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[GM] Fluch der Vergangenheit
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01.09.2003, 18:39 #151
Samantha
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Samantha starrte entgeistert auf die immer kleiner werdenden Umrisse des törichten Templers. Ihre Augen waren geweitet und nur die starken Arme zweier Sumpfbrüder konnten sie davon abhalten, ihr Schwert zu ziehen und zurückzurennen.
Beim Schläfer, was tat er da? War er verrückt geworden? Sich inmitten eine Horde von wütenden Dämonen zu stellen. Wollte er sich aufopfern, nur um sie alle zu retten? Aber gemeinsam hätten sie es doch sicher noch geschafft, es gab schließlich immer einen Weg...
"Jetzt komm schon, er hat es so gewollt", hörte sie neben sich eine Stimme.
Immer noch ungläubig ließ sie mit der Gegenwehr nach und schritt widerstrebig mit den anderen weiter. Ihr Blick wanderte jedoch immer wieder zurück zu der kleinen Gestalt, welche nun kaum noch zu sehen war zwischen all den Dämonen. Sie konnte es gar nicht mit ansehen.
Bilder tauchten in ihrem Kopf auf. Die Khorinischen Spiele, das Karrenrennen. Angroth wie er vorn am Wagen hing, halb in der Luft, ein Lachen im Gesicht. Es war so lustig gewesen, sie hatten soviel Spaß gehabt. Die Schwertkämpfe, ihre unglückliche Niederlage und das erste was sie sah als sie wieder aufwachte, sein Gesicht. Die Nacht im Sumpftal, hoch oben auf den Klippen, den Sternen ganz nah. Sie konnte sich noch zu genau an das fahle Mondlicht erinnern, welches seinen Haaren solch einen geheimnisvollen Glanz verliehen hatte.
Und nun Angroth dort unten, zwischen all den Dämonen...
"Komm weiter..."
Samantha wurde aus ihren Gedanken gerissen und weitergezogen. Sie war unvermittelt stehengeblieben. Energisch versuchte sie die Bilder zu verdrängen. Er würde es schaffen. Der Schläfer würde ihm helfen. Der Schläfer hatte noch keines seiner Schäfchen im Stich gelassen.
Ein Gurren ließ die hohe Templerin aufschauen. Die Taube war wieder da, flatterte auf sie zu und ließ sich auf ihrer Schulter nieder. Samantha brachte ein Lächeln hervor. Es musste ein Zeichen sein.
01.09.2003, 19:17 #152
Zloin
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War der Typ da irre? Für wen hielt der sich? Der Auserwählte persönlich, der die Barriere gesprengt hatte oder was? Zum Teufel mit ihm, konnte Zloin ja egal sein. Er kannte ihn nicht und er kannte Zloin nicht.

Zloin bedankte sich flüchtig bei meditate für die Spruchrollen, die er leider nicht mehr rechtzeitig einsetzen konnte, doch das würde bestimmt noch kommen. Daschnavar würde bestimmt noch gemeinere Schärgen gegen die Gruppe einsetzen.

Langsam stieg die Gruppe weiter hinauf in den Berg. Sie suchten den Eingang in den Gleschter - eine Höhle. Wo sollte dieser nur sein? Wenn es nur eine Karte von dieser verfluchten Gegen geben würde.
Plötzlich bemerkte Zloin, dass sein Ratte gar nicht bei ihm war. Er schaute sich umher und erkannte etwas kleines graues welches mit erhöhter Geschwindigkeit auf den Magier zurannte. Es war eindeutig Nâr, da hatte der Schwarzmagier überhaupt kein Bedenken. Er kniete sich ihn und empfing seinen Gefährten fröhlich und setzte das Viech auf seine linke Schulter.

Plötzlich rief jemand aus der vorderen Reihe, dass da vorne die Höhle zu sehen war. Schnell eilte Zloin nach vorne. Wie er wartet war es ein schmaler Eingang, dessen Rand zugefroren und mit langen Eiszapfen verseht waren. Sie waren endlich angekommen beim Eingang des Gletschers.
01.09.2003, 20:43 #153
Rango
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...Blut floß aus Rango's Schulter den Arm hinunter, wo es sich in die Rinen der Muskeln spaltete und langsam zu Boden fiel. Doch Schmerz spürte er nicht, es schien als ob nichts passiert wär. Hatte ihn einer dieser gesichtslosen Dämonen erwischt? Dabei war er doch vorsichtig gewesen. "Wie auch immer..." entzog sich seine Stimme seinen Lippen und hallte in die dunkle Nacht, wo sie langsam in den gefilden des Windes zerbrach.
Er fand zurück zur Wirklichkeit, zurück ins hier und jetzt...zurück in den sicheren Tod. Was war geschehen? War Angroth, sein Freund und Lehrmeister, wirklich zurückgeblieben? Bei den Dämonen? "Was hast du getan..." dachte sich Rango "Angroth warum Opferst du dich? Nur um einen Haufen Menschen zu retten, die sowieso bald sterben werden?" fuhren seine Gedanken fort. Für den hohen Novizen, war diese Expedition schon Gescheitert, als sie ihre Füße auf die Kaimauer des gottlose Gorthar's setzten, doch er hatte es nicht gesagt. Niemandem. Seine Hoffnung lag nur in dem Templer, der in diesen Momenten seine letzten Atemzüge tätigte. Nun war alles egal, der Tod würde also kommen und alle mit sich ziehen.
Langsam trottete Rango der Gruppe hinter her, immer mit Sam's traurigen Gesichtsausdruck vor den Augen, der Bände sprach. "Er hat es für uns getan" versuchte der Sumpfler die hohe Templerin zu trösten, doch schien sie es nicht sonderlich zu interessieren, denn dadurch konnte man es auch nicht mehr rückgängig machen. Er war verloren! Eingekehrt in Beliars Reich, wie viele Helden vor ihm.
Rango schien immer wirrer im Kopf zu werden, er hatte das Gefühl als ob sich ein samfter Schleier über ihm niedergelassen hatte, und ihm die Sicht verblendete. Es schien ein kalter Wind zu ziehen, doch Rango verspürte keine kälter...eher wärme, die über seinen Nacken strich und dann von einer weiteren Böhe abgelöst wurde.
Was war los mit ihm? War er denn so verzweifelt, oder hatte er Angst vor dem sicheren Tod, der die Gefährten erwarten würde? Er wußte es nicht...Nicht genau. Als der alte Greis sie erneut aufgesucht hatte, und sie den Berg hinauf führte, hatte jener einen Blick zu Rango geworfen. Mit dessen treuen Augen, hatte er sich tief in Rango's Seele gebort, so schien es ihm jedenfalls, und ließ dann einfach wieder ab. War er wirklich ein Freund? Oder war es einfach nur ein Bote des unsagbar Bösen? Rango hatten in so kurzer Zeit noch nie so viele Fragen auf einmal gedrängt.
Er ging weiter, bis sie bald darauf einen Eingang zum Gletscher fanden.
Der Fischer drehte sich um, schaute über die hohen Felsen, zu dem Finsteren Landstrich, den man Umrisseweise erblicken konnte und schnaufte Sinnesabwesend. Ihn überkam das Gefühl, als würde der Berg ihn zu sich rufen. Als ob er sagen wolle "Komm, geh weiter...Komm zu mir". Niemals in seinem Leben, hatte Rango soviel schmerz und leid, aber trotzdem glück und geborgenheit, aufeinmal vernommen. Pure Verworrenheit überkam ihn, doch er ging weiter, folgte der Gruppe, gezogen durch den Willen des Gletschers...
02.09.2003, 21:48 #154
meditate
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meditate hatte sich in der höhle den verletzten baal auf eine decke legen lassen und hatte seine wunde versorgt. die stärksten schmerzen hatte sie ihm ja genommen, aber die wundheilung brauchte einfach ihre zeit.

so hatte sie gar nicht mitbekommen, dass der templer allein zu den dämonen gegangen war, erst die entsetzten rufe der anderen weckten ihre aufmerksamkeit. sie flößte tomekk noch einen schlaftrunk ein, der eine starke heilwirkung hatte, dann trat sie zum höhleneingang.

die sonne hatte den gletscher in ein seltsam rotes licht getaucht und er funkelte, als würde er bluten - als würde er die welt mit einem blutroten gletscher überrollen wollen. dieser eindruck wurde noch bestärkt dadurch, dass ein scharfer wind vom gletscher kam, der den rotgefärbten schnee vor sich hertrieb, so dass es aussah, als würde der gletscher auf sie zukommen.

sah es nur so aus? wirklich?
02.09.2003, 23:36 #155
shark1259
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Unruhig saß eine dunkle Gestalt an die Wand gelehnt auf dem Boden, kalt und schmutzig. Unberührt beobachtete er das Geschehen um sich, die Sumpflerin Samantha, wie sie mit traurigem Blick und der Hand immer auf der greifbaren Waffe hinaussah, auf Angroth wartete, doch sie wusste er würde nicht kommen, oder zumindest glaubte sie es zu wissen, das sah man in ihren Augen, wo die Hoffnung nun schon fällig gänzlich erloschen war.
Weiter schweifte sein Blick zu der fürsorglichen meditate, mütterlich und besorgt schien sie. Gerade hatte sie einen der Sumpfler versorgt und wieder halbwegs geheilt. shark schüttelte beinahe angewidert den Kopf. Wunden, was waren schon wunden? Sie fügten einen Schmerzen zu, und weiter? Die wahre Schwäche war nicht die Wunde, nicht der Schmerz. Die wahre Schwäche lag darin, den Schmerz nicht zu kontrollieren können. Man sollte ihn nicht unterdrücken, ihn nicht versuchen zu vergessen. Ertragen, das war das wort, welches der Schlüssel zur Kraft war. Wenn man mit dem Schmerz, mit der behinderung die man durch die Wunde an sich trug leben konnte, und kämpfen konnte, dann wies das für shark auf wirkliche Stärke.

Plötzlich sah der Lehrmeister die Magierin ein paar Schritte vor sich stehen und mit entsetzen hinaus sehend, in die Kälte, in die hoffnungslose Kälte die auf dem Gletscher herrschte. Der Schwarzmagier folgte ihrem Blick und war für einem Moment wie aus Stein.
Blut drang aus der Haut des Jungen hervor, der gequält vor dem Schwarzmagier auf dem Tisch lag. sharks Augen waren wie im Wahn, huschten hin und her, nahmen nur mehr Bruchstücke des eigentlichen auf, was er sehen konnte. Immer weiter fuhr das Messer hinunter und immer tiefer wurden die Schnitte.

Arctus...


Der Schnee der auf sie zu flog war rot. Dunkel rot wie Blut. Wie des eines Jungen.
als sich shark wieder gefangen hatte stand er schnell auf und ging etwas weiter in die Höhle zurück. Der Wind trug den Schnee zu ihnen, blutrot und tödlich wenn man nicht aufpasste.
Immer mehr Schnee drang in die Höhle ein und langsam aber sich wurde der eingang versperrt. Na toll, ob sie da wohl jemals wieder rauskämen?
03.09.2003, 20:05 #156
Samantha
Beiträge: 12.569

Entgeistert starrte Samantha auf den eindringenden Schnee. Das gefrorene Element an sich war schon ungewöhnlich genug. In der Vergangenheit hatte sie sich immer wieder gefragt, wo es herkam. Irgendwo von weiter oben, der Schläfer musste es wissen. Für gewöhnlich mochte sie es nicht, es war kalt und glitschig und wenn man es ins Gesicht geworfen bekam fror einem fast die Nase ab. Doch dieser Schnee war anders. Blutrot hatte er bald den Eingang vollständig gefüllt und auch noch das letzte Bisschen Tageslicht ausgesperrt. Durch die dunkel getränkte Färbung wurde es bald stockdunkel in der Höhle und ein paar Magier warfen Lichtkugeln in die Höhe.

Samantha ließ sich wortlos auf dem kalten Boden nieder und starrte vor sich hin. Wie konnte der Schläfer nur so etwas zulassen. Erst Angroth, nun der Rest. Würde er es wirklich mit ansehen, wie einer nach dem anderen von ihnen zu Grunde ging?
Zum ersten Mal begann sie an der Macht des Schläfers zu zweifeln. Was, wenn sie sich dieses Mal übernommen hatten? Was wenn auch seine Macht nicht ausreichte oder, noch schlimmer, die Macht des Bösen über ihn gesiegt hatte?
Samantha spürte den Blick von Doooom auf sich und wischte schuldbewußt ihre Gedanken beiseite. Natürlich war der Schläfer mächtig genug. Wie hatte sie das nur anzweifeln können.

Das Hörnchen kam aus ihrer Rüstung gekrochen und schaute sich neugierig um. Es schien die bedrückte Stimmung zu spüren. Kein wildes Herumhoppeln, kein aufgeregtes Schwanzzucken. Eher bedächtig trippelte es näher an die hohe Templerin heran und drückte sich mit seinem kleinen Körper an sie. Dankbar schob Samantha ihre rechte Hand in das weiche Fell und begann es sanft zu kraulen.
Irgendwie mussten sie noch ein gutes Ende finden. Aber ohne Angroth...
Verbissen blinzelte sie. So hart es war, sie musste diese Gedanken und Bilder, welche sich in ihrem Kopf gebildet hatten, wegschieben. Sie musste vorwärts sehen, an sie glauben. Das Hörnchen tat es doch schließlich auch, oder?
Ausdruckslos starrte sie den braunen Fellbüschel an. Die Krallen zuckten unter ihrer Berührung und aus der Kehle drangen wohlige Laute. Kaum hörte sie auf zu Kraulen, schauten ein paar dunkle Augen zu ihr hinauf, fragend und bittend zugleich. Samantha kraulte weiter.

Mit einem Mal war ihr, als hörte sie etwas. Es war eine Stimme, ganz weit entfernt aber doch so klar. Der Greis? Konnte das sein?
Verwirrt richtete sich Samantha wieder auf. Die anderen blickten sie fragend an. Sie hatten wohl nichts gehört. Doch Samantha war sich sicher dass sie nicht geträumt hatte.
"Wir müssen weiter rein!", sagte sie bestimmt. Ihr Blick war starr in die Dunkelheit gerichtet, die sich vor ihnen auftat.
"Dort drinnen scheint es weiter zu gehen. Kommt, wir müssen einen anderen Weg in den Gletscher finden."
Ohne zu zögern lief sie los, weiter in den Berg rein. Die anderen schauten sich an und folgten dann zaghaft in den dunklen Gang.
03.09.2003, 21:40 #157
meditate
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meditate hatte eigentlich nur das abendrot bewundert und bis zuletzt gedacht, dass die rote sonne den schnee so eingefärbt hatte, aber jetzt musste sie doch verwundert feststellen, dass der schnee doch eine rote farbe angenommen hatte.

der don hatte interessiert einen schneeball in seinen händen geformt, dran gerochen, sogar mit der zunge dran geleckt und dann verächtlich von billigen taschenspielertricks gesprochen. er meinte, dass der dämon wohl doch nicht wirklich gefährlich sei, wenn er zu solchen mätzchen greifen musste, um sich einen gefährlichen eindruck zu verschaffen.

"ach don, unterschätze das lieber nicht. ich seh doch, wie viel eindruck er damit erzielt. er säht angst und zweifel in die herzen, das reicht doch schon. wer von angst beherrscht wird, wird kleinmütig oder panisch, beides keine guten gefährten im kampf gegen das böse. wir sollten ihn nicht unterschätzen!"

der don warf seine haare in den nacken und hob seine robe ein stück in die höhe, damit der rote schnee sie nicht beschmutzen konnte.

"lass uns der kleinen templerin mit ihrem niedlichen hörnchen folgen. mir scheint, dieser tunnel in den gletscher hinein liegt hier nicht umsonst. wir sollten ihm folgen. wir müssen uns ja auch nicht fürchten, wir haben unsere starke magie. die anderen müßte man mit spruchrollen ausstatten, aber ich fürchte, im entscheidenden moment könnten die nicht mal lesen vor lauter furcht. also lassen wir das lieber und versuchen das beste draus zu machen."

die magierin griff ihren stab, warf einen letzten prüfenden blick auf die nun fast verheilten wunden von tomekk und schritt dann zügig voran, so gut es der vereiste fels gestattete.
04.09.2003, 22:18 #158
Rango
Beiträge: 830

...Stille durchzog das eisige Gewölbe als sie weiter eindrungen. Niemand verlor ein Wort, kein einziges Räuspern, nur das leise Schlürfen der Stiefel zerschnitt gelegentlich die Ruhe. Sie folgten einem glitschigen, engem Gang, der, obwohl er eine Steigung besaß, gelegentlich abflachte und wieder ein Stück nach unten führte, worauf die Gefährten ihr Schritte vorsichtiger setzten mussten, um nicht auszurutschen.
Nach einiger Zeit des Wanderns, betraten sie einen neuen Höhlenabschnitt, der breiter und gefüllt von Stalagniten war. "Lasst uns hier eine Pause einlegen.." ertönte aus ihrer Mitte und hallte in das verstrickte Gangsystem des Gletschers, wo es zig mal zurückgeworfen wurde. "Schon wieder eine Pause?" waren Rango's fragende Worte, als er zum stehen kam "So erreichen wir unser Ziel nie!" fuhr er mit ernsterer Stimme fort. Nach kurzen Sekunden der Stille, in denen sich so gut wie alle der Gruppe irgendwo niedergelassen hatten, kam eine kühle Antwort von dem Schwarzmagier, mit dem der hohe Novize einmal ein paar Warge aufgemischt hatte "Dann geh du vor, suche uns einen Weg".
Der Fischer blickte auf "Und was, wenn ich nicht zurück komme?"..."Dann werden wir uns einen anderen Weg suchen" antwortete der Mann aus seiner dunkeln Robe hinaus auf Rango's frage, bevor er sie komplett ausgesprochen hatte. "...nun...Gut, ich werde gehen!" bließ der Sumpfler angspannt hinaus, und schaute umher. Zwei Gänge. Er ließ keine unnötige Zeit verstreichen und wählte den am nächsten gelegenen, worin er mit einer Fackel in der Hand verschwand.

Langsam tastete Rango sich vor, setzte einen Fuss vor den Anderen, ohne seinen Blick woanders hinzurichten als nach vorn. "Was bei Beliar mach ich hier?" dachte er und erschrack als plötzlich der schmale Gang von einem dunklen, schier bösartigem Geräusch durchzogen wurde. Der Ursprung konnte nicht weit von ihm entfernt liegen. Rango nahm seinen Kriegshammer fest in seine rechte Hand und setzte seinen Weg durch das Dunkle fort. Ein weiters Geräusch ertönte und Rango blieb erneut erschrocken stehen. "Das ist verdammt nah" murmelte er, schlich weiter und erblickte ein leichtes Flackern. "Licht" dachte er, doch konnte jenes nicht von einer Fackel ausgehen, nein es war ein bläuliches Licht, was hinter einer Biegung seinen Ursprung zu haben schien.
Vorsichtig versuchte er um die Ecke zu sehen. Es war tatsächlich Licht, doch brannte dort kein Fackel, sondern etwas anderes. "Magie..." durchfuhr es ihn. Magie schwebte willkürlich um ein blaues Gestein, blieb kurz stehen und flog dann weiter drum herrum. Rango blickte umher und sah, dass dort ein weiterer Gang zu seien schien "Da muss es weiter gehen" dachte er und wollte gerade wieder zurück, zu der Gruppe, um diese zu unterrichten, als er unmittelbar neben dem blauen Felsen eine dunkle Stelle im Eis entdeckte. Rund und flach wie eine Schweibe oder ein Teller.
Das merkwürde Geräusch tauchte ein weiteres mal auf, es musste aus dem nächsten Gang dröhnen. Ohne weitere Zeit zu verlieren, kehrte Rango um, ging den Weg den er gekommen war still und langsam zurück, bis er Minuten später die Gruppe erreichte. Ohne zu zögern fing Rango an den Anderen seine Entdeckungen zu unterbreiten, "Ich glaube ich habe einen Weg gefunden, den wir weiter gehen können, doch...scheint dort irgendetwas zu sein. Ich weiß nicht was es ist, doch ich habe es gehört" sprach er, nahm tief Luft und setzte erneut an "Dort ist auch ein kleines, helles Licht, was um einen blauen Fels herrum schwirrt"...
04.09.2003, 23:22 #159
shark1259
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Kurz, jedoch durchdringend war der Blick, den shark seinem ehemaligen Einhandschüler-kollegen Rango gönnte. Es tat dem Schwarzmagier einerseits leid, dass er zuvor so mürrisch gewesen war, doch war er nicht in der Laune gewesen, lange zu diskutieren, andererseits wollte er jetzt auch nicht seinen fehler so offen eingestehen. Um Schwächen einzugestehen, war es schon zu spät, warum dann alles noch lange verzögern.

shark stand demonstrativ auf und stellte sich genau vor den Sumpfler, sah ihn noch einmal mit starkem und strengem Blick an, durchlöcherte ihn völlig, doch Rango hielt stand und wich keinen Zentimeter. Zufrieden ließ shark ein:
"Gut, zeig uns wohin es geht."
Von sich hören und trat dann an dem Sumpfler vorbei, ließ dabei eine Lichtkugel über seinem Kopf erscheinen und schritt vor bis hin zu der Weggabelung.
Der Rest der Gruppe hatte sich auch langsam erhoben und wankte mehr hinter dem dunklen Magier hinterher, Rango an deren Spitze. Mit schnellen Schritten, marschierte dieser nun in den scheinbar breiteren der beiden Gänge.
Trotz der vielen gefährten war die Stille beinahe allgegenwärtig, nicht einmal die Schritte hört man. Vereinzelt wusste man zwar, dass ein Geräusch da war, jedoch vernahm man es nicht. Als ob sie durch einen Gang gehen würden, der nichts weiter war, als leerer Raum. Einmal mehr fühlte sich shark verloren, einsam in mitten von Leuten. Dieses Gefühl, dass den Diener Beliars die ganze Zeit in der Seele lag, es wurde stärker, die Angst, alles plötzlich in den Ruinen zu sehen, aus denen es entstanden war.
Und wieder kam der Schmerz, wenn man ihn am wenigsten gebrauchen konnte.
Angroth war vermutlich mittlerweile tot, obwohl shark ihn beinahe noch bei sich spüren konnte, doch sein Verstand hämmerte ihm immer wieder ein, dass er nicht mehr leben konnte, dass es beinahe unmöglich war.

Wie ein plötzlicher Blitz, gepaart mit starken Kopfschmerzen traf ihn das blaue Licht. sharks Augen sahen wieder die wirklichkeit, wieder den Gang, Geräusche drangen langsam wieder an sein Ohr und füllten seine Gedankenwelt aus, vermittleten ihn ein räumliches Denkvermögen. Der Sumpfler mit dem er noch minuten davor geredet hatte war bei diesem mysterriösen Stein.

Still, ohne Regung lag Rangos Körper auf dem kalten Stein. Blut drang aus einer klaffenden Wunde am Kopf.

Schnell schüttelte sich shark, der schwarze Vorhang der gerade über seinen Augen lag verschwand wieder. Rango schien bei dem dunklen Fleck zu knien und über dessen Bedeutung nachzudenken.
Wie Tod fühlte sich shark an. Müde ließ er sich an einer der Wände sinken und beschmutze sich dabei seine Robe mit etwas Sand der herabbröckelte.
05.09.2003, 00:14 #160
Angroth
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Dunkelheit überall ...
Kein Geräusch brach die Stille, nichts und niemand erhob sich unter dem Schein der Nächtlichen Sterne. Der Mond sah befremdlich auf die Felsen hinab, tauchte alles in einen blassen Schein. Der Schnee nahm diese Quelle des gespenstischen Lichtes auf und vergab sie auf seine eigene Weise. Glitzern huschte über die unberührten Flächen, als sei alles ein einziger, riesiger Kristall. Keine Dämonen, keine Krieger, keine Tiere; nur Stille. Nicht einmal der Wind getraute sich, hier eine Flocke zu wenden.
Ein kleines Rinnsal dunkler, dickflüssiger Flüssigkeit wanderte in mehreren Bächen schlangenförmig Bergab, bis es an einer kleinen Kuhle zusammenlief, um von dort hinab in die Tiefe zu fallen.
Blut ...
Blut, und doch niemand, dem es gehören könnte. Wenn man dem Schneetreiben und den Flächen genauer Blick abstattete, konnte man hie und da einzelne, schwache Spuren sehen; Spuren, die auf einen Kampf hin deuteten. Doch der Kampf war schon einige Tage alt, die Spuren verwischt, nur die Flüssigkeit ward frisch geblieben.
Magie?
Krachend entluden sich die Rauchsäulen der Ebene ihrer Energie, und dort wo normalerweise eine riesige Wolkendecke alles verhüllte, war nun über dem Platz der Auseinandersetzung eine lichte Stelle, durch die zaghaft eben der Schein der unirdischen Erdenträume drang. Lange hatten die Sterne hier keinen Blick mehr geworfen, und sie schienen es auch nicht sonderlich zu mögen, es war beinahe, als sei ihre Kraft an jenem Ort gebunden, gar nicht vorhanden. Die Stille nun wurde endlich gestört, ein einzelnes seufzen ging durch den Pfad.
Atem ...
Schwer hob und senkte sich der Brustkorb des Templers, und es war beinahe wie ein ganz eigener Kampf, die Luft in die Lungen zu pressen, geschweige denn sie auch wieder herauszubekommen. Sein Schwertarm hielt immer noch den tödlichen Stahl der Erzklinge, doch ihre Finger waren schwach geworden. Blass und lädiert erhob sich ein einziger, gebeugter Schatten aus dem Schnee. Sie schüttelte das kalte Anhängsel ab, und stapfte unbeholfen daraus hervor.
Wankend stand Angroth da. Er spürte, der Kampf hatte ihn schwer gezeichnet, und er wusste auch, dass die Götter ihm beigestanden haben. Dennoch war er nicht mehr in der Lage, seinen linken Arm zu bewegen, taub und wie festgewachsen klammerte er sich um seine Brust. Ein prüfender Blick an sich hinab ließ ihn nur zitternd nervös lachen. Der taube Arm blutete aus einer nicht unerheblichen Wunde, und auch seine Brust und sein Rücken sowie seine Beine waren mit Zahlreichen Schnitten und größeren Wunden übersäht.
Und doch dachte er nicht daran, hier aufzugeben. Er musste zu seinen Gefährten! Er musste zu Daschnavar! Er musste die Ruchká rächen! So ließ er das Schwert nicht los, zog es kratzend hinter ich her und schleppte sich den Berg hinauf. Der eine Gedanke nahm Überhand: Rache! Wenn er dies hier überlebt hatte, egal wie auch immer, dann würde er auch weiterkommen, egal was ihn erwarten sollte. Hinter sich zog er nicht nur das Schwert, auch die Blutspur folgte ihm, nicht verwischt sondern als ein geschlossenes Bächlein.
Der Pfad des Blutes.
Lange hatte kein Clansmann ihn mehr beschritten, er war zur Legende verfallen und nicht Ernst genommen. Dabei so Real ...
Der Schläfer vertraute seinem Diener, und er schenkte ihm die Macht sein Ziel verfolgen zu können, denn er würde auch weiterhin im Dienste seiner Gottheit großes vollbringen können. Der Pfad des Blutes war der Pfad ihres Gottes, der Pfad der Ruchká. Glaube war alles, was ihn nun erfüllte. Und sein Blick verschleierte sich, der gewundene Weg verschwand.
Eine in Farben nicht zu beschreibende Welt tat sich vor Angroth auf. Kein Schmerz, kein frieren und keine Angst erfüllten ihn hier. Nur das objektive Beobachten blieb ihm, denn Bewegung war hier nicht nötig. Etwas seltsames strich in seine Haut, erfüllte sie am ganzen Körper. Dieser seltsame Ort in seinen Gedanken schien ihn aufnehmen zu wollen, drang durch ihn und erfüllte ihn. Er spürte ein kribbeln, fühlte wie etwas ihn berührte, nur nicht wie und wo. Es schien überall zu sein. Verwirrt sah er sich an, aus dem Nichts erschien eine Art Spiegel vor ihm, zeigte ihn. Überall war etwas, wie ein Geist und in allen Farben, es durchströmte ihn und erfüllte ihn, spielte mit ihm und schien sein innerstes zu erforschen.
Plötzlich wurde es kalt!
Er konnte sehen, wie er überrascht und von unglaublichem Schmerz erfasst die Augen aufriss, wobei es sich anfühlte als würden sie ihm herausgerissen und sein ganzer Körper zerteilt. Die kaum erfassbare Masse wurde grell weiss, und so kalt wie das Herz des Gletschers, schien ihn von innen heraus zum Bersten bringen zu wollen. Ächzend kämpfte er gegen das Gefühl und das Drängen an, ein gequälter Schrei brach aus seinem Hals heraus und hallte von überall und nirgends wider.
Der Ort verschwand, das Dunkel kehrte ein. Er befand sich im innern einer Höhle, hinter ihm war eine massive Wand aus einem roten Etwas ... er ging in die Knie, nicht fähig sich auf den geschundenen Beinen zu halten. Um sich aufrecht zu halten stützte er sich mit der Schwerthand ab, ließ sein Schwert fallen. Aus Blutunterlaufenen Augen, die scheinbar sogar von der Dunkelheit geblendet schienen, konnte er etwas noch helleres ausmachen. Ein flackern, wie von Fackeln. Dann brach er stöhnend zusammen. Der Schmerz war fort, seine Wunden auch, zumindest äusserlich. Um ihn bildete sich eine warme Blutlache, schmelzte naheliegenden Schnee und färbte ihn dunkelrot.
05.09.2003, 21:51 #161
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha schaute starr zur Decke hinauf, ganz versunken in sich selbst. Ein stilles Gebet war an den Schläfer gewandert, innig und bittend, sie doch zu beschützen und alles wieder gut werden zu lassen. Denn er konnte es wieder richten. Er war mächtig genug. Keiner sonst konnte gegen den Dämon antreten und die Sumpfler beschützen, der heilige Schläfer war der einzige, der ihnen jetzt noch helfen konnte. Und die Lage war nicht sehr hoffnungsvoll. Einen von ihnen hatten sie verloren, auch noch denjenigen, den sie am tiefsten in ihr Herz eingeschlossen hatte. Der Schmerz über den Verlust betäubte immer noch ihre Sinne, ließ sie schreckliche Bilder sehen, sobald sie die Lider schloss. Es war eine Qual, jedes Mal wenn sie nur daran dachte. Auch wenn sie es sich noch nicht eingestehen wollte und den Gedanken stets verdrängte. Es nahm sie mehr mit als sie zugab. Nicht mal die Bedrohnung des Gletschers konnte sie jetzt noch schrecken, ihre Gefühle waren taub geworben und starben von Minute zu Minute mehr ab. Es war ein seltsames Empfinden.

Die Wimpern der jungen Frau begannen zu flackern, die Miene verzerrte sich. Gleich darauf sackte sie nach vorn in die Knie. Die Rüstung schlug hart auf dem Höhlenboden auf und das Geräusch ließ die anderen innehalten. Einige von ihnen waren schon vorausgegangen, nachdem Rango scheinbar einen Ausgang gefunden hatte. Nur die hohe Templerin war noch zurückgeblieben. Sie schien so fern, nichts von alledem was um sie herum geschah drang in ihr Bewußtsein. Ihre Gedanken waren auf den Schläfer fixiert, das Bitten um seinen göttlichen Beistand. Verzweiflung überkam sie, Auswegslosigkeit. Es war alles verloren, dabei hatte es so zuversichtlich angefangen...

Mit einem Mal ruckte ihr Kopf herum und die Lider schnellten nach oben. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die hohe Templerin in die düstere Höhle, welche sich hinter ihr in den Fels gefressen hatte. Sie spürte eine Anwesenheit, ganz deutlich. Eine, die zuvor noch nicht dort gewesen war. Und sie meinte auch ein Geräusch gehört zu haben.
Ohne zu zögern richtete sich Samantha auf und rannte zurück in die Höhle. Die anderen riefen ihr hinterher, tauschten verwirrte Blicke. Doch die Sumpflerin wurde wie von einem unsichtbaren Faden gelenkt, getrieben zurück in die Höhle, aus der sie das Geräusch gehört hatte.
Dunkelheit umfing sie, an die sich ihre Augen erst wieder gewöhnen mussten. Immer noch sah sie die Lichter der Magier in ihren Augen, welche über der Gruppe geschwirrt und ihren Weg beleuchtete hatten. Nur schwer wurde das Nachleuchten schwächer, bis sie schließlich durch den hellen Schnee soviel erkennen konnte, wie sie brauchte.

"ANGROTH!!!!"

Ihr Schrei gellte durch die Höhle und wurde dumpf zurückgeworfen. Überraschung schwang in seinem Klang mit, Verwunderung und Angst zugleich.
Samantha stürzte auf ihren Sumpfbruder zu, welcher regungslos am Boden lag. Blut hatte seine Gestalt eingebettet, verlieh der Szene einen grausamen und hoffnungslosen Hintergrund. Reglos lag er dort, blaß und bleich.
Samantha erstarrte zuerst, angesichts des vielen Blutes. Panisch faßte sie den Krieger um die Mitte und drehte seine matte Gestalt herum.
Ihre Gedanken überschlugen sich. Wie war er hierhergekommen? Wie konnte er die Dämonen überleben? Lebte er überhaupt noch?
Ihre Hand schnellte zu seinem kalten Hals. Die Finger tasteten herum, fast schon panisch auf der Suche nach einem Lebenszeichen. Und dann...

"ER LEBT!"

Ihre Stimme überschlug sich. Aus Panik war Hoffnung geworden und Samantha bekam ganz rote Wangen vor Aufregung. Sie hatte es deutlich gespürt, den Puls an seinem Hals. Schwach, aber vorhanden. Es musste an ein Wunder grenzen.
Inzwischen waren die anderen hinzugeströmt. Die Schreie der Sumpflerin waren schließlich nicht zu überhören gewesen.
Samantha klopfte leicht auf die kalte Wange. Er lebte, doch er war bewußtlos. Was sollte sie nur tun? Wie konnte man ihm helfen?
Ihr Blick glitt den bleichen Körper hinab. Irgendwas stimmte da nicht. Sie kam nicht gleich drauf was es war, doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das ganze Blut, der rotgetränkte Schnee. Doch Angroth schien äußerlich unverletzt, seine Rüstung war zwar schmutzig doch zeigte sie keinerlei klaffenden Wunden unter ihrem schützenden Metall. Wie konnte das sein? Wo kam das ganze Blut her?
Stirnrunzelnd beugte sich die Templerin wieder über ihren Freund. Wie konnte sie ihm nur helfen? Was war geschehn?
"Angroth? Hörst du mich?"
05.09.2003, 23:21 #162
Angroth
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Ein unerbittliches Dröhnen erfüllte den Kopf des Clansmannes, schallend wie die Zornschwangere Stimme des Schläfers in Kriegszeiten war es, als wolle sie seinen Schädel zum bersten bringen. Wie gelähmt hatte Angroth dagelegen und war unfähig sich zu bewegen, in seine Dunkelheit schlich sich der süßliche Duft von Blut. Kitzelnd umspielte er seine Gedanken, doch er konnte ihm nicht weichen. Als er versuchte, das Nichts zurückzutreiben, durchzuckte ihn strafend dieser unerträgliche Schmerz, und seine Augäpfel brannten heisser als Feuer. Sogar unfähig vor Qual zu stöhnen ertrug er sein Leid in der Stille. Trotz dieser Lage brach sein Wille nicht, sein Glaube. Er war gesegnet, der Schläfer schützte ihn, seine Ahnen erfüllten ihn mit Stolz und Ehre - Tugenden die ihm das Scheitern entsagten. Es gab nur einen Weg, und der führte weiter nach vorne, würde hier um keinen Preis enden. In dieser Agonie, aufgebauscht durch die zwei Mächte der Tugend und dem nicht erfassbaren Schmerz auf der anderen Seite, betete er innigst an den Schläfer um Erlösung von dieser Lage. Nur ein letztes Mal wollte er die Hilfe seines Herrn in Anspruch nehmen, nur eine letzte Möglichkeit erhalten, zu dienen und zu leben. Die Erde begann zu beben. Er hörte Schritte über den Boden dröhnen, kniff die Augen unter dem Lärm schmerzvoll zusammen - glaubte er.

Dann geschah etwas, was der junge Templer sein Leben nicht mehr vergessen würde. Er spürte zwei Hände über seinen Körper tasten, konnte fühlen welche Gedanken und Sorgen das Herz ihres Besitzers bevölkerten, und er empfand die angenehme Wärme, wie ein sanftes Feuer fuhr sie über seine kalte Haut. Er wollte die Hände mit den seinen berühren, doch sein Körper reagierte nicht. Ein Ruck durchfuhr seinen Körper und er wurde jäh herumgedreht. Erst jetzt merkte er, dass er auf dem Bauch gelegen hatte, merkte, wie die Wärme der Luft an seine Brust drang, seine Muskeln mit Leben füllte. Das Dröhnen ebbte ab, aus dem Beben der Erde drang nichts mehr als die normale Kälte, aus dem Lärm ward Stille. Angroth genoss die belebende Wärme der Hände, und ihm drang sich das Gefühl auf, sie zu erkennen, den Menschen zuordnen zu können. Nicht einen Moment zweifelte er daran, dass es sich um Samantha handelte. Endlich konnte er auch ihre Stimme hören, ihre sanfte Stimme die so das Antlitz der Götter oder gar einen romantischen Mondschein am Meer übertraf.
Es schenkte ihm Kraft, sich zu regen, und seine Ohnmacht abzuschütteln. Blinzelnd öffnete er seine verquollenen Augen, und erwartete schon, wieder mit Qualen geschlagen zu werden; doch es geschah nichts. Röchelnd und matt lächelte er sie an, und flüsterte wirklich kaum hörbar: "Ja ... ich höre dich."
Seine Hand glitt, von neuer Kraft erfüllt, zu einer der beiden so nervösen zarten Hände der Frau und umschloss sie beinahe kraftlos. Ihr Anblick ließ ihn eine einzelne Träne verlieren, nicht hätte er trotz seiner Entschlossenheit geglaubt sie noch einmal zu sehen.
06.09.2003, 01:48 #163
meditate
Beiträge: 6.868

behutsam aber nachdrücklich schob meditate die templerin zur seite.

"das ist meine aufgabe und wenn es die einzige ist auf dieser mission, die ich vernünftig ausführen kann. ich kann heilen und beliar gab mir die macht, den eintritt in sein reich zurückzustellen, nach meinem willen."

meditate legte ihre hände auf den geschundenen leib des sterbenden und dann flehte sie ihren meister an, diesem helden noch eine chance zu geben. und beliat antwortete. nich mit worten, sondern indem er zuließ, dass angroth in der welt des lichts bleiben durfte.

meditate schickte ein dankesgebet an ihren meister und strich immer wieder über den körper des schwerverletzten. sie würde ihn heilen, auf dass er den dämonen bekämpfen konnte, der das leben aller kämpfer bedrohte.

irgendwann schlief der verletzte und meditate ging zu ihren kollegne, die sich in einer eisnische zusammendrängten. der fels war längst dem massiven eis gewichen und die lebensfeindlich umgebung machte alle müde und apathisch.

"wir müssen weiter. wenn wir hier einschlafen, werden wir nicxht merh erwachen. bitte steht auf!"

der don und zloin erhoben sich und sogar der verräter steiß sich vom boden ab.

"lasst uns gehen!"

kristallklar drang die stimme der magierin in jedes ohr der erschöpften gruppe.

"lasst uns weiter gehen. es gibt ein ziel und es gibt eine aufgabe."
06.09.2003, 02:39 #164
shark1259
Beiträge: 1.033

Spät kommst du mein Freund, wie hätten wir es auch ohne dich zu ende bringen können?
sharks Gedanken entfernten sich jäh wieder von dem Templer, er hatte meditate gehört, er würde überleben, mehr zählte im Moment nicht. Gleichzeitig erschrak er darüber wie sein Denken nur mehr auf notwendigkeit hinarbeitete, nur mehr den logischen Aspekt in betracht zog und Gefühle außen vor stellte.
Bald waren sie wieder zurück an der Stelle, mit dem blauen Felsen, der wie ein kleines Wunder, immer wieder alle augen auf sich zog.
shark beugte sich hinunter zu Rango, klopfte ihm aufmunternt auf die Schulter und versuchte ihm einen helfenden Blick zuschenken. Etwas in ihm hinderte den Schwarzmagier, auf die Tafel zu sehen, es war nicht seine Aufgabe. Der sumplfer würde es schaffen, er musste es, auch ohne Hilfe.
Der Lehrmeister für die einhändige Schwertkunst ließ sich erschöpft wieder an die Wand sinken, ein leises scharren war zu hören und die erde gab etwas nach, sodass etwas staub aufgewirbelt wurde und der düstre Magier ein kleines Husten von sich geben musste.
Langsam zog er sein Schwert aus der Scheide, ließ es ein paar runden vor sich in der Luft kreisen, genoss das schneidende geräusch, wie ein Wort der macht war es. Plötzlich wurden die Augenlieder schwer, die Stille deckte ihn zu, so warm als wäre es eine Decke für kalte winter Tage.
Dieser Abend ging zu Ende. shark empfand eine änderung, tief in sich drin, machte es klick, noch einmal genoss er die unwissenheit. er wollte es gar nicht, wissen was sein würde, es wird auch so schlimm genug.

Beliar beherrschte seine träume, sein leben, alles. Und shark war zufrieden damit... hatte er auch eine wahl?
06.09.2003, 02:42 #165
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Und so gingen sie weiter, folgten dem Gang, den Rango entdeckt hatte. In ihrer Mitte befand sich nun wieder Angroth, soweit geheilt, daß er mit der restlichen Gruppe mitgehen konnte. Die Wände ihres eisigen Weges, die die Richtung vorgaben und die Wanderer immer in eine bestimmte Richtung zwängten, glitzerten im Fackelschein. Immer wenn sich die Flamme einer Fackel bewegte, leuchteten neue Lichtpunkte auf, tausende Eiskristalle, die die Eishöhle in einen Lichterdom verwandelten. Am schönsten leuchteten die eisigen Lichter, wenn ein Magier mit einer herbeigezauberten Lichtkugel, die durch ihre Gleichmäßigkeit in Leuchtkraft und Bewegung eine tiefe Ruhe vermittelte, vorbeiging. Dann erstrahlten die Wände und warfen das warme Licht der magischen Kugel zurück und streuten es überall hin.Angroth, gerade erst eingeschlafen, war sanft geweckt worden und schleppte asich nun müde, wie alle anderen weiter, tiefer in das Felslabyrinth hinein. alle folgten sie Rango, der bei seinem Erkundungsausflug weiter vorne einen Gang entdeckt hatte, der ein Weiterkommen versprach. Obwohl die Rede von einem blauen Licht ging. Vielleicht nur ein Irrlicht?
06.09.2003, 04:08 #166
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Ein leises Krächzen unternahm den zaghaften Versuch, sich den Widerhall der eisigen Wände des kalten Höhlensystems zunutze zu machen, doch nicht der Hauch eines Klanges bildete sich inmitten der Gruppe erschöpfter Gefährten ab. Horaxedus, der sich gänzlich unauffällig an einer nicht minder unauffälligen Stelle irgendwo in der Nähe der anderen Abenteurer aufhielt, räusperte sich erneut, doch unternahm er keinen weiteren Versuch, sich zu entäußern. Nicht ein einziges Wort war über seine Lippen gekommen seit er das Kastell verlassen hatte und es gab tatsächlich keinen Grund, ausgerechnet hier und jetzt etwas daran zu ändern. Es spielte also keine Rolle, dass ihm seine Stimme den Dienst versagte. Er würde sie einfach nicht weiter bemühen. Wozu all das Geschwätz? Blaues Licht also. Wahrlich kein Grund, aus dem Häuschen zu geraten.

Für den Schwarzmagier war es keinesfalls überraschend gewesen, dass Angroth erneut zu der Gruppe gestossen war, auch wenn er ihn ursprünglich deutlich lebendiger zurück erwartet hatte. Horaxedus setzte sich etwas abseits, eben dort wo er gestanden hatte, auf den Boden, wobei es ihm egal war, dass keine Wand sein Rückgrat deckte. Der Glasmacher legte seinen blutverklebten Kampfstab neben sich und blickte hinüber zu der kleinen Gruppe, die sich um den Kapitän scharte, der interessanterweise imstande schien, seine Entdeckung zu enträtseln. Ein Zufall? Nein, nicht ein einziger Zufall hatte ihren Weg gekreuzt, seit sie ihren Weg hierher angetreten hatten, wohin auch immer er sie führen sollte. Dies war längst nicht der Ort, diese Reise zu beschliessen. Sie alle wussten es. Und vielleicht war gerade dies der Grund für die kalte, melancholische Stille, die sich soeben über die Gefährten legte.

Horaxedus griff zu seinem Bündel und warf es sich auf den Schoß, um seine Ausrüstung auf Vollzähligkeit zu überprüfen. Mit zufriedener Miene ertastete er den Inhalt des Beutels und zog schliesslich den stinkenden Zipfel einer einstmals köstlichen Filetspitze hervor. Und augenblicklich begann der Magier, zu einem stillen, aber herzhaften Lachen anzusetzen. Der Gedanke, dass dieser faulige Strunk alles war, was er Dashnavar als Gastgeschenk mitzubringen hatte, weckte die Lebensgeister des dunklen Glasmachers, und sein Blick wurde hart und kalt.
06.09.2003, 16:07 #167
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha keuchte. Der Templer war schwerer als er aussah und da er durch seine eigene Schwäche fast sein gesamtes Körpergewicht auf ihrer Schulter abgeladen hatte, fühlte sich Samantha als hätte sie einen großen Erzklumpen neben ihrem rechten Ohr. Doch im selben Augenblick hörte sie das Atmen ihres wiedergekehrten Freundes, ein leichtes, regelmäßiges Schnaufen. Es erfüllte sie mit Freude und Wärme. Sie wußte immer noch nicht wie sie dem Schläfer danken sollte. Er hatte ihr Gebet erhört, ihnen allen wieder Hoffnung und Mut zugesandt. Samantha fühlte ihre alte Kraft zurückkehren, den Kampfesmut, den sie bei ihrer Abreise verspürt hatte. Nun konnte sie Daschnavar entgegentreten und ihn ins Jenseits befördern. Wenn es sein musste mit ihren bloßen Händen, doch auch ihre Klinge würde gute Arbeit leisten. Er sollte sich warm anziehen, dieser Dämon, erstrecht bei dieser Eiseskälte des Gletschers. Das Eis würde unter ihren Füssen schmelzen, solch geladene Energie fühlte sie durch ihren Körper fließen. Sie war bereit.

"Wo müssen wir nun lang?", fragte sie mit zuversichtlicher Stimme und schaute einen Gefährten nach dem anderen an. In ihren Gesichtern hatte sich ebenfalls etwas geregt, mochte es von Angroths Rückkehr sein oder von der wohltuenden Pause.
Ihre Augen blieben auf dem bläulichen Licht haften, welches über einem bizarr verformten Felsen funkelte. Sie zog die Brauen zusammen.
"Was ist das? Magie?"
Keiner konnte sich recht vorstellen, woher das bläuliche Schimmern kam.
"Es muss irgendwas kennzeichnen...", murmelte die Templerin nachdenklich. Sie schob Angroths Arm von ihrer Schulter und stellte den Sumpfbruder bei einem Nebenstehenden ab.
Der Boden knirschte unter ihren Sohlen, als sie näher an den Fels herantrat und ihn musterte. Sie begann mit der Hand etwas Staub wegzuwischen und eine eingefasste Steinplatte kam zum Vorschein. Neugierig streckten die anderen ihre Köpfe näher.
"Schaut, eine Inschrift!", rief sie aufgeregt. Ihr Finger fuhr über die Zeilen, während sie laut mitlas:


Ein kleiner Ritz,
nur unscheinbar,
oft größer ist,
und meist viele Sachen kann er dir bringen dar,
wenn nur das Nass man erhört,
und sich nicht lässt verleiten in unsichre Gänge,
dann die Erde um das Loch zerstört,
so bringt es einen weiter und nicht noch tiefer in die unendliche Enge.



Was mochte es bedeuten?
06.09.2003, 16:47 #168
shark1259
Beiträge: 1.033

Das Nass erhören. shark wusste was es bedeutet, er musste es wissen. Immer wieder hämmerte er das Gedicht durch sein Gehirn. Irgendetwas musste doch noch da sein. Das Nass..... nass..... Wasser... wo war wasser?... wo war es nass?... am Meer... und wo noch... in einem Brunnen... super...

Verärgert trat shark hart gegen die Wand. Ein paar bröckchen der erde rieselten lautstark zu Boden. Der Schwarzmagier schritt weiter den Gang hinein. Immer noch vor wut kochend, schickte er eine Schattenflamme vor. Sie benötigte keine zwei Sekunden und kam dann an der nächsten Wand an. Eine Sackgasse, natürlich, wie hätten sie auch glück haben können.
Nicht noch tiefer in die Enge? Was mussten sie tun. Welches Nass war gemeint. Wie konnte man etwas nasses erhören?
Und plötzlich war es da, er verstand wieder.
Schnellen schrittes ging er zurück zu den anderen, die nur ein paar Meter entfernt waren.

"Seid still."

shark fing sich den ein oder anderen verwunderten Blick ein, doch nach wenigen Augenblicken war die Stille wieder beinahe zu spüren. Mit dünner Stimme versuchte der Schwarzmagier zu erklären:
"Lasst euch nicht von der Stille eindecken, sie nicht überhand ergreifen. Hört... Erhört das Nass, dass ist der schlüssel."
Verwundert traf sharks blick den seines Freundes Horaxedus, doch hielt er stand und deutete er solle hören was in seinem Umfeld passierte. Es erwies sich als schwieriger als vermutet. Es war als wolle jemand nicht dass sie hören könnten, als wolle er mit der Stille ihre Gedanken benebeln. Ein kleiner Kampf entfachte. Langsam fielen shark die Augen zu, er konzentrierte sich nur mehr um alles um ihn, er wollte das Nass hören, das nass auf seinem Weg hinein in den Berg.
Nocheinmal unterdrückte er jegliches andere Gefühl, setzte alles nur in sein Gehör und es war als würde er den kampf gewonnen haben, leises, kaum hörbares Rauschen setzte ein. Es war das Nass, nun fehlte noch der Ritz.
06.09.2003, 17:27 #169
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Das Problem, wenn man sich etwas abseits einer Gruppe aufhält, ist, dass man nicht immer auf dem Laufenden ist, was gerade vor sich geht. Horaxedus spürte jedoch die Aufregung der anderen, als die Templerin neben Rango trat und etwas vorzutragen begann, eine Art Inschrift offenbar. So erhob sich der Magier von seinem Platz und näherte sich den dicht gedrängt stehenden Gefährten.

Was für ein verdammtes Rätsel wurde ihnen hier nun wieder präsentiert? Und welche Seite hatte sich dies ausgedacht? War es der Hilfe oder dem Verderben gewidmet? Längst vermochte Horaxedus nicht mehr mit Gewissheit zu unterscheiden, welche Mächte hier miteinander rangen. Und so versuchte er es auch nicht mehr. Allenfalls die Herausforderung, ein kniffliges Rätsel einmal vor allen anderen Anwesenden zu lösen, trieb ihn, seinen schmerzenden Schädel noch einmal an diesem Tage in Aufruhr zu versetzen.

Ein Nass, das man hören konnte also. Und ein Loch mit Erde drum herum. Das sollte für einen gewieften Taktiker eigentlich kein Problem darstellen. Nass...nass, was konnte denn hier nass sein? Eigentlich alles, wenn man es mal von einem eher globalen Standpunkt aus betrachtete. Man musste sich nur genügend konzentrieren. Ein Nass also...
"Hört... Erhört das Nass, dass ist der schlüssel."
...Verärgert über diese Unterbrechung durch seinen Freund, begann Horaxedus erneut, sich ein passables Nass hier in der Nähe vorzustellen. Wozu lauschen, wenn man auch durch Denken auf die Lösung kommen konnte? Dennoch, shark schien mit seiner schlichten Vorgehensweise der Lösung bereits sehr nahe zu kommen. Hoffentlich kam er nicht als erster darauf.

Und so beschloss der Glasmacher, sich mit dem Nachdenken etwas zu beeilen. Hm, ein Nass also...
06.09.2003, 17:53 #170
Angroth
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Den Weg den sie gegangen waren, hatte er sich an Samantha gestützt, mit ihr zusammen hatte er den dunklen Pfad vor ihnen beschritten und war glücklich damit gewesen. Schwach waren seine Schritte immer noch, doch waren sie fest geworden, ebenso wie sein Wille und seine Entschlossenheit. Er hatte da draußen gegen die Dämonen gekämpft, die Diener seines Widersachers. Er hatte sie überlebt, er hatte sie vernichtet. Jeden Einzelnen von ihnen. Wenn er an diese Nacht dachte, dachte er an seine Freunde und an seine Entscheidung, an die Hitze die ihn ausgefüllt hatte, die Todeserwartung und die Macht die sein Schwert geführt hatte. Unerklärliches war geschehen an diesem Ort, und unerklärliches würde noch passieren.
Die Gefährten waren an einem seltsam anmutenden blaubeschienenem Stein zum Stehen gekommen, einige hatten begonnen die Inschrift zu studieren. Ein allgemeines Murmeln ließ sich vernehmen, und shark sowie der ihm flüchtig bekannte Schwarzmagier Horaxedus standen finsteren Blickes nachdenklich da, in ihrer Mitte die wunderbare hohe Templerin Samantha. Er selbst war von ihr an Trulek angelehnt worden, der auch seine Probleme damit zu haben schien, ihn zu halten. Rücksichtsvoll und leise sprach so der Schwertlehrmeister, er könne auch alleine stehen, und ließ von seinem Templerbruder ab. Wankend stolperte er so einige Schritte beinahe schwebend umher, bevor er sein Gleichgewicht halten konnte und mehr oder weniger sicher stehenblieb. Ein noch so sachtes Beben hätte ihn wohl zu Fall gebracht, auch wenn er es nie zugeben würde. Einige Worte schnappte er auf, es ging um das Hören von Nass, Wasser wahrscheinlich. Das einzige was er rauschen hörte, war das Blut in seinem Kopf, kicherte er zu sich selbst. Sollten die anderen denken, er war zum kämpfen hierher gekommen.
06.09.2003, 19:57 #171
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha brütete angestrengt vor der Steintafel. Ihre Stirn war in Falten gezogen, die Augen konzentriert auf die Buchstaben, welche so zierlich in den Stein gehauen worden waren.
Ein kleiner Ritz, nur unscheinbar. Das musste eine Ritze im Felsgestein sein. Die Templerin schaute auf, konnte jedoch nichts erkennen. Sicher war es nicht in unmittelbarer Nähe, das wäre viel zu leicht.
oft größer ist, und meist viele Sachen kann er dir bringen dar. Eine seltsame Ausdrucksweise. Doch konnte es nur bedeuten, dass sich hinter dieser Ritze mehr verbarg als sie den Anschein machte.
An ihrem Ohr krachte es. Erschrocken schaute Samantha auf, doch es war nur das Hörnchen, welches, vom Hunger getrieben, neben ihrem rechten Ohr eine Nuss geknackt hatte. Die hohe Templerin knurrte ein unverständliches Schimpfwort und senkte den Kopf wieder zur Tafel im Fels.
wenn nur das Nass man erhört, und sich nicht lässt verleiten in unsichre Gänge. Sie sollten also nach Wasser lauschen? Eine Ritze, hinter der es Wasser gab. Und dort musste es viele Gänge geben, in denen man sich verirren konnte. Oder waren die Gänge woanders und nur dieser Gang mit dem Rauschen war der richtige?
und dann die Erde um das Loch zerstört, so bringt es einen weiter und nicht noch tiefer in die unendliche Enge. Die hohe Templerin faßte sich an die Unterlippe und zupfte gedankenverloren daran.
Dann leuchteten ihren Augen plötzlich auf.
"Gibt es hier eine unterirdische Quelle oder einen Fluss? Wasser fließ immer nach draußen, wenn wir der Strömung folgen finden wir sicher einen Ausgang!"
07.09.2003, 01:46 #172
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin war etwas zurückgeblieben und unterhielt sich mit dem don über die seltsame endlose wanderung.

"ich habe das gefühl, dass die magische aura des dämonen schwächer geworden ist. vielleicht ist der weg ja der falsche und wir folgen einem falschen führer? was denkst du? spürst du noch etwas?"

meditate war stehen geblieben und hielt don an dem umhang fest.

"ich würde gern im kastell noch einmal forschen. ich glaube nicht mehr an den nutzen meiner anwesenheit. ich habe das gefühl, ich müsste zurück in unser heim. als würden unsere dämonen rufen. kann das sein? ich habe ein fahles gefühl und angst. als würde uns eine gefahr drohen. was meinst du? die nachricht deutet auf einen spalt. und ein spalt in diesem uralten gletscher, der tausende von jahren hier liegt könnte auf eine gefährliche verwerfung deuten. was ist, wenn sich der gang schließt und uns alle für immer einschließt? wer wird dann noch von uns wissen?"
07.09.2003, 02:36 #173
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Während der Schwarzmagier langsam weiter ging und dabei den Worten Meditates lauschte, die ihm ihre Zweifel mitteilte, erreichte er fast die vor ihm stehende Gruppe, die die Steintafel im Eis begutachtete. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von den anderen und beinahe konnte er schon die Tafel sehen, deren Inschrift als Rätsel, daß es zu lösen galt, angesehen wurde. Plötzlich knirschte es unter den Sohlen des Magiers und der Boden gab nach. Don-Esteban verlor das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und bemerkte dabei, daß er weiter nach unten absackte.
"Hilfe, der Boden gibt nach!"
Doch sein Ruf wurde verschluckt von einem erneuten Krachen und Splittern, daß das Jahrhunderte alte Eis des Gletschers durchfuhr. Wie mit einem riesigen Meißel wurde ein Spalt in das dicke Eis getrieben und ein Riß tat sich auf. Eine der gefürchteten Gletscherspalten tat sich auf und durchzog das Eis von seiner zerfuchten Oberfläche bis in große Tiefen, wo der Eispanzer auf dem Gletscherbett auflag und mit all seiner Masse auf den Fuß der Berge drückte.
Dabei war die Entstehung von Rissen nur eine ganz natürliche Sache. Immer, wenn neues Eis durch den ständigen Schneefall im hohen Gebirge hinzukam, drückte die neue Last den Gletscher weiter ins Tal.
Nun war also ein neuer Riß entstanden, der ausgerechnet den Schwarzmagier in die Tiefe gezogen hatte. Nur noch der gellende Schrei des Hohepriesters erreichte die Ohren der restlichen Gruppe.
In rasender Fahrt rutschte Don-Esteban an den Eiswänden hinab, seine kostbare Robe riß in Fetzen, doch bewahrte ihn der weite Schnitt des mit dem Stoff verschwenderisch umgegangenen Schneiders vor schlimmen Verletzungen.
Die Gletscherspalte schloß sich wieder und von oben rutschten riesige Eiskeile in den Spalt, um ihn zu verschließen. Nach kurzer Zeit verringerte sich die Geschwindigkeit und der Magier hegte schon die Hoffnung, daß die Fahrt zum Stillstand käme, da war es ihm auf einmal, als würde ihm der Boden unter dem Körper hinfortgezogen. Eine Kante, wie eine Schanze gab ihn frei. Und im freien Fall glitt er weiter nach unten, um dann in eiskaltes Wasser einzutauchen. Es nahm ihm sofort den Atem. Wild schlug er unter Wasser um sich, noch halb betäubt die Sinne. Arme und Beine verhedderten sich in der zu langen Streifen zerfetzten Robe. War der Untergang besiegelt?
Das Wasser spie ihn wieder aus, als ob er unverdaulich sei. Das nasse element, daß sonst noch alles geschluckt hatte, wollte ihn nicht.
Doch zu früh gefreut. Es war nur eine Stromschnelle, ein Wasserfall, über den er mit hoher Geschwindigkeit fiel, um danach sofort wieder einzutauchen und weitergezogen zu werden von der reißenden Strömung. Wild wurde er hin und her geschleudert, gegen die Eisigen wände des unterirdischen Flusses geschmettert, daß er fast ohnmöchtig wurde. Unerreichbar für den Rest der Gruppe war er schon weit hinfortgetragen worden, ehe es alle überhaupt bemerkt hatte, daß der Schwarzmagier fehlte.
Einige Meilen weiter gletscherabwärts wurde er vom Gletscherbach, der eher einem Wildwasserfluß ähnelte verächtlich ausgespieen und blieb als blutiges Bündel auf den durch die ewige Kraft des Wassers rundgeschliffenen Kieseln des Ufers liegen, halb ertrunken, halb erfroren.
07.09.2003, 07:16 #174
meditate
Beiträge: 6.868

das war es gewesen, was sie befürchtet hatte. der gletscher hatte einen der ihren verschwunden. er war im ewigen eis eingeschlossen worden und wäre es nicht der don gewesen, hätte meditate um das schlimmste fürchten müssen. so konnte sie nur hoffen, dass er den griff zur teleportrune und die notwendige konzentration noch aufgebracht hatte, um sich in sicherheit zu bringen. sie ging die wenigen schritte zur gruppe und meinte:

"nun habt ihr ja euren soalt und das wasser habt ihr auch, wie ghet es jetzt weiter? werden die nächsten von der nächsten eisspalte geschluckt?"

meditate trat an das uralte eis, dass hier einen besonders schönen und unschuldigen eindruck machte.

"es ist so wunderschön und dabei alt wie die ewigkeit. ich kann mir nicht vorstellen, dass der dämon diese materie wirklich beherrschen kann. es ist wasser und adanos ist der herr dieses elementes. wir brauchen die hilfe von adanos."

meditate kniete sich nieder und richtete all ihre sinne auf den gott ihrer jugend.

"herr, ich weiß, dass du mir meinen verrat übel genommen hast. du hast mich einstmals aufgenommen und ich habe dich verlassen um den dunklen künsten der dämonenbeschwörer zu dienen. aber ich weiß auch, dass die ein gnädiger gott bist und wissen wirst, dass mein beitritt zur zirkel um xardas auch nur dem gleichgewicht diente. hilf mir und uns armen verlorenen seelen. hier gibt es einen mächtigen feind zu besiegen. auch dieser stellt das gleichgewicht in frage. weise uns den weg und hilf uns."

inständig wiederholte sie ihre bitte und dann war plötzlich ein zartes knacken im eis zu hören. vor ihnen bildete sich ein weiterer spalt. erst war er schmal und fein und lief in windeseile die wand hinab. schon wollten die gefährten schreien und flüchten, aber in meditates herz senkte sich die feste überezugung, dass adanos an ihrer seite stand. und am tröstlichsten war die gewissheit, dass don ihnen weiter helfen würde, wo immer er sich jetzt auch befand.

als sie die augen aufschlug, hatte sich vor ihnen im eis eine neue gletscherspalte gebildet, die man ohne weiteres begehen konnte und in der ferne schäumte deutlich hörbar ein fluss.

meditate stand auf und ging als erste auf den fluss zu.
07.09.2003, 07:21 #175
eine_alte_frau
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Die alte Frau näherte sich weit von der Gruppe enfernt dem schwerverletzten Mann, den der Gletscherfluss an seiner Austrittsstelle ausgespien hatte. Sie wusste, wer der Mann war und sie wusste, was zu tun war.

Sie schenkte dem Schwerverletzten den Schlaf und ließ dann einen Nebel erstehen, der sich immer dichter um den Mann ballte. Dann hob sich dieser und schwebte davon in Richtung Khorinis. Irgendwann würden die Nebel den Mann vor dem Kastell ablegen.

Die alte Frau hob die Hand und verschwand dann wieder im Nebel. Die Hüterin des Gletschers zog sich zurück.
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