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Das Piraten-Lager hinter den Bergen
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30.11.2003, 20:09 #51
Schmok
Beiträge: 977

Mühsam zog sich Schmok an einem der exotischen Bäume hoch, die sich hier am Strand finden ließen und wischte sich währenddessen noch ein wenig Blut vom Mundwinkel. Seine geschwollenes Unterlippe betastend, zwang er sich dennoch ein Lächeln auf den Mund. Diese kleine Prügelei hatte mal wieder richtig Spaß gemacht, wie der Lee befand. Zumal er, wie er immer noch glaubte, sich mit den Ureinwohnern hier eine prima Begrüßungszeremonie geliefert hatte. Und das gleich mit so ziemlich allen Dorfbewohnern gleichzeitig!
„Das sollten wir auf dem Hof auch einführen!“, lachte Schmok und ging weiter, sich das Lager hier ein wenig genauer betrachtend. Die Kopftücher fand er immer noch saulustig…

Und wie Schmok so am Stand entlang ging und Ausschau nach Bloodflowers und Scatty hielt kam er an einen Höhleneingang. Davor standen einige Fässer herum, die wahrscheinlich der Typ hier hingestellt hat, damit man sieht, dass der Typ, der sie hier hingestellt hat, Fässer hat… oder so. Schmok, mal wieder von seiner kindlichen Neugierde überwält… massakr… nein, in die Luft gesprengt, musste natürlich sofort gucken, was sich in diesen tollen Fässern befand. Flugs war einer der Deckel mit einem Ellbogen-Stoß, der einem Wirt wahrhaft würdig war, durchschlagen und offenbarte Schmok den Inhalt: Rohalkohol!
Erneut zauberte sich ein Lächeln auf Schmoks geschwollenes, gesichtiges Etwas. Wenn die Leute hier sogar Alkohol hatten, konnten sie ja gar nicht so schlecht sein. Im Gegenteil. Alkohol macht doch wahre Männer erst aus! Durch den tollen Fund motiviert wollte Schmok natürlich auch wissen, wer hier in der Höhle sein Unwesen treib. Immerhin konnte der Lee Fackelschein ausmachen, der hastig an den Höhlenwänden tanzte.

Ein paar Meter im Höhleninneren konnte Schmok sich auch schon vom Inneren der Höhle überzeugen lassen. Viel mehr Interessantes, als einige Fässer, ein Mann, der an einem Tisch stand und ein Fackelständer gab es hier auch nicht. Am interessantesten fand Schmok den komischen Kauz da am Tisch, der den Drachenjäger bis jetzt scheinbar noch nicht bemerkt hatte. Leise schlich sich Schmok von hinten an und sah dem Mann neugierig über die Schulter.
Und was der Lee sah, ließ ihn erneut innerlich frohlocken. Der Mann brannte Alkohol! Doch Schmok ließ sich äußerlich nichts anmerken. Wissbegierig schaute er seinem Kollegen bei der Arbeit zu. Einige Minuten vergingen und immer noch stand er hinter dem Alkoholbrenner, als dieser plötzlich völlig den Kolben, der links anbrannte, übersah. Kein Problem, dachte Schmok, dafür sind Kollegen ja da. Und flugs ließ Schmok ein „Vorsicht, da hinten brennt´s an!“ vom Stapel.

Doch die Reaktion des Mannes war um ein Vielfaches unerwarteter, als Schmok gedacht hatte. Anstatt den Kolben bedankend vom Brenner zu nehmen schrie der Typ auf, wie ein Mädchen, und warf alle Utensilien, die er gerade in der Hand hielt, in die Luft, kurz bevor er nach hinten umkippte und bewusstlos liegen bleib…
Was soll man da noch sagen, dachte Schmok, der jetzt erstmal ziemlich perplex war. Schnell musste er den Mann wieder aufwecken, bevor ihm noch was Schlimmes passiert. Er könnte glatt einschlafen!

Eine Viertel Stunde und drei Eimer Meer-Wasser später hatte Schmok den Mann wieder wecken können. Trotz des kleinen Missgeschicks befreundeten sich die beiden Brüder im Geiste sofort und schneller, als man „Alkoholleiche“ sagen konnte standen die beiden schon an dem Experimentiertisch und tauschten munter ihre größten Erfolge aus:

„Und das da.“, sprach der Pirat, „Das haut richtig rein!“ – „Watt is das?“ – „Grog. Allerdings ein spezieller. Unter Kennern wird er `Lou´s Doppelhammer` genannt. So ziemlich das Heftigste, was du hier finden wirst. Der ballert richtig!“ Das konnte Schmok natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Immerhin war, ist und wird er immer der Meinung sein, dass nichts über sein Komabier kommt. Wär ja wohl noch schöner! Flugs kramte Schmok aus seiner Tasche seine Not-Reserve Komabier: „Probier des mal. Wenn dich dein Doppelhammer schon weg haut, dann wird dich das hier explodieren lassen!“ Neugierig schnupperte Schmoks neuer Freund an dem Beutel, kurz bevor er sich dann einen großen Schluck gönnte. „Hauha! Okay, okay, der is echt nicht schlecht. Aber… wer trinkt so´n Zeug freiwillig?“ – „Na hör mal – das is praktisch meine Haupteinnahmequelle bei uns Söldnern!“ – „Ha! Nie im Leben!“ – „Wetten?“ – „Päh!“
Na und das konnte Schmok nun beim besten Willen nicht auf sich sitzen lassen. Es musste ein Beweis her. Und da kam Schmok auch schon eine Idee. „Gib ma den Doppelhammer! Danke. Und jetzt mach dem Genie Platz!“. Sofort machte sich Schmok daran mithilfe verschiedener Hilfsmittel eine Mischung aus seinem Koma-Bier und dem Doppelhammer zu machen. Zwei Stunden, etlicher Zucker, Feuersteine und eingesaute Kolben später schire Schmok laut auf: „Es ist vollbracht!“. Der Pirat staunte nicht schlecht und fragte ungläubig: „ Den Shit willste jetzt aber nicht trinken, oder?“ – „Klaro!“ – „Hallo? Nur um mir etwas zu beweisen, brauchste dich doch jetzt nicht in den Tod saufen!“ – „Wieso? Machste dir Sorgen?“ – „Ja, Und zwar seit dem Zeitpunkt, als ich gesehen habe, dass sich das Zeug unten aus dem Kolben ätzt!“. Und tatsächlich; das Zeug war so übel, dass unablässig zischte und langsam aber sicher ein Loch in den Kolbenboden fraß. Okay… jetzt kriegte Schmok es auch langsam in den Knien; dieses Zittern. Aber es gab kein zurück mehr. Er hatte etwas zu beweisen (schon blöd, ja).

Also hielt sich Schmok die Nase zu und nahm einen kräftigen Schluck von der abartigen Mische. Wie nicht anders zu erwarten ballerte es Schmok sofort sämtliche Bakterien aus der Mundhöhle. Es folgten Schwindelgefühle, die den Lee sofort auf dem Boden rummsen ließen, wo er dann noch ein letztes Mal „Hui, der is aber gut!“ krächzte und dann völlig das Bewusstsein verlor…
02.12.2003, 19:44 #52
Tuan
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Ein komisches Gefühl war es schon, wie sie da einfach so weit sichtbar für jeden den Weg entlang gingen. Tuan fühlte eine gewisse Anspannung, die anderen seiner Gefährten wahrscheinlich auch. Wenn sich seine Vermutung bestätigte und es sich bei den Bewohnern des Lagers um Schmuggler oder Piraten handelte, was würden sie dann mit ihnen, den Fremden, anstellen? Nun ja, zumindest die paar Männer bei der Palisade würden ihr blaues Wunder erleben, sollten sie handgreiflich gegen die Wanderer werden wollen. Aber der Söldner hoffte ja eigentlich, dass es nicht zu so einer Aktion kommen würde.
Dann endlich schienen auch die Männer bei der Palisade auf sie aufmerksam geworden zu sein. Die drei Arbeiter stellten ihre Arbeit ein und blickten die Ankömmlinge erwartungsvoll an. Der vierte, anscheinend eine Art Wache, stemmte seine Hände in die Hüften und machte ein grimmiges Gesicht. Fünf Schritte vor der Palisade sprach er: "Halt. Keinen Schritt weiter." Er liess seinen Blick über die Gefährten schweifen und begutachtete ihre Waffen und Rüstungen, soweit er diese sehen konnte. Dann fuhr er fort: "Was sucht ihr hier?" Die vier Jäger tauschten kurz einen Blick aus. Als Ceyx schon sein Maul aufsperren wollte, trat Tuan vor und antwortete: "Wir haben die letzten paar Tage auf einem Jagdausflug verbracht..." Der Mann unterbrach ihn. "Woher kommt ihr überhaupt? Ich hab euch noch nie gesehen. Und das bedeutet, dass nicht wir euch hierher gebracht haben... sehr verdächtig..." murmelte er zum Schluss noch leise zu sich. Tuan runzelte die Stirn. Was meinte der Mann damit? "Nun, ich verstehe zwar nicht, was du gerade gesagt hast, aber wir kommen aus Khorinis. Genauer gesagt vom Hof des Grossbauern, wenn dir das was sagt. Wir hörten Gerüchte davon, dass eine Schlucht in den Bergen und ein neues, bisher unbekanntes Gebiet auf der Insel entdeckt wurden. Und da haben wir beschlossen, die Sache einmal etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Was soll ich sagen, wir haben die Schlucht gefunden und sind seither hier am jagen..." Wieder wurde der Söldner unterbrochen. "Dann stimmt es also tatsächlich. Es gibt jetzt einen Landweg hierher... verdammt." Nach einem Augenblick des Schweigens räusperte sich die Wache und meinte: "Da sind wir für so lange Zeit ungestört... naja, fast..." bei der Bemerkung verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck, er ging aber nicht weiter darauf ein "...und dann kommen die Fremden zuhauf. Egal, also nochmals, was wollt ihr hier?" - "Wie gesagt, wir waren die letzten Tage auf Jagd. Auch in dem Canyon da hinten..." Wieder sprach der Mann dazwischen. "Im Canyon? Was habt ihr da getan?" Nun schaltete sich Blade ein. "Wir haben ein paar Rudel Drachensnapper und Razor aufgerieben. Dauert dieses Verhör noch lange? Wir haben seit zwei Wochen jede Nacht draussen in der Kälte verbracht. Und als wir dann euer Lager hier entdeckten, hofften wir, wieder einmal in einem Bett oder zumindest auf etwas warmem Stroh, umgeben von schützenden Hauswänden, schlafen zu können. Also, können wir rein oder nicht, damit wir die Sache hinter uns haben." Bei der Autorität des Veteranen blieb auch der Wächter nicht ganz unbeeindruckt und er wechselte rasch ein paar Worte mit seinen Kumpanen. Dann nickte er und meinte: "Also gut. Für ein kleines Entgeld könnt ihr rein, vorausgesetzt natürlich, ihr macht keinen Ärger. Der letzte Fremde hat ganz schön ein paar auf die Nase und sonstwohin bekommen..." - "Wieviel?" Der Mann dachte kurz nach, dann sagte er: "Hm... wenn ihr wirklich im Canyon ein paar der Bestien getötet habt, habt ihr uns damit einen Gefallen getan. 160 Goldstücke. Für alle." Nun mischte sich Ceyx doch noch ein. "Ok, einverstanden." Seine Gefährten blickten ihn an. "He, ich will endlich wieder einmal etwas richtiges kochen können. Einen Eintopf mit Fischen und Muscheln zum Beispiel. Davon gibts doch hier am Strand sicher jede Menge..." Tuan rümpfte nur seine Nase, aber trotzdem, auch er wollte in dieses Lager. Weniger wegen dem Essen oder wegen dem Schlafen, sondern weil er sehen wollte, was da so abging. Vielleicht gab es ja etwas interessantes zu entdecken.
Also bezahlten sie schliesslich ihren Wegzoll und wurden eingelassen. Ein paar Tipps mit auf den Weg erhielten sie noch gratis. So erfuhren sie, dass das grosse Pfahlhaus dem Chef des Lagers gehörte. Und zum Übernachten sollten sie sich am besten einen Platz in einer der Höhlen suchen. Ansonsten einfach keinen Streit anfangen, dann sollte alles glatt gehen.
Die vier schritten durch das Tor der Palisade und befanden sich nun - auch wenn sie dies noch nicht wussten - im Lager der gefürchteten khorinischen Piraten. Was sie ebenfalls nicht wussten: sie waren nicht die ersten Lees hier.
02.12.2003, 20:52 #53
Redsonja
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Redsonja schaute sich leicht mistrauisch um, während sich Ceyx erkundigte, ob ihn jemand zum Muschelnsammeln begleiten würde. "Klar komme ich mit." Meldete sich die Banditin sogleich begeistert, auch wenn es wohl eher ein nächtlicher Spaziergang dem Strand entlang werden würde. Schliesslich mussten Muscheln dann gesammelt werden, wenn die Bänke durch die Ebbe aus dem Wasser ragten, aber das waren Details, die sie jetzt mal ausser Acht liessen.
So spazierten die beiden, leise plaudernd zum Strand runter. Der Sternenhimmel hüllte die Erde unter eine Kuppel und verlieh dem Ort eine wunderbare Stimmung. "Sind wohl keine Muscheln zu finden." Stellte Ceyx nüchtern fest. "Schade."
"Hej, sieh mal die Strandhöhlen hier." Mit diesen Worten war Redsonja auch schon in einer davon verschwunden. Sie hörte nur noch einen erstaunten Laut von Ceyx, da er nicht zu wissen schien wo Redsonja jetzt eigentlich verschwunden war. Sie kümmerte sich jedoch nicht darum und lief weiter gerade aus.
Plötzlich trat sie auf etwas Weiches, doch wie immer hatte sie weder eine Fackel noch irgendetwas anderes dabei, was ihr Licht spenden konnte. Deshalb liess sie sich auf den Knien nieder und begann nach dem Gegenstand zu tasten, gegen den sie eben getreten war. Seltsam, dachte sie. Er war erstandlich warm. Beinahe wie ein menschlicher Körper, vielleicht etwas kühler. Sie tastete weiter und erschrak. Das musste ein Mann sein. Doch er war nicht erwacht. Schnell machte sich Redsonja dran wieder aus der Höhle herauszukommen, bevor er doch noch aus seinen Träumen hochschreckte.
Darauf suchte sie wieder die anderen auf, doch sie erwähnte nichts von dem ihr eben widerfahrenen Schrecken.
04.12.2003, 10:47 #54
Drake
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Müde und schlaff hingen seine Arme und Beine vom Karren hinunter, als ihm die Sonne in die Augen schien und ihn dazu zwang, die schöne, faszinierende Traumwelt zu verlassen. Drake war stolz auf sich und seine Schürfer gewesen. Dutzended Bäume hatten sie gefällt und gespalten, das sollte vorerst genug sein um ein Lager zu errichten. Doch Drake hatte noch anderes im Sinne. Er wollte sich ein kleines Schiff, nichts alzu riesiges, eben ein Schiff für höchstens fünfzehn Mann bauen, schnell sollte es sein, um aus dem Nebel heraus zu kommen und anzugreifen, und stabil, um Treffer gegnerischerseits wegstecken zu können. Er dachte da an einen Namen, und der hies "Black Rose" oder "Schwarze Rose", ja so sollte es seiner Meinung nach heissen. Und eine Galeonsfigur...dieses Meisterwerk würde seine Fähigkeiten als Künstler, Baumeister und Bootsbauer vereinen, um ein Geschöpf, halb Fisch, halb Weib zu erschaffen, was manche Seefahrer als Meerjungfrauen bezeichneten. eine schwarze Rose sollte dieses Fräulein in den Händen halten und an ihre Brust drücken, so sollte es sein. Doch zunächst zum Lager....

....Er sammelte ein paar übermüdete Arbeiter ein und ließ sie einige Bretter zu seiner ersten Baustelle bringen, das sollte das erste Unterbringungshaus sein. Also legte er einige Bretter zu Boden, befestigte sie aneinander mit dem Werzeug das er von den anderen Piraten erhielt, da sie ihn nun akzeptierten und nach kurzer Zeit entstand der Boden. Doch sie brauchten auch Wände....

...Ein paar der Helfer hatten Schaufeln gekriegt, sie sollten den Holzboden nun umgraben, um bis zum nassen, harten Sand durchzukommen. Während sie gruben ordnete er einem älteren Herren, der der Vater eines der anderen Nachwuchspiraten zu seien schien, an, er solle aus den Palmenblättern stabile und feste Hängematten knüpfen, wie er das anstellen sollte blieb ihm überlassen...
04.12.2003, 19:53 #55
Tuan
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"Soso, dann hab ich also richtig vermutet. Ihr seid Piraten..." Tuan blickte sein Gegenüber an. "Aber weshalb lasst ihr dann einfach so Fremde in euer Lager? Wir könnten ja von der Miliz oder so sein." Der Mann - der Pirat - mit dem Tuan sprach, winkte ab. "Achwas. Die Typen von der Miliz sind doch alle völlig verblödet. Ausserdem kennen durch eines unserer Geschäfte sehr viele Leute unser Lager. Naja, und wir sind nicht nur Piraten, sondern vor allem auch Geschäftsleute. Darunter fällt das überfallen und entern von Schiffen - was uns ja schlussendlich zu Piraten macht - aber auch anderes. Wir sind für alles offen, was Gold bringt. Und musstet ihr einen Wegzoll bezahlen oder nicht?" Tuan nickte. "Na siehst du..." strahlte der Pirat. Tuan grinste. Das waren schon komische Gesellen hier. Rauhe Männer, aber irgendwie doch nicht ganz so schlecht, wie man sich Piraten gemeinhin vorstellte. Ok, vielleicht hatte diese "Freundlichkeit" auch ein bisschen etwas mit der Kampfstärke der kleinen Jagdtruppe zu tun. Sie waren zwar nur zu viert, aber zumindest den drei Männern war anzusehen, dass sie erfahrene Kämpfer waren. Und wenn man es Redsonja vielleicht auch nicht ansah, sie konnte doch auch ganz passabel mit ihrem Schwert umgehen.
"Und..." setzte der Söldner zu einer weiteren Frage an, doch dann unterbrach er sich selbst. "Was ist denn da los?" Er blickte sich um und suchte den Quell des Lärms, der ihn abgelenkt hatte. Jemand schrie wie wild durch die Gegend. "Hilfe, Feurio, Zetter und Mordio!!!" Der Pirat meinte: "Ach das ist dieser doofe Bootsmann... ständig hat man Ärger mit dem Typ." Tuan war neugierig geworden und machte ein paar Schritte, so dass er um die Ecke einer der Hütten sehen konnte, aus deren Richtung das Geschrei kam. Und was sah er da? Die Banditin wurde von einem Piraten angeschrieen, wie es aussah, wollte er sich nächstens auf sie stürzen. Schnell eilte Tuan hinzu und sprang zwischen die beiden. "Ruhe! Was ist denn hier los?" rief er. Der Pirat verstummte tatsächlich, aber wohl eher aus Überraschung denn aus Ehrfurcht oder so. Dem Söldner war das egal, hauptsache der Typ hielt die Klappe. Er liess seinen Blick zwischen den beiden schweifen und fragte dann Redsonja: "Also, was soll das? Machst du gerade Bekanntschaft mit einem Piraten oder was?" Seine Schülerin wirkte etwas verwirrt und sprach: "Ich hab keine Ahnung, was der Irre da von mir will..." - "Irre? Ich geb dir gleich irre, du..." - "Ruhe, hab ich gesagt!" Tuan drängte den Piraten zurück. "Was willst du von ihr? Schon zu lange keine Frau mehr gehabt oder was?" Der Pirat knurrte etwas unverständliches, dann meinte er: "Dieses Miststück ist letzte Nacht auf mir rumgetrampelt, als ich am schlafen war. Ich wollte mich nur revanchieren..." Tuan runzelte die Stirn. "Und woher willst du wissen, dass es ausgerechnet sie war, wenn du doch geschlafen hast?" Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass dem Piraten jetzt die Puste ausging. Doch er wurde überrascht. Der Pirat grinste hämisch und antwortete: "Der Duft. Es roch in der Höhle so komisch, ganz ungewohnt, als ich aufwachte und meinen geschundenen Körper bemerkte. Und dann bin ich schnüffelnd durch das Lager gegangen und hab schliesslich den Übeltäter gefunden. Musste natürlich jemand Fremdes sein, denn alle hier aus dem Lager wissen, dass ich immer da schlafe. Und nun verlange ich Genugtuung." Mittlerweile hatten sich noch ein paar andere Piraten um sie gescharrt. Tuan blickte Redsonja an und fragte sie: "Ist das wahr?" Die Banditin druckste ein bisschen rum, dann sagte sie schliesslich: "Es wäre möglich, ja. Ich wollte eine der Höhlen erkunden und bin dabei wohl über jemanden gestolpert..." - "Ha!" machte der Pirat. Tuan überlegte kurz, dann meinte er: "Und jetzt willst du also Genugtuung?" Der angesprochene nickte nur grimmig. "Hm... mir kommt da grade so ein Gedanke..." sprach Tuan mit einem schelmischen Grinsen.
Keine zwei Minuten später hatten etliche Piraten einen Kreis auf dem Strand gebildet, in dessen Mitte sich Tuan, Redsonja und der andere Pirat aufhielten. "Findest du das wirklich eine gute Idee?" wollte Sonja von ihrem Lehrmeister wissen. Dieser nickte und antwortete: "Aber sicher doch. Den schaffst du doch mit Links. Ich setz auf dich. Na los, zeig ihm, zu was eine Frau fähig sein kann..." munterte der Söldner seine Schülerin auf. Dann trat auch er beiseite und reihte sich in den Kreis von Zuschauern ein. "Los!" Der Pirat zückte seinen Säbel und ging in Angriffstellung. "Na komm schon, Schätzchen. Oder soll ich dir zeigen, wie man das Spielzeug da an deiner Seite benützt...?" höhnte er.
Tuan war gespannt, wie sich seine Schülerin in dem Kampf halten würde.
04.12.2003, 20:20 #56
Redsonja
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"Du glaubst, dass das was da um meine Hüften baumelt eine Spielzeug ist?" Die Banditin zog die Brauen hoch. "Dann bleib bei deinem Sandkasten sonst könntest du dir noch weh machen."
"Ich musste bereits schlimme Schmerzen durchstehen, die du verursacht hast." Sagte der arme Geschädigte in jammerndem Ton. Dann griff er urplötzlich an. Den Haudegen schien es keinen Moment zu kümmern, dass eine Frau vor ihm stand, denn was nicht SEIN Schätzchen sein wollte, das war auch nicht als Frau zu behandeln. Redsonja konnte gerade im letzten Augenblick noch Shadowsong aus der Scheide ziehen und den Ansturm parieren. Zuerst musste Redsonja noch einige Schritte zurückweichen. Die Piraten rund herum grölten, ja sie begannen sogar Wetten abzuschliessen. Während sich Tuan nicht mehr so sicher zu sein schien, dass das mit dem Kampf eine gute Idee gewesen war. Doch plötzlich wagte die Banditin einen schnellen Vorstoss. Vor überraschung liess der Pirat beinahe seine Waffe fallen. Sie brachte ihren Gegener durch schnelle Schläge, die er kaum parieren konnte immer mehr in Bedrängnis. Sein Gesicht begann sich aber langsam zu verziehen. Er schien den Spott nicht ertragen zu können einer Frau unterlegen zu sein. Vielleicht wäre er es nicht einmal gewesen, wenn er sie nicht dermassen unterschätzt hätte. Inzwischen prügelte er eher auf das Schwert der Banditin ein, als dass er noch richtig zielte. Zweimal konnte Redsonja noch im allerletzen Augenblick zu Seite springen, dann schleuderte sie ihm den Säbel aus der Hand.
Wenn Blicke töten könnten dann wäre es der Banditin jetzt übel ergangen, trotzdem liess sie es sich nicht nehmen noch einen netten Rat loszuwerden: "Bleib lieber beim Riechen Süsser. Darauf kannst du dich wenigstens verlassen."
04.12.2003, 20:41 #57
Tuan
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Für einen Momet war es mucksmäuschenstill. Redsonja drehte sich unruhig einmal im Kreis. Tuan konnte sich vorstellen, dass sie sich jetzt fragte, ob sich die andern Piraten im nächsten Augenblick alle zusammen auf sie stürzen würden. Doch dann ging der Augenblick vorrüber und lautes Gelächter war vernehmbar. Auch Tuan lachte mit. Der geschlagene Pirat hingegen nicht, er wäre wohl am liebsten im Sand versunken. Und Sonja, nun, sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut. Tuan ging zu ihr und nahm sie am Arm. "Na, siehst du, was hab ich gesagt? War doch ganz einfach..." Die Banditin liess sich von ihrem Lehrmeister vom Kampfplatz wegziehen. Das Gelächter der Piraten verfolgte sie noch ein Stückchen.
"Er hätte stärker sein können als ich..." meinte Sonja schliesslich. Tuan grinste und sagte: "Weisst du was? Es würde mich nicht wundern, wenn er das sogar war. Aber bei diesem Kampf heute hast du deine vorläufig letzte Lektion gelernt..." Sonja sah ihn verständnislos an. "Letzte Lektion? Warum denn letzte? Und was für eine Lektion?" Tuan atmete tief durch, dann antwortete er: "Ich habe von General Lee einen speziellen Auftrag erhalten. Und der beinhaltet, dass ich keine normalen Schüler mehr ausbilden darf. Will heissen, du bist nicht länger meine Schülerin. Heute hast du gezeigt, dass du dich sehr gut selbst zur Wehr setzen kannst. Jetzt fehlt dir vor allem noch die Erfahrung. Und natürlich gibt es da noch den einen oder anderen Trick, den du noch lernen kannst. Aber es gibt noch viele andere gute Lehrer. Nunja, jedenfalls die letzte Lektion von mir ist: Auch wenn dein Gegner hundert Mal besser ist als du, du musst ihn nur davon überzeugen, dass du entweder tausend Mal besser oder tausend Mal schlechter bist als er. Denn entweder hat er dann schon von vornhinein alle Hoffnung auf einen Sieg verabschiedet und wird deshalb verlieren. Oder er unterschätzt dich so sehr, dass du ihn überraschen kannst und dann hast du ihn. So wie der Pirat eben. Ein Kampf wird nicht nur durch die Fähigkeiten mit dem Schwert entschieden. Es kommt da drauf an..." Und damit tippte sich der Söldner an die Stirn. Seine Schülerin nickte, machte aber irgendwie ein bisschen ein trauriges Gesicht, wie Tuan fand. "Nunnun, mach dir keinen Kopf, weil ich dich nicht weiter ausbilden kann. Los, lass uns als Abschluss deiner gelungenen Ausbildung einen heben gehen..."
05.12.2003, 16:26 #58
Mafio
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es wurde schon wieder dunkel und mafio hat immer noch kein Bett. Er beschloß sich mal zu den gesellen am lagerfeuer zu gesellen. sie saßen alle im sand und konsumierten diverse Alkoholika, Mafio setzte sich ohne was zu sagenv zu den Piraten. einer von ihnen klamperte auf seiner Laute eine Melodie die Mafio bekannt vorkam. Ohne zu überlegen raunte Mafio den Text er ihm in den Sinn kam.

"Ein Heller und ein Batzen, die waren beide mein, ja mein,
Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein, ja Wein.
Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein.
Hei-di hei-do hei-da, hei-di hei-do hei-da,
Hei-di hei-do hei-da, ha ha ha ha ha ha ha.
Hei-di hei-do hei-da, hei-di hei-do hei-da,
Hei-di hei-do hei-da."

Jetzt stieg der Musikant auch ein während er Lauter spielte und einige der Piraten kannten den Text anscheinen auch während andere nur im refrain Mitsungen

"Die Wirtsleut und die Mädel, die rufen beide: "O weh, o weh."
Die Wirtsleut wenn ich komme, die Mädel wenn ich geh, ja geh.
Die Wirtsleut wenn ich komme, die Mädel wenn ich geh.
Hei-di hei-do hei-da, hei-di hei-do hei-da,
Hei-di hei-do hei-da, ha ha ha ha ha ha ha.
Hei-di hei-do hei-da, hei-di hei-do hei-da,
Hei-di hei-do hei-da."

Mafio Sang zwar nicht wie ein Tenor aber so schlecht wars auch nicht.
"Mein Strümpfe sind zerrissen, mein Stiefel sind entzwei, entzwei,
Und draussen auf der Heide, da singt der Vogel frei, ja frei.
Und draussen auf der Heide, da singt der Vogel frei.
Hei-di hei-do hei-da...
Und gäb's kein Landstrass' nirgends, da säss ich still zu Haus, zu Haus,
Und gäb's kein Loch im Fasse, da tränk ich gar nicht draus,
Und gäb's kein Loch im Fasse, da tränk ich gar nicht draus,
Hei-di hei-do hei-da..."

Der Mann mit der Laute fragte: "Na und woher kennst du den Text?"
mafio: "Ich war 4 Jahre lang in der armee bis sie mich geen die Orks verheizen wollten. Da hab ich mich verpisst und bin untergetaucht. Von der Grundausbildung hab ich vieles vergessen aber die Lieder dort vergisst man nicht. und du?"
Pirat: "Dasselbe. nur das ich mich nach meinen ersten kämpfen abgesetzt hab und meine erfahrung behalten hab."
Mafio: "Eine Frage. weißt du ob hier irgendwo ein Bett frei ist? ich muss dauernd meine hose ausschütteln nachdem ich im Sand geschlafen hab."
Pirat: "So gings mir am Anfang auch. erst als wir ein Skandinawisches Handelsschiff geentert haben hab ich mir eines dieser "ISEA" fertigbetten mitgenommen."
Mafio: "und so wies aussieht gibts keins mehr, oder?"
Pirat: "Jep, 1. ist der Seehandel zum erliegen gekommen und 2. bist du kein pirat und kannst dir nicht einfach ne hütte bauen!"
Mafio: "hmm!"
Pirat: "Du könntest ja aber mal Garret fragen ob er noch ne Hängematte rumliegen hat, die müsste recht billig sein."
Mafio: "Das klingt gut werd ich machen!"
Pirat: "sag ihm Fidel schickt dich. . dann macht ers dir bestimmt billiger!"
Mafio: "werd ich machen!"
Mafio stand auf und schritt rüber zu dem Holzverschlag.
Mafio: "Hi, Fidel sagt du hättest eventuell ne Hängematte rumliegen?"
Garret: "Fidel? hmm las mal sehen!"
Garret ging zu seinen Kisten und stöberte etwa ne halbe stunde lang drin rum.
Mafio fing schon an im stehen zu dösen.
Garret: "Ah! ich habs!"
Mafio: "endlich?!"
Garret: "Ja, war ein bischen weit versteckt!"
Garret warf ihm ein weitgeschnittenes Stück Stoff rüber.
Garret: "das macht 100 Goldstücke"
Mafio: "Hundert Goldstücke?"
Garret: "Obwohl, Fidel. hmm... Okay 60 Goldstücke aber weiter geh ich nicht runter"
Mafio: "sagen wir 50 und 2 Stengel Sumpfkraut?"
Garret: "das klingt noch besser!"
Mafio gab ihm das gewünschte
Garret: "Weist du was? die Stengel verkauf ich jetzt für 30 Goldstücke pro stück weiter!
Mafio: "wieso das?"
Garret: "na weil es zur zeit nur das SL herstellt und die sind hier ein gutes stück weit entfernt! und dem faulen Pack hier ist es zu blöd soweit zu laufen."
Mafio: "egal. ich muss wenigstens nicht mehr im Sand schlafen!"
Garret: "Na dann."

Mafio ging zu zwei nichtweit voneinander stehende Palmen und wickelte die Beiden Schnurenden um diese. nachdem er sich vergewisserte das diese sein gewicht tragen legte er sich in die Matte und machte sich für eine gemütliche nacht ohne Sand bereit.
05.12.2003, 20:44 #59
Redsonja
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Langsam setzte die Banditin einen Fuss vor den anderen. Einige hier im Lager schienen sie bereits zu "kennen". Grüssten, liessen irgendeinen witzigen oder weniger witzigen Spruch laufen oder gingen einfach ihres Weges. Sie wusste auch nicht genau wohin sie wollte. Ihre Gedanken waren sowieso noch beim Kampf des vergangenen Tages. Ja, sie liebte es zu kämpfen, ohne Gewinner und Verlierer, nur als ein Spiel, doch immer wieder schien ihr dieses Spiel zu entgeleiten, sich zu verselbstständigen. Gestern hatte das keine weiteren Folgen gehabt, aber das Bild des sterbenden Hirten würde sie wohl nie wieder vergessen können. Langsam schüttelte Redsonja den Kopf, als ob sie hiermit ihre Gedanken hätte abwerfen können. Die Effektivität des Versuches hielt sich jedoch in Grenzen.
07.12.2003, 21:05 #60
Redsonja
Beiträge: 395

Redsonja war von tiefer Nacht umhüllt. Ein leiser Wind strich durch das Haar der Banditin, die mit leicht verträumtem Blick aufs Meer hinaus schaute. Der Horizont war kaum auszumachen. Wo war das Meer zu Ende und wo begann das Himmelsdach? Am liebsten hätte sich Redsonja von den sachten Wellen treiben lassen, doch dazu war es zu kalt. Die Banditin bekam beinahe fernweh. Auch wenn es ihr hier auf der Insel gefiel, doch sie war klein und manchmal fast einengend. Zudem hatte die Banditin die schlechte Angewohnheit immer wieder in Gefangenschaft zu geraten.
Urplötlich schreckte Redsonja jedoch aus ihren Gedanken hoch. Tuan stand bereits direkt hinter ihr. "Na? Was träumst du vor dich hin?"
Mit einem verträumten Lächeln auf dem Gesicht antwortete die Banditin: "Schau mal aufs Meer hinaus. Ist das nicht wunderschön. Diese beinahe unendliche Weite, der Wind und die Sterne. Ich könnte stundenlang hier sitzen..." Sie wusste nicht, ob das der Söldner nachvollziehen konnte. Ein solcher Kleingeist wie manch anderer seines Berufes schien er nicht zu sein, aber das hiess noch lange nicht, dass er mit ihr dieselben Vorstellungen von schönen Naturbildern hatte.
07.12.2003, 21:34 #61
Tuan
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Tuan musterte die Silhouette der Banditin. Ihr Körper war ein etwas dunklerer Umriss vor dem nächtlichen Meer und Sternenhimmel. Dann liess auch der Söldner seinen Blick schweifen, übers Meer, in die Weiten des Alls, wo all die Sterne blinkten. Seine Gedanken schweiften ebenso in die Ferne. Wie es jetzt wohl in Varant aussah? Ob das Haus seines Vaters noch bestand? Oder war es wie so viele andere dem Krieg zum Opfer gefallen? Oder einfach verrottet, da ja niemand mehr da war, um sich darum zu kümmern? Wie lange war es jetzt her, seit er seinen Vater verloren hatte und dann zur Armee ging? Tuan schüttelte leicht seinen Kopf und holte seine Gedanken zurück in die Gegenwart. Er legte seiner Gefährtin kurz die Hand auf die Schulter, dann blickte er nochmals zu den Sternen empor und drehte sich schliesslich um. Langsam schritt der Söldner über den Strand in die Dunkelheit.
11.12.2003, 13:01 #62
Tuan
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"Also, ich habe nun vor, langsam wieder zum Hof und zu Lee zurückzukehren. Wie siehts bei euch aus, bleibt ihr hier, wollt ihr noch woanders hin oder begleitet ihr mich?" Tuan blickte Blade, Ceyx und Redsonja der Reihe nach an.
Die letzten Tage hatte der hohe Söldner bei den Piraten damit verbracht, Kontakte zu knüpfen, Informationen und Erkundungen einzuholen und ein bisschen was über das neue Gebiet in Erfahrung zu bringen. Dazu hatte er auch öfters das Lager verlassen und war ein bisschen in den Tälern und Canyons herumgezogen, dabei hatte er auch nochmals das eine oder andere Tier erlegt. Zudem hatte Tuan anhand von ein paar Gesprächen mit verschiedenen Piraten herausgefunden, dass anscheinend kurz vor ihrer Ankunft hier schon ein paar Fremde gekommen waren. Allerdings übers Meer, mit einem Floss. Und wie der Söldner so aus den Bemerkungen und Hinweisen der Piraten geschlossen hatte, kamen für zwei der Besucher nur zwei allzu bekannte Personen in Frage. Wie es aussah, hatte es Bloodflowers und Schmok auch hierher verschlagen. War ja wieder typisch, bei den zweien musste man einfach mit allem rechnen, vor allem mit dem, was man am wenigsten erwartete. Aber seltsamerweise waren die beiden nirgends mehr auffindbar. Einige Piraten behaupteten sich zu erinnern, wie sie den einen gesehen hatten, wie er sich völlig zulaufen liess und dann die Besinnung verlor. Einige Zeit später dann war es den Piraten, mit denen er getrunken hatte, ebenso ergangen. Und als sie erwachten, war von dem Fremden keine Spur mehr zu entdecken. So ähnlich war es auch beim andern vonstatten gegangen. Seitdem blieben die beiden wie vom Erdboden verschuckt. Aber wie gesagt, bei den beiden musste man mit allem rechnen.
Nun hatte Tuan aber vorläufig genug von den Piraten, er wollte auf den Hof zurückkehren. Immerhin hatte er dort Verpflichtungen. Er würde, wenn es sein musste, auch alleine zurückgehen. Aber einfach so, ohne ein Wort zu sagen, wollte er doch nicht verschwinden, deshalb erkundigte er sich nun bei seinen Gefährten, was sie so geplant hatten.
11.12.2003, 21:08 #63
Redsonja
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Obwohl es Redsonja hier im Piratenlager ausserordentlich gut gefiel schloss sie sich gerne Tuan an. Sie wollte den Rückweg doch nicht alleine auf sich nehmen, da unterwegs doch noch einige Gefahren zu lauern schienen. Zudem mochte sie die Gesellschaft ihres Lehrmeisters. Nein, sie musste sich korrigieren Exlehrmeisters. Er hatte sie im positivsten Sinne überrascht, als er zu ihr gestossen war. An dem einen von vielen Malen, wo die Banditin am Ufer gestanden und in die Ferne geschaut hatte. Sie musste seinetwegen sogar ihre Vorurteile Söldnern und dem übrigen "Geseindel" gegenüber vielleicht doch nochmals revidieren. "Von mir aus können wir gleich aufbrechen." Erwiederte sie. Ceyx und Blade nickten bestätigend. So kehrte der kleine Trupp dem Räuberlager auch blad wieder den Rücken zu und lief in die Nacht hinein. Bald wurden sie von der Dunkelheit verschlungen.
12.12.2003, 11:54 #64
Khamôn
Beiträge: 160

Es war nicht einfach sich in der neuen Welt zurecht zu finden. Zahlreiche unbekannte Wege säumten die Landschaft, bevölkert mit allen möglichen Tieren. Khamôn war stets bemüht den größeren Exemplaren auszuweichen um nicht noch von einem Snapper oder gar einem Troll vermöbelt zu werden.
Je weiter er nach Nordwesten kam, umso wärmer wurde es auch. In der Ferne konnte er einige kahle Felsen erkennen und die ersten Palmen standen am Wegesrand. Nach den ländlichen Gegebenheiten im Minental und der Umgebung rund um Khorinis war dies ein wirklich interessanter Anblick. Doch so schön die Landschaft auch war, nirgendwo begegnete er einem Menschen. Er hatte sich sagen lassen, dass die Piraten hier irgendwo ihr Lager haben mussten, doch wo sollte das sein ?
Eine sanfte Meeresbrise wehte ihm um die Nase und der ehemalige Milizsoldat folgte dem Pfad, der offensichtlich zum Meer führte.
Bald schon konnte er einen notdürftig zusammengezimmerten Wachturm erkennen, der neben einem Hügel stand, auf dessen Spitze sich ebenfalls ein Turm befand. Vorsichtig näherte sich Khamôn den dort arbeitenden Leute und erkannte schnell, dass er sein Ziel endlich gefunden hatte. An ihrer Kluft konnte er unschwer erkennen, dass es sich hier um Piraten handeln musste.
Er wandte sich an den scheinbar ranghöchsten Freibeuter, welcher mit verschränkten Armen die Arbeit der anderen begutachtete.

Hallo, schön habt ihr es hier. Wie ich sehe ist das Lager noch im Aufbau, da könnt ihr doch sicher noch tatkräftige Unterstützung gebrauchen.
14.12.2003, 19:31 #65
Waldläufer
Beiträge: 792

" Sieht so aus als wären das die Sorte von Kerlen die du gesucht hast. Oder täusche ich mich ?"
Langsam kam Gardiff hinter Leila hinterher und seine Miene verfinsterte sich mit jedem Schritt den er sich der im Bau befindenden Palisade näherte. Seine Hand ruhte auf seinem Schwert und misstrauig blickte er um sich. Diese Typen sahen alles andere als friedfertig oder vertrauenserregend aus.
Doch was sollte er tun Leila wollte hier hin und ihr schien das ganze auch vertraut zusein. Zumindest zeigte sie kein Anzeichen von Zweifel oder Unentschlossenheit und so lies Gardiff ihr den Vortritt. Sie hatte hier so wie so mehr Sympatiepunkte bei den Kerlen als er und wenn sie doch grob angegangen werden würde könnte er ja immer noch aus dem Hintergrund eingreifen.
14.12.2003, 19:52 #66
Lei|a
Beiträge: 126

Da der Typ keinerlei anzeichen machte sie anzusprechen ginge Leila zielgenau auf die Öffnung in der Palisade zu, Gardiff folgte ihr vorsichtig, doch gleich als sie die Palisade erreicht hatten, erwachte der Pirat zum Leben "he ihr da, wartet mal, wer hat euch erlaubt hier durchzugehen?" mit schnellen Schritten stand er wieder vor ihnen, die Hand hielt er nun griffbereit an seinem Säbel. Da Leila sah, dass es zu einer schlimmen auseinandersetzung kommen konnte, da der Pirat und Gardiff ihre waffen bereithielten, hielt sie es für das beste selbst zu sprechen.
"Nur die Ruhe! Wir sind Wanderer die vom Weg abgekommen sind und da haben wir den Grog gerochen und stimmen gehört und so dachten wir, hier könnten wir vieleicht ausruhen!" misstrauisch schaute der Palisadenwächter die beiden an, es gefiel ihm wohl ganz und gar nicht, dass wenn sich eindlich mal ein hübsches Mädchen zu ihnen gesellte sie auch noch einen harten Burschen als leibwache dabei hatte. "Nun, wir habens hier ganz gemütlich doch lassen wir normalerweise keine Fremden herein, sofern sie nicht genügend inhalt aus ihren Geldsäckeln hinterlassen!" ein fieses grinsen erschien auf dem Gesicht des Piraten Leila trat näher, sie machte ein den Tränen nahes gesicht und meinte dann schauspielerisch traurig gestimmt " Aber ihr könntet doch mal eine Ausnahme machen" nicht nur ihr trauriges erscheinen liess den Piraten erweichen, auch, was Gardiff nicht mitbekam, der kurz freigegeben Blick auf ihren Ausschnitt verhalf dem Piraten zu Gurmütigkeit. "Nun gut, ihr könnt passieren, aber stiftet keine Unruhe und lasst eure Finger von sachen die euch nicht gehören!" meinte er dann und liess die beiden ins Lager.
Vor ihnen lag ein breiter strand auf dem einige Hütten standen, an einem Feuer sassen einige Piraten und betranken sich. Ansonsten war nicht viel los, aber so der ein oder andere ging einer aktivität nach.
Die Blicke die ihen nun zugeworfen wurden, waren ein stück weniger abneigend, mehr interessierend und respektvoll, hier schien man zu respektieren wer zu kämpfen können schien. Immer wenn sie an jemandem vorbeigingen wurden sie gegrüsst und erwiderten ihren Gruss.
Als sie dann etwas abseits am Strand standen meinte Gardiff "scheint ganz so als hättest du deine Piraten gefunden!" "Ja scheint so, gefällt es dir nicht?" Leila musste feststellen, dass Gardiff überhaupt keine Freude daran hatte sich in diesem Lager zu bewegen sie im gegensatz genoss die Meeresluft und die Gesellschaft der rauhen Kerle. Sie hatte jahrelang auf see gelebt und die Matrosen auf dem Schiff ihres Vaters waren nicht minder so rau und lüsternd wie die Piraten die sie belieferten.
14.12.2003, 20:10 #67
Waldläufer
Beiträge: 792

"Nun ja..." Gardiff überlegte kurz wie er seine Befinden ausdrücken konnte. "...die Typen hier saufen fast so viel wie die Söldner auf dem Hof von Onar und die sehen auch nicht wirklich besser aus." Kurz huschte ein Grinsen über das finstere Gesicht des Waldstreichers als er einen Piraten sah dessen Zähne nicht mehr alle im Mund vorhanden waren sondern teils an einer kette um seinen Hals baumelten. Die, die noch im Mund waren sahen teils recht verfault aus.
Gardiff lies sich auf einem Baumstamm nieder und sah zu Leila auf welche immer noch neugierig um sich sah.
"So aber nun sag mir endlich was dich hier zu den Leuten zieht. Keine normale Frau würde sich freiwillig unter solche Rüppel wagen."
15.12.2003, 18:55 #68
Lei|a
Beiträge: 126

Leila dacht nicht sehr lange darüber nach, schliesslich war sie nun ja an ihrem Ziel und ausserdem vertraute sie Gardiff wie keinem anderen Menschen, "Sie sind die einzige Verbidnung die ich noch zu meiner Vergangenheit habe! Mein Vater wurde getötet nur weil er solchen Menschen etwas zu essen gab als sie hungerten und blos weil der Handel mit ihnen einfach und unkompliziert ablief und nicht wie in den Grossstädten man noch hunderte von Formularen ausfüllen musste und auch noch alles exakt stimmen musst! Ich werde also hier bleiben und mich wenn möglich ihnen anschliessen!" nach diesen Worten war der Gesichtsausdruck gardiffs noch besorgter als zuvor "Aber mach dir keine Sorgen um mich ich hab mein ganzes Leben mit solchen und deren ähnlichen verbracht ich weiss wie man mit ihnen umgeht! Und ausserdem sehe ich in ihnen die einzigen Verbündeten mit denen ich Rache am Gefolge des Königs nehmen kann die meinen Vater auf Feige Weise grundlos getötet hatten!" Leilas Gesichtsausdruck war nun verbittert und man konnte in ihrer Nähe den Hass spüren der von ihr ausging, Gardiff musste jetzt wohl verstehen wieso sie hier war und wieso sie vorher auf dem Hofe Onars anzutreffen war und nicht in der Stadt.
Der Nebel war immer noch sehr dicht, die Stimmung die im Lager herrscht war etwas sehr spezielles, da vom Meer her der Nebel versuchte das Land zu erobern, dieses sich aber mit allen Kräften zu wehren scheint.
15.12.2003, 19:31 #69
Waldläufer
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Langsam klärte sich das Gesicht des junge Gildenlosen auf. Er versatnd Leila gut, ja sogar mehr als nur gut. Er konnte exakt nach vollziehen was sie fühlte, durchgemacht hatte und was sie nun antrieb.
Auch sie war eine Waise wie er selber. Nur mit dem Unterschied dass sie jemanden hatte zu dem sie sich scheinbar flüchten konnte und der sie aufnahm, sich um sie kümmerte.
" Das hier ist so was wie eine Familie für dich oder ?" fragte Gardiff und sah sich noch mal nach den zwielichtigen Gestalten um. Leila wollte etwas erwiedern doch der Barde hob beschwichtigend die Hand.
" Ich versteh dich vollens. Auch ich bin eine Waise, nur habe ich keine Freunde oder Vertraute zu denen ich mich hingezogen fühle. Ich habe mich allein durch mein Leben geschlagen und war so glücklich. Doch du siehst in diesen Männern hier Erinnerungen an alte Tage, deinen Vater und deine Kindheit. Ich bin sicher wenn ich du wäre würde ich auch hier bleiben. Doch ich werd nicht lange hier verweilen. Meine Freunde müssen mal wieder von mir Heim gesucht werden und auch so scheeit dieses Land hier danach erkundet zuwerden." Der Waldstreicher erhob sich langsam und nahm sein Bündel. " Am Besten ich gehe gleich. Dann kannst die Kerlchen hier schon mal darauf vorbereiten dem König in den Hintern zutreten."
Gardiff grinste und trat etwas näher. " Und wenn du einmal am Drücker bist. Trit ihn für mich mit. Wegen seinen Bürokratenärschen war ich in der Barriere."
Er rückte seine Sachen zurecht prüfte den Sitz seines Bündels und sah die hübsche Frau och mal an. " Ich bin gern mit dir durch die Lande gezogen und muss zugeben das ich kaum eine schönere Begleitung hatte. Leb wohl und vile Glück."
Der junge Barde drückte Leila noch einen sanften Kuss auf die Wange und wand sich zum Gehen nach dem angefangenen Palisanentor.
15.12.2003, 19:53 #70
Lei|a
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"Du bist immer wilkommen falls du mich mal besuchen willst!" rief Leila Gardiff noch nach, er kehrte sich noch ein letzes mal zu ihr um lächelte ihr nickend zu, dann verschwand er zwischen den Hütten. Leila würde ihn wohl so schnell nicht wiedersehen, doch er hatte es geschafft ihren Lebenswillen wieder zu wecken, ihr das Gefühl von Freundschaft zu geben und alles in allem hatte sie das Leben schon lange nicht mehr so genossen wie mit ihm zusammen, ungewöhnlich für eine Frau, liess sie das Kompliment von Gardiff von wegen schön kalt, auch dies hatte sie während ihrem Leben auf See gelernt, nie auf schmeicheleien von Männern hineinfallen, obwohl Gardiff es sicherheit ernst gemeint hatte.
Nachdem sie kurz in Gedanken versunken war hatte sie sich wieder von dem Hassgefühl gelöst, das sie kurzzeitig gespürt hatte.
Sie liess die Finger etwas in der Luft herumfahren und meinte "Na dann wollen wir mal", gemütlich schritt sie zum lagerfeuer im Zentrum des Lagers zurück, dort erzählte gerade ein alter Pirat eine alte Seemannssage. Als Leila sich zu ihnen setze, schaute der Pirat der neben ihr sass zu ihr hinüber und meinte "Na hallo meine liebe, was willst du denn hier?" ein lächeln machte sich âuf seinem Gesicht breit und Leila sah, dass ihm die Schaufelzähne fehlten, der kleine rest des einen, liess sie schliessen, dass er sie bei einer schlägerei verloren hatte. Doch wusste sie genau was man auf so eine Frage zu antworten hatte, anstatt die unsichere zu spielen meinte sie hart "Wie wärs, wenn du mir einen Grog gibst, damit ich meinen Körper etwas aufwärmen kann!" das erstaunen der Piraten war gross und nun blickten auch die anderen zu ihr rüber und der alte hatte in seiner Erzählung gestoppt. Der Pirat, der sie gefragt hatte brach in schallendes Gelächter aus, nachdem er sich dann ein wenig beruhigt hatte meinte er "He kleine, das Zeugs hier ist nichts für schwache gemü..." doch weiter kam er nicht leila hatte sich den Krug vor dem Piraten geschnappt und kippte ihn leer, zwar war nicht mehr ganz die hälfte darin, doch reichte das schonmal um erstaunen zu stiften. Als ob sie ewarteten, dass Leila bald nach hinten kippen würde und nicht wieder aufwacht schauten die Piraten sie an, mit einem gemisch aus erstaunen und fiesheit im Gesicht. Doch sie fiel nicht nach hinten, zwar merkte sie, dass sie es nicht mehr gewöhnt war mal ab und zu einen Grog herunter zu leeren, doch umfallen würde sie noch lange nicht. "Hrmm, nun gut denn wo war ich stehen geblieben... " began der alte und erzählte weiter von Seeschlangen und Orkschiffen, ganz beschämt stand der Pirat neben Leila auf und verschwand hinter ihnen.
Leila horchte kurz der Erzählung des alten, als der andere Pirat auch schon wieder erschien, er hielt zwei Grogkrüge in der Hand, der eine reichte er Leila, den anderen brauchte er wohl um seinen Frust zu vergessen.
15.12.2003, 21:38 #71
Waldläufer
Beiträge: 792

" Immer wieder willkommen ..." murmelte Gardiff lächelnd als er dem Tor näher kam und Leilas letzte Abschiedsworte hörte.
" Nein meine liebe Leila du wirst mich erst mal nicht so schnell wieder sehen. Dein Platz hast du gefunden. Jetzt mach auch was darauß und lass dich nicht von einem herumstreundendem Tuhnichtgut ablenken."
Murmelte der Gildenlose weiter vor sich hin und stapfte durch den Sand durch das Tor wo ihn der wachhabende Pirat grinsend anbrabbelte.
" Na hast die Klein verkauft oder steckt die unter deinem Mantel ?"
" Das Fräulein ist bei euren Männern geblieben." entgegnete Gardiff abgekühlt und gelassen. " Und ich rate euch sie anständig zu behandeln. Ich bin in der Nähe und wenn mir etwas zu Ohren dringt und ich habe gute Ohren dann zieht euch warm an."
Der Wächter schien etwas überrumpelt und starrte den Burschen vorsich perplex an.
" Doch bis dahin sorgt euch nicht Großer. Gebt nur acht auf sie und holt euch bei der steifen Brise keine Erkältung. Lebt wohl."
Ein Grinsen huschte über das junge wettergegerbte Gesicht des Barden und mit flinken Schritten huschte er aus dem Tor und verschwand mit kraftvollen und geschickten Sätzen zwischen den Steinen der Klippe.
19.12.2003, 21:11 #72
Aros
Beiträge: 193

Die Wache bei den halbfertigen Palisaden ließ Aros und Störte schweigend passieren, sie kannte die beiden längst, auch wenn sie nicht zum Lager gehörten. Schon ertönte das stetige Rauschen des Meeres und das Rauschen einer warmen Brise von der See her in Aros Ohren, und er fühlte sich glücklich - viel mehr als je zuvor auf Onars Hof. Das klare dunkle Wasser, das seine Töne zu immer neuen Melodien von Glucksen und Rauschen verband, erweckte Erinnerungen in Aros, als er noch als Fischer in Khorinis gelebt hatte, mit seinem Vater, der damals noch ein kräftiger, stattlicher Mann gewesen war...
Ein lauter Nieser von Störte und der Rotz, der daraufhin in Aros' Gesicht landete, ließ ihn in die Gegenwart zurückkehren. Hastig verließ er den Vater, eilte zum Strand hinab, besorgte sich bei einem Piraten eine ordentliche Buddel Rum, setzte sich in den Sand, mit dem Rücken an eine Palme gelehnt, deren Blätter sich sanft im Wind wiegten - und ließ das gute Gesöff seine ewig trockene Kehle hinunterrinnen. Dann setzte er glucksend ab und murmelte: "So! Da bin ich wieder!"
21.12.2003, 18:54 #73
Drake
Beiträge: 1.084

Was für ein Anblick. Der Tag geht seinem Ende zu, sowie die Sonne ihren alltäglichen Lauf beendet. Nur noch die hälfte dieses herllichen Stückes war am Horizont zu sehn, sodass das Meer in einem rötlichem Himmel noch erhellt wurde, wobei das Land sich in dunklen Schatten wog. Drake lag dabei nur faul am Strand herum, ließ seine unbekleideten Beine in den kommenden und gehenden Wellen baden, wobei seine Stiefel irgendwo in der Hängenmattenbude bei seiner, für ihn beanspruchten Matte standen und einen Teil der guten Luft verpesteten...

...Als der eine mit seinem alten Vater wieder auftauchte. Er war schon länger wieder im unfertigen Lager, war Drake jedoch nicht aufgefallen. Nun gut, Drake rief ihn und seinen alten Vater zu sich, bat sie höflicherweise da er ienen guten Tag hatte, sie sollten sich zu ihm setzen. Nun, da die zwei neben ihm im kühlen Strand saßen sprach er nun im milden Ton mit ihnen, während sein Blick noch auf den leichten Wellen lag.

"Nun ihr beiden... Ich hätte Arbeit für euch. Arbeit für jeden Mann in diesem Lager..." sprach er während hinter ihnen ein kleines Gelächter hinterherkam, das von einem Lagerfeuer aus kam, das aus einer Feuergrube und vier gegenüberliegenden Baumstämen bestand, auf dem einige Schürfer saßen.
"Die Kalte Zeit steht vor uns, ja der Winter hat angefangen. Unsere Vorräte sind knapp. Sehr knapp. Obwohl einige der Arbeiter hier regelmäßig Jagen gehen reicht das nicht, weshalb ich mich entschieden hab den Lagerbau vorerst einzustellen und... ein Schiff zu bauen, mit wessen Hilfe wir uns was kapern werden. Bote, Handelsschiffe, sollten welche kommen versteht sich. Hier ist eine Planzeichnung, Morgen sollten wir Anfangen, solange könnt ihr ja die vielen Holzbretter, die für den Lagerbau angeschafft wurden aus der Lagerhöhle da hier her an den Strand schaffen...."

Er unterbrach seine Predikt in dem Gewissen, sie würden jetz losgehen. Dem war aber nciht so. Stattdessen saßen sie noch im Sand, bis er sie mit einem grimmigen Blick bereicherte...
21.12.2003, 20:45 #74
Aros
Beiträge: 193

Desinteressiert wandte Aros seinen Blick von Drake ab. Warum wollte der Kerl ständig arbeiten? Ein Schiff? Der war ja bekloppt. Schon seit Ewigkeiten war kein Handelsschiff mehr an der Küste vorbeigefahren, und nun wollte der ein eigenes Schiff bauen, um andere zu kapern? Gerade jetzt, wo nicht einmal genug Holz für die Palisade und den Lagerbau da war. Und wer würde sich schon die Mühe machen, ein Schiff zu bauen, wo doch jetzt solche Ruhe im Lager herrschte. Solange genug Grog da war, war alles bestens. Und überhaupt...
Aros erhielt einen unsanften Rempler von Drake in die Rippen, der ihn nun zornig anfunkelte, der gütige, nette Ausdruck von vorhin war nun verschwunden und seine Stirn zog sich in Falten. "He Man, schon gut, lass mich noch eben den Rum fertigtrinken, klar?"
Mit einem Seufzer hob Aros den Flaschenhals zum Mund und wollte weiter an dem Feuerwasser nuckeln - doch da war nichts mehr. "Ach, so ´ne Scheiße!" Fluchend warf er die Flasche vor sich in den Sand, wo sie sogleich von den Ausläufern der Wellen erfasst und ins Meer gespült wurde. Dort dümpelte sie noch eine Weile an der Wasseroberfläche herum, dann ging sie unter und Aros blickte wehmütig um sich. Drake knurrte und räusperte sich.
"Schon gut, ich mach ja schon. Komm, Ströte, tun wir, was er uns sagt..."
Schwerfällig erhob sich Aros und wankte zu der Lagerhöhle, die Drake ihnen gezeigt hatte, um mit der Arbeit zu beginnen. Er hätte gar nicht erst zu hoffen wagen sollen, dass Störte ihm half, denn der war mit Trinken noch längst nicht fertig...
22.12.2003, 02:20 #75
Störtebeker
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Zunächst hatte der alte Opa keine Lust auf einen ganzen Schiffbau. Was sollte es ihm bringen? Er wollte lieber Ruhe haben und relaxen, aber Drake war wieder mal so arbeitsgeil. Doch blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Noch dazu konnte er so mal wieder seine alte, jedoch längst in Vergessenheit geratene Fähigkeit nutzen, nämlich seinem Wissen in der Statik. An sich bräuchten sie dann nur noch einen Bootbauer oder jemanden, der mit Holz arbeiten konnte, einige Arbeiter, aber dafür war ja Aros da, und eine Menge Holz.
So stieg er mit dem Grog aus dem Sand auf und nahm die Pläne zur Hand. Aros rief bereits aus dem Schuppen nach ihm. Sicherlich wolle er, dass er selbst das Holz rausschleppt, dabei konnten sie wohl schlecht sofort mit dem Schiffbau anfangen.
Er reagierte deshalb gar nicht erst auf Aros Rufe, sondern studierte im fahlen Kerzenschein Drakes Pläne.
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