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[GM] Die alten Götter
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07.12.2003, 22:20 #151
Heimdallr
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Keuchend standen sie nun da, alle hatten sich etwas gesammelt, aber die Schwarzmagier waren dennoch total geschwächt, noch immer stöhnten einige Schmerzenslaute hervor und das ganze setzte jetzt erst ein, denn erst jetzt wurde ihnen allen bewusst, was sie da hinter sich gebracht hatten. Jeder hatte sich einen Beliaranhänger geschnappt, nur der kleine Zwerg hatte niemanden, nun ja, warum war wohl ganz klar, der war sowieso schneller als alle anderen abgezischt. Jetzt waren sie wieder kurz davor zu dem Haus zurückzukehren, von dem sie gekommen waren, aber er fragte sich, ob es so gut wäre, die beiden Alten noch einmal zu belästigen, doch ihnen blieb gar nichts anderes übrig, denn der Regen wurde nun zunehmend stärker und irgendwie mussten sie ja unterkommen.
Also ging es weiter, natürlich durch den Schlamm, die kurze Atempause hatte vorallem Druid gut getan, er hatte diesen Hühnen auf den Schultern, au backe...wieso war der eigentlich Magier und nicht Steineklopfer oder Imitat eines Baumes, wirklich komisch wie man manche Menschen doch falsch einschätzen konnte. Das er eine Schwarzmagierin auf den Armen trug, das war ihm im Moment gar nicht eingefallen, ansonsten hätte er wohl schwer überlegen müssen, ob er sie nicht einfach in den Schlamm fallen lassen sollte, aber er verstand der Versuchung. Irgendetwas in ihm wehrte sich dagegen, nur was? Leider hatte er keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn der Regen und die immer schlechter werdende Sicht waren nun wichtiger.
Alle packten wieder mit an und zogen oder trugen ihre schwarzen Gesellen weiter. Dieser Zwerg sollte sich mal nützlich machen und vorrennen und den Alten Bescheid geben, hoffentlich machten die nicht wieder ein Theater, bis sie mal die Türe öffneten, denn auf ewige Diskussionen, dass sie keine bösen Geister waren, hatte er echt keine Lust, er wollte nur noch in einen halbwegs trockenen Raum und dann musste er nachdenken, wie er das alles beurteilen sollte.
07.12.2003, 22:43 #152
Dark-Druid
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Ein weiteres Mal gingen sie nun diesen Weg, selbst die tiefen Spuren ihres ersten Weges waren noch zu sehen. Langsam stapften sie durch den Schlamm, Druid stützte den schweren Dûhn, der sich jedoch schon wieder selbst auf den Beinen halten konnte. Zum Sprechen war er jedoch noch nicht bereit, nur ein heiseres Husten oder Stöhnen drang manchmal aus seiner Kehle.
Pergamo ging, Meditate haltend, mit Druid an der Spitze der kleinen Gruppe, unterhielt sich flüsternd mit ihm.
„Hast du diesen Wilbur gesehen? Das ist kein Junge – der sieht aus, als hätte er schon fast drei Jahrzehnte auf dem Buckel. Überhaupt, was ist da geschehen und warum betraf es uns nicht? Hängt das vielleicht damit zusammen, dass sie Anhänger Beliars sind?“
Schließlich kam Llundoll in Sicht, sie waren fast da. Sollten die Alten nicht aufmachen, wäre auch noch die Scheune da, in der er in der ersten Nacht geschlafen hatte. Sicher nichts Besonders, doch besser, als draußen im Regen zu bleiben.
07.12.2003, 23:06 #153
Heimdallr
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Tut mir leid, ich habe ihn kaum gesehen, aber er sah auf jeden Fall komisch aus, etwas verschlagen, aber ich habe wirklich nicht auf ihn geachtet. Wegen dem anderen. Tja, dass sie Beliaranhänger könnte ein Grund sein, aber du hast doch auch diesen schwarzen Strahl gesehen oder? Ihnen wurde etwas ausgesogen und ich glaube kaum, dass es ihre schlechte Seele war. Wenn mich nicht alles täuscht, sind sie alle Magier, Meditate sprach doch auch davon, dass sie keine Magie mehr wirken konnte. Ich weiß es zwar nicht, aber ich vermute, dass das der Grund ist.

Druid konnte nur nicken, doch das war ihm jetzt egal, sie waren nämlich angekommen. Schwer war die Sicht im Regen, doch trotzdem konnte man schemenhaft Häuser erkennen, der Schatten hatte seinen Umhang um die Priesterin gelegt, damit sie wenigstens nicht ganz so nass wurde, doch das konnte man eigentlich vergessen, denn der Regen wurde nun tatsächlich wieder stärker und noch immer waren sie nicht im Trockenen. Der kleine Zwerg stand nun da, an der Schwelle zum Hause und winkte, hatte er es also geschafft die Alten davon zu überzeugen, dass es besser war sie reinzulassen und das sie keine bösen Geister waren, um so besser, da war er ja tatsächlich zu was zu gebrauchen.

Schnell huschten alle neun in das trockene Heil und versuchten sich mehr oder weniger zu sammeln, es war klar, dass sie erst mal in Ruhe ausschlafen sollten, bevor sie über ihr weiteres Vorgehen und die Vorgänge bei dem Gehöft reden sollten. Eine Nacht würde ihnen allen gut tun, auch wenn einige wohl Schwierigkeiten haben sollten einzuschlafen. Der Schatten hatte die Priesterin vorsichtig auf dem Boden abgesetzt und bemerkte, dass sie wohl total geschwächt war, alle Kraft verloren. Selbst der Hühne, der sonst immer in ihrer Nähe war, war heute mal nicht hier, selbst er schien noch von alldem paralisiert. Er deckte sie mit dem Umhang zu, der wenigstens etwas Wärme spenden sollte und ließ sich dann ebenfalls nieder um zu schlafen, das ganze war natürlich rein symbolisch, er hatte ja eh nichts damit anfangen können, natürlich nicht...

Langsam kehrte Ruhe in dem Haus ein, selbst die sichtlich aufgeregten Alten sahen ein, dass es keinen Sinn hatte die Gruppe heute nach etwas zu fragen und die meisten waren froh jetzt schlafen zu können, wahrscheinlich konnte Druid am besten pennen, denn der war sichtlich kaputt, doch er fragte sich noch mit seinem letzten, wachen Zug, ob die Leute überhaupt begriffen hätten, was da war.
07.12.2003, 23:32 #154
Bloodflowers
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Diesen ganzen Krampf mit den Alten hatte sich Bloody auf jeden Fall ersparen wollen. Dazu kam noch die Tatsache das die Dorfbewohner ja nicht unbedingt sofort von ihrem Fehlschlag erfahren mussten. Doch dafür war es jetzt zu spät. Im Haus angekommen legte er seinen "Schützling", den er den ganzen Weg über gestützt hatte, behutsam auf ein provisorisches Bett, genauer gesagt auf einen Haufen Wäsche den die alte Frau freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Wenn sich der Söldner recht erinnerte hiess der Mann Arctus oder Azathot, so genau hatte er es sich nicht gemerkt. Wie dem auch sei, der Magier schlief und der Söldner setzte sich ans Feuer um sich ein wenig aufzuwärmen. Den Grossteil seiner durchnässten Rüstung hing er über einen Stuhl zum Trocknen. Ebenso die Waffen, bis auf seinen geliebten Kriegsbogen.

Bloody entzündete sich am Kamin einen Traumruf, er blickte die anderen an und fast alle schienen tief zu schlafen, zumindest gaben sie dies vor. Eine Weile starrte der Söldner dann ins Feuer und dachte nach.

Wenn die Magier gegen diesen ganzen Zauber hier nichts unternehmen konnten, wer dann? Die anwesenden Krieger mit ihren Schwertern? Wohl kaum, ebenso wenig wie ein Bogen hier irgendeine Wirkung hätte erzielen können. Der Lee schaute auf den Bogen in seiner Hand. Erinnerungen stiegen auf, wie er das gute Stück damals im alten Lager vom Händler Brach erworben hatte. Den ein oder anderen Gegner hatte der Söldner damit schon erlegen können. Doch auch das ein Bogen bei einem Wesen keinerlei Schaden anrichtete hatte Bloody schon erlebt. Damals im Turm des Stabwächters, gegen Zombies und schlimmere Dinge. Das er, Tuan und Dark Cycle dort überhaupt lebend wieder heraus gekommen waren, verdankten sie einzig dem obersten Wassermagier Saleph. Doch in diesem Fall war sogar Magie machtlos.
Nichtmal die Hohepriesterin... dachte er sich bei einem kurzen Blick auf meditate.

Mit dieser nicht gerade ermutigenden Erkenntnis, schnippte Bloody die Kippe ins Feuer. Seinen Bogen behielt er bei sich und legte sich dann nieder.
Wenn uns das jetzt nicht beunruhigen sollte, was dann? fragte er sich und schlief nach einiger Zeit des Grübelns erschöpft ein. ...
08.12.2003, 04:25 #155
meditate
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meditate hatte schon eine weile die augen aufgeschlagen und schaute an die balkendecke der stube, an der die flammen aus dem herd ein untetes muster erzeugten.

von all den hier anwesenden wusste meditate allein, was heute in dem haus der whateleys geschehen war. das ding, dass die drei dort aufgezogen hatten, hatte jedem magier in der runde die magie entzogen.

meditate kannte dieses gefühl schon, ja man konnte sagen, es war ihr vertraut.

leise richtete sie sich auf. schmerzen hatte sie keine mehr, nur diese seltsame leere, die im herzen brannteund schmerzen verursachte, die andre menschen ohne die gabe der magie nie kennen lernen würden.

wie aber sollten sie das besiegen, dass die whateleys da auf die erde loslassen wollten?

meditate hatte keinerlei anhaltspunkt und sie wusste eigentlich nicht recht weiter.

neben ihr auf der decke lag arctus, der jetzt schon wieder schnerzlos schlief. sie rüttelte ihn vorsichtig an der schulter und als er die augen öffnete flüsterte si ihm zu

"du musst zurück zu den büchern. die bishop hat doch von büchern gesprochen, die keiner lesen kann, der priester muss die hergeben, wir brauchen jeden hinweis.

ich werde derweil versuchen, die anderen davon zu überzeugen, dass wir in der schlucht nach weiteren antworten suchen. die schlucht, in der die jungen männer verschollen sind.

sobald die nacht vorbei ist, müssen wir aufbrechen. wir haben inzwischen mehrfach vorgeführt bekommen, dass diese kräfte nachts erheblich stärker sind. wir müssen vorsichtig sein.

andererseits hat uns beliar hier hergeschickt. und jetzt verstehe ich auch warum gerade wir. wir sind 4 magier, die keine zauberkraft mehr haben, aber wir denken wie magier und das wird die entscheidenden hinweise bringen. und es sind kämpfer hier und zwar kämpfer eines besonderen typs, gnadenlose kämpfer. einige fürchten den tod nicht und andere suchen immer den unwahrscheinlichsten weg."

arctus wandte ein, dass beliar doch besser wirklich starke burschen hätte schicken sollen, aber meditate meinte

"vielleicht ist es ja gerade das, was wir brauchen. magier ohne magie und kämpfer, die immer anders handeln, als man handeln müßte, vielleicht ist das ja der einzige schlüssel, der und hilft, die tür wieder zu verschließen."

arctus kroch etwas näher an meditate heran und meinte, dass er so was schreckliches nie mehr erleben wolle. was sollte er machen ohne magie?

"hab keine angst, kleiner arctus. beliar steht an unserer seite und er wird uns die magie wieder schenken. ganz sicher."

sie nahm den knaben in den arm und drückte seinen kopf an ihre schulter. dann schliefen sie wieder ein.
08.12.2003, 04:32 #156
erzähler
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Über dem dunklen Dorf kreiste ein schwarzer Schatten. Lautlos trieben ihn kräftige Flügelschläge in große Höhe, aus der er sich dann pfeilschnell wieder fallen ließ.

Er suchte Blut.

Diese dunkle Nacht war genau das, was das schwarze Wesen brauchte. Die Menschen bezeichneten ihn als Türöffner, er war eher der Türwächter. Öffnen würden das Tor die Menschen allein, von deren Blut und Kraft er sich ernährte.

Heute nacht waren sie dem Zeil wieder ein großes Stück entgegengekommen. Die alten Götter hatten neue Magie in sich aufgenommen. Frische und junge Magie - ein unverhofftes Geschenk der jungen Götter, dass sie ihnen sicher nicht freiwillig gemacht hatten.

Der Schatten zog gemächlich seine Kreise und flog dann in Richtung der dunklen Schlucht. Dort waren die Wälder noch voller Tiere. Dort würde er seinen Hunger stillen. Nach dieser Nacht kam sicher kein Mensch mehr heraus.

Yog-Sothoth war der erste und er war schon sehr mächtig. Er würde den richtigen Zeitpunkt bestimmen und die alten Götter wecken.
08.12.2003, 10:14 #157
meditate
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die magierin war wie die anderen früh erwacht und hatte sich sofort an den tisch gesetzt. die alte hatte wieder tee gekocht und sogar etwas zucker und milch aufgetrieben. heute setzte sich sogar der alte dazu und meinte, dass sie nur tüchtig zulangen sollten. sein wieb hatte schon in aller frühe brot gebacken, dessen duft jetzt die ganze hütte erfüllte.

"wir müssen in die schlucht. dort gibt es ja noch jemanden, den wir besuchen sollten. war nicht die rede von einem hof, der am zugang zu schwarzwasserschlucht liegt?

ich weiß zwar nicht, ob ich überhaupt noch irgendwie von nutzen sein kann, aber wir sollten uns beeeilen. so weit ich das verstanden habe, wohnt etwas in der schlucht, dem wir lieber nicht im dunkel begegnen sollten.

lasst und aufbrechen!"

der alte schüttelte bedenklich den kopf und meinte, sie sollten auf den besuch der schwarzwasserschlucht lieber verzichten. die jungen männer seien nicht wiedergekommen und auch von den lakers habe er lange nichts mehr gehört.

meditate schüttelte den kopf

"wenn wir hier eine aufgabe erfüllen sollen, die über die existenz der erde entscheidet, dann haben wir keine wahl. wir müssen in die schlucht. weise uns bitte den weg."

der alte meinte, er würde sie noch ein stück bringen, aber nur bis in sichtnähe, dann würde er sich wieder verziehen. aber er würde noch eine axt spendieren und eine säge. die natur in der schlucht wäre wild und oft ist kein durchkommen. und gegen baumstämme hilft kein schwert.

meditate nahm das angebot dankbar an und die anderen sammlten sich zum gehen. dûhn war noch heftig geschockt von dem unerwarteten schlag des gestrigen abends, stellte sich zu meditate und fragte sie, warum es ihn denn auch erwischt hätte, er könne doch noch gar keine magie.

"du hast aber schon die magischen fähigkeiten und diese bestie hat sich derer bedient."

dann erklärte sie ihm noch, dass beliar schon dafür sorgen würde, dass sie nach erfolgreichem abschluss der mission wieder in den besitz ihrer magischen kräfte kommen würden.

"mach dir keine sorgen. beliar wird das eingeplant haben. die kore hat gesagt, beliar wüßte um die macht der alten götter. trotzdem war er der meinung, dass wir eine chance hätten. also sollten wir die nutzen.

der gleiche angriff auf die magie der götter hätte sie womöglich umgebracht. Ich denke, es hat alles seinen sinn.

arctus verabschiedete sich von der gruppe und meinte, er würde lieber wieder zu dem priester gehen, er könne ohnehin ohne magie nicht viel ausrichten und der spaß wäre ihm erst mal vergangen. er würde weiteres aus dem innospriester herauskitzeln.

dann brach die gruppe auf, geführt von dem alten.

in der tür ließen sie die alte zurück, die ihre hände sorgsam an der schürze abtrocknete und ihnen sorgenvoll hinterher sah.
08.12.2003, 13:19 #158
Heimdallr
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Er war vollkommen anders diesen Morgen, nicht weil ihm das gestern in irgendeiner Form Angst eingejagt hatte, nein, er hätte gerne gegen das ominöse Etwas gekämpft, aber es war dennoch eine veränderte Situation. Was da gestern geschehen war, das hatte den Ausschlag gegeben für ihn zu glauben, dass das kein Traum war, für ihn stand nun zumindest das fest, das war alles, aber kein Traum, es war wahrer Schmerz und auch wahres Leid und vorallem wahre Angst der Anderen. Wovor er Angst haben sollte, das wusste er gar nicht so richtig, er hatte die Macht dieses unsichtbaren Feindes gesehen und er wollte sie auch nicht am eigenen Leib spüren, doch gab es da immer noch keinen Grund für.

Als er heute Morgen aufwachte, da sah er Menschen, die immer noch zitterten, da sah er Menschen, die verstörte Gesichter hatten und er sah Menschen, die sich nur wünschten hier weg zu kommen, weg aus Llundoll und seiner Umgebung. Doch war ihm auch klar, dass sie nicht weg konnten, es war ihnen unmöglich hier zu fliehen, wahrscheinlich hätte sie das doch alles eingeholt und nach Khorinis würden sie eh nicht kommen, also nutzte eine Flucht auch nichts.

Er machte sich große Sorgen um die anderen, nur wenige schienen das ganze gut verkraftet zu haben, einer von ihnen war Druid, aber das wunderte ihn nicht.

Nachdenklich ging er nun am Anfang des Zuges, zusammen mit dem Söldner, nur langsam gingen sie und kaum mal traute sich jemand zu sprechen, wohl waren sie alle mit sich selbst beschäftigt und suchten ihre eigenen Erklärungen für den gestrigen Abend. Dieses Haus war nicht von angeblich Verrückten besetzt, es waren tatsächlich Verrückte, die Menschen hatten Recht. Wer konnte sowas nur tun, dieses Etwas züchten? Es waren ja schon Menschen, irgendwie halt.
Er wusste keine Antwort, nein er wusste wirklich keine Antwort, es mussten wahrlich Irre sein, aber das gab es immer mal wieder, doch selten waren diese Irren auch gefährlich.

Das einzige woran er denken konnte war aber, wieso das alles jetzt passierte und warum ausgerechnet er hier war. Eigentlich war das alles doch egal, was konnte er schon tun? Es gab sicher bessere Kämpfer als ihn und ansonsten, tja...Die Frage nach dem Nutzen von zum Beispiel dem Zwerg wurde total nebensächlich, wenn man sich fragte, was man selber hier zu suchen hatte. Ob man wirklich nicht entkommen konnte?

Wenigstens war ein Entschluss gefallen, aber er wusste nicht, ob das so eine gute Idee war, sie wollten ja von anfang an in das Haus und in die Schlucht, aber vielleicht wäre es am besten gewesen, dass sich die vier Magier erst mal erholt hätten. Zugegeben, das Wohl eines Beliaranhängers bedeutete ihm nicht allzu viel, dennoch waren sie Menschen, er war einfach zu weich. Zu menschlich.

Sie waren jetzt schon ne ganze Weile unterwegs, er hatte eigentlich nur den Kopf zu Boden gesenkt und Druids Füße beobachtet, doch jetzt war das ganze total anders, jetzt war er der einzige, der scheinbar nach vorne schaute, oder waren die alle blind? Er erkannte eine Art Landfläche, auf der mal irgendetwas gestanden haben musste, das hieß da stand ja noch was. Ein total zerstörtes Haus, ein Hof oder was auch immer, die Seiten waren weg, das Dach sowieso, eingestürtzte Balken, überall Holzbretter, totales Chaos. Dort waren noch Teile der Inneneinrichtung zu sehen, da hinten lagen noch Möbel, ein Bild, ein Ofen...

Doch das war noch nicht alles, jetzt hatten es die anderen auch gesehen. Auf der schlammigen Wiese lagen nicht nur Bretter und Teile der Inneneinrichtung von dem Haus, es waren auch Blutflecken zu sehen, mal waren sie faustklein, dann wieder Lachengroß, aber zu was gehörte das Blut und noch viel wichtiger, zu was gehörte diese Zerstörung?

Tja, das war jetzt genau das richtige, die ohnehin schon teils angeschlagenen Nerven wurden so sicher extrem beruhigt...was war hier bloß los? Wer hatte hier so gewütet...er hatte da so eine dunkle Ahnung, aber er traute sich nicht das auszusprechen, was ohnehin alle dachten.
08.12.2003, 13:42 #159
meditate
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meditate hielt die augen sehr offen. zuerst waren sie über eine aufgeweichte furt gelaufen, die von den tieren breit getreten war. es war wohl derselbe fluss, den an anderer stelle die brücke überquert hatte. schon wenig hinter der brücke hatte die natur wieder die herrschaft übernommen. immer dichter rückten die berge zusammen und darum wurde es immer dunkler. schon von weitem war der zugang zur schlucht deutlich zu erkennen. der kleine bach, der auf ihrem grund entlangschoss, nährte eine wassermühle, die allerdings stand,

der alte meinet beim anblick der offensichtlich geborstenen mühle, dass er jetzt zurückginge und die anderen das lieber auch machen sollten, aber die gefährten sahen sich nur kurz an und gingen dann weiter.

je näher sie dem völlig zerstörten gebäude der lakers kamen, desto aufmerksamer waren sie. überall lagen zerborstene bretter umher. die bretter warne teilweise quer gebrochen und die bohlen der hauswand waren in sich verdreht, als hätte ein titan sie ausgewrungen.

"was hat denn hier gewütet?"

die gefährten waren stehen geblieben und nur die bestbewaffneten gingen erst mal langsam weiter.

überall fanden sich spuren von blut und einer wahnsinnigen zerstörungswut
08.12.2003, 14:15 #160
Heimdallr
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Vorsichtig taumelnd ging er über das aufgeweichte Gras, über den doch sehr nassen Boden, der aber zum Glück noch etwas Wiese hatte, so dass es weniger schlammig als sonst wo war. Tja, was hatte hier gewütet, eine wirklich gute Frage, er vermutete, dass es nur dieses Etwas aus dem Dachboden der Verrückten sein konnte, denn er bezweifelte sehr, dass es hier mehrere dieser Mistviecher gab. Obwohl, gesehen hatte er es ja nicht, von daher konnten es auch mehrere sein. Vielleicht auch der Sturm, nur riss der nicht das ganze Haus weg und hinterließ nur noch eine kleine Ruine, ein Stück Zerstörung.
Das Blut, es führte zu einer Schlucht, die sie schon bemerkt hatten, doch war das das Blut der Tiere, die man als Bauer hier sicher hatte, oder war es vielleicht das Blut der Menschen, die hier lebten? Er wusste es nicht, doch er wollte es eigentlich nicht herausfinden. Körperteile konnten sie jedenfalls noch nicht finden, aber auch auf diesen grauenhaften Fund stellte er sich schon mal innerlich ein. Überhaupt konnte einem von dem Anblick hier nur schlecht werden, doch bisher kollabierte noch kein Magen, zum Glück. Nun kamen auch die ersten Magier nach, sie hatten wohl gemerkt, dass es zumindest jetzt ungefährlich war und sie blickten sich aufmerksam um, in der Hoffnung irgendetwas nützliches zu finden. Der Schatten hatte sich etwas abgeseilt und auf einen Stein gesetzt, er wollte da nicht weiter bleiben und sich den Anblick gönnen, hatte er doch schon genug gesehen.

Der Geruch hier, er war eindeutig, es roch ganz deutlich so, wie es gestern auch über dem Dorf roch, er hatte dieses stechende, bitter riechende noch immer in der Nase, das war wohl doch kein zufälliger Geruch, sondern stammte von dem Zerstörer. Komisch, dass sie es dann nicht über dem Dorf gesehen hatten, es musste in der Nacht, als alle schliefen, gekommen sein. Er fragte sich, wie das alles weitergehen sollte, er hatte keine Ahnung was sie noch erwarten würde. Zwar schien er einer der wenigen zu sein, die noch nicht ganz so fertig waren wie die anderen, aber bisher war ja auch kaum etwas passiert, bis gestern. Tja, bis gestern schien das alles nur eine Art Schnitzeljagd zu sein, irgendwie etwas suchen, irgendwie etwas finden, vielleicht noch irgendwie etwas töten.
Aber mittlerweile war das alles anders, die Menschen hier hatten sich verändert, gestern, da schienen sie fast alle einen Schock erlitten zu haben. Auch an ihm ging das alles nicht ohne Spuren vorbei, sein Gesicht war müde durch die wenigen Schlaf, er war immer wieder in der Nacht aufgewacht und seine Stirn war nachdenklicher geworden. Irgendwie lief das nicht so, wie es hätte laufen sollen...

Der Himmel hatte sich hier in diesem Teil des Landes deutlich verfinstert, dicke Bergmassive warfen ihren Schatten hinein und ließen das wenige Licht fast nicht hindurch, dazu kam dieser verfluchte Nebel, wie ein Geist wollte er sie in die Falle locken, aber der Nebel war noch ihr kleinstes Problem. Die nächsten Stunden würden sicher nicht weniger schlecht werden, er hatte da so ein Gefühl und das war nicht der Hunger, denn er hatte vergleichsweise viel heute morgen gegessen.
08.12.2003, 16:42 #161
meditate
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so viel blut! die spuren in den überresten des hauses sahen aus, als hätte einer die aufgeschlitzen körper durch die gegend geschleudert, anders waren die spritzer kaum zu erklären.

das ganze haus war zerstört, jeder schrank und jede truhe erbrochen, jeder krug zertrümmert und jedes buch zerrissen. ein unerträglicher gestank lag über der ganzen blutstätte und es sah wirklich nicht aus, als hätte hier irgendetwas überleben können.

"wer war das? das sieht ja schrecklich aus."

dûhn und azathot standen links und rechts neben der magierin und starrten wie sie fassungslos auf das gemetzel. der dunkle und druid hatten sich erst mal an die sicherung der blutstätte gemacht und standen jetzt am zugang zur schlucht und beobachteten angestrengt, ob von dort gefahr drohte.

bloody und sergio hatten schon begonnen, alles nach spuren zu durchsuchen und errol rührte sich kein stück von der seite des dunklen. er jammerte die ganze zeit vor sich hin, dass er lieber hätte bei diesem anderen magier bleiben sollen, der nur in büchern las.

irgendwann zischte meditate ihn an:

"kannst du überhaupt lesen? dann hilf mir mal, die herumliegenden seiten einzusammeln. wir sollten uns beeilen. es wird schon dunkel und ich will hier sicher nicht übernachten. das waren nämlich gewiss keine wölfe oder warane. hier liegen keine knochen und es gibt weder fraß- noch schleifspuren. ich würde fast annehmen, dass die menschen durch die luft...."

in diesem moment fiel der magierin das seltsame rauschen wir von flügeln ein, dass sie vor einigen tagen bei nacht gehört hatte.

"packt mal bitte zu, ich will alle blätter mitnehmen und dann sollten wir so schnell wie möglich wieder verschwinden."
08.12.2003, 18:21 #162
Heimdallr
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Die meisten hatten sich jetzt wieder auf ein paar wesentliche Dinge beschränkt, die Magierin wollte die Blätter der Buchseiten, die hier überall rumlagen. Ein kräftiger Windzug hatte sein Gesicht und die Haare erweht, doch nicht nur die Haare, auch ein Blatt Pergament von dem Ganzen wehte in seine Hände, das hieß, zupacken musste er schon noch. Gebannt sahen er und der Freund an seiner Seite auf die Worte, doch das ganze war mehr oder weniger unmöglich. Das einzige war er erkennen konnte, waren vier Septagramme, jedes an einem Ende, dazu noch eine Seitenzahl, die wohl auf eine Sieben hindeuten sollte. Was für ein Zufall, entweder war das keine Sieben, oder er hatte hier eine sehr wertvolle Seite des Buches in den Händen, es sei denn es gab nur solche Blätter, aber das glaubte er nicht. Leider konnten weder er noch Druid die Wörter darauf entziffern, die da auf der Mitte standen, es waren sehr sehr seltsame Wörter, aber in seinem Hirn hatte sich sehr schnell die Lösung erarbeitet. Das waren dieselben Zeichen wie von den Steinkreisen. Das war schon lange kein Zufall mehr. Hier gab es scheinbar überhaupt keine Zufälle, vielleicht wurde das ja alles gesteuert. Naja, wie auch immer, der Schatten nahm die Seite und steckte sie vorsichtig in seinen Allesbeutel, vielleicht würde sie der Gruppe noch helfen, dann war sie auf jeden Fall in Sicherheit und nicht irgendwo für immer verweht, hoffentlich konnten die anderen alle anderen Seiten einsammeln.

Als sich die Gruppe dann wieder sammelte, fragte er sich, ob sie jetzt hinunter in diese Schlucht gehen sollten, dort waren ja die Leichen von denen das Blut kommen musste, verschwunden, aber anscheinend beschloss man doch noch einmal zurückzugehen, schließlich war es noch nicht ganz so dunkel und scheinbar wollte man nicht in der Dunkelheit nach unten gehen, verständlich, er konnte sie gut verstehen, zwar war es ihm relativ gleichgültig, da er zu beiden etwas positives und etwas negatives empfand, aber andererseits war ein weiterer Ruhetag nur gut, sie hatten zwar insgesamt noch überhaupt nicht viel getan, doch nach gestern konnte man schon mal einen Ruhetag einem Streßtag vorschieben. Außerdem begannen sie alle langsam zu verstehen, anders als anfangs, wo sie keine Ahnung hatten. Und wer weiß, vielleicht hatte dieser Schwarzmagier ja schon was herausgefunden. Komisch, woher kannte er den nur. Wenn er nicht genau wusste, dann würde er fast meinen, dass es der Schwarzmagier war, der ihm einst im Kastell geholfen hatte. Aber das war jetzt egal.

Die Gruppe machte sich auf dem Rückweg, es war nun schon sehr spät und die Sonne ging unter, doch ins Dorf würden sie wohl noch ankommen, bevor die Dunkelheit über sie kommen würde, er beobachtete die anderen nun wieder sehr genau, denn er ging seitlich am Ende, wie fast immer mit dem ehemaligen Schürferkollegen, er war heute komischerweise sehr ruhig, zwar beteiligte er sich wie alle anderen auch, doch er wirkte eben sehr ruhig, dabei hatte er eigentlich den Eindruck, dass er nicht so geschockt war wie einige anderen...

Langsam aber bestimmt gingen sie weiter...
08.12.2003, 19:06 #163
meditate
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schweigend ging die gruppe den weg zurück. meditate wär ja gern noch weiter in die schlucht vorgedrungen, aber in der dunkelheit machte das wohl wirklich keinen sinn. so würde noch ein tag verschenkt werden.

vielleicht konnte man ja aus den blutigen buchseiten neue erkenntnisse gewinnen und vielleicht hatte arctus etwas herausgefunden.

meditate fühlte sich schwach. der verlust der magischen fähigkeiten setzte ihr mehr zu als sie vermutet hätte. obwohl sie das ja nun langsam kennen sollte. in der unterwelt war ihr alles genommen worden und die herrin in den dunklen wäldern hatte ihr auch sämtliche magie genommen. aber damals in den folterkammern hatte sie keine zeit darüber nachzudenken. damals war es nur ums überleben gegangen und ahram nicht im stich zu lassen.

seltsam, dass sie gerade jetzt an ahram denken musste. irgendwann würde sie ihn wiedersehen. irgendwann würde sich der kreis schließen.
08.12.2003, 19:12 #164
erzähler
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Als die Gruppe die Hütte erreichte, schlug die Alte die Hände über dem Kopf zusammen.

"Das viele Blut, was ist denn passiert? Ihr seid doch aber alle da?!"

Dûhn erzählte ihr in dürren Worten, auf welches Grauen sie auf dem Hof der Lakers gestoßen waren.

"Das ist ja furchtbar. Was machen wir denn jetzt? Wir sind alle verloren, kommt schnell herein und verschließt das Tor. Ich hoffe nur, der Junge läuft nicht wieder durch die Nacht. Das was da draußen im Dunklen lebt, ist der Tod oder schlimmeres."

Die Gruppe setzte sich an den Tisch und Meditate versuchte, die aufgesammelten Blätter in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen.
08.12.2003, 19:18 #165
meditate
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"also lesen kann ich das nicht, aber wir tragen erst mal zusammen. es sind ja auch zeichnungen zu erkennen und vielleicht hilft uns das zerrissene buch ja weiter."

alle leerten ihre taschen und die blutigen seiten bedeckten bald den ganzen tisch und den fußboden.

"wir müssen morgen aber früh raus. ich glaube nicht, dass es gut ist, noch in der dunkelheit in der schlucht zu sein. also sollten wir auch nicht zu früh schlafen gehn. wenn ich den alten whateley richtig verstanden habe, gibt es also zwei arten von wesen, die nicht auf unsere welt gehören.

das erste ist das, was der whateley dort oben in der farm heranzieht und dann gibt es andere wesen, die türöffner sind und vor denen der alte seinen enkel gewarnt hat. und er sagte deutlich, dass die wesen in der schlucht nicht so wichtig sind, es geht um das ding in seinem haus, also das aus dem berg oder was weiß ich.

es ist alles so verworren und ich hab nicht mal ne ahnung, was wir machen könnten. ich hab mich überhaupt noch nie so hilflos gefühlt."

meditate stützte den kopf in die hände und fast sah es aus, als ob in den augen der mächtigen magierin tränen blitzten.
08.12.2003, 19:45 #166
Heimdallr
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Dunkelheit hatte sie heimgesucht, wenige Minunten hatte die Finsternis sie beherrscht, dann aber waren sie zum Dorf gekommen, die einen mit zitternden Knien, die anderen mit ganz normalen Gang, alle schienen irgendwie froh, als sie endlich in dem Haus waren. Es war hier nicht nur bedeutend wärmer, es war auch vorallem irgendwie sicherer. Doch dann begann das ganze Trauerspiel ja erst, denn aus den Seiten die sie alle ausgelegt hatten, wurde die Priesterin gar nicht schlau, er selber vergass ganz, dass seine Tasche auch noch so eine Seite zierte, irgendwie hatte er das verdrängt. Aber eigentlich war es doch schon ganz gut, was sie herausfanden, oder eher die Priesterin. Also zwei Wesen, das war doch schon mal ein Ansatz. Eigentlich war es egal, denn egal wie viele, sie würden schon irgendwie eine Lösung finden. Das die Priesterin dann aber so Worte wie hilflos erwähnte, dass verstand er nicht, schließlich hatten sie doch wirklich schon viel erreicht, wenn man mal das ansah, was sie am Anfang wussten, nämlich nichts.

Das konnte man ja fast nicht mehr mit ansehen, erst hatte man sie ihrer Kraft beraubt und jetzt, jetzt schien sie sich selber etwas vorzuwerfen. Sicher, sie alle hier wären lieber woanders und für einige, wie zum Beispiel den vier Magiern oder dem kleinen Zwerg, war es auch ziemlich mies gelaufen und man konnte wohl zurecht sagen, dass sie etwas mehr angeschlagen waren als die anderen, aber er wollte auch nicht unbedingt wissen, wie es den anderen ging, denn mal abgesehen von Druid kannte er niemanden und so direkte Einschätzungen allein durch Gestik und Mimik mussten nicht immer stimmen. Ja, man konnte wohl zurecht sagen, dass die Gruppe ziemlich fertig war, die einen körperlich, die anderen seelisch, aber die meisten hatten es wohl doch satt, in diesem tristen Grau und dem ewigen Nebel dahin zu vegetieren. Einige sehnten sich nach einem bequemen Bett, andere nach etwas ordentlichem zu essen und andere wollten einfach wieder khorinischen Boden unter den Füßen haben, aber das wollten sie wohl alle.

Schade, dass alle irgendwie abwesend schienen, denn entweder standen sie am Kamin, wie der Typ, den er nicht einschätzen konnte, der Zwerg und auch der Riese, oder sie sahen aus dem Fenster wie Druid, oder sie machten sich über das karge Abendessen her wie der Rest der Gruppe. Wirklich schade, denn sonst hätten sie sehen können, wie die mächtige Schwarzmagierin begann zu weinen, oder nein noch nicht ganz, sie kämpfte noch, aber den Kampf konnte sie eh nur verlieren. Warum weinte sie? Es war doch gar nichts passiert und so schlimm war die Situation auch nicht, dass man jetzt weinen musste. Gut, die Situation war bescheiden, eigentlich hatten sie noch keinen Erfolg einstreichen können, diese verfluchte Gegend hatte ihnen fast nur Kummer gebracht, aber naja. Er hätte gerne mal gewusst, wie die anderen so dachten, nicht nur so allgemein, sondern was wirklich in ihnen vorging, doch das war leider nicht möglich.

Er schnappte sich den zweiten Stuhl und setzte sich zu ihr, genau rechtzeitig, denn so konnte er die erste und wohl auch letzte Träne geradezu fangen, splitternd ging das ovale Teilchen auf seinem Zeigefinger nieder und zersplitterte in tausend Wasserteile, die man gar nicht mehr sehen konnte. Die Magierin war zurück geschreckt, als sie ihn sah und versuchte weitere Tränen zu vermeiden. Wie er es geahnt hatte...
08.12.2003, 19:47 #167
Schmok
Beiträge: 977

Mit einem letzten freundlichen Gruß ins Innere schloss Schmok die Tür hinter sich und starrte in die dunkle Nacht. Zwar hatte die gute Bishop Schmok eindringlich gebeten, nicht bei Dunkelheit das Haus zu verlassen, aber dennoch hielt es Schmok für besser, seine Gefährten aufzusuchen. Bei einigen guten Kämpfern und Magiern fühlte man sich einfach wohler, als bei einer Hausfrau (die aber unschlagbar guten Pudding machte!). Hinter sich die Tür-Riegel einrasten hörend ging Schmok los. Die Frau hatte ihm noch eine Wegbeschreibung gegeben, wo der Ort war, an dem die Anderen sich jetzt befinden sollten.

Wie lange war Schmok nun schon alleine auf diesen Straßen unterwegs gewesen, seit er hier war? Und von Mal zu Mal erschien ihm alles unheimlicher als zuvor. Nicht nur, dass es jetzt stockfinster war, nein, er war auch noch allein und wusste von den Anderen, dass sich hier etwas Seltsames tat. Etwas Unheimliches sogar! Zwar hat Schmok bis jetzt nie an Monster oder dergleichen geglaubt, da er, bis auf Ausnahme, der Schwarzmagier-hörigen Kastelldämonen, noch keine übernatürlichen Dämonen oder dergleichen gesehen hatte. Aber… wenn es Dämonen im Kastell gab… warum sollte es dann keine Freien geben? Deren Willen nicht an einen Beschwörer gebunden ist? Die Antwort auf diese Frage lieferte Schmok mit einem Beschleunigen seines Schrittes und dem schützenden Zusammensinken seiner Schultern.

In weiter Ferne machte Schmok ein Rauschen aus. So wie in der Art eines Flügelschlags. In Schmoks Erinnerung kamen die irren Vögel zurück. Ziegenmelker nannten die Dorfbewohner sie. Seltsamer Name für Vögel…
Erneut war der Flügelschlag zu vernehmen. Das muss aber ein verdammt großer Vogel sein, dachte Schmok und drehte sich um. Nichts. Soweit der Lee durch den Nachthimmel gucken konnte, war da nichts. Also hieß es weiter zu gehen, vielleicht noch schneller… wär wohl besser.
Erneut fuhr Schmok zusammen. Da war was! Nur konnte er wieder nichts erkennen. Nichts rührte sich. Nicht einmal der Wind bewegte die Büsche. Langsam, wurde es sehr, sehr unheimlich hier. Der Lee ging weiter.

Doch seine Wahnvorstellungen waren noch nicht zu Ende. Immer und immer wieder hörte er Geräusche, umknickende Äste und dergleichen; und immer und immer wieder zog ihm ein Schauer über den Rücken. Kalt wie der eigentlich nicht vorhandene Wind hier, oder? Doch Schmok drehte sich nicht um. Er wollte gar nicht wissen, was da war. Er wollte es gar nicht darauf ankommen lassen.

Doch, bei Innos! Er konnte die fahlern Lichter der Hütte sehen, von denen die Bishop sprach. Hoffentlich waren die Anderen auch da. Flugs waren die gruseligen Gedanken vergessen und Schmok rannte nur noch auf die Hütte zu. Besser eben als jetzt hinein ins Warme. An das Etwas, das ihm die ganze Zeit solche Angst eingejagt hatte, spürte Schmok nun nichts mehr. Waren wohl doch bloß Einbildungen, gewesen. Oder vielleicht hatte er es auch einfach bloß abgeschüttelt. Jedenfalls bekam ihm das wohlige Licht aus der Hütte sehr gut.
08.12.2003, 20:11 #168
meditate
Beiträge: 6.868

druid hatte beim spähen durch den türladen den ankommenden schmok schon erspäht. schnell ging er zur tür und schob den riegel beiseite. mit einem kräftigen ruch zog er den großen kerl in die hütte und schob dann den riegel wieder vor.

da alle zur tür geguckt hatten, war das kleine intermezzo zwischen dem dunkeln und der magierin von den anderen unbemerkt geblieben.

meditate schob den arm des dunklen unwillig zur seite, das fehlte noch, dass so einer einen schwachen moment bemerkte.

"das war nur der rauch hier im zimmer. blöder rauch."

meditate sah den dunklen etwas überrascht an. war da etwa etwas wie mitgefühl in seinen augen gewesen?
08.12.2003, 20:25 #169
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Sofort empfing der Söldner seinen Kollegen Schmok mit einem herzlichen "Du Arsch bist schuld...".
Dann trat er näher an den Wirt heran, zog ihn in eine Ecke und redete leise weiter:
"Wer weiss ob Shav'oul nicht derjenige war der uns hierher verfrachtet hat!"
"Glaub ich nicht!" antwortete Schmok.
"Was nun, meinst du wir schaffens uns vielleicht durch's Gebirge nach Khorinis durch zu schlagen?" für so zwei Überlebenskünstler sicher keine schwere Aufgabe.
"Bloody... ich denke nicht das hinter den Bergen Khorinis liegt, wir sind hier durch nen Zauber oder so hergekommen. Auf normalem Wege gibs keine Rückkehr!"
Das war ein Schock für den Söldner, daran hatte Bloody bisher noch garnicht gedacht.
"Was ist dir eigentlich passiert... ich meine wodurch warst du auf einmal hier und nicht mehr im Piratenlager?" fragte Blood seinen Kumpel.
"Dreimal darfst du raten, durch Alk, genau wie bei dir schätz ich mal!"
Da den Lee das Erlebnis in der Strandhöhle immer noch sehr beschäftigte antwortete er einfach mit einem knappen "Ja!" und schlenderte dann wieder zum Tisch um den sich die anderen Gefährten gesammelt hatten.

"Also..." richtete er das Wort an die anderen "... ich finde wir sollten langsam einen Plan entwickeln wie wir diesem ganzen Spuk ein Ende setzen können. Was wissen wir bisher? Magie scheint nichts ausrichten zu können. Von den Waffen wissen wir es nicht mit Bestimmtheit, aber es ist ähnliches zu erwarten. Ausserdem haben wir ja selbst gesehen das diese Wesen eine ganze Armee mit einem Streich zerlegen, ein Glück das wir keine sind." grinste Bloody.

"Irgendwelche Vorschläge?" ...
08.12.2003, 20:39 #170
Dûhn
Beiträge: 290

Dûhn starrte hinaus in die Dunkelheit. Eine Dunkelheit die ihn zu verschlingen drohte, drohte seine Seele in die Abgründe seiner Gedanken zu zerren und sie nie mehr los zu lassen.

Die Bilder des vernichteten Hofes blitzten traumartig vor ihm in der Finsterniss auf.

Spritzer.
Splitter.
Fetzen.
Blut.
..
.

Bittere Galle steig den Hals den Riesen empor. Mit einem schweren Schlucken vertrieb Dûhn den Geschmack und biss seine Zähne so fest aufeinander das ein vernehmliches Knirschen im Raum zu hören war.
Mit zusammengepressten Augen sank seine Stirn gegen die schweren Fensterläden.
Seine Magie. Seine Magie war ihm genommen worden. Einfach weg, so als hätte ihm jemand einen Teil seiner Selbst entrissen und sich an ihm gütlich getan.
An ihm gesättigt.

Die Vorstellung lies den Koloss erschaudern und seine Augen glasig werden.

Was war, wenn sie versagten? War ihre Magie nur dazu da um beeindruckende Magische Kunststücke zu vollführen oder war diese geheimnisvolle Macht mehr als die Summe ihrer Teile?
Ihre Bindung zu Beliar? Was war wenn sie ihren Herren nicht zu frieden stellen konnten? Was war, wenn sie starben, bevor ihnen ihre Magie wieder gegeben wurde?

Ein langer, gepresster Seufzer entrang sich in einer dunklen Melodie der Kehle des Riesen.

Als er sich leise umdrehte um sich nach dem Zustand seiner Herrin zu erkundigen sah er wie eine einzelne, kristallgleiche Träne auf den Finger des hageren Mannes vor ihr niederging.
Ein seltsam starrer Gesichtsausdruck legte sich über das Antliz des Hühnen.


Wenn er sterben würde würde das im Namen seines geliebten Gottes geschehen.

Seines Gottes...und seiner Hohepriesterin.

Der Tumult um Bloody riss den Riesen wieder aus seiner Gedankenwelt heraus.
Nachdem er die letzten Schwaden der Finsterniss mit einem energischen Kopfschütteln aus seinem geist vertrieb wandt sich die riesige Gestalt dem Söldner zu.

"Naja, ich würde vorschlagen wir versuchen erstmal hier draus..."

Mit einigen schweren, stampfenden Schritten durchquerte der Koloss den Raum und griff nach den zerfetzten Seiten.

"...schlau zu werden. Ich meine, wenn dieses Drecksviech sich die Mühe macht jede einzelne Seite zu zerfetzen muss doch was wichtiges drinstehen, oder?" klebrige Blutreste rannen Dûhns hand hinab und verliehen der rauhen Haut einen bräunlichen Ton.
08.12.2003, 20:51 #171
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Erst hatte er den Neuangekommenen gar nicht beachtet, hatte sich eher auf die Reaktion der Priesterin konzentriert, wie sie sich wohl schämte, er verstand sich ja selber nicht, vor ein paar Tagen wollte er sie noch töten und jetzt, jetzt hatte er ihre Träne aufgefangen, schon verrückte Welt, dieses ganze Dorf und diese ganze Atmosphäre schienen wohl keinen Platz mehr für sowieso schon komischen Hass zu lassen, vielleicht war es nur für eine kurze Zeit so, aber im Moment fühlte er gar keinen Hass mehr auf die Hohepriesterin, eher eine Art Mitgefühl, er mochte es einfach nicht mitansehen, wie sie so da war, gut, um ehrlich zu sein war sie eine arrogante Frau, die sich ziemlich viel einbildete, aber trotzdem hatte sie eine Art Charme, die ihm dennoch Respekt abrung, außerdem wollte er keine traurigen Gesichter sehen, schon gar nicht von ihr. Lange hatte er leblos in ihr Gesicht geschaut, dann aber hatten die Worte von dem Söldner ihn aufschrecken lassen, er grinste sich noch eins, was der Frau sicher genauso geholfen hatte, als ob er gesagt hätte "Kaltes Wasser kühlt kalte Herzen". Dann aber wandte er sich endgültig von ihr ab, stand auf und verzog sich in eine Ecke des Raumes, der Tonfall dieses Idioten gefiel ihm nicht, seit dieser glatzköpfige Andere aufgetaucht war, schienen die beiden wohl zu denken, jetzt geht alles von selbst, sicher, jeder Versuch die gedrückte Stimmung zu heben war willkommen, aber das klang einfach nur übertrieben arrogant, als ob jetzt alles besser würde, wahrscheinlich hatte dieser Neue nicht mal die geringste Ahnung, was hier eigentlich los war.

Noch ein Neuer, hörte das denn nie auf. War das jetzt endlich der letzte, oder würden sie, vorausgesetzt sie warteten noch ein paar Tage, bald eine kleine Armee haben? Nun ja, um so mehr, um so besser konnte man sich denken, eigentlich war es ja gut für die Gruppe.

Medi hatte sich inzwischen wieder gefangen, er hatte sie schon wieder beobachtet, ganz unauffällig die glänzenden Wasserbahnen abgewischt und jetzt alle Blätter auf dem Tisch sammeln.

Wir müssen etwas aus diesen Blättern herausbekommen.

Nun ja, das konnten sie ruhig machen, er und Druid blieben hier stehen und schauten nun, wie sich alle um den Tisch drängten und der Magierin halfen, als ob nur einer eine Ahnung hatte, aber unbedingt dastehen wollte. Naja, er hoffte mal auf einen Erfolg.
08.12.2003, 20:57 #172
Errol
Beiträge: 346

Gähnend lehnte sich Errol in seinem Schaukelstuhl zurück, legte sich eine Decke über den Schoß, und fühlte sich einmal richtig wie ein Opa. Nur schade, dass die anderen nicht seinen Geschichten lauten wollten. Nun starrte er, wie das hier anscheinend so Brauch war, sinnentleert mit die-Welt-ist-so-schlecht-Blick aus dem Fenster.

Was hatte die tattrige Alte noch mal gesagt?
„Das was da draußen im Dunklen lebt, ist der Tod oder schlimmeres."

Errol konnte sich lebhaft vorstellen, wie ein Skelett mit einem schwarzen Mantel und einer Sense in den Händen durch die Dunkelheit schwebte und jedes Wesen, dass ihm in den Weg kam niedersenste. Oder hatte Tod einen schwarzen Staubsauger? Er war sich nicht sicher, doch diese Vorstellung beunruhigte ihn sehr, also verdrängte er sie wieder.
Er dachte an den Tag zurück. Zuerst waren sie ewig durch dieses schauderhafte Tal gelatscht, nur um dort dann in fürchterlich Häusern, die anscheinend von Trollen zum Spielen benutzt worden waren, von irgendeinem Teufelskult mit Blut besudelte Blätter aufzulesen. Und außerdem hatte ihn diese rätselhafte Schwarzmagierin angeschnauzt.
Hoffentlich würden sie morgen nicht noch einmal in die Schlucht gehen, irgendetwas beunruhigte ihn dort.
08.12.2003, 21:01 #173
meditate
Beiträge: 6.868

"hier gibt es zeichen. vögel und noch viel größere wesen, die auch flügel haben. dann finden sich auf den blättern symbole, die ich auch nicht kenne. ich weiß nicht, was das soll."

hilflos sah die magierin in die runde.

"ich leg mich hin. vielleicht findet arctus ja die möglichkeit einer deutung. einer sollte zu ihm und ihm die blätter bringen. ich glaube, das bringt mehr, als hier stundenlang diese zeichen anzustarren, von denen wir nicht mal wissen, ob es schriftzeichen sind.

"dûhn mein freund, lass deinen zorn ruhen. wir werden die lösung finden. beliar hat es uns zugetraut und wir werden es schaffen."

so zuversichtlich wie ihre worte klangen, so zuversichtlich fühlte meditate gar nicht. aber es hätte niemandem genutzt, wenn sie jetzt in panik verfallen würden.

amüsiert beobachtete sie das begrüßungsritual von schmok und bloody beobachtet. der kleine errol fühlte sich sofort zu den beiden hingezogen, schien es doch, als würde bei den unerschrockenen frohnaturen das überleben am einfachsten.

"könnt ihr euch leiser unterhalten? ich muss mich hinlegen. und so einfach, wie bloody es sich vorstellt, wird es wohl nicht werden, ganz sicher nicht."
08.12.2003, 21:52 #174
Arctus
Beiträge: 531

Arctus stampfte die drei Stufen zum Holztor hinauf. Dicke Scharniere säumten diese, hielten das Tor in den Angeln. Schwere poröse Steine bildeten das zerfallene, jedoch imposant wirkende Gebäude, zu dessen Kupel etwa ein viertel fehlte, säumten die Trümer den dahinter liegenden Friedhof. Viele, mit mühe hergestellte Kirchenfenster, waren zerbrochen. Der Wind piff herrscherisch durch die steinernen Gemäuer der Kapelle, sog jeden in den umheimlichen Bann eines alten Gebäudes. Ebenso alt und zerfallen wirkte der Mann, der das Tor aufhievte, schwer atmend den Jungen begrüßte und ihn hinein bat.
„Was ist geschehen?“, fragte er aufgebracht und eilte gleich den langen Kirchengang entlang. Viele Kerzen leuchteten, vom Wind angestubst, gaben dem Ganzen einen Touch von Heiligkeit.
„Ich habe zu Innos gebetet, als ich all die Ziegenmelker schreien hörte. Schwere Erdbeben ließen das Gestein erzittern und tief in meinem Inneren konnte ich einen schwarzen Sog fühlen, der mich meiner kräfte beraubte. Ich fühle mich so alt.“
Arctus schritt näher an den alten Priester heran. Er hatte das selbe gespürt. Als hätte sich eine unsichtbare Hand um seine Kehle gelegt und ihm den Atem genommen, nein noch viel mehr. Sein eigenes Ich.
Verstört sah er zu Boden. Er konnte den Alten verstehen, fühlte er sich grade auch wie ein alter zerbrechlicher Mann, der zu nichts mehr im Stande war. Am besten wäre er wohl auf dem Friedhof hinter der Kapelle aufgehoben.
„Ich kenne es! Gester ... es war schrecklich.“, stotterte Arctus. Er wäre am liebsten im Haus der Bäuerin geblieben und hätte weiter im seichten Stroh gezittert, doch die dunkle Priesterin hatte ihn erstaunlich Kraft zugesprochen. Jetzt, da er so vor dem Pfaffen stand und seine Schwäche zugeben musste verfluchte er sie dafür.
„Sprich mein Junge! Was ist geschehen. Warst du da mit deinen Freunden?“, forderte der Pfaffe mit ernstem Gesicht Arctus auf.
„meine Freunde?“, antwortete dieser verwirrt.
„Egal wer. Jetzt sprich endlich, bei Innos!“, beschwörte er nun grade zu, doch leider hoffte er auf den falschen Gott.
„Ersparrt mir euer gebabbel über Innos. Ich will nichts davon hören! Es wäre besser, wenn ihr mich wieder zu eurer Bibliothek führt. Ich brauche eure Notizen, am besten das Buch namens „Necronicum“.“
Der Pfaffe funkelte ihn aus den tief im Schädel liegenden Augen an, wandte sich dann jedoch ohne Worte um. Es war wohl der Augenblick, in dem er in Erfahrung gezogen hatte, dass Arctus kein Langfinger seie, sonder wirklich ein gesannter Beliars.
„Ich werde dir meine Notizen geben. Mehr nicht!“, versicherte er im laufen ernst.
„Das dürfte für den Anfang genügen. Gestern war ich beim Hof des alten Wathley!“
„Was ist passiert? Ein Junge in deinem Alter sollte sich nicht an solchen Plätzen rumtreiben.“, rief er erregt auf. Sein schlodriges Doppelkinn flatterte etwas hin und her und seine Hand zitterte mehr, was der Fakel nicht grade gut tat.
„Es war da. Das Dunkle, dass all unsre Kräfte gezogen hatte. Irgendetwas schlimmes ist passiert, doch ... doch konnte ich nicht sehen was passiert war.“, er log. Natürlich verriet er dem Pfaffen nicht, dass er das Bewusstsein verloren hatte.
„Du konntest es nicht sehen?“, fragte dieser ungläubig und drückte den Fakelständer herunter, der den Wandmechanismus zur Bibliothek auslöste.
„ja, es spielte sich in der Farm ab und diese war .. fest vernagelt. Ich bin kein Mann der Waffen, schon gar nicht der Körperkraft, wenn ihr versteht.“, versuchte sich Arctus heraus zu reden.
„Wenn ihr überhaupt schon ein Mann seit!“, spottete der Alte, zog nun an dem Buch, dass das Bücherregal aufschwingen ließ. „Da sind wir. Schnapp dir all die Blätter da!“
Arctus tat wie ihm befohlen, sammelte sie Sorgfältig in eine alte Ledermappe und machte sich dann so schnell es ging wieder aus dem Raum.
„Seit ihr sicher, dass ihr mir nicht das Buch überlassen wollt?“, hakte er noch ein weiteres mal nach. Der Alte nickte. Nie im Leben würde er dieses Instrument der Macht einem Jungen in die Hand drücken.
„Nun gut, so soll es sein“, sprach Arctus, „doch klagt mir im nachhinein nicht, wenn ihr euch im Schlunde eines Monstrums befindet!“
Der Priester musste lachen. „Solche Worte aus dem Munde eines kleinen Jungens. Innos meint es heut gut mit mir.“
„Seit froh, dass mir meine Kräfte genommen worden. Andererseits würde ich mir das Buch nehmen und ihr wäret nicht mehr unter den Lebenden!“, zischte Arctus nun unter zusammengepressten Lippen hervor. In Abwehrhaltung stand er ungefähr einen Schritt vor dem Priester, funkelte ihn aus abgrundtief bösen Augen an. Noch eine Weile starrte ihn der keidebleiche Priester an, dann fuhr er im herrscherischen Ton fort,
„jetzt scher dich aus meiner Kirche du Unhold. Am besten du kommst nicht mehr wieder, nein, am besten du verschwindest aus Llundoll. Deine Hilfe ist nicht erwünscht!“
„Das werden wir sehen!“, schrie ihm Arctus aus voller Kehle ins Gesicht, wandte sich um und schritt aus der Bibliothek, die endlose Krypta entlang und schliesslich die Treppen hoch zur Kappele, um dies in völliger Dunkelheit, nur mit einer ledernen Mappe zu verlassen. „Das werden wir sehen.“, flüsterte er noch einmal leise und rannte los, so schnell ihn seine Beine tragen konnten.
08.12.2003, 22:36 #175
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Niemand hat etwas von einfach gesagt, ich wollte bloss zur Tat auffordern. Schlaft gut meditate!" meinte der Söldner und ging dann wieder hinüber zu Schmok.
Man kam sich hier ziemlich verloren vor, besonders weil ziemlich viel im unklaren war.
"Wenn es denn stimmt das wir alle von irgendwelchen Göttern hergeschickt wurden, welcher gottverdammte Gott hat es dann gewagt uns hier her zu schicken?" flüsterte Bloody dem Wirt zu. Wichtiger war aber noch... wieso gerade Lee's Söldner, die ja nun mit Magie wirklich nichts am Hut haben?
"Vor allen Dingen stört mich die grosse Anzahl der Beliarsanhänger, wer weiss was Beliar im Schilde führt, wieso sind keine Wassermagier oder Feuermagier hier? Einen Sumpfbaal seh ich hier auch nirgends, obwohl der Kleine da im Schaukelstuhl sieht schon irgendwie nach Sumpfratte aus! Vielleicht ein getarnter Baal?"
Schmok und Bloody grinsten ein wenig und schwiegen dann eine Weile, tut ja auch mal Not die Stimmbänder ein wenig zu schonen. Das müsste mal jemand den Ziegenmelkern erklären.

Im nächsten Moment klopfte es an der Tür. Als erster reagierte der lange Dûhn und stapfte mit seinen schweren Schritten zur Tür. Arctus betrat mit einer Ledermappe das Haus und Dûhn schloss sofort die Tür hinter seinem Gesinnungskollegen. Irgendwie wirkte der junge Arctus ein wenig aufgelöst, vielleicht sogar ärgerlich. Wahrscheinlich wusste er das eine lange Nacht vor ihm lag.
Da hat er ne Menge zu tun! dachte sich Bloody als er die ganzen Papierstapel auf dem Tisch sah. Nicht nur die Schriftstücke aus dem zerstörten Haus, nein auch die von ihm persönlich herbeigeschafften Papiere musste Arctus sich ansehen.

Der Söldner entzündete sich einen Traumruf und schaute dann ein wenig umher. Druid und der Dunkle standen in der gegenüberliegenden Ecke und wirkten nicht so als interessiere es sie überhaupt was hier passierte.
"Ganz schön langweilig nicht wahr? Wie wärs wenn der geheimnisvolle Typ uns was vorsingen würde, hier fehlt nämlich gute Stimmung!" frech grinste der Söldner den blonden Mann an und plauschte dann wieder weiter mit Schmok. ...
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