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[GM] Fluch der Vergangenheit
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18.09.2003, 18:48 #226
Die Sklaven
Beiträge: 8

Der kalte Stahl war in sie eingedrungen, hatte sie tödlich verletzt. Der Schmerz, der sie durchfahren hatte, ging minder von der Klinge, denn vielmehr von der Tatsache aus, dass ihr eigener Sohn sie richtete, im Glauben dem Feind zu schaden.
Die Ruchká hatten zum ersten Male in ihrer gesamten Geschichte gegeneinander die Hand erhoben, dass es auch noch in derart grausamem Zusammenhang mit der beabsichtigten Verhinderung des Aussterbens ihres Geschlechts stand, gab der Szene eine einzigartige Ironie.
Die Mutter spürte, wie die letzte Wärme den geschundenen Körper verließ, sie erinnerte sich an ihren Tod. Die Orks hatten Blutrünstig Brandschatzend alles niedergeschlagen und gemetzelt, was sich ihnen im Weg befunden hatte, so auch sie selbst.
Nie hatte sie gedacht, ihren Sohn wiedersehen zu dürfen, und nie hätte sie erahnt, was sie erwarten würde. Ihr Brustkorb neigte und stieg nun langsamer, beschwerlicher, als ob er eine schwere Last zu tragen hätte; sie keuchte vor sich hin. Unter einiger Anstrengung hob sie den Kopf an, um ihrem trauernden und vollkommen verstörten Sohn in die Augen zu sehen. Sein Blick war leer, von Tränen verschleiert, die auch schon ungebremst an seinen Wangen hinunterkullerten.
Angestrengt, und doch von einer liebenden Kraft beseelt, sprach sie leise: "Mein Sohn. Mache dir keine Vorwürfe, ich hätte dich umgebracht, und ich hätte ebenso getrauert wie du. Es ist der Fluch, der auf uns lastet." Sie machte eine kurze Pause, sog schwer Luft ein und führte dann fort: "Du konntest nicht ändern, was passieren sollte, du kannst nicht ändern, was passiert ist. Trotzdem ...." Sie bekam einen Hustenanfall, Blut rann aus ihrem Mundwinkel. Ihre trüben Augen glänzten, und eine ihrer noch so jung wirkenden Hände glitt empor, um das Gesicht ihres Sohnes zu streicheln. Er nahm sie mit den seinigen, drückte besorgt. Ihr entrang sich ein Lächeln. "Du bist ein guter Junge. Mein Sohn ... Angroth. In dir fließt das Blut der Ruchká, unseres Geschlechts. Du allein hast die Kraft, Daschnavar zu vernichten, und du wirst es schaffen!"
Mit trauriger Stimme sprach nun der Sohn: "Es tut mir Leid. Ich hätte damals auf dich hören sollen, ich hätte nicht fortgehen sollen und mich in diesem ... Sumpf verirren! Ich wäre auf dem Hof viel besser zu gebrauchen gewesen, ich hätte gegen die Orks gekämpft und ..." "... verloren. Angroth, es sollte so geschehen. Nur du alleine kannst den Dämonen vernichten, der uns allen so viel Leid bereitet hat, und ich weiss, wenn du nur daran glaubst, dann schaffst du es!" Sie sprach leise, manchmal mit Pausen, aber bestimmt. Wieder hob der Templer an: "Aber" "Kein aber. Du weisst, ich mag es nicht, wenn du mir widersprichst." Ein großherziges Lächeln auf ihrem Gesicht, selbst der so Schuldversunkene konnte nicht umhin. Doch dann hielt es ihn nicht mehr, er beugte sich vor und nahm sie in seine Arme. "Mutter, ich will das alles nicht! Ich will nicht, dass all das passiert, es hätte alles so anders sein können." Er weinte, und er hielt sie. Auch sie schloss ihre Arme um ihn, man hörte, wie ihre Kraft schwand. "Niemand kann seiner Bestimmung aus dem Weg gehen, Angroth. Und du bist ein stolzer Ruchká. Es ist deine Bestimmung ... es ... ist deine Bestimmung." Ihre Lider zuckten, ihre Umarmung wurde schwächer, ihr Atem war nur mehr ein Hauch. Das unvermeidliche erwartend drückte der Clansmann sie fester, sprach die letzten Worte, die sie hören würde. "Ja, ich werde folgen. Für dich, für Vater. Ich liebe dich." Heiss rannen die Tränen, einige trafen bei ihrem freien Fall auf das Gesicht der sterbenden. "Ich liebe dich auch, mein Sohn! Vater .... dein Vater ... er lebt ..."
Ihr Körper erschlaffte, ihr Kopf sackte nach hinten und in der Hand ward die Kraft verschwunden. Ihre Seele ward zur letzten Ruhe gebettet, hinterließ nur eine leere Hülle in den Armen eines weinenden und verwirrten Sohnes.
18.09.2003, 19:19 #227
Rango
Beiträge: 830

…Nur knapp hatte sich Rango aus den Fängen der Unholde befreien können, da ihm ein Schwarzmagier zu Hilfe gekommen war. Dessen Skelett befreite seine Rückseite von Monstern und Dämonen schritt dann immerweiter voran, mit einem Zweihänder bewaffnet und ohne wirkliches Ziel.
In einer mehr oder weniger schnellen Drehung, hatte Rango den Magier beinahe einen Kopf kürzer gemacht, jener konnte aber glücklicherweise rechtzeitig dem Kriegshammer ausweichen. Des Sumpflers Lippen entfleuchten nur ein lautes „Ups!“ bevor er sich wieder umdrehte um einem Dämon zu entweichen.
Langsam fühlte Rango stetig ansteigende Schwäche. Er würde nicht mehr lange durchhalten können, zu sehr war er verletzt. Sein gesamter Oberkörper war eine einzige blutrote Fläche, die sich immer weiter nach unten ausdehnte. Solch große Schmerzen hatte er noch nie vernommen; er fühlte sich, als ob er beim nächsten Angriff einer Bestie in sich zusammenfallen würde. So gut es ging, unterdrückte er das Leid, das die Wunden ihm zufügten. In seinem 32jährigen Leben hatte er gelernt über seine Sinne Herr zu werden; er wusste, dass Schmerz nur ein Gefühl ist. Ein Gefühl, das alles Schlimmer machte als es wirklich war. Ein Gefühl, dass das befinden des Körpers widerspiegelte, doch der Geist bleibt unversehrt, wenn man den Schmerzen standhielt.
Allein sein eiserner Wille ließ ihn nicht aufgeben, nein, denn wenn er aufgeben würde, dann würde er zwei Menschen verraten. Einmal seinen Freund Angroth, und einmal die vertraute Stimme, dessen Namen er nicht aussprechen wollte. Sie beide brauchen seine Hilfe; der Eine früher, der Andere später.
„Für den Schläfer“ keuchte Rango hinaus ins Kriegsgetümmel und schlug wie besessen mit seiner Waffe auf den Feind, der ihn ebenfalls zu schlagen und kratzen versuchte. Langsam aber sicher schwächten die Dämonen den Fischer immer mehr. Es musste ihm jemand helfen; der Allmächtige hatte ihn wohl mal wieder verlassen, so wie das letzte Mal als er in Gorthar gewesen war. Warum wusste er nicht; vielleicht war der Schläfer doch nicht so mächtig wie man denken sollte. Vielleicht war Gorthar auch einfach zu weit von ihm weg, aber ein Gott sollte doch keine Probleme mit Entfernungen haben. Wie auch immer. Rango musste sich etwas einfallen lassen, sonst würde er als Höllenhundfutter enden.
Er hatte nur eine Chance, er musste einen weg finden, um aus den Monstermassen zu fliehen, sonst würde er den nächsten Tag nicht mehr erleben. Mit letzter kraft versuchte er eine Lücke zu schlagen, um seine Kameraden näher zu sich holen und die Dämonen etwas abspalten zu können. Plötzlich erblickte er Angroth, der nur wenige Meter neben ihm auf dem Boden kniete. „HEY“ schrie Rango, doch der Templer rührte sich nicht. „ANGROTH PASS AUF“ fuhr der Fischer mit zittriger Stimme fort und versuchte auf einen sich dem Expeditionsführer nähernden Dämonen hinzuweisen. Vergeblich. Rango versank in Gedanken, die nur Pure Stille umfassten. Sekunden waren wie Minuten; seine Komplete Sicht spielte sich in Zeitlupe ab. Rango sah mit an wie Angroth neben einem Körper kniete und wie sich eine Bestie, so hässlich wie die Nacht, mit fletschenden Zähnen, versuchte auf jenen zu stürzen.
Der Fischer handelte aus Reflex. Sekunden wurden wieder Sekunden, die Zeitlupe war nicht mehr; sein Geist kehrte in die Realität zurück. Mit voller Kraft warf der Sumpfler seinen Hammer in des Dämons Richtung. Wild und schnell flog jener sich drehend durch die Luft, bis er sein Ziel am vermeintlichen Kopf traf, der zu einer einzigen, großen und klaffenden Wunde verwandelt wurde. Der Hammer viel zu Boden, der Feind ebenfalls.
Doch allein diese wenigen Momente, in denen er seinen wohl Sinnesabwesenden Freund vor einer Bestie bewart hatte, hatte ein weiteres Monster die Chance ergriffen seine langen, scharfen Krallen in Rangos Rücken zu bohren, worauf der Fischer schreiend zu Boden glitt.
Sich vor schmerzen krümmend, lag der Sumpfler da. Zwar war er noch am Leben, der Dämon hatte abgelassen und ihn nicht weiter beachtet, doch hatte er in diesen Sekunden schon mit seinem Leben abschließen wollen…
18.09.2003, 21:37 #228
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

"Finde Deinen Frieden." Die Stimme, die Horaxedus' Namen rief, war klar und rein wie die einer scheuen Jungfrau. Und so erhob der Magier mitten im Getümmel sein Haupt und versuchte, den Wohlklang in seinem Ohr zu orten. Da soeben sämtliche Dämonen ebenso wie die tapferen Menschen inne zu halten und all ihre Aufmerksamkeit dem zu Boden knienden Angroth zu widmen schienen, fiel es dem Glasmacher nicht sonderlich schwer, frei von Kampfeshektik seinen Kopf in Richtung der schmeichelnden Stimme zu wenden, die ihn soeben erneut zu rufen anschickte.

Nur ein undeutliches dunkles, aber doch offensichtlich blendend friedliches Knäuel sah der Magier dort, etwas vom eigentlichen Geschehen entfernt, dunkel und ruhig, doch vernahm er die dazugehörige glockenhelle Stimme, als entstehe sie direkt in seinem Kopf: "Horaxedus. Hörst Du mich? Komm zu mir. Finde Deinen Frieden." Sichtlich ergriffen konzentrierte der Schwarzmagier seinen Blick auf die dort hinten, etwas fern stehende Gestalt, die ihn zu sich gerufen hatte, ihm einfach Ruhe und Entspannung verhiess. Und schliesslich, ohne weiteres Zögern, richtete der Glasmacher seinen vom Kampfe geschundenen, müden Körper auf und schritt mit versonnener Miene, wie an der Schnur gezogen, auf die Erscheinung zu, die sich ihm dort offenbarte und ihm das Gefühl der Wärme auch aus dieser doch beachtlichen Entfernung zu vermitteln vermochte.

So siegte denn die Sehnsucht des Magiers nach Ruhe und Frieden über Kampfkraft und Vernunft. Horaxedus hatte sich längst unbemerkt derart weit von seiner Gruppe entfernt, dass seine Umrisse sich nur wie ein weiterer Felsbrocken im fahlen Gegenlicht des Mondes abzeichneten, als sich schliesslich erneut diese sanfte, magische Stimme in seinen Kopf und zugleich in sein Herz zu Bohren schien. "Ja, komm zu mir. Sorge Dich nicht, vertraue mir. Finde Deinen Frieden." Und je näher Horaxedus der unbekannten, verlockenden Gestalt kam, desto aufrechter ging er, als würden sein Herz und seine Seele leicht und leichter. Wie befreit schritt der Magier auf die Stimme zu, die ihn rief. Der Schwarzmagier breitete, der Verlockung inständig ergeben, die Arme aus und schritt heiter voran. Nur wenige Schritte noch trennten ihn von der Stimme, seiner Freiheit, seinem Frieden, nach dem er sich seit langer Zeit schon so sehr gesehnt hatte.

Die sanfte, verlockende Stimme des gewieften Dämonen verzerrte sich zu einem atemlosen Schrei, als Horaxedus ihm mit kurzem, ansatzlosen Zug den Kampfstab in die Stirn rammte. Angewidert wandte sich der Schwarzmagier ab und machte sich auf, zu seinen Gefährten zurückzukehren, nicht ohne ein letztes Mal verächtlich auf seinen am Boden liegenden Gegner herabzublicken.

Finde Deinen Frieden. Anfänger...
19.09.2003, 14:00 #229
Trulek
Beiträge: 1.337

Ein harter Kampf. Die Anzahl an Dämonen hatte sich schon drastisch verringert, doch sie würde so lange kämpfen bis sie sterben oder ihr Herr etwas anderes befehlen würde. Für Trulek war es schwer gewesen. Immer wieder rannte er einige Meter weg und ließ ein oder zwei Pfeile auf einen Dämonen los. Die kleineren von ihnen waren danach besigt die größeren jedoch kamen oft bis zu Trulek hin und hatten ihn schon ein offene Wunde an der Brust zu gesetzt. Er ärgerte sich richtig, dass er nicht mit dem Schwert umgehen konnte. die anderen hielten das glänzende Metall und schwangen es durch die Luft, als ob es das leichteste der Welt war. Er jedoch hatte nur seinen Bogen, seinen Dolch hatte er vergessen. Sehr hilfreich wäre dieser jedoch auch nicht gewesen, da er ihn für Lau bekommen hatte und die Verarbeitung schlecht war.

Ein Seufzer, auf einmal flohen Dämonen in alle Richtungen. Aber warum? Ein Blick an diee Stelle, wo vor einiger Zeit noch Daschnavar gestanden hatte und er wusste es. Er hatte es gar nicht mitgekriegt in dem Kampfeslärm. Sein Bogen senkte sich und sein Blick schweifte über die komplette Ebene. Daschnavar war nirgends zu sehen. Anscheinend hatte er noch keine Lust sein Spiel zu beenden und verkroch sich weiter irgendwohin. Oder es lief nicht alles nach Plan und der feige Erzdämon hatte sich verzogen.

Doch nicht alle Diener waren mit ihm geflohen, schon wieder kam ein recht kleiner Dämon auf Trulek zu. Scharfe krallen hatte das Biest doch diese sollten Trulek nicht abhalten es zu töten. Schnell legte er zwei Pfeile auf die Sehne und spannte das elastische Seil bis zum Anschlag. Der Dämon hielt an, er hatte es schon gesehen. Schneller als man gucken konnte hatte das Biest auch schon zwei Pfeile in der kehle stecken. Es gurgelte leise und das Biest ging zu Boden. Trulek rannte wieder zu der restlichen Gruppe zurück. Diese kämpften immer noch, aber da viele Dämonen geflüchtet waren, würden sie wohl bald den Sieg erringen. Der Schütze schaute sich auf dem Schlachtfeld um. Den erstbesten Dolch den er ergattern konnte, würde er sich ausleihen. Da blitze es ja auch schon metallisch...
19.09.2003, 14:30 #230
Angroth
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Jedwedes Vernunftsverhalten ward von seinem Geiste abgeblättert, und verbitterte Wut entfachte das noch nicht erloschene Feuer der Ruchká in ihm zu noch höherreichenden Flammen; aus dem Glimmen war ein nahezu unbezwingbarer Brand geworden.
Die Lehren des Schwertkampfes entschwanden aus seinen Gedanken, sein Glaube entfachte einen großen Zorn in ihm, so er die verstorbene in seinen Armen hielt, zum zweiten Male schon.
In Trance erhob er sich, sie glitt aus seinem Griff, behutsam zog er die mörderische Klinge aus ihrer Brust. Als er vollkommen aufgerichtet war, sah er noch ein letztes Mal auf sie herab, schloss die Faust die sein Schwert im Kampfe führte und legte sie an die Brust, schloss seine Augen und senkte das Haupt. Trotz seines brennenden Zornes fand er die Zeit, für die Seele seiner Mutter zu beten, auf dass sie im Reich des Schläfers aufgenommen werden würde. All ihre Kräfte suchte er ebenso auf diesem Weg in sich aufzunehmen, damit sie nicht vollends von dieser Welt geschieden bedacht sei.
Nach einigen Augenblicken hatte er sein Ritual beendet, und seine wieder geöffneten Augen waren auch schon des Templers Klinge fündig geworden. Mit wenigen Schritten war er bei ihr, enthob sie aus einer dämonischen Blutlache, strich sie an einem Wolfsfell ab. Im Glanze, der nicht vermuten ließ, dass sie gerade noch von Lebensessenz getränkt war, strahlte sie aus, bereit, neues Blut zu trinken.
Kurz wog er die Waffe probend in seinem Handgelenk, sie war immer noch tüchtig und kein bisschen abgestumpft.
Es war jetzt Zeit, sich den restlichen Schergen Daschnavars anzunehmen, mit blutrünstigem Blick hatte er sie gesucht und auch rasch gefunden. Immer noch wogte der Kampf zwischen Mensch und Dämon, jedoch begannen die Magischen Wesen langsam, zu unterliegen.
Um dieser Niederlage ein schnelleres Ende zu machen warf der Templer sich mit aller Gewalt zwischen die Kreaturen, machte sich so schnell Platz zum kämpfen.
In seinem Wahn nun nahm er garnicht wahr, wer denn die Menschen waren, die da bekämpft wurden. Es war auch nicht von Bedeutung, zumindest nicht jetzt.
Scharf und schnell glitt "Glaubenshüter" durch die höllischen Leiber und schnitt einige sogar rasch entwzei. Das überraschende Eingreifen des für gebunden gehaltenen Clansmannes sorgte für einen raschen Bruch in der Moral der restlichen Dämonen, nicht wenige lösten sich vom Geschehen um in der Ferne zu entschwinden so schnell sie konnten.
Ihr Meister war fürs erste geschlagen, warum sollten also sie selbst weiterkämpfen?
Die Feigheit der Wesen brachte Angroth als Ehrbaren Krieger nur noch mehr in Rage, und jeder Dämon, der sich ihm gegenübersehen musste, verging in diesem Hass.
19.09.2003, 14:45 #231
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha wollte gerade auf einen besonders fies dreinschauenden Dämon einschlagen, als dieser plötzlich einen Blick von Panik in seinen Augen hatte und gleich darauf die Krallen in die Pranken nahm und in der Ferne verschwand. Die hohe Templerin staunte nicht schlecht.
Das Schlachtfeld hatte sich gelichtet. Viele Dämonen packte mit einem Mal das blanke Entsetzen, als seien sie sich dessen gewahr geworden, was sie hier taten. Anderen stand immer noch die Wut ins Gesicht geschrieben, doch Hoffnungslosigkeit ließ auch sie das Weite suchen. Einige von ihnen zischten noch böse Drohungen, bevor sie mit einem Puff in die Luft gingen oder davonsprangen. Ein seltsames Phänomen, welches sich die hohe Templerin nicht erklären konnte.

Doch immer noch waren genug ihrer Art dabei, pflichtbewußt ihre Aufgabe zu erfüllen. Schon trat ein neuer Dämon hinter Samantha und ließ die Sumpflerin erschrocken herumfahren. Seine gespaltene blaue Zunge hing ihm seltsam verquer aus dem Maul und die Augen starrten sie blutunterlaufen an. Samantha zögerte keinen Augenblick mehr. Sie schwang ihren Einhänder herum und traf das dämonische Wesen mit einem gekonnten Schlag an der Kehle. Dummerweise konnte der Diener ihr mit seinen langen Krallen noch zwei äußerst schmerzhafte Schnitte in den Arm rammen, bevor er zu Boden ging. Samantha zuckte vor Schmerz zusammen und biß die Zähne aufeinander. Doch sie hatte gesiegt, das war das wichtigste.

Suchend schaute sie sich nach weiteren Gegnern um, fand jedoch nur ihre Gefährten, die ebenso verwundert ihre Blicke über den Gletschergipfel schweifen ließen. Die Ebene war leer, außer ihnen und einer nicht unbeachtlichen Zahl gefallener Dämonenhelfer. Der Wind wehte ihnen pfeiffend ins Gesicht, kalt und unbarmherzig wie immer. Die dunklen Wolken hatten sich gelichtet, doch immer noch war es auf der Gipfelspitze dunkler als unten im Tal. Die Blitze hatten nachgelassen und der Donner war verschollen. Der dämonische Spuk schien vorbei.

Irritiert steckte die hohe Templerin ihr Schwert ein und trat zum Rest der Gruppe. Was war geschehen? Warum waren die Dämonen plötzlich geflüchtet? Das konnte doch nicht das Ende sein, so einfach würde man sie nicht davonkommen lassen. Das Verschwinden der Dämonen konnte nur einen Grund haben.

"Wo ist Daschnavar?", fragte Samantha mit einem unwohlen Unterton in der Stimme in die Stille hinein.
19.09.2003, 15:25 #232
Tomekk
Beiträge: 2.456

Tomekk erhob die Hand und hielt inne. Wo war denn sein Gegner hingekommen? Als er nach oben sah, verstand er erst, was los war. Die Dämonen flüchteten. Tomekk ließ die Hand sinken und gab die Konzentration auf, die er gebraucht hatte, um den nächsten Zauber bereit zu halten. Ein kurzer Blick zeigte ihm bereits, dass wirklich nur die toten Dämonen geblieben waren. Was jetzt? Von Daschnavar war weit und breit nichts zu sehen. War ihre Expedition in einer Sackgasse gelandet?

Während des Kampfes hatte er sich weit von dem Rest der Gruppe entfernt und befand sich nun ganz am Rand des Schlachtfeldes, wo schon wieder eine dünne Schneeschicht den Boden bedeckte und in einiger Entfernung immer dicker wurde. Allerdings war die Schneedecke nicht durchgehend, wie er vermutet hatte, sondern wiesen Unterbrechungen, scheinbar Fußspuren, auf. Selbstz ein blinder hätte sehen können, dass diese Fußspuren nicht menschlich waren. Sie waren viel zu groß und vorne an den Fußspitzen wieß der Stein darunter Spuren von Krallen auf, die darüber gekratz hatten. Tomekk war sich auch sicher, dass keiner der fliehenden Dämonen an ihm vorbeigerannt war, also konnten die Spuren nur von einem stammen...

Langsam ging Tomekk zu den anderen zurück, die sich scheinbar ratlos umsahen. Zu gern berichtete er ihnen von den Spuren, die er gefunden hatte und zeigte sie den anderen. Es kam erst gar kein großer Zweifel auf, dass diese Spuren die von Daschnavar selbst waren, aber war der Dämon wirklich geflüchtet oder lockte er die Gruppe nur wieder in eine weitere Falle?
20.09.2003, 14:53 #233
doooom
Beiträge: 6.173

Noch immer ein wenig außer Atem, vom Kampf gegen einer der kleineren Dämonen, der den Baal trotzdem noch um einen halben Kopf überragt hatte, schritt er zum Rest der Gruppe hinüber. Die meisten von Angroths Gefährten waren nach diesem langen und harten Kampf erschöpft, doch nur die wenigsten von ihnen ließen sich das anmerken. Sie waren vielmehr damit beschäftigt den Spuren auf dem Boden, von dem sie dachten sie wären Daschnavars zu folgen, anstatt sich eine kurze Pause zur Erholung zu gönnen. Und auch wenn sie mit ihrer Einstellung, das der Dämon, dessen Körper augenscheinlich nicht neben seinen ganzen Dienerkreaturen auf dem öden, vom sich langsam verbreitenden Gestank der Dämonenleichen überzogenen Schlachtfeld befand und noch immer eine Gefahr darstellte, recht hatten, so war sich Doooom doch ziemlich sicher, das sie es nach diesem harten Kampf gegen den Dämon nur noch schwerer haben würden.
“Mit Sicherheit sind das Spuren dieses Dämons. Wir sollten ihnen so schnell wie möglich folgen, bevor er uns noch entwischt.“ War einer der Sätze, der zwei Meter neben ihm aus dem Mund eines der Schwarzmagier ertönte und offensichtlich die Zustimmung der anderen Mitglieder der Gruppe fand, die sich daraufhin sofort auf den Weg machten. Der Baal hingegen blieb noch immer erschöpft stehen und sah seinen sieben Kameraden nach. Sieben? Waren sie vor dem Kampf nicht noch mehr gewesen? Hatte einer von ihnen die Auseinandersetzung mit den Handlangern Daschnavars nicht überlebt? Wo war er, wo war Rango? Der verwirrte, aufgescheuchte Blick Dooooms schweifte über die kleine, unbehagliche Ebene auf der Spitze dieses Berges, doch ihm fiel außer schroffen Felsen und Kadaver von besiegten Dämonen nichts besonderes ins Auge. Doch. Dort, dort lag sein Hammer. Und daneben konnte er eine Hand erkennen, die auf dem geschundenen Körper eines besiegten Gegners lag, welcher Körper, des Novizen der sich dahinter befand verdeckt hatte. Ein lauter Schrei kam über die Lippen des Baals und wurde auch von den schon vorausgegangenen Sumpflern und ZuX’lern vernommen, die sich daraufhin zu ihm umgedreht hatten und nur noch sahen, wie Doooom so schnell es ging zu dem am Boden liegenden Novizen hinüberrannte. Schnell war er erreicht, doch konnte man sich nicht einmal sicher sein, ob er noch lebendig war oder schon in Beliars Reich eingegangen war. Nur wenige Augenblicke später war der mit Blessuren und anderen Wunden übersähte Körper Rangos umgedreht, so das sein Gesicht nun nicht mehr in Richtung des harten, steinigen Bodens blickte, sondern an den dunklen, mit Wolken verhangenen Himmel. Der Baal beugte sich kurz über seinen Glaubensbruder und konnte daraufhin kurz aufatmen, da er ihn noch leise atmen hörte. Wenigstens war er nicht tot...noch nicht. Aber ohne einen Barbier oder besser einen anständigen Heiler würde es schwer, wenn auch nicht unmöglich für ihn werden die nächste Zeit zu überstehen.

Die restlichen von Angroths Begleitern, die zum Anfang vor Wut auf den Dämon nicht einmal Rangos fehlen bemerkt hatten, waren mittlerweile auch bei dem bewusstlosen angekommen und erkannte auch schnell den ernst der Lage. “Wir können ihn nicht hier liegenlassen.“ War von Trulek zu vernehmen, womit er eindeutig recht hatte. Die Kälte auf dem Gletscher war nicht gut für den schwer verletzten, so dass schnell klar war, das man ihn hier wegschaffen musste. Blieb nur noch die Frage wie. Ihn den ganzen Weg nach unten zu tragen wäre unsinnig, wenn dann brächte man so etwas wie eine Trage oder etwas anderes wo man ihn drauflegen konnte. Nur wo sollte man in dieser trostlosen Umgebung so etwas finden? “Hat jemand eine Idee, wie wir ihn hier herunterbringen können?“ fragte der ratlose niedere Baal in die Runde, ohne wirkliche Hoffnung auf eine gute Antwort zu haben. Einzig Angroth regierte auf seine Worte mit etwas anderem als Kopfschütteln, allerdings auch nicht so wie er es erwartet hatte. Der Templer schritt zum Körper eines Dämonen, der nur wenige Fuss von ihnen entfernt lag. Es war eines der größeren und auch kräftigeren Exemplare gewesen, das sich auf Grund seiner Flügel und mangels echter Beine sicherlich eher schwebend fortbewegte. Auch die beiden kleinen Hörner, die fehlenden Ohren und die scharfen Krallen an dem, was man noch am ehesten als Arme bezeichnen konnte fielen Doooom an diesem Wesen auf, doch Angroth interessierte sich nur für die Flügel. Er drehte den Kadaver des Wesens auf die Seite und griff an den Flügel an der linken Seite und hielt ihn fest. Dann nickte er Samantha kurz zu, die daraufhin zu ihm hinüberging, kurz einige Worte mit ihm wechselte und dann ihr Schwert zog. Mit einem schnellen Schnitt war der riesige Flügel vom Rest des Dämonenkörpers abgetrennt. Der Templer nahm die Große Schwinge und brachte sie zu seinem bewusstlosen Kameraden hinüber. Erst jetzt erkannten die anderen, was Angroth damit vor hatte. Er wollte es als Trage für seinen Freund benutzen. Trulek hob den Novizen kurz an den beinen an, während Doooom das selbe an den Schultern machte und Samantha und Angroth schoben den Flügel unter Rangos Körper. So war es sicherlich um einiges besser zu transportieren. Zwei der Leute griffen sich jeweils ein ende des Flügels und die Gruppe setzte sich in Bewegung.
20.09.2003, 17:32 #234
shark1259
Beiträge: 1.033

So wenig sie auch nur mehr waren, es wirkte alles wie ein Aufmarsch. Der Kampf hatte an ihren Kräften gezährt, keine Frage, doch ihr Wille war nicht minder, nein sogar noch stärker geworden, Daschnavar würde seine gerechte Strafe bekommen, früher oder später. Für Zweifel, unsicherheit oder gar den glauben an ihr Scheitern war es längst zu spät, jeder einzelne von ihnen wusste, worum es gang, und jeder einzelne gehörte dazu, war wichtig und wurde mit jedem Schritt den sie taten unersetzbarer.

sharks Augen glitten immer wieder auf den Kämpfer, ihren Leiter in dieser Mission. Angroth war stark, viel stärker als der Schwarzmagier es ihm eigentlich zugetraut hätte. Natürlich hatte er von seinem Freund gewusst, dass er viel Kraft in sich hatte, doch immer noch mit so einem starken Willen weiterzumachen, war sicherlich schwerer als man erwartete.

Neben dem Schwarzmagier schritt stolz Horaxedus her, auf der anderen Seite, ein Freund, den shark schon seit Ewigkeiten kannte, Zloin. Beide blickten nach vorne, setzen einen Fuß vor den anderen, ohne zu zögern, ohne unsicherheit. Bewunderswert.
Der Abstieg vom Gletscher, besonders mit Rango auf dieser "Flügeltrage" war nicht einfach, im Gegenteil, der Sumpfnovize schien beinahe ein paar mal von dieser Trage zu fallen, doch Angroth hielt ihn mit fester Hand und unterstützung der anderen immer wieder darauf.
Der Himmel war leicht übersät von Wolken, sie kündigten ein Unheil an, lange würde es nicht mehr auf sich warten lassen, es war schon fast so weit... Alles schien bereit für das Ende.
20.09.2003, 19:56 #235
Samantha
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Samantha stieg schweigsam neben ihren Sumpfbrüdern und den dunklen Magiern den glitschigen Weg des Gletschers hinab. Immer wieder huschte der Blick der hohen Templerin zu Angroth, welcher ebenso schweigend neben ihr herlief. Schon vorhin hatte er so einen abwesenden Eindruck gemacht, als er plötzlich wie aus dem Nichts heraus wieder zu ihnen gestoßen war als sei er gar nicht weggewesen. Samanthas Blick wurde besorgt. Diese Gleichgültigkeit machte ihr Angst, seine Augen hatten diesen beruhigenden fröhlichen Glanz verloren, welcher sich sonst stets in seiner dunklen Iris wiederfand. Jetzt starrten sie nur noch ausdrucklos vor sich hin, scheinbar zu keiner einzigen Gefühlsregung fähig. Samantha fragte sich ob er überhaupt wahrgenommen hatte, dass es einer seiner besten Freunde war, den sie jetzt schwerverletzt den Gletscher hinabtrugen.

Ihr Blick folgte den Schritten im Schnee hinter sich und blieb bei dem bewußtlosen Rango in der notdürftigen Trage hängen. Ob er es schaffen würde? Seine Verletzungen sahen schlimm aus und je länger er ohne Bewußtsein blieb, desto unwahrscheinlicher war seine Rettung.
"Der Schläfer möge dir beistehen, Rango", murmelte sie kaum hörbar für die anderen. Eine Träne floß ihre Wange hinab, ganz unwillkürlich. Eilig wischte sie die salzige Flüssigkeit mit der Hand weg und hoffte dass es keiner gesehen hatte. Aufgeben war das letzte was sie jetzt tun sollten.

Inzwischen hatten sie den Fuß des Gletschers erreicht und der Boden unter ihren Sohlen änderte sich. Das leise Knirschen des Gletschereises wurde von lautlosen Staubwolken abgelöst, die das trockene Ödland aufwirbelte. Jeder ihrer Schritte war jetzt nur noch ganz leise in den Staub gedrückt, das einzige Knirschen war der trockene Sand unter ihren Füssen.
Die Veränderung des Untergrundes füllte sie mit gemischten Gefühlen. Die beiden Träger des Verletzten waren froh das rutschige Eis hinter sich gelassen zu haben, die Spurenleser stießen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Eben noch im Schnee hatte man jeden Schritt Daschnavars nachvollziehen können. Doch hier im rötlichen Sand sah man nichts mehr als Staub und Dreck. Hier eine Fußspur ausfindig zu machen stellte sich als geradezu unmöglich heraus.

"Und nun?", fragte Tomekk ganz vorn. Er war aufmerksam den Spuren gefolgt und hatte nun anhalten müssen.
"Ich schlage vor wir folgen einfach mal dem Weg, vielleicht finden wir wieder Anzeichen", schlug einer der Schwarzmagier vor.
Samantha warf ihm einen mißtrauischen Blick zu, doch angesichts der weiten Ödlandschaft war dies wohl die vernünftigste Idee.
Sie setzten ihren Weg fort. Rango, der während der kurzen Pause abgesetzt worden war und seinen Trägern somit eine kurze Verschnaufspause gegönnt hatte, wurde wieder hochgehievt und weitergetragen.

Eine ganze Weile liefen sie schweigend vorwärts. Die Sonne sank bereits am Ende des Tals in den Schoß der Berge und füllte die Luft über dem trockenen Erdreich mit einem unruhigen Flimmern. Staub wirbelte hinter ihnen in die Luft, aufgewirbelt von den Sohlen der zielsicheren Kriegerschar. Der Boden vibrierte unter ihren Sohlen.
Samantha zog die Stirn zusammen. Das konnte doch nicht sein, soviele waren sie nun auch nicht dass der Boden unter ihnen vibrieren konnte. Doch wovon mochte es sonst herrühren?
Die hohe Templerin starrte angestrengt auf den feinen Sand unter sich, während sie weiterhin einen Fuß vor den anderen setzte. Es waren nicht sie, die dieses leichte Beben verursachten. Es war etwas anderes.

Langsam hob Samantha den Kopf. Vor ihnen war nichts. Also musste es hinter ihnen sein. Ihr Haar flog herum, als sie den Kopf um 180 Grad drehte um zu schauen was hinter ihnen vor ging. Im selben Augenblick erstarrte ihr Körper und sie blieb ruckartig stehen. Doooom, der genau hinter ihr geschritten war, prallte voll auf sie.
"Was ist...?", begann er und folgte dem entgeisterten Blick der Templerin. Doch kaum hatte er den Kopf nach hinten gewandt, da hielt er ebenfalls inne. Die ganze Gruppe war inzwischen stehengeblieben und starrte auf den Wüstenboden hinter ihnen, nur Angroth hatte wieder mal nichts mitbekommen und lief abwesenden Blickes einfach weiter.

Der staubige Boden vibrierte leicht. Unter den ungläubigen Blicken der Dämonenjäger erhoben sich lautlose, geisterhafte Gestalten aus dem Sand. Die Nacht war inzwischen hereingebrochen und im fahlen Mondlicht erschienen die Wesen wabernd und unwirklich. Immer mehr von ihnen hoben sich aus dem Sand, dutzende körperlose Wesen, die lautlos ihren letzten Gang antraten. Es waren Krieger, Menschen und Orks, alle mit gezogenen Klingen und Äxten, die toten Gesichter ausdruckslos nach vorn gerichtet. Sie zogen in den Kampf, ohne Zweifel. Doch wer war ihr Gegner?

Samantha war die erste, die sich wieder rührte. Instinktiv griff sie zu ihrem Einhänder und mit einem lauten Klirren schob sich die Waffe aus ihrer Halterung. Das plötzliche Geräusch ließ die anderen ebenfalls erwachen. Auch sie zogen ihrer Waffen angsichts der Geisterfront, welche sich langsam aber stetig auf sie zubewegte. Doch wie kämpfte man gegen Geister? Gingen die Klingen nicht durch sie hindurch? Oder waren das hier besondere Geister?
In Samanthas Kopf flogen die Gedanken wirr herum. Die anderen machten sich schon bereit auf den Zusammenstoß und den Kampf, der unweigerlich folgen würde.
Doch Samantha bemerkte plötzlich etwas. Die Gesichter dieser Wesen waren nun ganz und gar nicht mehr ausdruckslos, im Gegenteil, sie schienen sich zu bewegen. Ihre Münder öffneten sich und sprachen lautlose Worte, immer wieder dieselben. Wie im Akkord bewegten sie ihre Lippen, Orks und Menschen gleichermaßen. Samantha kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können was sie da sagten. Konzentriert folgte sie dem Gang der Lippen.
"D-a-sch-n-a-v-a-r", murmelte sie.
Dann überschlug sich ihre Stimme plötzlich. "Daschnavar! Sie wollen zu Daschnavar! Steckt eure Waffen ein, wir sind nicht ihr Ziel!"
Die anderen starrten die hohe Templerin verwundert an. Im selben Augenblick bemerkte Samantha, dass Angroth schon wieder fehlte. Das gabs doch nicht. Was war nur in den Kerl gefahren? Er schien seine Umgebung komplett zu ignorieren.
"Angroth, wir müssen uns beeilen!", rief sie sogleich und deutete nach vorn. Der Templer stapfte dort unbeirrt weiter durch die Wüste, gar nicht bewußt dass er nun alleine war.

Samantha steckte ihr Schwert weg und beeilte sich den Templer einzuholen. Die anderen zögerten noch, taten ihr es dann aber nach und folgten. Als sie Angroth wieder erreichten setzten sie ihren Weg stumm fort. Die Stimmung war jedoch wesentlich angespannter zuvor, wußte doch jeder von ihnen dass sie eine Armee Geister im Nacken hatten, deren Ziel ihnen noch nicht ganz klar war.
Die Nacht senkte sich tiefer über das Tal. Bald waren sie an eine Weggabelung angelangt und blieben stehen.
"Und jetzt? Keine Spuren mehr von Daschnavar, ich fürchte wir haben ihn verloren", mutmaßte Tomekk, sichtliche Verbitterung in den Augen.
Die anderen schauten sich ebenfalls um. Keiner von ihnen wußte weiter, es schien aussichtslos. Hier in der Einöde konnte sich der Dämon überall verstecken, seine Spuren waren durch den trockenen Sand und den stetigen leichten Wind sofort wieder verwischt.
Samantha ließ sich frustriert auf einem Stein nieder und stützte das Kinn auf den Ellbogen.
"Na super, jetzt dürfen wir hier in der Einöde vergammeln", brummte sie schlechtgelaunt. Ihre Füße taten ihr weh und sie spürte einen leichten Kopfschmerz, der von der stetigen Anstrengung herrührte.

Aus den Augenwinkeln schwebte etwas weißes heran. Beim Schläfer, die Geister hatten sie ja ganz vergessen. Immer Näher kam die Armee der Körperlosen, lautlos und gespenstisch. Die anderen hatten ihre Anwesenheit nun auch wieder erspäht. Samanthas Hand fuhr automatisch zu ihrem Schwertgriff, damit sie es jederzeit ziehen konnte. Doch die Geister zogen an ihnen vorbei und setzten ihren stillen Weg unbeirrt fort. Mit angehaltenem Atem verfolgten sie jede ihrer Bewegungen.
Dann sprang Samantha auf.
"Los, folgen wir ihnen!"
Die anderen schauten verständnislos drein.
"Na sie wollen zu Daschnavar und scheinbar wissen sie ganz genau wo er zu finden ist!"
Das leuchtete ein.
Schnell war das kurze Lager wieder abgebaut und aus den Verfolgern wurden die Verfolgten. Schwer war es nicht mit der Geisterarmee Schritt zu halten, ihre Gebilde bewegte sich nur langsam vorwärts.
Allmählich veränderte sich der Untergrund. Das Hörnchen auf Samanthas Schulter bemerkte es als erstes und verkündete den ersten grünen Halm mit einem freudigen Quieken. Bald sprießten noch mehr Gewächse aus dem Untergrund und der Boden wurde von Schritt zu Schritt fruchtbarer und lebendiger. Vor ihnen erstreckte sich ein großes Waldgebiet, dessen Ausmaß man von hier aus noch nicht ganz überblicken konnte. Die Armee der Geister machte Halt. Auch die Gruppe der Lebenden blieb stehen.
"Was machen sie dort?"
"Sie scheinen auf etwas zu warten."
"Es wird wohl länger dauern, machen wir eine Rast."
Das war mal ein guter Vorschlag. Erschöpft ließen sie sich nieder, die Geister stets im Auge. Wenn sie weiterzogen hieß es auch für sie wieder aufspringen.
20.09.2003, 21:35 #236
Angroth
Beiträge: 2.494

Der Weg war lang und beschwerlich, doch Angroth hatte nicht vor, zu rasten. Sein Ziel war der Dämon, und er wollte ihn erreichen so schnell es ihm möglich war. Die Wiedervereinigung mit seinen Gefährten war beinahe spurlos an ihm vorbeigegangen, er war so gut wie die ganze Zeit in dieser vom Hass geschürten Trance gewesen; nur vage erinnerte er sich jetzt, dass er Rango kampfunfähig am Boden liegen gesehen hatte, dass seine Freunde ihn doch nicht verlassen wollten, dass sein erster Sieg durch sie mit erwirkt worden war.

Erst jetzt, da sie diesen ominösen Waldrand vor sich hatten, kam wieder Regung in das Gemüt des Clansmannes. Der Schleier blinder Wut ließ von ihm ab, und die Klarheit die er immer besessen hatte, ward zurückerlangt. Just in diesem Moment seines Bewusstseins überfluteten ihn die Tatsachen der letzten beiden Tage unbarmherzig und stürmisch; als ob es sich um die Attacke eines Feindes handelte wich er vor diesen Gedanken zurück, die Augen weit geöffnet.

Momente rang er um Gleichgewicht, die Erinnerung war ein einziger Schlag ins Gesicht. Seine Mutter war tot, er hatte sie getötet. Und dennoch war in seiner dunklen Stunde Hilfe von jenen gekommen, die er verloren geglaubt hatte. Sie alle waren zurückgekehrt, sogar Samantha war unter ihnen! Obgleich der Tod seiner Mutter ihn schmerzte, so wurde dieser durch die Wiederkehr von Samantha stark gelindert. Es war der Schein der Hoffnung, das Feuer der Ruchká, dass immer neue Kraft aus diesem Gedanken zehren konnte, nicht alles verloren wissen zu müssen.

Wieder Herr seiner Gedanken, suchte er als erstes den Blick zu der hohen Templerin, dem Menschen, der nun alles verkörperte, wofür er selbst noch hier zu sein schien. Ein wenig klamm und grob waren die Bewegungen dieser Augenschläge, denn immer noch kämpfte der Templer darum, nicht gleich unter der Last zu zerbrechen, die ihm durch Daschnavar auferlegt worden war. Ihm wurde warm ums Herz als er sie endlich sah, und ein Lächeln, so herzlich und doch so von den Umständen der Zeit geprägt entrang sich seinem im Mondlicht noch fahler wirkendem Gesicht.

Sie alle, Doooom, Zloin, Horaxedus, shark, Tomekk, Trulek und Samantha saßen rastend auf dem Boden, nur einer fehlte. Rango. Was war mit ihm gewesen?
Eine Erinnerung.
"Oh nein." flüsterte Angroth, und beunruhigt glitt sein Blick herüber zu der behelfsmäßigen Bare aus Dämonengeflügel, auf der ruhig und nahezu reglos der hohe Novize lag.

Mit wenigen Sätzen war der Lehrmeister bei seinem einstigen Schüler, er kniete neben ihm nieder und tastete langsam auf seinen Armen und über der Brust. Sie schienen nicht arg verletzt, trotzdem hatte der Fischer im Moment nicht gut lachen. Schuldgefühle - zum ersten Male seit Beginn dieses Unternehmens - rankten in ihm empor, ob es nicht besser gewesen wäre, den guten Mann daheim gelassen zu haben. Stolz erfüllte den Clansmann aber gleichzeitig, hatte sein Schüler doch richtig bei ihm gelernt. Niemals vor dem Feind zurückweichen und die Ehre wahren; wenigstens dieser hier hatte seine Regeln beachtet. Sollte er die Reise nicht überleben, so würde in Ehren auf dem Schlachtfeld sein Leben verwirkt wissen, dafür würde Angroth sorgen.

Und so setzte er sich neben den verletzten, kramte in seinem Beutel und holte etwas getrocknetes Brot hervor, kaute einige Zeit darauf herum. Er bemühte sich, die doch verwunderten Blicke an ihn gerichtet zu übersehen, rechtfertigen konnte er sich nicht für sein Verhalten. Beinahe vollkommene Stille herrschte im Rund, jeder schien die Pause willkommen zu heissen und alle Energie aufzusparen für den wohl letzten Schlag dieser Geschichte.

Irgendwie kam der Wald dem Templer bekannt vor, bemerkte er während seiner eintönigen Gedankengänge, die sich zumeist um den Dämonen drehten. Irgendwo hatte er schonmal von diesen dunklen Bäumen gehört, lange ward dies her.
Dann fiel es ihm ein, sein Mund blieb offen und fassungslos rutschte ihm das Brotstück aus der Hand. Der Krieger hatte einige Schemen entdeckt, die still und leise am Waldsaum standen und sich nicht regten; ihr Aussehen ähnelte den Orks aus den Geschichten über die Befreiungskriege der Clans vor vielen Generationen. Geister! Die Seelen der gefallenen in dieser Schlacht, so hieß es, waren verdammt, Spielzeuge des Verursachers all dieser Kampfhandlungen. Die Stränge führten alle zusammen, immer wieder zu einem Namen: Daschnavar.

Jetzt fiel es ihm auch auf, nicht vollkommen regungslos standen die unzähligen Reihen von Geistern herum; ihre Münder formten immer eben dieses Wort ihrer Nemesis. In diesem Wald war die Schlacht geschlagen worden, in diesem Wald hatten die Menschen den letzten großen Kampf gegen die Orkheere gewonnen, aber nicht ohne horrende Verluste hingenommen zu haben. Der Blick des Ruchká blieb auf dem Hinterkopf des Orkkriegers haften, und er brach die Stille.

"Vor langer Zeit, so hat es mir mein Vater erzählt, wurde in diesem Wald südlich der Gletscher eine unvergessen große Schlacht zwischen Menschen und Orks geschlagen. Es war nach dem Anschlag auf meinen Clan, der Daschnavar eigentlich den gesamten Süden hätte öffnen sollen. Doch er hat damals einen Fehler gemacht! Er hat den eisernen Überlebenswillen der Sterblichen unterschätzt, der uns letztendlich in diesem Höhepunkt aller Intrigen des Niederträchtigen hatte siegen lassen. Doch es wird erzählt, dass die Menschen zwar ihr Land verteidigt hatten, die Gefallenen beider Seiten aber für immer dem Dienst Daschnavars anheim gefallen waren. Denn jener verfluchte diesen Baumhort noch vor der Schlacht; und jeder, der dort stirbt, dessen Seele wird von seiner unendlichen Gier nach sterblicher Essenz verschlungen.
Jetzt verstehe ich, warum er geflohen ist. Er will unsere Seelen. Er will uns verschlingen!"


Die ganze Zeit war sein Blick nicht von dem Geist des Orks abgewandt gewesen. Nun, da er geendet hatte, kehrte zunächst erneut Stille ein, jeder suchte erst einmal darum, die Sage zu begreifen.
Endlich wollte Angroth fortsehen, da geschah etwas! In einer elegant ansatzlosen Bewegung drehte der Geist seinen Kopf zu ihm herüber - und nickte.
Nach und nach taten es alle anderen Wesen ihm gleich, sahen auf die Gruppe der Menschenkrieger und nickten. Ihre Münder formten immer noch den Namen, und sie deuteten - noch den Gefährten zugewandt - in den Wald.
20.09.2003, 23:03 #237
Trulek
Beiträge: 1.337

Es war Trulek etwas unangenehm. Die komplette Geisterschaft hatte ihre Augen auf die Gruppe fixiert. Vielleicht warteten sie ja darauf, dass auch sie in den Wald gehen würden. Der Wald sah alt aus, alt und mächtig. Und nun mussten sie wahrscheinlich mit den Geistern hindurchschreiten - zumindest fiel Trulek zu diesem Zeitpunkt keine bessere Idee ein. Von seiner Neugierde getrieben stand er auf und tat an paar Schritt in Richtung des Waldrandes. Die Geister schauten vermeht in seine Richtung, doch sah es nicht so aus als ob sie ihn aufhalten wollen würden. Der Templer war nun so nah am Wald, dass er den ersten Baum berühren konnte. Den Kontakt zu einem Geist mied er aber lieber, es war ihm einfach nicht wohl in der Haut etwas sichtbares zu berühren, ohne es wahrsceinlich spüren zu können.

Mit seiner mettellenen Armschiene klopfte er zum Test gegen den mächtigen Baum, der vor ihm aus der Erde ragte. Es tönte dumpf und der bis der Klang verhallte verging einige Zeit. Es ging Trulek durch alle Glieder und unwillkürlich schüttelte es ihn. Nur ungern würde er diesen Wald betreten, doch blieb ihm, und auch dem Rest der Gruppe wahrscheinlich keine andere Wahl. Langsam schritt der Templer wieder zurück zum Rastplatz. Hinter sich konnte er noch die Geister vermuten, die die ganze Zeit ihre Mund zu einem Wort formten, sie wollten unbedingt zu Daschnavar.

Trulek ging in die Hocke und flüsterte nur den anderen zu:"Ich glaube es bleibt uns keine andere Wahl, folgen wir den Geistern. Sie kennen den Weg und wollen ihn uns zeigen. Auch wenn er durch diesen Wald führt, ich bin dafür." Sein Blick schweifte rüber zu Angroth, dem jetzt wieder ein gewisser glanz in den Augen stand, so kannte Trulek ihn. Was ihm jetzt wohl alles für Gedanken durch den Kopf schwirren mussten, Trulek wollte es gar nicht wissen. Angroth schien noch zu grübeln, aber es sah so aus als habe er den eigentlichen Entschluss schon gefasst.

Trulek, der Angrothts Antwort schon aus seinen Augen lesen konnte, stand wieder aus der Hocke auf und packte seinen Sachen, die er hier abgelegt hatte. Die anderen packten auch schon ihre Sachen, alles ging recht schnell. Sie hatten sich etwas von dem letzten Kampf erholen können und hatten sich gestärkt. Truleks Eigenproviant würde nicht mehr sehr lange reichen, doch er hoffte sowieso, dass sie den Erzdämonen bald erwischen würden. Der templer ging noch ein paar mal im Kreis um das kurzzeitig aufgeschlagene Lager herum. Dann nickte er zufrieden und wartete, dass Angroth ihnen seinen Entschluss mitteilen würde.
20.09.2003, 23:50 #238
Angroth
Beiträge: 2.494

"Ich denke ebenfalls, dass wir in den Wald gehen müssen. Offensichtlich versteckt sich unser Feind hinter seiner Uralten Magie. Wollen wir seinen Schutzwall bezwingen und ihm ein letztes Mal gegenüberstehen, auf dass die Gefallenen vergangener Zeit ihre wohlverdiente Rache bekommen!"

Entschlossen waren die Worte des Kriegers, und um sie zu unterstreichen stand er sogleich auf.
Durch die Geister ging eine Regung, ein Rumoren, sie schienen den Aufbruch der Menschengruppe zu begrüßen.

Langsam kam Bewegung in jeden einzelnen der Gefährten, zwei der ihren hoben erneut die Bare mit dem immer noch Bewusstlosen auf und liefen in Richtung des Baumes, den Trulek eben geprüft hatte. Momente später hatten sich auch die anderen dort eingefunden, mit einem mulmigen Gefühl zögerten sie, den verfluchten Wald zu betreten.

Den Anfang machte natürlich Angroth Ruchká, dem ja auch am meisten an der Vernichtung des Dämonen lag. Kaum war er eingetreten, schien das Mondlicht verschluckt, und eine allumfassende Dunkelheit, scheinbar undurchdringlich, breitete sich vor ihm aus. Seinem Vorbild folgten nun auch die anderen, bald befanden sie sich alle in der gebietenden Schwärze.

Die Schwarzmagier beschworen sogleich ihre gleißenden Lichtkugeln aus magischer Energie, deren Helligkeit aber scheinbar auch nach einigen Fuß Entfernung von der Dunkelheit verschluckt zu werden schien. So liefen sie voran, bis sie hinter sich nichts mehr als Bäume sehen konnten, Bäume und undurchdringliche Schwärze. Über ihnen ein dichtes Blätterdach, dass jedwedem Licht den Einfall verwehrte.

Waren sie auf dem richtigen Weg?
21.09.2003, 11:12 #239
Samantha
Beiträge: 12.569

Die Gruppe bewegte sich vorsichtig vorwärts. Der Wald war dicht und dunkel, als wollte er sie warnen, bloß nicht weiter vorzudringen. Doch Angroth an der Spitze lief zielstrebig weiter, so energisch, dass die anderen schön Mühe hatten ihm zu folgen. Sie spürten eine Beklemmung, die durch das morsche Gehölz ging. Die Luft hier drin schien stickiger und abgestandener als draußen, man roch den Tod und gleichzeitig das Leben in den Bäumen. Kein Laut drang in ihre Ohren, nicht mal ein leises Lüftchen fand den Weg durch die dichten Äste, um ein bisschen im Laub zu rascheln. Totenstille herrschte an diesem Ort, der so dunkel und bedrückend war, dass selbst das Hörnchen mal keinen Ton von sich gab.

Samantha stieg bedächtig durch das Unterholz. Immer wieder verfing sich ihr Fuß in einer Schlingpflanze, die gierig nach ihr Griff und sie am Weitergehen hindern wollte. Doch die hohe Templerin würde Angroth nun nicht mehr von der Seite weichen, das hatte sie sich fest vorgenommen. Sie spürte, dass sie ihrem Ziel nicht mehr weit entfernt waren. Nach alldem was sie durchgestanden hatten würde sie nun bestimmt keinen Rückzieher mehr machen. Das konnten auch die anhänglichen Schlingpflanzen nicht ändern.

Hinter ihnen schwebte die Geisterarmee dahin. Kaum hatten sie den Wald erreicht gehabt, da war auch durch die lautlosen Gestalten ein Ruck gegangen und sie hatten sich in Bewegung gesetzt. Nun folgten sie in geringem Abstand, die Gesichter erwartungsvoll nach vorn gerichtet.
Samantha drehte den Kopf wieder herum und stieg weiter. Eine ungewohnte Unterstützung, die sie auf den Fersen hatten. Sie fragte sich immer noch was Daschnavar bei ihrem Anblick tun würde. Doch nicht etwa wieder dieses ekelhafte Lachen auspacken?
Sie musste nicht lange grübeln, denn kurz darauf erschien ein Licht vor ihnen. Eigentlich war es gar kein Licht, es war lediglich eine hellere Stelle in der Dunkelheit. Doch es zog sie magisch an. Samanthas Herz pochte. Dort auf der Waldlichtung erkannte sie eine nur zu bekannte Gestalt, hässlich und furchteinflössend. Daschnavar.

Ein Heulen erklang plötzlich hinter ihnen. Eben noch den Blick auf den Dämon gerichtet, drehte Samantha nun den Kopf und erkannte, dass die Geister diesen Ton von sich gaben. Es war ein hässlicher Ton, erfüllt von Angst, Ehrfurcht, aber auch tiefem Hass. Es war, als würden die körperlosen Wesen sie anfeuern in ihrem Ansturm auf Daschnavar.
Sie hatten die Lichtung erreicht und traten hervor. Der Dämon hatte seine rotleuchtenden Augen bereits auf sie gerichtet und sein Mund öffnete sich. Sein dämonisches Lachen hallte durch den Wald, spöttisch und siegessicher.
Dann durchzog ein Grinsen seine Mundwinkel und das Lachen verklang.

"Ich habe euch erwartet", begrüßte er sie.
21.09.2003, 12:13 #240
Trulek
Beiträge: 1.337

Da stand er also nun direkt vor ihnen, mächtig und hässlich. Sie waren in der Überzahl, aber zu unterschätzen war der Erzdämon nicht. Zumal es ganz danach aussah, dass der Dämon sich seines Sieges schon sicher war. Irgendwas überzeugte ihne davon, dass er gar nicht verlieren konnte. Vielleicht überschätzter er aber auch nur seine Macht. Seine Diener hatte er schon gerufen und viele erlagen den Sumpflern und Schwarzmagiern. Der Rest hatte das Weite gesucht. Daschnavar schaute spöttisch zu den Geistern rüber, die sich am Rande der Lichtung gesammelt hatten. Sie wollten Daschnavar tot sehen. Körperliche Unterstützung konnten sie den Gefährten nicht leisten, aber es schien, als ob sie sie anfeuern würde.

In einem Augenblick hatten alle ihre Waffen gezogen. Zorn hatten sie auf dieses Ungetüm und das zurecht. Rango lag am Rande der Lichtung, sein Zustand hatte sich schon etwas gebessert.
Jetzt würde es gleich losgehen. Der letzte Kampf gegen den Erzdämonen bestand ihnen vor. Dieser streckte seine mächtigen Klauen empor und brüllte, dass es im ganzen Wald widerhallte. Es hatte begonnen.

Langsam nährte sich die Gruppe dem Dämon, allen voran Angroth, dem die Rachelust aus den Augen zu lesen war. Ein Kries wurde gebildet, sie umzingelten Daschnavar. Der Dämon ließ sich aber nicht davon beeindrucken. Trulek legte einen Pfeil auf und ziehlte an die Stelle wo er die Kehle vermutete. Plötzlich zischte es. Der Pfeil hatte Daschnavar getroffen, aber verletzt hatte er ihn nicht. Nur einige Zentimeter war er in die dicke Haut des Dämons gedrungen. Langsam erhob dieser seine rechte Pranke und ließ sie runter auf Trulek sausen. Immernoch ganz verwirrt von dem was eben passiert war nahm er die Sache nicht so ganz wahr. Es war Doooom, der ihn noch schnell vor der Klaue schützte und ihn auf den Boden schubste. Völlig verwirrte schaute er den Baal an, doch sogleich hatte er begriffen, warum dieser das getan hatte. Der Dämon hatte Kraft gesammelt und ließ seine Klaue über Trulek hinwegsausen. Der Templer nickte Doooom dankend zu undstand dann wieder auf. Sein Herz pochte und Zeit für Worte war später noch.

Das seinem ersten Hieb war Daschnavar also leer ausgegangen, doch was würde er jetzt machen? Sicherlich hatte er noch irgendwelche Tricks auf Lager, doch keiner außer ihm selbst wusste dies. Ein Kampfgeschrei ertönte. Mit gezogener Waffe stürtzten sich alle auf den Dämon, irgendwo oder irgendwie musste er verwundbar sein. Am Hals zumindest nicht.
21.09.2003, 13:33 #241
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Einem solchen seltsamen Kampf hatte Horaxedus noch nicht beigewohnt. Klein in ihrer körperlichen Gestalt, verglichen mit ihrem Gegner, winzig gar in ihrer Macht angesichts der seinen, bemühten sich die Abenteurer, dem Erzdämonen ein Ende zu bereiten.

Der Glasmacher indes setzte seine Ziele etwas niedriger an. Er stellte sich vor, was für ein angenehmer Teilerfolg es wäre, Daschnavar überhaupt einmal ernsthaft verwunden zu können. Die Pfeile Truleks nämlich steckte er, nicht nur bildlich ausgedrückt, einfach so weg. Offenbar lagen die Stärken des Dämonen nicht nur in seinen magischen Fähigkeiten. Auch körperlich war er robust und besass Kraft im Übermass. Besonders beunruhigend war dabei vor allem, dass er sehr gewandt agierte. Trulek hätte keine Chance gehabt, den Streich des Daschnavar zu überleben, wäre nicht Doooom wie von der Tarantel gestochen auf ihn zu gestürzt, um ihn zu Boden zu reissen.

Die Abenteurer hatten den Erzdämonen eingekreist und mühten sich, ihn zu spicken, mit Schwertern und Skeletten, mit Zaubern und zur Not auch mit lauten Flüchen. Gewandt gelang es dem Angegriffenen jedoch, den meisten dieser Attacken eine zerstörerische Verteidigung zur Antwort zu geben. Immerhin schien der Dämon dadurch so beschäftigt, dass er nicht selber zum Angriff übergehen konnte. Nicht auszudenken allerdings, wenn er erst zwei oder drei von ihnen erwischen und die Reihen der Angreifer dadurch ausdünnen würde. Das Kräfteverhältnis würde sich dann eindeutig zu Angroths Ungunsten umkehren.

Noch aber war es nicht so weit. Horaxedus hatte sich zunächst für Schattenflammen entschieden und versucht, sie an verschiedenen Stellen des erzdämonischen Körpers einschlagen zu lassen. Der Effekt war jedoch eher ernüchternd. Unter weiterhin tosendem Gebrüll drehte sich der offenbar unbeeindruckte Daschnavar mit ausgefahrener Pranke und zwang sogleich mehrere Sumpfler, einen ungestümen Satz zur Seite oder nach hinten zu machen. Ein Schritt und der Dämon blickte auf Horaxedus hinab, der ihm nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts entgegenzusetzen hatte.

Das winzige Zögern des scheinbar übermächtigen Gegners nutzte Horaxedus zum flinken Griff in sein Bündel. Der Jähzorn des Schwarzmagiers, er trat nun hervor. Ein ums andere Mal hatten ihn seine unbändige Wut und seine Rage bereits in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht. Umgebracht hatte ihn dies freilich bislang nicht, diesmal jedoch schien er es ohne weiteres drauf anzulegen. Soeben blickte shark beunruhigt herüber zu seinem Freund, der völlig entgleist seinen Kampfstab dem Erzdämonen vor die Füsse schleuderte und ihm einen stinkenden, fauligen Fleischzipfel am langen Arm entgegenreckte: "Hier, Du Hurensohn! Ich hab Dir was..."

...Der Sprung von shark kam keinen Wimpernschlag zu früh. Wie wenige Augenblicke zuvor Doooom Trulek zu Boden geworfen hatte, so schlug nun shark seinen Freund herab. Sie landeten unsanft, doch der gewaltige Hieb Daschnavars sauste im selben Moment nur wie ein Sturm über ihre Häupter hinweg.
21.09.2003, 14:59 #242
shark1259
Beiträge: 1.033

Schnell rollte sich shark wieder von Horax herunter, es war unklug auch nur eine Millisekunde länger in einer solchen Position, wo sie absolut ungeschützt waren zu verharren. So hob der Schwarzmagier auch noch in der gleichen Bewegung Horax hoch, nachdem dieser ihm die Hand gereicht hatte.

Augenblicke später standen beide Kastellianer wieder in Kampfstellung vor dem Ungetüm. shark konnte nicht bestreiten, dass er einen kleinen Funken von Bewunderung für dieses Wesen empfand. So viel Macht, so viel Kraft und so viele Diener wie dieser Dämon um sich scharte, es war beinahe faszinierend und gleichzeitig unsinnig zu glauben, dass die paar Menschen es mit solch einem Wesen aufnehmen konnten. Doch nun war es zu spät die Seite zu wechseln, und vor allem band Horaxedus shark an Angroths Gruppe, er wollte seinen Freund nicht unter den Toten wissen. So ging der Lehrmeister weiterhin mit beinahe noch größerer Kampfeswut in diese Schlacht. An diesem Tage sollte es enden.

shark warf eine Schattenflamme gen Daschnavar, welcher dieser geschickt auswich, hieb jedoch sofort danach mit dem Schwert. Diesmal tat sich der Dämon nicht einmal die Arbeit an dem Schlag entgehen zu wollen, er hob nur müde den Arm und parierte den Schwerthieb. Zurück blieb zwar eine Wunde, jedoch drang daraus kaum Blut, es war nicht mehr als ein kleiner Kratzer in den Augen dieses unmenschlichen Ungeheuers, jedenfalls keine grobe Verletzung, um die er sich sorgen machen müsste.

Daschnavar setzte schon zum Gegenschlag an, doch zu sharks Glück wurde er schier in diesem Moment von Zloin angegriffen, der nicht weit vom anderen Schwarzmagier entfernt war. shark warf ihm flüchtig einen Blick zu, dankend und zusammenhaltend, bevor er sich wieder ans angreifen machte.

So wie sie es bis jetzt anstellten würden sie jedoch nie sonderlich weit kommen, was hatten sie schon bis jetzt? Ein paar Kratzer auf der Haut des Dämons, mehr nicht, er schien ja noch nicht einmal ernsthaft ermüdet zu sein. So war dieser Kampf sicherlich auf ein scheitern verurteilt, jemanden musste etwas einfallen, doch war es schwer neben dem stetigen Kämpfen wirklich nachzudenken, ohne dass man die Konzentration auf das parieren und attackieren verlor.
21.09.2003, 15:56 #243
Daschnavar
Beiträge: 5

"Ihr Narren! Glaubt ihr tatsächlich, ihr könntet mich bezwingen? Erbärmlich! Ihr wart euch der Gefahr bewusst, in die ihr euch begeben würdet, solltet ihr den Wald betreten! Dennoch tatet ihr es. Seid ihr Menschen denn immer noch so versessen darauf, euch zu beweisen, euer Leben aufs Spiel zu setzen für nichts? Immerhin gefallt ihr mir, das muss ich zugeben!"
Daschnavar sprach mit spöttischer, herrischer und ruhiger Stimme, als stünde er nur auf der Stelle statt gegen eine große Anzahl Feinde zu kämpfen. Die kleinen Menschen hatten wirklich alle Vernunft abgelegtund waren ihm gefolgt. Hass konnte er einfach und effizient für seine Pläne verwenden, so hatte er auch den letzten der Ruchká in die Falle gelockt.
Unter den neun Menschen die da waren, war nur einer wirklich interessant für ihn, die anderen nur mehr Werkzeuge in seinem nun gipfelnden Spiel der Zerstörung, Angroth. Die kleinen Schwarzmagier, Diener des Beliar, waren ebenfalls nur Ameisen die er unter seinen klauenbewehrten Füßen zertreten konnte, doch spielte er selbst jetzt noch mit ihnen allen.
Wenn er gewollt hätte, so wären der jähzornige Horaxedus und der flinke Bogenschütze Trulek ihm schon unterstellt worden, er hätte ihr Lebenslicht auslöschen können. Doch genoss er die Anspannung und hohe Konzentration, deren Duft von den kleinen Feinden für ihn wohlriechend und -schmeckend in die Nüstern stiegen. Noch wollte er sich ein wenig Zeit lassen.
Mit einem Hieb magischer Natur warf er die ihm im Weg stehenden Menschlein beiseite, achtete aber darauf sie nicht zu arg zu verletzen (immerhin waren es seine Spielzeuge), und wetzte behende, kaum nachvollziehbar rasch zu dem Templer herüber, schlug unsagbar schnell zu.
Es wäre wohl ein tödlicher Treffer für den nicht unerheblich überraschten Templer gewesen, doch er schaffte es irgendwie, sein Schwert zu heben und den Schlag mit ihm abzuwehren! Nun war es an Daschnavar, überrascht dreinzuschauen. Wieder hatte ein Schwert ihn getroffen, doch es hatte ein weiteres Mal kaum Wirkung.
Hoch überragte der Erzdämon den Templer und letzten Clansmann einer längst verblühten glänzenden Zeit, als er sprach: "Du überraschst mich in zweierlei Hinsicht. Zum einen sind deine Reflexe denen eines Ruchká würdig, du bist stärker als bei unserem Treffen. Jedoch hast du einen entscheidenden Fehler gemacht, dabei wurdest du doch oft genug darauf hingewiesen!" Er kümmerte sich nicht um die anderen Menschen, die sich ihm nun des freien, ungeschützten Rückens gegenübersahen. Die Stimme wurde tadelnd, trotzdem widerwärtig. "Ich hatte gehofft, du würdest mir das Schwert deiner Familie als Geschenk mitbringen, damit ich heute nicht nur dich, sondern auch das letzte Überbleibsel deines Clans hier vernichten kann! Du enttäuschst mich!"
Er hob an zu einem weiteren Schlag, doch da ward Angroth ihm schon ausgewichen. Diese kleinen Menschen wurden langsam lästig!
21.09.2003, 16:31 #244
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha stieß wutschnaubend wie ein jähzorniger Stier die Luft durch die Nase aus. Es fehlte nur noch dass sie mit den Hufen scharrte, dann wäre das Bild perfekt gewesen. Der Dämon war zwar nicht in grellem Rot gewandet, doch die Wirkung auf die hohe Templerin war in etwa die gleiche. Ihre Augen funkelten böse, ein Blick, wie ihn noch keiner zuvor von ihr zu sehen bekommen hatte. Die Haare standen ihr wild um den Kopf und in der rechten Hand hielt sie eisern ihren Einhänder gepackt. Ihre Brust hob und senkte sich ungleichmäßig mit jedem Schnaufen ihrer Lungen. Die sonst so ruhige Templerin war wütend.

Der Schläfer mochte ihn holen, diesen eingebildeten Dämon. Die ganze Wut hatte sich in ihrem Bauch gestaut und wurde von dort in sämtliche Glieder befördert. Das gab ihr Kraft, einen ganz ungewohnten Aktionismus. Der Zorn ließ sie vorpreschen, vorbei an ihren Brüdern und den Magiern, direkt auf den gelassenen Dämon zu, dem die Angriffe von unten immer noch nichts anhaben konnten. Wutschnaubend baute sich die hohe Templerin vor ihm auf und begann dann mit ihrem Einhänder seine Bauchgegend zu bearbeiten. Das mächtige Wesen war überrascht, dass sich eine kleine Menschin einfach so an ihn heranwagte und drauflos schlug. Das ließ ihn auch einen kurzen Augenblick lang unvorsichtig sein und er zog sich tatsächlich eine leichte Schnittwunde zu. Samantha spornte das nur noch mehr an und sie schlug heftiger drauflos.

Doch der Dämon verzog schon wieder das Gesicht zu einem Lachen. Er fand es wohl belustigend, wie sich die junge Frau an seinem Bauch abschuftete. Ein kurzer Hieb mit der Kralle und Samantha flog in hohem Bogen gegen den nächsten Baum.
Unsanft kam sie auf dem moosigen Erdreich auf und gab einen kläglichen Laut von sich. Wie töricht von ihr. Ihr Gehirn begann wieder zu arbeiten und verhinderte eine weitere Kurzschlussaktion, doch die Wut in ihr blieb. So leicht ließ sie sich nicht wegschnippsen.
Energisch erhob sie sich wieder, nahm das verlorene Schwert auf und eilte zu ihren Freunden zurück, um das mächtige Wesen in seine Schranken zu weisen.
21.09.2003, 17:36 #245
shark1259
Beiträge: 1.033

Der Schmerz übermannte shark, instinktiv griff sich der Schwarzmagier zur schmerzenden Stelle, drückte sich kurz darauf. Er blutete stark, Daschnavar hatte seinen ersten größeren Angriff gestartet, anscheinend wurde ihm der Lehrmeister zu lästig und nun hatte dieser die Konsequenzen zu ziehen.
shark lächelte, war dies nun das Ende? Als reine Blasphemie konnte man es bezeichnen, da griff man jemanden an, so oft und so erfolglos, mit all seiner Kraft, und dieser benötigte nur einen Schlag und schon war man Meter von ihm entfernt am Boden, schwer verletzt.

Die Augen des dunklen Magiers wurden zugedrückt, wie von einer anderen Macht, er tauchte ein in eine Welt der Wahnvorstellungen.

Da war wieder dieses Kind, shark kannte es. Es hatte diesen Schimmer in den Augen, was hatte es mit dem Schwarzmagier vor? Ruhig saß es über seinem Körper und betrachtete ihn mit offensichtlichem Interesse. Seine kleinen sanften Hände fuhren über die zahlreichen Wunden der Jahre, die shark schon auf dieser Erde verbrachte. Auf dem Gesicht des Kindes war keinerlei Regung zu erkennen, still saß es mit diesem traurigem Gesichtsausdruck, doch diesem Leuchten im Blick da, und untersuchte shark.
"Da bist du also wieder... ich erinnere mich so gut...", fing shark an.
"Still jetzt, warte noch einen Moment." Der Schwarzmagier gehorchte ruhig und betrachtete weiterhin die wundervollen Augen der Kleinen. "Noch ist es nicht deine Zeit, weißt du?" Ein kleines Lächeln machte sich auf dem kindlichen Gesicht breit. "Deine Verletzungen sind tief, doch dein Geist ist noch nicht bereit aufzugeben, und das soll er auch noch gar nicht. Du wirst noch etwas gebraucht, dein Leben ist noch nicht zu Ende."
sharks Blick heiterte sich leicht auf, er hatte zwar keine Sekunde daran gedacht, dass es ihm nun wirklich vergönnt gewesen wäre das Leben sein zu lassen, doch war es auch andererseits eine erleichterung.
"Du bist schon weiter gekommen, als wir es gedacht haben. Auch hätte ich dich viel früher hier erwartet, warum hast du damit so lange gewartet? Warum hast du nicht eher geöffnet, es tut doch so gut. Genieße doch den Schmerz, er ist es, der dich stärker macht"
Das Kind streckte ihm die Hand entgegen. "Doch jetzt ist nicht unsere Zeit zum reden, der Kampf geht weiter, und du solltest ihn nicht missen, wir reden ein andermal weiter, geh nun wieder zurück, deine Zeit wird schon noch kommen, keine Angst, genieße bis dahin deine Zeit unter Beliar er kann dir viel geben, du musst ihn nur lassen"
Des Schwarzmagiers Blick wurde wieder etwas finsteren. Doch folgte er dem Kind, welches ihm an der Hand hinaus aus dem Raum führte.
"Ich werde dich vermissen", sagte er leise. "Ich weiß, doch geh nun.."


Die Hand sharks festigte sich wieder um den Griff seines Schwertes. Beliar behielt seinen Diener vorerst, noch war er nicht vollkommen ausgereift, also auch noch nicht bereit "geerntet" zu werden.
Der Schwarzmagier erblickte wieder den Dämonen, dieses Ungeheuer. Auch diesmal geschah dies nicht ohne Bewunderung, doch beherrschte der Hass den jungen Mann und er machte sich wieder daran anzugreifen, auch wenn seine Wunde mehr als nur leicht schmerzte, er würde es schon überleben, und wenn nicht, hatte er viel zu erzählen.
21.09.2003, 18:55 #246
Trulek
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Gerade wieder konnte man das spöttische Lachen des Dämons hören, als Trulek die Gelegenheit erkannte. So schnell er konnte hatte er einen Pfeil aufgelegt und ihn abgefeuert. Schnell zischte das hözerne Geschoss auf den offenen Mund Daschnavers zu. Er hatte nichts bemerkt, doch einen Augenblick später ward es still. Eine seiner mächtigen Pranken fuhr auf zum Mund und tastete nach dem Pfeil. Es schien selbst dem Dämon sehr unangenehm zu sein einen Pfeil im Mund stecken zu haben. Wieder konnte man ein lautes brüllen hören und Daschnavar bewegte sich jetzt genau in Truleks Richtung. Trulek hatte nicht genug Zeit zu überlegen und ehe er sich versah hatte der Erzdämon ihn schon in der rechten Pranke. Einige Skeunden später fand er sich in einer Baumkrone wieder.

Die Landung war nicht sehr angenehm gewesen. Der Templer war direkt mit dem Bauch auf einen Ast gefallen, sodass er jetzt schlaff dahing. Daschnavar schien wütend geworden zu sein, denn sein Gebrüll dauerte an und seine Konzentration ließ nach, ncihts außer töten hatte er jetzt noch im Sinne.
Der Ast worauf Trulek sich befand fing langsam aber sicher an sich zu biegen und knackste verdächtig. Bevor er aber komplett abkrachte hatte Trulek die Bewusstlosigkeit verloren und einen anderen, dickeren Ast unter ihm ergriffen. Noch einmal ließ er sich fallen und erfasste einen weiteren Ast. Jetzt berührten seine Füße schon fast den Boden und er ließ sich einfach runter.

Doch widererwarten fiel er einfach zu Boden, ohne stehen zu können. Mehrere Versuche, aber er konnte nicht aufstehen. Langsam kroch er auf dem vermoderten Waldboden wieder zu der Lichtung. Er wollte sehen, wie Daschnavars Ende nicht verpassen. Später wenn alles vorbei war, konnte ihn sicher jemand heilen.

An der Lichtung angekommen lehnte sich der Templer erschöft gegen einen Baumstumpf. Das Gefecht war weit vorangeschitten und der Dämon wütete um sich her. Trulek sah seinen Bogen nur einige Meter vor sich liegen. Einen Treffer wollte er noch landen. Schnell war er hingekrochen und hatte den Bogen gespannt. Im Liegen erwies es sich als ziemlich schwer zu zielen, doch Trulek, Meister seines Faches, landete einen Treffer. Diesmal in die Nüstern des Dämons. Ein lautes schnaufen war von ihm jetzt zu hören. Doch Trulek war zu erschöpft, zu erschöpft noch mehr zu tun und sein Gesicht landete im weichen Moos.
21.09.2003, 19:17 #247
Angroth
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Daschnavar wurde durch die Attacken seiner Opponenten immer mehr in Rage gebracht, langsam wurde es ihm zuviel. Der im Dämonenblut tief verankerte Zorn wurde entfacht, die Sticheleien schienen ihn langsam doch mehr zu verletzen als nur zu kratzen. Immer energischer waren die Übergriffe seinerseits geworden, die Pfeile hatte er sich ungeachtet der entstehenden Verletzungen herausgerissen, und noch verstanden es die Gefährten Angroth´s, ihm auszuweichen.
Nach einigen Pfeiltreffern und magischen Ergüssen hatte der Feind der Ruchká genug von den weniger wichtigen Figuren seines Spieles, und er wandte sich mit voller Aufmerksamkeit erneut dem Clansmann zu. Jener spürte den Hass, der sich in ihm aufgestaut hatte, und er wusste: dieses Mal suchte auch der Dämon die Konfrontation. Ein wild entschlossenes Lächeln ward auf den Lippen des Templers, als er sein Schwert zum Gruße gegen den ihn um Mannshöhe überragenden Gegner erhob. Dies war der letzte Kampf, die Rache aller, die je im Namen des Dämonen gestorben sind, sollte nun vollbracht werden.
Überlegen grinste der Intrigant auf das letzte Überbleibsel des erfolgreichen Widerstandes gegen ihn, bleckte die Zähne und stieß ein animalisches grunzen aus. Sie sahen sich in die Augen. Der eine sah nur Zorn und Rache, der andere Spott und Hohn. Die Geister sahen diese letzten Momente, die hoffentlich die Aufhebung ihres Fluches herbeiführen würde, und heulten voller Aufregung noch lauter, dass selbst der Wald es nicht zu verschlucken mochte.
Der Diener des Schläfers fand nun zu seinem Glauben zurück, erinnerte sich der Segnung durch Baal Tomekk, erinnerte sich des ganzen Pfades, den er unter dem Schutz seines Gottes gestanden hatte.
Er schloss die Augen, und der Dämon gewährte ihm die Pause, er war sich seines Sieges ohnehin sicher. Angroth betete, zunächst leise, dann wurde er lauter; er führte sein bisher innigstes Gebet, legte seinem Gott sein Leben dar und bat ihn dieses allerletzte Mal um Beistand im Kampfe, diesen letzten Gefallen bevor er sein Leben für immer seinem Gott verschreiben würde. Alle konnten seine Worte mit anhören, und der Erzdämon kam nicht umhin, voller Hohn zu lachen – es kümmerte nicht. “Oh, großer Ruchká! Bist du nun endlich bereit, dein Schicksal anzutreten oder willst du warten bis der nächste Morgen graut?“
Kaum zu überhören war die Selbstbewusste Überlegenheit in den Worten, nahm sie doch schon fast jeden Mut durch die Überzeugung, alles sei so bestimmt. Aber der Krieger ignorierte es, beendete sein Gebet. Nun ging es rasch!
Aus seiner Gebetstarre löste er sich, vollkommen überraschend und selbst für den Dämon nicht vorhersehbar; stieß er mit seiner Klinge zu. Der Erzüberzug blitzte, als er die magischen Lichtkugeln reflektierte, dann entschwand der Stahl aus dieser Welt, drang in den Körper Daschnavars ein. Für einen Herzschlag ward es still, die Geister brachen ihr heulen ab und alle starrten erwartungsvoll auf das riesige Wesen, der sogar sein Lächeln eingestellt hatte. Ausdruckslos sah er hinab auf das kleine Wesen, dass ihm gerade eine Erzklinge in den Unterleib gerammt hatte. Dieser starrte voller Hass und Befriedigung zu jenem hinauf, ihre Blicke trafen sich, und der Ruchká setzte gerade an zu sprechen, da wandelte sich die schon fast ungläubig wirkende Grimasse erneut in ein Lächeln.
Voller Panik nun stimmten die Geister ihr Geheul wieder an, hatten sie sich doch in ihrem Moment der Hoffnung schon zur Freude hinreissen lassen. “Hättest du nur auf jene Stimme gehört, dann hättest du mir jetzt den Todesstoß zu versetzen gewusst! Doch dein Hass hat dich blind werden lassen … törichter Mensch!“ Mit Leichtigkeit riss Daschnavar die Klinge aus seinem Unterleib und warf sie mit seiner gesamten übernatürlichen Stärke fort, sodass sie bis zum Schaft in einen Baum einsank.
Eine erschrockene Erstarrung durchfuhr die anderen Gefährten, als sie Angroth unter dem Dämon sahen, der sich nun vollends siegessicher – wenn auch aus der Wunde am Bauch blutend – dem letzten schmerzenden Punkt seiner Vergangenheit zuwandte. “Du wirst jetzt für die Kämpfe bezahlen, die deine Ahnen für die Menschheit fochten und gewannen! Durch dein Blut habe ich viele Pläne durchkreuzt verwerfen müssen, doch das Leid, dass ihr mir vergönnt habt, war ebenfalls ohnegleichen! Trotzdem!
Der Blutlauf der Ruchká …“
Er hob die Klaue, Angroth stand unter ihm und ergab sich seinem Schicksal. Er hatte versagt. “… endet hier!“ Die Klaue fuhr hernieder, das heulen der Geister erreichte seinen Leidvollen Höhepunkt, der Clansmann resignierte. Er war nicht stark genug gewesen, sein Gott hatte ihn verlassen, er hatte den Glauben verloren. Noch während die Klaue fiel, ging sein Blick vorbei an dem Dämonen und traf Samantha, er hatte Schuld in den Augen. Es tat ihm Leid, er wollte mit diesem Blick nur eines sagen: “Leb wohl!“
Die Krallen senkten sich in seine Brust, er spürte wie sein Fleisch zerschnitten wurde und der Schmerz sich in unerträglichen Wellen in seinem Körper ausbreitete. Daschnavar hob ihn an, die Faust halb in des Menschen Brust versenkt, und sah ihm in die Augen. Ein letzter Satz hallte durch das langsam träger werdende Gedächtnis, die höhnische Stimme des Erzdämonen. “Du liebst sie, nicht wahr?“
Das Herz hörte auf zu pumpen, seine Augen schlossen sich, das Heulen der Geister war nun ganz weit weg. Er spürte die Kälte, ausgehend von seiner Brust, er wollte sich wehren. Das letzte Mal ein Anspannen der Muskeln, ein Stöhnen.
Stille.
21.09.2003, 19:56 #248
Rango
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…“Wach auf…wach auf!“ sprach die Stimme „Dein Leben ist noch nicht erloschen. Erwache und lebe, mein Enkel, erwache und lebe“ fuhr jene fort, wurde immer leiser und verstummte dann völligst.
Grelles Licht erreichte den hohen Novizen. Ein helles weißes Licht, was einen großen Schatten umschloss. Langsam fingen Rangos Augen zu blinzeln. Er war zurück!
Leises Surren umgab ihn, die Stimme sprach erneut. „Ich habe dir einen Boten geschickt. Er wird dir helfen wieder halbwegs zu Kräften zu kommen“ „Was…was ist geschehen?“ fragte Rango zögernd die Stimme, doch es folgte keine Antwort. Das Surren wurde lauter. Ein heller Punkt, der willkürliche Bewegungen in die neblige Luft zeichnete war erschienen. Es war das bläuliche Licht, was um die Steinscheibe im Eis gekreist war, doch wie sollte es ihm zu Kräften verhelfen? Im selbigen Moment war es in Rangos offenen Mund verschwunden. Ein lauter Schrei seinerseits folgte und das Surren war verstummt.
Der Sumpfler schaute umher, versuchte sich zu bewegen. „Blut…“ durchschoss es ihn, als er auf seine Brust schaute, die mit Wunden übersäht war. Langsam versuchte er seine Hand zu heben, doch war dies mit leichter Anstrengung verbunden, da sie an irgendwas festgeklebt hatte. Es war Schleim des Dämonenflügels gewesen, auf dem er, wie er in diesen Augenblicken merkte, vom Kopf bis zu den Füßen lag.
Als er sich langsam in eine Sitzposition aufrichtete, erschrak er, als er von Geistern umgeben war, die alle ihr Blicke auf eine Lichtung warfen. Feindlich schien ihre Besonnenheit nicht zu sein, sonst würde er wohl nicht mehr sein Leben haben, doch warum war er unter ihnen?
Als er sich komplett aufrichten wollte, durchzog ihn ein stechender Schmerz, der von seine Brust ausging. Er wurde wohl schwer erwischt. Außerdem bemerkte er nun, dass sein Waffe verschwunden war. „Was bei Beliar ist hier eigentlich los? Ich fühle mich, als hätte ich 2 Wochen unter Steinen gelegen, ich bin voller Blut und klaffender schnittwunden, und zu guter letzt ist mein Kriegshammer weg“ dachte er sich mit steigender Wut, und nahm seine Kräfte zusammen, um sich doch noch aufrichten zu können.
Umgeben von Geistern, die ihn noch nicht mal beachteten schlich er sich zwischen ihnen hindurch, sich immer die Wunden haltend und immer den Blicken der ihn umgebenden nach. Dort war das Licht, was er erblickte als er aufgewacht war. Ein Schatten nahm gestallt an, es war der üble Dämon, den sie jagten. Nun konnte er auch die anderen sehen, die den Feind bekämpften.
Rangos blick trübte sich, als er Angroth ausmachte. Der Templer aufgespießt auf den Krallen des Erzdämons. “NEIN“ schrie der Fischer so laut, dass sein Wort in der Dunkelheit des tiefen Waldes wiederhallte und kaum zu überhören war…
21.09.2003, 20:22 #249
Daschnavar
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Seinen Triumph genießend wogte der Erzdämon noch eine Weile mit dem sterbenden Clansmann in der Hand und grinste grässlich vor sich hin. Das Entsetzen, das von den Menschlein ausging, war von wahrlich hochwertigem Aroma, erstklassige Kost. Noch eine Weile wirkten die Gefühle auf Daschnavar, dann warf er den zerschmetterten Körper des Templers zu Boden, wischte sich mit der anderen Klaue das Blut von der ersten, leckte es dann ausgiebig auf.
Nach dem Fall ihres Leiters schienen die anderen zu zögern, es wurde kein Angriff unternommen. Jetzt seiner Überlegenheit vollkommen sicher wandte das Ungetüm sich den Überlebenden zu, das triumphale Lächeln auf seinem Gesicht verwandelten es nur noch mehr in eine abstoßende Fratze.
Seine Wunde am Bauch blutete immer noch in einem kleinen Rinnsal vor sich hin, er beachtete sie garnicht weiter.
Nein, diejenigen, die es gewagt hatten, sich gegen ihn zu stellen, waren viel interessanter! Sein Blick schweifte über jeden einzelnen von ihnen, genoss die Ruhe und betretenheit.
Ruhe? Erzürnt vernahm er immer noch die Geister am Lichtungsrand, und er reagierte mit einem kurzen Aufleuchten in seinen Blutroten Augen, dann ward Stille eingekehrt. Gebietend weitete er die muskulösen Arme, rüttelte leicht an etwas unsichtbarem und ächzte verächtlich.
Für einen kurzen Moment herrschte vollkommene Dunkelheit. Als das Licht des Mondes wieder in die Lichtung einfiel und auch die Lichtbälle wieder erstrahlten, waren die Geister verschwunden. Erneut wandte Daschnavar sich an die reglosen.
"Er war schwach, und ihm seid ihr gefolgt? Eigentlich sollte ich euch alle hier vernichten, und bald auch eure Seelen in meiner Obhut wissen. Aber ich denke, dass ich euch noch eine Weile beobachten werde!"
Er lachte ein letztes Mal auf, ein brutales, gemeines Lachen voller Unantastbarkeit, dann verschwand er vor ihren Augen. Sein Lachen hallte noch lange nach ...
21.09.2003, 20:51 #250
shark1259
Beiträge: 1.033

Angroth war... er war tot... gestorben... einfach so... einfach... so...

Es war alles umsonst... alles umsonst gewesen, diese ganze Aktion... umsonst.

"Verdammt Daschnavar, warum haust du so schnell ab? Lass uns doch wenigstens auch sterben, wenn schon diese ganez verdammte Aktion ein reiner... Spaß sein sollte?"

Die unendliche Wut packte den Schwarzmagier, ungestüm nahm er sein Schwert fester in die Hand und schleuderte es gegen einen Baum, tief hinein, dass er es kaum noch herausziehen konnte. Doch es war ihm egal, so schlug er ohne Schwert weiter auf den Baum ein. Was sollte dieses ganze...

Eine Schattenflamme nach der anderen fuhr aus der Hand des Schwarzmagiers, so sehr hatte er die Kontrolle noch selten verloren gehabt, doch er konnte es nicht wahrhaben, dass einfach alles wofür er nun Tag für Tag immer wieder weitergemacht hatte, nie ganz aufgehört hatte die Hoffnung zu schären einfach so mit einem Schlag des Gegners für absolut unnütz erklärt werden konnte. Wie ein dummer Scherz kam es ihm vor, ohne Poínte, ohne jeglichen Unterhaltungswert.

Wieder griff er zu seinem Schwert, welches tief in jenem Baum steckte, er erwartete, dass er sich schwer tun würde es herauszuziehen, doch im Gegenteil, sobald er es erfasst hatte, hatte es sich vom Baum gelöst. sharks Blick wurde misstrauisch, das konnte doch nicht sein. Ungläubig starrte er zunächst den Baum an, dann wirbelte er wild herum und betrachtete die anderen. Es begann zu... faulen. Der Wald zerlegte sich langsam wieder in seine bestandteile, er verging. Nur Daschnavars Lachen hallte immer noch von den kaum noch vorhandenen Bäumen wieder.

"Was soll das?"

Im wahn warf der Schwarzmagier sein Schwert weit hinfort und kniete sich am Boden nieder. Er konnte das nicht mehr, seine Kraft war einfach zu ende, nichts mehr da um sich darauf berufen zu können.

Eine Hand wurde ihm auf die Schulter gelegt, mit rot unterlaufenen Augen starrte shark hoch zu dem ihm Nahem. Es war Horax, sein Freund, er sah traurig, doch überlegt zu dem Lehrmeister hinunter.
"Komm weg hier, dies ist kein Ort wo wir bleiben sollten, es ist alles Daschnavars werk, und dessen Werke sind nicht gut für uns."
Mit einem müden Lächeln hielt ihm sein Freund sein Schwert hin.
"Angroth war auch mein Freund, doch es nützt nun nichts, wenn wir hier bleiben und so Daschnavar es für nötig hält auch sterben."
Langsam und unsicher, wie ein kleines Kind das zum ersten mal etwas neues angreifen konnte, wovor es eigentlich angst hatte, ergriff shark seine Waffe, steckte sie wieder in die Scheide und stand auf. Horax klopfte ihm nocheinmal freundschaftlich auf die Schulter und versuchte ein aufmunterndes Gesicht zu machen.
"Danke mein Freund." sharks Stimme war schwach und dünn, doch sein Blick war gefüllt, nicht nur mit trauer, auch mit dankbarkeit für einen solchen Freund. Die beiden Schwarzmagier umarmten sich kurz und sprachen sich nocheinmal mut zu, bevor sie sich aufmachten aus dem Wald hinaus. Sie würden noch bis zum Hafen die anderen begleiten. shark glaubte nicht der einzige zu sein, der Gorthar schnellstmöglich verlassen wollte.
Sie schlugen ein scharfes Tempo ein, richtung norden, richtung Hauptstadt. Die Nacht war kalt und eigentlich war jeder am ende seiner Kräfte, doch trotzdem würden sie heute keine Rast mehr machen, sie wollten weg von hier.
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