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Die Stadt Khorinis #23
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08.12.2003, 17:29 #301
Sir Iwein
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"Ähh... gut, das reicht erstmal. Für die ersten Versuche war das ja schonmal gar nicht so schlecht. War ja immerhin die richtige Richtung." Iwein hustete kurz, woraufhin Eorl ihn verwirrt anstarrte. Wie es schien, war der Ritter nicht ganz bei der Sache. Man musste ihm erst noch die Vorzüge des Bogenschießens erläutern. Damit hatte Iwein nicht gerechnet, dennoch wusste er, dass er von jemandem, der noch nie mit einem Bogen geschossen hatte, nicht mehr verlangen konnte.
"Wir probieren´s noch einmal. Versuch, dich ein wenig mehr auf deine rechte Hand, mit der du die Sehne hälst, zu konzentrieren. Es mag eine Menge Kraft nötig sein, um ruhig zu halten und die Sehne nicht zu früh loszulassen. Verankere die Sehne fest in deinen Fingern und löse sie erst, wenn du bereit bist und ungefähr auf die Scheibe gezielt hast. Für heute wäre es schonmal ein Erfolg, wenn du die Scheibe triffst. Alles weitere lernen wir später, wir haben ja Zeit." Iwein warf dem Ritter einen aufmunternden Blick vor und schoss einen weiteren Pfeil ab, um ihm noch einmal den richtigen Ablauf des Schusses zu demonstrieren. Dann trat er zurück, und fügte hinzu: "Rechter Ellbogen und linke Hand, mit der du den Bogen hältst, sind etwa auf gleicher Höhe."
08.12.2003, 17:44 #302
Eorl
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"Ich probiers. Scheibe treffen ist wohl noch zu schaffen." Eorl nahm erneut den Bogen hoch, und erinnerte sich an die Zeit als er im Sumpf die Grundzüge des Schwertkampfes gelernt hatte. Damals hatte er sich auf nichts anderes konzentriert, und so war ihm das lernen leicht gefallen. Er versuchte alle Einnerungen und anderen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, versuchte sich ganz und gar auf den Bogen zu konzentrieren. Es klappte nicht. Jedesmal wenn er den Bogen und das Ziel vor Augen hatte, musste er an die Schlacht im Minental denken, an die Orks, die zahllos um die Burg gestreift waren, an die Schützen die er dort kennengelernt hatte, und die im Kampf mit den Horden der Grünfelle gefallen waren. Er versuchte immer wieder die Bilder zu verdrängen, schaffte es aber nie vollständig. Dann gab er den Bildern nach, stellte sich vor einen Ork vor sich zu haben, nicht eine Scheibe aus Holz und Stroh. Er zielte, zielte auf eines der Grünfelle und spürte, wie seine Hand ruhiger, sein Denken klarer wurde. Er schoß den Pfeil ab. Das schlanke Geschoss bohrte sich in eine der Holzstreben, auf denen die Scheibe montiert war. Eorl legte noch einen Pfeil ein, das dauerte zwar etwas, doch er bemühte sich jetzt alle Handgriffe mit großer Sorgfalt durchzuführen. Er zielte erneut, schoß, und traf diesmal den äußeren Rand der Scheibe. Er verschoss noch einige Pfeile, von denen die meisten knapp an der Scheibe vorbeiflogen, einige trafen, und einige wenige total danebengingen. Mit der Zeit wurden die Schüsse immer sicher, er traf öfter die Scheibe, und keiner der Pfeile entwickelte sich zu einem querschläger ähnlich dem Ersten. Als gut ein dutzend Pfeile in der Scheibe, und nochmal soviel im Tisch steckten, ging er nach vorne um die Pfeile abzuziehen. Als er zurückkam, schaute ihn Iwein mit einer Mischung aus Freude und Aufmunterung an, offenbar hatte er sich nicht ganz so duselig drangestellt, wie der andere das erwartet hatte.
08.12.2003, 17:58 #303
Sir Iwein
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"Klappt ja schon wunderbar. Nochmal dieselbe Menge Pfeile und du solltest allmählich immer sicherer werden. Kann natürlich auch später noch einmal vorkommen, dass der ein oder andere Pfeil daneben geht, das wirst du aber mit der Zeit auch ausmerzen." Iwein war fasziniert, wie gut Eorl das letzte Dutzend Schüsse gemacht hatte. Er hatte sich auf ein langes Zetern eingestellt, doch Eorl schien doch Gespür und Geschicklichkeit im Umgang mit dem Bogen zu haben. Das alles musste er ihm natürlich nicht sofort unter die Nase reiben, Iwein selbst wusste noch, wie schlecht seine Schüsse geworden waren, kaum dass er auch nur für einen Moment stolz auf sich gewesen war...
"In Ordnung, schieß noch ein paar Mal. Und ähm... wenn dir die Pfeile ausgehen, weil sie... unbrauchbar geworden sind, in der Schmiede liegen sicher noch einige. Ich werd mir jetzt mal ein Bier holen, ohne Alkohol erfrier' ich hier sonst noch beim Zusehen, bin sofort wieder da."
08.12.2003, 18:06 #304
Eorl
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"Bring mir eins mit und ich schieß dir nurnoch Löcher in die Luft." grinste Eorl. "Mach ruhig. Ich werde versuchen niemanden aus versehen zu töten während du dich aufheizt." Eorl schenkte Iwein ein bösartiges grinsen das eher danach aussah als lege er es darauf an jemanden zu treffen. Der andere zog eine Grimasse, grinste zurück und verschwand dann in Richtung Straße. Eorl übte weiter, versuchte sich auf die Pfeile zu konzentrieren und jagte immer mal wieder ein paar davon daneben. ein Großteil blieb allerdings mittlerweile in der Scheibe stecken, wenn auch nur an den äußeren Rändern oder, zufälllig, manchmal auch in der Mitte. Immer wieder zog Eorl dfie Sehne zurück, legte Pfeile ein und schoß, alles im Schneckentempo, wie es ihm schien. Doch jedesmal wenn er zu ungeduldig wurde, brach ihm der nächste Pfeil ab, und er verlangsamte seine Bewegungen wieder, um besser zielen zu können. Trotzdem blieben genug Pfeile übrig, sodass es ihm erst einmal erspart blieb, in der Kaserne nach weiteren zu suchen.
08.12.2003, 18:13 #305
Ronya
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Endlich erreichte sie die Stadt und sogleich wurde die Umgebung wärmer. Auch wenn es hier noch bitterkalt war, so schien durch die Lichter und die vielen Menschen das eisige Element ein wenig verdrängt worden zu sein.
Wie immer war auf dem Marktplatz eine geschäftige Stimmung, als Ronya die Reihen der Stände passierte. Die Menschen erledigten ihre letzten Einkäufe bevor sie sich vor dem Freibierstand versammelten, wo sich schon eine größere Menschentraube gebildet hatte.

Ronya wollte sich zum Gasthaus wenden, als ihr ein Pfeil direkt an der Nase vorbeiflog. Erschrocken zuckte sie zurück und drehte den Kopf in die Richtung, aus der das Geschoß gekommen war. Die Kaserne.
Neugierig musterte sie den Bau und versuchte in der Dunkelheit auszumachen, wer ihr da nach dem Leben trachten wollte. Schließlich sah sie keine andere Möglichkeit als die lange Treppe zu erklimmen und einfach oben nachzuschauen.

Zu ihrem eigenen Erstaunen sagte keiner der vorbeimarschierenden Milizen ein Wort, als die Wegelagerin den Innenhof der Kaserne erreicht hatte. Neugierig spähte sie in die einzelnen Räume, aus denen helle Lichtschimmer kamen. Dann jedoch drang das unverwechselbare Geräusch einer vibrierenden Sehne in ihre Ohren. Sie folgte ihm und erreichte schließlich eine hinterseitige Terrasse, wo ein Mann mit einem Bogen stand.
Mit entschlossener Miene trat sie auf ihn zu.
"Ihr da, habt ihr eben diesen Pfeil nach mir geschossen?", fragte sie geradeheraus. Gut einen Kopf kleiner als er schaute sie ihn durchdringend an.
08.12.2003, 18:14 #306
Estragon
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Hilias schwang den schweren Vorschlaghammer über die recht Schulter und hieb die Verbundsteine der Gittertüren mit einem heftigen Poltern aus ihren Verankerungen. Nur noch wenige Hiebe und er würde wieder die ganze Stadt aufwecken. Endlich war auch das letzte Gitter mit samt der Tür von der Wand getrennt. Hilias gab stieß die Stangen achtlos an, der Rahmen viel unter gewaltigem Klirren zu Boden. Er legte den Vorschlaghammer beiseite und hob mit einigem Grunzen das Gitter an und trug es in den Vorraum des Zellentraktes. Dieses mal war Hilias ungestört. Öfters schaute einer der Paladine herein, um sich über die Gründe des Lärmes zu erkunden. Hilias beachtete sie kaum. Wie Marionetten tanzten sie auf der Bühne seiner Wahrnehmung nur textlose Komparsenrollen.

Tatsächlich war er zu sehr darauf konzentriert, nicht an zweierlei Dinge zu denken. An den Trank von gestern Nacht und an die Augen einer gewissen Dame. Er wollte nicht daran denken, weil es sein Aufmerksamkeit störte und er brauchte sie jetzt mehr den je. So arbeitete er ohne nehmenswerte Pausen durch, riss die Decksteine von den Wänden und Böden, klopfte die Eisenteile aus ihren Fassungen und schleppte den Bauschutt in eine der hinteren Zellen, die er als letztes bearbeiten würde.

Zuerst hieß es den Boden neu zu lotieren, wofür Hilias am Ende der Zelle ein Seil von einer Wand zur anderen spannte. Dann begann er damit hinter dem Seil den Untergrund auf gleiche Höhe mit dem Seil zu bringen. War alles gleichrecht, zog er das Seil vor und machte das nächste Stück. So arbeitete er sich Stück für Stück von Zelle zu Zelle. Am Ende verlegte er die Unterlegplatten, die aus harten flachen Granit gehauen waren. Sie wurden verlegt, mit neuer Erde aus dem Wald verfugt und darüber kam der Deckenhalter, den Hilias in den frühen Morgenstunden am Hafen ausgekocht hatte. Er war zuvor mit der Axt in den Wald gegangen, hatte Holz und Rinde besorgt und Honig beim Tabakhändler erstanden. Alles war mit Süßwasser vom Stadtbrunnen in einen Kessel gekommen. Hilias hatte es gekocht und dann die krümeligen Deckenhaltersteine dazu gegeben. Jetzt stand der Kessel auf dem Kasernenhof und köchelte leicht vor sich hin, damit das Zeug nicht vorzeitig hart wurde. Alle drei Stunden legte Hilias Feuerholz nach, nur soviel das die Glut nicht verlosch und kehrte zur Arbeit zurück.

Die Unterlegplatten wurden also mit der Deckenhalterpaste bestrichen, drüber kamen die Bodenplatten. Hilias brauchte fast bis zum späten Nachmittag, bis er alle Zellen fertig hatte. Den Schutt in der letzten Zelle lies er von einigen bierschlürfenden Tagelöhnern in seinen Steinbruch schaffen und bezahlte den vier Burschen etwa 30 Goldstück dafür, was sie riesig zu freuen schien. Hilias fand die Entlohnung nicht besonders großzügig, doch er scherte sich wenig um die Belange solcher niederen Arbeitskräfte.


Die Sonne stand schon tief, als Hilias die Arbeit an den Wänden begann. Sie neu zu verkleiden hielt er für sinnlos. Zu feucht war das Mauerwerk dahinter. Er beschloss die Feldsteine der Wände zu versiegeln und zu polieren. Ihre Oberfläche war glatt und die Wände waren hart und dick genug, sie benötigten keine weitere Verkleidung. So wusch er die Wände und rieb sie mit Holzrinde ab, die er noch vom Kochen übrig behalten hatte. Des weiteren versiegelte er die Fugen mit der Deckenhaltermasse, unter die er etwas feinen Schotterstaub mischte, den er beim Alchemiehändler zu kaufen bekam. 20 Gold Stück waren nicht gerade billig, doch so stimmten die Fugen farbig wenigstens mit der Wand überein. Schon weit nach Einbruch der Dunkelheit konnte Hilias die Wände als fertig betrachten.

Die Decken waren das geringste Problem. Sie waren von geschickten Händen gefertigt und bearbeitet, soviel stand fest. Dennoch putzte Hilias sie über und verfugte kleinste Haarriss lieber, damit sie nicht größer wurden. Man konnte die Zellen als fast fertig bezeichnen. Fehlte letztlich nur noch die Halterungen für die Eisenteile wie Gitterstäbe und Zellentüren. Hilias entschied sich für ein Drei-zu- Eins-Sythem. Drei massive Wände und eine aus Gitterstäben mit eingelassener Tür. Er hätte gern seine Pläne mit dem Schmied Utor abgeglichen, doch der war, seit Hilias ihn mit an den Job beteiligt hatte, nicht mehr gesehen worden. Jedenfalls von Hilias nicht.
Deshalb wollte er Utor so viel Freiraum wie möglich lassen. Er begann die Kantklötze an der Decke und dem Boden anzubringen und setzte die Enden jeweils eine Elle lang in die Wände rein, so das sie selbst bei Gewaltanwendung nicht zu brechen waren. Wenn hier einer raus kam, dann durch den Besitz des Schlüssels oder weil die Gitter nicht hielten.
Die Kantklötzer ragten jetzt wie Abschlussleisten an der Decken und Böden, wo dann die Eisenteile rein sollten. Hilias hatte Löcher für die Stäbe in den harten balkenartigen Steine gebohrt -eine Sauarbeit von mehren Stunden- und wo die Türen sein würden, waren die Kantklötze am Boden unterbrochen, damit man sie auch öffnen konnte. Außerdem lies sich so das Problem er Stufenbildung verhindern, an der sich Häftlinge festkrallen konnten, wenn es zur Hinrichtung ging oder Wachen in der Dunkelheit drüber fielen.

Für zwei der Zellen lies sich Hilias etwas besonderes einfallen. Da er einige noch brauchbare Steine aus dem Schutt rausgesucht hatte -man wusste nie, wo es Engpässe geben konnte- und noch von seinem eignem Baustoff übrig war, fing er an, in den beiden Zellen eine flache Steinpritsche aufzubauen. Sie würden kranken und verletzten Gefangenen als Ruhestädte dienen und hatten den unschlagbaren Vorteil gegenüber Holz oder Eisenbetten, das man sie weder Auseinandernehmen konnte -ein Holzpfosten konnte in den Händen eines motivierten Gefangenen gefährlich, sogar tödlich sein- und umzustellen war es auch nicht, denn Hilias verband die gesamte Konstruktion mit dem Boden und der Wand. Er legte den Rahmen fest, füllte ihn mit Erde und Schutt auf, deckte das Bett mit einigen Platten, die zu groß oder nicht passend für den Boden gewesen waren und die Seiten verkleidete er mit weiteren Platten. Zwei Betten in zwei Zellen. Wenn nicht kranke, dann vielleicht wohlhabende Gefangene, die nur in Untersuchungshaft saßen. Hilias war es gleich.

Den Abschluss bildete das Setzen und Gravieren der Symbolsteine, die über den Türen pranken sollten. Er beschriftete die Zellen I bis VI. Über der Eingangstür in den eigentlichen Zellenbereich setzte er eine kleine Tafel über den Türbalken. Darauf waren der Hammer und sein Name zu sehen.

Werk von Hilias

Er lies Platz, falls Utor ein ähnliches Schild aus Eisen darunter anbringen wollte.
Jetzt war nur noch eines zutun. Hilias holte seinen Spaten und einen Eimer vom Schmied der Kaserne. In den Eimer füllte er glühende Kohlen aus dem Schmiedeofen.
Mit dem Eimer voller Hitze, kehrte er in den Zellentrakt zurück und verteilte die Kohlen auf dem Boden jeder Zelle. Die Hitze würde dem Stein nichts anhaben, nicht mal Spuren hinterlassen, die man nicht wegwaschen konnte. Doch eines würde sie bewirken. Das schnelle Aushärten der Deckenhaltermasse. Es würde auch gleichzeitig die Feuerprobe für Hilias Arbeit sein, denn dort, wo er unsauber gearbeitete hatte, würde das schnelle Ausbacken der Klebemasse ein Absprengen der Platten zur Folge haben. So konnte er gegebenenfalls diese Stellen ausbessern.
Hilias würde morgen wiederkehren und die Asche der verglühten Kohlen wegfegen. Er brachte den Eimer in die Schmiede zurück und fragte nach dem Holzschild, der über einem der Ambosse an der Wand hing. Der Schmied erlaubte Hilias, ihn leihen zu dürfen. So kehrte er ein letztes mal in den Zellentrakt zurück und stelle den Schild deutlich vor die Tür. Mit einem kalten Stück Kohle schrieb er folgende Warnung: VORSICHT HEIßE BAUSTELLE BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR

Zufrieden sammelte Hilias sein Werkzeug ein und räumte die letzten Reste seines Baustoffes in den Vorraum. Er würde es morgen wegbringen. Jetzt hatte er sich erst mal eine Pfeife und ein Honigwasser verdient.
08.12.2003, 18:23 #307
Sir Iwein
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"Ihr müsst entschuldigen", warf Iwein lautstark ein, der inzwischen mit je einem gefüllten, schäumenden Bierkrug in der Hand, zurückgekehrt war. "Er ist seit heute mein Schüler. Ich dachte, ich könnte ihn kurz alleine lassen... aber..."
Es war dem Milizsoldaten furchtbar peinlich und er warf Eorl aus dem Augenwinkel einen leicht verärgerten Blick zu, unterdrücke aber noch das meiste seiner Wut.
Er errötete, dann musterte er die junge Frau, die da vorwurfsvoll mit verschränkten Armen vor ihm stand. Sie war hübsch, hatte aber keineswegs Kleider an, die sich für Bürgerinnen der Stadt ziemten. Auf Iwein machte sie mehr den Eindruck einer Kriegerin. Wie war sie hierher gelangt, ohne von wenigstens einer versoffenen Stadtwache bemerkt zu werden?
"Nun, verzeih, falls mein Schüler dich in Gefahr gebracht hat. Wie kann ich das wieder gut machen?"
Die Sache wurde dem Milizsoldaten sichtlich unangenehmer. Sein erster Tag als Bogenlehrmeister hatte ja gut angefangen. Nicht einmal ein Bier konnte man sich holen, ohne dass Eorl auf die Bürger schoss - ob gewollt oder nicht.
08.12.2003, 18:24 #308
Estragon
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Das Wetter war eine angenehme Mischung aus frostiger Kälte und kräftigem Wind. Hilias schulterte den Rucksack, zog das Bündel mit den Werkzeugen zurecht und stieg in aller Ruhe die Treppe der Kaserne hinab. Eine zufriedene Erschöpfung hatte sich über seinen Körper gelegt und die Hexerei des Trankes verlor langsam seine Wirkung.
Hilias bedauerte das nicht.
Er war froh, sich wieder über seinen Körper im Klaren zu sein. Er ging an den Freibierstand und fragte den Wirt, ob er ihm ein Krug Honigwasser geben könne. Der Wirt sah Hilias verwirrt an. "Hier gibts nur Bier, mein Freund. Das kostet nix. Nimm das und sei zu Frieden." giftete der Wirt.
Hilias hatte keine Lust, sich zu streiten. Er verließ den Stand und begab sich in die Taverne vor dem Tempel. Dort würde er sein Honig bekommen. Und eine freundliche Behandelung, wenn er Glück hatte.
08.12.2003, 18:38 #309
Ronya
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Ronya musterte den Mann argwöhnisch. Es schien ihm sehr unangenehm zu sein, dass sein Schüler solchen Unsinn verzapft hatte. Scheinbar machte er das noch nicht so lange oder er hatte sich schon andere Sachen geleistet, sonst wäre er jetzt nicht so hibbelig und würde ständig von einem Fuß auf den anderen treten.
Ihr Blick wanderte wieder zu dem Schüler, der konzentriert (jetzt wo der Meister da war) die Zielscheibe im Auge behielt und einen Pfeil abfeuerte. Und als hätte sie es nicht anders geahnt, zielte das Geschoß handbreit daneben und flog in die Stadt. Wirklich gefährlich, aber spannend.
Sie überlegte.
"Hmm.. ist es schwer so einen Bogen zu bedienen? Ihr seid ein Meister darin, nicht wahr?"
Ihre braunen Augen funkelten neugierig.
08.12.2003, 18:48 #310
Sir Iwein
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Iwein wurde nervös. Eigentlich hatte er nach diesem weiteren Fehlversuch noch ein Wort mit Eorl reden wollen, dann bemerkte er aber, dass die junge Frau mit gänzenden Augen abwechselnd Iwein und dann Kano´s Bogen, den er auf dem Rücken trug, mit glänzenden Augen anstarrte und noch immer eine Antwort auf ihre Frage abwartete.
"Nun ja, das stimmt, ich habe erst gestern meine Meisterprüfung abgelegt und die Aufgabe übernommen, die Männer von Khorinis im Bogenschießen zu unterweisen." Die letzten Worte betonte Iwein nachdrücklich, denn er ahnte schlimmes. Dann wandte der Milizsoldat sich hastig zu Eorl um, bevor dieser einen weiteren Pfeil auf den Marktplatz feuern konnte und tat so, als ob er nicht weiter Notiz von der jungen Dame nehme.
"Wir schießen jetzt besser auf die Scheiben auf der gegenüberliegenden Seite. Dann fliegen die Pfeile zwar in den Wald und sind futsch, das ist aber immer noch besser, als die Bürger zu gefährden. Ich wollte die Scheiben vorm Marktplatz benutzen, weil das Licht der Laternen dort heller ist, aber es geht nun nicht anders. Sonst bin ich meinen Job gleich wieder los..."
Nachdenklich nippte Iwein an seinem Bier und schielte vorsichtig über die Schulter. Die Frau war immer noch da...
08.12.2003, 18:55 #311
Ronya
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Ronya musterte aufmerksam, wie der eifrige Schüler sich herumdrehte und nun die andere Scheibe demolierte. Das konnte man doch kaum mit ansehen. Das konnte sie bestimmt besser.
Sie schien die Worte des Lehrmeisters gar nicht wahrgenommen zu haben, viel zu sehr hatte sie sich auf die Technik des Schülers konzentriert. Er legte den Pfeil ein, spannte die Sehne und ließ sie dann wieder los. Das sah alles so einfach aus, warum nur traf er so selten? So weit entfernt war die Scheibe nun wirklich nicht.
Sie drehte sich zu Iwein herum und deutete auf seinen schönen Bogen, den er stolz auf dem Rücken trug.
"Kann ich den mal haben?", fragte sie mit dem süssesten Lächeln dass sie auf Lager hatte.
08.12.2003, 19:04 #312
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

"WAS?" Iwein schrak auf, wandte sich blitzschnell um und funkelte die Göre, die dies tatsächlich wagte, böse an. Dann, als er von ihrem unschuldigen Lächeln eingefangen wurde, besann er sich und machte ein gezwungen freundliches Gesicht. Währenddessen wich der Milizsoldat immer weiter zurück und presste sich an die Kasernenmauer, als befürchte er, die junge Frau wolle ihm jeden Moment den wertvollen Bogen stehlen, den er noch am Vortag bei Kano für ein Vermögen erstanden hatte. Dabei lächelte sie doch so nett, als könne sie keiner Fliege etwas zuleide tun. "Ähm... also gut." Zögernd nahm er den Bogen vom Rücken und reichte ihn der Frau. Als der Bogen seine Hände verließ und ihm trotz der unbeschreiblichen Kälte bereits Schweißperlen von der Stirn rannen, fügte er hastig hinzu: "Aber seid um Innos' Willen vorsichtig, der hat mich beinahe mein gesamtes Gold gekostet." Aus irgendeinem Grund hatte der Milizsoldat das Gefühl, soeben einen Fehler gemacht zu haben.
08.12.2003, 19:06 #313
Eorl
Beiträge: 794

Eorl drehte sich den Scheiben zu, die in Richtung Wald standen, und verbannte die Frau und Iwein aus seinen Gedanken. Er sah wieder den Ork vor scih, und begann, methodisch, wenn aucn etwas langsam, einen nach dem anderen ein gutes dutzend Pfeile in die Scheibe. Zwar waren alle noch verstreut, aber immerhin hatte er die Scheibe getroffen, ohne weitere Bürger zu gefährden. Er begann, das auflegen der Pfeile rashc hintereinander zu üben, und versuchte dabei so schnell und sorgfältig wie möglich vorzugehen. Das klappte nur zum Teil, wenn er schnell war, vielen die Pfeile herunter, oder er ferfehlte die Sehne, wenn er sorgfältiger zu Werke ging, dauerte es länger. Er verlegte sich auf zweiteres und studierte die Bewegung ein, bevor er erneut einige Pfeile auf die Scheibe schoss. Er musste sich nur konzentrieren, dann traf er auch, und die Geduld stellte sich aucb langsam ein, sodass er sich mehr Zeit zum Zielen nahm, anstatt wild in der Gegend herumzuschießen.
08.12.2003, 19:09 #314
Warkid
Beiträge: 1.209

Warkid ging zum Hafen.Er ,einen für ihn unbekannten Weg.Als er am Hafen ankam wurde er plötzlich niedergeschlagen und fiel zu Boden.Bis er überhaupt wusste was passiert war nahmen ihn zwei Kerle hoch gehoben und ins Hafenbecken geworfen.Als er ins Wasser fiel kam er mit schlecht auf und brach sich dabei irgentetwas.Hilflos versuchte er wieder an die Oberfläche zu schwimmen.
08.12.2003, 19:23 #315
Fudler
Beiträge: 353

Fudler ging an das Pier. Lama arbeitete an dem Haus, und Mediaman würde sicher bald dazustoßen. Wenn sie das Tempo beibehalten würden, könnten sie die Hütte noch am Ende der Woche fertig bekommen.
Und das war gut. Sehr gut. Nicht mehr im verdammten Hotel schlafen, sondern in einem eigenen Heim.
Abends ein kleines Feuer anzünden, und sich dran erfreuen, wie die Funken tanzen würden. Und tagsüber in der Tischlerei arbeiten und Geld verdienen.
Das Leben kann so schon sein.

Fudler wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich zwei gewaltätig aussehende Personen zu seiner linken vorbeigingen. Höhnisch lachend verschwanden sie in der Dunkelheit.
Was sie wohl gemacht haben? Irgendeinen armen Trottel überfallen? Oder Geld gefunden? Oder gar verdient, mit einem Hauch von Ehrlichkeit? Nein, so sahen die nicht aus. Brutale Schläger, mit denen Fudler sich nicht anlegen wollte. Noch nicht.

So ging er zum Hafenbecken. Es war schon dunkler geworden, und nicht wirklich viele Leute waren in der Nähe. Doch auch kein Gebüsch.
Aber wenn die Blase drückt, dann muss man dem Zwang wohl irgendwann nachgeben.
Der Rekrut ging die Treppen hinunter ans Wasser, und wollte seinem Verlangen freien Lauf lassen, als er es plötzlich platschen hörte.
Ruhe.
Dann nochmal platschen.
Fudler blickte sich um.
Da, jemand im Wasser!

Sofort rannte Fudler zu der Stelle, und langte ins Wasser. Tatsächlich, dort war jemand. Er ergriff einen Arm des Ertrinkenden, und zerrte ihn mit aller seiner Kraft aus der Brühe.
Er war nicht wirklich ansprechbar, und so schleppte er den Betroffenen mit größter Mühe zu Lama, damit dieser sich ihn einmal ansehen würde...
08.12.2003, 19:24 #316
Ronya
Beiträge: 194

Ronya nahm freudig den Bogen entgegen und übersah gefließendlich das schweißüberströmte Gesicht des Besitzers. Sie wollte doch nur mal schießen, was regte er sich bloß so auf.
Der Bogen war größer als sie gedacht hatte und jetzt in den Händen rief er auch ein ganz anderes Gefühl hervor. Ein Gefühl von Stärke und Können, obwohl sie noch nie in ihrem recht jungen Leben solch eine Waffe benutzt hatte.

Mit großen Schritten ging sie voran und stellte sich neben den anderen Schüler. Dieser schoß unbeirrt weiter, doch sie war sich sicher dass sie aus dem Augenwinkel beobachtet wurde, da seine Schüsse nun auffällig oft weit daneben gingen.
So, jetzt würde sie ihm mal zeigen wie man das machte.
Fordernd hielt sie die Hand auf und hielt auch kurz darauf einen Pfeil darin. Professionell strich sie über die weichen Federn an seinem Ende und machte sich dann daran, ihn einzusetzen. Doch wo zum Henker war das? Ein kurzer spickender Blick nach rechts ließ sie auf eine kleine Vorrichtung im Bogen aufmerksam werden. Aha, dort also.
So wie sie es eben bei ihrem Nachbarn abgeguckt hatte, legte sie nun den Pfeil ein. Sie lächelte. Erste Hürde geschafft. Hinter ihr wurde der Bogenbesitzer immer ungeduldiger. Jetzt würde sie sich extra viel Zeit lassen.
Ihre Augen fixierten die Zielscheibe und sie suchte eine Stelle zum orientieren. Schließlich entschied sie sich einfach mal nach der Pfeilspitze zu gehen. Irgendwie würde das Geschoß schon sein Ziel finden.
Nun kam der eigentliche Teil des Schießens. Die Sehne.
Ronya schaute sie sich an und legte dann ihr Hand daran. Ihre Finger umschlossen das scharfe Material und sie zog. Nichts rührte sich. Dabei hatte es doch bei ihrem Nachbarn so einfach ausgesehn.
Das Lächeln verschwand und ein verbissener Ausdruck breitete sich stattdessen auf ihrem Gesicht aus. Das musste einfach! So was blödes aber auch, das hatte doch so leicht ausgesehn..
Sie zerrte und zog und dann endlich mit aller Kraft ließ sich die Sehne aus dem losen Zustand nach hinten ziehen. Es kostet fast ihre ganze Kraft, hatten ihre Arme doch in der Vergangenheit nicht viel leisten müssen. Das Schwert zu führen war leichter als diese Bogensehne.
Schweißperlen breiteten sich auf ihrer stirn aus, als sie die Sehne gespannt hielt. Und nun? Sie musste zielen, die Scheibe treffen, doch ihr Arm begann bereits zu zittern. Ohne nachzudenken ließ sie zu, dass die Sehne aus ihren Fingern glitt und der Pfeil sich zischend auf den Weg machte. Erschrocken hüpfte sie zurück, während das Geschoß seinen unkontrollieren Weg einschlug. Ein kleiner Schrei holte sie zurück in die Realität und es brauchte eine Weile bis sie sah, was sie angerichtet hatte:
Ihr Pfeil hatte sich direkt durch die Stiefel des Schülers gebohrt und waren dann in eine Ritze zwischen die Pflastersteine gedrungen. So sehr Eorl auch zerrte, der Ritter kam nicht vom Fleck.
Sie versuchte erfolglos das Lachen zu unterdrücken. Zu komisch, wie der Ritter im Kreis herumhüpfte, um seinen festgenagelten Fuß los zu bekommen..
08.12.2003, 19:36 #317
Eorl
Beiträge: 794

Eorl fluchte als er plötzlich Schmerz in seinem Fuß spürte. Er schaute hinunter und stellte fest das sein Fuß aus unerfindlichen gründen am Pflaster festgenagelt war. Ein gefiederter Schaft guckte oben aus dem Stiefel heraus. Offenbar war er nicht der schlechteste Schüler den Iwein heute bekommen hatte. Er versuchte seinen Fuß vom Pflaster hochzubekommen, doch die Tatsache das der Pfeil sich zwischen den Steinen verkantet hatte, verhinderte das er sich befreite. Als er dann noch feststellte, das sich eine rote Lache um seinen Stiefel herum bildete, sah er endgültig rot. Er riß seinen Schmiedehammer vom Gürtel, und ließ ihn seitlich an den Stiefel krachen. Der Pfeil brachm der Fuß war frei, und er zog mit der anderen Hand den Schaft aus seinem Gehwerkzeug. Den Hammer noch immer in der Hand, drehte er sich zu der Frau um, die sich etwas geschockt hinter Iwein verseckte, der ihr mittlerweile den Bogen wieder abgenommen hatte.
"Das war überhaupt nicht komisch." zishcte er leise,mit dem Erfolg das sie noch besorgter dreinblickte, und Iwein bereits den Mund öffnete,um ihn zu beruhigen."
Doch da war seine Wut auch schon verraucht, er hängte den Hammer zurück und schüttelte resigniert den Kopf und verließ die Kaserne leicht hinkend, um sich bei Vatrats einen Verband abzuholen.
08.12.2003, 19:38 #318
Teufelslama
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Der Mond war bereits aufgegangen als der Barbier einiges an Bauholz in die Hütte seines neuen Freundes Fudler trug. Vor sich hinträumend und schon voller Vorfreude auf etwas um seine Kehle zu benetzen hörte er plötzlich Rufe aus der Richtung des Steges.

Als er einige Schritte in diese Richtung hinter sich gebracht hatte sah er auf einmal den Rekruten der etwas auf seinen Schultern trug.

"Oh verdammt" knurrte Lama als er erkannte was oder besser wer dort rangeschleppt wurde. Im Laufschritt erreichte er die Beiden und half Fudler dabei den jungen Mann in die Hütte zu tragen.

Das Ohr über den Mund des Verletzten gelegt hörte er den schwachen Atem, immerhin würde er ihn nicht beatmen müssen obwohl er wohl auch einiges an Wasser geschluckt hatte. Vorsichtig öffnete er das Hemd und erkannte sofort die starke Rötung um den Brustkorb.

Dieser Mann musste wohl ins Hafenbecken gefallen sein. Der Aufprall von der hohen Hafenmauer war wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer gewesen und er hatte starke Prellungen wenn nicht sogar ein paar gebrochene Rippen davon getragen. Alles in allem konnte er aber nichts wildes erkennen.

Schnell suchte er Verbandsstoff und eine Salbe zusammen, die schon langsam blau anlaufenden Stellen rieb er so zart er konnte ein um dem Fremden nicht noch zusätzliche Schmerzen zu verursachen. Anschliessend legte er einen Verband an.


Nachdem er mit allem fertig war erwachte sein Patient und starrte ihn aus großen Augen an.

"Ganz ruhig mein Freund. Mein Name ist Lama, ihr seid wohl im Hafenbecken gelandet. Die Salbe die ich euch aufgetragen habe sollte die Schwellungen abklingen lassen und der Verband wird euch vorerst etwas stützen. Bewegt euch lieber etwas vorsichtiger, ihr werdet wohl in den nächsten Tagen noch einige Schmerzen haben.

Dies ist übrigens Fudler, er fand euch und zog euch aus dem Wasser"
08.12.2003, 19:47 #319
Sir Iwein
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Das war zuviel für Iwein. Es flimmerte vor seinen Augen und ihm wurde ganz schummrig. Er war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Als Eorl den Schmiedehammer gezückt und hasserfüllt auf diese Frau gestarrt hatte, deren Namen Iwein immer noch nicht kannte, hatte er schon schlimmes befürchtet - als Eorl aber dann mit dem Hammer einen seiner Pfeile zerschlug, war der Milizsoldat auf der Stelle zusammengebrochen. Warum hatte er ihr bloß den Bogen und einen dazu passenden Pfeil (seinen Pfeil) gegeben? Zu spät konnte er sich wieder erheben, um Eorl aufzuhalten, der nun zornentbrannt das Trainingsgelände verlassen hatte. Iwein befürchtete, soeben einen gelehrigen Schüler und vielleicht sogar einen Freund verloren zu haben - sicher nicht das, was Kano sich vorgestellt hatte, als er ihm am Vortag dieses ehrenvolle Amt übertragen hatte. Nicht auszudenken, wenn der Paladin dies mitbekommen hätte.
"Du bist an allem Schuld", knurrte Iwein, mittlerweile wieder beinahe im vollen Besitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte. "Du wirst niemals gut mit dem Bogen umgehen können, denn Demut ist die Pflicht eines Schülers, nicht Verlangen und Prahlerei."
Dunkelrot im Gesicht und schwer schnaufend starrte er das Gör aus wutentbrannten Augen an. Eine Weile schwiegen sie beide.
"Ich meine natürlich, wenn du meine Schülerin sein willt, gerne."
Verflucht, wie schaffte sie es immer wieder, mit ihrem dämlichen Lächeln bei Iwein zu landen?
08.12.2003, 19:52 #320
Ronya
Beiträge: 194

Ronya freute sich. Die Leute in der Stadt waren netter als sie angenommen hatte. Was erzählte man sich nur solch schlimme Geschichten über sie? Wie man sah waren sie alle ziemlich nett.
Sie lächelte Iwein weiter an. Selbst wenn ihr Versuch komplett daneben gegangen war, lustig war er auf jeden Fall gewesen. Für sie zumindest. Der Lehrmeister sah immer noch etwas blaß um die Nase aus.
"Ach lasst ihn doch gehen. Er hat doch eh immer daneben geschossen und er kommt bestimmt bald wieder, spätestens wenn er Lust auf sein abgestandenes Bier bekommt."
Sie nickte zu dem zweiten Becher und grinste Iwein an. Dann streckte sie ihm eine weiche Hand entgegen.
"Ich bin Ronya. Freut mich dass ihr mich unterrichten wollt, ich könnte bestimmt noch besser werden..."
08.12.2003, 20:01 #321
Warkid
Beiträge: 1.209

Warkid sah sich um.Er lag in einer Hütte und sah zwei Gestalten ,die miteinander redeten

"Er lebt noch." sagte die eine Gestalt zu der zweiten.

"Ganz ruhig mein Freund. Mein Name ist Lama, ihr seid wohl im Hafenbecken gelandet. Die Salbe die ich euch aufgetragen habe sollte die Schwellungen abklingen lassen und der Verband wird euch vorerst etwas stützen. Bewegt euch lieber etwas vorsichtiger, ihr werdet wohl in den nächsten Tagen noch einige Schmerzen haben.

Dies ist übrigens Fudler, er fand euch und zog euch aus dem Wasser"

"Danke,Danke das ihr mich gerettet habt.Ich bin Warkid und bin ein Tischler ohne Arbeit.Wenn ihr wissen wollt wie es mir geht ,dann kann ich euch sagen nicht so gut.Mein Kopf schmerzt als würde ihn gerade ein Pfeil durchbohren." hustete Warkid

"Wenn du etwas schläfst dann geht es dir besser.Wir könnten noch einen Tischler gebrauchen.Wir wollten einen Tischler-Betrieb hier in der Hütte eröffen.Wenn du willst kannst du bei uns mit machen" sagte Fudler.

"Ja,gerne.Aber ich würde jetzt gerne ein bisschen schlafen.Gute Nacht"sagte Warkid und schlief ein.
08.12.2003, 20:05 #322
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Iweins Groll war im Nu verfolgen. Sein Gesicht allerdings war bis auf einen kleinen Fleck um die Nase herum noch immer rot. Auch wenn man es bei der wachsenden Dunkelheit, so hoffte der Milizsoldat, kaum noch erkennen konnte. Sie hatte recht, Eorl würde schon wiederkommen, und im Grunde war es doch gar nicht so schlecht, dass er nun weg war...
"Ähm, mein Name ist Iwein", sprudelte er hastig hervor, ergriff ihre Hand und schüttelte sie, wohl ein wenig zu heftig - dann trat für einen Moment erneut betretenes Schweigen ein. Seinen Rang bei der Miliz zu erwähnen, hielt er für unpassend. Womöglich würde sie ihn für einen Waschlappen halten. Dann endlich kam Iwein die zündende Idee. Am besten, er fuhr nun einfach mit ein wenig Unterricht fort, etwas anderes, was nun vielleicht besser angebracht gewesen wäre, fiel ihm ohnehin im Moment nicht ein. "Also, am besten, wir fangen heute noch an, ein wenig zu üben. Hier an der Wand hängen ein paar einfache, leichte Bögen. Mit denen solltest du dich leichter tun." Froh, seinen eigenen nun in Sicherheit zu wissen, schritt der Milizsoldat hinüber und nahm einen Bogen, der wenig Spannkraft erforderte, von seiner Halterung hinunter und reichte ihn Ronya. "Du hast ja vorhin schon bei Eorl gesehen, wie´s geht. Nun versuch´s mit dem Bogen hier noch einmal." Iwein trat ein paar Schritte zurück, lächelte ihr zu und wartete ab. Womöglich war sie ja auch im Bogenschießen gar nicht so schlecht...
08.12.2003, 20:06 #323
Eorl
Beiträge: 794

Eorl humpelte mehr als das er lief. Er überquerte den Marktplatz und kam zum Tempel. Die schlimmste Wut war bereits verraucht, nachdem er wieder denken konnte war ihm klar geworden, das ihm das ebensogut hätte passieren können. Wenn die Gute doch nur einen Übungsbogen verwendet hätte. Allein um des Schmerzes willen, den er nun in seinem Fuß verspürte, machte er sich eine gesitig Notiz, in den nächsten Tagen Kano aufzusuchen, um sich einen solchen Bogen zu besorgen. Die Dinger waren sogar dann tödlich, wenn man nicht damit umgehen konnte, dachte er sarkastisch als er die Stufen zum Tempel hinaufstieg. Vatras betete gerade, richtete sich jedoch auf, als Eorl sich hinter ihm verhalten räusperte.
"Was kann ich für dich tun mein Sohn?"
"Nun ja, ich störe euch nur ungern beim Gebet, aber man hat mir gerade einen Pfeil in den Fuß gejagt, und ich wollte euch um eine Salbe oder etwas ähnliche bitten."
"Wo hast du dir denn mitten in der Nacht in der Stadt einen Pfeil eingefangen?"
"Beim Bogenschießen in der Kaserne, dort wird auch spät abends noch trainiert."
Vatras schüttelte den Kopf. "Ihr Streiter, habt ihr denn nichts als Krieg im Kopf?" meinte er, während er aus einer Tasche seiner Robe ein Töpfchen mit Salbe kramte. Ihr werdet euch noch gegenseitig umbringen, wenn ihr so weitermacht. Ihr müsst das Gleichgewicht wahren.
"Oh, ich glaube an das Gleichgewicht. An das Gleichgewicht der Kräfte. was sonst soll uns vor den Orks schützen? Ich dnake euch für die Salbe."
Vatras schüttelte traurog den Kopf, als Eorl davonhumpelte. Der hatte auch gar nichts verstanden.

Zurück auf dem Marktplatz, setzte sich Eorl auf eine der Kisten, die dort herumstanden, und begann dann, seinen Fuß mit der Salbe zu bearbeiten. Das war insofern schwierig, da er den Fuß erstmal aus dem Stiefel bekommen musste, was dank des durchgehenden Loches immense Schmerzen verursachte. Als er se geschafft hatte, rieb er die Wunde ein und verband sie mit einem Stück Stoff. Die Salbe wirkte wahre Wunder, die Blutung stoppte und der Schmerz ließ deutlich nach, also zog er seinen Stiefel wieder über den Verband und ging, vorsichtig, zum Schießplatz zurück
08.12.2003, 20:12 #324
Ronya
Beiträge: 194

Ronya schaute traurig dem Bogen nach. So schön verziert, so schön verarbeitet, und sie bekam so einen alten räudigen Übungsbogen.
Ein letzter sehnsüchtige Blick, dann seufzte sie und nickte.
"Nagut, aber wenn ich es dann richtig gut kann, darf ich dann nochmal den eurigen benutzen?"
Der bettelnde Blick hätte nicht herzerweichender sein können.
"Wie war noch euer Name?"
08.12.2003, 20:19 #325
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Wie hatte Kano auf diese letzte Frage noch geantwortet?
"Iwein heiß ich... und äh, du kannst 'Du' zu mir sagen. Den Bogen kannst du vielleicht wieder einmal benutzen oder dir selbst einen solchen kaufen, wenn du besser geworden bist. Aber bis dahin haben wir noch eine Menge Training vor uns. Na los, versuch´s doch einmal mit deinem neuen Bogen!" Das wirkte sicherlich professionell. So hätte bestimmt auch Kano reagiert.
Der Milizsoldat hatte kaum zuende gesprochen, als schwere Schritte in der Nähe ertönten. Wer kam zu solch später Stunde noch auf den Trainingsplatz? Neugierig wandte Iwein sich um. War es etwa Kano? Die Rüstung dieses Streiters quietschte jedenfalls ähnlich der seinen.
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