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> Rollenspiel [Q] Das Land Gorthar # 7 |
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01.01.2004, 12:41 | #126 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Dieser Aufstieg war nun also das letzte, bevor sie in die Siedlung kommen sollten. Sie hatte sich das ganze sehr gut angeschaut. Die zerklüfteten Felsen, die herabrollenden Kiesel und die großen Steinbrocken. Zudem ging es steil nach oben, aber in einem Winkel, in dem man noch laufen konnte. Es erinnerte sie kaum an den Schicksalsberg, das alles war hier anders. Man konnte immer noch den Wald sehen, je höher sie kamen, je kleiner wurde er. Die Luft hier oben schien gefroren, wurde schwerer und schwerer in ihren Lungen, dabei waren sie doch kaum höher als bei den Hängen. Nebelschwaden legten sich um die Berge und auf dem Boden kräuselte sich die weiße Pracht. Sie war materielos und man konnte sie einfach mit den Stiefeln zerteilen, doch es wurde kalt hier oben. Der Nebel hatte einiges verborgen, nicht nur die Kälte hielt sich anscheinend nur hier oben, auch die spitzen Steine. Hier war alles noch sehr natürlich und wild geblieben, der ganze Berg schien sich kaum verändert zu haben. Es gab nur einen schmalen Weg, der aber war schon oft begangen. Der Stein war platt getreten und hatte keine spitzen Ecken und Kanten mehr. Hier mussten schon einige Leute vor ihnen vorbei sein. Das einzige was sie beruhigte war, dass dort oben Menschen lebten, also dieser Berg schon oft bestiegen sein musste. Eigentlich war sie ja lieber alleine, aber dieses Mal freute sie sich fast auf ein paar neue Gesichter. Sie war gespannt auf die Menschen, die dort oben mehr oder weniger freiwillig lebten. Die Steine wichen krachend zurück, immer waren es Kieselsteine, die unter ihren Schritten wichen und polternd nach unten fielen, die größeren, die waren fest mit dem riesigen Stein verschmolzen, vielleicht auch festgefroren. Die Geräusche klangen manchmal wie Musik, wenn ein kleiner Stein die ganzen Felsen hinunter fiel, wie bei einer Treppe, Klick, Klack, Klick... Der Nebel lichtete sich schon nach ein paar Metern und dann sahen sie erst den richtigen Aufstieg vor sich. Es war noch ein gutes Stück, aber zum Glück wollten sie ja nicht zum Gipfel, das wäre mehr als ein gutes Stück. Dieser Gipfel, er war nämlich noch sehr weit weg, sein ganzer Schatten nahm eine übergroße Fläche ein, irgendwo hier mussten gewaltige Gebirgsketten sein. Gorthar.... Sie war sich sicher, dass sie es schaffen würden, es war schließlich nur ein einfacher Aufstieg, kein Grund Zweifel walten zu lassen, sie durften sie nicht zerfressen, sie waren selbstsicher und diszipliniert. Isabell nahm die Hand ihres Bruders und lächelte ihn an, danach zog sie ihn weiter hoch, sie durften sich nur nicht verlieren, nicht alleine lassen. |
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01.01.2004, 13:55 | #127 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Eigentlich war es egal, wohin sie auch traten waren Steine, jetzt hatte sich selbst das zähe Moos verabschiedet, hier gab es wirklich nichts Grünes mehr. Die zerklüfteten Berge waren nun endgültig zu einer toten Region geworden, Gras und anderes Grünzeug war verschwunden. Nun wurde es eben ziemlich einsam und ungemütlich, die Natur forderte ihren Tribut, auch bei ihnen. Immer weiter nach oben trug es ihre kleinen Körper, die im Vergleich zu dem Berg ein kleines Hindernis waren. Wenn man zurückblickte hatte man jetzt schon einen wunderbaren Ausblick auf den Wald. Die Bäume wurden immer kleiner und man konnte kaum mehr etwas erkennen, aber man sah jetzt nicht mehr die einzelnen Details, sondern die Masse. Man konnte sehen, wie groß dieser Wald doch war, trotz seiner unglaublichen Größe sahen sie nur ein Bruchteil und das von hier oben. Irgendwo hinter den Waldrändern war Gorthar, die Stadtmauern waren gerade so zu erkennen, denn der Nebel verhinderte einen optimalen Blick in die Ferne, außerdem peitschten hier oben ganz schöne Winde durch das Gebiet, es war nun nicht mehr so leicht vorrann zu kommen. Aber alles hatte auch seine guten Seiten, denn dadurch das es so windete und kalt war, hinterließen sie absolut keine Spur, weder die sichtbaren, noch die etwas weniger sichtbaren. Sie gingen lautlos und wahrnehmungslos den Berg hinauf. So konnten diese verdammten Würmer, wenn sie denn überhaupt wach waren, sie nicht wahrnehmen. So hoffte er zumindest. Ein Kampf auf diesem gefährlichen Gebiet wäre alles andere als einfach abgelaufen. Das brüchige Gestein und die spitzen Steine waren alles andere als gut zum kämpfen, vorallem wenn es um einen Wurm ging, der um einiges größer wie man selber war. Aber es würde schon gut gehen. Die Idee sich gegenseitig festzuhalten war aber nicht schlecht, denn die Winde hier oben waren echt brutal und je mehr Gewicht man hatte, desto besser, schließlich wollten sie nicht weggeweht werden. Eigentlich eine ziemlich fantasievolle Idee, aber die beiden waren wirklich so leicht, dass man es fast befürchten konnte. Aber das war gar nicht ihr Problem, viel weniger war es die Tatsache, dass sie wieder nichts tun konnten, außer vorwärts zu gehen, eigentlich war das doch ziemlich komisch. Immer häufiger schwiegen sie, wie sollte man auch schon hier reden. Er wusste eigentlich gar nicht, warum er sich jetzt schon wieder Sorgen machte, aber irgendwie hatte er das im Gefühl... |
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01.01.2004, 14:37 | #128 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell spürte immer noch wie kalt Rociels Hand war, als ob kein Blut durch sie durchfließen konnte, aber trotzdem wurde sie immer wärmer und wärmer, je länger sie sich festhielten. Es ging auch immer weiter nach oben, bald schon waren sie auf einer unglaublichen Höhe, wobei man sagen musste, es kam ihnen nur aufgrund des Neigungswinkels des Berges so vor. Eigentlich war es nicht wirklich hoch, eigentlich war es gar nicht mal so weit, aber trotzdem. Immer wieder waren große Steinflächen zusehen, die einfach so in den Berg geschlagen wurden und auch gut der Platz von einem oder zwei Häusern sein konnte. Aber Anzeichen von menschlicher Zivilisation sah man noch nicht. Der Wald war inzwischen zu einm großen schwarzen Punkt verkommen, aber sie drehte sich nur noch ein einziges Mal um, den Rest des Wegs hielt sie meistens den Kopf gesenkt, um dem immer stärker werdenden Wind keine Angriffsfläche zu bieten. Ihre Schritte wurden von Zeit zu Zeit immer langsamer und bald schon kamen sie fast zum stehen. An ihren Füßen bildeten sich schon Eiskristalle, teils wegen des Nebels und teils auch wegen des eiskalten Windes, aber das war noch lange kein Grund aufzuhören. Natürlich gingen sie weiter. Das Schlimmste stand ihnen jedoch noch bevor, denn was sie erst gar nicht bemerkten, was aber bald kaum noch zu übersehen war, Schneeflocken fielen vom Himmel. Es waren erst nur kleine, ganz feine Flocken die auch sofort auf dem Boden zu Wasser schmolzen. Aber es wurden immer mehr, je höher sie auch kamen. Der Wind wirbelte sie wild umher und ließ sie gar nicht erst in ihrer Schönheit fliegen, sie donnerten in ihre Gesichter, auf ihre Körper und an den Fels. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Wenn jetzt noch einer dieser Würmer gekommen wäre, dann wäre wirklich alles perfekt gewesen, aber das blieb ihnen zumindest vorerst erspart. Der Himmel war nach wie vor weiß und schneeklar, hatte sozusagen die Farbe seiner jetzigen Pracht angenommen, aber dieser Schnee war zwar schön anzusehen, doch er war ein wahres Ärgernis. Anfangs fühlte sich das ganze auf den freien Hautflächen wie dem Gesicht noch angenehm an, aber der Wind war grausam, er sorgte dafür, dass die kleinen Schneekörner wie Bolzen auf ihre Haut geschossen wurden. Bald schon sorgte die zusätzliche Kälte für ein oder zwei Grad weniger Temperatur auf ihrer Haut und das spürte sie auch. Zwar hatten sie sich noch einmal zusätzlich angetrieben und waren noch mal ziemlich schnell weitergekommen, aber die Siedlung erreichten sie trotzdem erst mal nicht. Der stechende Schmerz tat langsam weh und sie musste auf die Zähne beißen. Aber dann merkte es ihr Bruder, obwohl er vor ihr lief, vielleicht zitterte ihre Hand ja? |
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01.01.2004, 16:01 | #129 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Diese verdammte Schnee, warum musste es auch ausgerechnet jetzt schneien, so ein Mist aber auch. Das ganze kam genau so plötzlich wie auch unerwartet, aber jetzt hatten sie den Schlamassel und mussten irgendwie damit leben, er hatte gehofft, dass das nie eintreffen würde, denn er wusste genau, weswegen sie ja überhaupt nach Teljarsfeld hochgingen, nicht nur wegen den Zutaten für die Rüstung, sondern auch wegen warmen Klamotten. Genau das war ja ihr Problem, eigentlich unvorstellbar und doch war es so. Nun hatte er es also vor seinen Augen, etwas was total unberechenbar hereinbrach und doch mussten sie eigentlich damit rechnen. Schnee. Richter, kalter Schnee und ein unbarmherziger Wind, der ihnen keine Ruhe ließ. Das sie es noch irgendwie schaffen konnten, daran glaubte er nicht mehr, also mussten sie versuchen durch den Schneesturm hindurchzukommen. Mal abgesehen davon, dass die Sicht binnen zwei Minuten auf ein Minimum von einem Meter sank, hatten sie noch genug andere Probleme. Er hatte es wirklich gespürt, in seinen Adern und seiner Hand, aber nicht nur das, selbst sein Amulett brannte schwach, nicht so stark wie sonst, aber es war aktiv. Das konnte nur bedeuten, dass eine Gefahr drohte, die allerdings noch entfernt war. Das hieß automatisch, dass er sich vorsehen musste. Doch zuerst einmal wollte er sich um seine Schwester kümmern, sie brauchte seine Hilfe jetzt viel mehr als irgendwer anders. Durch ihre luftige Kleidung fror sie so schon viel mehr als er selbst und jetzt auch noch Wind und Schnee. Ihre zarten Finger bebten aus Zittern in seiner Hand und konnten sich fast nicht mehr festhalten, fast war es so, als ob sie abrutschten würde, aber das würde er nicht zulassen. Mit einem energischen Ruck zog er sie zu sich heran, die wenigen Schritte die sie auseinander lagen durften jetzt auch keine Entfernung mehr darstellen. Mit ernstem Blick sah er in ihre nun glasigen Augen und selbst das Rot von ihr schien bei dieser Kälte blau zu werden. Ihre Haare waren sonst immer so geschmeidig glatt, nie hatte sich auch nur ein Dreckpartikel darin befunden, jetzt aber war ihr Haar fast weiß, die ganzen Flocken befanden sich darin. Es war dennoch wunderschön. Dann veränderte sich sein ernster, unnötiger Blick zu einem Lächeln, das aber auch Sorge in sich trug und er umarmte sie, mittem im Schneesturm knallten Schneeflocken an seinen Rücken und dadurch, dass sie sich nicht bewegten wurde wieder Energie verloren, aber das machte ihm nichts, nein, ihm nicht. Er spürte allerdings, wie frostig kalt die Arme und der Hals von ihr waren und selbst ihre Lippen und ihr Gesicht waren schon gefroren, dennoch küsste er sie, als ob es das normalste der Welt wäre in einem Schneesturm zu stehen. Danach rieb er ihr etwas die Hände und Arme, so dass sich wenigstens nichts einfror, was aber fast unmöglich war, bei dieser verdammten Kälte. Er wusste nicht wieso, aber er spürte es einfach, dass ihnen vor diesem Sturm keine Gefahr drohte. Es war gefährlich, aber er war sich aus irgendeinem Grund sicher, dass sie hier nicht sterben würden. Er dachte an den Tod, aber er hatte dieses Mal keine Angst, einfach weil er wusste, dass es nicht geschehen würde. Dann aber sprach er wieder mit ihr, endlich redeten sie wieder, obwohl das hier ziemlich schwer war, denn wenn man den Mund öffnete, bekam man sofort eiskalte Luft hinein. R: Was machst du nur für Sachen? Aber es ist ja nicht deine Schuld, dass der Schneesturm wütet. Ich geb dir jetzt meine Rüstung, sie sollte dich eigentlich warm halten, wenn wir wenigstens ne Höhle hätten, dann könnte die Fackel brennen, aber so macht das keinen Sinn, die Windrichtung ist viel zu unberechenbar und der Wind zu stark. I: Lass deine Rüstung an Bruder. Ohne wirst du sterben. R: Nein das glaube ich nicht, überhaupt, was ist denn die Alternative, dass du erfrierst? I: Es...es ist so kalt hier. R: Ich habe es geahnt, dass der Aufstieg einige Tücken birgt, aber ich hab mich mehr auf die Würmer als auf die Schneestürme konzentrierst. Ich habe schon ewig *hust* keinen Schnee mehr gesehen. I: Ich auch nicht... R: Keine Wiederrede, du nimmst jetzt die Rüstung. I: Aber dann... R: Nichts aber. Du tust, was ich dir sage Isabell. Er löste die beiden Schulterbänder und zog seine Rüstung aus, eine Sekunde später zog der Wind an seinem ultra dünnen Samthemd und drang in die tiefsten Poren seiner Haut ein, mühelos scheinbar. Isabell legte die Rüstung nur wiederwillig an, er half ihr dabei, obwohl sie es noch so schaffte. Sie passte wie angegossen, sie hatte fast dieselbe Statur wie er. Allerdings klaute er dafür etwas von ihr, eigentlich gehörte der Harpyienlederumhang eh ihm, aber was solls. Harpyienleder zeichnete sich dadurch aus, dass er wasserundurchlässig war, das wusste er natürlich. Inzwischen hatten sich viele kleine Schneeflocken auf seine freien Oberarme gebohrt, es war stechender Schmerz, immer und immer wieder hatten sie den Wärmeschutz durchbrochen und geißelten ihn, aber er hatte nur die Zähne zusammen gebißen und weitergemacht. Jetzt knotete er den Umhang um den Hals, stopfte ihn aber von oben bis unten in seinen Gürtel, so dass es keine freien Körperstellen mehr gab, bis auf das Gesicht. Zwar half es nichts gegen den Wind, aber der Schnee war nun machtlos. R: Und gehts dir schon besser? I: Das Fell, es ist so wunderschön weich. So weiches Fell. Ich spüre keine Kälte mehr, aber du, du wirst erfrieren. R: Darauf lass ich es ankommen. Bist du bereit Isabell? I: Ich denke schon. R: Gut, dann lass uns diesen Sturm bezwingen. Wieder küsste er sie und dabei tauschten sie warme Luft aus, die aus ihrem Inneren kam, danach nahmen sie sich wieder an einer Hand und jagten so schnell es ging diesen Berg hoch. Die Muskeln brannten anfangs, aber dann wurde es besser. Noch waren sie nicht gefroren, er hoffte, dass er durchhielt. Hoffnung gab ihm sein Amulett, denn das Glühen war wieder weg, ein gutes Zeichen? |
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02.01.2004, 04:00 | #130 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Dieser Schneesturm, er mochte einfach nicht aufhören zu toben, immer und immer wieder, es ging weiter und weiter. Es war ein wahres Martyrium, doch sie konnten es nicht verhindern. Nachdem sie nun die Rüstung ihres Bruders trug, ging es ihr wirklich sichtlich besser, natürlich. Das Fell, dass sie vielleicht mit einem Schattenläufer, diese edlen Tiere, in Verbindung brachte, es glich dem Fell der Schneewölfe. Nur war es schwarz und silbern und nicht weiß und hell, sondern sehr dunkel. Es gab der Rüstung ihres Bruders dieses Unheimliche. Was außerordentlich war und sie sicher noch lange behalten würde, wenn sie diesen Sturm überleben würden war, dass sie nun spürte, wie dieser menschliche Schädel, den Rociel immer mit Rexx ansprach, nun ja...lebte. Sie spürte eine tiefe Macht von ihm ausgehen und die roten Augen, die die ganze Zeit zu beobachten schien. Aber das war nicht so wichtig, wichtiger war der Schneesturm. Noch nie waren sie so an der Grenze zum Tod wie heute. Sicher war der Pfeil auf sie viel todbringender, dahinter steckte eine Sicherheit, aber hier, hier war es eben die Unsicherheit, die das ganze noch schlimmer machte, als es eigentlich schon war. Sie wollte ihren Bruder nicht in den Tod schicken, nicht so, aber er ließ ihr keine andere Wahl. Auf jeden Fall schwor sie, würde sie ihm in den Tod folgen, wie sie es sich schon lange davor versprochen hatten. Diese Gedanken waren schon da, als es erst richtig losging zu stürmen, dabei war er noch da. Die ganze Zeit hielt sich Hoffnung, dass er vielleicht doch überleben konnte, mit dem dünnen Umhang in einem Schneesturm im Winter beim Aufstieg eines Berges. Eigentlich gänzlich unmöglich, aber es hieß nicht umsonst, Ausnahmen bestätigten die Regel. Ja es war eine Ausnahme, aber nicht das alleine. Isabell war nicht dumm, der Sturm schädigte zwar sekündlich ihre Knochen, ihre Muskeln, ihr Fleisch und ihr Äußeres, aber nicht ihren Geist. Sie konnte das Gesicht ihres Bruders jederzeit sehen. Er hatte wieder Anzeichen in sich, Anzeichen der Veränderung. Sie waren nicht so schlimm wie letztes Mal, sie hielten sich in Grenzen, aber sie waren zweifelsohne vorhanden. Sie war froh, dass sie nicht voll da waren, wie sie es mindestens schon einmal bewiesen hatten, auch wenn es vielleicht heute gut gewesen wäre. Denn der Schneesturm kannte kein Erbarmen, es ging jede Stunde weiter, was sie auch taten, aber sie gingen immer weiter. Sie gaben nie auf. |
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02.01.2004, 04:22 | #131 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Sturm wütete nun seit Stunden, immer und immer wieder, kein Erbarmen, keine Gnade. Seiner Haut ging es gut, doch sie wurde in jedem Moment von Schmerzen der Kälte gepeinigt. Jede Stunde sank nun auch die Wärme in seinem Körper und nicht nur drum herum und selbst die Rüstung konnte nicht verhindern, dass es seiner Schwester immer schwächer und schwächer ging, es war einfach nur eine grausame Erfahrung, dieser Schneesturm. Leicht hätte er tödlich enden können, aber nicht für sie, sie schafften es irgendwann. Unter den Stiefel zerbrach der Schnee und hinterließ nur platt getretene Flächen, doch diese wurden binnen Sekunden wieder neu aufgefüllt, sogar noch vergrößert. Sie hatten keine Chance sich irgendwo unterzustellen, keine Höhle oder sonstwas. Das einzig Gute war, dass die Gefahr vor irgendwelchen Würmern gebannt war, diese sollten sie sicher nicht so schnell erreichen. Doch Würmer waren ihr kleinstes Problem, es war ein purer Kampf ums Überleben, denn in keiner Situation konnte er sich wirklich sein, dass er hier und heute nicht sterben würde...oder Isabell. Sein Leben und vorallem das seiner geliebten Schwester in die Hände eines einzigen Gegenstandes zu legen, das vermochte er nicht zu entscheiden und auch Isabell konnte das nicht. Sie waren nach wie vor auf alles bedacht und versuchten so schnell wie möglich hoch zu kommen, dem Sturm zu entfliehen, aber es mussten mehrere Stunden vergehen... Immer wieder blieb er stehen, sah zu ihr nach hinten, obwohl er die Hand spürte, so vergewissterte er sich lieber noch mit einem zweiten Sinn, ab und zu küssten sie sich auch, allerdings nur um die warme Luft auszutauschen, nur deswegen. Stunde um Stunde, mitten in die Nacht hinein, verdunkelter Himmel und sie konnten nicht die Fackel anzünden, da es zu gefährlich war, sie waren bald schon im Dunkeln strauchelnd dagewesen. Doch selbst das vermochte sie nicht daran zu hindern weiterzumachen. Aufgeben und einen qualvollen Tod des Erfrierens zu erleiden, das kam für keinen in Frage. Niemals würden sie soetwas tun. Und sie wurden belohnt, oh ja das wurden sie. Nicht mit dem Tod, oh nein, diese Belohnung wollten sie nicht, sie nahmen sich lieber das Leben und zudem noch die Aussicht. Ja sie hatten es endlich geschafft, irgendwann tief in der Nacht, ihre Körper waren blau, Rociels noch mehr als der von Isabell, bald schon würden sie erbärmlich zittern und frieren, aber das taten sie ja auch schon jetzt. Die letzten Meter waren eine Wonne, denn nun sahen sie endlich, wie sich jeder ihrer Schritte bezahlt machte, auch in der Siedlung wütete der Sturm, doch es gelang ihnen die Taverne zu finden. Kein Mensch war mehr draußen, selbst die Tiere hatte man reingeholt. Alle Seelen waren im Warmen, nur sie nicht. Mit letzter Kraft klopften sie kräftig an die Türe, zusammen, damit es auch ja jemand hörte. Es dauerte lange bis ihnen geöffnet, aber dann endlich, eine stämmige Gestalt und dann....dann waren sie drinnen, fielen dann sofort zu Boden und Rociel hörte noch das Klacken der Türe, ehe er ohnmächtig wurde. |
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02.01.2004, 10:37 | #132 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell sah in ihrem inneren Auge einen Alptraum vor sich, ja es war ein Alptraum und es war schrecklich. Die ganze Zeit windete sie sich im Schlaf, doch irgendwann hielt sie die Bilder nicht mehr aus, die ganzen peinigenden Gestalten. Mit einem Angstschrei erwachte sie aus ihrem Traum und sah sich in der Welt der Menschen wieder. Zuerst sah sie ungläubig an die Decke, es war Holz. Dann wanderte ihr Blick weiter, an den Wänden entlang, sie vernahm zwei Bilder und dann einen Kamin. Der Kamin brannte und deswegen kam es ihr hier so warm vor, vielleicht auch wegen der sicher zehn Zentimeter dicken Wolldecke. Feinste Schafswolle. Ihr ging es wieder gut, sie lebte und fror nicht mehr. Nur ihr Körper tat an einigen Stellen weh, der Kälteschmerz hatte sich wie glühender Stahl in die Haut gebohrt und der Frostbrand wirkte noch nach. Aber dieser Schmerz würde irgendwann vergehen, im Gegensatz zu dem mit der glühenden Klinge. Als sie aufstehen wollte, fiel ihr das noch schwerer, da Muskeln und Knochen auf eine große Belastprobe gestellt wurden, doch auch dies mochte gelingen. Wo war ihr Bruder? Wo war Rociel? Als sie sich endlich umdrehte sah sie ihn in einem Bett, hinter dem ihrigen liegen. Er sah ziemlich fertig aus, doch er lebte, das war die Hauptsache. Aber wo waren sie? Das spartanisch eingerichtete Zimmer sagte ihr nichts, wie waren sie hierher gekommen? Sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie an irgendeine Tür geklopft hatten und dann wurde sie ohnmächtig. Vielleicht war das das Zimmer von dem Haus, womöglich der Taverne. Sie sah einen Tisch aus Holz, einen Stuhl aus Holz und einen Kelch aus Lehm, in ihm befand sich etwas Wasser, das wohl zum trinken da war, sie benetzte damit aber ihre Augen um etwas wacher zu werden. Auf dem hölzernen Stuhl lag eine gut hingestellte Rüstung, es war ihre Rüstung, oder noch besser gesagt, die ihres Bruders. Es war die Rüstung, die ihr vielleicht den Tod erspart hatte. Darüber hing ein schwarzer Umhang, der ihres Bruders, der, so unglaublich das war, ihm vor den Tod bewahrt haben musste. Die Sachen waren nicht gestohlen, auch ihr Gold trug sie noch am Körper und auch Waffe und Goldbeutel an ihres Brudes Gürtel sah sie. Schienen also sehr ehrliche Leute hier zu sein, denn jeder andere hätte diese Schwächephase wohl ausgenutzt, hier in diesen rauen Zeiten. Sie ging etwas zum Kamin und wärmte sich noch mehr, als es eigentlich schon war, es tat gut mal wieder ein Feuer zu sehen. Der ganze Schnee, es schien unglaublich kalt zu sein. Es war so unheimlich geworden, auf einmal. Es war wirklich komisch. Sie hätten da draußen sterben müssen, aber sie lebten noch. War es wirklich ihr Schicksal zu leben und wenn ja, warum? Warum durften sie da draußen nicht sterben, sich nicht dem Schnee ergeben? Schnee...so wunderschön und doch so todbringend. Sie ging wieder zu ihrem immer noch bewusstlosen Bruder und nahm seine Hand. Sie war erstaunlicherweise eiskalt, trotz der, fast mochte man sagen, Hitze hier drin. Aber als sie sie berührte wurde sie augenblicklich heiß, wie konnte das sein? Leider half es nicht ihn zu wecken, sie musste also noch länger warten. Isabell strich ihm die Haare aus dem Gesicht, so dass sie es wieder frei erblicken konnte und dann, dann gab sie ihm einen Kuss in der Hoffnung, dass er bald aufwachen möge. Vielleicht mochte ja ein Kuss seine Lebensgeister erwecken. |
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02.01.2004, 10:53 | #133 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
In seinem Schlaf sah er zum Glück nichts, eine schwarze Nebelwand hatte ihn erfasst, aber es gab keinen imaginären Rociel, der hindurch gehen musste. Es gab niemanden, nichts und niemanden. Doch sein Erwachen war nicht nur mit Glück übersät, irgendwann spürte er ein heißes Brennen auf seinen Lippen in der realen Welt und auf einmal zog es ihn wie in einem Strudel hinfort. Dabei hatte er wirklich gut geschlafen, in einem Bett, mollig eingepackt und wirklich sehr gut schlafend ohne Alp- und Traum. Ohne Vision und Einbildung. Als das Brennen fort war, konnte er seine Augenlieder schwach öffnen, aus kleinen Augen sah er die Schatten eines Menschen und als er sich dann bemühte besser hinzusehen erkannte er langes, tief blondes Haar? Tief blond? Er schreckte augenblicklich hoch, da war diese ungewohnte Situation, die ihn hochschrecken ließ, doch das ganze dauerte nur eine Sekunde, danach durchzuckten tausend Dolche, Pfeile und Bolzen seinen Körper und ließen ihn keine Chance auf eine Rebellion. R: Isabell? I: Sprich nicht soviel Bruder, du bist noch sehr schwach. R: Bist du das? I: Ja ich bin's, deine Schwester. R: Was...was ist mit deinen Haaren? War das der Schnee? I: Wovon sprichst du, ich...oh?! Jetzt wo du's sagst. Sie sind blond. Das meinst du doch oder? R: Ja. Das habe ich noch nie an dir gesehen. Es verändert dich irgendwie. Ich...ich kann es leider nicht gut genug erkennen. I: Es ist so, der Trank von dem ich dir erzählt habe, nun ja...er verändert die Haarfarbe nach Lust und Laune. Also wunder dich nicht. R: Aha...ich dachte schon... I: Was? R: Nichts... Wo sind wir hier? I: Wenn mich nicht alles täuscht muss das die Taverne sein, die Taverne von Teljarsfeld. Da wo wir hinwollten. R: Was ist geschehen, wieso liege ich hier? I: Erinnerst du dich nicht mehr an den Schneesturm? Du hattest mir deine Rüstung gegeben und bist nur mit dem Umhang und deinem Stofffetzen gereist. Irgendwann sind wir dann zur Taverne und ab da... R: Richtig, ich erinnere mich wieder, ich bin ohnmächtig geworden... I: Ich auch. Die Leute scheinen sehr gütig zu sein, es ist alles da und wir haben ein warmes Zimmer bekommen. R: Ich, ich fühle mich immer noch wie unter einem Stampfwerk. Ich... I: Sprich nicht soviel Bruder. Ich hole dir etwas zu essen. Eine warme Suppe, wenn ich denn eine finde. Warte hier. Das heißt...ruh dich noch ein wenig aus. |
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02.01.2004, 11:49 | #134 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell sah sich noch mal an, sie sah in Ordnung aus, konnte sich raus trauen. Mit einem weiteren Klacken schloss sich die hölzerne Tür erneut. Es war wie ein ewiges Geräusch in ihrem Ohr geworden. Sie erkannte erst mal gar nichts. Ein hölzerner Gang verband... sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf. Also zwölf Türen. Also hatte das Gebäude etwa zwölf Zimmer. Eine beachtliche Anzahl, allerdings hatte sie verständlicherweise noch keine Gelegenheit gehabt sich das Gebäude von außen anzusehen, auch die Siedlung war noch nicht ein einziges Mal an ihr Auge getreten, nun ja, gestern viel es ihnen schon schwer zu erkennen, was Häuser und was Hütten für die Tiere waren. Aber das war jetzt auch nicht das wichtigste der Welt, hauptsache sie konnte etwas Warmes für ihren Bruder finden und sich ein besseres Bild von dem ganzen hier machen. Die logische Konsequenz war, dass sie dann den Gang entlang weiterschritt und die hölzerne Treppe runter lief. Ihr fiel sofort etwas auf, das war die erste Treppe in einer Taverne, die nicht aus Altersschwachheit ächzte, sondern nur das Klacken ihrer Stiefel wiedergab. In der Taverne waren nur drei Menschen, sie schienen Bergarbeiter zu sein, trugen solche Kleidung, auch drei Hacken standen am Eingang in einer eigens dafür gemachten Vorrichtung. Die drei Männer fingen an zu tuscheln, als sie gekommen war, das konnte sie genau sehen, sie wusste nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war und was sie tun sollte, überhaupt stand sie ziemlich unbeholfen dar, da sie nicht so recht wusste, was sie tun solte, aber wenigstens der Wirt lächelte sie an, aber taten Wirte das nicht immer? Er hatte eine weiße Schürze um den Hals und hinter ihm standen drei Regale mit einer Menge an Flaschen und Krügen. Blaue, Grüne, Rote und Gelbe, alle Farben waren hier vertreten. Hinter der Theke war ein Eingang, der mit Sicherheit in die Küche führte, das kannte sie ja schon aus den Zeiten in Drakia. Der Wirt war etwas zu dünn für einen Wirt, die meisten Wirte hatten doch immer einen Bierbauch, aber dieser hier nicht. Er wirkte auch nicht sehr alt, mehr wie Anfang dreissig, ein ziemlich glattes Gesicht für einen Mann, kleine Bartstopeln und ein Schwert an der linken Seite. Ein Schwert bei einem Wirt? Das überraschte sie, aber es herrschten wahrlich raue Sitten. Irgendwie brachte sie dann doch noch ein paar gestammelte Worte heraus, die für einen Satz sicher nicht gereicht hätten. I: Ähm...guten Tag, ich... W: Guten Morgen. Was hat euch eigentlich geritten in einem Schneesturm hochzukommen? Als ihr hier reingeschneit kamt hattet ihr Glück, ich konnte nicht einschlafen, hab noch Kassensturz gemacht. Wenn ich geschlafen hätte...mich weckt so schnell nichts auf. I: Ihr wart es also gestern, der stämmige Mann, ich habe nur eure Konturen gesehen, bis ich ohnmächtig geworden bin. W: Tja, man tut was man kann, ich habe euch gerne geholfen, wirklich. Wir aus Teljarsfeld sind nette Menschen, zwar wirken wir manchmal etwas komisch, aber eigentlich gibt es hier keine schlechte Haut. Dadurch, dass wir so weit weg von normalen Welten sind und auch nur eine kleine Siedlung gibt es hier auch keine Diebe oder Mörder. Naja, es gibt auch wenig Frauen, sonst gebe es Herzensdiebe und Liebesmörder, hähähä. Stimmt's Jungs. C: (Chor): Juppp W: Nein im Ernst, wir Menschen halten zusammen, nicht alle sind so schlechte und gleichgültige Seelen wie in der Stadt. I: Jedenfalls danke ich euch, wahrscheinlich habt ihr uns mehr oder weniger das Leben gerettet. Aber jetzt habe ich eine Bitte an euch. Könntet ihr eine Suppe kochen, irgendetwas kräftiges. Es sollte am besten die ganze Kälte wegpusten. W: Für euren Mann? I: Nein für meinen Bruder. W: Hm, ich denke ich habe etwas ganz besonderes, schmeckt zwar nicht gut, macht aber garantiert fit. I: Nun, wenn es ihm nicht schmeckt bringt er nur mich um, hauptsache es wirkt auch. W: Das wird es, wartet etwas, ich muss erst noch das Wasser aufsetzen. I: In Ordnung. Isabell sah den jungen, gutaussehenden Wirt in der kleinen Nische verschwinden und drehte sich dann von der Theke weg und schaute auf die drei Männer. Sie saßen alle vor ihren Schüsseln und schienen irgendeinen Brei zu essen. Ob das gut schmeckte? Sie hatte Zweifel. Trotzdem sah sie den Männern weiter zu, was sollte sie auch anderes tun. Dann aber ertönten Stimmen, die Männer schienen wohl fertig zu sein. J: (Jemand): Sag mal Mädchen, was wollt ihr hier in Teljarsfeld? I: Meint ihr mich? J: Naja sonst ist ja hier keine weibliche Person mehr, höchstens Eddi. E: Blödmann! C: Hahahaha I: Nun ja, mein Bruder wollte hier hin. Er sagt, hier würden wir endlich mal warme Kleidung bekommen, für den Winter und so...außerdem gibt es noch etwas was er hier will. Ich glaube es hat was mit Händlern zu tun. J: Hmmmm...fahrenden Händlern? I: Möglich, so genau weiß ich das nicht. J: Euer Bruder hat Glück, momentan halten sich drei sehr bekannte Schwarzmarkthändler hier. Aber das wisst ihr natürlich nicht von uns. I: Natürlich nicht... Darf ich euch mal etwas fragen? C: Klar I: Was wird hier in Teljarsfeld gemacht? J: Nun wir bauen hier schwarzes Erz ab. Das wird dann zu Schwarzstahl geschmolzen. Schwarzstahl ist typisch für Gorthar und kommt hier sehr häufig vor. Dieses magische Erz aus dem Minental werdet ihr hier nicht finden. I: Und wie lebt es sich hier so? J: Oh oh, wie lebt es sich hier?... J: Nun es ist kalt, meistens zumindest und die Arbeit ist nicht immer leicht, aber dafür sind wir hier eingeschweißte Brüder. Wenn hier nicht jeder dem anderen vertrauen könnte, dann wäre das hier lange nicht so erfolgreich, wir haben alle genug Gold und deswegen kommen auch die Schwarz, ähm naja die fahrenden Händler hier hoch. Einige haben auch eine Frau und Kinder, aber nur sehr wenige, die meisten Frauen verabscheuen das Leben hier oben. Mich wunderts, mal wieder eine zu sehen, hähähä. J: Wir mögen vielleicht ein paar rohe Sitten haben, aber lasst euch nicht täuschen. I: Hm, jetzt weiß ich wenigstens etwas über diese Gegend hier. Danke euch. W: Die Suppe ist fertig. I: Oh, sehr gut, dann werde ich sie meinem Bruder mal bringen. Danke auch euch. W: Ach das ist meine Arbeit. Und dann ging sie wieder hoch, eine Suppenschüssel in der Hand und etwas Brot. Hoffentlich half das auch... |
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02.01.2004, 12:34 | #135 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
In seiner Schwäche war er noch einmal eingeschlafen, es war wohl das Beste für seinen Geist und seinen Körper noch ein bisschen zu ruhen, doch die Ruhe sollte nicht länger als eine halbe Stunde andauern. Eigentlich war er gar nicht richtig eingeschlafen, sondern befand sich nur in einer Art Dämmerzustand. Als sich die Tür wieder öffnete hörte er das genau, sein Gehör war gut, besonders wenn es so ruhig war, dass man sich auch mal konzentrieren konnte. Als er die Augen dann wieder aufschlug, sah er seine Schwester mit einer Schüssel in den Händen, sie stellte sie vorsichtig auf dem Tisch ab und kam dann zu ihm. I: So ich hab dir was Warmes mitgebracht. Der Wirt meint, es würde dich wieder fit machen... R: Na da bin ich ja mal gespannt. Was ist es denn? I: Eine Suppe. R: Eine Suppe? Hm... Isabell nahm die Rüstung und den Umhang von dem einzigen Stuhl und reichte ihn Rociel, es war anstrengend zu gehen und noch viel anstrengender zu stehen, aber er schaffte es dank der Hilfe von Isabell. Irgendwie kam er sich bescheuert vor, dass er selbst beim gehen ihre Hilfe brauchte, aber die Kälte war noch immer nich aus seinem Körper gewichen. Er hoffte, dass diese Suppe dabei helfen konnte, hoffentlich war sie wenigstens warm. Dann nahm er den hölzernen Löffel zur Hand und bewegte ihn in die braune Pampe, überall waren rote Stücke zu sehen, war das Gemüse? Nun, er konnte es ja eh nicht verhindern, als rührte er nicht länger, sondern nahm einen Löffel, doch bevor er ihn zu Munde nahm, fiel ihm der starrende Blick von Isabell auf, die scheinbar begeistert von seinen Bewegungen war. Mit einem abweisenden Blick strafte er sie zum Dank und führte den Löffel dann in den Mund ein. Einer reichte schon und später bereute er, dass er das Zeug überhaupt runtergeschluckt hatte, denn augenblicklich setzte sich die Wärme in seinem Körper durch und die eingefangenen Eiskristalle zersplitterten und liefen als kaltes Wasser zu Boden. Doch danach endete die Wirkung nicht, es brannte auf den Lippen, auf der Zunge, im Rachen und auf einmal änderte sich seine Gesichtsfarbe in purpur. Wie in Panik hielt er sich die Hände vor den Mund und schnappte mit der Nase nach Luft, doch es half nichts, der Stuhl fiel schlitternd nach hinten und er wollte irgendwohin, aber es gab hier keine Stelle, an man es ihm nicht übel genommen hätte, bis er den Kamin erblickte. Er konnte einfach nicht mehr, sein gesamter Magen, nebst Organe kam ihm hoch, sowas hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt, auf einmal brach es aus ihm heraus und seine Schwester wand den Blick zu einer anderen Seite. Er erbrach sich direkt über dem Kaminfeuer und musste ganze fünf Minuten ekelhaften Magensäften einen Ausgang bieten. Dann endlich war es vorbei und er kramte panisch in seinem Allesbeutel um ein Tuch zu nehmen, das noch sauber war, um sich damit den Mund abzuwischen. Danach nahm er einen Krug übereifrig zur Hand und trank ihn mit einem Schluck aus. Erst dann ging es ihm besser. Der Kamin hatte das meiste schon vernichtet, das wenige Erbrochene was daneben lag wischte er auf, das Tuch schmiss er auch in das Feuer, damit wäre das erledigt. Dann sah auch Isabell wieder zu ihm, doch für einen Moment wurde ihm schwindlig und er fiel wieder auf das Bett... |
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02.01.2004, 14:37 | #136 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Diese Suppe, also sie hatte wirklich eine ziemlich eindeutige Wirkung, wenigstens wirkte sie und das nicht gerade langsam. Das ihrem Bruder jetzt schwindlig war, das war für sie nichts neues, denn er musste wirklich Unmengen an Körperflüssigkeiten verloren haben. Diese Nebenwirkung hätte man vielleicht noch irgendwie verhindern sollen, aber wenigstens schien er jetzt wieder mehr oder weniger geheilt zu sein. Aber bei seiner Einlage konnte sie einfach nicht hinschauen. Ein leises Röcheln war von dem Bett zu hören, er wirkte wenigstens nicht tot und das war zumindest ein gutes Zeichen. Komischerweise nahm sie es mit einer gesunden Portion Sarkasmus auf, obwohl es ihrem kleinen Bruder jetzt sicher nicht gut ging und ihm sicher noch weniger zum lachen war. Irgendwann hatte er sich wieder gefangen, Isabell hatte unterdessen die schöne Rüstung genommen und strich noch einmal über das sanfte Fell und dachte daran, dass diese Rüstung vielleicht ihr Lebensretter war und natürlich auch ihr Bruder, aber das war er sowieso schon längst. Irgendwann erhob sich die Gestalt dann von dem Bett, sie hielt sich den Magen, als ob er gleich abfallen würde und krümmte sich noch ein wenig, aber wenigstens saß er da, sein Gesicht war noch immer nicht ganz normal und hatte dieses Erhitzte, aber sein Blick verriet mehr als tausend Worte, die sie aber trotzdem hörte. R: Oh man, was war da bloß für Zeug drin? I: Du kannst den Wirt ja mal nach dem Rezept fragen. R: Ich hab ne bessere Idee, du isst den Rest von der Suppe. I: Die ist doch schon längst kalt. R: Na um so besser orrrrrgggg, man ist mir übel. Ich könnt fast schon wieder brechen, wenn ich nur daran denke wie übel mir ist. I: In deinem Magen ist doch gar nichts mehr, bist du sicher, dass noch alle Organe und Darme drin sind? R: Sehr witzig Schwester, orrggggg. I: Na komm schon, dir gehts doch wieder besser oder? R: Schon... I: Na also, dann können wir ja mal runtergehen. Sie gab ihrem Bruder die Hand und half ihm dann beim Aufstehen, danach kleidete sie ihn in Rüstung und Umhang, dem sie ihm wieder zurückgab, zumindest bis zum Rückweg. Danach verließen sie das Zimmer und nahmen noch die Suppenschüssel mit. Rociel wirkte zwar noch etwas stapsig, aber laufen konnte er und mit der Zeit würde auch der Magen aufhören zu rebellieren, so wenig wie da jetzt nur noch drin war. |
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02.01.2004, 16:36 | #137 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Ohhhhhhh, war ihm schlecht. Immer noch nach der kleinen Einlage drehte sich sein Magen, wenigstens konnte er klar sehen, selbst der Schwindel war weg, aber sein Magen. Am liebsten hätte er sich noch mal hingelegt, aber wie sah das denn aus, wenn er sich vor seiner Schwester hinlegen würde und einfach den ganzen Tag verschlafen, nein das konnte er nicht tun. Also hieß es durch diesen Gang wanken. Wo war er hier eigentlich, er konnte sich nicht erinnern hier schon mal gewesen zu sein, doch dann erinnerte er sich wieder daran, dass er ja ohnmächtig war. Einer oder besser gesagt jemand musste sie beide hier hoch gebracht haben. An seinen Sachen war noch alles dran, seine beiden Schwerter, sein Gold, alles. Also nichts geklaut, wirklich sehr nette Leute hier, aber etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Schließlich war er schon mal hier gewesen und da war es ihm auch auf Anhieb sympathisch gewesen. Als er nun die Treppen herunter ging und dann in dem Untergeschoss der Taverne saß, die drei Männer an dem einen Tisch und noch einmal zwei weitere an dem anderen sah, sowie den Wirt, da erinnerte er sich wieder. Hier war er doch schon einmal gewesen. Nicht nur in dieser Siedlung, sondern auch in diesem Haus. War es die einzige Taverne hier? Wenn ja, dann war das das Gebäude, in dem er schon mal übernachtete. Wirklich sehr gut, dass seine Erinnerung noch nicht die älteste war. Leider konnte er sich nicht mehr an das Gesicht des Mannes erinnern, auch seinen möglichen Namen kannte er nicht, aber der Wirt schien ihn auch nicht zu erkennen. R: Ihr habt uns gerettet, draußen vor dem Schneesturm nicht wahr? W: Ach, das war kein Ding, ich habe nur die Türe aufgemacht. R: Nein, nein, keine falsche Bescheidenheit. Ihr habt uns vielleicht das Leben oder zumindest eine verdammte Erfrierung erspart. Gibt es etwas, womit ich euch belohnen kann? W: Belohnen? Ach was. R: Ich kenne euch, vor ein paar Monaten war ich schon mal euer Gast. Leider kann ich mich kaum mehr erinnern. Ihr wollt sicher keine Belohnung? W: Nein nein. R: Das nenn ich wahre Bescheidenheit. Meinen Respekt habt ihr. Innos Segen soll euch auf all euren Wegen begleiten. Amen. W: Seid ihr ein Priester? Ein Priester mit einer...komischen Rüstung? R: Nein ich bin kein Priester und ich bin auch kein Paladin, ich stehe nicht im Dienste des Königs und bin kein Abgesandter des Ordens. Ich bin einfach nur ein Diener meines Herrn. Den Segen Innos kann jeder Mensch verbreiten, kein Mensch hat dafür das Privileg. W: Verstehe. Nun wir haben hier oben nicht viel mit den Göttern am Hut, dennoch danke ich für den Segen Innos. R: Nicht doch... Als er dann sah, wie sich Isabell etwas gelangweilt zu diesem drei Männern setzte und scheinbar mit ihnen redete, huschte er schnell hinter die Theke und zog den Wirt zu sich, sie sollte das noch nicht wissen, deswegen war es besser, wenn sie flüsterten. R: Auf ein Wort mein Freund. W: Ja? R: Ich muss unbedingt an drei Zutaten. W: Essen? R: Nein nein, Rüstungen. W: Verstehe...und? R: Feuerwaranschuppen, Drachenschuppen und Schneewolfspelz. Besonders letzters erhoffe ich mir hier zu finden. Wisst ihr, wo ich hier Schneewölfe finden kann? Wenn es welche gibt, dann hier. W: Hm...geht zum Marktplatz, in der Nähe ist eine windschiefe Hütte, sie gehört Tristan. Er kennt sich aus, er wird es wissen. R: In Ordnung. Danke. Tristan...nie gehört, aber immerhin, das war schon mal brauchbar. |
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02.01.2004, 18:40 | #138 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Natürlich war ihr aufgefallen, wie ihr Bruder da mit dem Wirt redete, aber sie konnte leider nichts verstehen, also bemühte sie sich auch gar nicht erst in darauf anzusprechen, erstaunlicherweise schien es ihm wieder richtig gut zu gehen, oder hatte er während des Gespräches seine Bauchschmerzen vergessen? Schon möglich, aber auch kein Grund da weiter drauf zu achten, ihr Gespräch mit den drei Arbeitern war auch nicht gerade schlecht. Sie hatte gefragt, warum sie denn nicht arbeiteten und die Antwort schien irgendwie logisch, sie hatten einen freien Tag. Dann endlich konnten sie gehen, Hunger hatte sie schon, aber in der Rücksicht auf ihren Bruder hatte sie nichts gesagt, er wollte jetzt bestimmt nichts essen. Als sie dann damit rechnete, dass sie gehen wollte, wohin auch immer, überraschte sie Rociel mal wieder. R: Hast du Hunger Isabell? Du musst doch total geschwächt sein oder? Hast du wenigstens was heute Morgen gegessen? I: Nein, ich...ähm...ich. R: Na prima, dann mach es dir gemütlich und lass dir von unserem Freund hier etwas zu essen bringen. Du verstehst sicherlich, dass ich nicht an dem Mahl teilnehmen kann, denn mir ist immer noch dank dieser verflixten Suppe speiübel. Ich werde wohl solange mal ein wenig spazieren gehen. Also bis nachher, tschüß. I: Aber...hey...tschüß. Er war einfach so gegangen und hatte sie gar nicht zu Wort kommen lassen, dabei schien er es aber kaum unabsichtlich zu machen. Er hatte irgendetwas vor. Er wollte sie absichtlich loswerden. Die Frage war nur, sollte sie ihm folgen, oder sollte sie lieber ihrem Magen folgen. Ein Magenknurren später.... Der Hunger hatte gewonnen, sollte er doch machen was er wollte, sie war schließlich nicht sein Dienstmädchen und immer hinterher gehen musste sie auch nicht. Also blieb sie in der warmen Taverne und lehnte sich gegen die Theke, wo sie sofort vom Wirt angelächelt wurde. I: Einmal das Abendessen, was ihr da so da habt, aber tut mir einen Gefallen, nichts, was dieser Suppe gleicht. W: Geht klar. |
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04.01.2004, 00:21 | #139 | ||||||||||||
Livia XI Beiträge: 347 |
Da waren sie nun also in Gorthar, der Stadt die doch so fern wie auch nah von ihrer aller Heimat war. Dorrien und Longbow sprangen gleich vom Boot, als es nur am Steg vorbeifuhr, Irock folgte ihnen und kurz darauf kamen auch Livia und Snizzle an Land. Die Fahrt über hatten sie so viel Studium wie es möglich war betrieben. Die Sache mit Pyrokar war unter ihnen beiden schon so gut wie vergessen. Die junge Hohe Novizin blickte rüber zum anderen Boot, wo die Sumpfler und die restlichen Milizsoldaten hinausstiegen. Wo war eigentlich der fünfte Milizsoldat, der in ihrem Boot mitgefahren ist? "Platz da, geh doch mal weiter." Der Mann hinter ihr schupste sie ein wenig. "Ach, da bist du ja. Wo hast dich noch rumgetrieben?" "Was geht dich das an." Er warf ihr einen bösen Blick zu und bahnte sich einen Weg an ihr vorbei. Kurz dachte sie daran, ihn ins Wasser zu stürzen, entschied sich aber anders. Auf viel Stress hatte sie jetzt keine Lust mehr. Sowieso war sie viel zu müde und wollte lieber ins Bett. |
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04.01.2004, 00:35 | #140 | ||||||||||||
Longbow Beiträge: 4.035 |
Da standen sie nun, endlich wieder am kleinen Hafen der großen Stadt. Sie warteten kurz, bis alle an Land waren und alles mit den Hafenarbeitern abgeklärt war, dann liefen sie die schmalen Gassen hoch. Long blickte wie letztes Mal jedes Haus an, die alle anders aussahen als in Khorinis. Alles schien reicher und prunkvoller, obwohl es den Leuten im Grunde genau so mies ging wie denen in Khorinis. Ihr Ziel war jetzt erstmal die Herberge. Aber die in den verzweigten Gassen erstmal zu finden, war kein Kinderspiel. Während Dorrien nach dem Unterschlupf suchte, schaute sich der Ritter zu den anderen Gefährten um. Die Milizsoldaten hüpften fröhlich um die Sumpfler herum, die wohl wieder irgendeinen Sumpfkraut hervorzauberten. Long hatte es geahnt, sie waren bereits von dem Kraut besessen. Ein Jammer, dass er nicht mehr ihr Hauptmann war, sonst hätten die sich diszipliniert verhalten müssen. Vor der hampelnden Gruppe liefen Snizzle und Livia immer noch in einem Gespräch vertieft und vor ihnen Irock etwas abseits. Long beschloss, sich zu ihm zu gesellen und ihn ein wenig über das Klosterleben auszufragen, aber vorher hatte er noch was anderes im Sinn: „Ahja, Irock, noch mal danke für deinen Tipp mit Shakuras, das Gespräch mit ihm hat mir doch tatsächlich ein wenig weitergeholfen.“ |
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04.01.2004, 00:52 | #141 | ||||||||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Langsam stieg Scatty aus dem Boot und blickte sich um. Die Nacht gab nicht viel preis, und da auch der Kai nicht gerade erleuchtet rüberkam, sah er, wie sie sehen, nicht viel. Das sollte also Gorthar sein? Also, irgendwie hätte er sich das anders vorgestellt. Heller, freundlicher. Mit Bäumen aus Zuckerwatte, knuffig-puffigen, umherhoppelnden Häschen, knusprig-kross vorgebräunt und am Spiess schmauchend, und barbusigen Schönheiten, die mit ihren Vorzügen Ambrosia am ganzen Körper verrieben... Der Hüter erwachte erst wieder aus der Trance, als ein vorbeischlendernder Arbeiter auf seiner gigantischen Speichellache ausrutschte und laut johlend an der Gruppe vorbeirutschte, direkt ins Meer, wo die wilde Fahrt mit einem Platschen endete. "HEY, KERL! Sei doch vorsichtig, du hättest dir auf den harten Steinen die Zähne ausschlagen können!" Es gab wirklich unvorsichtige Kerle. Einen Vorteil hatte es jedoch, wäre er nicht aus seinen Träumen erwacht, hätte er den Abstecher der Gruppe ins Innere der Stadt, wo sie einen Schlafplatz zu suchen gedachten, verpasst. So eilte er sich, sein Schminkköfferchen unter den Arm zu klemmen und Himbeer jegliches Gepäck aufzuladen, dass er dabei hatte. Dieses Vorhaben liess ihn komischerweise schwitzen, und es fühlte sich auch so an, als würde nicht Himbeer, sondern er das Zeuch tragen. Hachja, sowas nennt man wohl seelische als auch körperliche Verbundenheit. Schön, dass es heute noch sowas gab. |
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04.01.2004, 00:53 | #142 | ||||||||||||
Irock von Elladan Beiträge: 1.476 |
Es dauerte ein wenig bis Irock Antwort auf das, was Longbow gesagt hatte gab. Er schien über etwas nachzudenken. „Ach, Longbow. Ja es freut mich. Ich hoffe doch, dass ihr während der Mission von euren Alpträumen befreit seit, sonst würde es sehr scher für euch sein. Nun, ich sehe an euch, dass ihr etwas auf dem Herzen habt. Sind es die Ungläubigen? Ich weiß sie könnten schlecht auf die Milizsoldaten wirken, doch ich werde sie im Namen Adanos behüten. Doch vor dem Kraut kann ich sie nicht bewahren.“ So gingen sie unter der Führung Dorriens dahin, auf dem Weg zu einer Herberge. |
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04.01.2004, 13:35 | #143 | ||||||||||||
Veilyn Beiträge: 644 |
"Uärhh! Kann mir mal jemand... ähm, UärK! Ich meine, kann mich mal einer tra- Buaaarks!!!" Und schon schoss ein grosser, bundfarbener Strahl aus Veilyns Mund. "Igitt igitt igitt! Nie wieder in ein Boot steigen... Mann, is mir übel... Äh, hat mal, jemand... Uährkm... Äh, jemand was zum abwischen?" Mit von Erbrochenem verschmierten Gesicht sah Veilyn nun in die Runde, bis ihm diese komische, rot-weiße Färbung auffiel. "Ah, ein Tuch zum abwischen, he he." Dumm nur, dass es sich um kein Tuch sondern um die Rüstung eines Milizionärs handelte. "Verdammt noch mal, du erbärmlicher Kiffer hau ab!" "Wa- was..." Veilyn überprüfte geschockt das Tuch und musste mit verlegener Miene festellen, dass sich irgendwer darin eingewickelt hatte. "Uh, mein Herr, das tut mir jetzt aber leid, ich hab euch mit nem Tuch verwechselt..." "Was?! Ich bin doch kein Tuch! Mir war ja schon immer klar, dass Sumpfkraut schädlich ist! Am Besten man sperrt euer ganzes Lager ein und wirft den Schlüssel weg!" "Hö? Jetzt aber mal halblang! Ich hab das Zeug nur ein einziges Mal probiert, als ich noch nicht wusste, was es war! Die Halluzinationen damals haben mir schon gereicht und ich werde ganz bestimmt nicht noch einmal das Zeug rauchen!" "Na aber sicher doch." Sagte der Kerl nun mit künstlich vertrauensvoller Stimme. "Ah, verdammt noch mal, ich wusste ja schon immer, dass die Miliz nur aus verlogenen Mistkerlen besteht! Am Besten man sperrt eure ganze Truppe ein und wirft den Schlüssel weg!" "Noch ein Wort Junge und du kannst was erleben!" "Och, wird der grosse, böse Milizionär sauer? Ach nein, das tut mir aber leid! Soll ich trösten?" Langsam wechselte die Gesichtsfärbung des Mannes im rote-weißen Tuch von einem blassen Weiß zu einem leuchtenden Rot. "Ha, sauer werden! Na, das haben wir gern, hä?! Andere beleidigen und dann selbst nichts einstecken können! Ja ja, das soll euch eine Lehre sein! Ma urteilt nicht einfach so über andere, die man nicht kennt!" |
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05.01.2004, 14:37 | #144 | ||||||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Die Sonne war noch nicht wieder aus dem Meer aufgetaucht, da versammelte sich bereits eine Gruppe recht unterschiedlicher Krieger und Magier vor dem Gasthaus 'Zum platten Plattfisch'. Dorrien ließ seinen Blick über seine Gefolgsleute streifen - die Sumpfler und Milizionäre warfen sich gegenseitig grimmige Blicke zu, Longbow schien etwas genervt vom Verhalten der khorinischen Stadtwachen, Snizzle und livia philosophierten über irgendwelche magischen Geheimnisse, irock blicke wichtig in der Gegend herum und Scatty schien vollkommen abwesend zu sein... Wie immer. Eine Truppe von Leuten, die eigentlich nichts miteinander zu tun hatten. Dorrien hrinste - genau das richtige für Tannenberg und seine Leute... "Also gut, ihr wisst worum es geht?", rief der Hexenjäger, doch schienen ihm die meisten der Reisenden ohnehin nicht zuzuhören. Was ihn aber nicht weiter störte und schon garnicht an der Fortführung seiner rklärungen hinderte. "Also, wir suchen eine Gruppe ehemaliger soldaten, die jetzt plündernd durch die Wälder ziehen. Es ist nicht unser Ziel, diese Leute zu töten, sondern wir sollen sie wieder auf den rechten weg bringen... Alles klar? Dann los." Dorrien wartete gar keine Antwort ab, sondern drehte sich auf dem Absatz um und marschierte zügig gen Stadttor... Es dauerte nicht lange, bis die kleine Gruppe die Wälder Gorthars erreicht hatte. Die mittlerweise aufgehende Sonne färbte den Himmel blutrot, der knöchelhohe Schnee glitzerte im ersten Tageslicht. Doch mehr als Licht brachte der Sonnenaufgang nicht mit sich, die Temperaturen lagen weiterhin etliche Grad unter Null. Dorriens Blick wanderte zu den hoch aufragenden, aufgrund ihrer Blattlosigkeit fast wie skelettartige Klauen wirkenden Bäumen. Die Äste bogen sich unter der Last des Schnees, Eiszapfen hingen an einigen Stämmen und der Wind pfiff kalt und schneidend zwischen den riesigen Pflanzen hindurch... Der Hexenjäger konnte sich fast nicht vorstellen, dass Tannenberg und seine Männer in dieser Gegend noch überlebt haben sollten. Doch wenn dies wirklich der Fall war, dann wollte er lieber keine Bekanntschaft mit ihren Schwertern schließen. |
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05.01.2004, 14:51 | #145 | ||||||||||||
Carras Beiträge: 1.377 |
Banditen jagen? Und nicht töten? Er als Ehrenbandit würde doch keine anderen Banditen jagen. Viel lustiger fand er den Gedanken mit eben diesen Banditen die Milizen fertig zu machen , nicht das er sie braüchte ausser für den Ritter und die Magier wahrscheinlich , aber das schlimmste Ungeziefer auf dieser Welt waren und bleiben Milizen und Innos Magier in ihren tomatenroten langen Röcken Carras hatte in seiner Kindheit schlechte Erfahrungen mit Milizen gemacht , sie waren daran schuld das Carras von zu Hause fliehen musste. Noch dazu war er Ex-Lee und hasste somit sowieso alle Milizen. Noch dazu war er Sumpfler und hasste die meisten die anderen Göttern als den Schläfer dienten. Deswegen mochte er die Söldner und Banditen wahrscheinlich so sehr. Sie dienten zwar nicht dem Schläfer , sie dienten aber auch niemand anders. |
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05.01.2004, 15:41 | #146 | ||||||||||||
11.Plage Beiträge: 185 |
Wunderbares Zeug, einfach klasse, murmelte Plage. Er saß in irgendeinem Haus - er hatte keine Ahnung wo er war - und rauchte einen Stengel undefinierbarer Masse, Sumpfkraut genannt. Er hatte es einem Sumpfler für ein paar Goldstücke abgekauft. Es wirkte einfach wunder. Die Landschaft war nicht mehr grau und dunkel und insgesamt ziemlich gefährlich aussehend. Nein. Um Plage herum schwebten Geister, rosa Geister, rosa Geister, die wie Schäfchen aussahen. Plage versuchte sie anzufassen. Doch sie wollten sich nicht anfassen lassen. Sie gingen immer weg. Plage fand es schade. Um ihn herum saßen viele andere Milizen. Sie hatten lustige Schweinsmasken auf. Plage lachte und lachte und lachte. Er zeigte auf die Masken und versuchte sie anzufassen. Auf einmal spürte das etwas an seinem Kiefer kratzte. Naja, kratzen ist das falsche Wort, eher drückte - und das nicht gerade schwach. Der Miliz, der grad von Plage mittem im Gesicht berührt worden, hatte genug. Er hatte ihm einen sauberen rechten Haken gegeben und Plage sank zu Boden. Er sah Vögel, die um ihn herum zwischerten. Doch die Vögel flogen immer weiter weg. Um Plage wurde es immer schwärzer. Immer schwärzer. |
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05.01.2004, 22:34 | #147 | ||||||||||||
Carras Beiträge: 1.377 |
Carras schmunzelnde. Er packte den Milizsoldaten am Hals und drückte zu wobei er ihn etwas anhob , schaute ihn aber nicht an. Dann murmelte er unverständliches vor sich hin und schmiss den Milizsoldaten zu Boden der nach Luft keuchte. Seitlich startte er aus den Augen herüber : >> Tu - das - NIE WIEDER << Carras hätte sich insgeheim schon gerne geprügelt , aber er hatte jetzt vor zu verschwinden. Er packte Plage und platzierte ihn auf seinen Rücken , dann schaute er zu Scatty und Veylin herüber die scheinbar eine hochintilligente Diskussion über Feuermagier in pinken Roben gehabt hatten. Scheinbar verstanden sie und folgten ihm aus dem Haus. >> Was ...? << begann Scatty zu sprechen Carras überlegte kurzb und antwortete dann: >> Scatty das ist Innos Gewürm , Milizen und Innosmagier! Die Banditen sind mehr wert als sie... ich sehe nicht ein wieso wir dennen helfen sollten. Du hast ja gesehen was sie mit Plage angestellt haben. << Scatty machte ein ernstes Gesicht und antwortete als wäre er normal: >> Du bhast Recht , lass uns verschwinden << Carras lachte auf. Er hatte Scatty noch nie ernst gesehen! Wenige Minuten später waren sie in einem der Boote verschwunden und ruderten auf Khorinis zu. Wieso er einen Milizen auf der Schulter trug verstand er eh nicht richtig. |
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06.01.2004, 10:05 | #148 | ||||||||||||
Irock von Elladan Beiträge: 1.476 |
Einige Zeit blickte Irock den davonrennenden Anhängern des Schläfers hinterher. Er war nicht zornig auf sie, denn sie befanden sich in den Fängen eines Götzen, der ihnen nie die Freiheit zurückgeben würde. Sie waren somit verloren in ihrem eigenen Geschick. Der hohe Wassermagier sah nach vorn zu den Verbliebenen der Gruppe. Jetzt waren sie noch weniger als zuvor, doch das bereitete ihm keine Sorgen. Sie standen im Segen beider Götter und allein das würde sie sicher wieder heimkehren lassen, zumindest sollte es so sein, denn kein Gott schickt seine demütigsten Diener einfach so in den Tod. Mit sich ständig verändernden Gedanken, die ihm über die Landschaft durch den Kopf gingen, folgte er dem Rest der Gruppe. Sie waren schon ein ordentliches Stück Weg vorangekommen, nur die Kälte schien sie allmählich ein wenig zu schwächen. Selbst in der sonst so warmen Wassermagierrobe kam sich der Magier wie ein wandelnder Eisklotz vor. Doch er riss sich zusammen und wartete gespannt darauf, was ihn und die anderen erwartete. Einen Gewinn hatten sie ja schon, die Ungläubigen waren fort und konnten sie nicht mehr an der Durchführung der heiligen Mission hindern. |
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06.01.2004, 17:13 | #149 | ||||||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Dorrien verfolgte das Verschwinden der Sumpfkiffer ein wenig enttäuscht, Irock hingegen schien darüber weniger traurig zu sein. Nun ja, Irock war nunmal Idealist... "Die Abwesenheit der Häretiker scheint Euch zu gefallen, Bruder.", sprach der Feuermagier seinen Adanos huldigenden Kollegen an, wobei er auf undefinierbare Art lächelte. Dieser nickte nur, wobei er Dorrien ein wenig misstrauisch musterte. "Glaubt nicht, ich hätte sie mitgenommen, weil ich mit dem Pack befreundet bin. Im Gegenteil. Aber sie hätten uns gute Dienste als Lockvögel leisten können. Die, die wir suchen, hätten sich auf diese Kultisten gestürzt wie Wölfe auf ein paar einsame Lämmer. Damit hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - den schwierigsten Teil unserer Mission erfüllt und die Ketzer beseitigt." Dr Hexenjäger schwieg kurz und ließ sich das ganze Szenario noch einmal durch den kopf gehen. Ach ja, das wäre ein Gemetzel geworden... Doch leider sollte dem wohl nicht so sein. "Was solls. Wir finden sie auch so.", stellte er schließlich trocken fest und beschleunigte seine Schritte ein wenig... Der Schnee knirschte unter ihren Füßen, während sich die kleine Gruppe immer tiefer in die Wälder vorkämpfte. Es war nicht die erste Gelegenheit, zu der Dorrien gefrohrenes wasser in allen Formen und Farben verfluchte, die winterliche 'Pracht' machte das Vorwärtskommen der Gruppe teilweise zum Extremsport und reduzierte die Geschwindigkeit der Kämpfer auf die von Schnecken. Ein Vogel sang einsam ein Liedchen... Moment mal, ein Vogel? Zu dieser Jahreszeit? Dorrien stutzte und riss plötzlich den Bogen von seinem Rücken sowie einen Pfeil aus dem Köcher. Die anderen zogen reflexartig ebenfalls ihre Waffen und starrten fragend den Hexenjäger an. "Macht euch kampfbereit.", kommandierte er kalt, während er das Unterholz nach den Verursachern des Geräusches Absuchte. "Wir sind nicht allein..." Ein Ast knackte. Dorrien wirbelte herum, erspähte nur einen Augenblick lang das glänzen von Stahl im Gebüsch. Doch dieser Augenblick genügte ihm, einen Herzschlag später schoss ein Pfeil in die Büsche. Ein gellender Schmerzensschrei bestätigte, dass der Inquisitor getroffen hatte... Noch während Dorrien den nächsten Pfeil auf die Sehne legte, ging der Schrei zu einem gequälten Röcheln über, eine Gestalt kippte aus dem Unterholz. Der Mann sah heruntergekommen aus, seine Hände umklammerten krampfhaft den Griff eines angerosteten, schartigen Schwertes. "Das sind nicht die, die wir suchen...", stellte Dorrien trocken fest, als im nächsten Augenblick auch schon ein Haufen wild aussehender Gesellen gröhlend aus ihren Deckungen hinter Sträuchern und Bäumen hervorkam. Dorrien riss seinen Bogen hoch und ließ die Sehne los, einer der Angreifer, der eine Keule gegen den hexenjäger zu schwingen versuchte, wurde zurückgeschleudert, als sich der Pfeil mit voller Wucht in seinen Brustkorb bohrte... "Tötet sie alle!", brüllte Dorrien und ließ seinen Bogen fallen. Mit einer fast schon eleganten Bewegung riss er sein Schwert aus der Scheide und stürzte sich auf den erstbesten Banditen, der das Pech hatte, zu nah bei ihm zu stehen... |
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06.01.2004, 17:27 | #150 | ||||||||||||
Longbow Beiträge: 4.035 |
„Pass auf Longbow, hinter dir kommt einer.“ Blitzschnell fuhr der Ritter um. Seinen Zweihänder hatte er längst in der Hand, er erkannte die Person, die ihn warnte, es war Livia. Sie selbst hatte bereits eine Rune in der Hand, die rot aufglühte. Der ihn angreifende Bandit war bei ihm und schlug seine Axt auf ihn. Long parierte sofort und holte zum Gegenschlag aus, doch der wurde auch wieder pariert. Der Bandit hatte Kraft, denn sein Zweihänder wurde von ihm weit nach unten gedrückt. Er ließ von ihm ab und sprang einen Schritt nach hinten. Im gleichen Augenblick flog ein Feuerball auf seinen Widersacher, der sofort anfing zu brüllen. Sein Hemd fing Flammen, er ließ seine Axt fallen und rannte schreiend weg. Long warf ihm sein Schwert in den Rücken. Selbst einem Banditen gönnte er keinen solchen Tod. Kurz zwinkerte er Livia zu, von der der Feuerball kam und wandte sich dann zum nächsten Feind. |
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