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Das Kastell des ZuX # 24
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14.12.2003, 00:09 #151
Rhodgar
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In die Stadt sollte sich Rhodgar also aufmachen? Das war etwas ganz nach seinem Geschmack. Dort könnte er in seiner kleinen Schmiede nach dem rechten sehen, und gleichzeitig vielleicht irgendwelche Bekannten wiedersehen. Wobei Rhodgar einfiel, dass er in Khorinis nicht gerade viele Freunde gehabt hatte, ganz zu schweigen davon, dass er sich in der großen Stadt auch nie besonders wohl gefühlt hatte. Das Kastell, das war jetzt sein Heim, die dunkle Magie seine Lebensaufgabe.
"Nun gut, dann werde ich so schnell wie möglich aufbrechen. Ich werde mir in der Küche ein wenig Proviant besorgen, und dann nach Khorinis gehen."
Olirie nckte, für ihn war das Gespräch beendet. Rhodgar jedoch drehte sich noch einmal um, und grinste den Priester schelmisch an.
"Darf man fragen, warum sich ein Priester der dunklen Mächte verhüllen muss, wenn er nach Khorinis kommt?"
14.12.2003, 00:19 #152
olirie
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Olirie erwiederte das Grinsen und antwortete, "Weil Scheiterhaufen üble Verbrennungen verursachen". Damit ließ er Rhodgar nun allein und verließ die Bibliothek. Er wollte etwas richtigen Schlaf genießen, doch dazu war ein Sessel einfach nicht der richtige Ort, der einzig wahre Ort um vernünftig zu schlafen, war das eigene Bett. Dieses Suchte der Priester nun auch auf, schnell war seine Robe ausgezogen und seine Schlafrobe übergezogen. Dann legte olirie sich in das Bett, deckte sich zu und schlief auch schon bald ein.
14.12.2003, 00:34 #153
Rhodgar
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Die letzten Worte Oliries hatten Rhodgar stutzig gemacht. War dies ernst gemeint? Hatte es schon einmal gewalttätige und tödliche Konflikte mit Schwarzmagiern und Bürgern der Stadt gegeben? Und vor allem, wie würde man dort mit ihm umspringen? Rhodgar besaß nichts, außer seiner Magierrobem, die ihn eindeutig als einen Schüler der dunklen Künste auswies.
Doch schüttelte er seinen Kopf, er wollte nicht wahrhaben, dass er bei anderen Leuten nicht respektiert oder schlimmer noch gehasst wurde, nur weil er sich für den Weg Beliars´ entschieden hatte, der ohne Zweifel der richtige war.
So plötzlich, wie Olirie ihn verlassen hatte, machte nun auch Rhodgar kehrt, und wollte, sein Buch unter den Arm geklemmt, gerade die Bibliothek verlassen, als sich ihm, wie könnte es anders sein, ein Dämon in den Weg stellte.
Halt, dunkler Magier, was hast du mit diesem schriftstück vor
Kopfschmerzen verursachte die Stimme der beschworenen Kreatur, doch waren sie mit der Zeit auszuhalten. Aus Gewohnheit sprach Rhodgar die Worte aus, die er dem Dämon mit leichtem Zorn antworten wollte.
"Ich habe lediglich vor, dieses Buch mit auf mein Zimmer zu nehmen, um es dort in Ruhe lesen zu können. Vielleicht solltet ihr Dämonen euch das ein für alle Mal hinter die Ohren schreiben, ich habe keine weitere Lust darauf, immer wieder von euch beschworenen Viechern aufgehalten zu werden, die ihr Stimmen habt, die meinen Schädel zu sprengen vermögen. Ich bin kein armseliger Landstreicher mehr, ich bin jetzt ein Magier, wie du schon richtig gesagt hast, du Wesen der Unterwelt. Und da habe ich es nicht nötig, mich von euch immer wieder fragen zu lassen, was ich mit den Büchern vorhabe."
Seine Stimme war immer weiter angestiegen, während er sich so richtig in Rage geredet hatte. Aller Frust aufgrund der Dämonen, den er bislang in sich hineingefressen hatte, schien nun aus ihm herausgekommen zu sein. Nun fühlte er sich merkwürdig frei, und leicht. Der Dämon aber blieb daraufhin stumm ein paar Sekunden lang vor ihm schweben, bis er schließlich, ohne ein weiteres, schmerz erweckendes Wort in rhodgars Kopf zu schicken, entschwebte.
In diesem Moment bereute Rhodgar seinen Tonfall sehr. Er fragte sich, ob Dämonen auch Gefühle hatten, und beleidigt oder gar verärgert sein konnten. Denn wenn dies zutraf, hatte es in keinem Fall in Rhodgars Absichten gestanden.
Jedoch machte er sich für den Moment keine weiteren Gedanken darüber, sein Körper rief förmlich nach erholung. Er wollte nur noch in sein weiches Bett, und morgen würde er dann Olirie´s Auftrag erledigen...
14.12.2003, 13:56 #154
Rhodgar
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Rhodgar schlug die Augen auf. Irgendetwas hatte ihn geweckt, und zwar ein ihm wohlbekanntes Zischeln. Als er an sich hinunterschaute, wie er so in seinem weichen Bett lag, entdeckte er seine Schlange auf seinem Brustkorb "sitzen". Komisch, wieso war sie immer noch hier? Um ehrlich zu sein hatte Rhodgar damit gerechnet, dass sie sich entweder einen Weg zurück in die Freiheit hätte bahnen wollen, oder ihre Zeit zumindest im Innenhofverbracht hätte.
Umso erstaunlicher war es nun, dass sie anscheinend so viel Vertrauen zu Rhodgar aufbaute, genau wie ein richtiges Haustier. Ein Haustier, das war es, Rhodgar würde ihr einen Namen geben und sie unter seine Fittichen nehmen. Doch dann besann er sich auf wesentlich wichtigere Dinge, nämlich die Aufgabe, die er am späten Abend von Olirie erhalten hatte.
Also kleidete er sich schleunigst an, und machte sich auf, um in der Küche noch ein paar Vorräte abzustauben.

Prall mit allerlei Leckerein bepackt, lenkte er seine Schritte von der Küche aus nun in Richtung Eingangshalle. Nun jedoch war es weniger eine eingangshalle, sondern vielmehr eine Ausgangshalle.
Als er vor das, heute schlichte und ohne jeglichen aufwändigen Schnickschnack bestückte, Tor trat, das gerade Anstalten machte, sich zu öffnen, hallte eine Stimme quer durch die Halle.
"Rhodgar, wohin des Weges? Wohin brichst du auf?"
Rhodgar drehte sich um, und sah seinen Freund Syrus geradewegs auf ihn zusteuern.
14.12.2003, 14:07 #155
Syrus
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Unglaublich wohlschmeckend war der leckere Scaverngerbraten welchen sich Syrus gerade im Refekturium gönnte, das zarte Fleisch zerging ihm regelrecht auf der Zuge und das frische Gemüse, welches als Beilage diente, schmeckte so, als käme es frisch von einem der Höfe.
Schnell, schon fast zu schnell, löffelte der Magier das gericht in sich herein, bis er sich beinahe verschluckte und draufhin ein ganzes Glas Wasser in einem Zug austrank.Nach dem folgenden Hustanfall hielt er sich mit dem Essen ein wenig zurück und nahm die Speise in angemessenerem Tempo zu sich.
Als er schließlich den letzten Bissen geschluckte hatte lehnte er sich gemütlich zurück und rieb sich seinen Bauch, vielleicht war dieser Braten etwas zu viel für ihn gewesen.Um seine Verdauung anzuregen beschloss Syrus sich in den Innenhof zu begeben und etwas frische Luft zu schnappen.Zuvor jedoch machte der junge Dieb einen kurzen Abstecher in die Bibiothek und nahm sich das oberste Buch vom Stapel, um die Zeit zumindest etwas sinnvoller zu verbringen.
Als Syrus jedoch aus dem Bibliotheksportal trat und in die Eingangshalle kam bemerkte er, wie sein Freund Rhodgar die Hall durchquerte und darauf wartete, dass das magische Haupttor sich öffnete.
Mit eiligen Schritten lief er auf Rhodgar zu und begrüßte ihn, woraufhin Rhodgar von der Tür zurücktrat und ebenfalls freundlich grüßte.
Ich habe einen Aufrag zu erledigen, von Olirie.Er bat mich in der Stadt eine kleine Besorgung für ihn zu machen.Ach, wenn du schon hier bist...hast du vielleicht Lust mich zu begleiten.Es ist nicht so, dass ich den Weg nicht finden würde oder Ähnliches, aber mir kam zu Ohren, dass die Leute in der Stadt etwas merkwürdig auf Schwarzmagier reagieren, deswegen wäre es mir lieber, wenn ich nicht allein gehen muss.
Ein breites Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Magiers ab als er den Worten seines Freundes lauschte, zu gerne wollte er der mystischen Aura des Kastells für einige Stunden entkommen und die Mauern der Hafenstadt wiedersehen.Die Gerüchte über den Umgang mit den Jüngern Beliars in der Stadt machten ihm zwar Sorgen da er selbst einige Leute schlecht über Schwarzmagier reden gehört hatte als er noch in der Stadt lebte.
Mit Freuden wede ich dich begleiten mein Freund.Doch sei so nett und warte hier für ein paar Minuten, ich bin gleich wieder zuück.
Mit diesen Worten setzte sich Syrus in Bewegung und lief in aller Eile die Treppen in den ersten Stock hinauf.Oben angekommen stürmte er in sein Zimmer und warf seine Magierrobe hektisch von seinem Körper, nachdem er den Schlüssel für seine Truhe aus der Tasche entnommen hatte.
Mit wenigen Handgriffen hatte er das Schloss der Truhe entriegelt und seine rötliche Lederrüstung herausgenommen.
Nachdem er die leichte Rüstug angelegt hatte nahm er noch schnell seine Degen an sich, bevor er die Truhe wieder zuschloss und zurück in die Einganghalle eilte, wo Rhodgar schon auf ihn wartete.
14.12.2003, 22:46 #156
Renata
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Immer noch brandeten Sturmböen gegen die Mauern des Kastells. Und diese Unruhe wollte nicht nachlassen. Sie brauchte irgend etwas, eine Arbeit, eine Aufgabe, die ihren Kopf nicht forderte aber ihre Hände beschäftigte. Ach, hätte sie doch nur gekämmte Schafswolle und eine Spindel, dann könnte sie Garn spinnen, ein wirklich beruhigendes und erbauliches Tun. Aber woher nehmen... Doch kaum gedacht, wurde Renata das Gewünschte gebracht. Gerne hätte sie dem Dämonen, der ihr Wolle und Spindel in einem Korb übergab, laut und von Herzen gedankt, ehrlich gesagt hatte sie aber fürchterliche Angst vor einer eventuellen Antwort. Darum beließ sie es dabei, an ihre Dankbarkeit nur zu denken.

Die Wolle war wunderbar luftig, sie zupfte einen dünnen Strang heraus und zwirbelte ihn zwischen den Fingern, ihn zu einem Faden drehend. Zentimeter um Zentimeter spann sie so Garn, bis es lang genug war, es an der Spindel zu befestigen. Ab hier würde die Spindel das Verzwirbeln übernehmen, sobald sie wie ein Kreisel in ständiger Drehung gehalten wurde. Jetzt oblag es der Spinnenden, dem Faden ständig Nahrung aus der Rohwolle zu zupfen und einen gleichmäßigen Zug auf dem Garn zu halten, nicht zu fest, damit das Gespinst nicht riss, nicht zu locker, damit es nicht verhedderte. Wie vorausgesehen, wirkte diese Therapie der sich ständig wiederholenden Handbewegungen und Ruhe kehrte ein.

Irgend wann war die Spindel voll und Renata nahm das Garn von der Spule ab, es fest auf ein Knäuel wickelnd. Eine gut apfelgroße Kugel hielt sie jetzt in Händen, federleicht und elastisch. Spielerisch warf sie sie ein paar mal hoch und fing sie wieder. Womit dann auch das allerallerletzte Zipfelchen der Anspannung verflogen war.
17.12.2003, 22:19 #157
Renata
Beiträge: 455

Leer. Menschenleer. Und wie jedes leere Haus brachte dieses riesige leere Gebäude merkwürdige Geräusche hervor: ein Rascheln hier, ein Knistern dort, ein Knacken im Gebälk, ein Wischen in der Ecke, von der Größe des Kastells und der Größe der Leere um ein vielfaches verstärkt. Aber nichts anders als Rascheln und Knistern und Knacken und Wischen. Selbst die scheinbar nur aus Dunst bestehenden Dämonen machten nicht die Spur eines Geräusches, wenn sie - auf dem Weg zu ihrer nächsten Aufgabe oder bei der Verrichtung ihrer nicht bekannten Arbeiten - durch das Kastell schwebten. Stünde man in der großen Halle und würde rufen, könnte man wahrscheinlich sogar ein Echo in dieser Leere erwarten.

Renata hatte schon fast alle Gänge des Erdgeschosses durchstreift. In den Räumen für magische Übungen hatte sie zwei oder drei Fledermäuse geweckt, die missgelaunt kurz mit den Flügeln schlugen. Danach war auch hier wieder alles still. Leer eben. Die Türen zu anderen ihr noch nicht bekannten Räumen traute sie sich nicht zu öffnen, lief sie doch Gefahr, einen der sich fast ausschließlich in ihren Laboratorien aufhaltenden Altvorderen des Kastells bei ihren Forschungen zu stören (und wer will sich schon freiwillig dem Zorn eines Priesters oder gar eines Hohepriesters der dunklen Mächte Xardas´ aussetzen? Allenfalls jemand, dessen höchstes Ziel es ist, in eine Fleischwanze verwandelt zu werden).

Nicht einmal Spinnen, vor denen sie sich hätte gruseln können. Vielleicht sollte sie wieder einmal den Wald vor dem Kastell besuchen, um sich wenigstens vor den dortigen Eichhörnchen zu fürchten.
18.12.2003, 18:41 #158
Die Stadtwache
Beiträge: 117

Langsam und schweigsam erklomm Saul den Berg auf dem das Kastell der Schwarzmagier stand. Langsam weil er nicht scharf darauf war dort hinauf zu kommen, schweigsam weil die Dunkelheit die ihn umgab nich gerade dazu beitrug seine Laune zu verbessern. Vorsichtig näherte er sich der Tür. er wagte es nicht den zettel an die Pforte zu nageln, wie man es ihm aufgetragen hatte, also breitete er ihn vor der tür aus und beschwerte die Ecken mit Steinen. Die Skelette neben der Pforte starrten mit irrem Blick auf ihn herab.

_____________________________________
All jene, die an der Großen Jagd
teilgenomen haben, werden angehalten
sich binnen einem Tag ab heute an den
Stadttoren zu melden. Die Wachen
kennen die Namen jener, die die Garde
des Königs damals unterstützt haben
das Minental zu säubern. Sie werden
euch einlassen. Übermorgen werden wir
Segel setzen und versuchen das
Festland zu erreichen. Wie wir in
Aussicht gestellt haben, werden jene
die uns unterstützt haben, einen
Platz auf dem Schiff bekommen.

Gez. Lord Hagen, Kommandant
_____________________________________

Der Zettel flatterte im Wind als der Milize nach hastig getaner Arbeit dem Kastell den Rücken kehrte und zurück zur Stadt rannte.

Eorl
18.12.2003, 20:16 #159
Renata
Beiträge: 455

Sie kam spät und in der Dunkelheit zum Kastell zurück. Trotzdem fiel ihr sofort das am Tor angeschlagene Pergament auf. Jäger? Unter den Schwarzmagiern? Merkwürdig. Mit einem Achselzuckend durchschritt sie das sich (kommentarlos) öffnende Tor. Ihr war jetzt erst einmal nach einer Wäsche und nach etwas Essen.

Vom Steinkreis hatte sie sich einen kleinen Stein mitgebracht, wahrscheinlich ein Splitter von einem der Ringsteine. Nichts Besonderes, einfach nur hübsch. In Ihrem Zimmer legte sie ihn auf den Kaminsims. Das erste persönliche und vollkommen sinnfreie Teil in diesem Zimmer. Nippes eben.
19.12.2003, 11:21 #160
The_Nameless
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Mit verschlafenen, noch halb zugekniffenen Augenlidern erhob sich Less von den harten Marmor-Bodenplatten und kam, noch nicht ganz hellwach, leicht taumelnd auf die Füße.
Trotz des hellen Scheines, der in dieser Halle vorherrschte, und der, in einem Keller logischerweise fehlenden Fenster, die ein Bestimmen der Tageszeit unmöglich machten, hatte er das Gefühl, schon wieder um einiges länger geschlafen zu haben, als zuvor eigentlich beabsichtigt.
"Verdammt!"
Kopfschüttelnd wandte sich der Magier ab, und unterdrückte seinen Ärger über den viel zu langen Schlaf. Wut half ihm jetzt nicht weiter, er würde für den heutigen Trainingstag sicherlich all seine Konzentration benötigen...

Prüfend ließ der Schwarzmagier seine Augen noch einmal durch den Raum gleiten, nur um zufrieden festzustellen, dass alles noch genau so war, wie er es beim letzten Mal gesehen hatte...in diesen Gewölben war dies keine Selbstverständlichkeit...
Vorsichtig trat Less weiter auf die Mitte der Halle hinzu. Eine etwa zehn Meter breite, kreisrunde Bodenfläche, völlig frei von irgendwelchen Trainingsgeräten, welche hier sonst überall zu finden waren, bildete hier einen geeigneten Platz für ein paar wenige Aufwärmübungen, die nun dazu dienen sollten, die zurückgebliebene Müdigkeit entgültig zu vertreiben.

Nach einigen Laufrunden am Rande des Raumes entlang, zahlreichen Liegestütze auf der runden Trainingsfläche, und einer letzten kleinen Verschnaufpause ging der Dämonenbeschwörer zurück zu seinem improvisierten Schlafplatz und griff nach dem alten Schwert seines Freundes. Eine heiße Welle der Vorfreude schoss durch seinen schweißnassen Körper, während seine langen Finger das dunkle Leder des Griffes umfassten, und die schwere Klinge steil nach oben reckten.
Ein glühendes Funkeln trat in die Augen des Schwarzmagiers. Obwohl er erst vor kurzem mit seinem Training begonnen hatte, so erfüllte ihn diese Waffe schon jetzt mit einem Gefühl des Stolzes und der Macht.
Festen Schrittes näherte er sich schließlich dem hölzernen Krieger, welchen ihm shark als geeigneten "Trainingspartner" vorgeschlagen hatte. In Gedanken ließ er noch einmal die letzten Anweisungen seines Freundes an sich vorbeifliegen.
"Kontrolliert auf den hölzernen Schild einschlagen, und sogleich wieder dem Schwert des herumwirbelnden Kriegers ausweichen."
Kräftig atmend machte er sich schon zum Hieb bereit, als sich die helle Stimme in seinem Schädel wieder einmal meldete:
Merk es dir, schlagen und ausweichen! Ich hab ja so meine Bedenken, aber das solltest normalerweise sogar du schaffen.
Grinsend schloss Less das warme Heft fester in seine Hand.
"Klappe!"
Mit einem schrillen Pfeifen schoss die blitzende Klinge dem dunklen Holzschild entgegen...
19.12.2003, 22:21 #161
olirie
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Irgendetwas war da, olirie konnte es spüren, er roch den verfaulten Atem und traute sich kaum, die Augen zu öffnen, doch irgendwann musste er es tun. Vorsichtig hoben sich seine Lieder. Nun sah er, was da war und es war selbst für einen Bewohner des Kastells ein Schreck, direkt nach dem Aufwachen in die Fratze eines Dämons zu gucken. Dieser schien unbeeindruckt und regte scih nicht. Eines wurde olirie klar, mit dem Atem hatte er sich anscheinend geirrt, schließlich bedarf ein Dämon nicht etwas derartigem wie Luft, denn alles, was ein Dämon zu überleben benötigt, bekommt er ja bereits von Beliar. Doch nun wollte olirie auch wissen, was der Dämon überhaupt wollte.

Was machst du hier?
"Ich bin hier, weil mein Meister mich schickt."
Wer ist dein Meister?
"Beliar"
Hätt ich mir denken können.
"Hast du aber nicht"
Weshalb hat Beliar dich hier her geschickt?
"Um dir eine Nachricht zu übermitteln"
Welche Nachricht?
"Es ist Beliars Wille, dass du Amydala prüfst."


Nach diesem Gedankenwechsel verschwand der Dämon und ließ olirie zurück. Dieser überlegte kurz, zog sich dann aber letztendlich die Schlafrobe aus und seine richtige Robe über. Dann nahm er seine Runen und verließ sein Zimmer. Vor der Tür wusste er allerdings nicht weiter, denn er hatte nicht die geringste Ahnung, wo Amydala sein könnte. Also befragte er einen weiteren Dämonen, wo seine Schülerin sei. Dieser meinte, sie würde in ihrem Zimmer sein. Mehr musste der Priester nicht wissen, er ging gleich los, direkt auf das Zimmer seiner Schülerin zu. Als er angekommen war, öffnete er die knartschende Tür und rief: "Zeit für die Prüfung!"
19.12.2003, 22:39 #162
Amydala
Beiträge: 152

Amydala schreckte aus ihrem schlaf auf und sprang aus dem Bett. Dieser Schwarzmagier hatte sie aufgeweckt und gemeint eine Prüfung machen zu müssen. Wieso kam der einfach so hier rein? Sie sah ihn wütend an und rief "Zu dieser nachtschlafenden Zeit? Was soll dass denn? "

Doch der Magier gab ihr keine Antwort. Stattdessen starrte er sie nur an und der Frau kam es so , als lief etwas Speichel aus seinem Mund heraus. Träumte er von etwas zu essen oder sonstigem? Amydala hatte keine Ahnung und kratzte sich an der Brust. Wieso spürte sie jetzt keinen Stoff an ihrer Hand? Sie sah an ihr herunter und stellte erschrocken fest, dass sie nackt war. Dann sah sie wieder zu dem Magier auf , der sie immernoch anstarrte. Schnell hatte sie das Kissen auf ihrem Bett zur Hand und schleuderte es in Richtung des Magiers. "DU schwein! Raus mit dir!" rief sie laut und Olierie taukelete , von dem Kissen der sehfähigkeit beraubt aus der Tür.

Amydala lief schnell zur Tür und schloss sie zu. DAs war mal wieder peinlich gewesen. Schnell zog sie sich ihre Sachen an und marschierte dann aus dem Zimmer. "Ich hoffe das kommt nicht mehr vor. " sagte Olirie. "Ja also Prüfung. gut gut. Wo und wie?"
19.12.2003, 22:49 #163
Nymphadora
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Endlich am Kastell. Für Nymphadora, die bereits kurz davor gewesen war, sich den schrecklichen Schmerzen zu ergeben, die ihren Körper durchfluteten, war dies der erste Lichtblick, den sie heue erleben durfte.
Syrus und Rhodgar schien es nicht weniger mies zu gehen als ihr. Wo sie doch für die junge Lady schon im Kampf mit den Wölfen an ihre Grenzen gegangen waren, schien Nymphadora, nun, da sie dauerhaft auf ihren Schultern lastete, ihre Kräfte noch weiter auszuzerren.
Sie war den Beiden Magiern endlos dankbar. Ihre Hochachtung vor den Beiden war so gross, dass sie, sie mit Worten nicht hätte ausdrücken können, ihr Leben, den Zugang zum Kastell, das alles hatte sie ihnen zu verdanken.

Kaum waren sie hünenhaften Tore aufgeschwungen und hatten den Zugang zum Kastell freigegeben, kam, soviel Nymphadora noch zu erkennen vermochte, ein kurzer schmaler Gang. Kurz darauf befanden sie sich in einer kreisrunden Halle, ihre Mitte wurde von einem Pentagramm verziert und nicht weit entfernt von den Dreien stand eine Statue, die einen Teller in Richtung der Gestützten hielt.
„Das hier ist die Eingangshalle, dieser Statue dort musst du eine Spende geben, irgendetwas, was ist so ziemlich egal ...“
Hörte sie Syrus noch in ihr Ohr flüstern. Doch ihr Geist hatte sich bereits von dieser Ebene gelöst. Sie konnte ihre Umgebung nur noch sehr verschwommen wahrnehmen, es war fast so, als verliere sie ihr Augenlicht.
Dann gab es einen Knall, Nymphadoras Körper schlug bewusstlos auf dem steinernen Boden auf. Sie war nicht mehr länger imstande gewesen, sich bei Bewusstsein zu halten, die Schmerzen waren einfach zu qualvoll für sie ...
19.12.2003, 23:04 #164
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie wusste, dass er es sich besser angewöhnen sollte, zu klopfen, bevor er ein fremdes Zimmer betrat. Doch dieses mal war es zu spät.
"Die Prüfung wird in einem der Übungsräume statfinden, ich werde dir Aufgaben geben, die du zu erfüllen hast. Mit diesen Aufgaben zeigst du mir, dass du die Magie Beliars beherrschst. Wenn ich dich für würdig befinde, wirst du fortan die Magie Beliars einsetzen dürfen."

Der Priester führte Amydala zu einem der Übungsräume, er öffnete die Tür und ließ seine Schülerin in den dunklen Raum eintreten, dann folgte er ihr und schloß die Tür hinter sich. "So, das hier ist deine erste Aufgabe, erfülle diesen Raum mit Licht, wie du siehst wird diese Aufgabe zusätzlich dadurch erschwert, dass du nicht siehst, was du gerade tust.
19.12.2003, 23:07 #165
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Nun war es geschehen, Nymphadora hatte Bewusstsein verloren. In großer Sorge um sie suchten die beiden Magier mit hastigen Blicken nach irgendetwas, um sie wieder zu Verstand zu bringen. Dabei stellte sich Rhodgar komischerweise eine ganz besondere Frage. Konnte man im Kastell eigentlich sterben? Würde Beliar es zulassen, dass es ein Geschöpf, mit einer solchen Reinheit und Unschuld überzogen, in sein Reich einging? Jedoch gab es allem Anschein nach nicht den geringsten Anlass für Todesängste, Nymphadoras Brustkorb hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Rhytmus. Jedoch interessierte ihn diese Frage auch allgemein, wie er erstaunt zugeben musste.
In den Hallen des Kastells sind wir nun angelangt, wir haben es bis hierhin geschafft, da wird sie doch jetzt nicht schlappmachen. Sie wird kämpfen, das weiß ich...
Sein Kopf war voll mit Gedanken solcher Art, in diesem Moment schossen ihm Bilder durch den Kopf, alles, was er bisher mit dem Tod verbunden hatte, schien wie ein Filmstreifen an seinem inneren Auge zurückziehen. Ihm war nicht sehr wohl dabei, schon einmal hatte er solche Erfahrungen gemacht, als er als Medium für eine sinnlose Vision missbraucht worden war, auf deren Ruf hin Syrus und er sich in Lebensgefahr begeben hatten. Mit einem Schaudern dachte er an die Lichtgestalt, die sie unten in den Kellergemäuern angetroffen hatten. Schwebte sie etwa immer noch dort unten rum, in Erwartung einer Person, die "ürdig" war, ein weiteres Geheimnis des Kastells zu lüften?
Alles nur Gedanken, Rhodgar aber musste sich auf die Wirklichkeit konzentrieren. Er erinnerte sich an Syrus´ eben ausgesprochenen Worte in Bezug auf die steinerne Statue. Pompös und imposant stand es vor ihnen, das Abbild eines wohl längst vergangenen Magiers, dessen Tage gezählt worden waren. Rhodgar suchte in den Teifen seiner Taschen nach etwas nützlichem, dass diese Statue wohl als Einlasszoll für Nymphadora akzeptieren würde. Er fand lediglich ein paar Goldmünzen, welche hier oben nicht besonders wertvoll waren. Mit einem lauten Klimpern fielen sie in die Schale, und zwischen Rhodgars Augenzwinkern waren sie auch schon wieder verschwunden.
Wirklich beeindruckend...

Nun befanden sie sich wie gesagt wieder im Kastell, und es war so, als wäre auch das Glück zu ihnen zurückgekehrt. Genau in diesem Moment schlenderte nämlich Renata, Rhodgars leicht betagte "Aushilfsmutter", an ihnen entlang, sah sich das Schauspiel nur einmal kurz an und stürmte dann herbei. Während sie den bewusstlosen Körper Nymphadora´s untersuchte, ließ sie sich von Rhodgar erklären, was vorgefallen war.
19.12.2003, 23:18 #166
Amydala
Beiträge: 152

Amydala stand in der Mitte des Ruames und grinste nur vor sich hin. Er wollte das sie licht macht? Das würde sie machen. Sie konzentrierte ihre Hände und sprach die Worte der verbotenen Kunst. Immer und immer wieder vor sich hin. Sie spürte wie die magische Energie in ihrem Körper sie durchfloss und sich weiter ausbreitete. Wie sie gewisse Teile ihres Körpers verließ und sich in ihrer rechten Hand konzentrierte. Die Energie begann sich langsam nach außen zu bewegen und sich in eine Form zu zwingen. Ein kleiner elektrischer Blitz entstand und noch einer und mit der Zeit ballte sich eine ganze Kugel , die immer und immer größer wurde, über ihrer Hand. Dann war die Kugel endlich fertig. Sie hob ihren arm und damit das Licht mit ihr hoch. Und entließ es über ihrem Kopf. Sie ließ es etwas um sich herumtanzen und veränderte die intensität und die Farbe. Dann drehte sie sich zu Olirie um. "Fertig"
19.12.2003, 23:33 #167
Renata
Beiträge: 455

Geräusche in der Halle? Die Bewohner des Kastells begannen offensichtlich, zurück zu kehren. Dort standen Rhodgar und Syrus, über den am Boden liegenden Körper einer jungen Frau gebeugt; das Mädchen schien krank oder zumindest nicht bei Bewusstsein zu sein. Nun, allen guten Absichten zum Trotz schien der jungen Frau mit Anstarren allein wohl nicht geholfen.

Diese Erkenntnis war es wohl, die Rhodgar dazu brachte, Renata kurz das Geschehene zu schildern. Die Bisswunde in der Wade war ausgefranst. Die Unverletzte Umgebung um diese Wunde fühlte sich schon jetzt recht heiß an und war bläulich-rot geschwollen. Hmm, eine Aufgabe für einen Heiler, wie Renata schien. Aber alle waren außerhalb des Kastells unterwegs. Sie konnte hier nur versuchen, Schlimmeres zu verhindern oder wenigstens so lange herauszuzögern, bis sich einer der Heilkundigen des Kastells um die Verletzung kümmern konnte.

Während sie lief, um ihr Wundbesteck (das, was sie bei dem Banditenüberfall auf Khorinis sozusagen übrig behalten hatte) aus ihrem Zimmer zu holen, wies sie die beiden jungen Magier an, die Verletzte in eines der Krankenzimmer zu tragen. Nachdem sie dort die Wunde gesäubert, versorgt und mit sauberen Tüchern abgedeckt hatte, bat sie einen der Dämonen, dem Mädchen eines der belebenden Wassern des Kastells zu bringen, auf dass sie das Bewusstsein wieder erlange...
19.12.2003, 23:39 #168
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie besah sich die Lichtkugel einige Zeit lang und sagte dann, "Die ist dir ganz gut gelungen, gratuliere. Nun lass uns zum nächsten Spruch kommen."
Der Lehrmeister holte eine seiner Runen hervor und begann, den Zauber zu wirken, kurz später erschien eine untote Blutfliege mitten im Raum.
"Deine Aufgabe ist es, die Blufliege mit der Schattenflammen zu vernichten, also nicht einfach einen Flügel entfernen und fertig, nein, du musst sie schon ganz vernichten."
19.12.2003, 23:58 #169
Nymphadora
Beiträge: 61

Nymphadora spürte wie etwas ihre Kehle herabrann. Es fühlte sich erfrischend kühl an und schien sie wieder in die ihre Welt zurück zu reissen. Wo sich ihr Geist eben noch in endloser schwärze befunden hatte und ihr augenlicht erloschen war, konnte sie jetzt, da sie die Augen langsam und vorsichtig öffnete, wieder sehen und sogar relativ klar denken. Zwar zuckte noch immer in regelmässigen Abständen ein stechender Schmerz durch ihren Körper, doch immerhin brannte die Wunde nun nicht mehr so und auch die vorhin noch starken Blutungen schienen nun endgültig gestoppt.

Über sich sah die junge Frau drei Personen, allesamt betrachteten sie mit besorgtem Blick, atmeten jedoch erleichtert auf, als Nymphadora ihre Augenlieder aufschlug und sie alle offen ansah. Zwei der Gestalten waren ganz offensichtlich Syrus und Rhodgar, denen offenbar ein schwerer Stein vom Herzen gefallen war, als sie sahen, dass ihre heroische Rettungsaktion nun wohl doch nicht vergebens gewesen war. Die dritte im Bunde, eine Frau, kannte sie nicht. Dennoch wurde ihr schnell klar, dass sie diesem Menschen anscheinend ihre Rückkehr zum Bewusstsein zu verdanken hatte. Sie öffnete den Mund um zu sprechen, brachte anfangs jedoch nur ein Krächzen heraus, dann begann ihre Stimme sich wieder zu normalisieren und sie sprach der Person ihren Dank aus.
„Ihr habt mich gerettet, richtig?“
„Nun, ich habe euch lediglich die Wunde gesäubert und verbunden und euch wieder zu Bewusstsein gebracht.“
„Ich danke euch, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich euch danke ...“
„Schon gut, schon gut, seid sicher, hier in den schützenden Mauern des Kastells werdet ihr vorerst gut aufgehoben sein und sobald ein erfahrenerer Heiler als ich es bin zurückkehrt, werdet ihr nach allen Regeln der Kunst wieder zusammengeflickt werden.“
Nymphadora war einfach nur noch glücklich. Glücklich und vor allem endlos erleichtert, eben noch, so schien es ihr, war sie so gut wie tot und nun fühlte sie sich bereits wieder quicklebendig. Danach wandte sie sich Syrus und Rhodgar zu, auch ihnen musste sie schliesslich ihren unermesslich grossen Dank aussprechen.
20.12.2003, 00:05 #170
Amydala
Beiträge: 152

Amydala nickte und besah die Blutfliege. Dieses Biest war ganz schön hässlich gewesen. Es sollte bald den erneuten Tod finden. Amydala lächelte boshaft und dann bgann sie auch schon ihre Kräfte in der Hand zu schüren. Die Energie rutschte wieder in ihre Hand und heraus aus der Hand. Doch statt sich in eine Lichtkugel zu verwandeln, begann die Luft zu vibrieren und zu flackern. Dann verfärbte sich die Luft schwarz und eine schwarze Flamme entstandt. Aus einigen Funken erst und mit der Zeit wurde sie immer größer, dann sah Amydala die Blutfliege an und zielte auf sie. Mit einem mal entließ sie, durch eine heftige bewegung nach vorne, die Kugel und sie sauste auf die Blutfliege zu. Es traf genau einen der Flügel, der sich sofort auflöste und im Rauch verschwand, doch das Vieh schwebte unbeeindruckt weiter. Schnell erschuf sie die nächste und verbrannte damit den Stachel inklusive schwanz. Der Nächste ging erneut auf den anderen Flügel , der auch im Rauch unterging. Dann ging es weiter und der oberkörper wurde abgebrannt und abgefackelt bis es im ganzen raum nurnoch nach verbranntem Fleisch stank. Dann fing sie endlich an komisch zu surren und sie hatte probleme sich in der Luft zu halten und schwankte hin und her. Dann kippte sie zur seite um und landete auf dem Boden. Der Rest der Blutfliege , wurde sofort zu asche und die Asche selbst löste sich wieder auf und kehrte ein in Beliars Reich.
20.12.2003, 00:18 #171
olirie
Beiträge: 1.642

"Auch diese Aufgabe hast du gemeistert, damit hast du bereits zwei Aufgaben hinter dir, du hast eine Lichtkugel erschaffen und du hast eine Blutfliege zerstört. Das wären zwei von drei Aufgaben, wenn du willst, können wir jetzt aufhören."

Olirie sah, dass Amydala nickte, jedenfalls wertete er ihre Reaktion als Nicken und sprach weiter. "Gut, somit hast du die Prüfung bestanden, meinen Glückwunsch, du konnstest mir zeigen, dass du die Magie Beliars beherrschst. Nutze dein Wissen weise und missbrauche es nicht." Mit diesen Worten verließ der Lehrmeister den Übungsraum und ging in die Bibliothek. In dieser setzte er sich auf einen der Bequemen Sessel am Kamin und sah dem tanzenden Feuer zu.
20.12.2003, 00:45 #172
Rhodgar
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Es war wahrlich eine Erleichterung, zu sehen wie sich Nymphadora langsam aber sicher wieder erholte. Und es waren keine Steine, eher Felsen die den beiden Magiern von ihren dunklen Herzen fielen. Sie wieder bei gesundem Dasein betrachten zu können, fürwahr geradezu zusehen zu können, wie ihre innere Schönheit wieder hervorkam, alles Äußere übertünchte und schließlich obsiegte, alleine in diesem Augenblick bei ihr sein zu können erfüllte Rhodgars Herz mit großer Freude.
Sich zu freuen schien, verständlicherweise, nun auch Nymphadora, die zu ein paar Worten ansetzte. Ihr altes Lächeln stieg langsam aber sicher wieder in ihr Gesicht, doch während der ersten Worte blieb ihre Miene wie versteinert, es klang wirklich ernst, was sie zu sagen versuchte.
"Rhodgar, Syrus. Ich weiss nicht... ich kann nicht sagen, wie sehr..."
Rhodgar, der nun aber doch grinsen musste, antwortete:
"Nein, lass gut sein. Es war einfach unsere Pflicht, dich zu beschützen. Ein zartes Geschöpf wie du es eins bist, eine Perle der verspiegelten Sonne, so etwas darf man nicht ungeschützt einfach von Wölfen überrant werden lassen. Und außerdem..."
Nymphadora war nun wieder ganz die alte, dies wurde Rhodgar klar. Denn seine Antwort wurde von ihr nicht minder respektlos wie vor ein paar Tagen auf dem Marktplatz unterbrochen. Allerdings ließ er dieses Mal keine bissige Bemerkung, auch befand sich in seinen Worten kein beleidigter Unterton, sodass sie von alledem nichts mitbekam. Sie hatte genug durchmachen müssen, da wollte Rhodgar sie nicht wegen einer solchen Lapalie zusätzlich aufregen. enn zweifellos hätte sie sich aufgeregt, so stürmisch und direkt, wie es ihre Art war.
"Nein, bitte Rhodgar, lass mich zuende sprechen. Ich wollte euch sagen. Also, ich habe mich bisher noch bei niemandem so sicher gefühlt, wie bei euch. Dieses Gefühl der Geborgenheit, des Schutzes und des Verständnisses, soetwas habe ich bisher noch nie erlebt. Ich möchte euch wirklich von ganzem Herzen danken. Wenn es jemals etwas gibt, das ich für euch tun kann."
Doch immoment gab es nichts dergeleichen. Also sah Syrus, der die gesamte Zeit über recht abseits gestanden hatte, auch keine Notwendigkeit darin, sich weiterhin in dem Krankenzimmer aufzuhalten. Er war müde, und seine strappazierten Knochen schrien geradezu nach Erholung. Also verabschiedete er sich ohne große Worte, was sicherlich ein wenig unhöflich war.

Erstaunt hatten Syrus und Nymphadora ihm hinterhergeschaut, wie er denn so plötzlich abgerauscht war. Und wie um sich ihm anzuschließen verkündete nun auch Renata, dass sie sich schlafen legen wolle. Sie jedoch besaß wenigstens die Höflichkeit, sich zu verabschieden.
Nun waren die beiden alleine im Zimmer. Ihre blicke trafen sich, und eine knisternde Spannung wurde aus einem undefinierbaren Grund aufgebaut. Mit geradezu auffordernden Blicken fragte die junge Lady:
"Und was machen wir jetzt? Zeigst du mir ein wenig das Kastell?"
Rhodgar riss sich aus seiner Faszination los, und schaute sie entgeistert an. Was hatte sie da gesagt? Sie war gerade erst wieder bei Bewusstsein, und schon wollte sie auf große Erkundungstour gehen?
Nunut, das konnte sie bekommen.
"Von mir aus gerne. Warte, ich helfe dir raus."

So schlenderten die beiden durch den Gang, Nymphadora stützte sich weiterhin auf Rhodgar (ob dies allerdings unbedingt notwendig war ist fraglich), und fragte: "Wohin gehen wir als erstes?"
Darüber musste Rhodgar nicht lange nachdenken. Denn ganz vergesssen hatte er den Grund, warum Syrus und er sich anch Khorinis augemacht hatten, nicht. Er griff in seine lederne Umhängetasche, und befühlte einen ebenfalls ledernen Stoff. Gut, Oliries Rüstung war also noch da. Mit bestimmter Stimme antwortete er: "Nun, ich muss noch eine Art Botengang erledigen. Und meine Zielperson hält sich mit Sicherheit in der Bibliothek auf. Es ist Olirie, der Hüter unseres Kastells normalerweise kümmert er sich ja um die neuen, aber in diesem Fall nehme ich ihm nur Arbeit ab." Grinsend zogen die beiden weiter, bis sie schließlich vor dem Eingang der Bibliothek ankamen, und eintraten.

Und tatsächlich, Olirie war in den Hallen der Weisheit anzutreffen. Nun, zumindest sein Körper. Wo sein Geist sich befand, war fraglich, sein Körper jedoch starrte mit einer solchen Inbrunst auf den Kamin, dass Rhodgar sich schon fragte, ob es dort irgendetwas besonderes zu sehen gab.
"Ähm... Meister Olirie, ich bins, Rhodgar... wir sind aus Khorinis zurück, hier ist eure versprochene Rüstung." Er ging zu dem kleinen Tischchen neben Oliries Sessel, und legte das lederne Kleidungsstück darauf.
"Und ich habe hier noch jemanden mitgebracht, dessen größter Wunsch es ist, dem Zirkel beizutreten."
20.12.2003, 01:00 #173
olirie
Beiträge: 1.642

"Sieh in das Feuer. Siehst du die Flammen? Siehst du, wie sie tanzen? Siehst du, wie sie an dem Holz zehren? Was ist Feuer? Ist es ein Phänomän? Ist es etwas göttliches? Ist es Hitze, die sich farbig wiedergibt? Ist es ein Gas? Oder ist es gar ein Lebewesen?"

Erst jetzt konnte olirie seine Blicke vom Feuer losreißen, "Also, du sagtest, du hast die Rüstung? Wunderbar, warte kurz." Olirie erhob sich und lief schnell in sein Zimmer. In diesem ging er in seine Lagerkammer und entnahm sein altes Schwert. Mit diesem lief er wieder in die Bibliothek.

"Das hier ist mein altes Schwert, ich habe es schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt, doch müsste es dir noch gute Dienste leisten können. Ich habe es damals in der Kolonie erworben, es war mein erstes Schwert. Jetzt habe ich allerdings bereits ein besseres, daher brauche ich dieses nicht mehr. Hier, nimm, du kannst es haben." Der Priester gab Rhodgar das Schwert und nahm die Lederrüstung entgegen.
20.12.2003, 01:03 #174
HoraXeduS
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Das Kastell der Schwarzmagier erhob sich aus der Nacht. Dem Glasmacher Horaxedus entbot sie sich als etwas warmes, angenehmes. Heimatliche Gefühle durchströmten das verunsicherte Herz des Magiers. Der Tod des Jägers klebte noch immer an seinen Fingern und Horaxedus vermochte tief im Innern nicht einzuordnen, ob er etwas vollbracht oder vernichtet hatte. War es die Trophäe, die er dem Sterbenden geraubt hatte, welche ihn nun zweifeln ließ?

Der Schwarzmagier näherte sich dem knochenbeschlagenen Tor des düsteren Gemäuers und betrat selbiges ohne jeden Aufruhr. Ein Steinerner vabun akzeptierte die tiefe Verbeugung des Glasmachers, welcher sich schnurstracks auf den Weg in seine Werkstatt zu machen gedachte.

"Horax?" Eine vertraute, aber fern jedweder Erinnerung klingende Stimme unterbrach den Weg des Magiers. Ein Mann, dessen Vater er zu töten geholfen hatte, stand plötzlich vor dem Glasmacher. Töten. Tod. "Ich habe wieder getötet." murmelte Horaxedus leise und es kam ihm vor, als lege er seinem Gegenüber eine freundschaftliche Beichte ab. "Rock, ich habe ihn zur Strecke gebracht..."
20.12.2003, 01:26 #175
TheRock
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Nach langer Zeit hatte er endlich mal wieder ein bekanntes Gesicht entdeckt, war er es wirklich???? Er traute seinen schimmernden Augen nicht, sollte es wirklich Horaxedus sein, der Mann der ihm auf einem schweren und belastenden Weg zum Sieg über etwas unmenschliches geholfen hatte?? Seinem Vater???

Er war es, ohne Zweifel! Das konnte nur er sein! Mit schnellen Schritten hatte er den Glasbläser erreicht, sofort schmetterte er ihm seinen eigenen Namen an den Kopf:
Horax?
Doch anstelle einer normalen erwarteten Begrüßung kamen nur ein paar gemurmelte Worte, Worte die nichts gutes zu verheißen schienen, nicht so wie sie genutzt wurden, der Tonfall und dieser gequälte Gesichtsausdruck dazu...

Das musste echt ein schreckliches Erlebnis für ihn gewesen sein, doch wen hatte er getötet???
Rock zog seine Robe hinter sich her, sie schlug heute aber weit aus...
Sprich gleich mein Freund, lass uns erst mal ein angemessenen Platz finden...wir...

Nein Rock, ICH habe wieder getötet, Ich... habe...

Seine Stimme versiegte, verging in unergründlichem genuschel und endete schließlich gänzlich...
Wen hast du getötet??? Aus was für einem Anlass????

Ein reges Interesse war in Rock erweckt, von einem Moment auf den anderen...
Er hatte bei den worten töten und zur Strecke gebracht jedoch auch ein gewisses verlangen danach empfunden hier und jetzt auf der Stelle seinen Blutdurstenden Gedanken nach zu kommen und aus reiner Freude...
NEIN!!! Was denke ich da? Ruhig Rock, immer mit der Ruhe...
er lauschte weiter den Worten seines Gegenüber... die Haare fiehlen ihm teilweise ins Gesicht, ein Windstoß trieb durch die Gänge...
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