World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Die Burg im Minental # 2 |
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23.02.2004, 22:25 | #301 | |||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha rückte auf dem recht harten Boden zurecht und versuchte eine einigermaßen bequeme Lage zu finden. Der Stein war kalt und sie spürte es bis in ihren Rücken hinaufkriechen. Doch das Feuer wärmte sie schon von vorn und bald durchdrang die Wärme ihren gesamten Körper. Ihr Blick verharrte auf den ausschlagenden Flammen, die sich um das Holz wanden und es mehr und mehr schwärzten. Die Vergänglichkeit, wie sie nicht besser zutagekommen könnte. Wie brach die Veränderung doch überall herein, stetig und unaufhaltsam. Wie sehr man auch versuchte an Jetzigem festzuhalten, spätestens morgen würde es schon ganz anders aussehn. Es war ein ständiger Wandel, dem die Dinge unterworfen waren. Einst war sie noch Mitglied einer brüderlichen Gemeinschaft gewesen, hatte alles andere für nichtig und verwerflich gehalten. Sie hatte geglaubt das einzig Wahre gefunden zu haben und für immer dort zu bleiben. Doch nicht mal das war vor Vergänglichkeit gefeit gewesen und hatte sie hart in einer anderen Welt aufkommen lassen. Doch war nicht diese Veränderung auch eine zum Guten hin gewesen? Fühlte sie sich nicht jetzt ein Stück besser als zuvor? Kurzzeitig stieg Hoffnung in ihr auf. Hoffnung, dass auch die Veränderung etwas Gutes bedeuten konnte. Doch sie schwand schnell wieder, als ihr klar wurde, dass auch diese gute Veränderung schnell wieder vergehen konnte. Und wenn es nicht der Lebensstil war oder man selbst, dann waren es die Dinge und Leute um einen herum, die Veränderung brachten. Man konnte es nicht festhalten. Und man konnte es auch nicht verhindern. Es war lediglich die Art, wie man mit dieser Veränderung umging, die man steuern konnte. Ihr Blick glitt wieder hinauf zu der flimmernden Luft über dem Lagerfeuer. Es war eine stille Nacht, viel stiller als in der Stadt. Zwar grölte auch hier ab und an mal ein betrunkener Milize über den Hof, doch dazwischen herrschte eine Ruhe die beinahe schon gespenstisch war. Zumindest für Stadtbewohner. Ihre Brust hob und senkte sich, als sie tief seufzte und die Vergänglichkeit Vergänglichkeit sein ließ. Ihre Finger tasteten nach einem kleinen Ästchen, dass auf den Burghof geweht worden war. "Ach weißt du, ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen. Irgendwas muss geschehen sein mit ihm, dort unten in den Hallen. Ich habe ihn kaum wiedererkannt. Vielleicht ist es Innos, der in mir heraufkam und mich von allem Ungläubigen gelöst hat. Vielleicht war es meine eigene Schuld." Sie starrte nachdenklich auf den kleinen Ast in ihrer Hand. Ihre Stirn zog sich zusammen und mit einer ruckartigen Bewegung knickte sie den Ast entzwei. |
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23.02.2004, 22:47 | #302 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Mit einem Male wirkte die sonst so abgeklärte Lady mehr als nachdenklich, fast schon bedrückt. Was mochte in ihr vorgehen? Kano konnte es nicht einschätzen. Vielleicht sollte er es auch gar nicht versuchen, es waren ihre Gedanken. "Nun, Innos ist stets an deiner Seite und wird dir einen Weg weisen, doch nicht immer wirst du es erkennen und diesen einschlagen. Nichts desto trotz wird er dich weiterhin begleiten. Innos schreibt dir dein Leben nicht vor, er geleitet nur." Tatsächlich wirkte Samantha betrübt, etwas, was er bei ihr noch nie gesehen zu haben glaubt. "Vielleicht war es dann ja wirklich besser, was passiert ist. Vielleicht wäre es sonst nur schlimmer geworden, wer weiß das schon." Der Paladin stieß die Lady leicht mit der Knie seitlich an und machte ein aufmunterndes Gesicht. "Aber sieh es so, du bist jetzt bei der Garde und ich denke doch, so schlecht geht es dir nicht. Und dass du fähig bist, die Magie zu wirken, die nur den gläubigsten und stärksten Paladinen zuteil wird, zeigt doch, dass du tief in die drinnen überzeugt bist, auf dem richtigen Weg zu sein." Kano zwinkerte Samantha zu und sah dann hinauf zum Himmel. Und er? War er auf dem richtigen Weg? Er lebte für Innos, doch war es das, was Innos wollte? Oder war da mehr, etwas, was nun schon direkt vor ihm lag und noch immer erkannte er es nicht? Leise knirschend ballte sich die gepanzerte Hand des Paladins zu einer Faust und er senkte seinen Blick wieder ins Feuer. Es gab so viele unklare Sachen, so viele Rätsel und Fragen. Und immer mangelte es an Antworten... |
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24.02.2004, 10:02 | #303 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Es war ein eisiger Morgen, zwar schien die Sonne minimal zwischen der dichten Wolkendecke hindurch, aber das war nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch Kano ließ sich davon wenig beeindrucken, in den nordischen Landen, aus denen er stammte, konnte es wesentlich kälter und stürmiger werden, er war es von Kleinauf gewohnt. "Hey ihr Vier da, antreten." Seine Stimme hallte zigfach an den Mauern der Burg wider und die angesprochenen Waffenknechte sprangen sofort auf. Sie wanden sich zu dem Soldaten um und kamen dann näher, jedoch nicht so zügig wie man erwarten sollte. Der Paladin ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und wartete, bis sie es dann doch geschafft hatten. In der Burg war es eben anders, wenn man Tag für Tag um sein Leben kämpfte, wurden andere Dinge weniger Wichtig. "Soldaten, es gibt etwas zu tun. Wir werden aufbrechen und Erz von den Minen abholen." Es war nicht gerade Begeisterung, welche sich dann in den Gesichtern der Männer widerspiegelte. Doch sie hatten ihren Eid geschworen, es ware ihre Pflicht und das wussten sie. "Macht euch bereit, wir brechen bald auf. Lady Samantha und ich werden euch begleiten und Orks und anderes Feindgetier abwehren. Ihr seid also in guten Händen." Bei diesen Worten hellten sich die Mienen der Kämpfer dann doch wieder etwas auf, eine Frau würde sie begleiten? Das war doch immerhin ein Trost... ...es vergingen einige Minuten, eine halbe Stunde mochte es gewesen sein, dann hatten die vier Waffenknechte alles beisammen, was sie für die Reise brauchten. Auch Samantha und Kano waren bereit und warteten bereits am Tor auf die Soldaten. Nachdem sich dann schließlich alle eingefunden hatten, konnte es losgehen. Den Morgen über hatte sich der Statthalter nochmal die Karten angesehen, Marcos, von der alten Mine, hatte schon geliefert, der Weg zu ihr war auch noch der Sicherste. Bilgots Leute dagegen waren nicht angekommen. Auch der Trupp von dritten Mine hatte es scheinbar nicht geschafft oder war nicht aufgebrochen. Nun galt es, dass zu erkunden... |
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24.02.2004, 11:20 | #304 | |||||||||||
Die Paladine Beiträge: 116 |
Letzte Bahnen zog die Feder über das Pergament. Der Paladin las noch einmal, dann nickte er zu sich selbst und schließlich drückte Kommandant Garond sein Siegel auf den Brief. Dann blickte er auf und sah zu dem Boten. "Barthos, du bringst den Brief nach Khorinis, direkt zu Lord Hagen und niemandem sonst. Es steht alles darin, was der Lord wissen muss. Und du wirst unterwegs nirgends anhalten, es ist wichtig. Also sorge mit deinem Leben dafür, dass er ankommt." Der Milizsoldat nickte und nahm die Botschaft an sich, verstaute sie in seiner Rüstung und salutierte. "Jawohl Herr, ich werde euch nicht enttäuschen!" Garond nickte und sogleich machte sich Barthos auf den Weg, er sollte unbedingt noch an diesem Tag in der Stadt ankommen, des Nachts war es weniger sicher für einzelne Soldaten. Kurz hob sich das Tor leicht und der Bote huschte hindurch, dann verschwand er zwischen den toten Bäumen... W/K |
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24.02.2004, 12:51 | #305 | |||||||||||
Shakuras Beiträge: 3.243 |
Erneut erbrach der Alte einen Schwall aus heißen Blut. Röchelnd meldete er sich zu Wort, um seinen Schmerz, der ihn befiehl, kund zu tun. Der geschundene Leib, gesuhlt im Qual der Macht, entstellt bis zur Unkenntlichkeit. Ein rotes flüssiges Tuch bedeckte die errettende Tür mit ihren zwei großen Schwingen, die in ihrem Gang nicht hielten. Shakuras kämpfte noch immer gegen die Macht an, die kein Gesicht besaß. Sie zwang ihn zu Boden, doch er zeigte Widerstand. Die Quelle der fremden Macht schien jedoch unerschöpflich. Es musste bald etwas passieren, wenn er denn nicht seinen Tod vor der Tür der Katakomben finden wollte... |
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28.02.2004, 11:57 | #306 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Keuchend und ächzend erreichten Samantha, Kano und die vier Waffenknechte das mächtige Burgtor. Die Wachen hatten sie schon kommen sehen und das eiserne Gitter angehoben, so dass die Gruppe passieren konnte. Auf dem Hof der Burg angekommen ließen die fünf Männer die Kisten niedersinken und stützten sich geschafft darauf. "Na endlich...Ein Glück, dass die Orkgruppe diesmal nicht den Weg versperrte.", raunte Kano den anderen zu, Samantha hingegen stand frisch und munter daneben und blickte die Soldaten skeptisch an. Kano erhob sich wieder und streckte sich. "Hey ihr, bringt die Erzkisten zu den anderen!", rief er ein paar anderen Knechten zu und wand sich dann an die Lady: "Hättest du die Güte, Kommandant Garond bescheid zu geben?" Der Paladin blickte sich kurz um und fuhr dann fort: "Die Eskorte scheint ja noch nicht eingetroffen zu sein, haben wir noch etwas Zeit zum Ausruhen. Aber er sollte die Spähposten dazu anhalten, alles Verdächtige zu melden. Wir können keine Orks oder Banditen gebrauchen... Und ich brauch was zu essen..." Langsam stapfte er davon in Richtung Küche, sicher gab es da was Hungerstillendes... |
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28.02.2004, 13:19 | #307 | |||||||||||
Sir Iwein Beiträge: 3.214 |
"Long, rasch in die Burg!", rief Iwein seinem Kameraden zu, der eben noch in einiger Entfernung gegen einen Ork gekämpft hatte, und half dann den Waffenknechten, die Karren die letzten paar Meter in den Burghof zu schieben. Erleichtert sah er zu, wie sich das Torgatter hinter dem letzten eintretenden Ritter senkte - sie hatten es geschafft. Vereinzelte wütende Orks standen noch in der Nähe des Tors, verflüchtigten sich aber schnell, da noch immer Pfeile und Bolzen von den Burgmauern zischten. Erschöpft ließ sich der Hauptmann zu Boden sinken. Noch hatte sein Schwert keine Gelegenheit gehabt, wieder einmal schwarzes Orkblut zu kosten, Uncle und Long hingegen hatten wie wilde Tiere gekämpft und damit die Karren geschützt. Aber immerhin hatte Iwein es geschafft, seine Männer sicher in die Burg zu beordern. Gleich würde er Kommandant Garond Bericht erstatten müssen, zunächst aber gönnte er sich eine kleine Pause und sah zufrieden zu, wie einige Soldaten aus der Burg kamen und die Vorräte freudig begutachteten und sogleich begannen, sie in die Lagerräume zu bringen. Soweit war der Auftrag geglückt, doch wie stand es um die Erzlieferung? |
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28.02.2004, 15:14 | #308 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Herzhaft biss Kano in einen Apfel, nicht der Frischeste aber besser als nichts. Sein Blick überwachte das Entladen der Versorgungsgüter, sie hatten es also geschafft und keinen Moment zufrüh. Kaum war alles entladen und verstaut näherte er sich langsam und stemmte die Arme in die Hüfte. "Ladet die Kisten auf die Karren, wir nehmen alle mit. Solange der Weg frei ist, müssen wir sehen, dass wir das nutzen." Sein Stimme schmetterte über den Burghof und hallte an den kalten Steinmauern wider. Die Waffenknechte leisteten dem Befehl augenblicklich Folge, auch wenn man ihnen ansehen konnten, dass es ihnen widerstrebte. Andererseits wussten sie auch, dass das nunmal die Aufgaben eines Waffenknechts waren und auch die Paladine einst Waffenknechte waren. Krieger, die sich bewiesen und nach oben gedient hatten. Ein Ansporn, der den Meisten ausreichte um weiterzumachen. Bis auf ein paar Wenige, die Aufgaben und ihr Leben wegwarfen, die zu schwach waren und denen selbst Innos nicht mehr helfen konnte, da sie sich von ihm abwanden. Der Statthalter dachte da an seinen einstigen Knappen. Verblendet und von Hass erfüllt war seine Seele. Und so lief er zum Feind über. Ein Umstand, durch den sein Leben bei nächste Gelegenheit verwirkt war. "Und passt auf, dass ihr nichts fallen lasst. Die Brocken einzusammeln wäre keine angenehme Aufgabe!" |
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28.02.2004, 16:33 | #309 | |||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha stand etwas abseits der Gruppe auf dem Hof und wog den kleinen Erzbrocken in ihrer Hand. Sie hatte ihn aus einer der Kisten genommen. Unschuldig hatte er dagelegen und sie bläulich angefunkelt, sie hatte gar nicht anders gekonnt als ihn mitzunehmen. Es war ja auch nur ein ganz kleiner und ihn würde kaum jemand vermissen. Die Kisten waren noch voll davon, der Wert dieser Lieferung mochte kaum zu schätzen sein. Sie hatten eine wertvolle Fracht bei sich, die es sicher in Khorinis abzuliefern galt. Nicht umsonst war eine ziemlich grosse Eskorte beordert worden, die jetzt auf dem Hof ihre letzten Anweisungen erhielt. Die Lady schaute zu Kano hinüber, der mit wichtiger Miene vor seinen Leuten auf und ab ging und die Beladung der Karren beaufsichtigte. Kein noch so kleinster Fehler würde seinen scharfen blauen Augen entgehen, dessen war sich Samantha sicher. Er war wie geschaffen für diese Aufgabe. Er hatte es drauf, die Leute herumzuschicken. Schmunzelnd dachte sie an ihren kleinen Ausflug zu den Minen zurück. Sie blinzelte hinauf zur Sonne, die schon etwas schräg stand, und lächelte. Heute würden sie wohl nicht mehr aufbrechen, da die Nacht bald bevorstand. Doch morgen konnte sie nichts mehr an aufhalten, nicht mal das Rumoren der Orks unten hinter der Burgmauer. Wo waren sie plötzlich alle wieder hergekommen? Keine gute Entwicklung, die sich hier abspielte. Samantha zog kurz die Stirn kraus, dann erblickte sie unter den pausierenden Waffenknechten einen ehemaligen Schüler. Ihr Gesicht hellte sich auf und langsam kam sie zu diesem herübergeschlendert. Der junge Mann hatte sie noch nicht bemerkt, bis sie direkt hinter ihm stand und zu sprechen begann. "Hallo Ferox, freut mich dich ebenfalls hier zu sehen", begrüßte sie ihn mit weicher Stimme. Sie hatte ihn nicht erschrecken wollen, dennoch schaute der Waffenknecht etwas schockiert drein. "Die Eskortierung eines Konvois ist keine ungefährliche Aufgabe, aber sie wird dich in vielen Dingen weiterbringen, dessen bin ich mir sicher." |
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28.02.2004, 17:33 | #310 | |||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Noch etwas erschöpft durch das rasante Schieben der Karren über den doch recht kurzen Weg von der Brücke zur Burg, stand Ferox ein wenig entfernt vom Landungsplatz der Waren entfernt und beobachtete das Geschehen. Da er vorerst etwas Ruhe haben wollte, hatte er sich erstmal von seinem Freund Typhus getrennt, der sich mit den anderen Waffenknechten in die Schlafgemächer der Soldaten zurückgezogen hatte. Die Karren waren von den Rittern und Milizionären schon ins Lager geschafft worden und Ritter Iwein war sofort ins Haus der Paladine aufgebrochen um dem hier ansässigen Kommandanten namens Garond über die Lieferung zu berichten. Ritter Longbow, schien gebannt von Uncles Kampfkünsten mit der Zweihandwaffe zu sein und beobachtete diesen genau, so dass Ferox zu der Vermutung kam, dass Uncle ihn ausbildete. Der jedenfalls war prahlend seinen Zweihänder am führen und erklärte dem Ritter nebenbei einige Dinge. Es herrschte reger Trubel in der Burg, die sich, wie Ferox vermutete, aufgrund der riesigen Menge Erz, die dort lagerte. Dazu kam noch die allgemeine Anspannung aufgrund der Belagerung der Grünfelle und den Krieg mit jenen Kreaturen. Nichts ahnend und voller Entspannung, bei der er versuchte langsam seine Angst vor den Orks außerhalb der Mauern zu überwinden, lies er seinen Blick über die Burg schweifen und beobachtete das rege Treiben. Plötzlich vernahm er hinter sich die Stimme von Lady Samantha, die ihm einen gewaltigen Schreck einjagte und er sofort wieder die gewohnt militärische Haltung annahm. Nachdem sie mit ihrem Gesagten fertig war, was Dinge darüber beinhaltete, was man auf einer Konvoieskorte lernen konnte, blickte der Waffenknecht Samantha ins von einem Lächeln gezierte Gesicht und sagte in militärischen Ton: „Guten Tag, Lady Samantha. Ich meldete mich freiwillig für die Begleitung des Konvois, da der Waffenknecht Typhus, der ein sehr guter Freund von mir ist, von seinem Bogenlehrmeister Sir Iwein mitgenommen wurde. Ich hoffe, ich werde viel lernen.“ Während er dies sagte, behielt sie ihr Lächeln bei und auch, als ein kleiner Windstoß ihr Haar wehen lies verstarb dieses keineswegs. Ferox musterte sie und bewunderte abermals die enorme Schönheit der Lady, natürlich ohne sich dies anmerken zu lassen. Er konnte an ihren Regungen nichts erkennen, doch schien sie tatsächlich über seine Anwesenheit erfreut zu sein. |
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28.02.2004, 18:01 | #311 | |||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha verschränkte die Arme vor der Brust, während ihr der Rückenwind ein paar Haarsträhnen ins Gesicht wehte. Der Abend neigte sich bereits herein und färbte den Himmel rötlich. Feine Wolkenschleier zogen sich darüber und malten bizarre Muster an den Horziont. Die Lady wandt den Blick von diesem seltsamen Schauspiel ab und ihre grünen Augen bohrten sich freundlich aber bestimmt wieder in die des Waffenknechts. "So? Freiwillig ist immer gut, das gibt Punkte bei den Ausbildern." Sie zwinkerte ihm zu. Sie selbst musste nicht mehr punkten, aber sie war nie um ein paar Tipps verlegen. "Aber sag mal, was stehst du so komisch da? Ich bin weder im Dienst noch musst du jedesmal Haltung annehmen wenn du mir begegnest." Sie lachte kurz und legte dann die Hand auf die Schulter des verdutzten Waffenknechts, um ihn vorwärts zu schieben. "Komm, lass uns zum Lagerfeuer gehen. Es wird langsam kühl hier draußen und die Luft ist auch recht trocken, meinst du nicht?" |
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28.02.2004, 18:28 | #312 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Hämmern und klopfen hallte von der Schmiede her über den Hof. Ein gutes Zeichen, empfand Kano. So konnte er sicher sein, dass der Schmied sich sofort an die Arbeit gemacht hatte um die schwere Paladinrüstung zu reparieren. Mit der Furche auf der Rückseite, welche die Orkaxt hinterlassen hatte, fühlte man sich nicht wirklich sicher. Und das ganze Blut in der Rüstung war ebenfalls klebrig und somit sehr unangenehm. So saß der Paladin nun in einfacher aber dennoch standesgemäßer Kleidung am Feuer. Ohne die Rüstung wurde es schnell frisch, wenn man sich zu weit von der Wärmequelle entfernte, also zog er es vor, möglich dicht davor zu sitzen. Außerdem ließ sich so das Fleich einfacher braten, auf welches er sich schon sichtlich freute. Es brannten wie üblig einige Lagerfeuer, diesmal ein paar mehr, waren ja Verstärkungen und die Eskorte eingetroffen. Allerdings war schon so mancher wieder gegangen und hatte sich zur Nachtruhe begeben und so hatte Kano inzwischen ein Feuer für sich allein. Gar nicht so ungünstig, wie er fand, so hatte er etwas Ruhe und konnte entspannen, ohne die ganze Zeit den teils übertriebenen Geschichten lauschen zu müssen. Ob die Stadt noch stand? Und ob, wer immer die Vorräte und Rohstoffe bereit gestellt hatte, auch die Listen darüber geführt hatte? Und was Miraweth wohl machte, vielleicht saß sie ja wieder in seiner Wanne, in warmes Wasser gehüllt. Bei diesem Gedanke wurde dem Statthalter wieder bewusst, in welcher Kälte er saß und er rückte näher ans Feuer. Aber am kommenden Morgen würde es ja zurück gehen, dann konnte er sich auch wieder in seinem Haus entspannen. Und er würde Miraweth wiedersehen, ein Umstand, der den Paladin noch mehr erfreute, als einzig die Tatsache in sein Haus zurückzukehren. Leise seufzte er und drehte das Fleisch über dem Feuer etwas, dass es nicht anbrannte. Miraweth würde es sicher nicht anbrennen lassen, sie konnte gut kochen, zweifellos. Und sie hielt Ordnung wie keine andere. Und die Gedanken an sie beschäftigten ihn zunehmend, was ihn mit einem Mal aufblicken ließ, einen leicht verwirrten Ausdruck im Gesicht. Warum eigentlich? Er mochte sie, sie war nett und hilfsbereit. Sicher war es Freundschaft, die sie verband und ihn ab und an an sie denken ließ... |
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28.02.2004, 18:34 | #313 | |||||||||||
Uncle-Bin Beiträge: 1.359 |
<<Es ist vor allem die Schnelligkeit und die Verteidigung, die wir bei dir noch trainieren müssen Longbow. Schau dir einfach meine Kampfhaltung an.>> Uncle-Bin riss die Klinge zum Blocken in die Höhe und drehte sich dann so um die eigene Achse, dass er vollen Schwung holen konnte, um den Gegner ins Jenseits zu schicken. <<Wenn du diese Block und Angriffstechnik anwendest, dann achte vor allem darauf, dass dein Gegner durch den Block daran gehindert ist selbst sofort anzugreifen. Überhaupt solltest du die wirklichen Raffinessen innerhalb eines Kampfes nur dann einsetzen, wenn du dir sicher bist, dass dein Gegner dir unterlegen ist. Es besteht bei allen Manövern eine gewisse Gefahr, dass sie gegen dich arbeiten, die Kunst ist es sich richtig zu entscheiden.>> Uncle steckte seine edle Klinge weg und deutete Longbow, dass er nun üben sollte. Obwohl er noch nicht wirklich viel Erfahrung in richtigen Kämpfen hatte sammeln können, war er doch ein wahrer Meister im Kampf geworden und konnte Longbow gute Hilfe leisten. Er setzte sich auf eine Holzkiste und beobachtete seinen Schüler durch einen dünnen Schlitz, den sein eines Augenlid noch offen ließ, um das Training zu beobachten. Ab und zu rief er ihm einen kleinen Verbesserungsvorschlag zu, um sich und den anderen zu beweisen, dass er noch nicht eingeschlafen war. <<Gut so, Longbow, die Zweihandklinge lebt vom Hieb, du musst sie mit deinen Händen führen, als wären sie angewachsen!>> |
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28.02.2004, 18:55 | #314 | |||||||||||
Typhus Beiträge: 316 |
Der Waffenknecht erholte sich schön langsam von den Strapatzen, die sie mit den Karren hatten. Sein Freund Ferox ging nicht mit, als alle Waffenknechte in die Burg gingen, wo es wärmer war. Aber das störte Typhus nicht, denn er hatte auch andere Freunde und verstand sich prächtig mit denen. Was denn ein Bier nicht alles wieder gut macht dachte sich Typhus. Am Anfang fand der Fischer die Rüstung aüsserst unangenehm. Vor allem an gewisse Stellen. Aber als sie da Mitten in eine Horde von Orks waren, dankte Typhus Innos dafür, dass er sie anhatte. Und jetzt fand er sie schon so bequem, dass er die Rüstung gar nicht mehr merkte, nicht einmal das Gewicht viel ihm mehr auf. Aber das konnte auch an dem Bier liegen, dass er getrunken hatte. Typhus wendete sich von den anderen Waffenknechten und Rekruten ab und spazierte alleine nach draussen. Dort sah er Kano am Feuer sitzten und über irgendwas sehr tief nachzudenken. Als es Typhus zu langweilig wurde, ihm zuzusehen, wie er das Fleisch immer und immer wieder umdrehte, ging er weiter. Es war schon sehr kalt und die Sonne sagte auch schon gute Nacht. Da sah er Uncle-Bin. Der auf einer Kiste saß und dem armen Longbow Anweisungen gab. Aber nur so kann man lernen. Als es dem Fischer wirklich selbst zu kalt wurde, drehte er sich um und wollte zu Ferox gehen, da erkannte er aber, dass er nicht alleine war und Typhus wollte da nicht stören. Dann er hatte schon was getrunken und wenn er erst mal in Fahrt gekommen war, dann hielt ihn nichts auf. Und es war wirklich eine bezaubernde Frau, sofern er das noch beurteilen konnte, in seiner "Fetten" und durch seinen Schleier vor den Augen. Es war fast wie hexerei. Die haben da wirklich ein gutes Bier! dachte sich Typhus und verzog sich wieder zu den Freunden, die er zuvor stehen gelassen hatte. |
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28.02.2004, 19:15 | #315 | |||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Einen Moment lang lies auch die Lady ihren Blick über die Burg schweifen, bis sie mit ihren schönen Grünen Augen, wieder in die seinigen blickte. Ein par Strähnen sind vom Winf in ihr hübsches Gesicht geweht worden und Ferox bemühte sich, seine Haltung zu bewahren, als sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte. „Bei Adanos“, rief sich Ferox in den Sinn, „Denk nicht an so was“ Während dieser Gedankengänge, merkte er zuerst nicht, dass sein gut aussehendes Gegenüber wieder etwas zu sagen begann. Zum Glück bekam der Waffenknecht nur den Anfang des Satzes nicht mit, doch war sein Erstaunen über den weiteren Ablauf, von dem was die Lady sagte sehr überrascht. „Er solle nicht immer so komisch dastehen“, meinte sie. Nach einem Moment das Nachdenkens, in dem sein Körper die Haltung fast gänzlich verlor und auch seine Aufmerksamkeit merklich geschwunden war, spürte er, wie etwas Warmes, Sanftes seine Schulter berührte. Dadurch war der Waffenknecht auch wieder aus seinen tiefen Gedanken entronnen und sah nun, dass es die Hand von Lady Samantha war, die ihn mit sanftem Druck zu den Lagerfeuern schob, wie jene Lady nachhaltig mit ihrer sanften, wohlklingenden Stimme, leise zu ihm sagte. Immer noch verdutzt, lies Ferox dies mit sich machen und folgte, angetrieben von der hübschen Lady, dem Schein der Feuer in einer der oberen Ecken der Burg. In seinem Kopf nahmen einige, nein ziemlich viele Gedankengänge seinen Lauf. Zum einen war ihm bewusst geworden, wie hübsch Samantha doch war und, dass er noch nie wirklichen Kontakt mit Frauen hatte. Dabei versuchte sich der Gläubige immer wieder zu zwingen, nicht an solche Dinge zu denken. Dann kam ihm die Hand der Lady in den Sinn, die so sanft war und dennoch enorme Kraft aufwenden konnte, obwohl ihre Besitzerin um einiges kleiner war als Ferox selbst. So fanden noch einige weitere solcher Gedanken in seinem Kopf platz, bis sie am Lagerfeuer angelangt waren und die wohltuende Wärme merklich zu spüren war. |
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28.02.2004, 19:26 | #316 | |||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Sie hatten das Lagerfeuer erreicht und als einziger saß dort Kano, der nachdenklich ins Feuer starrte und ganz woanders zu sein schien. Samantha begrüßte ihn kurz, auch wenn er es wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hatte, und gemeinsam mit Ferox ließ sie sich neben dem kleinen Feuer nieder. Sein Lichtschein ragte bis hinauf in den sternenbehangenen Himmel. Eine sanfte Wärme ging von ihm aus und Samantha schob ihre Füsse näher dazu, da ihre Zehen doch langsam unangenehm kalt geworden waren. Sie rieb sich die Hände und schnupperte dann neugierig in Richtung der gebratenen Schenkel. Sie mussten Kano gehören, doch der Paladin war so in seine Gedanken vertieft, dass er sicher nichts bemerken würde. Flink packte die Lady einen Schenkel und biß herzhaft hinein. Schon länger hatte sie nichts mehr gegessen, daher freute sich ihr Magen umso mehr endlich etwas Nahrhaftes geliefert zu bekommen. Kauend drehte sie den Kopf jetzt zu Ferox herum und betrachtete den Waffenknecht. Er schien schon etwas kräftiger geworden zu sein seit ihrer letzten Begegnung, sicher war er auch schon wieder viel geübter im Einhänder. Sie würde morgen ein Auge auf ihn haben, denn es interessierte sie immer was aus ihren Schülern geworden war. "Wie gehts eigentlich dem Einhandkampf?", fragte sie beiläufig und schluckte hinunter. "Denkst du schon daran es mal zu meistern irgendwann? So wie ich das gesehen hab hast du ja wirklich Talent darin." |
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28.02.2004, 19:41 | #317 | |||||||||||
Grischnach Beiträge: 958 |
Nachdem Grischnach nach diesem sehr anstrengenden tag mit dem schieben der Karren beschäftigt war beschloss er nun heute früh ins Bet zu gehen da er morgen schon wieder den ganzen weg zurück gehen musste...Er konnte nicht länger warten als der rest der Eskorte da er sonst ganz Schutzlos im Minental wäre und wahrscheinlich keiner der hier anwesenden Paladine Ritter Rekruten oder sonst jemand sich anbieten würde ihn bis zum Pass zu bringen.Also musste er sich ausruhen amit er morgen wieder Marschberreit war.Er aß noch eine von ihm mitgenommene Moleratkeule und ging dann zum Lagerfeuer um zu schlafen..... |
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28.02.2004, 19:44 | #318 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Tatsächlich hatte der Paladin nicht wirklich wahrgenommen, dass Samantha ihn begrüßte. Als sie sich allerdings sein Abendbrot schnappte, wurde er aufmerksam. "Hey, das war meins. Ich sitze schon ewig hier und brate das, meinst du, du kannst das einfach so wegfuttern? Da bleibt ja für mich nichts mehr übrig!" Dass sie immer so besitzergreifend sein musste. Vorsichtshalber nahm er sich das übrige Fleisch und begann zu essen, der Apfel vom Nachmittag war doch recht wenig gewesen und nun war es endlich soweit, sich satt zu essen, nachdem sie ewig durch das Minental gestapft waren und Erzkisten geschleppt hatten. Alle außer der Lady, verstand sich. Aber nun für alle Träger mitfuttern, das würde ihr so passen. Ein paar futterneidische Blicke warf er ihr noch zu, dann wand er sich wieder seinem Fleisch zu, was ja nun zum Glück gesichert war. Und auch seine Gedanken verloren sich bald wieder, schweiften ab, weit über die Mauern der Burg hinaus... |
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28.02.2004, 20:15 | #319 | |||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Neben der Lady sitzend verspürte der Waffenknecht eine gewisse Wärme, eine, die nicht nur vom Feuer vor ihm aus ging, eine Wärme, die sich auch in einer Art Nähe ausdrückte. An einem Feuer neben ihnen, saß ein ihm unbekannter Mann, der in Gedanken das Feuer anstarrte und ziemlich garstig wurde, als sich Samantha sein Fleisch nahm. Doch verspürte er, Ferox, obwohl er es eigentlich nicht gutheißen konnte, was die Lady soeben getan hatte, eine gewisse Abneigung gegen jenen Menschen, der sie gerade angeraunzt hatte. Warum verfolgten ihn nur solch abstruse Gedankengänge in seinem Inneren. Nun fiel ihm auf, dass sich eigentlich alles in seinem Kopf um die Person neben ihm drehte: Ihre Hände, ihr Gesicht, ihre vom Wind zerwehten Haare. „Bei Adanos, was dachte er da bloß“, wollte er von seinem Gott wissen. Nicht einmal ansehen konnte er die Lady, als sie ihn nach seinem Einhandkampf fragte und ihn aufgrund seines Talentes lobte. „Ähm…ich…ich weis noch nicht genau.“, begann er und starrte in Gedanken versunken in die lodernden Flammen vor ihm, „Eigentlich war es meine Absicht, den Einhandkampf zu meistern“, sagte der junge Mann halblaut von den Flammen in ihren Bann gezogen. Ferox war nicht genau bewusst, wie er über all diese Strömungen in seinem Kopf denken solle. Hinzu kamen seltsame Gefühle in der Bauchgegend, dessen er trotz seiner Fähigkeiten als Barbier nicht zu deuten imstande war. Doch fühlten sie sich nicht nach einer Krankheit an, sonder eher wie Glück, dass seinen Körper durchströmte. Während sein Blick immer noch glasig in den Flammen ruhte, atmete er tief ein und lies einen leisen Seufzer in die Nacht verlauten. |
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28.02.2004, 20:35 | #320 | |||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha grinste zu Kano hinüber und biss das letzte Stück von ihrem Schenkel. Als ob der Paladin nicht schon genug abbekommen hatte, demnächst platzte seine Rüstung noch aus allen Nähten. Er sollte ihr dankbar sein dass sie ihn davor bewahrte. "Ruhig Blut, den einen Schenkel wirst du schon entbehren können", sagte sie zu ihm und musterte ihn dann ein Weilchen. Er sah nachdenklich aus, als beschäftige ihn irgendwas. Was es wohl sein mochte? Er sah jedoch nicht so aus als wolle er das im Moment mit ihr teilen, also wand sich Samantha wieder ihren früheren Schüler zu. Später würde sie vielleicht mal bei Kano nachhaken, schließlich konnte man inzwischen doch von guter Freundschaft zwischen ihnen sprechen und außerdem war es nie gut gedankenversunken in ein gefährliches Unterfangen zu gehen, wenn man eigentlich vollste Konzentration benötigte. Sie kannte dies aus eingenen Erfahrungen. Sie blickte nun in das Profil von Ferox, das sich im Schein des Feuers abzeichnete. Inzwischen war es schon so dunkel geworden dass man kaum noch etwas um sie herum sehen konnte, außer den vom Feuer angestrahlten Personen. "Das freut mich. Du bist bestimmt dafür, ich weiß es. Innos hat dir gute Talente mitgegeben und er wird dich auf deinem weiteren Weg unterstützen und beschützen." Sie lächelte ihn an und wand sich dann wieder dem Feuer zu. Irgendwas essbares musste es doch noch geben... |
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28.02.2004, 20:44 | #321 | |||||||||||
Sir Iwein Beiträge: 3.214 |
"Habt Dank, Hauptmann Iwein", sprach Garond und ging noch einmal zufrieden die Liste mit all den Versorgungsgütern durch, die ihm der Hauptmann gereicht hatte. Das alles füllte nun die Lagerräume der Burg. Hervorragend, damit würden sie den Winter überstehen. "Ihr könnt jetzt wegtreten, Hauptmann, sicher hattet Ihr und Eure Männer einen anstrengenden Tag. Sir Kano wird sich nun um alles weitere kümmern." Iwein verneigte sich tief und verließ dann den Thronsaal mit zügigen, hallenden Schritten. Hoffentlich würde wenigstens André seine Leistung mit mehr als einem einfachen Dank würdigen. Die Soldaten hatten im Hof der Burg bereits ein Lagerfeuer entzündet, dessen Rauch von keiner Brise bewegt gen Nachthimmel des Minentals stieg, der wie immer tiefschwarz und voller Wolken war. Man war ausgelassen und fröhlich und vergaß für eine Weile die missliche Lage. Die Krieger aus der Burg waren froh, einmal Gesellschaft zu haben und von ihrem Schicksal abgelenkt zu werden, das sie für so lange Zeit in diesem verfluchten Tal festhielt. Am Feuer entdeckte der Hauptmann einige bekannte Gesichter, die nicht beim Konvoi dabei gewesen waren. Kano saß da, in Gedanken versunken, und auch Samantha. Wenigstens jetzt würde sie ihm wohl Ruhe lassen vor kräftezehrendem Training, schien sie doch auch noch mit einem der Männer beschäftigt zu sein. Unglaublich, ein Waffenknecht... das ziemte sich nicht für eine Lady. Grinsend ließ sich der Hauptmann in einigem Abstand an der Burgmauer nieder und beobachtete die ausgelassene Stimmung. Uncle, der gute, war auch da und gab Long im Halbschlaf Trainingsanweisungen. Aber der Hauptmann war jetzt zu müde, um sich mit ihm anzulegen. Und außerdem zog ihn der Geruch des gebratenen Fleisches viel mehr an, sodass auch er sich schließlich bei seinen Männern am Feuer niederließ. Sein junger Schüler Walker saß neben ihm. "Was macht der Bogen?", begann Iwein freundlich, schnappte sich ein Bier und nahm beiläufig einen Schluck. "Wir können noch ein bisschen im Minental bleiben und trainieren, hier gibt´s gute Gelegenheiten... und als Jäger könnten wir ordentlich Beute machen. Wenn du willst..." Seltsam. Eine Weile sinnte der Hauptmann schweigend über seine Worte nach und wandte sich wieder von dem Waffenknecht ab. Ja, merkwürdigerweise zog es ihn nicht in das fette Stadtleben von Khorinis, sondern auf die Jagd... hehe, wie damals, in seinen besten Tagen. Er leerte die Bierflasche. |
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28.02.2004, 20:56 | #322 | |||||||||||
Longbow Beiträge: 4.035 |
Long war verblüfft, wie anders der Kampf mit einem Zweihänder doch war. Genau den Schlag, den er gerade lernte, konnte er mit seinem Einhänder meisterhaft, aber mit dem Zweihänder war es wieder was ganz anderes. Aber er war sich gewiss, mit ein wenig Übung hatte er auch den Zweihänder fest im Griff und konnte ihn genauso gut führen wie das andere Schwert. Das momentane Training war aber wohl mehr für seine Ausdauer als für die Perfektionierung des zweihändigen Kampfes. Normalerweise würde er nach den anstrengenden Minuten vor dem Tor erst mal eine Pause einlegen, aber stattdessen übte er halt weiter. Währenddessen kam immer wieder ein Gemurmel von Uncle, aber Long war sich inzwischen sicher, dass der Ausbilder eingepennt war und nur im Schlaf redete. Als er das Gefühl hatte, dass es den anderen Rittern ebenso ging, steckte er sein Schwert ein und setzte sch ans Lagerfeuer zu den noch wachen Kameraden. |
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28.02.2004, 21:28 | #323 | |||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Als ob er Gewichtsprobleme hatte. Die Magie kostet viel Kraft und die musste er ja wieder bekommen. Die Magie, sie spendete Leben und sie nahm es, wann immer er einen Zauber wirkte, zehrte es von ihm. Was mochte der Preis für diese Gabe sein, was nahm ihm die Magie wirklich, wo sie ihm so viel gab? Lebenskraft? Freiheit? Frieden? Gewiss, den Frieden, er war Soldat, mehr noch, er war Paladin. Es war seine Pflicht die Schwachen zu schützen und dem König zu dienen, es war ein Privileg an Innos' Macht teilhaben zu können. Und gleichzeitig band ihn dieses Privileg an seine Pflichten, bis in den Tod. Unbewusst biss Kano die Zähne zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Wenn das sein Schicksal war, dann sollte es so sein, seine Feinde sollten in ihrem Blut ersticken. Mit Innos' Kraft und seinen Kameraden würde er durch die Landen ziehen, die Feinde zu vernichten, die Freunde zu ehren, die Starken zu unterstützen, die Schwachen zu schützen. Alles im Kampf gegen das Böse. Entschlossen schlug er auf den Holzstamm, der als Sitzbank diente, und streckte seinen Oberkörper. Erst jetzt nahm seine Sinne wieder die Umgebung wahr, langsam wanderte sein Blick durch die Burg. Wie viele Soldaten kämpften Tag für Tag um ihr Leben, für den König, für Innos. Tapfere Männer, gläubige Krieger. Diese verdammten Orks, wann würde dieser Krieg enden, wie lange noch mussten die Krieger ihr Blut lassen, so viele von ihnen ihr Leben lassen?! Aber wenn es so weitergehen musste, dann sollte es das, er würde kämpfen, so wie alle anderen würde auch er kämpfen bis er eines Tages auf dem Schlachtfeld sterben würde. So war es und so würde es immer sein. Kanos Blick traf wieder auf Samantha und den Waffenknecht neben ihr. Ein junger Mann, vielleicht ein zukünftiger Paladin. Vorausgesetzt er würde überleben. Überleben, das war alles was in diesem Tal noch zählte, auf dieser ganzen verdammten Insel... |
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28.02.2004, 21:49 | #324 | |||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Ferox wusste nicht genau, ob nur sein Geist, oder auch sein Körper wahrgenommen hatte, dass die Lady ihm gerade zugelächelt hatte, doch nahm irgendwas an ihm es wahr. Kurzzeitig war jenes Gefühl, welches schon die ganze Zeit über in seinem Bauch anhielt, noch stärker geworden. „Was ist denn los“, fragte er sich immer wieder, während seine Augen auf den lodernden Flammen des Feuers ruhten. Doch nachdem, was die Lady dann sagte, wurde sein Geist aus den Gedanken gerissen. „Innos hat dir gute Talente mitgegeben und er wird dich auf deinem weiteren Weg unterstützen und beschützen“, waren ihre Worte. Der Waffenknecht brauchte einen Moment um zu realisieren, was gerade gefallen war. Plötzlich schien alles um ihn herum weniger vernebelt als noch vor einem Augenblick, doch hielt jenes Gefühl weiterhin an. So Meldete sich Ferox zu Wort, das erste Mal hier am Feuer mit klarem Bewusstsein. Er erkannte wieder die Menschen, die um das Feuer saßen, Sir Iwein war hinzugekommen und auch einer dessen Schüler. Der Mann am Feuer neben ihnen, starrte auch nicht mehr ins Feuer, sondern schien wieder klaren Verstandes zu sein. „Ähm…Lady Samantha, ich glaube nicht, dass Innos mir diese Talente gab“, fing der Adanos Folgende an und die Lady schien aufmerksam geworden sein „Es tut mir leid, wenn meine Worte oder mein Denken euch und euren Stand beleidigen sollten, doch ich folge dem Weg des Wassers, dem Weg Adanos und dies schon seit unlängst 25 Jahren“ Von einen auf den anderen Moment hatte sich die Situation verändert. Ferox hatte mit Absicht so leise gesprochen, dass nur die Lady ihn hörte und keiner der anderen rund um das Feuer. Die Lady sah ihm direkt in die Augen, doch konnte der Waffenknecht nichts darin erkennen. Es waren keine Gefühle, die sie mit ihren Augen auszudrücken versuchte. Schatten, durch das Feuer hervorgerufen, tanzten auf ihrem hübschen Gesicht und das Haar selbiger lag so, wie es sich gehörte und wurde nicht durch Wind hin und her geworfen. Sein Blick verlief sich in den hübschen grünen Augen der Lady und es schien ihm so, als würde er darin versinken. Jenes anhaltende Gefühl wuchs ins unermessliche. Die Wärme und die Nähe, die kurzzeitig geschwunden waren, wurden noch intensiver, als sie je vorher in seinem Leben gewesen waren. So wie das Feuer die letzte Zeit, zogen nun die Augen der Lady den ihn in ihren Bann und sein Blick wurde abermals etwas Glasig. Die Umgebung verfiel wieder in einen leichten Nebel des Nichtswahrnehmens. |
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28.02.2004, 22:37 | #325 | |||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Die Lady schaute ihn schief an. Adanos? Hatte er wirklich vom Weg des Wassers gesprochen? Irritiert zuckte sie mit einem Mundwinkel und versuchte sich auszumalen wie man in der Streiterschaft Innos' sein konnte und an Adanos glaubte. Ging das denn überhaupt? Einem Gott glauben, der gar nicht sein eigener war? Andererseits, waren nicht alle guten Götter auf Seiten Innos'? Adanos war sein Bruder und stand für das Gleichgewicht, eigentlich nichts Schlimmes. Und der Priester in der Stadt, Vatras mit Namen, verkündete ebenfalls seine Lehren. War er es nicht gewesen, der sie damals zu Innos geführt hatte? Er, der ebenfalls den Weg des Wassers gewählt hatte? So schlimm konnte der Weg des Wassers eigentlich gar nicht sein. Tatsächlich war er sogar eine ganz annehmbare Alternative zu Innos, da er weder wirklich auf der guten noch auf der schlechten Seite stand. Er war ein Zwischending und verband beide Seiten. Im Grunde saßen sie doch alle im selben Boot. Während Samantha innerlich ihre Glaubensvorstellungen umkrempelte, hatte ihr Blick weiterhin auf dem Waffenknecht geruht. Erst jetzt fiel ihr auf wie sie ihn angestarrt hatte und schaute schnell woanders hin. Schließlich war es doch kein Verbrechen an Adanos zu glauben. Auch wenn es noch etwas schwer verdaulich war, zumindest für die treue Innosanhängerin. Sie hatte geglaubt dass jeder im Heer des Königs Innos' die Treue geschworen hätte, doch scheinbar gab es auch noch andere Möglichkeiten, mit denen man durchaus weit kommen konnte. Sie schüttelte leicht den Kopf und kratzte sich an der Stirn. Ihr Kopf drehte sich zu Kano, der ebenfalls nachdenklich vor sich hinstarrte, wohl aber aus anderen Gründen. Ein Glück dass er dies nicht gehört hatte. Ein Fremdgläubiger musste in seinen Augen ein Dorn sein. Zumindest hatte sie den Eindruck dass er in Bezug auf Innos ein sehr fanatischer Geselle war. Ihre Blicke trafen sich kurz, die Lady lächelte intuitiv und dann wanderte ihr Blick wieder zu Ferox auf der anderen Seite. "Adanos also... interessant. Was hat er mehr, was Innos nicht hat?" Sie sprach leise, damit nicht zuviele mithören konnten. |
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