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> Rollenspiel Das Kastell des ZuX # 23 |
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15.11.2003, 21:07 | #326 | ||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Ein Geruch stieg Rhodgar in die Nase, er öffnete langsam die Augen. Verwirrt blickte er sich um. Wo war er? Dann fiel ihm wieder ein, dass er sich in der Bibliothek des Kastells befand. Er war immer noch auf der Suche nach einem Mittel, um die schneidenden, stechenden Schmerzen, wenn ein Dämon zu ihm sprach, entweder zu verharmlosen, oder gar um immun gegen sie zu werden. Er hatte am vorigen Tag sehr viel gelesen, jedoch nur aus einem Buch von den Zehn, die vor ihm auf dem Boden lagen, abgedeckt mit einem kleinen Tuch. Viel hatte er diesem Buch nicht entnehmen koennen, jedenfalls nichts im Bezug auf die Stimme der Dämonen. Er stand aus seinem Sessel auf und reckte seine müden Glieder. Nein, dieses tagelange durchwälzen der Bücher war absolout nichts für ihn. Hätte ihm doch jemand direkt Antwort darauf geben koennen. Er waere als allererstes zu meditate, der Heilerin des Kastells, gegangen, er hatte das Gefühl, dass man bei ihr am meisten Rat bekam, was solche Sachen anbelangt. Jedoch hatte er sie seit Tagen nicht mehr gesehen, sie war sonst immer viel durch das Kastell gewandert, hatte sich seiner Sorgen angehoert. Eigentlich komisch. Wieso bleibt sie solange allein? Rhodgar hatte jedoch keine lust, sich seinen Kopf über die schoene Hohepriesterin zu zerbrechen, und beschloss, sich frueh schlafen zu legen. Die letzten Tage hatte er nicht mehr so lange geschlafen, wie es sein Koerper eigentlich gewoehnt war. Dies hatte zur Folge, dass Rhodgar sich oft schlapp und lustlos fuehlte. Doch er wollte in den ehrwuehrdigen Zirkel aufgenommen werden. Er dachte sich, dass es nicht grade von Vorteil war, als ein eventuelles Mitglied mit den Stimmen in seinem Kopf, die ihm so viel Pein bereiteten, dermaßen nicht klar zu kommen. Also betrat er kurz das Refektorium, schaute sich vorsichtig um, und setzte sich an einen Tisch nahe dem Ausgang des Speisesaals, von dessen Waenden viele Leute aus alten Bildern hervorstarrten, eingerahmt mit edlen Holzkunstruktionen. Er dachte an das, was er zu speisen gedachte, und schon schwebten die gewuenschten Nahrungsmittel auf ihn zu, eine heisse Ziegenmilch mit Waldhonig und ein paar nahrhafte waldbeeren. Doch er beschloss, sein Essen auf der großen Wiese vor dem Kastell zu genießen. Er wanderte zur Eingangshalle, und das Tor öffnete sich, dieses mal, geräuschlos. Er trat hinaus, und hielt nach einem gemütlichen Plätzchen Ausschau. Es war ein schoener, warmer Abend, also legte er sich schlicht ins grads, kippte seine Milch in sich hinein, und zupfte ab und zu ein paar der Beeren von ihren Staengeln, um sie in seinem Mund zu zerkleinern, das sueße Aroma fuer eine kurze Zeit zu genießen, und um sie anschließend auf eine Reise quer durch seinen entspannten Koerper zu schicken. |
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15.11.2003, 21:30 | #327 | ||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
shark wurde immer noch unruhiger. Schweiß triefte ihm von der Stirn, und eindringlich richtete er seine Augen hinaus. Da saß er wieder, der Rabe in seiner bedrohlichen Stellung... Der Schwarzmagier wusste genau, dass er ihn ansah, nur ihn... "Rock..." Der dunkle Lehrmeister presste seine Hand um das Amulett, Blut quoll heraus, so fest drückte er... Ein zweiter Vogel tauchte auf, direkt neben dem schon dagewesenen, und ein dritter, und ein vierter. Alle saßen sie auf dem selben Baum und starrten durch das fenster... zu ihm... "... sie haben gesagt... sie haben gesagt, ich solle..." Der größte der schwarzen Vögel krächzte und streckte seine Flügel aus. "... die Vögel... sie werden kommen... er bestraft mich." sharks Augenhölen waren nun schon rot, eine Träne folgte der anderen. Endlich erhob sich der erste der Raben in den Himmel empor und schwebte eine Runde in der Luft. Vollkommen verängstlicht sprang der Schwarzmagier auf und lief fort, als wäre der Tod hinter ihm. Die blanke verzweiflung hatte er in seinem Gesicht, als er sich ein letztes mal umdrehte und hilfesuchend auf Rock sah. shark kam nicht dort heraus, wo der Gang aus dem Refektorium eigentlich hinführte, er war wieder in dem raum... die Couch, unberührt stand sie da... der Dunkle hielt inne, und spurtete dann zu dem Fenster über dem erloschenen Kamin. Das Mädchen, es stand dort. Erneut begann shark zu laufen, er fiel hin, klopft sich kurz den Schnee aus dem Gesicht und kroch eher weiter, als dass er rannte... "Geh nicht näher zum Wasser, pass auf... der schwertfisch..." Erschrocken drehte sich das Mädchen um und sah verwirrt zu dem Schwarzmagier, der nur unweit von ihr im Schnee lag. Das Wasser wurde unruhig und er erhob sich wieder. Der Schwertfisch sprang empor. shark wollte noch etwas tun, doch es nützte nichts. Der Fisch spießte das Mädchen direkt vor seinen Augen an. Ein markdurchdringender Schrei war die Folge. Und er hallte wider... und wider... Der Schwarzmagier richtete sich wieder vom harten Boden auf und sah sich um, er wollte weiter rennen, doch seine Kraft reichte nicht aus. Sobald er versuchte sich aufzurichten fiel er zurück auf den kalten Kastellboden... |
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15.11.2003, 22:03 | #328 | ||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Während ihrer Unterhaltung, den letzten Sätzen hatte Rock nun auch den Grund für Sharks frühere Handbewegungen unter der Robe herausgefunden, ein Amulet!! Es schien ihm viel zu bedeuten, oder ihm Schutz zu geben... oder war es sogar der Kern der ganzen Stimmen und Irrealen Welten die er sah?? Als Shark dann etwas von Vögeln erzählte die ihn bestrafen sollten und immer wieder nach draußen sah bemerkte Rock die Vögel... "Wer?? Wer bestraft dich??? Sag es mir!!" Shark sprang auf und lief rückwärts aus dem Refektorium hinaus, als er sich hilfesuchend nach Rock umdrehte und dann zu Boden stürzte sprang Der Hohe Schwarzmagier von seinem Sitzplatz auf und eilte dem verwirrten Freund hinterher, seine Robe schwang nun wie eine Flagge in einem Sturm hinter ihm her, so schnell es seine Kinematik zu ließ... Innerhalb weniger sekunden war er bei dem am Boden liegenden Magier Beliars, selbiger versuchte des öfteren sich aufzurichten, schaffte es aus eigener Kraft nicht... Vorsichtig stemmte Rock Sharks Körper hoch, legte dessen Arm um seinen Nacken und stützte ihn so ab auf dem Weg in Sharks Zimmer, er hatte wohl ein wenig Erholung nötig, auch wenn ihn diese Stimmen verfolgen sollte, aber diesmal sollte er keine Stimmen mehr hören, dafür würde der Hohe Schwarzmagier schon sorgen!! Nachdem er den fast bewusstlosen Körper nach oben in die höheren Etagen gebracht hatte lief er schnell zurück ins Refektorium, ein paar Dämonen sollten ihm einen beruhigenden und einschläfernden Trunk zusammenbrauen, einen der sehr schnell und lange wirken sollte, vor allem aber stark!! Es dauerte nicht lange bis ihm die Fachkundigen Küchendämonen eine Flasche mit einer ekelhaft braun-grünen Flüssigkeit in die Hand drückten und er wieder auf sharks Zimmer war... "Hier, ich hoffe das wird dir helfen ruhig zu schlafen... der Trank betäubt in der Regel das Gehirn ein wenig und unterdrückt alle aktiven Träume die man sonst miterleben würde... dein Unterbewusstsein wird aber weiterhin aktiv sein, aber das sollte wohl kein Problem sein... wenn das Mittel wirkt wirst du lange und ruhig schlafen können!" Rock entfernte den Propfen von der Flasche und hielt sie Shark hin, es würde hoffentlich helfen... "Wer bestraft dich?? Was wollen DIE von dir?? Sprich zu mir, kann ich dir irgendwie helfen??" Er mussterte noch einmal das Amulet das nun ja offen auf der Robe lag und sich blutverschmiert seinen Blicken darbot... |
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15.11.2003, 22:24 | #329 | ||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
"Die Vögel... es würde nicht erduldet werden, wenn ich mich betäuben lasse... diser Raum hier... er ist falsch... er gehört nicht mehr mir..." shark wich unruhig vor der offenen Flasche zurück. Das Angebot klang so verlockend, doch es wäre schädlich für ihn. Die Vögel, sie würden ihn heimsuchen und wenn er erstmal betäubt war, war er ihnen schutzlos ausgeliefert. "Die Raben mögen keine Kälte und Dunkelheit... nicht diese Raben... sie fürchten IHN" Eine Sekunde noch atmete shark ruhig, scheinbar beruhigte er sich langsam, doch im nächsten Moment stürzte er aus dem Zimmer heraus. Er hasste es. "Den Geistern gehört es... Sie nehmen es für ihn..." Das war das letzte was er von sich gab, als er die lange Gänge auf der Suche nach der Treppe entlang lief. Er hörte nicht mehr auf die Stimmen, sah sich nicht die Bilder an, sondern wollte nur hinunter. Egal ob er im Keller den meisten Einfluss hatte, trotzdem. In seinem Zimmer fühlte er sich mehr oder minder geschützt, und solange er dies tat, war er machtlos... Bald war alles vorbei, der einzige Gedanke, der shark noch zum weiterhoffen animierte. Er würde es überstehen, doch die Bestrafung würde nich lange auf sich warten lassen, dass wusste er... |
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15.11.2003, 22:55 | #330 | ||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Noch bevor Rock das helfende Mittel verabreichen konnte war Shark schon mit ein paar gemurmelten Sätzen aus dem Zimmer gestürmt und aus seinem Blickfeld verschwunden... Die Robe glättete sich wieder ein wenig als sich der Hohe Schwarzmagier erhob und seine Blicke durch das Zimmer schweifen ließ... er konnte nichts ungewöhnliches entdecken, aber Geister waren ja auch nicht für jedermann sichtbar, wenn überhaupt... Er erhob seine Hand, ließ sie ohne jegliche Berührung über Gegenstände gleiten, fuhr damit an den wänden entlang, über Tisch und Stuhl, auch das Bett wurde überflogen... Doch ihm fiehlen keine Temperaturveränderungen an bestimmten Stellen auf, er hatte gelesen dass es solche Erscheinungen geben sollte wenn es Geister in der Nähe gäbe... nichts... Es roch auch nicht anders als sonst, keinerlei abnormale Erscheinungen hier im Raum... Die funkelnde Klinge seines Schwertes durchschnitt die Luft im Raum, er hatte es sich auf dem Boden gemütlich gemacht und saß dort mit gekreuzten Beinen, das Schwert vor dem Gesicht in die höhe ragend zentrierte er sich und begann schließlich seine Meditation... Einmal nur vibrierte das Schwert während der Stunden die er dort saß, unbewegt, voll konzentriert... Die Vibration hätte ein Nachweis für Wesen einer anderen Ebene sein können, doch da dies nur einmal geschah war Rock sich dessen Grund nicht ganz bewusst. Nachdem er seine Suche nach den Geistern auch auf einer etwas anderen Ebene abgeschlossen hatte verließ er das Zimmer und begab sich auf sein eigenes, die langen dunklen Gänge des Kastells schiene immer kürzer zu werden, je besser er sie kennen lernte desdo schneller kam er von einem Ort zum nächsten... obwohl wer weiß, vielleicht würde es ja schon morgen wieder anders herum sein... dies hier war ja schließlich kein gewöhnliches Gebäude... Sein eigenes Zimmer empfing ihn mit einigen Sonnenstrahlen die sich ihren Weg durch das Fenster und die dahinter befindliche Dunkelheit bahnten und seinen lieblingsplatz in ein weiches und warmes güldenes Licht tauchte, der Stuhl an dem kleinen runden Tisch neben dem Fenster. Ein Wein stand dort mit einem hübschen Glas daneben, er fand es war wieder genau der richtige Zeitpunkt um sich ein Gläschen zu genehmigen. Der Wein schmeckte wieder hervorragend, er hatte seinen Geist bereits voll in dem Glas entwikeln können und war der pure Genuss für den nun wieder müden Rock... Der Blick aus dem Fenster ließ eine schöne Landschaft erhaschen, eine wie er sie lange nicht mehr gesehen hatte... Dann wurde aber auch er müde und begab sich in seiner Schlafrobe ins Bett, lange grübelte er noch über Shark nach, er wusste wo er ihn finden könnte, im Keller, in dem kalten und dunklen Kellergewölbe des Kastells... Aber es war wohl besser ihn nun nicht auf zu suchen, obwohl er sich da nicht so sicher war... was war bloß los mit Shark? Konnte er ihm helfen?? Würde er ihn überhaupt irgendwann wieder sehen?? Ein vereinzelter Rabe glitt lautlos durch die Nacht vor seinem Fenster und warf einen abfälligen Blick hinein... Was?? hatte der Rabe gerade ihn angeguckt?? Nein, das musste eine Einbildung sein... Shark hatte zwar etwas von Raben erzählt, aber... Moment mal... sie fürchten sich vor dem Dunkel und der Kälte im Keller...Sie fürchten IHN!! Das war alles so verwirrend, was hatten diese Raben mit Shark zu tun, und vor allem: warum fürchtet er sie? All dies war zu viel für einen Schwarzmagier in gehobenem Range, vor allem wenn er gerade vorm einschlafen war... was nun der Fall war, von einer Sekunde auf die andere rissen die Gedanken ab und er fiel in einen entgegen aller Erwartungen ruhigen Schlaf... |
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16.11.2003, 00:59 | #331 | ||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
die magierin stand vor vabun und befühlte ihn vorsichtig. immerhin konnte man nie wissen, wann der bann gebrochen würde. an sich machte er sich hier ganz gut, und vielleicht hatte der tausenfüßler jetzt ja den dreh rausgefunden und seine versteinerungen waren doch für die ewigkeit? dann musste man vielleicht doch noch mal in den gletscher und die alte besuchen? blutfeuer tätschelte ihren alten kollegen und wandte sich dann in richtung küche. das krokodilmaul hatte sicher schon ein ansprechendes morgenmahl bereitet, denn sie hatte auf ihrem weg kurz hineingeschaut. als sie die tür aufstieß, musste sie allerdings zu ihrem bedauern feststellen, dass sie nicht allein war. am tisch in der küche, auf ihrem platz saß schon jemand, der dem krokomaul so fasziniert zusah, dass der dämon sich von seiner besten seite zeigte. |
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16.11.2003, 01:50 | #332 | ||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Einen grossen und langen Schal hatte sich der junge Magus machen lassen. Gradezu gewaltig umschlung er seinen Hals. Dünn und bleich wirkte Arctus, aufgebraucht und ausgelaugt, kaum zu glauben, dass er da wirklich saß und dem Küchendämonen beim Kochen zu sah. Er sollte ihm eine Suppe machen. Schwer kam ihm jede Bewegung vor, unheimlich quälend und langsam, gradezu tötlich. Die Augen traurig nach unten gewand und bei Arme fest an den Körper gedrückt habend, interessierte er sich doch nur für seinen innerlichen Schmerz, der so tief in seinem Herzen hauste und so wohlig sein inneres streichelte, dass er zerplatzen möge vor Berührung. In den Tagen der Krankheit säumte sich immer wieder die Frage der eigentlichen Existenz in ihm und dass er doch eigentlich nicht mehr seien braucht, in der Unterwelt vor sich dahinvegetieren könnte. Fern währe er da, weit weg vom Don-Esteban, von allem, dass ihm die Kraft raubte, ihn Krank machte. Nur der Küchendämon schien sich grade um ihn zu kümmern und Arctus dankte es dem Krokodilmaul auch mit einem herzlichem Lächeln. Den Suppenteller in der Hand schlürfte er ihn gleich an Ort und Stelle fast aus. Es war heis, doch es tat gut. „Danke“, sprach er noch zu dem Dämonen, der wohl nicht einmal wüsste, was dieses Wort bedeute. Doch da stürzte plötzlich jemand lautstark in die Küche und Arctus lies vor Schreck den Teller fallen, sah mit schwachen zittrigen Händen und der halben Suppe auf dem Schoss den Störer an. „Dir auch ein DANKE!“, sprach er zynisch und machte sich daran die Scherben aufzulesen... |
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16.11.2003, 02:02 | #333 | ||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"du sitzt auf meinem stuhl, was erwartetst du! nun guck dir an, was du für eine sauerei angerichtet hast." als die magierin ihren blick von der bescherung wieder nach oben lenkte, sah sie, dass der kleine magier irgendwie aussah, wie eine gerupfte krähe. das gesicht war kreidebleich, die augen rot und fiebrig glänzend, die haare standen nach allen seiten und ein dicker schal unterstrich noch das schmächtige erscheinungsbild des knaben. "du bist ja krank! was soll das denn?" meditate winkte einem der niederen dämonen, dass er sich um das malheur kümmern solle und fasste den jungen an die stirn. der wich zwar erst widerwillig zurück, aber die hände von meditate hatten etwas zwingendes. "sag mal, was denkst du eigentlich wo du bist. so was törichtes! ich bin die mächtigste heilerin hier in khorinis, wenn nicht im ganzen erdkreis und du läufst mit so einer erkältung rum. lass mich sofort was machen!" die magierin befahl den dämonen, den kranken in eines der krankenzimmer zu geleiten, die direkt neben den laboren lagen. als der knabe begann widerstand zu leisten, befahl sie den dämonen, ihn auf jeden fall gut festzuhalten. so schleppten zwei dämonen den jungen an körper und beinen in eines der krankenzimmer. |
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16.11.2003, 02:10 | #334 | ||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
„Ich will keine komischen Heilmittel! Die kannst du gerne selber trinken!“, rief Arctus wiederstrebend und ring sich aus dem Griff des Dämonen um ein paar Schritte abstand zu nehmen. „Deine Hilfe ist da nicht von nöten. Ich schaffe das alleine und war auch schon auf dem besten Wege mich zu kurieren, aber jemand hat mir das Essen versaut und mich gegen meinen Willen verschleppt.“ Arctus’ Stimme klang heiser und gequält. Eigentlich wollte er nach dem Kraftakt von grade eben nur wieder zurück in die Küche und weiter etwas essen oder in sein Bett. ‚Glaubt diese Magierin denn, sie sei die Allmächtige?’ Arctus wusste grade nicht so recht, was er machen sollte. Hinter ihm baute sich der Dämon auf und vor ihm stand diese spiesige Meditate. Wie er sich in dem Moment wünschte groß und stark zu sein, kann wohl kein Erwachsener nachvollziehenn. |
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16.11.2003, 02:27 | #335 | ||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate hatte unbemerkt in ihre robe gegriffen und ein pulver hervorgeholt, dass sie jetzt mit einer blitschnellen bewegung dem knaben ins gesicht blies. der fing im gleichen moment an zu schwanken und der hinter ihm stehende schattendämon packte ihn und trug ihn auf den armen ins zimmer. dort ließ er ihn mit schwung auf ein bett fallen, was ihm einen bösen blick von meditate eintrug. das beruhigungspulver hatte sofort gewirkt, sie hatte den jungen jetzt da, wo er nach ihrer vorstellung sein sollte. "ich geb dir jetzt eine medizin, danach kannst du noch einmal einen teller voll suppe haben. am besten heiße hühnersuppe. die hilft am besten. ich lass die ein schönes feuer im kamin machen und ätherische kräuterschalen aufstellen. außerdem werde ich dich jetzt einreiben. und du wirst endlich mal still halten. ich tu dir sicher nichts, aber du musst dir ausnahmsweise auch mal was sagen lassen." arctus sah sie aus glasigen augen an und man merkte, dass sich sein ganzes innere gegen eine solche bevormundung auflehnte. aber das beruhigungspulver hielt ihn fest in seinem bann. so musste er alles über sich ergehen lassen, erst eine gallebittere medizin und dann musste er sich auch noch die robe herunterstreifen lassen, damit die magierin an seiner brust und seinem rücken rummachen konnte! meditate hatte sich am feuer die hände gewärmt, um das einreiben angenehm zu gestalten und verrieb dann mit sanften und zarten bewegungen die stark duftende salbe auf brust und rücken. zuerst merkte man arctus den widerstand noch an, aber dann glätteten sich seine tiefen zornesfalten langsam. die hände von meditate waren wohl doch nicht so fuchterregend. mit kreisenden bewegungen massierte sie die creme in die haut, die sich unter ihren bewegungen wieder rosig einfärbte. dabei begann sie leise zusummen - alte lieder aus ihrer kindheit, die ihre mutter ihr selbst gesungen hatte. schlaf mein kindlein, schlaf mein stern. mama deckt dich zu. Silbermond und Wolkenschäfchen sehn von oben zu. schlaf mein kindlein sollst einst werden wohl ein großer held, der ein retter unsrer erden und das heil der welt. "schlaf kleiner arctus. ich komme morgen wieder." |
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16.11.2003, 11:08 | #336 | ||||||||||
Azathot Beiträge: 1.253 |
ERschöpft sank Azathot an einer Wand zu Boden, eine halbe Ewigkeit war er nun schon die immergleichen steinernen Gänge des Kastellkellers entlanggewandert, eine halbe Ewigkeit, in der er weder etwas gegessen noch etwas getrunken hatte, sondern stetig geradeaus in die ewige Dunkelheit die alle Schöpfung Beliars umgab und allem Lebenden den Mut nahm jemals wieder aus seinen Fängen zu entkommen, selbst den Magier verlies der Mut wenn er sich den in alle Ewigkeit weiter geradeaus erstreckenden Gang ansah, obwohl er doch wusste, dass Belíar seine Diener nicht willkürlich zu sich holte. Vielleicht war es ja auch eine Prüfung für den jungen Magier, ob sein Wille Beliar zu dienen selbst in einer solchen Situation nicht getrübt war und wenn es so sein sollte, dann wollte Azathot seinen Meister nicht enttäuschen. Mit diesem Gedanken im Kopf und ihn immer wieder leise vor sich hersagend machte azathot sich wieder auf den Weg, immerhin musste es hier irgendwo einen Ausgang geben aus diesem verfluchten Keller. Und tatsächlich, keine 10 Meter hinter der Stelle wo er sich kurz ausgeruht hatte stieg plötzlich eine Treppe in die Höhe. Schmale, ausgetretene Stufen führten ihn auf eine weitere Ebene und der Magier war sich ziemlich sicher sich wieder direkt unterhalb des Kastells zu befinden, anscheinend wollte Beliar ihn doch noch unter seinen irdischen Dienern lassen. Nur wenige hundert MEter, die dem Magier trotzdem wieder wie zwei Tagesmärsche vorkamen, gelangte er wieder an eine Treppe und diesmal war er sich ziemlich sicher sie zu erkennen als die die aus dem Erdgeschoss hinunter in die Katakomben führt. Mit letzter Kraft kämpfte sich der Magier die Stufen hoch um dann einfach am Ende der treppe ohnmächtig in sich zusammen zu sinken. Plötzlich riss ein lautes Räuspern den MAgier aus seinem totenähnlichen Schlaf. Ruckartig riss er die Augen auf und versuchte seinen Blick auf die Gestalt zu fixieren die sich vor ihm aufgebaut hatte, doch als er es geschafft hatte wünschte er sich beinahe es nicht getan zu haben. Zwar wusste er nicht, wen er hier vor sich hatte, aber seine Anwesenheit strahlte etwas finsteres und bedrohliches aus, dass alles Lebende zu verdrängen schien. Doch auch sein Aussehen lies den Fremden finster erscheinen sein schon fast unnatürlich weißes Haar bot einen harten Kontrast zu seiner dunklen Hautfarbe und seine Augen schienen sich bis auf den Grund von Azathots Seele zu graben, doch ob das Funkeln dass er darin lies Wahnsinn oder Genialität war, dass konnte der Junge MAgeir noch nicht sagen. Auch der Fremde trug eine dunkle Robe, doch im Gegensatz zu Azathots sah sie edel aus und wertvoll, nicht dreckig und zerrissen. Mühsam riss Azathot seinen Blick von dieser imposanten Person los und bemerkte, dass er immer doch vor ihm auf dem harten Kastellboden im Staub lag und rappelte sich, unter den forschenden Blicken des anderen, schnell auf |
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16.11.2003, 11:41 | #337 | ||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Er fiehl... fiehl... fiehl... kam aber nie an. Ständig tauchten in dem dunkel blauen schimmernden strudel neben ihm Gesichter auf, gut bekannte Gesichter aber auch Fratzen die er noch nie zuvor gesehen hatte... Das Gesicht mit der häufigsten Erscheinungsrate war das seines Vaters, aber diesmal nicht fluchend oder schreiend, sonder gutmütig und ruhig so wie in seinen Tagen bevor er den großteil seiner Erinnerungen gelöscht bekam... All dies verschwamm auf einmal, wurde dunkler, dann heller, plötzlich tat sich ein zuerst hauch dünner roter Spalt auf, langsam wurde er größer, nahm schließlich schon fast die Gestalt eines Ovals an, tat sich dann schließlich ganz auf und ließ Rocks Augen an die Decke und aus seinem Fenster schauen... er war wach. Langsam drehte er sich auf die Seite um sich schließlich aus dem Bett zu schwingen und eine frisch vor ihm liegende Robe überzustreifen. Sein Schwert ließ er diesmal liegen, für den Notfall sollte er mit dem Dolch gut gewappnet sein. Er machte sich auf um ein Frühstück zu sich zu nehmen, da er gestern nicht allzuviel herunter würgen konnte war es heute wohl an der Zeit seinen Bauch mal wieder richtig zu füllen. Er durchstreifte den langen Gang von seinem Zimer bis zur Treppe, warf hier und da einen Blick auf die umliegenden Gemälde, Statuen oder Objekte die er nicht identifizieren konnte... Manche der Gemälde waren so komplex dass er sie nicht mit einem Blick wirklich deuten konnte, andere waren wiedeum so simpel dass er es kaum glauben konnte, aber so unterschiedlich war das Kastell... Er hatte nicht einmal gemerkt dass er schon die Treppe hinunter gekommen war und nun schon vor dem Refektorium stand, ein herrlicher Ort. Er wünschte sich wieder ein paar Scavangerrippchen, sie waren gestern hervorragend gewürzt und waren so saftig dass er sich hätte hinein setzen können. Als hätten die Dämonen seine Gedanken gelesen, was sie ja auch getan haben, kam dazu noch eine Karaffe mit Wein, ein süßer, er ließ sich sein erstes richtiges Mal richtig munden, dieses mal konnte er sein Essen auch genießen, sein Magen hatte aufgehört sich zu verkrampfen und wehrte sich nicht mehr gegen das Essen... Lange saß er dort und genoss, blickte aus dem Fenster und dachte an nichts... er ließ den Anblick einfach so über sich ergehen und blickte ab und an ins Nichts... träumte vor sich hin... genoss sein Essen... |
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16.11.2003, 16:41 | #338 | ||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Das Knarren der großen beiden schweren, verzierten und hölzernen Doppeltüren der Bibliothek war zum Gegensatz dieser nächtlichen Stille des Kastells fast ohrenbetäubend, als wollte man damit die Toten aus ihren Gräbern erwecken, aber doch schien sich nichts aus den dunklen schwarzen endlos verlaufenden Korridoren zu regen. Noch kurz blickte die Dämonenbeschwörerin durch das laute Knarren irritiert, flüchtig zu beiden Seiten, den langen dunklen Mantel über ihren Körper gewunden und das Buch fast versteckt schützend unter ihrem rechten Arm geklemmt, als sie mit ihren linken Arm, vorsichtig die großen Torflügel von innen wieder anlehnte. In der Bibliothek war es zum größtenteils Dunkel und die Schatten der Regal schon fast übermächtig groß, als wollten sie alles Licht im Saal ersticken. Nur das wenige bläuliche Licht von den blauen Lampen, welche auf dem großen dunklen Holztisch standen als auch das zum Größtenteils matte silbergraue Mondlicht, dass durch die Fenster herein schien, erhellten die mächtige Bibliothek des Kastells an diesem Abend. Dumpf klang das Aufprallen des schweren alten Wälzers auf dem großen Holztisch. Still war es. Draußen heulte der Wind durch die finsteren Gänge dieses Gemäuers, gewiss war irgendwo eine Fensterscheibe zerbrochen worden. Draußen wütete ein Windsturm und immer wieder konnte man diese Druckwellen des mächtigen Windes gegen die Fensterscheiben schlagen hören, wobei man immer wieder befürchtete, das Glas würde in jedem Moment zerbrechen. Aber das Glas brach nicht und der Wind musste sich geschlagen geben, egal wie oft er es versuchte. Es dauerte nicht lange als das Mondlicht sich verflüchtigte und große Regenwolken aufzogen, die den Mond unter ihrer dichten Wolkenmasse verschlang. Bald konnte man nur noch das harte Aufschlagen der tausend schweren Regentropfen vernehmen, welche sich ergießend über das dürre Gebirge und karge Land hoch oben um das Kastell gab und den sonst so lebensdünnen Boden in schlammartige Wasserlöcher verwandelte. Wie kleine Steine so prasselte auch die Tropfen unaufhaltsam gegen die Gemäuer und die Fenster, sodass auch die ganze Bibliothek von dem Trommelgeräusch des Regens eingenommen wurde. Die Fee strich die wenigen schwarzen dünnen Haarsträhnen aus dem Gesicht und nahm Platz an einen der großen hölzernen Stühlen, dessen Rückenlehen sich hoch wanden als nötig. Draußen sah man für ein Sekunde ein helles Licht eines gleißenden Blitzes, gefolgt durch einen überaus lauten Grollen eines mächtigen Donners, als seien die Götter erzürnt, dass Innos seine Blitze hinunter in die Welt der Menschen herab warf. Aber Xalvina interessierte sich nicht für des Menschen Unglück. Gespannt blickte sie mit ihrem kalten ausdrucklosen Gesicht den Buchdeckel an und fuhr mit ihren spitzen unheimlichen Fingernägeln, welche sie immer spitz feilte über die zwei silbernen Schlangen, welche sich umwickelten. Inspiriert und angespornt fühlte sie nun die Versuchung was fast wie einem Drang glich, den Buchdeckel hochzuheben und das Buch aufzuschlagen. Sie brauchte nur einen Handgriff zu tätigen. Von Sekunde zu Sekunde wuchsen ihre Anspannung, Neugier und Erwartungen, was wohl im Buche enthalten ward. Vorsichtig legte sie ihre Hand seitlich an den Deckel und sah ihren silbernen Ring an ihrem Ringfinger, welchen sie seit dem Abenteuer in den Ruinen trug und nun durch eine übernatürliche Macht nicht mehr von ihrem Finger wich. Es war nur ein Augenblick als sie vorsichtig den Buchdeckel hob und sich das Geheimnis entlüften sollte als plötzlich ein harter Wind gegen eines der großen prächtigen Fenster Schlug und das Glas in Binnen dieser Sekunde zerbrach. Ein lauter Knall, das Zischen und Klirren unendlich vieler kleiner Glasscherben erschreckte die schwarze Fee sodass sie nur noch ihr Gesicht zum Ereignis wenden konnte. Das schöne große Fenster, welches so viele Tage und Nächte mit seinen bunten Gläsern und den darin enthaltenen Muster verzierten Bildern seine Betrachter belächelt hatte, wurde in nur einem Schlag der Naturgewalten für immer zerstört denn nur traurig splitterten die funkelnden Glassplitter wie unterschiedlich große Diamanten auf den spiegelglatten Boden und zerschellten wehmütig an der glatten Oberfläche, welche nun für immer Geschichte bleiben würden. Ein heller Blitz schlug auf die Erde nieder und erhellte für diesen Moment die gesamte Bibliothek als der wütende Wind durch das Fenster in die schützenden Mauern des Kastells einbrach. Blind vor Wut so wollte er alles nieder zerren was leicht oder zerbrechlich war und so schlug er heulend gegen Lampen und Papier, welche aufwirbelten oder vom Tisch herunterrollten bis er die Pendlerin der Welten erreichte und ihr langes Haar zur Seite wirbelte. Und in diesen Moment wurde rasant der Buchdeckel hochgeschlagen und Seiten über Seiten des alten eingebundenen kostbaren Papiers schlugen in dieser Windeseile von rechts nach links und wollten nicht mehr enden. Überrascht so hatte sich die Dämonenbeschwörerin erhoben, doch da erstarb der Wind und lies alles still und liegen was er so plötzlich in einem Poltern niedergerissen hatte. Auch das schwere Buch, dessen Seitenblätter nur gewirbelt hatten, hielt plötzlich inne und legte einen Seitenabschnitt frei. Stille. Noch etwas mitgenommen von dem plötzlichen aufschreien des Windes so lies sich die Magierin in ihren Stuhl zurücksenken und beließ ihren Blick ganz allein auf das Buch gerichtet, welches sich fast lebendig vor offenbart und aufgeschlagen hatte, nahezu gewollt diese Seiten ihr zu präsentieren. Vor ihr lag weißes Papier und doch bildete sich lebhaft aus dem weißem Nichts eine goldig rötliche Schrift die immer mehr sichtbarer wurde und sich senkrecht in einer Zeile nieder wand, in einer Sprache und Runenschrift geschrieben, welche sie noch nie in einer solchen Weise gesehen hatte. Sprachlos strich sie über die schimmernden Zeichen und mit ihrer sanften Berührung mehrten sich ausbreitend wie eine kleine Druckwelle auf einer glatten Wasseroberfläche schwarze Schriftzeichen derselben Zeichenart welche sich nach und nach beide Seiten füllten. Nachdenklich blickte Xalvina nieder auf die Offenbarung der Schrift, doch sie wusste in ihrem Erstaunen – welches sie zwar nicht mit ihrer Gesichtmimik zeigte – nicht, was es zu bedeuten hatte. Wieder hatte sie etwas anderes entdeckt, wieder schien sich das Geheimnis vor ihr zu verschließen und diesmal wusste sie nicht ob dieser schwere Wälzer nur ein einfacher schwerer Wälzer war oder etwas weitaus anderes an magischer Eigenschaft besaß. … Stundenlang hatte sie fasziniert auf die Seiten gestarrt und keine Regung von sich gegeben und ihr war, als seihe sie in wachsamen Zustand fort gewesen, denn erst als ein Dämon sich manifestierte und den großen Scherbenübersäten Boden und die erstarrte Magierin erblickte, schien die Dämonenbeschwörerin aus ihrer fast Trance zu erwachen. Ihre Glieder schmerzten und knackten als sie sich erhob. Doch dort, wo noch eben sie gewiss die goldenen und schwarzen Schriftzeichen erblickt hatte, so waren sie plötzlich vom Buchpergament entschwunden und nur noch die gähnende Leere des weißen Papiers stach in ihre Augen. Wie konnte das sein? Irritiert so strich sie wieder über das weiße Papier aber es geschah nichts. Auch als sie die anderen vielen Seiten mit einer Hektik umschlug, so war doch nichts zu sehen. Das Buch war unbeschrieben und doch wusste sie, dass es nicht so war. Hatte etwa die Anwesenheit allein eines Dämons etwa bewirkt, dass die Schriftzeichen verschwunden waren? Oder hatte sie nur etwas vor sich hin gedöst und alles schien wie ein entfernter Traum zu sein? Nein die Scherben waren immer noch da. Das Buch schien irgendwie nicht ganz geheuer zu sein. Also klappte sie es zu denn ihr Magen meldete sich. Sie musste schon seit längerem nichts gegessen haben aber zu ihrer Fastzeit war das auch nicht unbedingt sonderliches. Also verließ sie die große Bibliothek und nahm den schweren Wälzer mit sich fort in Richtung Küche um sich ihre Tagessuppe genehmigen zu lassen. Eine einfache Suppe mit den nötigen Gemüse und wenigem Fleisch, ein relativ karges Essen und ein trockenes Brot, das sollte ihre Speise sein und zu Trinken nahm sie einfaches Quellwasser, somit hielt sie ihren Körper noch fit für all ihre Arbeiten und Tätigkeiten. Sättigend war das Essen nicht, aber das brauchte es auch nicht zu sein. Wichtig war nur, dass die grünen Äpfel in der silbernen Schale ihr als Zwischenmahlzeit immer parat sein würden, von denen sie zwei nahm und den dritten begann zu essen, stillschweigend, gerade sitzend, in ihrer kalten Natur. |
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16.11.2003, 19:15 | #339 | ||||||||||
Amydala Beiträge: 152 |
Amydala ging wutschnaubend durch das Kastell. Ihre Robe sah dank der behandlung von Aylen schrecklich aus. In der Mitte war sie abgebrannt und legte ihren Bauch frei der untere teil der Robe war bis knapp unter den hintern ebenfalls weggebrannt. Das war mal wieder typisch. Dieser Frau würde sie es noch heimzahlen. Doch ersteinmal hatte sie Hunger. Desshalb ging sie in die Küche und sah sich um, dort saß Xalvina und aß genüsslich an einem Apfel. Amy freute sich terisch und sprang ihr sofort in die Arme. "Ich hab dich die ganze zeit nicht gesehen Xalvina ich hab dich echt vermisst. " sagte sie freudig. "Was hast du die ganze Zeit eigentlich gemacht? " Dann löste sie sich aus der umarmung und setzte sich an den Tisch und der Küchendämon brachte ihr ihr übliches essen: Eine scavengerkeule, die sie immer sofort verspeiste und dazu immer ein kaltes Glas wasser aus dem hohem Norden. Sie schmatzte genüsslich an der Keule rum während sie auf Xalvinas antwort wartete. |
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16.11.2003, 20:58 | #340 | ||||||||||
sphero Beiträge: 3.402 |
Sebastian stand unwillkürlich auf, ihm wurde es unangenehm. Das Essen hatte er nur zur hälfte verputzt. Mit einem kleinen Tuch wischte er sich den Mund ab und verließ den Tisch. Einige Meter entfernt drehte sich der hohe Novize nochmals um und sah, wie sich die Magier wieder zusammen taten. >>Verrücktes Volk<<, dachte er sich, wand sich um und sah mit erfreuten Blick Zavalon in Gesicht. Er stand genau vor ihm. >>Ah, Meister! Schön sie hier zu treffen, ich wollte sie noch heute aufsuchen!<<, versicherte ihm Sebastian. >>Hallo, erst einmal, Schüler – Ich denke es ist Zeit für eine neue Lektion.<< Sebastian nickte wissbegierig zu ihm auf. Zavalon war etwas größer als der hohe Novize, über das Alter machte er sich keine Gedanken, Sebastian verschätzte sich sowieso immer dabei und so ließ er es. Zavalon machte eine Bewegung, das er hinaus gehen wolle. Sebastian nickte zum erneuten male und beide verließen im Gleichschritt, das Refektorium. Im Innenhof angelangt blickten die aber Millionen von Sternen auf sie herab. Es war Zunehmens kühler geworden, Sebastian konnte seinem Atem sehen. Auch der Mond versteckte sich nicht, er leuchtete den ganzen Innenhof aus, außer auf ein paar Ecken machte er eine Ausnahme. >>Nun gut, der Tag ist noch jung, lass uns doch erst einmal ein wenig aufwärmen, oder was meinst du?<<, fing schließlich Zavalon das Gespräch wieder an. >>Von mir aus kann es losgehen, mache nur noch einige Streckübungen!<< Der Zuxler nickte verständlich und beschloss, es Sebastian nach zu tun. |
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16.11.2003, 21:49 | #341 | ||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Schwarzmagier schloss sein Labor ab. Auf die übliche Weise, also mittels Zauber, wie es sich unter Magiern gehörte. Danach durchquerte er das Kastell auf dem üblichen Wege, um über die zentral gelegene Eingangshalle zum Innenhof zu gelangen. Er war noch nicht bis zur Empfangshalle vorgedrungen, da wäre er beinahe über ein Lumpenbündel gestolpert. Getarnt im ewigen Dämmerlicht lag etwas auf dem Boden. Doch nein, es war mehr als nur ein Haufen Unrat. Es war ein Mensch, der ihn nun mit schreckgeweiteten Augen ansah. »Was zum Innos machst du hier?«* Die Gestalt richtete sich auf, klopfte die verscmutzte Kleidung ab und strich sie anschließend glatt, woraufhin sich die Stofffetzen als zerissene Robe entpuppten. Er stellte sich als Azathot, Magier des Zirkels vor. »Ah. In letzter Zeit kommen viele Neue. Beliar scheint für viele der letzte Trost zu sein. Es muß wahrlich hoffnungslos stehen, wenn die Leute schon freiwillig zu Beliar strömen.« Er sah den Magier von der Seite an. »Du bist doch freiwillig hier?« Der Angesprochene beeilte sich, dies mit einem schnellen Nicken zu bestätigen. Und dann fügte er noch den Wunsch hinzu, der Magie Beliars teilhaftig zu werden. »Nungut, ich war sowieso gerade auf dem Weg in die Bibliothek.« (Das war zwar nicht so ganz zutreffend aber Nebensächlichkeiten, wie diese hatten in dieser Welt keine Bedeutung - war zumindest die Meinung Don-Estebans.) »Da kann ich dir auch gleich die ersten Bücher für den angehenden Magier heraussuchen, damit du sie liest.« So begaben sich der Lehrmeister und sein neuer Schüler, der ihm beflissen hinterherlief, in die Bibliothek wo ersterer dem zweiten die üblichen Bände heraussuchte. Wie immer ließ er seinen neuen, ihm bis auf den Namen unbekannten Lehrling mit dem Lichtzauber beginnen. Er würde im Laufe der Woche nachsehen, was für Fortschritte er machte. Erstmal landeten die hervorgesuchten Bücher auf einem leeren Schreibpult. Nebenbei sah der Hohepriester nach den Büchern, die er vor einer Weile Zavalon hingelegt hatte. Eine dünne Staubschicht hate sich darauf gebildet. Es schien, die Dämonen wischten sie absichtlich nicht weg, um einen dezenten Hinweis auf gewisse Pflichten des Lesers zu hinterlassen. Azathot trug er auf, die Lektüre gewissenhaft zu studieren und in spätestens zwei Tagen mit der praktischen Anwendung zu beginnen. *Da dies ein Schwarzmagier sagte, bedeutete es soviel wie »Wie zum Teufel...«. Er hätte ja schlecht sagen können »Wie zum Beliar...«, denn dann wäre es ja kein Fluch gewesen. Wer flucht schon im Namen seines eigenen Gottes? |
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17.11.2003, 11:34 | #342 | ||||||||||
Dûhn Beiträge: 290 |
Unermüdlich rannte Dûhn in der Trainingshalle auf und ab. Schon seit ein paar Tagen hatte er sein Training nocheinmal um ein paar Grade verschärft; teils um seinen Lehrer Shark zufrieden zu stellen, teils weil er sowieso vorhatte seine Ausdauer zu verbessern. Stampfend kam der Koloss zum stehen und verschnaufte, vornüber gebeugt und verschwitzt. Klimpernd richtete sich die große Gestalt wieder auf und schüttelte sich um ihre Muskeln zu lockern. Schmerzen, wie, Drähte aus fein gewobener Seide, schnitten in seine Beine. Versucht seine geschwollenen und unangenehm ziehenden Beinmuskeln zu ignorieren stakste die große Gestalt zu einer der einfachen Holzbänke und nahm mit einem erleichterten Seufzer Platz. Bald...bald werde ich dich dich in den Händen halten, mein kleines. dachte Dûhn als er mit einer seiner schwieligen Pranken über sein Schwert strich. Ein amüsiertes Lächeln huschte über das vernarbte Gesicht des Hühnen. Wer mit seinem Schwert sprach, und sei es auch nur in Gedanken, Sollte sich lieber auf andere Dinge konzentrieren...ehe das Schwert noch auf die Idee kam zu antworten. Kurz entschlossen steckte Dûhn die übergroße Klinge wieder zurück in seinen Rückenholster und trat in die Mitte der Halle. Einer schnellen Drehung um seinen Mantel zurück zu schlagen, folgte eine rasche Serie aus aus zwanzig Liegestützen. Wie eine Sprungfeder schnellte der Riese in die Höhe und streckte seine Arme seitlich, weit von sich. Nachdem die Spannung verflogen war und sich seine Muskeln wieder gestreckte hatten wiederholte der Koloss die Übung weitere drei Male und setzte bei jedem Durchgang eine Liegestütze hintenan. Nach fünf Durchgängen stemmte sich Dûhn ächtzend auf die Knie und schlug seine schwere Kapuze zurück. Der Schwall frischer Luft, der auf ihn einströmte stellte jeden Alkoholbedingten Vollrausch weit in den Schatten. Gummiartig überlastete Muskeln gaben fast unter den Gewicht des mächtigen Körpers nach, als Dûhn sich zurück zur Bank schleppte und seine pochenden Arme und Beine ausruhte. Verflucht! Da sag noch einer studieren sei Gift für die Gesundheit! Lachend lehnte sich der Riese an die Wand und zückte einen Wasserschlauch, um sich den kühlenden Inhalt zuerst über den Kopf und danach in den Rachen zu schütten. Fast meinte Dûhn ein Zischen zu hören, als das kühle Nass über seinen hochroten Kopf lief und ihm eine dringend benötigte Abkühlung verschaffte. Ich wette im Kloster haben die Magier nicht annähernd so viel Bewegung! Nachdem sich Puls, Athmung, Gesichtsfarbe und Muskelstatus wieder in einem Bereich befanden, der den Koloss nicht wie einen kaputten Wasserboiler wirken ließ, schlug Dûhn seine Beine übereinander und kramte einen enormen Laib Brot und eine nicht minder beeindruckende Wurst aus seinem Rucksack. So! Essenszeit! Grinsend fing der Riese an, seinen Trainingsproviant geräuschvoll zu verdrücken. |
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17.11.2003, 13:53 | #343 | ||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rhodgar hatte diese Nacht sehr gut geschlafen, und wachte am morgen erholt und voller Tatendrang auf. Er sprang aus dem Bett, ließ ein lautes Gähnen seinen Rachen entfahren, und wischte sich anschließend die Tränen aus den Augen, die durch den Druck aus den ihnen zugehörigen Kanälen gedrückt worden waren. Niemand ausser ihm war in der Massenunterkunft, alles war still. Rhodgar ging zu dem kleinen Bottich, in dem er das Waschwasser vorfand. Er tunkte seinen Kopf mitsamt seiner Haarpracht in das Gefäß, und ließ das Wasser dadruch kräftig aufbrausen. Den Kopf immer noch unter Wasser haltend tastete er nach einem Handtuch, doch bekamen seine Hände etwas andres zu fassen. Es fühlte sich merkwürdig an, schuppip und warm. Und dennoch ging eine gewisse Kälte von ihm aus. Rhodgar schreckte auf, als er sich ausmahlte, was er da grade berührte. Sein Kopf fuhr aus dem Wasser, ein großer Teil des Fussbodens wurde mit dem Element, das neues Leben schenkt, bedeckt. Doch Rhodgar kümmerte sich nicht darum, sein Blick ruhte auf der Gestalt vor ihm. Er hatte die schuppige Haut eines Dämons ertastet, und aus Furcht vor weiterer Pein in seinem Kopf wich er zurück. Doch der Dämon folgte ihm, und als Rhodgar anhielt, blieb dieser in exatkt demselben Abstand wie vorhin vor ihm stehen. Naja, er hörte auf, ihm nachzuschweben. Auf den ersten Blick hatte Rhodgar das, was die majestätische Kreatur in den Händen hielt, für ein dunkles Handtuch gehalten, doch als er nun mit nervösem Blick darauf schaute, klappte ihm der Mund hinunter. Ist... ist das für mich? Rhodgar starrte mit solcher Inbrunst auf das Stück Stoff, das der Dämon in den Händen hielt, dass er die Schmerzen in seinem Kopf nur bedingt wahrnahm, als der Dämon mit seinen Worten in sein Hirn eindrang. Ja, diese Robe eines Lehrlings ist für dich bestimmt. Sei dir der Verantwortung stets bewusst und diene Beliar und seinen irdischen Vertretern, den schwarzen Magiern. Ohne ein weiteres Wort ihn Rhodgar´s Kopf zu schicken, entschwebte der Dämon auch wieder. Rhodgar hatte sich immer noch nicht richtig gefasst. Er schaute fasziniert und wie in trance zugleich auf das dunkle Kleidungsstück, ein solches hatte auch Syrus seit kurzem an. Also war er jetzt aufgenommen, er war als würdig befunden worden. Schnell zog er seine neue Robe an, und stellte mit Erstaunen fest, dass sie wie für ihn geschneidert war. Vielleicht war sie das ja sogar wirklich, und irgendein Dämon hatte sie ihm vor seinem Beitritt zurechgeschneidert. Weiterhin starrte Rhodgar fasziniert in einen Spiegel, der an der Wand hing, und mit schönen Ornamenten verziert war. Er war nun Lehrling... Doch gerade als er die Robe angelegt hatte, überwäktigte ihn ein Gefühl, nein, ein Drang. Etwas in ihm drängte dazu, sich in die Bibliothek zu begeben, und die alten Schriften nach Aufgaben und Pflichten der Lehrlinge zu durchstöbern. Doch nicht nur dies, sein Geist war nun geradezu wissbegierig, er wollte alles über Beliar und das Beschwören von Kreauren lernen. Also lenkte er seine Schritte in Richtung Bibliothek. Doch während er durch die Gänge des Kastells wanderte, und ihn ein paar Leute verwundert ansahen, wie stolz er doch seine neue Robe trug, kam ihm ein Gedanke: Da war nichts... nicht mehr so heftig... aber wie...? Seine Gedanken galten seiner, anscheinend der Vergangenheit angehörenden, Schwäche gegenüber der Dämonen. Als der Dämon ihm seine Robe überreicht hatte, hatte Rhodgar natürlich das übliche Ziehen und Zucken verspürt, jedoch bei weitem nicht so heftig, wie die Tage zuvor. Das Kastell barg schon einige Geheimnisse, das musste Rhodgar sich eingestehen. Doch gleich im Anschluss darauf nahm er sich vor, mit seinem Freund Syrus soviele davon zu lüften, wie ihm möglich war. |
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17.11.2003, 14:44 | #344 | ||||||||||
Syrus Beiträge: 241 |
Obwohl Syrus an diesem Tage schon sehr früh das Zwitschern einiger Vögel erwacht war, blieb er dennoch noch sehr lange Zeit wach im Bett liegen und starrte mit leerem Blick an die Zimmerdecke.Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, einfach aus dem Bett zu steigen und seinen täglichen Pflichten als Lehrling nachzugehen, doch er war einfach zu faul um auch nur einen einzigen Schritt zu tun. Also schloss der junge Dieb seine Augen einfach wieder und schlummerte noch eine ganze Weile weiter, bis er erneut aufgeweckt wurde. Diesmal war es jedoch nicht ein zwitschernder Vogel, welcher Syrus' Schlummer unterbrach, sondern ein merkwürdiger Windstoß, welcher durch das offene Fenster in das Zimmer des Lehrlings stieß. Im Gegensatz zu dem ersten Erwachen, blieb er diesmal nicht im Bett liegen, sondern sprang vor Schreck in Höchsttempo aus seienem Schlafplatz.Es dauerte einige Momente in denen Syrus ahnungslos in der Mitte des Zimmers stand und sich verwirrt umsah, bis er erkannte, was ihn da so unsanft geweckt hatte. Wütend und mit schnellen Schritten lief der junge Dieb auf das Fenster zu, und schloss es mit einigen schnellen Handgriffen.Da es nun sowieso schon viel zu spät war um weiter zu schlafen, legte der Lehrling, wie jeden Tag, seine Robe an und streckte seine müden Glieder. Mit einem lauten Gähnen verließ Syrus sein Zimmer und ging in langsamen Tempo die Treppe ins Erdgeschoss hinab.Von dort aus führte ihn sein Weg zuerst ins Refektrium, wo sich der junge Dieb einen Schluck Wein und ein Stück Brot zum Frühstück genehmigte, auch wenn es für ein Frühstück eigentlich schon viel zu spät war. Durch die kleine Mahlzeit gestärkt begab der Lehrling sich dann in die Bibliothek und nahm an seinem gewonhten Arbeitstischchen Platz, wo noch ein paar ungelesene Bücher auf ihn warteten.Auch wenn der Großteil dieser Werke im Grunde den selben Inhalt hatten, waren sie teilweise sehr interessant und klärten einige Fragen, die Syrus sich schon seit langer Zeit gestellt hatte. Gerade in dem Moment als der junge Dieb an einer sehr interessanten Textpassage angekommen war, riss ihm das Geräusch von Schritten auf dem Bibliotheksboden aus der Konzentraition.Als Syrus für kurze Zeit aufblickte um zu sehen, wer die Halle betreten hatte, blickte er in ein bekanntes Gesicht, es war sein Freund Rhodgar, der sich wahrscheinlich ebenfalls in eines der Bücher vertiefen wollte. Erst bei einem erneuten Blick auf den junge Mann fiel ihm auf, dass er über seiner gewöhnlichen Kleidung eine Robe trug. Dem jungen Dieb wäre vor Erstaunen beinahe das Buch aus den Händen gefallen als er erkanntem, dass es sich dabei um eine Lehrlingsrobe handelte, wie auch er selbst sie trug. Sei gegrüßt, Rhodgar. Irre ich mich, oder ist das eine Robe des Zirkels wie die Lehrlinge sie tragen?Bist du nun etwa ebenfalls ein Mitglied des Zirkels? Vor Freude legte Syrus das eigentlich so spannende Buch beiseite und reichte Rhodgar die Hand als Zeichen des Glückwunsches, obwohl dieser noch nicht mal Zeit gehabt hatte die Frage zu beantworten. |
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17.11.2003, 15:00 | #345 | ||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
In Rhodgars Gesicht spiegelte sich pure Freude. Wie Syrus sich für ihn freute, das war der letzte, der entscheidene, der finale Beweis für Rhodgar: In ihm hatte er wahrlich einen guten Freund gefunden. Als er seine nach einiger Zeit voller Glückwunsch-Kundtuungen und Händegeschüttel wieder aus dem Griff Syrus´ ziehen konnte, kam er schließlich zu einer Antwort. Ja, genau so ist es. Als ich heute morgen erwachte, stand mir plötzlich ein Dämon gegenüber, und überreichte mir die Robe (Mit einem Schaudern dachte er an die schuppige Dämonenhaut). Damit ist ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben gesetzt worden. Syrus nickte, und grinste ihn kumpelhaft an. Und, was machst du jetzt als erstes? Rhodgar blickte verwundert in die grünen Augen seines Freundes. Wieso hatte er diese Frage gestellt? Er musste doch am besten Wissen, dass Rhodgar nun nichts großartiges mehr zu tun hatte, außer die Schriften über Beliar´s Reich zu studieren, was sicherlich auch den Großteil seiner Zeit in Anspruch nehmen würde. Naja, ich dachte, dass ich mir jetzt einen gemütlichn Lehnstuhl, und ein kleines Tischen hierherrücke, um mich dann gemeinsam mit dir den Schriften anzunehmen. Kannst du mir als der Erfahrenere von uns beiden einen guten Einstieg in die Welt der Literatur offenbaren? Doch Syrus kam nicht zu einer Antwort, grade hatte Rhodgar diese Worte ausgesprochen, da hörten beide ein Knarren und Kratzen. Sie blickten auf, und sahen, wie ein mit rotem Samt bedeckter Sessel und ein kleines hölzernes Tischchen über den Boden geschoben wurden. Die Dämonen, die dies vollbrachten, zeigten sich nicht, sie blieben in ihrem Zustand der Unsichtbarkeit. Rhodgar grinste und meinte, er habe jetzt alles was er brauchte, nur fehlte ihm noch ein Buch. Syrus griff aus seinem Stapel ein altes Buch heraus, und überreichte es Rhodgar. Mit dem hätte er auch angefangen, das wäre ganz praktisch. |
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17.11.2003, 15:24 | #346 | ||||||||||
Syrus Beiträge: 241 |
Es stand also fest, Rhodgar war ab diesem Tage ebenfalls ein Mitglied der Zirkels, ein Lehrling wie Syrus. Der junge dieb wollte gerade den Vorschlag machen, dass die Beiden ja eigentlich gemeinsam lernen könnten, als Rhodgar eben diese Worte aussprach und nur wenige Momente darauf ein Lesetischchen auf sie zukam. Jedes mal, wenn sich zeigte, dass diese Dämonen anscheinend die Fähigkeit besaßen in den Gedanken der Menschen zu lesen, lief Syrus ein kalter Schauer über den Rücken.Seine Gedanken wollte er für sich behalten, doch wie es aussah gab es keine Möglichkeit den allgegenwärtigen Augen und Ohren der Dämonen zu entkommen. Von einem leichten Kopfschütteln begleitet setzte sich der junge dieb an seinen Arbeitstisch und suchte in einem kleinen Stapel, welcher aus den bereits gelesen Büchern bestand, ein uralt aussehendes Buch heraus. Der text auf dem ledrigen Einband war nur noch schwer zu entziffern und auch der Schrift, welcher in dem Buch stand, war teilweise nicht ganz einfach zu lesen. Dennoch war es ein sehr lehrreiches Buch, welches Syrus Rhodgar mit gutem Gewissen empfehlen konnte.Der Lehrling überreichte seinem Freund das Werk und schlug dann das Buch auf, welches auf seinem Tisch lag. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass Rhodgar das Buch mit dem selben Feuer in den Augen und der selben Motivation verschlang, welche auch er in seinen ersten Tagen als Lehrling hatte. Noch einige Minuten später fühlte er sich dadurch geschmeichelt, dass Rhodgar ihn als "den Erfahreneren" bezeichnete, obwohl er im Prinzip selbst noch ein Neuling war und noch unendlich viel zu lernen hatte.Lernen...ja, er sollte besser weiterlernen, immerhin hatte er schon den halben Tag verschlafen.Mit diesen Gedanken blätterte er die Buchseite um setzte seine Studien fort. |
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17.11.2003, 22:45 | #347 | ||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Fasziniert blickte Rhodgar auf das alte Buch. Es fiel beinahe auseinander, die vergilbten Seiten drohten zu Staub zu verfallen. So zerbrechlich, doch so stark gebündelt. So unscheinbar, aber doch so kostbar. Rhodgar´s Gedanken schwirrten umher, tasteten in seinem Hirn alles ab, was er bis jetzt über Beliar und seine dunkle Magie gelernt hatte. Dann setzte er sich, ließ seine Finger ein, zweimal knacken, und schlug das Buch auf. Seltsam, Syrus musste es doch erst vor kurzem gelesen haben, und doch konnte man im fahlen Schein der lichtspendenden Kristalle eine große Anhäufing von Staubpartikeln erkennen, alleine mikroskopisch winzig, gebündelt jedoch aufgestiegen zur Wolke aus Staub. Rhodgar begann die ersten Seiten durchzublättern, er verschaffte sich einen groben Überblick. ... Beliar ist der Gott der Zerstörung und des Todes. Ihm unterstehen die untoten Scharen, sein Reich ist die Unterwelt. Seine irdischen Vertreter, die Magier der dunklen Künste, repräsentieren ihn, und ihnen gab er die Macht, über Untote und Dämonen zu befehlen... Rhodgar wusste nicht wie lange er und Syrus noch mit ihren Büchern beschäftigt waren, jedoch bekam er nach einiger Zeit einen Hunger, der von solchen Ausmaßen war, dass er seine Schritte augenblicklich gen Refektorium lenken würde. Er hilet jedoch inne, und sah auf Syrus zurück. Der junge Dieb saß ebenfalls in einem mit rotem Samt überzogenen Sessel, und knetete mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand seine Unterlippe, während die linke auf den Seiten eines literarischen Meisterwekes lag. Syrus, begeleite mich doch, ich habe einen Mordshunger, und ich möchte meine Aufnahme mit einem großen Festmahl in kleinem Kreise, das heißt nur mit dir, feiern. Syrus blickte ihn mit müden Augen an. Er schien nachzudenken, das sah Rhodgar sofort. Er zog dann immer seine Augenbrauen auf eine komische Art und weise zusammen. So gerne ich dies tun würde, ich werde hierbleiben und weiterstudieren. Doch lass es dir schmecken. Rhodgar nickte und wollte sich umdrehen, da setzte Syrus erneut an: Einen moment noch. Hast du überhaupt schon ein Zimmer? Rhodgar drehte sich abermals um, und blickte seinen Gegenüber mit ratloser Miene an. Ein eigenes? Nein, gewiss nicht, mir wurde weder etwas gesagt, noch haben mich ein Dämon oder ein Magier darüber aufgeklärt, dass ich nun anspruch auf ein eigenes Zimmer habe. Syrus grinste, und sein Grinsen wurde schon fast zum Gelächter. Das ließ eine Spur von Agressivität in Rhodgar´s Gesicht treten, unmerklich. Wenn es etwas gab, womit man den sonst ausgeglichenen und eher zurückhaltenden Lehrling sprichwörtlich auf die Palme bringen konnte, dann auf die Art, wie Syrus gerade gelacht hatte. Jedoch fasste er sich schnell wieder, und entgegnete Syrus freundlich, aber mit festem Nachdruck: Beim besten Willen kann ich meiner Aussage nichts dermaßen lustiges abfinden, du Lump (dazu grinste er schelmisch, und nun war es Syrus, der Augen machte). Aber sprich, was muss ich tun, um Anspruch auf meine eigenen Räumlichkeiten zu erheben? Syrus hatte offenbar verstanden. Das leicht hämische Grinsen war mit Rhodgars Worten aus seinem Gesicht gefegt, er antwortete: Geh zu olirie, er kann dir alles weitere erklären. Wolltest du nicht deinen Magen füllen gehen? Ich höre ihn ja bis hierhin. Rhodgar ging Syrus´ Ratschlag, der wohl vielmehr als eine leichte Aufforderung gedacht war, nach, und lenkte seine Schritte in Richtung Refektrium. Er setzte sich nicht, er wollte nichts Großes essen. Er ließ sich lediglich ein Gemisch aus einer Weizenart und ein paar Früchten zubereiten, und verschwand damit in Richtung Massenunterkunft, wo er ja eigentlich nicht mehr hingehörte. War er immoment zwar noch mittellos, so würde er bald mit olirie reden, und einen schönen Raum sein Eigen nennen können. |
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17.11.2003, 23:31 | #348 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Der junge Ahorn unweit der kleinen Wiese vor dem Kastell liess deutlich hörbar ein lautes Knacken vernehmen. Der in dem Baum sitzende Magier, zufrieden, seinen Kampfstab endlich wiedergefunden zu haben, scherte sich jedoch nicht darum. Zufrieden liess er die Beine baumeln und begann, tief in innerer und äußerer Dunkelheit versunken, nachzudenken. "Langweilig." Eine stille, äußerlich kaum wahrnehmbare Unruhe zog in dem Schwarzmagier auf, der jedoch keineswegs gewillt war, seine Gefühle preiszugeben. Noch immer hockte er auf seinem Ast und bemühte sich, den Boden unter seinen Füßen ausfindig zu machen. Doch so sehr er sich auch anstrengte: Es war dunkel. Und nichts war zu sehen. Das würde gewiss eine schöne Mutprobe sein, hier von diesem Baum zu springen, wo es stockfinster war, weil man nicht sehen konnte, wohin und wie tief man fallen würde. Sorgsam verlagerte Horaxedus das Gewicht seines Oberkörpers auf seine leicht gebeugten Unterarme. Wieviel Nacht lag zwischen ihm und dem Erdboden? 2 Fuß? 4 Schritt? Der Magier hatte keine Ahnung. Es war bereits dunkel gewesen, als er seinem Kampfstab blind in diesen Baum folgte, hoch hinauf und ohne den Blick für das Unwesentliche. Es krachte. Der Schwarzmagier lag auf der Seite und hielt sich den Knöchel. Langsam rappelte er sich auf und machte sich humpelnd auf den Weg ins Kastell, wobei er sich kräftig auf den Kampfstab stützte. Durch das Tor und die Eingangshalle, machte Horaxedus sich auf ins Refektorium. Einige junge Menschen begegneten ihm, doch der Glasmacher macht sich nichts daraus. An einem der hinteren Tische nahm er Platz und lies sich allerhand Milchspeisen auftischen. Sehr gesund. "Langweilig." |
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18.11.2003, 09:51 | #349 | ||||||||||
Dûhn Beiträge: 290 |
Auch die frühe Morgenstunde konnte Dûhn und Hîrgalad nicht von ihren tagtäglichen Übungen abhalten. Laufen, Liegestützen, Dehnübungen und das ganze nocheinmal von vorne. Kurze Pausen wurden nur eingelegt um etwas Wasser zu sich zu nehmen oder einen Apfel zu verdrücken. Eine Runde nach der anderen brachten die beiden Freunde hinter sich und legten ihr Herzblut in den Versuch, sich immer noch ein wenig weiter zu verausgaben als beim letzten Durchgang. An die Grenzen zu gehen bereitete auf die Extremsituationen vor, die dem Riesen und seinem kaum weniger muskelbepackten Freund im Ernstfall zweifelsohne widerfahren würden. Außerdem hielt es den Geist fit und den Verstand scharf. Wenn die Lungen wie Feuer brannten und sich Beine, Arme und der gesamte Brustbereich anfühlten als würden sie gleich platzen oder sich in Mus auflösen, fühlte sich der Koloss glücklich. Die Zufriedenheit seinen Bewegungsapparat bis zu äußersten beansprucht zu haben verlieht ihm jedes einzelne Mal den Drang, das nächste Mal noch ein wenig mehr zu leisten. So etwas wie eine Grenze gibt es nicht... hatte Dûhns Vater oft gesagt. Du allein bestimmst was möglich ist, und an welchem Punkt du kapitulierst. Dûhn würde nicht kapitulieren. Er war kein Typ dafür. Wie es aussah dachte Hîrgalad genauso, als er sich, mit dem selben verbissenen Gesichtsausdruck wie sein großer Freund, Runde um Runde, Liegestütze um Liegestütze, dem Körperlichen Totalausfall näherte. Nach weiteren, endlos erscheinenden Runden, siegte schließlich die Vernunft über den Machismo und die beiden Freunde sanken müde und abgekämpft auf einer Bank zusammen. Still tranken die beiden Männer in großen Schlücken und stopften sich den Mund mit Nährstoffreichem Graubrot und Käse voll. Ein wenig später kehrte das Gefühl in Dûhns Beine zurück, und seine Gedanken kreisten nur noch um die eine Frage... Wann fange ich endlich an zu kämpfen?! |
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18.11.2003, 12:44 | #350 | ||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Frisch erholt und munter wachte Rhodgar am Morgen auf. Er stand auf, und ging wieder einmal zum Spiegel, um nocheinmal sicherzugehen, dass er das alles nicht geträumt hatte. Nein, das war kein Traum. Er blickte auf die dunkle Robe, die er über seine normalen Kleider gestriffen hatte, und die ihn als Lehrling der dunklen Magie ausweisen würde, wohin er auch gehen würde. Rhodgar hatte in den letzten Tagen und Wochen nicht daran gedacht, das Kastell wieder zu verlassen, geschweige denn in irgendeiner Form ziellos durch die Wildnis zu streifen. Doch das war, bevor er Syrus kennen gelernt hatte. Rhodgar spürte jedesmal, dass er, genau wie er selbst, auch mehr wollte, als den ganzen Tag in staubigen Büchern zu blättern. Wenn sie beide erstmal den Rang eines Magiers oder eines Schwarzmagiers erreicht hatten, dann würden sie bestimmt viele Abenteuer erleben, dass konnte Rhodgar bereits sicher sagen. Doch ersteinmal stand das Studium der Schriften an erster Stelle in Rhodgar´s Tagesordnung. Er holte schnell seinen Dolch aus seiner Truhe, steckte ihn in seinen rechten Ärmel, sodass er ihn immer mit einer schnellen Bewegung herausschnellen lassen konnte, und machte sich auf, um zunächst ein wenig im Refektorium zu speisen. Es war nicht grade die Art von Tag, an denen man Ausflüge machen würde, an denen man sich nicht in die Wildnis begeben würde. Der Himmel war grau gefärbt, und wirkte ganz einfach trist. Vielleicht würde es im späteren Verlauf des Tages auch dazu kommen, dass ein paar Wolken kondensierten, und dadurch den Regen auf die Erde niederprasseln lassen würden. Im Refektorium angekommen, setzte Rhodgar sich nur kurz, verschlang gierig den Schinken, trank ein wenig zu schnell seine Ziegenmilch aus, was zu einem Hustenanfall führte. Doch seine Lungen beruhigten sich, die Luftröhre war von allen materiellen Dingen gereinigt. So schritt Rhodgar mit eiligen Schritten in Richtung Bibliothek. Es war nicht gerade die frischeste Luft, die ihn in den Hallen des Wissens empfing, jedoch ließ er sich davon nicht abschrekcen. Im Gegenteil, er würde sich daran gewöhnen müssen, wenn er es weiter bringen wollte. So schlenderte er zu seinem neuen Arbeitsplatz, und sah auf den leeren Sessel neben seinem eigenen. Syrus war nicht da, und so fing er ohne weitere Ablenkungen an, sich wieder in seine Bücher zu vertiefen. |
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