nicht bis in die Eingangshalle blicken, doch war es deutlich zu spüren, dass die feindlcih gesinnten Geschöpfe die Mauern des Kastelle verlassen hatten. Es war, als atme das Gemäuer kurz auf.
"Das ist mir nicht geheuer." brummte Horaxedus und liess sich langsam den Baum hinunter auf den Boden des Innenhofes gleiten. Dann ging er zu Pforte, die den Innenhof vom Kastell trennte und betrachtete die in der späten Nacht noch errichtete Falle: Noch immer brannte das Öl über dem Tor, wenngleich die dunkle Flamme nur schwer zu erkennen war.

Der Schwarzmagier griff nach oben, um einen der beiden brennenden Töpfe von der Tür zu nehmen, doch verbrannte er sich augenblicklich einen Daumen. "Verdammt! Ist das heiss!"
Den Stoff seiner Robe als Topflappen verwendet, hatte er dann jedoch schnell beide Töpfe auf den Boden neben die Pforte gestellt. Unter Einsatz verschiedenster Techniken gelang es dem Glasmacher schliesslich auch, den Ölbrand zu löschen, ohne sich die Robe zu verbrennen.
Nun konnte man die Brandtöpfe noch benutzen und trotzdem erstmal durch die Pforte wieder das Kastell betreten, wovon Horaxedus auch sogleich Gebrauch machte.

Der Schwarzmagier stapfte schnurstracks in die Küche, wo er in der vergangenen Nacht bereits die Zutaten für die Öltöpfe besorgen konnte. Da lagen doch diese beiden Fässer, unordentlich hingeworfen, als ob die Dämonen sie gerade zu entsorgen gedachten, als sie ihren plötzlichen Aufbruch offenbar etwas überstürzt angetreten hatten. Horaxedus packte das grössere der beiden Fässer und rollte es gekantet aus der Küche, dann -einer holperigen Walze gleich- den Korridor entlang, bis er es schliesslich in seine Werkstatt kippte und direkt links hinter der Tür zum stehen brachte. Der Deckel liess sich öffnen. Mühselig prokelte Horaxedus mit Xions Degen ein weiteres Loch in die Wand des Fasses, dann schob er es hinter der Eingangstüre fest an die Mauer.

Der Glasmacher verliess seine Werkstatt, schloss die Tür hinter sich und ging weiter, den Korridor entlang, um zu schauen, ob hier, in den hinteren Winkeln des Kastells noch etwas zu erledigen sei.
21.06.2003, 23:45 #307
Arctus
Beiträge: 531

Löslich wie ein Schwall Wasser, erodierte der kastriert zu scheinende Typ vom Baum, kräuselte die hadernden Wolken des greuslich brennenden Beulentopfes, entledigte sich seiner Ärmel, den vor Hitze Keuschenden Griff zu fassen, diesen Blasenerzeuger samt Körper, mit Xardaischer Eleganz aus dem Hof im Inneren zu schaffen.
Des Jungen Ast drohte zu zerbarsten, unter den trübseeligen hasserfüllten Gedanken, weshalb das Schicksaal mit kalten Schweiß die Hände umglättete und den Besitzer zu Fall brachte. Auf hartem Gras landend, machten sich alte Verletzungen bemerkbar, schürften unangenehm unter der Haut und brachten einen Kratzanfall mit sich.

Dreckiger Regen schändete die Haut der Grünlinge außerhalb der dunklen Mauern, setze Schlamm am Boden ab und brachte Missgeburten zu Fall. Genau wie den kleinen Jungen.
Arctus schluckte, den Steine schienen ihm den Atem zu nehmen.
Ein Weiterer fiel vom Baum, doch auf die Füße, mehr Eleganz mit sich bringend. „Alles in Ordnung Arctus“, es ihn verließe, worauf ein Nicken den Dialog schließe.

Aufgeschürfte Knie sich wieder in Kniehöhe befanden, zertrümmert anfühlende Köpfe, sich wieder in Kopfhöhe befanden und atmungsunfähige Rippen, sich auf Rippenhöhe vergnügten, machten die Hände ihre eigene Höhe klar, waren sie nicht gebunden an die Höhenvorschrift. Denn eine sich am Kopf den Weg durchs Haar kämpfend, die andere sich den schmerzenden Rücken haltend, befanden sie sich auf Mittel und Oberschicht. Wollten sie in die Unterste der Untersten schichten, hätte die Oberschicht nach Mittelschicht rücken müssen und die Mittel nach Unter, was beide nicht wollten und die vogelfreien Hände auch nicht.

„Mir geht’s gut!“, versuchte des Jungen Drang den Magus namens Shark zu beruhigen. „Lass uns nach dem Wirrkopf suchen gehen! Ist der immer so blöd?“ Blitzartige rote Äderchen gruben sich durch die weiße Augenhaut, gaben den Pupillen einen Ausdruck der Wahnsinnigkeit, welche sich in zittrige Laute übertrug, krasse raue Stimme, immer mehr vom Herzen hoch schießend, „das ist mein Freund“, kreischend. Wellen schwappten rückwärts, ließen sich aufpustende Adern wieder zurück pusten und legte einen Schein der Weisheit auf Gemüht und Antlitz.

„Egal ... lass ihn uns suchen gehen!“, lümmelte es hoch her ochsend aus garnfrischen Kehlen ...
22.06.2003, 01:02 #308
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Rot wie Blut, doch Prosa.
Nicht Früchte des reichen Bodens rund um Khorinis erleuchteten des Glasmachers Augen, gar seine Seele. Nicht toter, warmer Saft dahingeschiedener Kreaturen auf dem Feld der Ehre, nicht etwa bestellt von Onars Schergen, allenfalls von echten Kämpfern, der Ehre des Königs zugetan, verwelkt, verrottet im Kampfe stählerner Zungen. Doch längst nicht schlimmes, glutvereintes Feuer, nicht Tuch verehrt dem toten Stier. Nicht Untergang, nicht Sonne. Nichts weiter.

Weiss wie Schnee, doch Poesie.
Nicht Strahlen einer blutgeweihten Klinge, nicht Federn ausgezehrten Huhns. Nicht Wolle wonnig runder Schafe, nicht Schaum auf mittelblondem Grund. Kein Zucken laut vernomm'ner Lichter, kein Schädel und erst recht kein' Kund, längst glorreich fast verlor'ner Schlachten. Schon gar nicht erst der Jungfrau oberstädt'scher Trachten. Nichts dergleichen.

Schwarz wie Ebenholz, doch Erkenntnis.
Nicht Tod, genommen von den Hunden, schon überhaupt kein Dunkel einer ruhigen Nacht. Nicht Ränder eines Söldners Finger, nicht Gardengräber und längst schon überhaupt nicht gar die dunkle Seite einer fremden Macht.

Schneewittchen, wollt der Magier denken, doch trügte ihn der Scheine nicht, vermochte er es auch zu sehen, sein Auge galt dem blassen Wicht.

"Ach Du bist's, Arctus."
22.06.2003, 01:35 #309
Arctus
Beiträge: 531

Verschwommene Stille, kreiste sich in Worten des Ansprechens einer Person, dessen Inhalt klar auf menschlich flutschig- glibrig zu schätzen war. Lallend, nein, fast spuckend kündeten diese Worte von der feuchtfröhlichen Wahrheit der Gefragtheit an.

„Ach du bists Arctus“

Trollpatschig plumper Blässer des durchsichtigen, scheinbar verzerrenden Materials, das verschlingend das Licht in sich sog, um es anderweitig auszukotzen, in Tüftelfarben homoerecktus, klosig widerspenstig, verdammt bunt!
Blauäugigkeit kann des Betrachters stark in die Seele steigen, wenn man zu lang dem Tiefenrausch erliegt, immer tiefer eindringen will und sich dann hinter einem die Lieder schließen und schrecklich schiefe Geigentöne von sich geben, den Eingeschlossenen zur Verzweiflung bringend, der am Kratzen der Augeninnenwände sich versucht, doch nur selbst von allen Seiten der Durchdringlichkeit eines Glases erliegt.

Arctus öffnete die Augen wieder.

Diese hinterließen den kalten Geist, der den Körper mit auf unter sechs und dreißig Grad zieht, somit Gänsehaut und Schütteleinlagen heraufbeschwört und dem Gegenüber klar macht, mir ist kalt! Wenn der Gegenüberliegende jedoch die Ursache all der Kälte zu seien vermag, nützen die Geesten des Leidens nicht, denn sie zaubern nur weitere Angriffe der Ausdrücke hervor, wie die sich wellende Haut, horizontal zum Boden verlaufend und schließlich Vertikal zu einem Lachen formend, spitze Blitze hervorbringt, die einem Regen der schuppenweißen Schneeflocken gleichen. Schlitzige Schlitze schlitzen sich schlitzartig in die zu Schlitz geformten Augen, brachten kleine funkelnde Sterne hervor, dem gegenüberliegenden ins Hirn pflanzend und sagend,

„Ja, ich bins“
23.06.2003, 00:57 #310
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Es wurde Horaxedus zu bunt mit diesem Jüngling. Der Freundlichkeiten waren genug ausgetauscht. Arctus wusste, worum es hier ging und wenn er es vorzog im Kastell umherzulaufen, dann tat er zumindest gut daran, es mit shark zu tun. Der Glasmacher verabschiedete sich mit einer flüchtigen Handbewegung von den beiden, er hatte noch zu tun.
Zügig huschte der Magier durch die Gänge des Kastells ins Refektorium. Auf einigen der Tische lag noch schmutziges Besteck, welches Horaxedus flink einsammelte.

Nun eilte der Schwarzmagier die Treppe hinauf in das Stockwerk, in dem sich sein Zimmer befand. Als er dieses erreichte, trat er ein und liess seinen Blick durch den Raum schweifen. Beim Anblick des alten Sekretärs schmunzelte er kurz, trat dann hinüber, zog eine Schublade nach der anderen auf und füllte sich die eingenähte Tasche mit Kreide, Kerze, Garn und einigem weiteren Kleinkram, den sonst niemand wirklich mit sich herumtragen würde, ausser vielleicht den Hohen Damen aus der Oberstadt, um ihre kleinen Handtäschchen damit zu füllen.

Alsdann kniete Horaxedus neben seinem Bett nieder und kroch unter die Matratze. Hier zückte er die Mitbringsel aus dem Refektorium und eins, zwei, drei, vier Fleischmesser wurden am Kopfende durch die Schlafunterlage getrieben. Der Magier schob die Klingen so tief durch die Matratze, dass sie oben durch das Laken wieder hervordrangen. Dann erst griff er zum grossen Tranchiermesser und bohrte es eine knappe Elle entfernt von unten nach oben, doch achtete er bei dieser Klinge darauf, dass sie das Laken nicht etwa durchbohrte, sondern hauchdünn darunter zu warten begann.
Horaxedus holte nun aus seinem Schrank Leinentücher und Bücher, beides stapelte er unter dem Bett, und zwar genau so hoch, dass die Messer fest abgestützt waren. Schliesslich rappelte er sich wieder hoch und schüttelte sein watteweiches Kopfkissen auf, welches er mit leichter Hand einladend auf den vier Klingen der Fleischmesser drapierte.

Endlich öffnete Horaxedus sein Fenster. Bezaubert sah er eine Weile den Fliegen zu, wie sie den halbzerstörten Moleratkadaver in Massen umkreisten. "Ihr kommt mal mit", freute sich der Magier mit verzückten Blick, als er den Tierleichnam samt Hunderten von summenden Begleitern in einem frischen Bettbezug versenkte, den wiederum sein Schrank parat gehalten hatte.

Den summenden Sack bereits auf dem Rücken, fiel der Blick des Glasmachers im Hinausgehen noch auf den großen Spiegel, mit dem er schon die eine oder andere eitle Schlacht gefochten hatte. "Nicht schlecht", brummte der Magier, als er nun sein stattliches Abbild zu Gesicht bekam. Dann packte er den mannshohen Blender vorsichtig am Rahmen und schleppte auch ihn mit aus dem Zimmer.

Ein letztes Mal die Treppe hinab schritt der Magier zügig in seine Werkstatt, wo er den Kadaverbeutel in seinen Ofen legte und diesen verschloss.
Sogleich verliess der Glasmacher den Raum und ging die Korridore entlang bis er wieder im Innenhof angelangt war. Im hintersten, schattigen Winkel legte er den Spiegel mit der Rückseite nach oben auf die Erde, direkt an der Mauer des Kastells. Dann trat Horaxedus einige Schritte zurück. Es war gut: Wenn man nicht wusste, dass da etwas lag, dann lag dort auch nichts.

Nach getaner Arbeit schritt der Magier noch einmal entspannt in die Küche, nahm einen fast vollen Rotweinkrug vom Regal und wartete dann an der Pforte zum Innenhof, neben den Öltöpfen, auf shark. "Naja, meinetwegen auch auf Arctus" brummte der Schwarzmagier und nahm einen tiefen Schluck aus dem Krug.
23.06.2003, 03:44 #311
Hosh Dhar’Khor
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Die dumpfen Kriegstrommeln der Okrarmee begannen zu schlagen. Langsam und regelmäßig. Die Kämpfer waren aufgebrochen. Im Schutze der Dunkelheit marschierten sie, wenn nicht schweigend so doch immerhin recht ruhig zum Weg, der sich den Berg hoch zum Tor des Kastells schlängelte. Weit oben vor ihnen gähnte im dunkelgrau der Nacht, in der der schwarze Steinklotz des Kastells sich für die Augen der Orks heraushob noch einmal eine absolut schwarze Stelle: Das Loch, welches vordem vom nun zerstörten Tor zugedeckt worden war.
Die Truppen nahmen ihre Aufstellung ein. Hier und da klirrte eine Waffe oder ein Rüstungsteil in der Dunkelheit. An anderer Stelle blinkte Eisen oder der geschliffene Stahl eines gezogenen Schwertes oder einer über die Schulter gelegten Stachelkeule. Neben jeder Einheit wehten die Kriegsbanner der Orks über den Kämpfern und blähten sich im Nachtwind. Der Stoff schlug hin und wieder gedämpft gegen die Stangen. Hosh Dhar'Khor schaute befriedigt über seine Einheit hinweg. Sie waren gut gerüstet für den Kampf. Eingentlich schon zu gut. Was hatte der Spähtrupp berichtet? Es gab fast gar niemanden in diesem Gebäude? Wozu machten sie sich dann die Mühe und belagerten es erst tagelang, ehe der Angriff begann? Der Krieger spuckte aus. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er einfach reingestürmt mit der gesamten Streitmacht und hätte alle Feinde Hordokh geopfert, derer er habhaft geworden wäre. Aus ihren Schädeln hätte er einen Altar errichtet zu seinen Ehren und ihr Blut hätte er seinen Kriegern zu trinken gegeben.
Doch halt. Dort waren ja keine Kämpfer. Auf das wässrige Blut dieser Schwächlinge da oben in diesem schwarzen, hässlichen Bau konnte er verzichten. Verächtlich verzog er seine Mundwinkel und spuckte in den Staub. Langsam wurden die Kämpfer ungeduldig. Doch noch schlugen die Orktrommeln hinter ihnen im Lager. Die Schamanen hatten noch nicht das Zeichen zum Angriff gegeben. Ungeduldig scharrte hier und da ein Ork mit dem gepanzerten Fuß im Staub. Waffen rasselten, Flüche klangen durch die Dunkelheit.
Da - die Trommeln setzten aus. Das war das Zeichen zum Angriff. Die Körper der Kämpfer strafften sich. Die Krieger aller Abteilungen erhoben ihre Köpfe und die gesamte Armee der Orks stieß ihren gräßlichen Kriegsschrei aus. Wie aus einer gewaltigen Kehle brandete der Ruf durch die Nacht, schäumte empor und brandete wie eine Sturmflut an die Mauern des Kastells.
Doch dies war nicht die Sturmflut. Die wirkliche Flut kam den Berg hinaufgerannt. In Gestalt vieler grünhäutiger Kämpfer, die mit weit ausholenden Schritten den Raum zwischen sich und dem Ziel sehr schnell verkürzten, mit hoch erhobenen Waffen jeden Gegner zu erschlagen gedachten und mit pochendem Herzen die Aufregung des kommenden Kampfes genossen, ja ihm entgegendürsteten.
Dies war die Flut. Das Kriegsgeschrei war lediglich der erste Windstoß eines Sturmes gewesen, der nun über das Kastell, das verlassen und allein auf der steinigen Spitze des kahlen Berges stand, aufzog und sich in wenigen Augenblicken entladen würde. Verlassen war es, verlassen von dem Schutz durch die Dämonen Beliars, verlassen von der Aura der Unantastbarkeit. Doch nicht verlassen von ein paar unglücklichen Menschen, die nun hilflos der Sturmflut entgegensehen mußten, die bald über sie hinwegfegen würde und schlußendlich über ihnen zusammenschlagen würde. Danach würde sich alels wieder beruhigen und wenn das Orkheer abgezogen sein würde, würden nur noch einige verbrannte Mauerreste davon zeugen, daß hier einst ein Gebäude stand.

Schreiend rannten die Kämpfer nach vorne, den Berg hinauf. Die ersten waren am Gebäude angekommen. Doch da keinerlei Fenster oder Türen die Außenhaut des Baues durchdrang, waren sie alle auf den einen bekannten Eingang beschränkt. Unzählige Füße traten auf die Reste des Tores, das nun entgültig unter der Last der gepanzerten Kämpfer zerbrach. Krachend gab das Holz nach und zersplitterte geräuschvoll. Zornig drängten sich die Kämpfer alle durch den für diese Armee zu schmalen Gang ins Innere des Kastells. Wie riesige Ameisen fluteten sie in die Eingangshalle, sammelten sich auf dem Pentagramm, wurden von den nachrückenden Kriegern weiter geschoben und immer weiter nach vorne gedrängt. Es war ein seltsamer Angriff. Fast kam man sich vor, als ob es um eine dieser Verladeaktionen am Anfang eines Kriegszuges auf eine Galeere ging.
Weiter ging es und immer weiter. In alle Gänge drängten die Orks und schon kam das erste Siegesgeheul auf. Kein Gegner hatte sie hier erwartet. Doch deswegen war es kein ehrenvoller Sieg. In die rufe mischten sich Wut und Enttäuschung. Kein Feind in Sicht.

"Diese räudigen Goblinhirne haben sich aus dem Staub gemacht. Feiglinge! Feiglinge!", hallte es durch die Gänge, flure und Hallen. Und immer mehr Orks nahmen die Rufe auf, so daß am Ende fast die gesamte Armee schreiend und lärmend durch das Kastell rannte.
Jetzt hatten die ersten einen großen Saal erreicht. Häßliche Bilder hingen an den Wänden. Sie wurden abgerissen und mit den Füßen getreten. Die Tische wurden umgekippt und zerhackt, die mit Schnitzwerk versehenen Stühle gegen die Wand geschleudert. Zerberstende Möbelstücke flogen den Orks um die Ohren. Holztrümmer segelten durch die Luft. Einer der Kämpfer war ganz weiß vom Staub der vielen Holzspäne. Mit einem gewaltigen Nieser befreite er sich von der Puderschicht.
In der Küche rissen die Orks alles aus den Regalen, was sie fanden, die Regale gleich hinterher. Die Wut über die feigen Menschen, die sich nicht zeigten und nicht kämpften, war grenzenlos. Mehl wurde umhergestreut, Eimer miit erbsen und Linsen wurden umgeschüttet und Orks rutschten darauf aus. Andere trampelten darüber hinweg. Das Chaos war perfekt.
Die Armee war im Kastell angelangt.

"Der Saal wird das Hauptquartier." Hosh Dhar’Khor versuchte, Ordnung in die Masse aus durcheinander rennenden Orks zu bringen, sich der Energie der Zerstörung entgegenzustellen. Erfolglos.
Wütend zog er dem nächstbesten Krieger eins mit dem Schwert über - das Blut spritzte hoch - packte den nächsten an der Kehle, drückte zu – das leise Knacken des Adamsapfels war viel zu leise für den unglaublichen Lärm - und warf ihn in die Masse der durch die Tür des Saales brandenden Krieger. Dann brüllte er so laut, daß dem Unglücksraben neben ihm das Trommelfell platzte und holte mit seinem linken Arm weit aus. Und mit voller Wucht traf den nunmehr dritten Ork der gepanzerte Handrücken mitten ins Gesicht, daß durch die Stachelspitzen am Panzerhandschuh Hosh Dhar’Khors weit aufriß. Ein gräßlich anzuschauender Lappen klappte auf und gab den Blick auf die Kieferknochen des Getroffenen frei. Der woltle etwas sagen, doch dann holte ihn der Schmerz ein. Wild brüllte er auf, das herabhängende Fleisch aus seinem Gesicht verhedderte sich in seinen wild tastenden Fingern, wodurch der nur noch mehr in Panik geriet. Hosh Dhar’Khor hob das Schwert und lies es auf ihn niedersausen. Augenblicklich verstummten die Schmerzensschreie. Der restliche Lärm ließ trotzdem keine Ruhe aufkommen. Der Kopf des Orkes rollte von dannen und blieb zwischen den Trümemrn von Tischen, Bänken und Stühlen liegen. Der Körper sackte zusammen und fiel hart auf den Boden. Blut suppte in rauhen Mengen aus dem Stumpf des Halses und verwandelte den glatten Marmorboden entgültig in eine Rutschbahn.

"ICH SAGTE, HIER WIRD DAS HAUPTQUARTIER AUFGESCHLAGEN!"
Langsam bildete sich eine freie Stelle um Dhar’Khor.
"Den Müll in diese Ecke da!
Dort werden die Plätze für die Befehlshaber aufgebaut!
An die Tür Wachen!
An jede Tür Wachen!
Jeder Gang wird untersucht!
Verdächtige Bewegungen melden!
Die Treppen in der anderen Halle mit dem roten Zeichen auf dem Boden werden untersucht!
Ich will Berichte haben!"
Wie Peitschenhiebe kamen die Befehle.
"Spürt diese feigen Molerats auf. Tötet sie." Er hielt inne. Grimmig verzog der Schlächter sein Gesicht. "Nein, bringt sie mir lebend. Ich will ihnen selber das Herz rausreißen."
Er stieß noch einen Kriegsschrei aus. Die Angesprochenen erwiderten ihn und führten dann seine Befehle aus. Wenn die Schamanen kommen würden, sollten sie hier einen Platz vorfinden, der ihrer würdig war.
"Und reißt endlich diese frechen Schmierereien von den Wänden!" Die letzten Bilder der ehrwürdigen Magier wurden mit roher Gewalt abgerissen und auf einen Haufen geworfen.
"Verbrennt sie. Schlagt ein Loch in die Decke, damit der Rauch abziehen kann."
Die ersten begannen, diesen Befehl in die Tat umzusetzen.
Die Orks hatten die Herrschaft über das Kastell angetreten. Jetzt bestimmten sie.
23.06.2003, 07:19 #312
The_Nameless
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Allmählich gewöhnten sich Less' Augen an die Dunkelheit, die ununterbrochen die dunklen Gänge der Katakomben beherrschte. Lediglich ein extrem schwacher Schein von weißem Licht durchzog einen Teil des Kellers, ohne einen erkennbaren Ursprung, er war einfach nur vorhanden um dem einsamen Menschen hier unten wenigstens ein bisschen ein Gefühl von Geborgenheit zu geben.
Immer tiefer drang er in die Finsternis ein, alleine das Kratzen der Robe, die bei jedem seiner Schritte raschelnd über die kalten Marmorplatten schleifte, klang ganz leise in die weite Ferne.
Keinerlei Anzeichen von fremden Leben waren hier zu entdecken, Less schien völlig alleine in den unheimlichen und dennoch geheimnisvollen Gewölben des Kellers herumzuirren.
Nach einiger Zeit kam er entgültig vom richtigen Weg ab, ohne zu wissen, von wo er kam, und wohin er gelangen würde, folgte er weiter dem unnatürlichen schwachen Lichtschein.
Viele seltsame Türen fanden sich oftmals seitlich von ihm in den Wänden, einige ohne eine Klinke, ohne eine sichtbare Möglichkeit sie zu öffnen, wieder andere waren fest verschlossen, und jeder Versuch, ihre Schlösser zu durchbrechen scheiterte. Doch ein paar wenige von ihnen ließen sich ohne Probleme öffnen, häufig waren es grausame Kerkerräume, bei denen verrostete Ketten willenlos über dem Blutverschmierten Boden baumelten, in denen seltsame Tische und Bänke in den dunklen Ecken standen, überlagert mit scharfen und spitzen Werkzeugen, deren Verwendungszweck sich Less nicht einmal vorstellen wollte, noch war er nicht so weit...
Mit einem mulmigen Gefühl verließ er diese schrecklichen Folterkammern sofort wieder, und wenn es nur dazu diente, den, beim Anblick des eingetrockneten Blutes und den, in Tausende von Stücken zerbrochenen Knochen, aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken. Immer wieder stellte sich ihm die Frage, was diese Opfer wohl getan hatten, weshalb sie auf solch grauenhafte Weise geschändet und gequält wurden, und mit der Zeit fand er langsam Gefallen an dem Gedanken an die vor Schmerzen schreienden Wesen, die verzweifelt nur noch um ihr mickriges wertloses Leben bettelten. Ein breites, dreckiges Grinsen erschien, begleitet von dem bekannten dunklen Glitzern seiner Augen, auf seinem Gesicht.
Plötzlich drang ein ekelerregender Gestank an seine dünne Nase, der Lichtschein schien, obgleich ihn immer noch die undurchdringliche Schwärze umgab, allmählich stärker zu werden.
Eine Art Torbogen, ähnlich dem Eingang des Kastells selbst, jedoch von viel geringerer Größe, erschien vor seinen Augen. Er war nicht viel höher und breiter als die gewöhnlichen Türen des Gebäudes, doch bestand er aus massivem Stein, keinerlei Verzierung war daran zu erkennen, einzig und alleine die weißen Fugen, welche die dicken grauen Steine sicher aneinander befestigten, stachen ein wenig aus der Dunkelheit hervor.
Musternd betrachtete er das Bauwerk, den sonderbaren Gestank schon fast vergessend, tauchten seine Augen in der faszinierenden Finsternis dahinter ein.
Kein Laut war von dort zu vernehmen, nur die schwache Anwesenheit des schimmernden Leuchtens schimmerte auch in diesem Gang an den Wänden.
Mit langsamen Schritten drang er weiter in die unerforschte Tiefe der Katakomben ein...
23.06.2003, 08:30 #313
Squall_L
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Squall war gerade mit dem ersten Buch fertig als er wieder ein lautes Geschrei von mehreren Orks hörte. Er wollte sich schon die Ohren zu halten den er konnte diese grässlichen Stimmen nicht mehr ertragen. Zum Glück war er in Sicherheit und musste sich keine Sorgen machen ,denn in den Büchern fand er einige Textstellen die ihn nicht gefielen wie z.B. „Die Krieger und Schamanen der Orks sind meist in großen Gruppen oder Armeen zu finden, nur die schwächeren Späher sind manchmal allein anzutreffen.“ Also war für ihn klar, irgendwo alleine in den Gängen des Kastells würde er nicht gerne sein, denn wenn er dann immer gleich einer Gruppe Orks gegenüber stehen würde eine Flucht auch nicht viel helfen. Und da die Schreie sich gerade wieder wie ein Krieggeschrei anhörten war ihn klar das gerade nur ein kleiner Spähertrupp hier im Kastell war, aber nun wird wohl die komplette Streitmacht im Kastell sein.
Weiter ließ er das einige Ork die Menschen Sprache beherrschen da sie es in den Erzmienen im Mienental gelernt haben, als sie dort als Sklaven arbeiteten. Das verwunderte Squall vorher ließ er noch das sie dumm seien und nun erfährt er das einige die schwere Menschensprache gelernt haben, irgendwie konnten sie dann doch nicht so dumm sein ,denn Squall hatte in Khorinis einige Menschen getroffen die ganz erhebliche Schwierigkeiten mit der Sprache hatten. Squall ließ weiter in seinen Büchern und in einem Stand das es bei den Orks auch Ränge gibt und das sie nicht einfach kaotisch durcheinander lebten. Es gab die Kämpfer und die Schamanen. Die Kämpfer waren die jenigen die hervorragend mit Schwertern umgehen konnten und im Nahkampf stärker als die meisten Menschen waren. Die Schamanen waren die jenigen die das Sagen hatten sie befehligten die Truppen und entschiedne wann ein Angriff startete. Außerdem waren sie die einzigen die etwas von der Orkmagie verstunden und auch überragend in ihrer Ausführung waren.
Plötzlich wurde er von Schreien aus dem Lesen gerissen er dachte nun wäre es um einen unvorsichtigen Menschen geschehen. Aber als er genauer hin hörte, hörte er das es Schreie von Orks waren. Er dachte daran das sich einige Schwarzmagier formatiert hatte und nun den Gegenangriff gegen die Orks starten würden. Squall dachte das wenn er in so kurzer Zeit 3 Schreie hörte dann würde es nicht mehr lange dauern und das Kastell wäre wieder frei von Orks und er könnte in Ruhe schlafen und die Bücher studieren. Squall wartete darauf einen weiteren schmerzverzehrten Schrei eines Orks zu hören aber er hörte keinen. Stattdessen hörte er einen wütend klingenden Schrei eines Orks es hörte sich so an als würde er von dort kommen wo die anderen Schreie auch herkamen.
Nun war er etwas verwirrt er hörte erst 3 Schmerzverzehrte Schreie und dann einen wütenden aber danach keine Geräusche eines Menschen oder eines Orks, das könnte doch nicht sein wenn dort die Schwarzmagier wären dann würde die Schlacht doch weiter gehen. Aber in den nächsten Minuten hörte er nichts mehr , dann viel ihn ein das er etwas darüber gelesen hatte das sich die Orks nur schwer unter Kontrolle habe und daher auch öfters mal einige ihrer Mitstreiter töten. Squall seine Hoffnung löste sich auf dann war es kein Gegenangriff sondern die hatten sich gegenseitig abgeschlachtet. Nun verstand Squall warum in den meisten Bücher steht sie sind dumm obwohl sie selbst Sprachen lernen können. Seine Idee das die Schwarzmagier einen Gegenangriff starteten kam ihm im nachhinein etwas zu sehr ein Wunschtraum vor ,denn wer würde sich schon einer Armee von diesen Biestern entgegenstellen wenn dann müsste man ausnutzen das man schlauer ist als sie und sich nicht auf ihr Niveau begeben und einfach nur unüberlegt in den Kampf ziehen. Squall merkte wie seine Augenlieder immer schwerer wurden aber er konnte doch jetzt nicht einschlafen also legte er erst mal die Bücher an die Seite und versuchte sich etwas mit offenen Augen auszuruhen.
23.06.2003, 12:25 #314
HoraXeduS
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Die dumpfen Trommeln der Orks waren als Vorboten durch das Kastell gedrungen, doch Horaxedus hatten sie keine Angst einjagen können, allenfalls eine nicht enden wollende Gäsehaut. Zu oft in seinem Leben hatten die Grünen bislang versucht, mit Ihrem Kriegsgetöse seine Knie aufzuweichen. Nurmehr längst verloren geglaubte Erinnerungen an die Orkkriege weckten sie heute noch in den emotionalen, längst auf Verdrängung bedachten Zentren des verhärteteten Glasmacher-Hirns. Heere unerfahrener Bauern. Mistforken gegen armierte Bestien. Blut. Tod.

In dem Bewusstsein, dass nur wenig Zeit verblieb bis zu einer Invasion, war Horaxedus noch ein letztes Mal ins Refektorium gerannt, um nach den beiden anderen zu suchen, shark und Arctus. Und tatsächlich, vor dem Speisesaal begegnete ihm shark, mit müdem, aber aufmerksamem Gesicht: "Sie kommen." "Wo ist Arctus?" "Ich weiss es nicht", antwortete shark, "er ist auf einmal losgerannt, den Korridor hinunter." Dass keine Zeit blieb, den Jungen zu suchen, war beiden Schwarzmagiern klar, hier half nur beten, sobald Zeit dafür war.

"Schnell!" rief Horaxedus, als er seinen Freund ins Refektorium zog. "Ein paar Stühle und Tischdecken!" shark fragte nicht, eilig griff er sich zwei Stühle und zog die Decken von einigen Tischen, Während Horaxedus die verbliebenen nicht ganz leeren Teller sowie einen Zinnbecher einsammelte. Mehr gab es nicht zu holen. Dann griff auch der Glasmacher sich einen Stuhl und beide rannten in den Innenhof des Kastells zurück, begleitet vom monotonen Klang der orkischen Trommeln.

"Die Stühle an den Brunnen." grinste Horaxedus und erfreute sich viel zu kurz am ungläubigen Gesicht seines Freundes, der jedoch einsah, dass nun wirklich nicht die Zeit für grossartige Erklärungen war. Und während shark die Stühle um den Brunnen verteilte, spannte Horaxedus die Tischtücher über den Brunnen, indem er die Teller und den Zinnbecher auf den Rand stellte. Hätte der Brunnen nicht so verdammt nach Brunnen ausgesehen, wäre das hier nun glatt als Esstisch im Freien durchgegangen.

Nur wenige Augenblicke später entzündeten die Magier die beiden Öltöpfe erneut und platzierten sie wieder auf der Pforte, die das Kastell vom Innenhof trennte. Das Tor liessen sie vorsichtshalber einen etwa Arctus-breiten und daher nur schmalen Spalt geöffnet.

Die Trommeln verstummten, als shark und Horaxedus einander gerade beim Aufstieg in die Krone der Esche helfen wollten. "Los jetzt." raunte shark, mit einem letzten Blick in Richtung Pforte.

Ein markerschütternder Aufschrei aus unzähligen Orkkehlen setzte von der anderen Seite des Kastells her an. Die Invasion hatte begonnen.
23.06.2003, 13:45 #315
TheRock
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Etwas seltsames war da vor sich gegangen, der Boden hatte gebebt und die Laute die zu vernehmen waren schienen hier nun wirklich fehl am Platze zu sein, gebrüll, schnaufen, getrampel und seltsame Worte, keines war dem Hohen Schwarzmagier bekannt...
Grünliches schimmerte zwischen den Bäumen hervor und bewegte sich hastig auf das Kastell zu, aus reiner Vorsicht hatte Rock sich von seinem Skelett auf einen robusten hohen Baum hiefen lassen und es dann selbst hinterhergezogen, einen kleinen Schutz musste er ja aben falls dort etwas gefährliches auf ihn zu kam.

Er hatte dort oben nicht lange gesessen, kurz nachdem er die Geräusche und die entfernten grünlichen Gestalten gesehen hatte war er sofort ins Kastell gestürmt um sich in seinem Zimmer zu rüsten, falls diese Gestalten nicht freundlich gesonnen sein sollten wollte er nicht Kampfunfähig dort stehen und sterben...
Gerade als er in seinem Zimmer den Dolch, die Runen und sein Amulett angelegt hatte hörte er auch schon seltsame Stimmen und Laute, er glaubte sogar einen extremen Gestank wahr zu nehmen.
Er öffnete die Tür einen Spalt und sah dass einen kleine Kollonne Orks durch den Gang auf sein Zimmer zu kamen, wenn sie hier rein sähen und er dort sitzen bleiben würde wäre er gelifert...
Die Panik stieg in ihm hoch, was sollte er tun?
Bei einem flüchigen Blick aus seinem Fenster konnte er gerade noch Horaxedus und Shark erkennen die in der Esche saßen, wenn er dahin käme wäre er gerettet...
Doch er befand sich hier nicht im Erdgeschoss... bis zur Wiese im Innenhof war es schon noch ein ganzes Stückchen...
Egal, besser halb Tot mit gebrochenen Knochen als ganz Tot mit ner Ork Axt im Kopf.
Die Schritte kamen immer näher und er spürte dass er bald Besuch bekommen würde.
Er hatte so schnell er konnte einige Bettlaken aneinander gebunden um sich daran abzuseilen, als ihm eine Idee kam, wenn er einen Knochen oder Stein an das eine Ende binden könnte und das andere am Fenster befestigen würde könnte er von hier aus bis in den Baum hinabrutschen, oder sich hinabhangeln...
Der Plan war schnell in die Tat umgesetzt und war bereit zur Ausführung.
Ein neubeschworenes Skelett musste den Kopf lassen welcher als Gewicht für die Laken dienen sollte.
Mit aller Kraft und Konzentration warf Rock den Schädel in Richtung Baum, doch wärend dem Flug löste er sich und flog ohne die Tücher weiter.
Mist!
Der Schädel flog... flog... Pock.
Oh mist
Das Flugobjekt war im Ziel angekommen, aber etwas zu genau.
Der Schädel traf Horaxedus genau am Kopf und ließ ihn fast rückwärts vom Baum fallen... nur mit größter Anstrengung blieb ihm dieses Desaster erspart.
Ok, dann klettere ich also so hinab..
Das abseilen ging gut, doch was er vergaß, er kam sehr nahe an der etwas offenen Tür hinunter...
Das laute schnüffeln eines Orks hatte ihn daran erinnert..
So leise und schnell er konnte schob er sich in den Schatten in einer Kule neben der Tür, der Ork merkte wohl nichts und drehte sich wieder um... Zum Glück war der da drin und ich hier draußen...
Wie sind die hier rein gekommen??
Er rannte so schnell er konnte zu dem Baum hinüber, Shark und Horaxedus hatten ihm gewunken er solle sich beeilen und halfen ihm auf den Baum zu kommen.
Er war in Sicherheit.
23.06.2003, 15:10 #316
HoraXeduS
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"Du Wahnsinniger!" flüsterte Horaxedus in scharfem Ton zu Rock, während er diesen gemeinsam mit shark hinauf in die Esche zog. Doch der Hohe Schwarzmagier grinste nur. Irgendwie böse sah das aus, was stimmte nur nicht mit ihm? Doch der Glasmacher kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn Rock antwortete prompt: "Vom Ersten Stock aus konnte ich Euch sehen. Wir müssen ganz hinauf in die Spitze der Baumkrone."

Und dann geschah es. Noch während die Beine Rocks strampelnd aus dem Blätterkleid der Esche heraushingen, war zur Pforte des Innenhofes noch einmal der Ork zurückgekehrt, der soeben die Witterung des Hohen Schwarzmagiers aufgenommen hatte. Dieser war zwar des Schleichens noch nicht ganz mächtig, hatte dafür aber ein sprichwörtliches Schweineglück gehabt. Bis zu diesem Augenblick jedenfalls, in dem der stinkende grüne Krieger durch die Gitterstäbe der Pforte hindurch die Füsse des Verfolgten aus der Esche im Innenhof blitzen sah.

Sogleich hob der Ork seine Axt und setzte zu einem unglaublichen Gebrüll an, was zur Folge hatte, dass umgehend zwei weitere der durchaus riesig gebauten Kreaturen neben ihm auftauchten. Ohne innezuhalten, tobten die drei Krieger nunmehr auf den Innenhof zu, rannten und donnerten und stoben alsbald wie die Furien durch die Pforte...

Ein schier ohrenbetäubendes Geheul setzte an, als der Anführer der Gruppe versuchte, dass siedende Öl aus seinem Gesicht zu wischen. Doch das einzige, was er damit erreichte, war, dass die höllenheisse, brennende Flüssigkeit nur umso schneller seinen stellenweise fast schon aufkochenden Leib hinunterrinnen konnte. Wie besessen taumelte der quiekende, fast schon bedauernswerte Riese einige Schritte weiter in den Innenhof, eine seiner bereits rauchenden Hände immer noch in dem versenkt, was Sekunden zuvor noch sein Gesicht gewesen war, und begann mit der anderen Klaue seine riesige Waffe in immer stürmischeren Schwüngen um seinen sich stellenweise bereits aufzulösen scheinenden Körper zu wirbeln.

Der unauffälligste, hinterste aus der Dreier-Gruppe der Orks hatte keine wirkliche Chance gehabt, auch etwas von dem siedenden Öl abzubekommen, denn sein Anführer hatte offenbar alle herabstürzenden Töpfe bereits für sich beansprucht. Doch konnte er dafür umso besser verfolgen, wie dieser mit seiner wild um sich geschleuderten Axt blind vor Brand und Wut den zweiten Ork des Trupps zu Boden riss. Jener nämlich hatte entsetzt innegehalten, als das Feuer sich über den Vordersten ergoss und war sogleich darum bemüht, die weniger schwerwiegenden Verbrennungen, die für ihn selbst noch übrig geblieben waren, durch herzhaftes Abklopfen seines ganzen Leibes mit den eigenen Händen zu Ersticken. Doch wurden seine sorgsamen Bemühungen durch die Axt seines Anführer im Kopf nun abrupt und endgültig überflüssig.

Ein letzter, schmerzverzerrter Schrei und auch der Verbrannte sank schliesslich zu Boden und fand seinen Frieden. Der letzte der drei Orkkrieger aber, bis zu diesem Zeitpunkt völlig gelähmt und fasziniert von dem grausamen Schauspiel, das sich ihm soeben dargeboten hatte, wandte sich nunmehr dem Kadaver des Gruppenführers zu und riss ihm das Amulett vom Hals. Hiermit trommelte er zweimal kräftig auf seine Brust und stiess einen dumpfen, kurzen Schrei aus. Endlich aber trat der Ork zurück an die Pforte und tat, den Blick in Richtung Eingangshalle gerichtet, wozu er hier war: Er hielt Wache.
23.06.2003, 16:53 #317
Hosh Dhar’Khor
Beiträge: 20

"Was habt ihr über die Treppen herausgefunden?"
Hosh Dhar'Khor war ungeduldig. Die Sache mit dem Loch in der Decke machte ihm zu schaffen.
"Also es sind ganz normale Treppen.", meinte der Anführer des Trupps.
"Mit Stufen", fügte ein anderer Ork hinzu.
"Und Geländer", ließ sich ein dritter vernehmen.
"Ihr Idioten mit dem Auffassungsvermögen bon Bushabas. Ihr sollte rausfinden, wohin die Treppen führen. Das es Treppen sind, weiß ich auch."
Dhar'Khors Faust traf auf einen stehengelassenen Tisch. Ein lauter Rums hallte durch den Saal, gefolgt von einem leiseren Knacken. Die schwere Tischplatte hatte wohl einen Knacks bekommen.
"Geht mir aus den Augen." Hosh Dhar'Khor war wütend. Ein Zustand, der bei ihm fast als normal zu bezeichnen war.
"Halt. Nochwas: Irgendwelche ungewöhnlichen Vorkommnisse?"
Der Anführer des Orktrupps blieb noch einmal stehen und drehte sich um. Vorhin... am Tor..."
"An welchem Tor?" Dhar'Khors Nüstern blähten sich auf, als er hörbar die Luft einsog.
"An dem Tor, das aus dem Kastell auf der anderen Seite wieder herausführt."
"Es gibt dort noch ein Tor? Warum hat mir das keiner berichtet? Hinaus!"
Die Patroullie machte, daß sie weg kam. Zurück zu den Treppen.
23.06.2003, 17:17 #318
Gush’Pak Lorak
Beiträge: 8

Unterwegs schloß sich ihnen Pak Lorak an.
"Wohin wollt ihr?"
"Die Treppen untersuchen."
"Gibts da Feinde?"
"Vielleicht?"
"Ich komme mit!"
Und er rannte mit donnernden Schritten hinter den Kriegern her, bis sie in der Eingangshalle angekommen waren.
"Wo sind denn die Feinde? Ich will ein paar erschlagen."
Der Krieger zeigte nach oben. "Da hinauf. Da oben sind sie und verstecken sich."
Gush'Pak Lorak rannte los, die steinernen Stufen der Wendeltreppe hinauf. Bald war er aus dem Sichtfeld der anderen Orks verschwunden. Die Treppe endete. Ein Gang schloß sich an. Er war gar nicht lang. Am Ende war eine Tür mit mächtigen Verzierungen. Da mußte eine Schatzkammer sein. Der Krieger rannte los.
Doch was war das. Der Gang war doch länger, als angenommen. Immer schneller rannte Pak Lorak, machte, einen gewaltigen Schritt nach dem anderen, doch er kam der Tür nicht näher. Er schaute kurz über die Schulter. Wieviel des Wegs hatte er denn schon zurückgelegt? Überrascht blieb er stehen. Die Treppe war ja noch ganz nah. Was war das für eine Teufelei? Nein, er mußte sich täuschen, er mußte nur schneller rennen, dann würde er auch die Tür erreichen. Ja, das war es. Das wäre doch gelacht, einen Gush'Pak Lorak machte soetwas nicht fertig. Die gewaltigen Lungen füllten sich erneut mit Luft und er nahm seinen Lauf wieder auf. War er nicht eben der Tür am Ende des Ganges chon etwas näher gekommen.
Und so rannte er Weiter, macvhte Schritt um Schrit gut. Der Gang mußte eben doch länger sein, als angenommen. Aber irgendwann hatte er ein Ende. Und er würde es erreichen.
23.06.2003, 17:51 #319
shark1259
Beiträge: 1.033

Verwundert und nun auch wieder geistig wenigstens annähernd wach sah shark zu den zwei Gefährten. Sie lebten tatsächlich noch, doch wie lange noch. Dieser eine Ork machte ihm sorgen, er war zurückgelangt und würde mit sicherheit Bericht erstatten. Und das war dann wahrscheinlich ihr Todesurteil. Doch diese Angst wollte shark nicht offen darlegen, obwohl er ahnte, nein eigentlich wusste er, dass sowohl Rock als auch Horax die gleichen Sorgen plagten. Anstatt hier jetzt Angst zu haben klopfte shark Horax aufmunternd auf die Schulter, und sprach ein Lobenswort. Der Einfall war wirklich gut durchdacht gewesen. Sogar ein kleines misslungenes Grinsen brachte er hervor.

"Wir kommen hier schon heil raus, macht euch keine Sorgen."

shark wusste nicht wieso, doch diese Worte waren vollkommen ernst gemeint gewesen. Er glaubte irgendwie daran, dass er hier noch lebend herauskommen würde. Er hatte schon so viel miterlebt und noch immer Stand er hier aufrecht und kämpfte. Kämpfte um das Leben seiner Freunde, um das seine und auch um das Kastell. Es war wie sein zu hause geworden. Nein, falsch. Es WAR sein zu hause. Nirgendwo anders konnte er so abschalten wie hier, nicht einmal mehr an dem Ort an dem er groß geworden war.
Irgendetwas tupfte shark auf die Schulter, dann auf die Nase, dann auf die Hand.
Einen kurzen Blick nach oben durch die unzähligen Blätter der Esche genügte und er sah den düstersten Himmel den er seit langen, langen Zeiten gesehen hatte. Überhaupt hatte erst einmal soetwas gesehen. Ob dies Zufall war?
Und der Regen begann zu fallen.
Es würde kalt werden, sehr kalt. Wenn sie erst einmal nass waren und die Nacht kommen würde, würde es sehr sehr schwer werden hier draußen das Leben aufrecht zu erhalten.

Unruhig fuhr sich shark mit dem Finger über seine Robe und tastete nach dem auf seinem Brustkorb liegendem Amulett. Es hatte so eine beruhigende Wirkung und doch fuhr ihm ein Schauer über den Rücken als er es erfasst hatte. shark sah auf und blickte genau in fragende Augen. Es waren die seines Freundes Horax, welcher ihn wahrscheinlich schon seit ein paar Momenten angesehen hatte. Auf der Stelle zuckte shark mit der Hand zurück. Er wollte nicht, das jemand von dem Amulett erfuhr. Es war sein eigen und das sollte es auch bleiben und niemand sollte ihm neidisch werden, niemand sollte es erfahren. Niemand.
shark blickte weg, er konnte den Blick irgendwie nicht mehr standhalten. Schnell murmelte er etwas von Kratzen und Insekten stichen und wandte sich dann vollends mit dem Körper ab. Hoffentlich hatte er nicht verdacht geschöpft.
23.06.2003, 19:18 #320
Arctus
Beiträge: 531

Laute kratzende, schiebende Geräusche drangen aus dem Labor Oiliries. Arctus, der kleine Junge von Nebenan, hantierte in den endlos nach oben reichenden Regalen herum, eiligst auf der Suche seiend, nach einem bestimmten, wichtigen Behältnis, dass das Herz des Magiers Rock beinhaltete. Flureszierende Farben, eingefrorene Körperteile, lebendige Tiere, alles war zu finden, nur nicht der Glasbehälter mit dem verdammten Herz.
„Zur Hölle damit!“, puffte es aus Arctus heraus, der sich abwand und zur Tür hinaus gehen wollte.
Ein leises klacken von Metall, schwerer Atem und schweißige Luft näherten sich ihm, bogen um die nächste Ecke. Grün schimmernde Haut trat aus der Dunkelheit hervor, stach sich in die tiefblauen Augen des Jungen. „EIN ORK“, zischte er förmlich heraus und floh wieder ins Labor des Magiers.
Dreckige, leicht abgekaute Fingernägel kamen am Türrahmen zum Vorschein, brachten dicke fettig behaarte Finger mit sich und schließlich eine hässliche Orksfratze, dessen Mitte, die Nase, wohl der Ursprung aller Hässlichkeit zu seien schien. Nasenlöcher, so groß wie Mülleimer, so behaart wie Wargs und so ekelhaft bepopelt wie ... wie eine Orknase, waren des Ekels Namensgeber. Luft sog hinein, ließ die Härchen sich im Wind wiegen und einen tieferen Einblick in die tiefen der Nasenhöhle geben. Mit scharfen Blicke konnte man am Ende nahezu das schmale Hirn sehen, wie es waberte und irgendwelche Geruchseindrücke zu Informationen verarbeitete. Da gab es zahlreiche Dinge! Von Spinnen an den obersten Ecken, über vermoderte Harphyen, bis zu Menschenfleisch. Menschenfleisch?
Der Ork trat ein, langsam und vorsichtig, die Waffe im Anschlag tastete er sich Zentimeter für Zentimeter voran, versuchte die Dunkelheit zu durchblicken. Nur eine kleine Kerze erhellte den Raum, flackerte hin und her, durch den Atem des Orks, und schien Welten aus Schatten zu bewegen. Das Untier war mittlerweile um den Seziertisch geschlichen und verhaarte nun in Stille, um auch nur jegliche kleinste Geräusche zu erhaschen.
KRACH!
Ein Glas viel zu Boden, zersplitterte in tausende kleine Stückchen und breitet sich auf dem Boden aus.
Erschrocken vor der so in voller Konzentration seiende Ork herum, blickte hektisch von der einen zur anderen Ecke des Raumes, fand jedoch nichts. Nur das reflektierende Licht an den Splittern mochten seine Augen zu sehen. Knirschend setze er einen Fuß auf das Glas, das unter dem riesigen Gewicht nun vollends zu Staub zu zerfallen mochte. Ein letzter beunruhigender Aufblick, der noch einmal alles Musterte, dann eine Schulterzucken, unter dem die grässliche Achselbehaarung zum Vorschein kam. Unverständliche Laute folgten, dann wandte der Ork sich ab.
Wie vom Blitze getroffen hielt der Ork inne. Wieder diese Witterung. Fleisch! MENSCHENFLEISCH! „Direkt hinter mir!“ Sich umdrehend und hastig die Waffe emporhebend, sah er einen kleinen blasen Jungen, tränenübersät, Augen in tiefe Schatten gelegt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und bestialisch lachend.
Der Ork taumelte ein paar Schritte erschrocken zurück. Ein normaler Mensch würde seinen derzeitigen Herzrhythmus wohl nicht überleben. Schnell hob und sank der Brustkorb, überspannt mit grüner Haut, sich, durch den deutlich kräftige Schläge eines noch viel kräftigeren Muskels zu sehen waren. Schweiß perlte langsam über die Schwarzen buschigen Augenbrauen und geriet in die Augen, die wie gebannt auf das dämonische Abbild vor sich starrten.
Plötzlich brüllte es durch die Gänge, irgendetwas musste passiert sein. Der Ork wurde panisch, sah abwechselnd auf den Gang und den Jungen, in seiner zerfetzen Robe. Er musste handeln! Und zwar jetzt! Lebend sollte er die Menschen bringen, also würde er es auch tun.
Mit zwei gewaltigen Sätzen stand er vor dem Jungen, der sich noch immer nicht bewegte, nur starr und voller Bosheit auf das Ungetüm vor sich gierte. Die mit brechlich grauen Fingernägeln bespickte Hand des Orks nährte sich dem Kragen des Jungen, schnellte nach vorne und wurde, ehe sich der Ork versah, abgetrennt vom restlichen Körper.
Der Junge Magus hatte blitzschnell ein Seziermesser hervorgeholt und es walten lassen.
Gesichtsmuskeln spannten sich an, machten die hässliche Visage zu einem verkrüppelten Ball aus Fasern, das brechend Geräusche von sich gab. Gewaltige Backenzähne trafen aufeinander, lösten für sich, kleine Tektonische Prozesse aus und ließen Zähne zersplittern.
Der Junge hingegen zögerte keinen weiteren Augenblick, stieß das Messer tief in den Hals des Grünlings. Blut spritze hervor, besudelte alles im Umkreis von zwei Schritten. Röchelnd fuhr das Biest zu Boden, sah angsterfüllt in die Augen des Jungen.
Er sah nun wer er war! Der Junge, Vertreter des Gottes Beliar, herrschend über Tod und Leit.
Fanatisch glühten die blauen Augen ein weiteres mal auf, gaben dem Ork den letzten Stoß, nur ein wehleidiger Todesschrei entglitt ihm noch, der hallend durch alle Gemäuer fliehen musste. Arctus trat zu, der Orkkörper flog um und ließ die noch nicht einmal benutzte Waffe fallen.
Schmale Finger umfassten den Griff, zogen daran, merkten jedoch, dass diese Art des Kampfes nicht für sie geschaffen war. Die Orkwaffe war zu schwer, das Arctus sie hätte führen könne. Doch durch den nun am Boden entlanggleitenden Blich sah der Magus nun das, wonach er gesucht hatte. Rocks Herz schlummerte unter dem Seziertisch vor sich hin.
„Hab ich dich!“, sprach Arctus, nahm das Gefäß und stieg über den Ork.
Noch bevor die entsetzten Freunde des Orks herbeieilten, war Arctus verschwunden.
Die Dunkelheit war sein Freund ...
23.06.2003, 19:58 #321
HoraXeduS
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Als dunkle Wolken über dem Kastell aufzogen und die ersten Tropfen kalten Regens auf die Esche und ihre Bewohner herabfielen, schaute Horaxedus nach oben, um ein Stück vom dunklen Himmel ausmachen zu können. Sonderbar. So lange er zurückdenken konnte, war es hier im Innenhof des Kastells immer mild und trocken, doch nun? Schwarze Wolken überschatteten das heimische Gemäuer, würden bald dem Baum, in dem die verbliebenen Bewohner des Kastells stumm verharrten, über Gebühr belasten und unter Sturm und Regen dann würde sich das Schicksal des Zirkels vollenden.

Nein! Horaxedus hatte genug von diesen weinerlichen Gedanken. Was war nur mit ihm los? Die Orks waren in der Übermacht, es gab keine ernstzunehmende Wahrscheinlichkeit, dass ein Häufchen Magier sie aus dem Kastell vertreiben konnte. Aber das war noch lange kein Grund, den grünen Hurensöhnen das Feld kampflos zu überlassen.

Der Glasmache wagte einen Blick durch das Blätterkleid der Esche hinaus zu der Orkwache, welche dort an de Pforte stand und nur darauf zu warten schien, dem nächsten vorbeikommenden Kameraden auf den Bauch zu binden, dass er von zweibeinigen Baumbewohnern wusste. Die Befürchtung, dass die Wache petzen würde, teilte Horaxedus also mit shark, und die Gelegenheit war günstig, etwas dagegen zu unternehmen. Die dunklen Wolken überschatteten den Innenhof am frühen Abend bereits dergestalt, dass die Sicht eines Menschen spürbar eingeschränkt war. Warum nicht auch die eines Orks?

Und so dauerte es nicht lange, bis eine tapfere, dicke aber untote Blutfliege über der Orkwache brummte und sogleich deren ungeteilte Aufmerksamkeit erhielt. Horaxedus konnte die Gedanken der Wache nicht lesen, doch er kannte Orks schon lange. Dieser hier wunderte sich offenbar darüber, dass sein neues Trainingsspeilzeug immer wieder und wieder unter dem Dach über dem runden Esstisch herflog. Ringsherum kreiste die Fliege und wieder hin und her, immer unter dem Dach des Esstischs her.

Der Ork war nicht dumm. Bevor er das bewegliche Tier ausschalten wollte, beobachtete er genau dessen Flugbahn und prägte sie sich ein. Nach einer kurzen aber scharfen Analyse hatte er sich folgendes gemerkt: Ringsherum kreiste die Fliege und wieder hin und her, immer unter dem Dach des Esstischs her. Und wieder. Und immer wieder.

Dann, ganz plötzlich, offenbar hatte das einfältige Orkgehirn seine Analyse erfolgreich beendet...
...sprang der Ork in den Brunnen und schlug erst tief unten auf.

"Schade um das schöne Tischtuch." murmelte Horaxedus, und seine Augen funkelten.
23.06.2003, 20:12 #322
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Der Bereich des Kellers, der nun genau vor ihm lag, wurde beherrscht von einer seltsamen Atmosphäre, tiefe Bosheit und Gefahr lag in der Luft. Einige, auf Fackeln, die, obwohl sie mit ziemlicher Sicherheit niemand in vergangenen Zeiten entzunden oder gar ausgewechselt hatte, noch immer an den Wänden hangen, brannten leicht schwankend in der Dunkelheit vor sich hin. Ein düsteres Flackern warf viele sonderbare, und dennoch faszinierende Schatten auf die aus vielen aufeinandergesetzten unförmigen Steinen bestehenden grauen Wände, die an einigen Stellen wahrhaftig aussahen, als würden sie im nächsten Moment völlig in sich zusammenbrechen.
Wie gebannt blickte Less auf das wundersame Schauspiel, vergaß für einen Augenblick sogar, in welch verzwickter Situation er sich momentan befand, alleine in einem finsteren Gang, welcher quer durch ein größtenteils unerforschtes Gewölbe führte, ohne zu wissen, was ihn erwartete, ohne zu wissen was er tun sollte.
Kopfschüttelnd wandte er sich von den flimmernden Schatten ab, es schien, würden sie ihn weiterhin verfolgen, als wollten sie seine Augen für ewig gefangen halten.
Hastig griff er eine der Fackeln und hob sie mit ausgestreckten Armen weit vor sich, als ein langer schwarzer Schatten warf das Licht seinen Körper in den langen, bereits zurückgelegten Gang. Es war ein schauriges Bild, welches seine Figur auf dem schachbrettartigen Boden abgab, ein leichtes Zittern durchfuhr seinen Körper.
Die Häufigkeit der, vorher noch so oft zu beiden Seiten erschienen Türen, nahmen mit der Zeit, die er durch die Dunkelheit schritt, merklich ab. Nur noch selten bekam er einige der bereits morschen Türen zu sehen, und auch die Anzahl der Fackeln, die die ansonsten schmucklose Wand zierten, verringerte sich mit jedem weiteren Meter, den er mit gemächlichen Schritten zurücklegte. Einzig und alleine der ekelhafte Gestank, der wie eine giftige Wolke durch die Gänge zog, wurde allmählich immer stärker zu spüren, auf fast unerträgliche Weise...
Noch im selben Moment drehte Less sich unerwartet um, Erstaunen und Schrecken sogleich war in seinen Augen zu lesen, seine Mund verzog sich langsam zu einer komisch verzerrten Grimasse, schnell blickte er in die Finsternis hinter sich.
Nichts war in der Schwärze zu sehen, keine Schatten, keine Gestalten, nur die lauten wütenden Schreie schallten durch die langen weiten Gänge, hallten an den Wänden zurück und verstärkten sich zu einem riesigen lärmenden Getöse.
Orks...
Reflexartig warf Less die Hände über seine Ohren, die Krieger waren mit sehr großer Wahrscheinlichkeit noch weit von ihm entfernt, vermutlich würde es auch noch einige Zeit dauern, bis sie seine Spür entdecken würden, er hatte noch etwas Zeit.
Vollkommen unbewusst erhöhte er langsam sein Schritttempo während er weiter in die Tiefe der Katakomben eindrang.
Die Steine, die noch immer die höchst unsicher anmutende Wand bildeten, erschienen immer sonderbarer, einige waren auf seltsame Art und Weise abgewetzt, manche wiesen sogar tiefe Rillen auf, fast sahen sie Kratzspuren ähnlich, doch konnte er sich kein Wesen vorstellen, dass seine Krallen in festen Stein bohren konnte. Dennoch von einem mehr als beängstigenden Gefühl beherrscht, schritt er, nun wieder mit langsamerem Gang, auf dem Weg voran, begleitet von den fürchterlichen Schreien der Orks, die abermals durch die Gemäuer schallten.
Ein weiterer Torbogen, ähnlich dem, der ihn in diesen düsteren Gang geführt hatte, hob sich bedrohlich aus der Wand hervor. Die Fackel vor auf den Boden richtend, sank er langsam in die Knie und betrachtete interessiert die schmutzigen Marmorplatten vor seinen Augen.
Kleine Holzstücke waren auf dem kompletten Boden um ihn herum verteilt, einig übel riechende Haarbüschel waren an machen Stellen damit vermischt, und auch die seltsamen Kratzer an den Wänden waren hier zu sehen. Erstaunt griff er nach einigen der Haare, sie waren lang und glatt, mit leicht gräulich schimmernder Farbe, sie fühlten sich fast künstlich an.
Ein leises Knurren klang aus der dunklen Halle hinter dem Torbogen, trotz seiner geringen Lautstärke hörte es sich stark und mächtig an ... und gefährlich.
Less Haare stellten sich aufrecht, mit einer schnellen Bewegung erhob er sich aus seiner vollkommen ungeschützten Position, seine schwarzen Augen blitzen suchend in die Dunkelheit.
Ein weiteres Knurren war von dort zu hören, lauter und noch viel mächtiger als das vorherige.
Er trat langsam nach hinten, stieß nach einigen Schritten an die kalten Steine der Mauer.
Mit einer unglaublich rasanten Drehung wandte er sich um und rannte den unheimlichen langen Gang zurück. Unbewusst warf er die hell brennende Fackel weit hinter sich, und spurtete nun im fast völligen Dunkel dem Ungewissen entgegen.
Ein lautes, schrilles Kratzten drang aus dem hinteren Teil des Weges zu ihm hervor, es schien immer näher zu kommen. Während sein Körper Unmengen von Adrenalin in seine Blutbahnen pumpte, rannte er regelrecht weiter um sein Leben.
Lichtstrahlen vom ersten Torbogen, den er vor einiger Zeit durchschritten hatte, kamen am Ende des Ganges zu Vorschein, immer weiter näherte er sich ihnen, doch auch die grässlichen Kratzer kamen immer mehr an ihn heran.
Mit weit aufgerissenen Augen sprintete er durch das Tor, sein Herz klopfte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, mit einer schnellen Drehung sah er über seine Schulter. Der schreckliche Anblick, welcher sich ihm hier bot, ließ seinen Atem stocken, noch nie hatte er ein solches Wesen gesehen, dichtes graues Fell, spitze Zähne stachen blitzend aus dem riesig wirkenden Maul heraus. Es hatte erschreckende Ähnlichkeit mit einer ekelhaften Ratte, doch war es von solcher imposanter Größe und Statur, dass es sich unmöglich um eine solche handeln konnte.
Sprungartig kam sie auf ihn zu, die langen Zähne fletschend, Sabber rann von ihrer Zunge.
Endlich riss Less sich aus seinen Gedanken los, seine Beine schienen sich schon fast von alleine zu bewegen, schnell spurtete er weiter in einen der finsteren Gänge, ohne überhaupt zu wissen, wohin dieser ihn wohl führen würde.
Die vertrauten hölzernen Türen erschienen nun wieder in den Wänden, einige wenige der krankhaften Bilder hingen teilweise schief an beiden Seiten.
Alles um ihn herum unbeachtend rannte er durch die Gänge.
Mit einem Mal stoppte er, seine Augen weiteten sich, ein Schreien formte sich auf seinen Lippen, doch war es ihm unmöglich, seine Angst herauszubrüllen, wie gefesselt stand er auf den schwarz-weißen Marmorplatten.
Verzerrtes Gebrülle schlug wie eine Welle auf ihn ein, das unwirkliche Klirren gezogener Schwerter schallte durch die ganze Weite des Ganges.
Die Ratte starrte mit ausdruckslosen Augen auf seinen, vielleicht noch dreißig Meter entfernten Körper.
Er bewegte sich nicht, blickte nur auf die grünen Kreaturen, die sich ihm nun von der anderen Seite näherten, Orks...
23.06.2003, 20:56 #323
olirie
Beiträge: 1.642

Das Pentagramm des Kastell fing an zu pulsieren. Es bildete sich eine Staubwolke, die sich allmählich verdichtete und eine menschliche Gestalt formte. Diese menschliche Gestalt nahl die Züge oliries an. Doch als die teleportation abgeschlossen war, roch olirie einen wiederlichen Gestank, der die reinste Beleidigung für die Nase war. Irgenwo her kannte er diesen Gestank, doch um nachzudenken blieb keine Zeit, denn schon spürte er einen starken Schmerz an seinem Hinterkopf und ihm wurde schwarz vor den Augen.
23.06.2003, 21:50 #324
Col'Ka
Beiträge: 67

Col'Ka hatte seine Rüstung gerade poliert und angelegt, da kam auch schon Tul'Pe. "Es ist soweit, wir müssen los, viel länger können wir nicht warten." Col'Ka nickte kurz und beeilte sich damit, seine frisch geschliffene und polierte Waffe zu holen. Dann trat der Kriegsherr aus seinem Zelt herraus uns sh sich kurz um. Tul'Pe und ein paar Elitekrieger standen dort vor dem Zelt und warteten. "Ok, los gehts", sagte Col'Ka an die wartenden gerichtet. Ein kleiner Trupp aus einem Dutzend Orks bewegte sich nun auf das Kastell zu. Unter ihnen waren Col'Ka, Tul'Pe und elf der besten Elitekrieger.

Als sie das Kastell erreicht hatten, fragten sie, wo das Hauptquartier sei. Ein Krieger führte sie durch verwüstete Gänge in einen großen Saal, in dem Hosh Dhar’Khor irgendetwas mit einem Ork besprach. "Was gibt es zu berichten?", fragte Col'Ka laut in den Raum hinein.
23.06.2003, 22:26 #325
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

In der Bibliothek war der Lärm der anrückenden Armee wohl vernommen worden. Und kurze Zeit später tauchten auch einzelne Orks auf, um sich diese seltsame unsichtbare Wand anzusehen. Scheinbar wurde es zu einer Art Mutprobe, die magische Wand anzusehen und sie zu berühren, um sich von ihr ein paar fellhaare ankokeln zu lassen. Mit lautem Gegrunze in ihrer gutturalen Sprache zeigten sich die Orks dann gegenseitig ihre verbrennungen und drohten mit hoch erhobenen Fäusten in den leeren Raum.
Obwohl, leer war er ja nicht. Irgendwo in den Tiefen der Bibliothek befanden sich zwei der ursprünglichen Kastellbewohner. Einer, sitzend an einem Tisch, vertieft in ein paar Bücher über die Orks, der andere, rastlos durch die Gänge streifend und oberflächlich hier und dort ein Buch aus den Regalen ziehend und kurz darin blätternd. Man sah, daß ihn andere Gedanken beschäftigten.

"Jemand muß die Ursache für das Verschwinden der Dämonen herausfinden. Doch dazu muß ich ins Kastell, das wiederum voller Orks ist. Wenn ich doch nur auf das Pentagramm in der Eingangshalle käme."
Fahrig durchstreifte der Schwarzmagier weiterhin die von hohen Regalen voller verstaubter Bücher gesäumten Gänge. Die Gedanken ordneten sich nur schwer. Zu ungewöhnlich, ja geradezu unerhört waren die Ereignisse. Das Verschwinden der Dämonen, das Erlöschen der Magie der Bibliothek. Nein, soetwas gab es noch nie. Der Magier schüttelte den Kopf, während seine Schritte weiterhin durch die Bibliothek hallten. Wo war er hier? Stehenbleibend sah er sich verwundert um. Mittlerweile war er in Bereiche der Bibliothek vorgedrungen, die nur sehr selten von Menschen betreten wurden. Squall an seinem Tisch mußte er schon weit hinter sich gelassen haben. Hier waren die Bücher unberührt und leicht angestaubt. Die goldenen Einlagen der Buchrücken waren teilweise stumpf oder gar abgeblättert, das Leder brüchig. Die übervollen Regale bogen sich unter der Last der Bücher. Wie lange schon mochten sie das Gewicht des Wissens tragen? Was stand in ihnen drin? Eine merkwürdige, geheimnisvolle Ecke der Bibliothek war das hier. Jetzt erinnerte er sich auch an die alten Erzählungen, in denen es hieß, daß sich schon Magier in der Bibliothek verirrt hätten und dort bis heute verschollen wären. Und hing früher nicht eine Art Bildwand in der Nähe des Eingangs, auf der nach verschiedenen Vermissten gesucht wurde? Doch von den darauf Abgebildeten hatte der Magier nie jemanden gesehen.
As befand sich hinter der nächsten Ecke? Ein geheimer Leesesaal? Noch mit mumifizierten Magiern, die an morschen Tischen saßen und zu Staub zerfallene Bücher lasen? Das Kastell – ein Ort voller Geheimnisse und Gefahren. Bei dem Gedanken kam dem Magier eine Idee – was, wenn man das Kastell selber als Waffe gegen die Orks einsetzen würde? Auch ohne die allmächtigen Dämonen gab es doch genug Möglichkeiten. Man mußte sie nur nutzen!

"Ich muß es versuchen. Zumindest muß ich zur alten Runenkammer mit den Spruchrollen vordringen."
Und noch etwas anderes viel ihm ein. Die magischen Räume befanden sich alle im selben Trakt. Was, wenn er ein paar Orks dorthin locken könnte? Konfrontiert mit den hinter ansonsten tunlichst verschlossen gehaltenen Türen pulsierender Magie, von der selbst die Magier des Zirkels nicht allzuviel verstanden, würden sie sicherlich einige Verluste hinnehmen.
Doch wie unbemerkt auf das Pentagramm gelangen? Nach geraumer Zeit der Grübelei war klar, unbemerkt würde es nie funktionieren. Stattdessen müßte man den Vorteil der Überraschung ausnutzen. Reflexartig faßte der Magier an seinen Gürtel, an dem sich fein säuberlich aufgereiht die verschiedenen Runen der vier Kreise der Magie befanden. Der Feuerdämon. Er würde die Orks ablenken, sobald der Magier auf dem Teleportpentagramm der Eingangshalle erscheinen würde. Doch blieb keinerlei Zeit, um Atem zu holen. Konnte der Zauber schon während der Teleportzauber noch nicht vollständig ausgeführt war, ausgesprochen werden? Niemand wußte es. Und es gab auch keinen zweiten Versuch, falls der erste nicht funktionierte. Das Risiko war zu groß, beide Zauber zu verlieren, wenn man sie ineinander schachtelte. Die Gefahr, die entstand, wenn man sie hintereinander ausführte, schien dem Magier geringer.
Doch auch dann mußte es sofort beim ersten Mal funktionieren. Der Magier konzentrierte sich, die tief unter den weißen, buschigen Brauen liegenden Augen geschlossen haltend. Nur die leise gemurmelten Litaneien des Teleportspruches drangen zwischen den sich kaum bewegenden Lippen hindurch. Mit gesengtem Haupt ging er den Ablauf der von ihm geplanten Ereignisse durch.
Nach einer Weile hob sich der Kopf und die Augen öffneten sich. Die linke Hand glitt an die entsprechende Rune, die Rechte blieb frei. Wieder wurden die uralten, fast wie Gebete an Beliar klingenden Worte in der üblichen, fast schon liturgisch festgelegten Reihenfolge gemurmelt, doch diesmal, da die Hand an der Rune war, zuckten kleine zuerst bläuliche, dann immer mehr ins violettt-schwarze übergehende Entladungen aus den Fingern der freien Hand. Die magischen Linien, eintätowiert auf der Haut des Hohepriesters bündelten wie immer die Magie, die an den gewundenen Mustern entlangfuhr und sich an den Fingerspitzen entlud, diesmal ohne etwas zu treffen, denn worauf sollte man einen Teleportzauber auch richten?
Ein Flirren und Surren erhob sich, Wind, der von nirgendwoher kam brauste auf. Zuerst nur ein leichter Luftzug, der die Robe des Priesters etwas anhob und damit spielte, sich in ihr verfing, wurde er nach wenigen Augenblicken immer stärker, kletterte an den Regalen empor, blies Bücher aus den Regalen. Reihenweise stürzten sie auf den Boden. Offen fielen sie auf den Rücken, wild wurden die Seiten in Handumdrehen umgeblättert, wenn sie ein Windstoß traf. Die Robe bauschte sich auf, daß es aussah, als hätte der Magier Flügel. Dann zuckten Blitze umher, es roch nach verbranntem Staub. Die tastenden Lichtblitze fokussierten sich auf eine unsichtbare Kugel rund um den Hohepriester. Wie gegen eine unsichtbare Wand stießen sie, glitten darauf entlang und vereinten sich auf dieser Oberfläche. Ein heller Ball, gebildet aus den zuckenden Armen der blau-schwarzen Entladungen bildete sich und hüllte Don-Esteban vollständig ein.
Mit einem Male war der Wind magischen Ursprungs verschwunden. Die Bibliothek lag wieder in alter Stille. Und mit dem für die Ordnung der Bücher so tödlichen Luftzug war auch der Magier verschwunden. Nur noch die liederlich durcheinander liegenden Bücher erinnerten an das, was eben hier passierte. Ein Buch, offengehalten durch den Druck des Windes, gab nun der Schwerkraft nach und schlug wieder zu. Ein paar Seiten raschelten noch etwas hilflos, dann war endgültig Ruhe und der Staub begann, sich wieder abzusetzen, hier in dieser merkwürdigen, geheimnisvollen und äußerst schlecht besuchten Ecke der Bibliothek.
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