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[GM] Die alten Götter
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02.12.2003, 17:15 #51
Dark-Druid
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„Wer ich bin, fragt Ihr? Ein Fremder, der an eines Hauses Türe klopf, sollte wohl erst seinen Namen nennen.“ Er machte eine kurze Pause, in der er sein Gegenüber weiterhin betrachtete. Er konnte sich noch immer nicht dem Eindruck erwehren, dass er ihn kannte, woher auch immer. Doch schien auch er nicht von hier zu sein, sein Auftreten passte nicht zu dem, der übrigen Leute hier. Aus Gorthar kam er sicherlich auch nicht, an die Gesichter Rudolphs und seiner Untergebenen erinnerte er sich noch genau. So konnte es nur Khorinis sein. Vom Hof vielleicht. Dann sprach er weiter:
„Doch, ich will einen Anfang machen. Man nennt mich Druid. Und ja, ich bin nicht von hier!“

Er merkte, wie der Fremde die Stirn runzelte, sich jedoch nur Sekundenbruchteile später wieder fing. In seinem Kopf schien es zu arbeiten, scheinbar lag Druid richtig. Er kannte den Mann. Er durchforstete seine Hirnwindungen, versuchte aussagekräftige Erinnerungen ans Licht zu bringen, die seine Vermutung endgültig bestätigten. Langsam keimte etwas wieder auf, er erinnerte sich daran, dass er Schürfer in der Mine der Söldner gewesen war... es schien ihm, als dass er ihn dort einmal gesehen hatte, doch war er keinesfalls sicher.
02.12.2003, 17:24 #52
Heimdallr
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Wahrhaftig eine Erinnerung oder doch nur ein Gefühl wie Kopfschmerzen? Gute Frage, doch versuchte er es wenigstens, wenn es Hoffnung geben sollte, sei es durch diese komische Gestalt, dann sollte sie wahrgenommen werden, nicht leichtgültig verschenkt, normalerweise hasste er es mit Menschen zu reden, die sich so verhielten, er wirkte ja wie ein Bettler, dabei wäre es ein leichtes gewesen dem Mann klar zu machen, dass auch er kämpfen konnte, doch nicht hier, nicht jetzt, nicht der Kampf waren jetzt entscheident, sondern sein Gedächtnis, er musste den Namen gehört haben, ganz sicher. Wenn er doch nur eine Erinnerung hätte....

Khorinis....Druid.....mit was bringe ich das in Verbindung, ich kenne keinen Druid, von den verrückten Sumpflern vielleicht? Nein unwahrscheinlich, die verfluchten Schwarzmagier sind es nicht, da habe ich jeden Namen auf der Zunge, die Garde vielleicht...ja möglich, aber was ist mit den Söldnern? Hm, da kannte er auch nur zwei, davon hieß niemand Druid....aber Moment mal, Söldner....Banditen....Schürfer. Oh nein, daher also, ja ich erinnere mich, dieses dunkle Kapitel, verdammt, wenn es so ist, dann kann das ja nur ein bekannter sein, ich habe nur noch schwache Erinnerungen daran, doch kann ich mich gut an den Namen erinnern, jetzt liegt er klar vor mir....naja, was machte das schon, es war nur erstaunlich, dass ein Khoriner hier war, wie er, aber darüber weiß er sicher etwas.

Pergamo grinste, sein totes Gesicht wurde wieder etwas lebendiger, dennoch klang seine Stimme zweifelnd, er war sich nicht sicher, nur ein Gefühl, und davon hatte er hier kaum welche...

Bist du noch immer Schürfer Druid?
02.12.2003, 17:38 #53
Dark-Druid
Beiträge: 2.190

Einen Moment lang verharrte Druid in seiner Pose, keine Regung ließ erkennen, dasser überhaupt etwas vernommen hatte. Er dachte nach, immer weitere Erinnerungen schossen in ihm hoch, drangen zu ihm durch und wurden sofort, aufgrund ihrer Nutzlosigkeit, wieder fortgeschoben. Doch dann blieb ein Bild hängen. Er sah sich wieder auf der Banditenburg.
Da war es, das Gesicht, welches auch nun vor ihm war.
„Ihr seid Pergamo? Fürst Pergamo?“, fragte Druid zögerlich...
Das seichte Grinsen verriet ihm, dass er richtig lag. Langsam wanderten seine Mundwinkel nach oben, formten sich zu einem Lächeln.
„Ja, du bist es! Zu deiner Frage: Nein, ich bin kein Schürfer mehr. Schon seit einiger Zeit habe ich mich von Lee abgewandt, so wie du.“, kurz hielt er inne.
„Aber wie kommst du hier her? Ich selber bin mit einer kleinen Gruppe anderer Khoriner hier gelandet, keiner von ihnen weiß, wie wir hergekommen sind. Kennst du die Antwort?
Aber komm doch erst einmal hinein!“
02.12.2003, 17:48 #54
Errol
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Mit mächtigem Karacho wurde Errol auf die Erde gewummert. Schmerzerfüllt krümmte er seinen Rücken, er fühlte sich, als ob ihm sämtliche Knochen fehlten. Aber immerhin: Er lebte! Errol hatte während der ewigen Saugfahrt schon den Glauben an ein Ende verloren, und vermutete, dies sei das Jenseits, und dass Innos ein riesiger Staubsauger war. Doch nun war er, wenn auch nicht ganz gesund, zurück in Khorinis.
Moment mal... mit einem Mal fiel Errol auf, dass sich die Landschaft hier innerhalb von einem Tag gewaltig verändert haben musste. Hatte der große Staubsauger auch Teile der Landschaft eingesogen? Nein, das hier war einfach nicht Khorinis. Auf seiner geliebten Heimatinsel waren die Berge anders... nicht so beunruhigend ähnlich. Und die Wälder waren zwar auch dunkel, aber diese Finsternis gab es zu Hause einfach nicht. Und sowieso, was war das da für ein vergammeltes Dorf? Er hatte ja nichts gegen dreckige Löcher wie das Hafenviertel, doch das hier beunruhigte ihn. Es schien alles so verschwiegen und feindselig.
Aber der große Staubsauger hatte wohl seinen Grund, warum er ihn gerade hierhin gewummert hatte... er war ein Auserwählter! Ein Auserwählter, Auserwählter, Auserwählter...! Errol freute sich wie ein kleines Kind und vernarrte sich in diesen Ausdruck.
Aber wo ein Auserwählter war, musste auch eine Aufgabe sein. Wahrscheinlich war diese Mission unglaublich wichtig und er musste die Welt retten, damit die Staubsauger und die Menschen weiter leben konnten! Er dachte sich schon aus, wie später die Kinder von ihrem Opa die Geschichte von Errol dem Großen erzählen würden. Das war es wert!

Errol schaute sich um, er würde ja schließlich irgendwo übernachten müssen. Ins Dorf? Nein. Auf keinen Fall. Wer weiß, vielleicht spukte es dort ja.
Auf einmal schallte ein überaus unmenschliches, unnatürliches Schreien von den Hügeln. Errol mochte sich gar nicht erst ausmalen, von welcher abscheulichen Kreatur diese Laute gekommen war und so ging der Waffenknecht schnellstens los in Richtung des Dorfes.

Bald traf er auf einen Bauernhof. Es war inzwischen vollkommen dunkel. Prüfend schaute Errol das Haus an. Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er diesen Hof lieber nicht betreten sollte.
Furchtsam um sich schauend zog er sein Hemd aus und legte es auf den Boden. Würde er wohl doch die Nacht hier draußen verbringen müssen.
Die Wärme seines Bettes in Khorinis vermissend „kuschelte“ sich der Waffenknecht in sein Hemd.

Raschel.

Errol gähnte. Das Fliegen war verdammt anstrengend gewesen.

Raschel.

Ängstlich blickte er um sich. War da nicht etwas gewe – zwei riesige, hasserfüllte Augen voller Finsternis starrten Errol aus einem Gebüsch an.
Sekundenlang war er stumm vor Schreck. Er fühlte sich, als ob dieser ein, verheerende Blick ihn getötet hatte. Was war das nur? Das war das Ende!
„Waaaaheaheaheahea!“ heulte der Waffenknecht zappelnd, schnappte seine Sachen und rannte zur Farm. Wild gegen die Tür klopfend verlangte er nach Einlass. Das war das Ende...
02.12.2003, 17:48 #55
Heimdallr
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Psssstttttt.

Er packte den Mann nun am Kragen, nicht um ihm zu drohen oder anzugreifen, aber es war ein Reflex, er löste in ihm ein Schaudern aus und auch extremes Unbehagen. Er musste still sein.

Niemand darf den Namen hören, gerade wenn du sagst, dass du mit anderen reist, einverstanden. Niemand!

Er ließ ihn wieder los und glättete die Falte wieder in Ordnung, Druid hatte kurz gezögert, dann aber eingewilligt und nickte. Es war eigentlich ein Wiederspruch zu seinem Schwur, den des Namens, gerade diese Situation hatte er verhindern wollen, doch hier galt das nicht mehr, er brach damit zwar den Namen Innos, doch sein Herr wusste, dass er dies nie getan hätte, wenn sie nicht hier gewesen wären, es war einfach eine Klausel, er musste es tun, hier war alles so komisch und auch so mysteriös, da konnte er nichts riskieren, doch war das jetzt egal, er freute sich darüber Druid mal wiederzusehen, es mussten mehrere Mondjahre gewesen sein, in denen sie sich nicht sahen, eine ewige Zeit, er hätte ihn gerne woanders wiedergetroffen, es war kein schöner Ort für ein Wiedersehen, überhaupt nicht, doch alleine das er einem ehemaligen Schürfer gegenüberstand, der sich prächtig entwickelt hatte, gab ihm wieder Zuversicht, ja man musste sagen, er war für Momente in einem Rausch, denn er sah wieder reale Hoffnung, nur wegen der Erscheinung eines Mannes, doch noch war hier gar nichts entschieden, schließlich hatte er noch immer keine Ahnung, was hier eigentlich vor sich ging....

Vorallem das Wort "andere Khoriner" beunruhigte ihn, was für andere? Würde er sie kennen, wer war es und waren sie vielleicht auch sowas wie Schlüssel für eine Flucht? Wie auch immer, er musste sie sehen, nichts ahnend was ihn da erwartete.

Ich weiß nichts, ich bin übel gestürtzt, meine Gedanken sind so klar wie der See oder Wasserlauf, was auch immer da draußen. Aber jetzt zeig mir deine Gruppe und vergiss nicht, zu niemaden ein Wort.
02.12.2003, 18:07 #56
meditate
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meditate hatte den neuen grad erst gemustert und ein weinig amüsiert festgestellt, dass es der dunkle besucher aus dem kastell war, der vorgab, keinen namen zu haben. sie wollte gerade darauf hindeuten, dass man doch die tür schließen solle, als schon wieder ein fremder ankam, diesmal mit lautem getöse und viel geschrei.

meditate, die sich gerade zur tür begeben hatte, öffnete wieder einen spalt. dort war auf jeden fall jemand der hilfe brauchte und den man nicht draußen lassen konnte, ganz egal, was jetzt passierte. sie starrte durch den spalt nach draußen und sah zunächst nichts. sie wollte die tür schon wieder zudrücken, als jemand ihren arm nach oben schob und sich selbst in die hütte.

das war schon eine wunderliche gestalt. der mann war ein ganzes stück kleiner als sie und im ersten moment hatte sie erschrocken gedacht, dass es ein kind sein könnte. als der typ aber ins licht des kaminfeuers trat, konnte man ihn doch als duchaus erwachsen bezeichnen.

"immer herein, auf dass die hütte voll werde."

meditate zog den kleinen mann in die hütte, während sie zu druid meinte

"ich kenne den mann, du musst ihn mir nicht vorstellen."

dem kleinen mann musste sie sofort den mund zuhalten, denn als er die teilweise doch recht dunklen gestalten sah, wollte er gleich weiterbrüllen und wieder flüchten.
02.12.2003, 19:09 #57
Sergio
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Sergio war belustigt von der Situation, das ganze wirkte wie eine gemütliche Märchenerzählstunde, nur dass der „Märchenonkel“ die Gruppe lieber rauswerden wollte, anstatt zu erzählen. So hatte die „Märchentante“ das Erzählen übernommen und alle saßen sie dicht gedrängt vor dem wärmenden Kamin, lauschten der Geschichte.

Der Schürfer hatte sich eine Wolldecke, die auf seinem Stuhl gelegen hatte, auf die Beine gelegt und schlürfte, so wie alle anderen, am Tee, welchen die nette alte Frau ausgeschenkt hatte. Stundenlang hätte er so verweilen können, er liebte solche „Märchenstunden“.

Aber auch wenn er es in seinen Gedanken als „Märchenstunde“ bezeichnete, hielt Sergio die Geschichte ganz und gar nicht für ein Märchen. Zu unheimlich war dieser Ort, als dass man die Erzählung der alten Frau einfach so auf die leichte Schulter nehmen konnte. Ein kalter Schauer lief ihm bei dem Bericht über diese Whateleys den Rücken hinab. Er konnte solche Dämonenwesen noch nie leiden, die nach seiner Auffassung zu 99 % hinter den merkwürdigen Vorkommnissen steckten. Wer sollte es auch sonst sein? Solche Wesen steckten doch ständig hinter solch mysteriösen Dingen. Nun galt es leider nur noch herauszufinden, welche von diesen Dämonenwesen dahinter steckten. Und diese konnten nicht besonders harmlos sein, denn anscheinend verehrten die beiden alten Menschen Beliar (warum sollte sonst eine kleine „Statue“ von dem Gott in dem Haus stehen?) und hatten trotzdem noch solch eine Todesangst.

Über die beiden Neuankömmlinge machte sich Sergio kaum bis gar keine Gedanken, besonders viel böses konnten sie ja nicht im Schilde führen, schließlich kamen sie aus Khorinis und die anderen schienen sie zu kennen. Eine dunkle Gestalt und ein kleinerer Mann waren die beiden, doch der Schürfer kannte sie nicht und wollte lieber noch mehr wissen über die Gegend hier, also störte er sich nicht an ihnen.

Nachdenklich saß Sergio an seinem Platz, starrte in das Kaminfeuer und wartete auf die Fortsetzung der Geschichte. Wahrscheinlich lief alles darauf hinaus, dass sie sich zu dem erwähnten Haus begeben würden, woher sollten sie sonst Anhaltspunkte bekommen? Besonders wohl war ihm bei dem Gedanken nicht, doch gab es wohl keinen anderen Ausweg, die Gruppe musste allem Anschein nach das Übel selber beseitigen, sonst würden sie hier verschimmeln müssen...
02.12.2003, 19:29 #58
Heimdallr
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Es war eine unglaubliche Überraschung gewesen, ein Knall in seinem Kopf, für kurze Zeit war das Raum-Zeitgefüge außer Kraft gesetzt, er fühlte alles in seinem Hirn, nur keine Gnade, verdammt, bei den drei Göttern, bei Innos, was sollte das, konnte es sein, dass sich hier wirklich das abspielte, was er meinte zu sehen, das durfte nicht wahr sein....Meditate, diese verfluchte Hexe, sie hatte ihm schon genug angetan, jetzt war Schluss damit, dass er sie in dieser Verzweiflung wiedersah, das er sie überhaupt sehen musste, in all ihrer Unschuld, das war zuviel, es passte alles so perfekt, seine Wut, sein Hass, seine Verzweiflung, dazu noch diese Frau, nun, was blieb ihm da anderes übrig.
Die anderen waren alle relativ unwichtig, bis auf einen, ein Wachturm oder so, vielleicht auch eine Rübe die zuviel Wasser bekommen hatte, egal was er für Bezeichnungen suchte, ein kleiner Troll passte wohl am besten, sonst war er ja immer der Größte, ach diese unwichtige Körpergröße...aber dieser Mann da, der war wirklich nicht normal, jedenfalls hatte er die Magierin des Beliar gut abgeschirmt, bis jetzt, er hatte sie gesehen und er hatte einen Vorteil, den Überraschungseffekt, außerdem traf bisher noch jeder Dolch sein Ziel, je sein Schwert hätte gegen diese Masse von Menschen keine Chance und außerdem waren sie wohl alles Untergebene von dieser Schwarzmagierin, aber das sollte keine Rolle spielen, in der Ecke wo er mit Druid verschwunden war, da konnte ihn niemand sehen, wie er den Dolch hervorzog, langsam und lautlos glitt er aus seiner Scheide in seine Hand, bereit zum werfen, aber dann wurde die Tür aufgerißen, ein anderer kam, verdammt, alle Augen richteten sich auf den kleinen Mann, der da durch die Türe kam und der Koloss hatte sich wieder vor sein Ziel gestellt....
Sofort brach da ein riesiger Tumult um den neuen aus, konnte der nicht ruhig bleiben wie hier alle? Nun ja, wer weiß was er dachte, irgendwie schien er bemitleidenswert, aber das war schon in Ordnung, der Koloss ging auf ihn zu, aber anstand ihm endlich den Mund zuzuhalten reichte er ihm seine riesige Hand, soso, einen auf Vertrauen machen, was soll's Meditate war arglos und ungeschützt, jetzt oder nie....

Hey, Pe...ähm du weißt schon, was hältst du von dem Typen da?

Eine leises Flüstern von Druid hatte ihn im letzten Moment den Dolch verschwinden lassen, fast wäre er laut auf den Boden gefallen, jetzt aber war er in dem linken Arm verschwunden. Arggghhh, wieso jetzt dachte er nur still und leise, leicht wütend, der Kleine hatte wohl inzwischen Vertrauen gefasst, doch was viel schlimmer war, der Koloss stand wieder vor der Frau, so eine verdammte .... Scavengerkeule.... Er lehnte sich wieder zurück, den Dolch unaufällig wegsteckend, so ein Mist, aber er war im Nachhinein froh, dass er nicht geworfen hatte, was war eigentlich mit ihm los? Sonst hätte er doch auch nie einen Menschen getötet, auch wenn er Beliar diente? Gewissensfrage...naja, Druid hatte sich jetzt schon nützlich gemacht, hoffentlich konnte er ihm auch jetzt weiter helfen, die beiden Hausbesitzer, erst jetzt sah er sie, total verschrumpelt, wollten sie was erzählen? Verdammt, wieso hielten die nicht mal ihre Münder, er wollte das jetzt wissen. Aber bis hier wieder Ruhe war....

Keine Ahnung, was soll ich von dem Halten, sieht komisch aus ist ne gute Standartantwort oder? Aber sag mal, kannst du mir erzählen, was euch alle hierher getrieben hat und um was es eigentlich geht?
02.12.2003, 20:04 #59
Dark-Druid
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Verwundert blickte Druid auf den Tumult, der sich um den kleinen Neuankömmling gebildet hatte.
„Recht hässlich, möchte man meinen.“, entfuhr es ihm, bevor er sich Pergamos Fragen widmete. Selbiger schien sich an die Begegnung mit Meditate, die sie, ihrer Aussage nach, wohl gehabt hatten, nicht gerne zu erinnern, er schien mit sich zu ringen. Glücklicherweise war Druid der Dolch, den der Fürst bei der Hand hatte, nicht aufgefallen.
„Was uns in diese verfluchte Gegend getrieben hat, das weiß ich auch nicht. Wir alle scheinen hier plötzlich aufgetaucht zu sein. Ich selber wurde, die Umstände sind unwichtig, in Schlaf versetzt und kam schließlich in einer Schlucht, ein paar Wegesstunden entfernt von hier, hier an. Den anderen ging es ähnlich und wir alle trafen uns irgendwie in diesem Dorf. Warum wir hier sind, wissen wir nicht, doch scheinbar gibt es einen guten Grund – zu viele aus Khorinis sind hier, als das es anders sein könnte.
Hier gehen jedoch seltsame Sachen vor sich. Wie uns unsere Gastgeber erzählten,“, Druid zeigte auf die beiden Alten, die sich etwas abseits hielten und die beiden Neuen betrachteten, “dass hier, seitdem ein Kind von einer vermeintlichen Hexe, Lavina Whateley ist ihr Name, geboren worden ist, Leute, sowie Tiere des Nachts verschwinden...“
Nach und nach erzählte Druid also alles, was er bisher erfahren hatte. Die Alte würde gewiss noch weiter erzählen.
Während er so redete nahm er den kleinen Mann, der eben, wie vom Beliar persönlich verfolgt, in die Hütte gestürmt war, etwas genauer unter die Lupe. Seine Körpergröße schätze er auf nicht mehr als einen guten Meter, dünne, fettige Haare lugten unter dem sichtbar alten Helm hervor, der schief auf seinem Kopf saß. Das Gesicht, aus dem eine riesige Knollennase hervorragte, war von zahlreichen Warzen und Furunkeln übersät, ein ausgewachsener Stoppelbart umschloss seine schmalen Lippen, hinter denen zeitweise gelbe Zähne hervorlugten.
Ja, es war wahrlich eine komische Gestalt, die dort erschienen war...
02.12.2003, 20:13 #60
meditate
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"seid doch mal still und lasst die frau weiter erzählen. wir wollen doch erfahren, was hier vor sich geht. immerhin muss es doch einen sinn haben, dass wir hier sind."

meditate hatte sich wieder zu der alten auf die bank gesetzt und langsam gruppierte sich die gruppe wieder um den kamin. die alte hatte dem alten mann einen schinken abgerungen, den sie jetzt in dünne scheiben schnitt. damit konnten die hungrigen wanderer etwas essen und den stärksten hunger vermeiden.

wirklich satt wurde niemand, aber mit dem, was die alte erzählte, verging den leuten der appetit ohnehin.

sie erzählte von den uralten sagen, dass in den unheiligen hügeln die heimstätten der alten götter seien.

"welche alten götter? ich kenne nur beliar meinen herrn, innos und adanos. von welchen alten göttern sprecht ihr?"

die alte starrte eine weile in die flammen und meinte dann:

"ich bin nur eine einfache frau. ihr solltet in den kirchbüchern nachlesen, was wirklich war und ist. ich weiß nur, dass in diesen bergen etwas ist, das älter ist als die welt des beliar und des innos. als innos unsere welt schuf und beliar die dunkle seite in seinen besitz nahm, hatten die uralten götter sich längst zurückgezogen. tief in die erde, bis hin zum mittelpunkt.

adanos oder beliar haben dann alle tore versiegelt in das dunkle grab der alten götter. sie sollten nie wieder kommen, denn wenn sie wieder kommen, wird das das ende der welt sein, wie wir sie kennen. sie werden die götter hinwegfegen und die menschen vernichten. und hier, unter unseren schrecklichen bergen, ist das tor aus irgendeinem grunde porös geworden. vielleicht hat es ja etwas mit den steinkreisen zu tun, vielleicht auch mit dem schrecklichen kind."

die alte lehnte sich erschöpft an die wand und goss aus dem wasserkessel neuen tee in die becher.

"auf jeden fall tut sich etwas in den bergen und die seit dem tag, an dem Wilbur Whateley das licht der welt erblickte, seitdem ist alles immer schlimmer geworden."
02.12.2003, 20:37 #61
Heimdallr
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In seinen Kopf da wurde alles noch unklarer, alles so blaß grün... Götter? Gefahr? Weltgefahr? Meditate. Khorinis? Druid. Alte Geschichten? Was war hier los? Druid hatte ihn ja schon alles mögliche erklärt, aber die Worte der Alten waren noch ein bisschen anders, auf jeden Fall war es hier nicht mehr so harmlos, wie er dachte, gut, die ganze Gegend war hier anders, aber damit konnte man nun nicht mehr handhaben, wenn hier wirklich etwas war, dann musste es bekämpft werden, so einfach war das, allerdings wusste selbst er, dass es so einfach eben nicht werden würde, er kannte sowas, sowas WAR nie EINFACH. Aber das hier so unterschiedliche Leute waren, das irritierte ihn schon, er kannte nur jene zwei, Druid, ein vergessener Schürferkumpane, den er als immer sehr trinkfesten aber auch kräftigen und geselligen Mann in Erinnerung hatte und eben die Hexe von Beliar, die er mehr schlecht als recht kannte und sich seine Meinung schon gebildet hatte, der Rest war ihm gänzlich fremd, es schienen einfach zusammen gewürfelte Menschen zu sein, ohne wirklich zusammen zu hängen, doch egal was, hauptsache sie kamen hier wieder weg, denn das Druid auch nicht wusste, wie er hier her gekommen war, das beunruhigte seine These vom einfach Traum, denn so real konnten Träume doch gar nicht sein. Also doch was anderes, was handfestes?

Das alles drehte sich scheinbar um alte Götter, die kurz vor ihrer Auferstehung standen und dazu irgendeinen Avatar nutzten, der genau hier lag, irgendwo in der Nähe, der Ort galt ohnehin als verhext und spuken tut's hier auch, prima, die perfekte Ausgangslage für ein unfreiwilliges Abenteuer, nur war die Aussicht mehr grau als rosa, denn noch gab es keinen Grund in Jubel auszubrechen, wenn diese Götter wirklich so stark waren wie gesagt, dann könnte durchaus Probleme geben, aber daran glaubte er nicht, niemand konnte Innos bezwingen, er war das Maß aller, gut, er konnte zwar auch nicht Beliar vernichten aber damit jetzt anzufangen war unangebracht, jedenfalls musste die Gefahr, worin auch immer die bestand, aufgehalten werden, wenn es der einzige Weg war hier raus zu kommen, dann würde er ihn wagen.

Druid saß da und hatte endlich mal den Griff vom Schwert genommen, er hatte ein enges Gesicht, das passte gut zu seiner jetzigen Erscheinung, er starrte mißtrauisch, fast ekelerfüllt zu dem Neuen, nun ja, so hatte er wenigstens was zu tun, er selber empfand ihn nicht als störend, doch um genau zu sein waren ihm die "Fremden" sowas von egal, was interessierte ihn das schon, die einzigen Ausnahmen waren da die anderen beiden, vor Druid hatte er nichts zu befürchten, aber die schwarze Hexe ließ er nicht aus den Augen, keine Sekunde, zum hören brauchte er die Augen nicht...schlafen kam in ihrer Nähe nicht in Frage, er war ja nicht lebensmüde...
02.12.2003, 20:45 #62
Bloodflowers
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"Goliath mein Freund, gleich haben wirs geschafft! Nur noch ein bisschen und wir sind oben..." sprach der Söldner und rutschte in dem Moment ab und fiel vom Dach. Ein lautes Plumpsen ertönte in der dunklen, stillen Nacht. Wieder mal ein gescheiterter Plan. Bloody wollte sich oben am Rauchabzug ein wenig den Hintern wärmen, wenn noch Zeit blieb auch die Hände.

Tagsüber hatte er sich in den umliegenden Wäldern verkrochen, doch mysteriöse Schimpftiraden("Du bist ein ganz schön hässlicher Wald!" z.B.) bewirkten das er sich Nachts nicht so recht in die Wälder traute, bzw. dort nicht verweilen wollte. Was waren das für Stimmen? Stimmen die so exzessiv schimpfen konnten bewunderte der Lee zutiefst. War es vielleicht der Wald selbst der sich in einem Anfall von Selbsthass beleidigt hatte? Seltsam war es allemal.

Um sich aber wieder dem aktuellen Geschehen zu widmen, sei gesagt das Bloodflowers den Sturz ganz gut überstanden hatte. Mit viel Mühe und Fallkunst hatte er eine mittelschwere Wirbelsäulenverrenkung verhindern können.
Nach einigen Minuten des "zu sich kommens", rappelte sich Bloody auf und musste feststellen das sein kleiner Freund nicht mehr da war wo er hätte sein sollen, nämlich auf Bloody's Schulter!
"Goliath? Goliath?" rief er verzweifelt.

Der kleine Mistkäfer indes, krabbelte auf die Hüttentür zu. Durch den Spalt unter der Tür drang Licht nach draussen und der Lee entdeckte somit seinen Gefährten.
"Halt nicht Goliath, geh da nicht rein da sind böse Menschen drin!!!" doch es war zu spät. Goliath hatte sich durch den Türspalt gezwängt. Schnell lief der Söldner zum Fenster und starrte ins Haus. Goliath krabbelte leichtsinnig umher. Der angriffslustige Hausköter hatte den Käfer natürlich entdeckt. Goliath war in Gefahr!!!

Doch Goliath hatte einen Söldner zum Freund! Das war sein grosses Glück(hoffentlich^^). Mit brachialer Urgewalt stürmte Bloody gegen die Tür... doch das Ende vom Lied war... das er sich da gewaltig überschätzt hatte. Es rumste als wär ein betrunkener schwarzer Troll soeben gegen die Tür gerannt. Bewusstlos blieb der Söldner liegen. Ein kleiner Rinnsaal aus Blut lief von Bloody's Stirn. ...
02.12.2003, 20:51 #63
meditate
Beiträge: 6.868

ein lautes rummsen ließ plötzlich das haus erbeben und die gesamte gruppe, die gerade den erzählungen der alten gelauscht hatte, fuhr zusammen.

"was war das?"

stille. nur das kratzen kleiner käferbeine und das knacken des holzes im feuer war zu hören, so still war es im raum.

"pssst, guckt doch mal durch einen spalt am fenster."

duhn und druid waren ohnehin schon aufgestanden und hatten sich der tür genähert. der kleine, von dem noch niemand den namen wusste, hatte sich sofort hinter der schwarzmagierin versteckt und die alten waren erschrocken aufgesprungen. sergio hatte sich schützend vor die beiden gestellt, als wollte er die wertvollen informanden schützen.

dann winkte druid ab und flüsterte in den raum, dass draußen ein bekannter stünde, von dem sicher keine gefahr ausginge. während der druid vorsichtig den riegel zurückschob, raste der kleine plötlich mit erhobener keule auf den käfer zu. er wollte die keule gerade auf das kleine blaue tierchen fallen lassen, als der hund der hausherren sich auf das stöckchen stürzte und mit errol einen wilden wettkampf auszutragen begann.
03.12.2003, 09:27 #64
erzähler
Beiträge: 68

Nachdem die unfreiwilligen Gefährten sich bekannt gemacht hatten und sich wieder um den Kamin gedrängt hatten, erzählte die Alte weiter.

"Im Frühling nach Wilburs Geburt nahm Lavinia ihre üblichen Streifzüge durch die Berge wieder auf, und in ihren missproportionierten Armen schleppte sie dabei das dunkelhäutige Kind mit herum.

Unser Interesse an den Whateleys nahm ab, als die meisten von uns das Kind einmal gesehen hatten, und niemand bemerkte anfangs die schnelle Entwicklung des Knaben. Wilburs Wachstum war in der Tat phänomenal; innerhalb der drei Monate nach seiner Geburt entwickelte er eine Größe und Muskelkraft, wie man sie für gewöhnlich nicht bei Kindern unter einem Jahr findet. Seine Bewegungen und selbst seine Laute zeigten eine derartige Beherrschung und Bedachtsamkeit, die bei einem Kleinkind höchst merkwürdig erscheint, und eigentlich war niemand unvorbereitet, als er mit sieben Monaten ohne jede Hilfe mit stolpernden Schritten zu laufen begann und nach einem weiteren Monat imstande war, sich fortzubewegen.

Ein wenig später — in der Nacht der Sommersonnenwende — wurde ein großer Lichtschein um Mitternacht auf dem Gipfel des größten Berges unserer Gegend gesehen, wo ein tafelähnliche Stein inmitten der Begräbnisstätte mit den uralten Knochen steht.

Erhebliches Gerede begann, als einer unserer Nachbarn erzählte, er habe den Jungen zielsicher vor seiner Mutter her den Berg hinauflaufen sehen, etwa eine Stunde, bevor das Leuchten bemerkt worden sei. Silas, unser Nachbar, war gerade dabei, seine herumirrenden Färsen zusammenzutreiben, aber er hätte beinahe sein Vorhaben vergessen, als er schemenhaft die beiden Gestalten im trüben Licht ihrer Laternen erblickte. Sie glitten fast geräuschlos durch das Unterholz, und zuerst meinte er sogar, daß sie völlig unbekleidet waren. Später war er nicht mehr ganz sicher, was den Jungen anging; es war auch möglich, daß er einen ausgefransten Gürtel und ein Paar dunkle halblange oder lange Hosen getragen hatte.

Wilbur wurde in der Folge niemals lebend oder bei Bewusstsein angetroffen, ohne daß sein Anzug bis zum Halse zugeknöpft war, und es versetzte ihn in Angst und Aufregung, wenn er glaubte, irgend etwas daran sei in Unordnung. In diesem Punkt unterschied er sich ganz beträchtlich von seiner schlampigen Mutter und seinem schmutzigen Großvater, wie man glaubte — wir vor kurzer Zeit dafür eine nur zu plausible Erklärung erhielten.

Der Klatsch im nächsten Januar war nur wenig daran interessiert, daß »Lavinnys schwarze Brut« nun, im Alter von nur elf Monaten, zu sprechen begonnen hatte. Seine Art zu reden war darum interessant, weil sie zum einen nicht den üblichen Akzent der Gegend hatte und zum anderen das kindliche Gestammel vermissen ließ, das man doch normalerweise bei Drei- bis Vierjährigen antrifft.

Das Befremdliche lag nicht darin, was er sagte noch in den einfachen Ausdrücken, die er verwendete; schien aber mit seiner Intonation zusammenzuhängen oder mit den inneren Organen, die den gesprochenen Laut hervorbrachten.

Auch sein Gesichtsausdruck war wegen seiner Reife bemerkenswert, er war jedoch trotz seiner intelligenten Züge außerordentlich hässlich; es lag etwas Bocksähnliches, auf jeden Fall raubtierähnliches um seine wulstigen Lippen, in seiner großporigen, gelblichen Haut, dem borstigen Kräuselhaar und den seltsam lang herunterhängenden Ohren.

Nicht nur die Hunde hassten ihn, nein auch die Menschen fühlten sich unbehaglich in seiner Gegenwart und versuchten, seinen Blicken auszuweichen. Er wurde bald entschieden mehr gehasst als seine Mutter und sein Großvater, und viel Leute machten Anspielungen auf die Zauberkünste des alten Whateley; damit, wie die Berge einst erbebten, als er die fürchterlichen Namen der alten Götter inmitten eines Kreises aus Steinen in die Nacht schrie, mit einem großen geöffneten Buch vor sich in den Händen.

In der Zwischenzeit begann der alte Whateley in großem Umfang Vieh zu kaufen, ohne dass sich jedoch seine Herde sichtbar vergrößerte. Auch schlug er Holz und begann, die bisher unbenutzten Teile des Hauses zu reparieren — Räume unter dem Spitzdach, dessen hinteres Ende direkt auf den felsigen Abhang stieß, dessen drei am wenigsten zerstörten Räume zu ebener Erde bis jetzt für ihn und seine Tochter ausgereicht hatten.

Erstaunliche Kraftreserven müssen in dem alten Mann stecken, die es ihm ermöglichen, so schwere Arbeit auszuführen; und obwohl er, wie immer, wirres Zeug daherredete, so ist er doch ein geschickter und gründlicher Handwerker.

Seltsam schien und nur, dass er alle Fenster in dem verbesserungswürdigen Teil des Hauses mit Brettern vernagelte
— obwohl viele erklärten, daß die ganze Renovierung überhaupt ein Wahnsinnsunternehmen sei.

Weniger unerklärlich war, daß er noch einen weiteren Raum im Parterre für seinen Enkel ausbaute — dieses Zimmer sahen einige der Nachbarn noch in der Zeit, als er daran baute, niemand jedoch durfte je einen Blick in das festverschlossene obere Stockwerk werfen.

Die Kammer für den Knaben stellte er mit hohen, schweren Regalen voll, in denen er mit der Zeit, allem Anschein nach sorgsam geordnet, die modrigen alten Bücher aufstellte, die vorher in wilder Unordnung in irgendwelchen Ecken in den verschiedenen Räumen aufgestapelt waren.

"Ich hab sie gebraucht", murmelte er vor sich hin, als er ein zerrissenes schwarzes Blatt mit einem Brei zu kleben versuchte, den er auf dem rostigen Küchenherd angerührt hatte, "aber der Junge wird sie jetzt besser brauchen können. Er muss sie um sich haben, denn aus ihnen soll er lernen."

Als Wilbur ein Jahr und sieben Monate alt war, waren seine Größe und seine Fähigkeiten fast alarmierend. Er war nun so groß wie normalerweise ein vierjähriges Kind, und er sprach fließend und unglaublich klug. Er trieb sich auf den Feldern und Hügeln umher und begleitete seine Mutter auf all ihren Streifzügen. Zu Hause brütete er über den merkwürdigen Bildern und Karten in den Büchern seines Großvaters, und der alte Whateley unterrichtete ihn lange, geheimnisvolle Abende hindurch.

Zu dieser Zeit war die Restaurierung des Hauses abgeschlossen, und wenn sie heute daran vorbeikommen werden sie sehen, dass eines der oberen Fenster in eine solide Plankentür verwandelt worden ist. Warum um Gottes Willen baut jemand eine Tür in ein Haus, die in die Luft führt, könnt ihr mir das erklären?

In den nächsten Monaten geschah nichts Ungewöhnliches, außer daß jeder beschwor, daß die rätselhaften Geräusche in den Bergen langsam, aber beständig zunahmen. Schließlich kam es zu Erschütterungen, die selbst die Bewohner in den umliegenden Dörfern bemerkten, und am Abend vor der Sonnenwende vernahm man ein unterirdisches Grollen, das in merkwürdiger Weise mit Flammenerscheinungen — "das Treiben dieser Hexen-Whateleys" — auf dem Gipfel des Altarberges parallel lief.

Wilbur wuchs weiterhin so ungeheuerlich, daß er zu Beginn seines vierten Jahres das Aussehen eines Zehnjährigen hatte. Er las begierig, jetzt ohne jede Hilfe; sprach aber immer weniger. Er war in Schweigen gehüllt, und zum erstenmal begannen die Leute, den dämmernden Ausdruck von Bösem in seinem bocksähnlichen Gesicht festzustellen. Zuweilen stieß er Worte in unverständlichem Kauderwelsch hervor oder sang in bizarren Rhythmen, die den Zuhörer mit unerklärlichem Grauen erfüllten. Die Abneigung der Hunde ihm gegenüber hatte so weit geführt, daß er gezwungen war, eine Waffe bei sich zu tragen, wenn er ungeschoren die Gegend durchqueren wollte.

Sein gelegentlicher Gebrauch der Waffe vergrößerte nicht gerade seine Beliebtheit bei den Besitzern von Wachhunden.


Die wenigen Besucher des Hauses fanden meist Lavinia alleine im Erdgeschoss, während aus dem vernagelten ersten Stock seltsame Schreie und Fußtritte zu hören waren. Sie wollte nie verraten, was ihr Vater und der Junge dort oben eigentlich taten, und einmal wurde sie blass und zeigte unnatürliche Angst, als ein Fischhändler aus Spaß an der verschlossenen Tür rüttelte, die zum Treppenhaus führte.

Dieser Händler erzählte im Ort, er glaubte, er habe ein Pferd über der Decke trampeln gehört.

Wenn ihr mich fragt, das viele Vieh dass der alte Hexer gekauft hatte und das immer so schnell verschwand, hat etwas mit den unheimlichen Dingen zu tun, die dort im Hause passieren.

Jeder kennt hier die alten Rituale und man erzählt, dass der alte Whaterly schon in früher Jugend Wesen aus dem Erdinneren hervorgerufen hatte, wenn er einen Ochse zum richtigen Zeitpunkt gewissen alten Göttern geopfert hatte."
03.12.2003, 09:52 #65
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte den erzählungen der alten gebannt gelauscht.

"also bis jetzt klingt das alles doch sehr nach aberglauben und der angst vor einem seltsamen missgestaltenem kind.

vielleicht lasst ihr euch ja auch von dieser unheimlichen gegend beeinflussen. dieses weitläufige tal mit den steilen bergen, die es einfassen, als wollten sie niemanden entkommen lassen, wirken ja auch bedrohlich. wir konnten uns dieser unheimlichen atmosphäre ja auch nicht entziehen."

der alte lachte bitter und warf seinen kopf in den nacken

"wenn es mal ein schauermärchen wäre, es ist sogar noch schlimmer, als das, was meine alte bis jetzt erzählt hat. alles was sie bisher gehört haben, betrifft zurückliegende zeiten. inzwischen ist alles noch viel schlimmer geworden."

meditate sah dem alten in das wetterezrfuchte gesicht. das war das gesicht eines mannes, der sein leben lang hart gearbeitet hatte. es musste wohl etwas an den geschichten sein, dass er so davon überzeugt war, dass es hier nicht mit rechten dingen zuging.

außerdem hatte sie noch nie hausaltäre gesehen, auf denen innos und beliar beieinander standen. man wollte sich hier also der gunst beider götter versichern oder war etwas dran, dass dieses grauen im berg alle götter gefährdete?"
03.12.2003, 12:54 #66
erzähler
Beiträge: 68

Jetzt fuhr der Alte fort:

"Mein Weib hat doch von dem Vieh gesprochen. Der alte Sawyers, der den Nachbarhof hat und immer über das Land der Whaterleys muss um auf seine Felder zu kommen, hat immer dafür gesorgt, dass wir auf dem Laufenden blieben.

Er berichtete uns von jedem einzelnen Viehkauf, denn er konnte die frischen Tiere sehen und wie sie schon kurze Zeit später aussahen, bevor sie endgültig verschwanden. Jedenfalls schien der baufällige Stall der Whateleys zu keiner Zeit mit Vieh überfüllt zu sein.

Es gab eine Zeit, in der die Leute sich aus Neugier die Herde zählten, die an dem gefährlich steilen Abhang über dem alten Farmgebäude graste, und nie konnten sie mehr als zehn oder zwölf anämische, blutleer aussehende Tiere ausmachen. Seltsame Verletzungen, Wunden, die beinahe wie Einschnitte aussahen, schienen das Vieh zu quälen; und ein- oder zweimal innerhalb der ersten Monate glaubte Sawyers, ähnliche Wunden am Hals des grauhaarigen, unrasierten alten Mannes und seiner schlampigen, kräuselhaarigen Albinotochter entdeckt zu haben.

Es kann natürlich sein, dass das nur Gerede des alten Sawyers war, denn von uns kam dem alten Whateley keiner mehr so nahe, dass er das überprüfen konnte.

Nicht zu verleugnen war allerdings der abscheuliche Gestank, der jetzt von dem verschlossenen oberen Stockwerk der Whateley-Farmherabzusickern schien. Wenn der Wind ungünstig stand, konnte man diesen Geruch im ganzen Dorf riechen. Es war derselbe Geruch, den wir mal in dem verlassenen Geräteschuppen festgestellt hatten, und es ist Tatsache, dass dieser Gestank den schwachen Dünsten gleicht, die man immer wieder mal im Bereich der Steinkreise auf den Bergen wahrnehmen kann.

Seltsam war auch, dass der alte Whateley das Vieh stets mit Goldstücken aus längst vergangenen Zeiten bezahlte. Da er auch von uns Futter gekauft hat, haben wir auch solche Goldstücke in die Finger gekommen. Tatsache war, dass sie sehr alt waren und die Händler in der Stadt sie erst nicht nehmen wollten. Allerdings hatte sie einen hohen Goldgehalt und so wurden wir sie doch immer los.

Auch wenn sie stanken wie alles von den Whateleys." fügte der Alte noch hinzu.
03.12.2003, 12:58 #67
meditate
Beiträge: 6.868

„habt ihr denn noch eine von den goldmünzen?“ fragte meditate dazwischen. aber der alte ver-neinte und meinte, dass sie nie mehr hatten, als sie zum leben brauchten und sicher keinen verborgenen schatz wie der alte whateley.

„erzählt weiter, wie ist die aktuelle situation?“ meditate sah den miesgrämigen bauern freundlich an, aber der meinte nur, dass sein weib weiter erzählen könne, die hätte die größere klappe.
03.12.2003, 13:07 #68
erzähler
Beiträge: 68

Der Alte hatte sich wieder hingesetzt und schenkte sich aus einem kleinen Tonkrug etwas in seinen Teebecher, dass er mit niemandem teilen wollte und die Alte erzählte weiter.

„Zweimal im Jahr entzünden die Whateleys große Feuer auf dem Gipfel vom Altarberg anzu-zünden, wobei das dumpfe Grollen in den Bergen mit immer größerer Gewalt wiederkehrt. Wir versuchten sie schon von ihren seltsamen Ritualen abzuhalten, aber inzwischen versperren wir in den Nächten einfach unsere Häuser und beten zu unseren vertrauten Göttern. Was sollen wir auch sonst tun.

Das ganze Jahr hindurch geschehen merkwürdige und unheilvolle Dinge auf der einsamen Farm. In letzter zeit hört man seltsame Laute aus dem verschlossenen oberen Stockwerk, selbst wenn die ganze Familie sich unten aufhielt.

Auch das Vieh verschwindet immer schneller und einige wollten sich schon bei der »Gesell-schaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren« beschweren; aber daraus wurde nichts, weil die Bewohner von Llundoll nix darauf geben, die Aufmerksamkeit der Außenwelt auf sich zu lenken.

Wenn man den Knaben Wilbur heute trifft, dann entdeckt man Intelligenz, Stimme, Statur und Bartwuchs eines reifen Mannes. Inzwischen erlebt das alte Farmgebäude einen zweiten Angriff von Restaurierung. Diesmal geht es offensichtlich um das Innere des festverriegelten ersten Geschosses. Aus den Holzteilen, die herumliegen, kann man schließen, dass der Junge und sein Großvater alle Zwischenwände und sogar den Boden zum Dach herausgenommen und so einen riesigen Raum zwischen dem Erdgeschoss und dem Spitzdach geschaffen haben. Sie haben selbst den großen Kamin entfernt und statt dessen ein dürftiges eisernes Herdrohr an der Außenseite angebracht.

Nun ja und seit dem Frühling erstaunt und ängstigt uns die zunehmende Zahl der Ziegenmel-ker, die aus der Schwarzwasserschlucht kamen, um Abend für Abend vor unseren Fenster zu schreien.

Der alte Whateley scheint dem große Bedeutung zuzumessen und äußerte ein paar Mal im Dorf, daß er glaube, seine Zeit sei gekommen.

Sie schreien jetzt im Takt mit meinem Atem,“ sagte er, „und ich wette, sie lauern bloß drauf, sich meine Seele zu schnappen. Sie wissen, daß ich bald dran bin, und sie wollen sie sich nicht entwischen lassen. Ihr wisst schon, Jungs, wenn ich nicht mehr da bin, ob sie sie gekriegt ha-ben oder nicht. Wenn ja, dann singen sie und lachen sich eins bis zum Morgen. Wenn nicht, dann werden sie ganz still. Oh ja, ich glaube schon, daß sie und die Seelen, denen sie nachja-gen, manchmal ganz schön harte Kämpfe austragen.“

Die Alte war aufgestanden und lugte jetzt durch die Ritzen der Fensterläden auf das gegenüberliegende Dach der Scheune. Dort saßen die Ziegenmelker wieder zu Hunderten.
03.12.2003, 13:34 #69
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Was redeten die Leute hier eigentlich? Das hörte sich wirklich alles so unglaublich an, dass er es fast nicht glauben konnte, die Worte, sie waren es nun, auf die seine Aufmerksamkeit gerichtet war, nicht mehr diese Frau, doch er hatte nach wie vor mehr als eine Auge auf sie, aber jetzt stand erst mal das andere im Vordergrund, seine Rache konnte warten, viel wichtiger war es nun, dass sie überlegten, wie sie hier wieder weg kamen, er hatte keine wirklich Ahnung, nur ein paar Gefühle, sie setzten sich aus Zweifel und Mißtrauen zusammen, doch konnte man diesem Gerede wirklich Glauben schenken? Merkwürdige Rituale, komische Messen, Opferungen mit Tieren, ein paar Verrückte und ne Hexe, dazu noch ein kleines Kind, dass das Aussehen eines Erwachsenen trägt und für all das verantwortlich ist und ein Haus, in dem dauernd gebaut wird und in dem merkwürdige Sachen passieren, nun ja, eigentlich Ammenmärchen, doch das würde zumindest erklären, wieso sie alle hier waren, er hoffte, dass es jetzt endlich alle waren.

Was hatte das alles nur an Wahrheit, was an Lüge, was war real, was bildete er sich nur ein? Diese ganze Geschichte zerrte an seinen Nerven, sie war so anders angelegt, als er sich das je hätte vorstellen können, als er vor kurzen über Langeweile klagte, da meinte er doch nicht damit, dass man ihn mal eben in eine fremde Region schafft, das hier womöglich noch eine Gefahr lauert, das war alles so...so komisch halt, es überstieg normalen Menschenverstand, aber durch das Abnormale bildete er sich seine Meinung trotzdem, aber wie auch immer das ausgehen würde, er hatte keine Lust sich daran zu erinnern, irgendwie würde ein zweiter Schlag auf den Kopf gut tun, einfach danach aufwachen und von nichts mehr wissen, keine Ahnung mehr haben, das war ihm das Liebste, doch das war sehr weit entfernt.

Die Alten waren schon komisch, erst wirkten sie so verstört, dann wieder fremdlich und dann ganz normal, wie jeder andere auch, er konnte die Angst in ihren müden Knochen spüren und er fragte sich, ob sie sich wirklich liebten und vielleicht gerne gestorben wären, denn dann hätten sie ja keine Angst vor dem Tod haben müssen, so wie er sie einschätzte hatten sie eh kaum mehr Zeit, warum dann diese Angst? War das wirklich so schwer, wirklich so unvorstellbar grausam, dass es doch zu schlimm war und man sich fürchten musste? Wenn ja, dann konnten sie sich ja alle auf was gefasst machen...
03.12.2003, 16:12 #70
Heimdallr
Beiträge: 12.421

In dem Haus wurde es immer dunkler und dunkler, es war so, als ob ein großer Schatten über dem Hause liegen würde, etwas sehr großes und etwas sehr mächtiges, doch konnte ihm das ja eigentlich egal sein, denn solange es nur ein Schatten war, war es ja noch nicht schlimm, doch allein das Gefühl, dass die Dunkelheit langsam Überhand nimmt und das ganze Dorf mitnahm, dass war schon beunruhigend, doch vielleicht war das auch nur die Müdigkeit, er brauchte dringend mal wieder ne Mütze Schlaf, doch solange sie hier noch alle hockten und die alten Leute erzählten war das nicht möglich.

Die Geräusche von außen hatten sich auf ein kümmerliches Nichts beschränkt, nur eines durchdrang die Stille und das waren die komischen Vögel, dieses Geräusch war ähnlich einer Krähe und doch irgendwie anders, es waren seltsame Viecher, sie sollten also die Boten des Todes sein? Hatte er das richtig verstanden, wenn sie krähten, dann starb jemand? So eine komische Fantasie, das lag wirklich jenseits seiner doch recht großen Vorstellungskraft, aber Vögel als Todesboten würde er nicht einsetzen, vielleicht gab es diese Vogelart ja hier sehr vermehrt, genau wo es in Wäldern viele Spechte, Eulen und in der Stadt viele Spatzen gab, vielleicht war dieser Ort, der so modrig, so heruntergekommen wirkte ja ein idealer Nistplatz für die Viecher und das die ab und zu mal den Schnabel aufmachten, das war ja logisch. Aber er würde es sowieso schon noch früh genug sehen, ihn schreckte das nicht, Vögel....

Viel mehr beunruhigte ihn hier das Gebiet, die kümmerlichen Menschen hier, die waren keine Gefahr, viel gefährlicher war die Tatsache, dass es ein Moor gab, dass es vielleicht auch Treibsand gab und das es hier scheinbar immer dunkel war, das alles passte nicht so gut, machte das ganze schwierig und dann waren da noch diese verrückte Familie, er kannte sie nicht, konnte also nicht sagen, ob sie verrückt sind, doch wenn die Menschen sie so fürchteten, dann musste wohl irgendwas dran sein, hoffentlich nicht, er konnte gerne drauf verzichten, doch alles würde wohl in einem Besuch bei denen enden, was sollte sonst Klarheit schaffen?
03.12.2003, 16:39 #71
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin richtete sich auf

"das ist alles, was ihr wisst?"

die beiden alten nickten und der mann meinte, dass das schon viel zu viel wäre.

"können wir ein bisschen bei dir schlafen? wie du siehst, sind wir alle durch irgendein ereignis hierher versetzt worden. ich denke, das wird seinen sinn haben."

meditate blickte in die runde.

"wir müssen noch mehr erfahren. und wir sollten uns die berge und die steinkreise ansehen. vielleicht sollte auch jemand diesen sawyers aufsuchen, der ein bisschen dichter dran wohnt. das werde ich machen. jeder sollte ein wenig dazu beitragen, die mysteriösen sachen aufzulösen und herauszufinden, warum wir hier sind.

stimmt ihr mir zu?"

die gefährten hatten keine einwände.

"ich schlage vor, dass wir uns in drei tagen wieder hier treffen und dann unsere erfahrungen und kenntnisse austauschen. dann werden wir einen plan entwerfen. ist das ok?"

irgendwie hatte keiner einwände, wenn auch keiner so recht lust verspürte, das haus zu verlassen.

die alte holte alle decken heraus und einige legten sich erst mal auf den boden um ein bisschen zu schlafen. auch meditate fand, dass das ne gute idee war.
03.12.2003, 17:15 #72
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Er sah sich noch etwas um, Druid hatte wohl auch noch keine Lust zu schlafen, jedenfalls sah er nicht so aus, seine Blickweise erinnerte ihn an etwas, an was nur...ja natürlich, er versuchte wohl die ganze Zeit sich eine Möglichkeit auszudenken, wie er diesen kleinen Wicht ärgern konnte, oder zumindest, wie er ihn unaufällig wegschaffen konnte, jedenfalls schien er den kleinen Knilch echt nicht zu mögen, wobei sein persönlicher Favorit schon wieder pennte, schade eigentlich, dass sah total lustig aus, wie der Kerl auf seine Zähne gefallen war, oder war es doch das Hirn? Naja, wenigstens konnte es da nicht viel schaden, egal, er hätte hier jeden beachten können, doch er tat es nicht, ein Hang von Gleichgültigkeit war sein größer Begleiter, was sollte er auch mit denen anfangen, viel wichtiger waren ihm da die Worte der Alten, das war sein Problem, nicht diese Witzfiguren, Meditate hatte er schon länger im Auge, sie zu erwähnen wäre nur Zeitverschwendung, doch egal, schlafen mussten die beiden auch mal, aber nicht jetzt, wenn diese Hexe glaubte, nur weil sie sich mal eben auf's Ohr haute war sie ihn los, hatte sie sich geschnitten, doch das machte sie sicher gerne, dennoch, er hatte hier keine Verwendung mehr für, die Informationen und das Wissen besaß er jetzt, also brauchte er diese Gruppe nicht mehr, je eher er von der schwarzen Person weg kam, um so besser und dieses Haus...ein Haus in dem Beliar neben Innos steht gehört abgerißen, aber er hatte heute ja seinen netten Tag, er beließ es bei einem Abschied, doch drei Tage, das waren eine lange Zeit und da er wirklich etwas herausfinden wollte nahm er das auch ernst, wie gesagt, er gab einen verschimmelten Dunkelpilz auf diese Verrückten, aber es war ihm inzwischen auch klar geworden, dass nur sie die Lösung darstellten, also konnte er gar nicht anders, als das mitzutragen.

Zuvor jedoch schnappte er sich noch Druid, er war hier der einzige Vernünftige und deswegen wurde er kurzerhand mitgenommen. (Das er der einzige war, der noch wach war und er außerdem mal wieder nur an sich dachte war ja nicht erwähnenswert)

Hey, während die anderen pennen sehen wir uns mal um, schlafen können wir später noch, du hast es ja gehört, drei Tage, für das brauchen wir keine Gruppe, das schaffen wir schon alleine. Lass uns abhauen.

Bist du sicher?

Natürlich, die Alten sagen doch, sie wissen nichts mehr und im Moment nützen uns die pennenden Typen eh nichts. Wir werden schon das finden, was wir brauchen, in drei Tagen sehen wir sie eh wieder.

In Ordnung, ich kann diesen Anblick eh nicht mehr ertragen.


Tja, wen meint er wohl damit? Wahrscheinlich die Schwarzmagierin, wen sonst, oder gab es da noch jemand anders? Hm...nein nein, bestimmt meinte er Meditate, aber diese Person war jetzt eh Geschichte, sie öffneten die Tür und schlichen sich raus, sollen die da drinnen noch pennen bis sie schwarz werden, jetzt war er erst mal Meditate los und konnte in Ruhe nachdenken, außerdem war diese Gegend zu zweit sicher besser geeignet als alleine, so hatte man bei möglichen Bodenfallen immer noch ne Absicherung.

Tja, dann lass uns mal schauen, ob wir hier was entdecken können.
03.12.2003, 20:30 #73
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Die beiden waren nun schon etwas weiter mit ihren Nachforschungen, während die andere Meute noch in Ruhe ihrem Schlaf nachging, waren sie im Schutze der Nacht mal durch das Dorf geschlendert, allerdings hatten sie da keine großen Neuerrungen feststellen können, nein, es gab gar nichts neues, doch war es Nacht und sie waren nicht die eifrigsten, gab es doch so viel zu erzählen, die alten Zeiten, was man nun so machte und auch sonst war den beiden nicht gerade langweilig, dafür sorgten alleine schon diese Viecher, auch Vögel genannt, sie hatten sich nun in eine unendlich große Anzahl von Schwärmen versammelt, die über ihren Köpfen kreisten und auf den morschen Häusern hockten, ihre Augen blitzten dabei hervor und sie schienen die beiden Wanderer von allen Blickwinkeln zu verfolgen, links, rechts, oben, unten, nirgends war man vor ihren Blicken in Sicherheit, man konnte machen was man wollte, da waren sie schon wieder, doch wenn sie nur da wären, dann wäre es ja noch nicht so schlimm, aber diese verdammten Graufedern waren auch noch laut, dieses schnurrende Geräusch war so ekelhaft, dass es ihm manchmal echt zu weit ging und er mit einem Steinwurf die Meute aufschreckte, doch dauerte es keine vier Sekunden, da waren sie schon wieder in seinem Blickwinkel und vorallem, in Hörweite, jetzt endlich wusste er den Vorteil von seinen geliebten Eulen und seinen geliebten Nachtigallen zu schätzen, die hatten wenigstens eine schöne Vogelstimme, aber das passte zu diesem Ort, selbst die Viecher waren hier nicht normal, aber er war scheinbar der einzige, den das störte, Druid versuchte die ganze Zeit seine Hand in Form von einer Knollennase zu bringen und dann irgendwie drauf herum zu hämmern, doch irgendwie klappte das nicht so recht, die weiche Masse wollte sich nicht bilden, am liebsten hätte er ihm empfohlen das doch einfach am lebenden Objekt auszuprobieren, aber der Wicht hatte ihm nichts getan und wahrscheinlich war das für Druid auch nur ein kleiner Spaß, doch für Späße hatten sie leider keine Zeit, denn in diesem dunklen Loch blieb nicht mal Kraft zum lachen.

Es war wirklich spät geworden, bald schon würde die Sonne wiederkommen, dann würden sie weitersuchen, doch jetzt wo sie die ersten paar Schritte getan hatten und die Gruppe weit hinter ihnen lag, konnten auch die zwei wieder pennen, morgen ging es dann gestärkt weiter, diese Felssäulen, die er auf einem der Berge hier schonmal gesehen hatte, die wollte er sich mal anschauen, alte Steinmonumente waren immer gut in Verbindung mit mystisch, geheimnisvollen Rätseln, doch nun wurde selbst er müde, ewig wachen konnte er nicht, das hielt nicht mal er aus und Druid? Nun, der Freund schien äußerlich noch frisch, doch wer weiß, wie es in seinem Inneren aussah, jedenfalls nahm er den Weg zurück in den Verschlag, dort sollte seine Schlafstätte für diese Nacht sein, auf das ein neuer Tag besser würde als der heutige und wer weiß, die Hoffnung war noch nicht gestorben, dass es vielleicht doch mal Sonnenschein geben könnte.

Also ich schlafe die Nacht hier, der Verschlag ist groß genug, also kannst du auch hier pennen, ist zwar nicht meiner aber die Besitzer interessieren sich wohl nicht mehr dafür, außerdem ist es wärmer als da draußen, also überlegs dir, solange ich dich morgen wiederfinde, hehe. Ansonsten muss ich halt alleine suchen.
03.12.2003, 20:43 #74
Schmok
Beiträge: 977

Raschelnd bewegte sich der große Busch, als etwas darin verzweifelt versuchte, hervor zu kommen. Nach einigen Augenblicken schoss ein wohlbekannter Drachenjäger mit erstauntem Gesicht hervor: „Boah, Scheiße ey! Is schon dunkel! So lang hab ich doch gar nicht gepennt, oder?“. Schmok reibte sich mit den Handknöcheln die Augen, welche von großen Ringen unterhalb gezeichnet und von roten Äderchen durchfurcht waren. Sogar im Allgemeinen sah der Drachenjäger nicht gerade ausgeschlafen aus. Kein Wunder. Er wusste selbst nicht, wie viel Zeit er damit verbracht hatte, ein wenig Zivilisation und, später, einen Platz zum Schlafen zu finden. Orientierungsmäßig begabt war der Lee zwar schon immer unter aller Sau, aber dass es so schlimm war?

Murrig stolperte der Lee, der in den letzten Tagen gerade mal drei Stunden Schlaf gefunden hat, aus dem Geäst und sah sich um. Selbst jetzt, als er endlich den Weg aus dem Wald gefunden hatte, machte alles um ihn herum immer noch einen unheimlichen Eindruck. Was sicher nicht nur daran lag, dass es dunkel war. Schließlich war es das auch in seiner Unterhose, und die fand er nun beim besten Willen nicht gruselig… höchstens ab und zu ein wenig… aber lassen wir das!
„Noch immer keine Stadt oder so. Langsam wird’s anstrengend. Wenn ich nicht bald was Richtiges zwischen die Zähne und ein Bett mit Dach drüber bekomme, werd ich zum Tier… und dann is aber Schicht im Schacht!“
Mit einem Seufzer brachte Schmok seine schmerzenden Füße in Bewegung: „Auf zu einer neuen Partie `Gesucht und nicht gefunden´.“ Während Schmok so über etwaige Wiesen latschte, fiel sein blick auf die seltsamen Berge. Zwar hatte Schmok in seinem Leben noch nicht viele Berge gesehen, aber selbst er wagte zu behaupten, dass diese Berge einen unheimlichen Eindruck machten.
Moment mal?
Unheimlich? War die Gegend hier nicht schon unheimlich? Die Berge etwa auch? Der Wald war doch auch unheimlich! Langsam is aber echt mal gut. Wo war denn Schmok hier? Im lustigen „Unheimlich-Land“… wo Dämonen und Drachen noch das waren, was sie schon immer waren, oder wo ein Mensch sich noch ordentlich von einem bösen Zombie töten lässt?

Das konnte doch nicht angehen. Aber es stimmte, erkannte Schmok. Es war keine Einbildung. Tief in seinem Inneren sträubte sich alles gegen diese Landschaft. Wenn er doch wenigstens wüsste wo er war. Was zum…?

Scheiß drauf!, dachte Schmok, denn soeben erspähte er in weiter Ferne ein paar Lichter. Das konnte nur Khorinis sein! (Hier merkt man mal wieder, wie geographisch begabt Schmok doch war. Da lebt er knapp ein Jahr in Khorinis und merkt noch nicht mal, dass Khorinis an der Küste liegt, und nicht bei irgendwelchen Bergen…).
Von neuem Tatenmut beflügelt rannte Schmok mit wedelnden Armen auf die Lichter zu, zwar stolperte ab und zu wegen seiner völlig entkräfteten Beine, aber so was hat ihn ja noch nie gestört. Erst Recht nicht, wo er doch denkt, dass er in Khorinis Bier bekommt!
04.12.2003, 08:44 #75
Dûhn
Beiträge: 290

Ziegenmelker.

Das erste was Dûhn am, noch frühen, Morgen hörte waren die heiseren Schreie der Unglücksboten. Entnervt ob der Ziegenmelker und vergärgert darüber, das die ganze Angelegenheit doch kein übler Traum war, wollte der Riese schon zu einem wütenden Brüllen ansetzen, als er sich die neben ihm schlafende Meditate wieder in Gedächtniss rief.

Seine Hohepriesterin mit einem Brüllen zu wecken war vermutlich die eleganteste Art des Selbstmordes...trotzdem nichts was der Koloss gerne auf sich nehmen würde.

Mit einem resignierten Seufzer schob Dûhn einen knarrenden Stuhl neben die Schlafstatt der Gemeinschaft und kaute auf einem harten Kanten Brot herum, der noch von ihrer gestrigen Unterhaltung mit dem alten Ehepaar stammte.
Der Stuhl protestierte mit einem lautstarken Knarren gegen das Gewicht, hielt jedoch stand. Instabile Sitzmöbel waren jedoch die geringste seiner Sorgen.

Unablässig tanzte das Geflecht seiner Gedanken um die Legende der alten Götter. Schwarze, gigantische Hirngespinste trieben wie lebende Wesen am Rande seines Bewusstseins umher.
Immer außerhalb seines Fassungsvermögens und doch vorhanden, schienen die Titanischen Schemen mit seinen Sinnen zu spielen, ihn zu verspotten und seine begrenzte Weltsicht langsam in Streifen zu schneiden.

Energisch schüttelte der Hühne seinen Kopf. Die Schwingungen aus dem Erdinneren waren schwächer als am Abend vorher, aber immer noch stark genug um seine Gedanken zu verwirren.
Ein trotziges Knurren rumpelte aus Dûhns Kehle hervor.
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