World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Die Oberstadt # 2
Seite 2 von 17  1  2  3  4  5  6 Letzte »
05.07.2003, 00:14 #26
Mohammed
Beiträge: 1.062

Die Lider des Ritters hoben sich und er blinzelte einige Male. Von Verschlafenheit keine Spur. Er war hellwach. Ratlos blickte er eine Zeit lang in die Dunkelheit, schlussfolgerte dann jedoch, dass ein ein Warten auf den Schlaf nicht ganz so schmackhaft wie kühles Blondes in der Kneipe nahe dem Hotel war. Um den Geräuschpegel möglichst niedrig zu halten und sich nicht den Launen aus dem Schlaf gerissener Ritter und Paladine aussetzen zu müssen, verzichtete der Ritter auf seine aufwendige Rüstung und schlich zur Truhe hinter seinem Bett. Dort holte er ein paar ordenltich gefaltete Arbeiterklamotten, wie sie so viele in Khorinis trugen, heraus und schlüpfte in die etwas ungewohnte Kluft.

Nun ja. Zumindest gemütlich war sie. Mohammed räkelte sich ein wenig in den rauhen Klamotten. Rauh, aber nicht kratzig, so musste das sein! Schnellstmöglich begab er sich aus dem Paladinhaus heraus und schritt den schmalen, ächzenden Holzweg nach unten. Doch halt! Etwas fehlte. Mohammed hastete zurück in den Schlafraum... Eine geschlagene Minute später kam der Nachtwandler wieder am Fuße des Paladinhauses an. Doch diesmal in einen Mantel aus Schattenläuferfell gehüllt, welcher seiner Person etwas erhabeneres, dunkleres verlieh. Ganz anders, als diese glänzende Rüstung, wie er sie sonst immer trug. So oft in voller Kampfmontour hatte er selten die Chance gehabt sich an diesem kleidsamen Mantel zu erfreuen.

Doch wann immer es möglich war, trug er ihn quer durch Khorinis spazieren. Er mochte ihn, verlieh er ihm doch etwas Vagabundenhaftes. Denn das war es doch, was er früher, noch seiner Verbannung in die Strafkolonie gewesen war, ein Vagabund. Zwar nicht gerne, aber trotzdem war dieser ein Teil von ihm geworden. Und ab und an tat es eben mal gut, aus dem alltäglichen Trott geraus mal wieder in diese Rolle zu schlüpfen. Langsam und in gleichmäßigem Takt näherten sich die ledernen Sohlen seiner Stiefel dem Tor zur Unterstadt und machten kurz halt, sodass Mohammed noch ein paar prüfenden Blicken der Paladine unterzogen werden konnte, bevor der Weg zu seinem Schlaftrunk in der Kneipe Khorinis' freistand.

[edit]
(OT: geschrieben aber vergessen zu posten ;-))
Mohammed beglückwünschte die leicht verdutzten Torwachen aufs Herzlichste zu Ihrer ehrvollen Aufgabe und gestand ihnen schulterklopfend, wie sehr er sie verehrte. Danach krabbelte er weiter zum Brunnen, welcher aufgrund seiner starken Feuchtigkeit jedoch nicht Mohammeds Bett zu seien schien. So galt es also weiter zu suchen. Einige Male nur vertat er sich im Haus, bis er das von ihm gesuchte nach einigen Besenschlägen endlich gefunden hatte. Dort grabschte er sich unten noch schnell ein Stück Käse vom Tisch, welches er auf dem Weg zurück in das Schlafgemach der Paladine genüsslich verschnabolierte. Auf leisen sohlen betrat er zu guter letzt den Schlafraum, knallte beim Versuch seine Stiefel auszuziehen jedoch ungewollter Weise einige Male auf den Boden oder einen Mitschläfer, was ihm ein paar gefauchte Worte müder Paladine einbrachte, welche jedoch sogleich weider in das enstpannende Reich der Träume entschwanden. Das galt es für Mohammed nun auch zu tun. Und jetzt, da das Bett so schöne, berühigende seitwärtsbewegungen und Drehungen machte, ließ sich dieses Vorhaben besonders gut in die Tat umsetzen. Seelig schlummerte der Ritter schließlich wieder ein.
[/edit]
05.07.2003, 15:03 #27
Eorl
Beiträge: 794

Eorl war wieder ins Oberviertel gekommen, um weiter zu trainieren. Nachdem Milgo ihm am Vortag die neuen Haltungen gezeigt hatte, bemühte er sich jetzt, das genau nachzuahmen, und die Bewegungen des Ritters, die er sich genau eingeprägt hatte so gut wie möglich zu kopieren. Das ging zwar langsamer als die eingeübten Kombinationen die er schon länger gelernt hatte, würde aber´, wenn er ersteinmal geübt darin war viel schneller von der Hand gehen. Die Bewegungen waren einfach flüssiger, als jene die er im Sumpf gelernt hatte. Als er eine Weile die verschiedenen Schläge geübt hatte, beschloss er es mal am Lebenden Objekt auszuprobieren. Und wenn er schon dabei war, konnte er Uncle im Sumpf besuchen. Der Andere war bestimmt schon wieder auf den Beinen, und drückte sich in der Taverne herum. Es war Zeit ihn mal zu besuchen. Eorl steckte sein Schwert wieder ein, und verließ das Obervietel, um sich auf den Weg in den Sumpf zu machen.
05.07.2003, 23:39 #28
Enzanie
Beiträge: 385

Der Dieb war hinter der Wand eines Hauses verschwunden und hatte sich in den Mantel der wabernden Finsternis begeben. Er war so gut wie unsichtbar. Er schaute an einer Ecke vorbei und sah, dass inzwischen die Wachen wieder patrollierten. Die Wachen standen an fast jeder Ecke, das Viertel war gut bewacht, doch nicht gut genug, denn nicht umsonst war er drin. Jetzt fehlte nur noch das passende Objekt. Ihm fiel auf, dass das Haus, wo er gerade sich anlehnte total allein da stand, das ideale Ziel. Jetzt musste er nur noch bis zur nächsten Wachablösung warten.
Die Zeit verstrich und wurde fast endlos, er hasste diese Warterrei, langsam wurde er deswegen nervös und das konnte er gar nicht leiden, wer nervös war, konnte nicht erfolgreich sein.
Dann endlich bewegten die Idioten der Stadtwache ihre Hintern und er hatte wenige Sekunden um in das Haus zu huschen. Schnell war er drin und postierte sich hinter einem Schrank als Deckung. Das ganze Untergeschoss war dunkel, die Lichter an den Wänden waren verlöscht und man konnte sich gut fortbewegen, zumindest wenn man ein Dieb war. Er hatte einen Vorteil, die Dunkelheit. Er inspizierte das Haus und wurde auch teils fündig, ein Lederbeutel lag auf einem Kaminsims, doch der Inhalt von hundert Goldmünzen war ihm zuwenig, damit konnte er nichts anfangen, da waren seine Ausgaben ja höher als die Einnahmen. Mehr fand er leider nicht, es sei denn er hätte wertvolle Möbel und Teppiche transportieren können, konnte er aber nicht, was wohl nicht verwunderlich war.
Er musste wohl oder übel in den zweiten Stock, obwohl das eigentlich kein Problem sein sollte. Der Schatten von Fatalis war kurz sichtbar und dann wieder verschlungen und er hatt jetzt eine Holztreppe vor sich. Er hoffte, dass sie neu war, doch da verließ ihn das Glück, die Treppe schien schon Jahrhunderte alt zu sein und knirschte, obwohl er sich bemühte so leise wie möglich zu sein.
Als er endlich oben war huschte er wieder schnell und ohne Geräusche zu hinterlassen hinter einen weiteren Schrank. Er bemerkte, dass in zwei Betten zwei Menschen lagen, sie verrieten sich durch ein kräftiges Schnarchen, zumindest von dem männlichen Part. Nun war es Zeit, dass teure Schlafwasser einzusetzten. Nun würde sich zeigen, ob Sagitta eine Pfuscherin oder eine echte Alchemistin war. Er nahm zwei der drei Fläschchen und nahm sie in seine Hände. Dann schlich er an das Bett des Mannes, der davon nichts mitbekam. Er öffnete den Korkern der Phiole und ließ den Inhalt in den Mund des Schlafenden tropfen. War gar nicht so leicht, doch das Schnarchen half ihm dabei sehr. Als der Inhalt leer war, ging er zu der Frau, diese schlief auf dem Bauch und ihr Mund war nicht zu erreichen, also musste der sonst so sensible Dieb etwas Gewalt anwenden. Er nahm ein Tuch und schüttete den Inhalt des Fläschchens in dieses. Dann nahm er in die eine Hand das befeuchtete Tuch und mit der anderen drehte er die Frau ruckartig um. Die Frau öffnete die Augen, doch es war zu spät, wenige Sekunden später hatte sie schon den Lappen auf dem Mund. Sie wehrte sich noch ein paar Sekunden, doch dann ließ ihre Wiederstandskraft nach und sie sank sanft in ihr Bett zurück.
Zumindest sie war sicher für viele Stunden weg und auch der Mann musste wohl k.o. sein.
Jetzt hatte er freie Wahl. Er schaute sich um, irgendwo musste es doch die Truhe geben. Dann wurde er endlich fündig, es war schwer in der Finsternis zu sehen, doch er hatte schon einige Übung darin und fand die Truhe in einer kleinen Kammer, die mit einem Seidenvorhang abgedeckt war. Er huschte auf Samtpfoten zu ihr und holte dann den Rest seiner Mitbringsel heraus, die Dietriche. Nun musste er sich konzentrieren, er nahm den ersten Dietrich, steckte ihn in das Schloss und drehte vorsichtig nach link, da brach das Mistding ab, doch er hatte ja noch genug. Beim zweiten Mal versuchte er den rechten Weg und es klackte nur, doch dann brach der Dietrich wieder ab, weil Fatalis weiter nach rechts drehen wollte. Beim dritten Mal versuchte er die rechts links Kombo und es gelang. Dann drehte er ein weiteres Mal nach links und wieder klickte es im Schloss. Doch als er dann den rechten Weg wählte, war der nächste Dietrich hin. Langsam wurde er sauer, doch er blieb kühl und gelassen. Rechts, Links, Links, Links und dann nochmal Rechts. Nach dem fünften Klick gab das Schloss ein aufgebrochenes Geräusch von sich und die Truhe war ohne Schloss da. Leise öffnete er den Deckel und blickte trotz der wabbernden Finsternis in ein Meer von Gold. Er nahm den Sack, indem er das ganze Werkzeug gebunkert hatte und füllte ihn mit Gold, als nichts mehr reinpasste kam das ganze Werkzeug rein, auch die abgebrochenen Dietriche und die leere Phiolen, denn er wollte keine Spuren hinterlassen. Gerade als er gehen wollte, fiel ihm eine blitzende Masse auf einer Kommode auf. Er ging zu ihr und blickte sie an. Es war voller Schmuck, das musste er einfach mitnehmen. Auch sie passte noch rein und dann ging es mit dem vollen Sack wieder nach unten.
Er schaute sich um und sah die Wache, die in etwas Entfernung stand. Er sah ihn aber sie sah ihn nicht, dass war das besondere. Jetzt hieß es wieder warten, langes warten. Er wollte jetzt nur noch weg, jetzt war es gefährlich wie nie, denn er musste den schweren Beutel tragen.
Dann endlich bewegte auch sie sich, es war wie ein Uhrwerk und so bekam er seine Chance. Er huschte wieder hinter das Haus und nahm das Seil und den Haken an sich. Er sprintete dann mit dem Gewicht auf dem Rücken zu einer anderen Stelle, die er vorher bei seinen Waldläufen markiert hatte und seilte sich da ab. Der Sack wurde die Mauer runtergeworfen, wobei er beim Aufprall einen großen Knall hinterließ. Das Seil wurde befestigt und nach unten geworfen. Er seilte sich vorsichtig ab und zog das Seil hinter sich mit. Dann warf er es in ein Gebüsch und nahm den Sack auf. Er hatte es geschafft, jetzt musste er nur schnell weg von der Stadt, hier hatte er erstmal mehrere Wochen ein Besuchsverbot, bis Gras über die Sache gewachsen war. Er brauchte jetzt erstmal ein Versteck und nun machte er sich in der Finsterheit auf der Suche nach einem Lager.
06.07.2003, 09:39 #29
Eorl
Beiträge: 794

Eorl betrat das Oberviertel recht früh, und machte sich gleich auf den Weg zu dem Trainingsplatz. Er wollte die Übungen fortsetzten die das Wiedersehen mit Uncle gestern unterbrochen hatte. Er nahm die Haltung ein, die Milgo ihm gezeigt hatte, und begann dann mit den Übungen. Die Schläge waren noch recht holprig, aber er vermutete, das das noch besser werden würde, wenn er nur lange genug übte. Immerhin hatte der Tag erst begonne, und er hatte noch viele Stunden Zeit, um die verschiedenen Dinge zu üben. Er begann mit den Seitwärtsschlägen, und stieg nach einer halben Stunde auf die Vorwärtsschläge und Paraden um. Als nächstes waren die Blockstellungen an der Reihe. Dabei schnitt er sich einmal fast selbst, als er versuchte den typischen Block, bei dem die Klinge parallel zum Oberkörper stand, aus einem Schlag heraus aufzustellen. Von da an ging er etwas vorsichtiger zu Werke, und übte etwas langsamer weiter. Es hatte schließlich keinen Sinn, sich bei den Übungen die Nase abzusäbeln.
11.07.2003, 14:52 #30
Ganzo
Beiträge: 407

Bei Eorl`s Schmiede angekommen, machte sich Ganzo gleich an die Arbeit. Er nahm Maße, zeichnete sich einen Plan und überlegte sich grob, wie er die Steine bearbeiten könnte. Fertig mit den grundsachen, begab er sich in die Hafenstadt, um dort Steine zu bestellen.
11.07.2003, 17:24 #31
Kano
Beiträge: 2.622

Mit Unbehagen hatte Kano den Lump wahrgenommen, der sich da durch das obere Viertel stahl. Der Kerl fiel so sehr auf wie ein Mann zwischen Söldnern, wer hatte den dann schon wieder rein gelassen. So langsam musste er wirklich mal mit den Wachen sprechen. Da er sowieso gerade ein Stück gehen wollte, nach all dem verfluchten Papierkram, den ihm seine neue Aufgabe bescherte, war das ja gleich eine sinnvolle Beschäftigung. Mantor und Garinol waren dran, so frisch wie die noch aussahen, hatte ihre Schicht wohl gerade erst begonnen, Mist. Dann waren es wahrscheinlich gar nicht sie, die den Kerl durchgelassen hatten. Aber nunja, die würde er auch schon noch finden, immerhin hatte er den Schichtplan irgendwo auf seinem Schreibtisch liegen...

"Hey Jungs, alles klar?"
Kano blieb neben den Beiden stehen.

"Alles klar Kano, wie immer. Gleich mal eine Frage, hier ist vor ein paar Minuten so ein Strolch lang gekommen, wer hatte den denn reingelassen?", erwiderte Mantor.

"Keine Ahnung, die Schicht vor euch schätze ich...
Auf jeden Fall kommt der mir hier nicht mehr rein, klar Jungs? Wofür sind wir schließlich sonst da, wenn nicht dazu, die Bewohner zu schützen. Die Wohlhabenderen genießen da nunmal zusätzlichen Schutz, indem wir solches Gesindel aus dem oberen Viertel fern halten. Zudem würde es mich nicht wundern, wenn der Kerl des öfteren auf Onars Hof anzutreffen ist...also ihr wisst, was zu tun ist."

Die beiden Krieger nickten und schmunzelten leicht.
"Wissen wir, keine Sorge. Übrigens waren vor uns Cato und Krembin dran, mit Wache schieben, die solltest du mal fragen. Die Beiden sind runter in die Stadt, wahrscheinlich im Wirtshaus, wie ich die kenne..."
Mantor grinste wissend, vermutlich waren sie schon nichtmal mehr richtig zurechnungsfähig. Vor allem Krembin war ein schwarzes Schaf in den Reihen der Ritter und Paladine...

Kano nickte und blickte hinauf zum Himmel, die Sonne neigte sich, bald würde sie hinter die ersten Wipfel tauchen.
"Nun denn, dann werde ich die mir mal vornehmen...man sieht sich, für Innos!"
Also ging der Ritter in die Unterstadt, die beiden Kerle würde er schon finden, sein erster Anhaltspunkt war da die Taverne, wie Mantor gesagt hatte...
12.07.2003, 00:04 #32
Longbow
Beiträge: 4.035

Die beiden Innosler gingen direkt in die Schmiede. Zwar arbeitete Eorl nicht mehr, aber war er immerhin noch wach. Als er die beiden Offiziere erblickte, stand er respektvoll auf und fragte höflich:
"Nabend, was gibt's?"
Long wartete einen Moment, ob Kano antwortete, aber der schien ihm den Vortritt zu lassen.
"Nun ja, du hast einen Lee ins Oberviertel geschleppt, solltest aber wissen, dass das verboten ist."
"Tja, die Wachen haben mich nicht gehindert."
"Ja, das wissen wir. Mit denen haben wir, bzw. Kano, schon redet. Trotzdem, wenn du einen Gehilfen brauchst, dann nimm dir einen Novizen oder sonst einen außem Sumpf, aber keinen Schurken von Onars Hof."
"Okay, wird gemacht."
"Sehr schön." Nun zu Kano gewandt sagte er noch:
"Ich werd mich wieder vom Acker machen. Man sieht sich."
12.07.2003, 11:44 #33
Eorl
Beiträge: 794

Eorl betrat das Oberviertel, und ging zum Trainingsplatz hinüber. Der Kerl den er damit beauftragt hatte die Schmiede auszubauen, hatte sich als verlumpter Anhänger Lees erwiesen, und war direkt wieder aus dem Oberviertel geflogen. Er hatte sich zwar über den Aufzug des anderen gweundert, als er ihn bei der Kaserne getroffen hatte, war aber nicht auf die Idee gekommen es könnte sich um einen vom Hof des Gorßbauern handeln. Kano und Long hatten ihm das gesagt, als er in Cifers Schmiede gewesen war. Sie hatten ihm auch gesagt das der Kerl nicht ins Oberviertel durfte. Also musste er weiter nach jemandem suchen, der in der Lage war den Ausbau zu machen.
Doch jetzt, sollte er erstmal mit dem Training fortfahren. Er stellte sich aufrecht hin, zog sein Schwert, und begann damit, die Schläge und Kombinationen zu üben, die er von Milgo gelernt hatte.
12.07.2003, 12:59 #34
Clay
Beiträge: 2.333

Die Pazerplatten der schweren Rüstung schepperten, als der Paladin den Platz vor dem Rathaus betrat. Viel zu lange hatt er stumpfsinnig herumgessesen und über den Tod Gravens nachgedacht. Noch immer schmerzte ihn der Verlust und irgendwie fühlte sich Clay auch verändert, doch das Schlimmste hatte er überwunden. Die Sonne strahlte ungebremst vom Himmel und ließ den polierten Stahl der Rüstung eingenartig funkeln. Mit einem raschen Nicken grüßte er die übrigen Innosgläubigen, die in dem Garten des Rathauses ihren Übungen nachgingen. Weitere Notiz nahm der Krieger von dem bunten Treiben der Oberstadt nicht. Es wurde Zeit, dass er einmal hier herauskam und nicht ununterbrochen mit diesen religiösen Fanatikern unter einem Dach verbrachte. Was er gehört hatte, schien genau das Richtige in seiner jetztigen Situation zu sein. Das würde ihn auf andere Gedanken bringen. Auch wenn nach dem, er so gehört hatte, das Vorhaben viel mit dem ihm immer unbedeutender erscheinenden Innosglauben zu tun hatte, würde es dennoch eine verlockende Sache werden. Doch bevor er sich weiter mir diesen Gedanken rumtrug, wäre es vielleicht besser erst einmal mit Hagen zu reden und zu fragen, wie ernst die Lage war und ob die Präsens eines Paladins überhaupt erforderlich war. Insgeheim hoffte Clay es. Schon zu lange hatte er diesen Boden nicht mehr betreten und die Erinnerungen an das letzte Mal hingen noch immer in dem Gedächtnis des Kriegers. Seinen Kopf wieder frei machend betrat Clay das kühle und dunkle Rathaus. Augenblicke später stand er vor Hagen.
12.07.2003, 13:47 #35
Kano
Beiträge: 2.622

Den ganzen Tag lang hatte Kano sich durch den Papierstapel geackert und endlich nachgeholt, was er während der Ausbildung im Sumpf verpasst hatte. Soso, die Rote Laterne war also niedergebrannt und die Frauen entführt worden...von Frauen...Da fiel dem Ritter spontan nur eine ein,, die dafür in Frage kam...eigentlich zwei, aber eine sollte ja eigentlich im Kloster sein und Innos huldigen.
knarzend fuhr der Stuhl zurück und der Statthalter stand auf. Er würde der Sache nachgehen, sofort. Sonst würde er es vielleicht nur vergessen. Immerhin wurde auch Nadja, eine alte Bekannte aus Milizionärstagen, entführt. Das waren noch Zeiten...und eine gelungene Razzia...

Die Erinnerungen abwerfend nahm Kano seinen Zweihänder von der Wand, ebenso den Einhänder und den Bogen. Voll ausgerüstet trat er dann aus dem Haus und schloss ab, zügigen Schrittes ging es hinunter zum Hafen, unterwegs gabelte er allerdings noch Aaron auf, den konnte er vielleicht gebrauchen. Wie immer war wenigstens eines der Boote bereit zum ablegen und der Ritter stieg ein. Nachdem es auch losgebunden war, legte Kano ab und beschleunigte das Wassergefährt mit kräftigen Zügen in Richtung Amazonenlager...
14.07.2003, 13:07 #36
Sir CiferXIV
Beiträge: 4.296

Cifer ließ die Fingerknochen knacken. Seit 3 Tagen arbeitete er nun am Feinschliff für den Zwei-Klingen-Erzdolch. Das brauchte schon ein wenig mehr Zeit als ein einfaches Schwert. Und der Amazone schuldete er sein Leben, also war es die Mühe allemal wert gewesen. Nun stand er auf und verließ die Schmiede. Die kleine verzierte Waffe hielt er in Richtung Himmel und beobachtete die reflektierenden Sonnenstrahlen. Nun war er fertig und einsatzbereit. Mit einem weichen Tuch polierte er noch einmal nach und suchte eine passende Gürtelhalterung.

Mit einem zufriedenen Lächeln verließ Cifer die Schmiede wieder und schritt durchs Oberviertel. Er hatte die letzten Wochen viele Erzwaffen hergestellt und verkauft. Erz war ja aus dem Minental erstmal mehr als genug da. Und da fast jeder Ritter und Paladin Interesse und genügend Gold für solch eine Waffe hatte stieg der Umsatz schnell. Somit waren nun auch alle Schulden mit Lord Hagen beglichen.

Sein Weg führte ihn weiter in die Unterstadt...
15.07.2003, 18:25 #37
Eorl
Beiträge: 794

Eorl schwang das Schwert durch die Luft, ließ es vor seiner Brust ein Unendlichkeitssymbol zeichnen, und nahm wieder die Grundhaltung ein. Das Training war anstrengend,, und die Abendsonne, die über die Dächer der Fachwerkhäuser schien, tat ihr übriges, um dem Milizsoldaten die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben. Die Schufterei zahlte sich allerdings aus, und nach zehn Tagen, in denen er immer wieder geübt hatte, beherrschte er die Technik nun fast perfekt. Die Schläge waren immer schneller und genauer geworden, und es hatte Eorl großen Spaß gemacht, seine Fähigkeiten wachsen zu sehen. Er war fast schon gut genug, um die Prüfung zu machen. Fast. Er schüttelte den Kopf, und vertrieb damit ein paar Schweißtropfen von seiner Stirn, während er seine Gedanken klärte. Er würde noch warten. Er musste sich sicher sein, auch wirklich alles gut zu beherrschen, bevor er die Prüfung machte, denn er hatte nicht die geringste Lust, das ganze noch mal mitzumachen, weil, er bei der Prüfung schlecht vorbereitet war. Also machte er mit den Übungen weiter, trainierte nach dem gleichen Muster, dass er im Sumpf und in den ersten Tagen hier, angewandt hatte. Zuerst die Seitwärtsschläge, schnelle Rechts-links-Kombinationen, die sich wunderbar dazu eignen, einen Gegner festzunageln. Dann Vorwärtsgerichtete Schläge, diagonal oder von oben nach unten, und zu guter letzt die Blockstellungen, die ebenfalls wichtiger Bestandteil des Kampfes waren. Außerdem hatte er in den vergangenen Tagen Paraden geübt, und die Übergänge zwischen den Verschiedenen Kombinationen trainiert, sodass das ganze flüssig und schnell ablief, wenn er die komplette Trainingsreihe am Stück ablaufen ließ. Nachdem er das ganze einmal komplett durchlaufen hatte, unterhielt er sich kurz mit einem etwas älteren Paladin, der ebenfalls trainierte, und nur zu gern bereit war, seine reichliche Kampferfahrung an den ‚Nachwuchs’ der Garde weiterzugeben. Mit diesen Tipps und Ratschlägen, verbesserte Eorl dann seinen Trainingsablauf noch weiter, und machte sich daran, das ganze erneut zu durchlaufen.
15.07.2003, 19:02 #38
Longbow
Beiträge: 4.035

Long wunderte sich, dass er es überhaupt schon wagte auf die Beine zu kommen. Doch trieb ihm die Sucht nach seiner Aufgabe als Hauptmann und Einhandlehrer gleich wieder auf den Kasernenhof.
Dort beobachtete und lobte er wieder Iwein und Corie. Anschließend ging er zurück zu seiner Truhe, nahm die kaputte Rüstung hervor und machte sich auf zu Eorl im Oberviertel.

Dort angekommen, lief er gleich in Cifers Schmiede, wo er das letzte Mal auf den Schmied traf, doch war sie leer. Weder der eine noch der andere war zu finden. Am Kopf kratzend ging er zurück auf die Allee, oder wie auch immer man die Straße im Oberviertel nennen sollte.
Nach etwas suchen sah er eine Person am Trainingsplatz sein Schwert schwingen. Long nutze gleich die Chance, um sie nach dem Gesuchten zu fragen.
Als er vor der Person stand, blickte er in ein völlig verschwitztes Gesicht. Die Schweißperlen tropften nur so von seinem Gesicht herunter und seine Trainingskleidung war nass, als ob sie gerade aus der Wäsche käme. Groß wunderte es ihn aber nicht, schließlich brühte zurzeit eine gewaltige Hitze.
„Tag, Soldat! Sag mir, kennst du einen Eorl? Oder besser, weißt du, wo ich ihn finde?“
Der Mann guckte etwas verdutzt.
„Häh?“
„Was häh?“
„Ja, den kenn ich, nur zu gut. Ich bin nämlich Eorl!“
Nun war Long völlig verdutzt. Das war Eorl? Er hatte ihn gar nicht wieder erkannt.
„Hmm, okay! Nun, meine Rüstung ist dahin. Kannst du sie mir reparieren?“
15.07.2003, 19:28 #39
Eorl
Beiträge: 794

Eorl steckte sein Schwert weg, und pflückte die Rüstung aus der Hand des Hauptmanns.
"Klar, kein Prolem. Obwohl das eigentlich Jabaschs Job wäre." Er schüttelte den kopf, als ihm ein Erinnerungsfetzen durch den kopf flog.
"Quatsch, der ist ja garnicht da. Ok ich mach mich gleich daran, dauert bestimmt nicht lange. Er verließ zusdammen mit Long das Oberviertel, und führte den anderen zum Marktplatz.
16.07.2003, 18:27 #40
Kano
Beiträge: 2.622

Leise tippte Kano mit den Fingern auf der schweren Tischplatte, an der die Krieger saßen und den Worten Lord Hagens lauschten. Eine der üblichen Zusammenkünfte, bei denen alles rund um Khorinis, seine Sicherheit und das Minental besprochen wurde. Das Erz in der Stadt war zwar noch ausreichend für die eigene Rüstungs- und Schwertschmiede, aber für den König reichte es bei weitem nicht. Es würde wohl mal wieder einen Transport der Erzvorräte in der Burg nach Khorinis geben müssen.

"So, kommen wir nun zu dem Vorfall im Hafenviertel, was haben wir darüber?"
Hagen hatte das Thema Erz beendet und war zum Überfall der Amazonen übergegangen.

Kano blickte auf und nickte dem Lord zu.
"Nun, wir wissen, dass es die Amazonen waren. Deshalb habe ich mich auch in deren Lager begeben und versucht, etwas herauszufinden, aber die sind nicht dumm. Weder waren die befreiten Frauen zu sehen, noch hat auch nur eine Einzige der Kriegerinnen zugegeben, daran beteiligt gewesen zu sein. Ich denke nicht, dass sie es je zugeben werden.
Aber ich denke, dadurch, dass die Rote Laterne niederbrannte, erlitten die kriminellen Elemente keinen unerheblichen Schlag. Die Amazonen haben und also in gewisser Weise einen Gefallen getan."
Der Statthalter blickte in die Runde.

Lord Hagen nickte und ebenso die anderen Krieger Innos'.
"Stimmt, es war uns sowieso ein Dorn im Auge...
Also gut, meine Herren. Beenden wir diese Zusammenkunft für heute, wir haben soweit alles durch. Ich denke, wir haben die Situation bestmöglich im Griff, dennoch sollten wir zusehen, dass wir neues Erz hierher bekommen. Guten Tag."

Kano und die anderen standen auf und verließen das Ratshaus oder unterhielten sich noch. Der Ritter aber war geschafft, er wollte erstmal nur noch Ruhe. Der Brunnen war da wie immer ein geeigneter Platz. Zu dieser Zeit herrschte im oberen Viertel Ruhe und das Rauschen und Plätschern des Wasser hatte eine beruhigende Wirkung...
16.07.2003, 18:29 #41
Longbow
Beiträge: 4.035

Eorl und Long waren gestern nicht mehr dazu gekommen, ein bisschen zu trainieren, dafür holten sie es heute nach. Long selbst gefiel es zwar nicht, dass sie im Oberviertel trainieren, aber Eorl wollte es halt so. Da der Hauptmann ihm den Gefallen schuldig war, willigte er ein und begab sich mit ihm zum Trainingsplatz.
„Nun, Eorl. Ich hatte ja bereits das Vergnügen dich ein wenig zu beobachten. Die Grundlagen beherrscht du zweifellos, genauso schon einige spezielle Techniken. Aber ich zweifle, dass du schon folgenden Trick kennst.
Zunächst schlägst du wie üblich von deiner rechten Schulter nach unten links, dann den Schlag wieder zurück, und dann schwingst du dein Schwert einmal über deinen Kopf und triffst, wenn du gegen einen Menschen kämpfst, diesen genau gegen den Kopf oder Hals. Das sollte der Person dann den Garaus geben.“
Er machte die Technik einmal vor und wartete dann auf das Ergebnis von Eorl.
16.07.2003, 20:33 #42
Eorl
Beiträge: 794

Eorl beobachtete Long, als dieser ihm seinen Trick vorführte, und bemühte sich dann, die Bewegung nachzumachen. Es war keine große Schwierigkeit, die Technik erforderte weder Verrenkungen noch besondere Beweglichkeit. Er vollführte die Schwertdrehung ein paar mal, und stellte fest, das es tatsächlich ein guter Trick war, und einen Gegner durchaus aus dem Konzept bringen konnte. Long schaute ihm eine Weile zu, und als er sicher war das Eorl es richtig machte, verabschiedete er sich, und ging seines Weges. Eorl bedankte scih bei ihm, und setzte die Übungen fort. Wenn er den Drehschlag bis übermorgen gelernt hatte, konnte er Milgo damit vielleicht verblüffen.
17.07.2003, 19:38 #43
Carthos
Beiträge: 5.043

Endlich war der Lord wieder in seinen eigenen vier Wänden. Erschöpft ließ er sich erst einmal in seinen Sessel sinken und blickte durch die offene Tür hinaus auf den Hof des oberen Viertels.
Wie immer standen dort einige Ritter und Milizler herum und unterhielten sich.
Carthos winkte eine der beiden Türwachen zu sich, welche auch gleich zu ihm heran trat.
Ist hier irgendetwas wichtiges passiert von dem ich wissen sollte ? fragte er den Milizler knapp.
Ein Kopfschütteln kam als Antwort und der Paladin gönnte sich erst einmal einen Schluck von seinem gelagerten Bier. Zwar nicht viel, denn man war hier ja immer im Dienst, aber eine Flasche sollte ja nicht verboten sein.
18.07.2003, 15:03 #44
Carthos
Beiträge: 5.043

Carthos hatte seien Arbeiten erledigt und stand nun auf der Wiese hinter dem Rathaus. Ihm gegenüber stand einer der Ritter die ansonsten den ganzen Tag mit ihrem Waffentraining verbrachten. Der Lord wollte versuchen den Schlägen auszuweichen, und nur dann zu parrieren, wenn es gar nicht anders ging. Deshalb hatten beide auch ein Holzschwert, damit man sich nicht versehentlich irgendwelche größeren Wunden zufügte.
Der Ritter machte einen Satz nach vorne und stach mit seiner hölzernen Klinge nach vorne. Carthos drehte sich nach links weg, musste jedoch sein Schwert zuhilfe nehmen um den Angriff abzuwehren. Doch der nächste folgte sogleich, doch diesmal war der Kommandant darauf vorbereitet gewesen. Wieder tauchte er unter dem Schlag hinweg und stach seinerseits zu. Mit einem lauten "Plonk" schepperte das Holz gegen den Panzer des Kriegers.
Carthos wich ein paar Schritte zurück, fing sich dabei jedoch einen weiteren Treffer ein, den er zu spät gesehen hatte. Sein Trainingspartner sprang dadurch motiviert nach vorne und versuchte sein Glück erneut, doch der gepanzerte Körper des Paladins war längst weg, als seine Klinge das vermeintliche Ziel erreicht hatte.
Nun hielt der Lord dem Ritter sein Holzschwert an die Kehle und sah ihn an.
Ich danke euch für dieses nette Kämpfchen, allmählich werden meine müden Kochen wieder lebendig.
Lachend marschierten die beiden Männer davon, während der Gärtner beim Blick auf den Rasen einen Wutausbruch bekam. Überall lagen ausgerissene Grashalme herum und stellenweise konnte man wieder das Erdreich erblicken.
20.07.2003, 11:04 #45
Milgo
Beiträge: 2.252

Schnell stürmte Milgo in die Oberstadt. Er wollte möglist früh bei der Taverne sein... Unterwegs traf er Eorl. Kurz wand er sich zu ihm.
Milgo: Perfekt! Ich hab gesehen, du hast gut trainiert *keuch* du brauchst keine Prüfung!
Und schon war er weg, auf dem Weg zu seinem Haus. Dort schmiss er Vorräte in seinen Proviantbeutel, den er schon bei seiner kurzen Reise im Sumpf mit hatte. Auch packte er ein paar andere Sachen und seine Ritterrüstung sein. Seinen Einhänder, seinen Bogen und ein Messer hatte er dabei. Er warf sich schnell einen leichten Mantel über, um nicht direkt erkannt zu werden. Er nahm Mirogulu schnell an der Leine, der die Hektik nicht verstehen konnte. Er verstand es dann doch als schnellen Spaziergang, und rannte mit, auf dem Weg zur Taverne. Er kam kurz an Walker vorbei, rief ihm zu, dass er brilliant sei, und alles gelernt hatte.
20.07.2003, 13:52 #46
Diego | R@PC
Beiträge: 3.525

Als Diego in Lord Hagens Raum kam, gab ihm dieser nur ein Dokument.

Diego starrte fassungslos darauf. Es war eine Adelsurkunde. Dazu eine Besitzurkunde von einem guten Stück Land auf dem Festland und die Beförderung in den höchsten Rang der königlichen Armee.

Nun, Lord Diego. Willkommen in der Adelskaste. lachte Kollege Hagen und gab dem frischgebackenen Lord die Hand.

Noch immer etwas benommen machte sich Lord Diego, Paladin seiner Majestät König Rhobar II., Herr des Gutes "Guernica" und hohem Offizier der königlichen Armee Myrthanas... auf den Weg ins Amazonenlager in der ehemaligen Strafkolonie.
20.07.2003, 17:56 #47
Carthos
Beiträge: 5.043

Mit einer Drehung wich Carthos dem ankommenden Schlag aus und blockte den darauf folgenden gekonnt ab. Nun setzte der Lord seinerseits zum Angriff über und schwang seine Klinge nach oben, was dazu führte, das sein Gegenüber es ihm gleich tat um den Schlag noch in seinen Ansätzen abwehren zu können um somit die Wucht von diesem zu minimieren.
Doch der Kommandant riss sein Schwert in letzter Sekunde herum und die Klinge knallte lautstark gegen Metall.
Der Ritter taumelte etwas zurück, da der Treffer selbst mir der hölzernen Klinge einen ordentlichen Stoß versetzt hatte.
Seit einer halben Stunde trainierten die beiden nun schon hinter dem Rathaus und Carthos spührte wie seine Bewegungen allmählich geschmeidiger wurden. Die Kunst der Körperbeherrschung konnte einem im Kampf doch sehr nützlich sein.
Machen wir Schluss für heute. sie hatten nun lange genug aufeinander eingedroschen und jeder der beiden Krieger hatte den ein oder anderen blauen Fleck. Das Holz der Trainingswaffen war sehr hart, weshalb es des öfteren Blesuren bei den Trainingseinheiten gab. Aber immer noch besser als eine Holzklinge gegen den Schädel zu bekommen, als eine aus Metall.
20.07.2003, 20:59 #48
Die Handwerker
Beiträge: 7

Noch einmal klatschte der Hammer an die Wand und trieb einen der nunmehr unzähligen Nägel durch das Holz in den harten Stein. Für Heute würde es der letzte sein, aber Morgen müsste er emsig weiterarbeiten, um nicht in Verzug zu kommen. Langsam drehte er sich um und strahlte den Wachmann an mit all seiner Freude, die er gerade aufbringen konnte an.
So Meister ich mach dann mal vom Acker. Horuno hatte nun schon seit einigen Tagen an Eorls Schmiede gearbeitet und ständig hatte ihn dieser Milize mit seinen Blicken durchlöchert. Er lief auf den Mann zu und warf ihm einen fragenden Blick zu, der aber nur mit dem immer gleichen grimmigen Gesicht beantwortet wurde. Willst du mich nicht nach draußen begleiten? Er liebte es wenn dieser starre Langweiler sich innerlich ärgerte und seine Haltung dann noch mehr überspitzte. Wie ein Bohnenstängel schoss der Kerl kerzengerade in die Höhe und bewegte beim Laufen nicht mehr als die Beine. Horuno hätte jedes Mal wenn er ihn ansah laut auflachen können und auch wenn er sich halb tot kichern würde, war das Risiko den Job zu verlieren doch zu groß. Also ging er wie jeden Abend mit dem grimmigen Kerl bis zum Ausgang des Oberviertels und verschwand dann bis zum nächsten Morgen mit einem Breiten Grinsen in den dunklen Gassen der Stadt.

Uncle-Bin
21.07.2003, 17:12 #49
Kano
Beiträge: 2.622

Es war mal wieder ein angenehmer Tag, trotz der Hitze. So langsam neigte sich die Sonne dem Untergang und eine erfrischende Brise von der See her zog durch die Gassen des Städtchens Khorinis. Kano stand am Tor zum oberen Viertel und lauschte der Stadt. Wenn man genau hinhörte, dann teilte sie einem viel mit, die Worte der Marktschreier, Unterhaltungen von Hausfrauen, die noch schnell letzte Einkäufe und anderen Arbeiten erledigten, bevor ihre Männer heim kamen und etwas Warmes zu essen erwarteten und gelegentlich auch strenge Rufe der Soldaten, die einen Streit schlichteten.

Es war ein Tag wie jeder andere. Und dennoch wurde es nie langweilig. Es gab einiges zu tun, für die Garde. War es doch ihre Aufgabe, in der Hafenstadt für Recht und Ordnung zu sorgen. Es galt kleinere und größere Verbrechen zu aufzuklären und die Schuldigen zu fassen, ebenso wie die Stadt zu schützen, vor Angriffen von außen. Söldner und Orks waren stets eine Bedrohung, obwohl es hieß, dass es zur Zeit auf Onars Hof Wandlungen im Gefüge der Macht gab.

„Hey Kano, schon wieder freiwilliger Wachdienst?“
Von hinten her trat Mantor zu seinem Kameraden und blieb neben diesem stehen, ein Schmunzeln im Gesicht.

Jäh aus den Gedanken gerissen blickte der Angesprochene zu seinem Gefährten hinüber, dann aber gleich wieder über die Dächer seiner Heimat hinweg.
„Nein, kein Wachdienst, das machen die Beiden schon...“
Der Krieger wies auf die beiden Soldaten zu beiden Seiten des Tores.
„Ich lasse nur etwas den Abend ausklingen, hatte viel zu tun, heut.“

„Verstehe. Hast du schon gehört? Lee soll gestürzt worden sein. Mann, bei diesen Wilden geht es wirklich zu...was meinst du, werden wir diesen Umstand nutzen, um sie uns vom Hals zu schaffen?“
Mantors Blick sagte alles, es war eine Flamme, die da loderte, es sehnte den Kämpfer nach einem Abenteuer und die Situation der Söldner kam da gerade richtig.

„Keine Ahnung, das zu entscheiden obliegt den Lords. Aber ich denke, es gibt zur Zeit zuviel anderes. Wir brauchen neues Erz. Außerdem haben die beiden Brände in der Stadt den kriminellen Elementen einen neuen Schub versetzt. Nein mein Freund, ich denke nicht, dass wir sie angreifen werden.
Aber du kannst dich ja noch für den Einsatz im Minental melden. In der Burg wird jeder Mann gebraucht, Freiwillige sind da willkommen.“

„Hmm, lass mal, da ist es mir zu...grün. Orks so weit das Auge reicht, so wild muss es nun auch nicht sein. Außerdem hab ich was gegen Riesenechsen.“
Mantor grinste breit und kratzte sich etwas hinter dem Kopf.
„Aber vielleicht eskortiere ich mit den Erztransport. Sag mir bescheid.“

Kano nickte und betrachtete den Soldaten in mittleren Jahren, einige Kämpfe hatte er schon durchstanden, der Krieg hatte ihn gezeichnet. Er war erfahren und weise, aber dennoch glühte noch immer der Funke eines Kriegers in ihm.
„Mach ich, verlass’ dich drauf. Gute Männer können wir dabei immer gebrauchen.“

„Danke Mann, das ist nett. Ich muss hier mal wieder raus, sonst staube ich noch ein.
Aber jetzt muss ich doch erstmal heim, Jana wartet sicher schon mit dem Essen auf mich. Ich sage dir, diese Frau ist eine meisterliche Köchin, du solltest uns mal wieder besuchen.“

„Danke für die Einladung, ich komme darauf zurück. Für etwas Gutes zu essen bin ich immer zu haben.
Also dann, mein Freund, grüß mir deine Frau Gemahlin.“
Kano nickte seinem Kameraden zu und hob die Hand leicht zum Abschied.

„Mach ich, Kano, du solltest dir auch mal eine suchen, dir dich bekocht. Also dann...“
Mantor schaute etwas verschmitzt und wand sich dann, ebenfalls verabschiedend um.

Kanos Blick verlor sich schnell wieder in der Ferne. Mantor hatte gar nicht so unrecht, vielleicht sollte er wirklich mal...ach...er hatte kaum Zeit und war immer unterwegs, das konnte er keiner zumuten und so verwarf der Soldat und Statthalter den Gedanken schnell wieder, zumindest versuchte er es....
26.07.2003, 22:46 #50
Kano
Beiträge: 2.622

Wieder war ein Tag zu Ende, Kano verließ das Rathaus und blieb vor dem Brunnen stehen. Längst war es dunkel geworden, verflucht ging das lange... Er tauchte den Kopf kurzerhand ins Wasser, erfrischend und belebend, ungemein. Mittlerweile war es schon zu spät um noch groß was zu beginnen und so entschied sich der Ritter, nichts weiter zu unternehmen und heim zu gehen. Leise öffnete sich die Tür zu Kanos Haus und selbiger trat ein. Sogleich vernahmen seine Ohren ein leises Quieken und im schwachen Schein der eben entfachten Kerle huschte ein kleiner Schatten an der Wand lang. Verflucht, was war denn das schon wieder?

Sofort folgte er dem Viech, es wetzte die Treppe hinauf, das Schaben seiner Krallen war deutlich zu hören. Kano stürmte die Stufen hinauf und blieb im oberen Geschoss stehen, aufmerksam lauschte er, aber es war nichts mehr zu hören. Suchend fuhren seine Blicke durch den Raum, nichts, verflucht. Dann wieder ein leises Quieken, der Ritter fuhr herum und da sah er es, ein Hörnchen, saß auf dem Fensterbrett und schaute ihn an. Die Barthärchen zuckten kurz, als es witterte und dann sprang es auch schon davon. Sicher hatte es sich über die Nussvorräte des Ritters hergemacht, jetzt hatte er auch noch solche Probleme, na herrlich...
Seite 2 von 17  1  2  3  4  5  6 Letzte »