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Die Stadt Khorinis # 18
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20.08.2003, 11:54 #26
Lofwyr
Beiträge: 91

"Früher war alles leichter" murmelte Lofyr "Mit jede Menge Gold bin ich umhergezogen und habe die Kneipen unsicher gemacht! Und was ist jetzt? Ich hab nichtmal ein Kupferstück weil ich das scheiß Gold für diesen dummen Piraten rausgeschleudert habe, damit er mich herbringt! Und hier hab ich nichtmal was zum essen. Zum Haare raufen ist das doch. Dreck verfluchter!..."

Lofwyr zog ungewollt die Aufmerksamkeit einiger Bürger auf sich aber es schien ihm garnicht aufzufallen.
20.08.2003, 13:23 #27
Ganzo
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An der Taverne angekommen, fing Ganzo auch gleich mit dem Vermessen an. Es war eher eine mittelgroße Taverne. Er würde so um die 400 kilo Steine brauchen, jedenfalls fürs Erste.
Ganzo setzte seine Makierungen und sah sich seine Baustelle noch mal genau an, bis er sie so einigermaßen in sein gedächniss geschlossen hatte. Jetzt würde er sich wieder auf den weg zurück zum Hof machen, um dort seinen Steinmetz aufzusuchen um ihm die benätigte Menge zu sagen. Das wird wahrlich keine billige Angelegenheit. Doch das Geld bekommt er doch den Wiederaufbau locker wieder rein. Das hoffte Ganzo zumindest...
20.08.2003, 14:00 #28
Xalvina
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Obwohl Xalvina nichts von Träumen hielt wurde sie die Nacht von einem sehr realen Alptraum heimgesucht den sie nicht zum Ersten Mal konfrontierte.

Sie stand inmitten in einer glasiggrauen nebenquellenden Ebene und vernahm das seltsame verzerrte Rufen einer ihrer unbekannten Stimme. Der Traum ward verzerrt sodass alles sich in einer reinen Zeitlupe abspielte, gekrönt von dem monotonen schwarz-weißen Farben, der den Traum zierte. Sie blickte auf sich selbst und entdeckte dass sie ein äußerstes zerfledertes Gewand trug, übersäht von Schnittwunden. So wie damals.
In der Ferne erfolgte das Gerufe. Sie lockten sie, sie förderten, dass Xalvina auf sie zukam. Langsam lichtete sich der Nebel und mit jedem Schritt den sie vorsichtig und bedacht trat sah sie viele Gestalten die alle nach vorne blickten. Sie waren klumpig und groß und schnell wusste Xalvina dass es Sie waren. Die Orks. Sie schrieen zu etwas was sich vor ihnen befand als seihe es eine Versammlung. Versammlung zu was?
Sie schritt durch die Menge. Die Stimmen wurden lauter und deutlicher. Die junge Frau war verwirrt und lief weiter nach vorne um herauszufinden, was es für ein Anlass war, der sie zusammenführte. Alles drehte und verzerrte sich. Irgendetwas war vor ihr. Gedankenrisse plagten sie und zerrissen teilweise das Bild. Von hinten erfasste sie eine Erinnerung. Sie war in einem Rotschwarz getränkt und mit vielen hörbaren Schreien verzerrt sodass diese Gedankenfetzen Xalvina mitrissen. Mit jedem Schritt den sie tat wurden sie mehr. Erschöpft viel sie mit der Last nicht auskommend zu Boden, versuchte sich zu erheben, doch es gelang ihr nicht. Überall war der Feind.
Es drehte sich gleichartig wie in einem Karussell sodass sie verzweifelt um Hilfe rief aber sie niemand erhörte. Der Traum zeriss sich in seine Bestandteile. Eine Druckwelle erfasste sie - dann war alles schwarz.

Mit einem Schlag öffnete sie ihre Augen und sah, und sah vor sich die etwas veraltete Holzwand. Stille. Sie bemerkte dass sie auf einem weichen Bett lag. Dunkel erinnerte sie sich an die letzte Nacht. Dann fiel ihr die Schwarzmagier ein, die Taverne und Pergamo. Pergamo - wo steckte er überhaupt? Sie schaute blitzartig zu dem Bett wo er gelegen hatte, doch dieses war schon leer. Auch seine Sachen die er vorher neben sich gelegt hatte, waren verschwunden. Anscheinend war er schon eher gegangen. Hatte er sie jetzt einfach verlassen ohne ihr was zu sagen - oder hatte er gestern Abend nur etwas über sie in Erfahrung bringen wollen und nun sich aus dem Staub gemacht? Sie wollte das nicht wirklich glauben aber es würde sie nicht wundern wenn die Realität so aussah. Sie stand auf und räkelte sich und griff nach der Hängetasche und den 2 Äpfeln die noch unter dem Bett lagen, wo sie am gestrigen späten Abend hingelegt hatte. Alles lag noch an seinem rechten Platz. Zufrieden nahm sie die Sachen wieder an sich und stand nun aufrecht. Sie blickte zum Fenster wo sie den in der Luft schwebenden Staubkörnchen im Sonnenlicht beobachtete. Die Sonne stand schon längst auf der Mittagshöhe. Wieder hatte sie in ihren Augen zu lange geschlafen. Sie schüttelte sich den Kopf und lief über den knarrenden Holzboden die alte Holztreppe hinab, wo sie nur stillschweigend an Hannah vorbei ging und wie ein Schatten ohne dass sie es bemerkte aus der Tür verschwand.

Draußen holte sie wieder die Realität ein. Der Marktplatz war wie immer um diese Zeit voller Menschen und überall schrieen die Händler um ihre Ware zu preisen. Zu viele Augen nach Xalvinas Geschmack , sodass sie die Kapuze aufzog um ihnen zu entgehen. Dann wanderte sie in einem zügigen Schritt in Richtung Osttor.
20.08.2003, 14:04 #29
Realdennis
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Dennis kam aus dem Gasthaus immer noch munter heraus um einen kleinen Spaziergang am Hafen zu machen.Er freute sich immer noch über sein gelungenen Diebeszug.Plötzlich kam ein leises Grummeln und Dennis erwachte aus seinem Tagtraum,merkte dass ein Mann neben ihm herging,der fluchte.
Bloß was war das Grummeln?
Dennis nahm sich ein Laib Brot heraus,setzte sich auf eine Bank,und aß es.Der Mann,der eben noch geflucht hatte, schaute komisch auf das Brot.
Schmatzend fragte ihn Dennis:"Willste auch ein?"
...
20.08.2003, 14:07 #30
Lofwyr
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Lofwyr kam schnell heran. "Sicher doch Herr! Ich habe seid gestern Mittag nichts mehr gegessen und das war auch nicht viel." Lofwyr nimmt das brot und fängt an zu essen. "Ich bin Lofwyr. Ein ähmm Händler und bin neu in der Stadt. Darf ich fragen wer ihr seid?"
20.08.2003, 14:15 #31
Realdennis
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"Händler??Soso...Ich bin Dennis Dib,man nennt mich aber immer nur Dennis.Ich bin Dieb aber du brauchst gar keine Angst haben,du siehst nicht aus,als wenn du viel besitzt,kannst dir wahrscheinlich nicht mal nen Stand leisten."
Dennis sah ,dass Lofwyr das Brot schon aufgegessen hatte und gab ihn noch eins.
"Sehr erfreut dich kennenzulernen!"
Dennis lächelte ein wenig.
"Außerdem raub ich meistens nur ahnungslose Wanderer aus. Hast du ne Waffe?"
...
20.08.2003, 14:20 #32
Lofwyr
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"Ein Dieb?" Lofwyr machte ein kleine Pause und überlegte kurz "Ja ich hab nicht viel. Um ehrlich zu sein garnichts. meine letzte habe hab ich einem Piraten gegeben der mich her brachte. Auf dem festland hab ichs nichtmehr ausgehalten. Muste da weg. Du vestehst???" Lofwyr nahm das Brot und aß es weiter. "Danke! Bist echt freundlich. Aber erzähl mir mehr von Dir! Du bist also ein Dieb. Und das sagst du mir so einfach? ich könnte dich bei der Miliz verpfeifen! Hast du keine Angst davor?"
20.08.2003, 14:34 #33
Heimdallr
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Langsam wurden die Äpfel weniger und ihm wurde wieder langweilig, das Mädchen war noch nicht draussen und er schlief langsam aber sicher ein, diese Mauer war doch recht bequem, doch er konnte sich zügeln, wenn er schlafen wollte, dann konnte er auch noch die Nacht abwarten, etwas Training würde nicht schaden wie er empfand und zog sein Schwert um einige Übungen zu absolvieren, immer den Eingang der Herberge im Blick, so weit kommts noch, dass er sie verpassen würde.
Das Schwert lag wunderbar in seiner Hand, er konnte die Luft so einfach zerteilen, wie gestern den Käselaib, wie leicht es ging, doch war er noch viel zu langsam, immer wieder dauerte es zu lange, wenn er eine Kombination anschlagen wollte, das konnte nicht sein, er musste das ganze auch viel spontaner angehen, viel zu verkrampft, vielleicht hatte er auch zu viel zu kritisieren, aber wenn er nicht zufrieden war, musste er einfach mehr trainieren.
Nach einer halben Stunde intensives Training steckte er das Schwert wieder weg, nun war es langsam echt spät genug zum aufstehen. Aber er konnte sich gar nicht vorstellen, dass jemand so lange schlief, hatte er vielleicht doch nicht aufgepasst, war er eingeschlafen oder hatte zu wenig zum Eingang bei dem ebigen Training geschaut? Fragen die ihn quälten, jetzt musste er doch nochmal nachschauen.
Er ging die Treppe herunter und betrat die Herberge, Hannah schien das wie immer gelassen zu nehmen und sagte nichts, doch was ihn oben erwartete, dass bestätigte seinem Verdacht, er hatte Recht gehabt, nichts war mehr, kein einziger Mensch, ausser seine Wenigkeit, waren momentan hier oben, auch kein Zettel oder Hinweis, das auf etwas hindeuten sollte. Nichts, Leere, Stille.
Hatte Xalvina einfach ihre Sachen gepackt und war gegangen? Eigentlich verständlich und doch unwahrscheinlich, denn wie wollte sie zum Kastell kommen, wollte sie sich auf eigene Faust durchschlagen? Unmöglich, wer den Weg nicht kannte, der war in Khorinins veloren und gerade auf dem Weg zum Kastell lauerten Gefahren en masse. Sie konnte es nicht alleine schaffen, außerdem hatte sie nicht mal eine Karte. Aber warum dann war sie weg? Hatte sie ihm doch so mißtraut oder befürchtete sie etwas, oder war alles ganz anders, war hier etwas passiert, von dem er nichts mitbekam, etwas, was sich im Verborgenen abspielte?
Er musste dabei an etwas ganz bestimmtes denken, war es nur eine Ilusion gewesen, existierte sie gar nicht und stellte man ihn auf die Probe, oder war sie eine Schwarzmagierin, die nur einen Diener Innos treffen wollte, weshalb auch immer. Fragen über Fragen, die in seinem Kopf herumschwirrten und etwas an die Krankheit erinnerten. Er kannte das, diese Fragen, diese Verwirrung, er wollte das nicht nochmal durchmachen, er hatte gelernt seinen Geist zu beherrschen, diese Spiel wird nicht mehr in seinem Kopf gespielt, er brauchte klare Gedanken, diese Waffe war hundert mal wichtiger als ein Schwert, Fragen, gar zu viele, waren da eine Gefahr.
Nein, keine Fragen. Denk nach, ruhig. Eine Ilsuion war es nicht, Ilusionen kann man nicht beruhigen. Sie muss hier runter gegangen sein, denn wie hätte sie sonst hier raus sollen, auch Magier können nicht durch Wände gehen. Also muss sie an Hannah vorbei, natürlich. Er ging sofort die Treppe runter und blieb vor der Wirtin stehen.
Wo ist sie hin?
-Wer?
-Ihr wisst genau wen ich meine, das Mädchen, lange schwarze Haare, zerschließene Kleidung, dämmerts? Wo-hin?
-Ach die meint ihr. Die ist schon etwas längere Zeit raus.
-Welche Richtung, wo ist sie hingegangen.
-Richtung Marktplatz.

Richtung Marktplatz, das konnte nur eins heißen, da sie wohl kaum etwas kaufen wollte, ist sie zum Tor, na prima, damit hätte ich die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nur war Khorinis nicht aus Heu. Aber wenn ich Glück habe, erwische ich sie noch.
Danke
Er gab der Wirtin eine Goldmünze und rannte dann los, schnell hatte er das Osttor erreicht, wo die gleichen Wachen standen, wie heute Mittag, das war wichtig.
Bei Innos,
ich bins nochmal, ich brauche wieder dringend eine Auskunft...
-Wieder dieser Bote, der ist noch nicht gekommen.
-...nein darum gehts nicht, habt ihr in den letzten Minuten jemand hier rausgehen sehen?
-Hm, ja da war ein Händler der hier rein kam, dann noch Constantino mit seinen Kräutern, zwei Stadtwachen von der Patroulie....
-Ach das interessiert mich nicht, war hier ein Mädchen?
-Hm, lange schwarze Haare?
-Ja genau das ist sie, lasst mich raten, Richtung Taverne?
-Genau.
-Gut danke

Richtung Taverne, das hieß, sie wollte Richtung Kastell, zumindest ging es in diese Richtung. Aber was wollte sie hier draussen und dann noch allein? Ein Wolf und sie ist tot - voraussgesetzt ihre Fassade war wahr. Der Fürst nickte den Wachen zu und rannte los, es wäre doch gelacht wenn er sie nicht einholen könnte.
20.08.2003, 14:37 #34
Realdennis
Beiträge: 279

"Ich hätte es dir nicht gesagt,wenn du wie ein Miliz oder Verräter aussehen würdest.Außerdem hab ich dir geholfen und du wirst mich sicherlich nicht verpfeifen.Und was hättest du davon,es soll dir doch egal sein,wie ich mein Gold verdiene,solage ich dich nicht ausraube,oder?"
Dennis schaute Lofwyr misstrauisch an...
20.08.2003, 14:47 #35
Lofwyr
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"Nein Dennis, es geht mich vielleicht sogar sehr viel an! Ich bin Händler aber ein ganz bestimmter. Wie du weisst bin ich Händler. Ich hab früher meine Waren von Jägern, Holzfällern, Handwerkern und Dieben gekauft und in der Stadt verkauft. So mussten die Jäger nicht in die Stadt und konnten weiter jagen und die Diebe mussten nicht befürchten erwischt zu werden. Zudem liegt mir das Handeln und feilschen im Blut! Ich erziele höhere Preise wie Jäger und Diebe!"
20.08.2003, 14:54 #36
Realdennis
Beiträge: 279

"Aha...sehr schön..."
Dennis rieb sich die Hände.
"Ich werde dir wohl gerne helfen einen Stand aufzubauen,aber wie ich das verstanden hab bist du ein Händler der die Ware abhohlt oder nicht?Und ich hab noch einen Freund,mit den ich etwas großes planen.
Ich helfe dir wirklich,gerne sogar.Ich würde sogar etwas für dich klauen...Was hälts du davon?"
...
20.08.2003, 15:00 #37
Lofwyr
Beiträge: 91

"Das ist nett von dir aber auf soetwas kann ich mich leider nicht verlassen. Ich brauch erstmal eine Arbeit und einen Platz zum schlafen der nicht allzuteuer ist. Wenn du mir da helfen könntest wäre ich dir echt dankbar!"
20.08.2003, 15:05 #38
Kommander-Kater
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Nanie kam durch die Osttor, und die Wachen schauten ihn an. Am ihr grimmiges Gesicht konnte er nicht leiden. Wenn er da an die freundlichen Wachen des Sumpfs dachte.
"Morgen!" sagte Nanie mit einem freundlichen, aber aufgesetzten Lächeln und fügte leise "Ihr Drecksschweine!" hinzu, die Wachen grinsten in nur an, denn sie hatten das zweite nicht mit bekommen. Er ging mit dem Packen Fell über den Marktplatz und bog dann Richtung Taverne ab, dort fand er zwar keinen seiner Freunde vor, doch er sah auf einer Bank seinen Freund Dennis und ging mit dem Packen Fell zu ihm und begrüßte ihn freundlich:"Hi Dennis! Wer ist das?!?" und deutete auf den Fremden, der ein Stück Brot aß...
20.08.2003, 15:06 #39
Realdennis
Beiträge: 279

"Alsooo...Schlafplatz gibts umsonst in dem Gasthaus hier,musst einfach nach oben gehen und da sind genug Betten.Und Arbeit....hmmm...Arbeit lässt sich auch irgendwie bestimmt finden."
Dennis zwinkerte Lofwyr zu..."Hi Nanie,hast du einen guten Zug gemacht? Sowas wie du kriegt man nich alle Tage"
Dennis grinste...
"Er heißt Lofwyr,er hatte Hunger und ich hab ihm Brot gegeben und so haben wir uns kennengelernt."
..
20.08.2003, 15:09 #40
Lofwyr
Beiträge: 91

"Das ist gut!" Lofwyr sprach diesn Satz noch zuende bevor er kurz erschrak als er den fremden vor sich stehen sah.
20.08.2003, 15:29 #41
Kommander-Kater
Beiträge: 92

Ich heiße Nanie und du brauchst keine Angst vor mir zu haben, es sei denn du hast Angst vor Ex-Sträflingen oder Dieben??" sagte Nanie mit weicher Stimme zu dem Mann, der dort saß. "Du bist nicht von hier?" fragte Nanie und fügte hinzu:"Es kommen viele vom Festland, ist der Krieg denn so schlimm?"
20.08.2003, 15:40 #42
Lofwyr
Beiträge: 91

"Hallo Nanie, wie Dennis schon sagte ich bin Lofwyr. Ich bin Händler. Warum ich hier bin? Eine lange Geschichte. Nein ich bin nicht hier wegen des Krieges. Ist eine lange Geschichte auf die ich auch nicht gerade Stolz bin" Lofwyr musste grinsen "Ist das Dein Freund Dennis mit den großen Plänen?"
20.08.2003, 16:11 #43
Realdennis
Beiträge: 279

"Ich verrate doch nicht,wer mein Gehilfe ist,nachher verpfeifst du ihn...NEin...so dumm bin ich nicht.Aber Nanie ist auch einer meiner Freunde.Und jetzt geh ich mich mal frischmachen."
Dennis ging hoch in sein Zimmer um sich frischzu machen.
20.08.2003, 17:32 #44
Marquez
Beiträge: 370

Marquez schlief an diesem Tag bis in den späten Vormittag hinein. Früher blieb er nie so lange auf, aber an die Abende in den Tavernen würde er sich schon gewöhnen, dachte er - und an dieses scheußliche Getränk namens Paladiner.

Für heute hatte er sich aber vorgenommen, zu Onars Hof zu gehen und Eindrücke über die Söldner sammeln. Jedoch traute er sich nicht zu, den Weg allein zu bewältigen. Er beschloss schließlich, jemanden der vier vom letzten Abend zu fragen, aber Nanie und Dennis waren ihm irgendwie nicht geheuer, da sie vor ihm etwas zu verbergen schienen.
So kamen nur noch Dûhn, die wandelnde Reiseapotheke, und Hírgalad, mit dem er bis dahin kaum ein Wort geredet hatte, in Frage. Er suchte lange, und am frühen Abend fand er endlich Hírgalad, der allein auf einer Bank an der Hafenpromenade saß. Er war völlig in Gedanken versunken und schien Marquez und den Rest seiner Umwelt nicht wahrzunehmen.

Marquez zögerte. Gestern war er schon aufdringlich genug gewesen und er hatte gemerkt, dass Hírgalad davon nicht sehr angetan war. Vorsichtig räusperte er sich und versuchte, sein heftig schlagendes Herz zu ignorieren. Dann sprach er langsam und leise: »Ah, hallo, Hírgalad, darf ich mich zu dir setzen?«
20.08.2003, 19:26 #45
Pagan
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Mit einem festen Griff umschloss Pagan den schwarzen Lederbeutel, welcher unkontrolliert neben seinem Sitzplatz umherrollte. Ein letztes Schaukeln kündete das Ende der langen Überfahrt an. Endlich, nach schier endlosen Tagen des Wartens war er seinem Ziel nun so nahe...
"Ach..."
Mit einem selbstherrlichen Schnaufen schritt der junge Mann durch den braunen Türrahmen auf das Deck des lichten Fischerbootes. Die sengenden Sonnenstrahlen brannten heiß wie Feuer auf seiner empfindlichen Haut, tagelang hatte er ohne jeglichen Kontakt zum Sonnenlicht regungslos in den dunklen Schatten der winzigen Kajüte gesessen, ohne auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben.
Ein letztes abschiedliches Grunzen war aus dem Innenraum des Kahns zu hören, doch ging es völlig ungehört im lauten Tosen der brandenden Wellen unter, welche Pagan in jenem Moment mit Hilfe eines langen und massiven Holzbrettes überquerte.
Kurze Zeit später waren die Taue wieder gelöst. Ohne auch nur einen Blick zurück in die unendlichen Weiten des Meeres zu werfen trat der hochgewachsene Junge zielstrebig auf die breite Gasse hinzu, welche ihn aus diesem verkommenen Hafen herausführen würde.
Das kleine Boot in seinem Rücken legte bemerkungslos von den breiten Kaimauern ab und verschwand einsam im gleichmäßigen Rauschen der Wellen.
Nun war er wieder ganz alleine...

Ein sanfter Wind wehte kühl durch die belebten Straßen dieser trostlosen Stadt und ließ Pagans langen Haarzopf am hinteren Ende seines Kopfes heftig umherwehen.
Ein teuflisches Grinsen erstrecke sich vom einen auf den anderen Moment und ohne jegliche Vorwarnung über den markanten Gesichtszügen des schmalen Mannes. Ein blutrotes Leuchten erschien in seinen regungslosen Augen als sich der überlegene Geist Nosta Khans wieder in seinen Gedanken zeigte.
Mit abgehackten, völlig unwirklich anmutenden Bewegungen ließ er beide Hände blitzartig in die Höhe schellen, wo sich diese trafen und sofort fest umschlossen.
Schließlich führte Pagan diese vorsichtig an seinen hochgewachsenen Schädel. Mit tiefen Zügen sog er den dunklen Staub, welchen er seinem Griff entweichen ließ, in sich ein.
Abermals pulsierten die nichtssagenden Augen des Mannes auf unheimlichste Weise, als wollten sie die gleißenden Strahlen der Sonne überbieten...
"Da versteckst du dich also...Hahahahaha!"
Jegliche erschrockenen Blicke, welche ihm nun von allen Seiten zugeworfen wurden ignorierend ging er mit festen Schritten auf eine magere Frau gestiegenen Alters zu, welche sich in diesem Augenblick zufällig in seiner Nähe befand.
"Was liegt in dieser Richtung."
Deutlich zeigte er mit seinen knochigen Fingern gen Osten.
Doch die ältere Frau würdigte ihn keines Blickes, ignorant hob sie ihre Füße und wollte sich wieder auf den Weg machen, ihrem alltäglichen Leben nachzugehen.
Die dünnen Hände des beängstigenden Mannes umfassten schnell die von Krampfadern durchzogene Kehle des Weibes und stemmten ihren kleinen Körper daraufhin mühelos in die Höhe.
Die unglaubliche Kraft, welche die zwanghafte Symbiose seiner Seele mit der Nosta Khans, mit sich gebracht hatte, verblüfften noch immer seine ansonsten so scharfsinnigen Gedanken.
Mit lauter, fast brüllender Stimme schrie er der hilflosen Frau mitten ins Gesicht.
"Frau, ich habe euch eine Frage gestellt, und ich erwarte eine Antwort! Ich bin es nicht gewohnt, dass man mich ignoriert!"
Entsetzten übermannte die lieblichen Augen der Alten, welche sich noch immer vollkommen erfolglos im eisernen Handgriff des Besessenen umherwandte. Verzweifelt versuchte sie, so gut dies mit einer fast vollkommen von der Atemluft abgeschnittenen Lunge möglich war, Pagans Frage zu beantworten.
"D...d...die...Ta...ve...ver...ne..."
Rücksichtslos schmiss er den Körper der wehrlosen Frau auf den harten Boden der Straße. Die bunten Steine, welche in idyllischem Muster den breiten Weg durchkreuzten wurden augenblicklich von einer dünnen Spur roten Blutes überzogen.
Die unzähligen Stadtbürger, welche das grauenhafte Schauspiel bisher lediglich völlig fassungslos betrachtet hatten, stimmten nun fast einstimmig in wilden Protestrufen ein, doch kein einziger von ihnen wagte sich auch nur in die Nähe des scheinbar vollkommen unberechenbaren Menschen in ihrer Mitte. Einige Blicke wurden sofort tatenlos abgewandt, als sein überhaupt Nichts geschehen...
Mit donnernden Schritten bahnte sich Pagan einen breiten Weg durch die immer noch hilflos umherstarrende Menschenmenge, welche sich mit jedem weiteren Augenblick um einige neue Schaulustige vergrößerte.
Ein einziger Mann, mutig aber dumm, ergriff nun doch die Initiative und startete einen hoffnungslosen Angriff gegen den grausamen Besessenen.
Ein kurzer Schlag beförderte seinen kindlichen Körper gegen eine steingraue Hauswand an welcher er regungslos liegen blieb...
"Halt, Miliz!"
Laute Rufe erschallten in seinem Rücken. Nosta Khans Geist erkannte, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, an dem er besser gehen sollte.
Hastig stürmte er zum großen Stadttor, welches sich nun direkt vor seinen Augen erhob.
Die verdutzten Wachen, die es sich dort postiert hatten, sammelten sich in der Mitte des Durchganges und versuchten ihm somit verzweifelt aufzuhalten.
Ein schneller Griff in seinen finsteren Lederbeutel und zwei hastig gemurmelte Sätze jedoch ließen die beiden vorderen Milizen auf magische Weise wie Eis erstarren.
Vollkommen irritiert und eingeschüchtert von den unheimlichen Verzauberungen, welche ihren Kameraden soeben wiederfahren waren, flüchteten die zwei übrigen Stadtwachen von Furcht erfüllt in die dichten Gebüsche neben der riesigen Stadtmauer.
Erst in ausreichendem Abstand blickte sich Pagan ein letztes Mal um. Die gelähmten Soldaten waren mittlerweile wieder aus ihrer Starre erwacht und hatten, zusammen mit ihren entmutigten Kollegen die Verfolgung aufgenommen.
Mit einem verachtenden Lachen rannte der Besessene in ungeheurem Tempo weiter den schmalen Weg entlang...
"Die Taverne also...Less, deine Zeit wird bald kommen...Hahahahaha!"
21.08.2003, 02:54 #46
Xalvina
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Pergamo besiegte die zwei Wölfe in einem leichten Handumdrehen und sie musste zugeben dass sein Training in der Milizkaserne ihm schon gute Dienste erweist, aber gewiss würde er noch lange und hart Trainieren wollen um seine Attacken und Kampfstil zu perfektionieren. Sie sah ihm zu und war wirklich zufrieden mit seinen Kampfkünsten, sodass sie nichts daran aussetzte. Zudem dass er die Wölfe dann erledigte beruhigte sie denn mit ihrem „Käsedolch“ war sie wirklich sehr ungeschickt. Es würde nicht nur im Falle eines Nahkampfs kaum was nützen sonders es wäre noch ein belustigest Bild wenn sie versuche wolle, mit einem Dolch wie diesem gegen zwei Wölfe anzukommen. Und bei ihrer Statur... nein das passte nicht. Aber es würde sicher Dinge geben wofür Xalvina besser geeignet wäre als der Kampf mit einem schweren Schwert. Sie hatte sich bereits schon Gedanken gemacht wie wohl ein Schwarzmagier kämpfte, aber wohl sicher mit schwarzer Magie Beliars und ob Xalvina ein Händchen für Magie hatte wusste sie nicht. Sie hatte ja nicht einmal eine einfache Schriftrolle angepackt noch lesen können, wie war sie sich sicher, dass sie überhaupt die Macht hatte? Klar man hörte oft von sich reden das Magie fast jeder einsetzen konnte, aber es lag an der Charakterstärke und einem nötigem Talent die Magie effektiv zu nutzen. Entweder man hatte dieses Talent oder nicht. Ob sie es hatte wusste sie nicht aber irgendwann würde der Moment kommen wo man sie testen würde. Bis dahin würde aber noch einige Zeit gehen denn jetzt war sie froh dass alles so war wie es sein sollte. Aber auch die Dunkle Frau wusste, sie konnte sich nicht ewig diese Zeit nehmen und mit jedem Tag den sie ging würde sie weniger werden, das stand fest. Dann werde auch sie ihren Weg gehen müssen und sich wieder auf die Suche machen. Aber so allein war sie jetzt nicht mehr. Nein sie hatte jetzt einen Grund, einen Menschen der ihr die nötige Treue gab um ihr Ziel sinnvoll und bewusst mit einem guten Gefühl anzusteuern. Wie sie aber dieses Ziel erreichen wollte und wie sie Antworten auf ihre Fragen bekommen sollte würde ein langer dunkler Weg sein der sie vielleicht ihr ganzes Leben lang beschäftigen würde. Aber es war gut dass sich zumindest in ihren Augen einer um die Geschichte der Welt befasste und nach ihren Ursprüngen suchte.

Die Totenstille herrschte über die Stadt, doch sie war Täuschend denn der Krieg würde auch hier stattfinden. Nein er fand sogar statt indem der Bürgerkrieg immer dreister wurde. Bald würden die ersten Leute hungern. Die Nahrung war knapp. Jeder musste sparen. Aber bald würden sie merken dass man Geld nicht Essen konnte. Es würde auf Dauer zu einem Streit kommen. Früher oder später. Da kein Schiff anlegte, waren die Menschen sehr unruhig. Und seitdem der Bauernaufstand wütete war es zu diesen drastischen Ereignissen gekommen. Es war also kein wohltuender Anblick sodass sie beide wieder gewohnt stillschweigend nebenherliefen. Dabei bogen sie links ab und gelangten zu Vatras kleinem Schrein und gingen von dort aus durch die Gasse zum Handwerkerviertel hinunter in Richtung Hafenviertel, welches im Gegensatz zur schlafenden Stadt zum Leben erwachte, indem die Bars voller Leute waren die hier sich von den Problemen entzogen. Aber das waren in Xalvinas Augen nicht von Bedeutung. Für sie gab es nur eins, nämlich das Meer, auf dass sie zusteuerte und am Steg der Fischerboote stehen blieb.


Das Meer...

Es war schwarz wie die Nacht nur mit der Ausnahme dass der Mond die kleinen Wellen am Horizont erhellte und den weiten Ozean mit dem Horizont, welcher als Linie zwischen Firmament und Meer diente, zu einem schönen Bild zusammen fügte. Sie winkte ihm zu sodass der Fürst ihr folgte und die Bars und Holzbaracken etwas hinter sich ließen indem sie sich etwas entfernt am Hafensteg hinsetzen und ihre Füße über dem schwarzen Wasser baumeln ließen. Dabei starrten beide hinaus. Das verging Minutenlang bis die Frau dann das Wort ergriff.

Sag mir was machst du eigentlich hier in Khorinis?
Und was hast du vorher gemacht?
Ich weiß dass du hier ein wenig dein Training auffrischen möchtest aber bisher weiß ich nicht mal ob du einer Gilde angehörst oder nicht.
21.08.2003, 03:18 #47
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Sie waren durch die totenstille Stadt gegangen, einen Weg, den er schon lange nicht mehr eingeschlagen war, er zog es neuerdings vor, über die Kasernenterrasse zu gehen, wenn er ins Hafenviertel wollte, doch so war es natürlich auch in Ordnung.
Hier im Hafenviertel war immer Leben, hier schlief man nie, zumindest nicht in der Nähe von Kardiffs Kneipe. Lärm, Krach, Gegröle alles drang heraus, Bierleichen lagen ab und zu an Hauswänden und der Türsteher der Kneipe schaute sie grimmig an, doch er ließ ihn hinter sich, deutete nur kurz, ganz unauffällig auf sein Schwert und ließ die Blicke des Wärters von innen ablassen.
Als sie etwas weg von dem Krach zu einer Stelle kamen, wo das Meer lag, setzten sie sich auf einen hölzernen Steg und ließen die Beine baumeln, hier war es wunderschön, er liebte das Meer und ob es bei Tag oder bei Nacht war, es war immer schön. Das Rauschen der Wellen klang in den Ohren der beiden und ließ ihn sehr friedlich werden er konnte wunderbar entspannen beim Rauschen des Meeres. Beide schwiegen lange, er genoß die Stille und achtete auf andere Sachen, doch als Xalvina dann anfing zu fragen, widmete er sich wieder intensiv dem Mädchen.

Hm ich weiß es nicht. Ich bin hier, um mein Schwerttraining abzuschließen, das ist wirklich der einzige Grund, weswegen ich hier bin und um jemand wiederzusehen, doch ich warte noch auf eine Antwort. Du musst wissen, ich war gerade erst aus Gorthar gekommen, einen Tag wieder hier. Ich glaube Gorthar sagt dir nichts, aber es ist ein wunderschönes Land, das man nur per Schiff erreichen kann. Es ist voller Geheimnisse, die ich noch nicht kenne, aber wir müssen da unbedingt mal hin, du wirst es nicht bereuen. Ja, vorher, das kommt darauf an, in wie weit du in die Vergangenheit schauen willst, ich habe viel getan, doch zuerst einmal lebte ich viele Jahre hier in Khorinis, in dieser Stadt, ich wurde hier geboren.
Einer Gilde? Nein, es gibt keine Gemeinschaft, der ich diene, niemand, der mir Befehle gibt, ich bin frei, mein eigener Herr. Mein einziger Herr ist Innos. Ich sehe mich wie ein Jäger. Der Wald ernährt mich, genau wie ich alles bekomme, was ich brauche. Du kannst mich aber auch Gildenloser nennen, wenn du das willst.


Ja er war ein freier Mensch, frei wie ein Vogel. Erst jetzt dachte er mal wieder darüber nach, was wäre, wenn er sich einer der Gilden angeschlossen hätte, in einer Gemeinschaft leben, das hatte er schon längst vergessen, er war froh über seine Entscheidung gewesen, Wegelagerer, das wiedersprach seinem ganzen Wesen und so war es gut, was er getan hatte. Es war richtig. Das Xalvina zum Kastell wollte und da auch den Schwarzmagiern beitreten war klar, aber er hatte kein Problem damit, solange sie sich nicht verändern würde, war es ihm egal, ob sie wie er frei war, oder einer Gemeinschaft angehörte, da war sie ja auch frei, nur hatte sie eben Verpflichtungen.
Wieder wandte er sich zu ihr, das Meerrauschen im Ohr.

Ist es nicht wunderschön hier? Ich liebe das Meer. Aber was mir gerade einfällt, du hast gestern gesagt, du wärst Bardin. Würdest du mir ein Lied spielen? Ein Lied für das Meer. Ein Lied für uns.
21.08.2003, 03:54 #48
Xalvina
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Sie hörte ihm gewilligt zu und dachte darüber nach was der Unterschied zwischen einer Gilde oder Lager und einem freien Gildenlosen war. Sie dachte darüber nach ob es gut wäre zu einer Gilde hinzugehen und ihr beizutreten, wie diesem ominösen Kastell, dass sie sich zwar noch nicht jetzt aber bald aufsuchen würde. Was sie aber dort erwartete lag im dunklem. Sie hatte vielleicht das Umfeld von der Stadt Khorinis besucht und kannte ein paar nette Gaststätten wo sie bereits Stammgast war aber das war’s dann auch. Und die Insel war groß, dass hatte sie sich sagen lassen und sie glaubte dies willkürlich. Aber was war wirklich der Vorteil bei einer Gilde? Man konnte genauso gut ein freier Mensch sein ohne Verpflichtungen, Probleme und Aufgaben. Aber darum ging es in Xalvinas Augen nicht. Sie wollte zum Kastell um Zugehörigkeit zu finden. Sie wollte wissen ob sie dort als eine Gläubige Beliars willkommen war und sie man endlich so nahm wie sie sich gab. Ob sie sich dort zuhause fühlen konnte und nicht mehr so fremd wie jetzt. Und ob es dort Menschen gab die genau waren wie sie. Das mochte vielleicht für andere kaum ausschlaggebend sein aber für Xalvina war es wichtig irgendwo aufgehoben zu sein. Sie suchte nichts anderes als ein Zuhause wo sie sich vertraut fühlen konnte.
Zwar war sie ein freier Mensch doch auch wenn sie einer Gilde angehören würde, würde sie immer dies bleiben, egal was man von ihr abverlangen würde. Sicherlich würde sie Aufgaben und Pflichten annehmen aber sie würde sich wegen irgendeines Ranges nicht unterkriegen lassen. Nein sie hoffte auf eine gewisse Art von Respektierung, egal was oder wer man war. Jeder war ein Mensch, dass würde sich auch nicht ändern.


Gorthar? Nun der Name sagt mir wirklich nichts. Ich habe bis jetzt nur eine einzigste Schiffreise unternommen und zwar dieselbe, von deren sinkendem Schiff ich geflohen bin. Aber sie ging sicher nicht nach Gorthar, da bin ich mir sicher. Nein es sollte woandershin gehen, einen Ort dessen Name mir jetzt spontan nicht einfällt. Aber das Schiff ist gegen herausragende Klippen aufgefahren und ist dadurch gekentert, was mir die Flucht ermöglichte, auch wenn sie nicht angenehm war. Das Wasser war eiskalt. Als würden 1000 Nadeln in deinen Körper stechen so kalt war es, nachdem ich von über 10 Metern Höhe von Board in die Tiefe gestürzt wurde. Ich weiß auch nicht wie ich das überlebt und so heil überstanden habe...
Ich denke die Orks haben aber einen nahgelegenen Ort von Khorinis aufgesucht, sonst wären sie nicht hierher gekommen und ihre Anlaufstelle befindet sich meines achtens woanders als dieser Hafen. Ich weiß aber noch dass die Suchenden davon sprachen, als ich aufs Schiff gebracht wurde...

Gorthar... du musst mich unbedingt dorthin mitnehmen, es würde mich wirklich interessieren was es dort gibt. Aber wenn du aus Gorthar gerade zurück bist, was hast du denn dort gemacht? Und warum bist du nun wieder hier? Du gehörst zwar keiner Gilde an aber dennoch denke ich nicht dass du zum Spaß hier und mal dort fährst. Genau sowenig was mich betrifft. Wir haben in der Taverne „Zur toten Harpyie“ gespeist und geredet. Wir haben eine Nacht im Hotel verbracht und sind heute bei Sagitta gewesen, haben eine kleine Rast am See gemacht und nun beobachten wir das Meer. Aber ich denke nicht dass du diese kleinen Ausflüge nicht die ganze Zeit unternommen hast und bestimmt auch nicht immer tun wirst. Was ist der wahre Grund warum du zwischen den Ortschaften pendelst? Doch nicht etwa um hier und da ein paar Schwertkünste zu erlernen.

Sie blickte ihn an und während sie ihm Zeit lies sich eine vernünftige Antwort zu überlegen, holte sie aus ihrer schwarzen zerflederten und nun auch verschmutzte Hängetasche ihre Eschenharfe hervor. Im Gegensatz zu allem sonst was Xalvina besaß war es ein edles Prachtstück, aus einem wundersamen Holz geschnitzt und verziert, während die Saiten im Mondlicht silbern leuchteten. Sie nahm sie wie ein leichtes Spielzeug in die Hand und legte sie in eine übliche Position zum Spielen. Ein Lied über das Meer... dachte sie sich, während sie leicht mit ihren wohlgeformten zarten Fingern über die Saiten strich die einen sanften klaren Ton von sich gaben. Dann stimmte sie an zu einer etwas leiseren aber hellen Musik an, die wie ein Wellenrauschen die Zuhörer bei der Musik wohlgesonnen in eine fremde Welt entführte.

Zurück vom Meer
bleibt dir lange noch
im Gedächtnis das Meer
bleibt dir erhalten

im Spiel der Wolken hinter
gelb-verfänglichen Feldern
bleibt unverloren
hinter den Steinen der Stadt
bleibt dir gegenwärtig
im horizontarmen Alltag
als schäumender Impuls
aufzumischen den Boden
unter den Füßen

oh Wind ist der Welle
lieblicher Buhler
wind mischt vom Grund aus
schäumende Wogen
seele des Menschen,
wie gleichst du dem Wasser
schicksal des Menschen
wie gleichst du dem Wind!
21.08.2003, 04:16 #49
Heimdallr
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Die Musik war wunderschön und sie wirkte beruhigend, so wie die Wellen, ja beileibe, sie hatte ein unglaubliches Talent für dieses Instrument und sie überraschte ihn weiter, er hatte noch nie so schöne Musik gehört, aber das war etwas besonderes. Aber es machte auch schläfrig, irgendwie wirkte er müder als zuvor. Als die Klänge verstummten und das Lied vorbei war, schenkte er ihr ein Lächeln, die Musik war wunderbar gewesen, die meiste Zeit hatte er sie genoßen, er musste sich die Antworten nicht zurecht legen, er kannte sie schon so.

Ich habe in Gorthar meinen inneren Frieden gefunden, meinen Geist gefunden und einige Gefühle besiegt oder erfolgreich verdrängt. Ich war vor kurzem noch krank, eine Krankheit hatte meinen Geist beherrscht. Mittlerweile weiß ich, dass es keine Einbildung war, der Feind existiert und ich warte jederzeit auf seinen nächsten Angriff, doch im Gegensatz zu letztem Mal habe ich mich immuniesiert, gegen jegliche mentale Angriffe. Die Krankheit hätte mich fast in den Freitod getrieben, aber ich lebe noch und das soll auch noch ne Weileso bleiben.
Wir werden mal nach Gorthar segeln, aber zuerst solltest du Khorinis kennenlernen, bevor du dich einer neuen Insel aussetzt, Gorthar ist größer als die Insel hier.
Und wegen dem pendeln. Es ist so, ich habe keine Ziele, keine Heimat und bin nur hier um meine Übungen zu absolvieren. Warum ich das in Khorinis mache, dass liegt daran, dass Long ein guter Freund von mir ist, er ist der richtige Mann für dieses Unternehmen. Gorthar ist mein Zuhause, da fühle ich mich wohl. Ich verlasse es nur, wenn es sein muss. Du wirst es kennen und schätzen lernen, aber noch nicht, noch nicht.
Was spricht dagegen? Meine Zeit ist knapp bemesen, das ist war und ich habe ein Ziel, aber dieses Ziel ist noch sehr fern und für dieses Ziel brauch ich das Schwert. Aber ansonsten kann ich nicht viel tun. Und warum sollte es nicht immer so sein? Noch mache ich mir keine Gedanken, was mal sein wird, aber ich werde nie mein Ziel verlieren, meinen Traum von einer friedlichen Welt, auch wenn sie nicht groß ist, aber ich möchte nicht immer kämpfen. So simple es klingen mag aber es gibt keinen wahren Grund, außer den Schwertkampf.

Das Lied war wunderschön, du hast eine begnadete Hand für das spielen der Harfe. Nur bin ich nun sehr müde, wollen wir wieder in die Herberge oder kennst du eine andere Unterkunft?
21.08.2003, 05:04 #50
Xalvina
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Noch lange hallten in der Ferne das Echo der Musik und ihrer klaren Stimme. Ein paar Raben hatten sich oben auf den Dächern hinter ihr gesetzt und hatten der Musik zugehört. Es war als würde der Fluss der Gezeiten sich mit der Musik vereinen und die Musik in die Umgebung forttragen und die Menschen in ihren Betten in schöne Träume wiegen. So merkte man nicht dass Xalvina Strophen und Sätze mehrmals wiederholte und somit die Zeit rasend schnell verging als es Pergamo noch der singenden Xalvina bemerkte. Der Mond war nun weiter gewandert und würde nun mit seinem Sinkflug beginnen. Bald würden die Sterne verblassen und Beliar müsste von dannen ziehen um Innos und seine Feuerkugel den Tag zu geben, der die Menschen wecken sollte. Aber jetzt würde sich die Nacht noch wenige Stunden hinziehen und auch Xalvina würde gewiss hier bleiben und weiter Tiere und Menschen besänftigen, wie sie es immer tat.

Ihre Melodie verstummte als Pergamo gähnte und sich etwas räkelte. Er hatte ein klein wenig gedöst denn die Musik hatte ihm wohltuend zugesetzt, sodass er nun Müde war um einen ruhigen Schlaf zu verfallen. Xalvina dachte jedoch über seine Antwort nach. Sie verstand sein Lebensmotto aber von dem einen Tag in den nächsten Tag hineinleben wie ein Normalsterblicher es tat – nein das konnte Xalvina nicht. Obwohl es man ihr nicht ansah würde sie zumindest kein so all zu friedliches Leben haben wie Pergamo es lebte. Sie brauchte eine treibende Kraft, sie brauchte Erfahrungen und Wissen. Sie wollte die Welt sehen und ergründen um nach Antworten des Gefüges zu suchen. Daher würde sie sicher nicht den Frieden suchen, denn auch wenn sie es manchmal bedauerte, sie brauchte diese Unruhe um ihre Suche voran zu treiben. Aber Pergamo hatte Recht, was Khorinis anging. Sie kannte diese Insel kaum und bevor sie ein anderes Territorium aufsuchen würde, müsste erst einmal diesen Ort kennen lernen mit all seinen Geheimnissen und Legenden. Und sie brauchte noch was anderes was ihr an diese Insel Bund.
Aber zumindest war der Fürst nicht ganz Ziellos und welch Ziel es auch immer für einen gildenlosen Jäger wie er gab, es würde sicher einen Sinn haben. Die Tatsache dass er sie in der vorgegebenen Zeit mitnehmen würde, empfand sie als ehrenhaft. Sollte sie einmal nach Gorthar wollen, wusste sie nun an wen sie sich zu wenden hatte.

Er fragte sie nach einer Unterkunft? Eigentlich war sie nicht schläfrig denn sie war lange Nächte und tagelanges Wachbleiben gewohnt. Ihr Schlaf war meist sehr reduziert und die Tatsache dass sie die letzten beiden Tage ausgiebig ausgeschlafen hatte, hinterließen in ihr noch gewaltige Kraftreserven. Das war das einzigste Vorteilhafte an Xalvina, sie war immer eine starke Kraft die wenig an Erholung brauchte um wach zu bleiben. Sie war darin geübt und sie konnte es Pergamo nicht verübeln, wenn er diesen Zyklus nicht so überstehen konnte wie sie es bereits gewohnt war. Sie schüttelte leicht den Kopf.


Ich werde heute noch die Menschen in friedliche Träume zurückführen damit kein Alptraum sie befallen soll. Du kannst das Hotel aufsuchen wenn du möchtest, ich werde hier bleiben bis du am nächsten Morgen erwachst und zu mir kehrst. Keine Sorge, ich werde schon nicht von meinem Platz weichen. Man schätzt meine Musik, genauso wie es die Vögel tun.
Morgen kannst du mir sicher mehr von Gorthar und deinen gesetzten Zielen erzählen.

Sie blickte ihn mit erwartungsvollem Blick an aber er schien nur den Kopf zu schütteln. Er wollte hier bleiben? Nun gut wenn es er es weiterhin ertrug würde sie mit ihrer Musik fortsetzen.


Vorbei an ozeangrünen Hecken,
wüstengelben Palmen,
führt die Straße;
Blick auf atemberaubende Schönheit,
smaragdgrün liegt das Meer,
lächeln schaumweiße Wellenkämme,
gesäumt am Strand
von Billiarden kleiner Steinchen,
einem Mosaik gleich,
von jeder Woge, die darüber geht
immer neu zusammengesetzt.
Schäumend spritzt die Gischt
über Felsen,
von Seemuscheln in perlmuttenem Glanz,
Austern und Wasserschnecken überzogen,
so eigentümlich verziert,
dort ist das Wasser türkis.

Das Meer sammelt seine Kraft,
brandet schallend,
wie Kristall zerspringend,
gegen diese Bollwerke des Landes.
Zeugen dieses Kampfes der Elemente -
die Sonne und Tausende
kleiner und großer Krabben,
gelblich, gräulich schillernd
von Schatten getroffen
flüchten sie in tiefere Wasser.

Wind frischt auf,
peitscht das Meer voran;
Himmel, eben noch sommerblau
wird Sammelstelle
eines gewaltigen Heerlagers
grünschwarzer Wolkentürme,
schmale weiße Brücke
verbindet Himmel und Meer.
Weit draußen erhebt sich eine Welle,
schraubt sich empor
zu schwindelnder Höhe,
gleitet,
sich hinter gleißendem Schnee verbergend,
heimlich dem Land entgegen,
sich im Eifer überschlagend,
flutet sie über den Strand,
um jeden Millimeter Boden kämpfend,
nimmt sie auf dem Rückzug
einzelne Steinchen mit auf jene Reise,
von der alle träumten.

Als sie das letzte Wort ausgesprochen hatte und der Ton noch verklang war bereits der Fürst in tiefe Träume gefallen als er da im Sitzen saß und schlief. Aber ein Lächeln lag auf seinem Gesicht sodass er sicher von der fernen Welt räumen musste die Xalvina ihm beschrieben hatte. Die Traumspielerin setzte von neuem an und wiederholte ein paar Strophen, solange bis der neue Morgen erwachte und die Menschen müde ihre Augen rieben, aufstanden und langsam ihren Alltag beschritten und selbst dann sang sie weiter bis auch der Fürst aus seinen süßen Träumen erwachen würde. Xalvina machte sich nicht draus. Sie hatte noch alle Zeit der Welt...
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