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Onars Hof # 15
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18.01.2004, 15:14 #51
Eorl
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Schlag um Schlag drängte Eor seie Gegnerin weiter zurück, und damit auch weiter in den Wald hinein. Doch schien es das jeder Schritt den sie zurückweichen musste ihr neue Kraft gab, und ihre Augen funkelten ihn ebenso wütend an wie die Augen eines Wargs. Dann kreuzten sich ihre Klingen und sie standen einen Augenblick lang reglos da, schauten sich durch die gekreuzten Schwerter hindurch an. Eorl drückte mit aller Kraft gegen Aeryns Klinge, dann riß er seine Klinge plötzlich gänzlich in die entgegengesezte Richtung, sodass sie von der Wucht ihres eigenen Schwertarmes zur Seite gerissen wurde. Er nutze den Schwung seiner Waffe zu einer schnellen Drehung aus und währned sie noch damit beschäftigt war sich wieder aufzurichten, schmetterte er ihr den Knauf des Schwertes an den Hinterkopf.
18.01.2004, 15:18 #52
Errol
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Errol lehnte mucksmäuschenstill an einem Baum. Was war da los? Mit einem mal war das Kampfgeräusch verstummt, doch er hatte kein „Gargl!“ „Argh!“ oder ähnliches Gestöhne gehört, welches Menschen normalerweise von sich gaben, wenn sie bemerkten, dass da ein Schwert in ihnen zwischen Brustkorb und Bauch steckte.
Doch nun ging es weiter. Schlag auf Schlag. Errol tapste weiter durch das Gehölz, bis er das Schnaufen der Kämpfer hören konnte. Wagemutig wagte der Waffenknecht einen verstohlenen Blick über das Gebüsch, hinter dam er sich versteckte auf die beiden Kämpfer. Er traute seinen Augen nicht: Das war die vermummte Blechkiste, die dort mit einer seltsam gekleideten Frau kämpfte, vielleicht sogar eine dieser Amazonen. Sollte er ihm helfen? Doch nein... was war das... dieser verdammte Schnupfen... dieses Kitzeln in der Nase...
18.01.2004, 15:25 #53
Aeryn
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Die nächsten Momente zogen unendlich langsam an Aeryn vorbei. Sie sah seine Waffe aus den Augenwinkeln auf sie zukommen… sie wollte… sie…

Der Schmerz traf sie unvermittelt und hart, riß sie von den Beiden und schleuderte ihren schlanken Körper, wie eine leblose Puppe ins Unterholz des Waldes. Äste knacken, bohrten sich brechend in ihre Haut, dort, wo an den Stellen ihrer amazonenhaften Rüstung kein Leder war.

Dunkelheit umfing die Kriegerin. Kalter Schnee schmolz an ihren vollen Lippen. Die Momente zogen vorbei…

… unendlich langsam…

Der Griff des Schwertes noch immer fest umklammert in ihrer Hand. Intinkt trieb sie zurück ins Licht. Überlebenssinstikt.

Ihr Körper bewegte sich nach geraumer Weile wieder, plötzlich richtete sie sich auf, sprang auf ihn zu. Das Schwert zum Angriff bereit.

„Ergibt Dich, Du Narr!“ keuchte sie mit rauer Stimme.

Schnee schmolz auf ihren zarten Lippen und rann als Wasser das Kinn herab.
18.01.2004, 15:32 #54
Eorl
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"Tut mir leid", erwiderte Eorl, und wunderte sich einen Augenblick darüber, das er es ehrlich meinte.
"Das kann ich nicht. Wenn mich deine Kumpels da unten erwischen würde das auf die Garde zurükfallen, und da es meine eigene Entscheidung war kann ich das leider nicht zulassen."
Er parierte ihren Angriff, schlug selbst wieder zu, traf sie mit der flachen Seite des Schwertes an der Hüfte. Langsam dränget er sie weiter in den Wald hinein, weg vom Hof. Und ebenso langsam, aber unaufhaltsam, ließ ihre Kraft nach. Sie hatte noch nicht genug Erfahrung mit dieser Art von Kampf, hatte sich von ihrer Wut verführen lassen, und war zu ungestüm auf ihn eingedrungen. Jetzt waren ihre Reserven beinahe erschöpft.
18.01.2004, 15:39 #55
Aeryn
Beiträge: 468

Ihre Kumpels? Sie hatte ihn erwischt und gestellt, und sie würde ihn zur Strecke bringen! Keiner der anderen hatte sich um die Sicherheit des Hofes geschert. Aeryn fluchte, als sie merkte, daß sie immer mehr an Boden verlor, schon jetzt hatte er sie weit in den Wald zurückgedrängt. Ihr Atem ging keuchend. Sie spürte wie ihre Kraftreserven sich dem Ende neigten.

Es gab nur eine Möglichkeit!

Sie ließ sich weitere zwei Schritt zurückfallen, diesmal bewusst, bevor sich nach vorne stürmte, zum letzen Angriff. Wenn sie es jetzt nicht schaffte seine Verteidigung zu durchbrechen, wurde sie es nicht mehr schaffen. Schon jetzt spürte sie die Erschöpfung deutlich.

Ein heller Schrei, der Schrei einer Kriegerin, im letzten verzweifelten Angriff.

Lieber auf den Füßen sterben, als auf den Knie leben, schoß es durch ihren Kopf.

Und in ihrem Angriff spürte der Ritter Kraft und Stolz.
18.01.2004, 15:42 #56
Errol
Beiträge: 346

„Huuuachuh!“
Wie ein Kriegsschrei durchhallte der gewaltige Nieser den Wald.
Verdammt. Jetzt konnte er sich nicht mehr verstecken und würde eine offenen Kampf wagen müssen. Errol spuckte verächtlich aus; All das hatte er diesem dämlichen Wirt zu verdanken, der ihn gewissenlos vor die Tür gesetzt hat. Er schwitzte – ein guter Plan musste her, denn wenn der Körper nichts hergab, musste Psychologie helfen. Nach einem Moment des Überlegens sprang Errol wie ein Katze aus dem Gebüsch.
„Hyyyyaaaargh!“ schrie er mehr verzweifelt als wild, doch anstatt einer saftigen Wade bekam sein Gebiss eine harte Wurzel zwischen die Zähne. Wehleidig blickte er der Wade hinterher, die sich gerade eben durch einen Sprung auf die Kampfbüchse zubewegt hatte.
18.01.2004, 15:50 #57
Eorl
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Eorl drehte sich halb auf die Seite, wartete auf ihren Angriff, stieß das Schwert der Kriegerin mit seiner Klinge zur Seite und ließ sie ins Leere Laufen. Ein weiteres mal schlug er ihr den Schwertknauf an den Hinterkopf, und diesmal erschlaffte die schlanke Frau. Eorl steckte sein Schwert ein und warf einen Blick zu Errol, der hinter einem Strauch hervorgekommen war und nun aufhänden und Knien dasaß und auf einer Wurzel herumkaute. Der Ritter hob die Brauen.
"Das ist sicherlich eine äußerst innovative Methode um Heilkräuter zu suchen." kommentierte er den seltsamen Auftritt des Soldaten.
Er nahm Aeryns Schwert an sich, und rannte ein paar Schritte in Richtung Hof zurück um seinen Zweihänder zu holen. Als er zurückkam hatte sich Errol aus seiner mißlichen Haltung aufgerichtet und betrachtete neugierig die bewustlose Kriegerin.
"Komm." wieß Eorl den anderen an. "Ich brauche deine Hilfe."
Er hob Aeryn sanft vom Boden auf und legte sie sich über die linke Schulter, Dann lief er so schnell er konnte in den Wald hinein. Errol folgte ihm trotz eines nicht näher definierbaren Brummelns ohne lästige Fragen zu stellen.
18.01.2004, 15:57 #58
Aeryn
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Der Körper der Kriegerin sank bewusstlos in den Schnee.

Finsternis.
18.01.2004, 15:57 #59
Trulek
Beiträge: 1.337

Trulek hatte die Nacht in der Taverne verbracht. Halb wachend, halb schlafend lag er auf seinem Hocker, doch nun war er aufgewacht. Schnell hatte er die Taverne wieder verlassen, denn er erschreckte sich, als er sah, dass die Sonne schon ziemlich tief stand.
Entschlossen wollte er den Weg hinunter gehen, und es wunderte ihn sehr, dass die Kriegerin nicht mehr dort stand. Irgendwie hatte es gestern so ausgesehen, als wollte sie noch etwas länger dort bleiben und jetzt war sie einfach nicht mehr da, fort! Grübelnd schaute sich der Söldner in der Gegend um, doch es war nichts und niemand zu sehen, außer den Leuten auf dem Hof.
Kurzerhand drahte er wieder und ging zurück in die Taverne um sich dort noch mal richtig umzuschauen. Es war recht voll drinnen, schließlich war es ja auch recht kalt draußen. An einem Tisch saß der Mann, den Trulek gestern gesehen hatte, der zusammen mit der Kriegerin Wache gehalten hatte. Entschlossen ging er auf den Tisch zu und setzte sich hin um den Mann anzusprechen. Er wusste nicht genau wie er anfangen sollte, deshalb fing er gleich mit der Tatsache an.“Die Frau!? Wo ist sie? Gestern sah sie nicht so aus, als wolle sie gleich wieder abziehn und nun ist sie fort!“ Trulek wartete die Reaktion ab.
18.01.2004, 16:23 #60
Sly
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Der ehemalige Söldner saß in der Kneipe und trank gemütlich eins der besseren Biere die Schmok so zu bieten hatte. Dabei unterhielt er sich mit dem kleinen Banditen Frodo, der mal wie immer keine schuhe anhatte und bei dem die fußbehaarung zu viel abbekommen hatte. Außerdem war er nicht gerade hoch gewachsen. Viele nannten ihn hinter seinem Rücken halbling.

Doch da kam schon der Mann von gestern rein. Dieser Schütze und erkundigte sich wo diese Frau sei. Einen Moment überlegte der ehemalige Söldner dann sprang er auf. Aeryn ist weg?" Der ihm gegenüber nickte nur und bevor dieser auch etwas anderes gesagt hatte war er schon aus der Taverne geeilt und an die Stelle um Aeryn zu suchen.
18.01.2004, 16:38 #61
Eorl
Beiträge: 794

Eorl kam wieder aus dem Wald, und ging hinunter zummTrainingsplatz. Er hatte seinen Zweihänder noch immer auf den Rücken, auch Bogen und Kurzschwert waren noch an ihrem Platz. Die Spuren die sie im Schnee hinterlassen hatten, hatte er größtenteils mit einem Tannenzweig verwischt oder anderweitig beseitigt. Nur am Platz des Kampfes selbst, hatte er einige übriggelassen, und all jene, die zu Aeryns Stiefel gehörten zertrampelt, sodass der Eindruck entstand er sei allein hier oben gewesen. Aeryns Schwert hatte er ein Stük abseits des Kampfplatzes verscharrt als er zurückgekommen war und nun fühlte er sich wieder relativ sicher. Es half nichts, er musste das Schauspiel durchhalten. Die Abdeckplatte war wieder sicher angebracht, er würde sie kein zweites mal verlieren. Also ging er um die Scheune herum, wie ein Jäger der den ganzen Tag trainiert hatte, und suchte sich einen Platz in einer Ecke des Gebäudes. Auch wenn es nicht vom Training herrührte war er doch hundemüde.
18.01.2004, 16:49 #62
Sergio
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Seit einiger Zeit schon saß Sergio auf der hölzernen Bank vor der Scheune gegenüber der Taverne, neben der er auch eingeschlafen war. Seine Gliedmaßen schmerzten, denn der Schlafplatz war nicht gerade angenehm gewesen. Er konnte sich nur noch daran erinnern, wie er zu der Bank gegangen war, um sich dort hinzusetzen, und seine Augen einfach zugefallen waren. Also schlussfolgerte der Wegelagerer, dass er neben die Bank gefallen sein musste und einfach schlafend dort liegen geblieben war.

Jetzt saß Sergio jedenfalls auf der Bank und kaute gelangweilt auf einem großen Stück Brot herum. Der letzte Abend war sehr lang geworden, alle hatten bis tief in die Nacht gefeiert und waren dann entweder nach Hause gegangen oder – so wie Sergio – irgendwo auf dem Hof eingeschlafen. Er wusste nicht warum er hier herumsaß, dachte allerdings auch nicht darüber nach, sondern starrte gedankenlos in die Gegend.

Der Hof war schon wieder belebt und überall wuselten die Leute geschäftig umher. Andere lagen einfach in der Ecke und schliefen, so auch die Milizen, die eine Schlägerei angezettelt hatten (obwohl sie wohl eher betäubt vom Alkohol und den Fäusten der Söldner waren). Als Sergio so vor sich hin starrte, fiel ihm plötzlich ein, was er schon die ganze Zeit über erledigt haben wollte: Er hatte auf der Feier den Drachenjäger Fisk erblickt, der ihm die Fähigkeiten im Einhandkampf beigebracht hatte. Sergio wollte bei ihm nachfragen, ob es nicht noch mehr für ihn über den einhändigen Kampf zu lernen gab. Eilig sprang der Wegelagerer auf und ging auf einen herumstehenden Söldner zu.

„Fisk? Ja, den hab ich gesehen, ist in der Taverne verschwunden. Sollte noch da drin sein.“, erwiderte der Söldner gelangweilt auf Sergios Frage. Sergio begab sich also sogleich in die Taverne und hatte Fisk auch gleich erblickt. Schnell begab er sich zu ihm und sprach ihn an: „Hey du, kennst du mich noch?“
18.01.2004, 17:34 #63
Claw
Beiträge: 3.452

Claw verliess schnell wieder die Banditenburg und überquerte die Schafsweide, ohne den Bauern, die dort rumlungerten eines Blickes zu würdigen. Er wusste, dass er nun als Söldner keine Bauern mehr verprügeln durfte, da er ja den Hof beschützen musste, notfalls mit seinem Leben. Aber im Moment plagten ihn ganz andere Sorgen, nämlich die, fähige Söldner zu finden, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen würden. Er hatte beschloss, dem General nichts zu erzählen, da dieser den Plan wohl vereiteln würde, aber schlussendlich war es ja in Lees Interesse.
Doch wen sollte Claw jetzt ansprechen ? Wo waren die fähigen Söldner, wenn man sie brauchte ? Die meisten lagen den ganzen Tag in der Taverne, oder draußen im Matsch und soffen sich zu, anstatt den Hof zu verteidigen. Aber irgendwo musste es doch noch einige Söldner geben, die treu zu Lee standen und auch nicht einfach so irgendwo rumgammelten. Claw war so ein Söldner, doch allein konnte er sein Vorhaben vergessen. Die Banditen würden ihm zwar folgen, aber sie waren nicht mehr soviele, wie vor dem Angriff auf die Stadt. Das hieß, immer noch zu wenig Mann. Also beschloss Claw, die Taverne aufzusuchen, in der Hoffnung, dort ein paar passende Männer zu finden.
18.01.2004, 19:55 #64
Erend
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Das erste Mal seit Beginn des Essens hob Fisk den Kopf und sah zu seinem ehemaligen Kollegen. Schweigend nickend bejahte er die Anfrage des Magiers und blickte wieder gen Tisch. Seine rechte Hand streichelte sanft über die Schulter der Schwarzmagierin, als er kurz zu ihr hinauf sah und von dort aus wieder zu Cain. „Ring des Wassers..“ murmelte er in seinen Dreitage-Bart, wobei er leicht zu grinsen begann, „Die Nummer gefällt mir. Ich bin dabei!“. Cains entlasteter Gesichtsausdruck ließ das Grinsen des Drachenjägers nur noch breiter werden, und gerade wollte er sich aufrichten und dem Magus die Hand reichen, um die Absprache zu besiegeln, als ein weiterer Mann zu der Runde stieß. Auf seine Anfrage, ob Fisk ihn noch kenne wich die zunächst verdutzte Miene einem Lächeln, welches dem ähnelte, dass der Waldläufer auch nach Cains Ansprache aufgesetzt hatte. „Sergio…!“ sprach Fisk in einem leisen, jedoch vernehmbaren Ton, welcher bald von den lauten Stimmen der anwesenden Söldner übertönt wurde.

Beim Versuch sich aufzurichten rutschte Fisks Hand von der seiner Geliebten ab, was in dazu veranlasste, zu ihr zu blicken. Ihr ermutigender Blick jedoch ließ ihn, nun zum dritten Mal, ein Grinsen aufsetzen und veranlasste ihn dazu, ihre Hand loszulassen und sich aufzurichten. Er tätigte einige Schritte gen Sergio, wobei er Cain im Vorbeigehen auf die Schulter klopfte.
„Ich werde den Mund halten. Du kennst mich!“. Ein Zwinkern ließ den Wassermagier aufatmen, wodurch sich auch Fisk erleichtert fühlte. Er fühlte sich nun weitaus wohler als noch wenige Minuten zuvor, in jenen, in denen Cain sich zu ihnen gesetzt und in rätselhafter Weise zu sprechen begonnen hatte. Dann, ohne das Fisk davor gewarnt wurde, drückte ihm Cain etwas in die hohle Hand. "Trage ihn immer. Es ist unser Erkennungszeichen. Und erkläre niemandem, der nicht zum Ring gehört, weshalb du ihn trägst. Achte auf Leute die ebenfalls einen solchen Ring tragen. Sie gehören vermutlich zu den Unseren.". Der Drachenjäger blickte in seine Hand und besah den Ring, welchen er soeben von dem Magus erhalten hatte - ein Aquamarinring. Bedächtig zog Fisk ihn über seinen unbehandschuhten Ringfinger, bevor er Cain nochmals ansah und grinste. Dann entfernte er sich. Er hatte seinen ehemaligen Schüler schon nach wenigen weiteren Schritten erreicht erreicht und war vor ihm stehen geblieben. Sein Grinsen hielt noch immer, sodass er mit freundlicher, unerschrockener Miene fragte:

„Was treibt dich her?“
18.01.2004, 20:13 #65
Ceyx
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Kühler Wind blies über den Hof. Ceyx fröstelte, als er aus der Hütte trat. Es roch nach frischem Schnee, nichts, was Ceyx sehr schätzen würde. Er mochte Schnee nicht. Doch, eigentlich mochte er ihn. Solange Ceyx selber in einer warmen Hütte sass, ein warmes Feuer gemütlich vor sich hin prasselte und wärme spendete, und wenn er dann den Blick nach draussen wandte, eine zugeschneite Landschaft erblickte, vollkommen weiss, der schwere Schnee die Bäume unter ihrer Last ächzen lies, ja, das war doch ein Anblick, der dem Auge schmeichelte.
Aber im Grunde genommen, die meiste Zeit war Schnee nur lästiger Matsch, der draussen rumlag, und an den Schuhen kleben blieb, womit man dann das ganze Haus verdreckte.
Mit wenigen Schritten war der neue Zweihandlehrmeister am Kampfplatz, der nun wieder frei geräumt worden war. Er hatte zwar mit Barude vor zwei Tagen trainiert, jedoch hatte er ihm kaum mehr als einige Grundlagen gezeigt. Das gleiche, was er nun heute auch noch Jabash zeigen würde.
Handhaltung, zwei, drei einfach Schläge, Fussstellung, Schritt und Schlag.
Und dann würden sie zum wirklich witzigen Teil kommen.
Krafttraining.
Von seinem Lehrmeister wusste er, wie viele an dem harten Training gescheitert waren. Nur diejenigen, die bereit waren, die Zähne zusammenzubeissen, und alles zu geben, und sich verbessern wollten, konnten bei ihm bestehen.
Ceyx wollte wissen, wie lange die beiden bei Eimer heben aushalten würden. Aber nun mussten seine Schüler erstmal kommen.
18.01.2004, 20:16 #66
Sergio
Beiträge: 534

„Och, ich hab dich gestern auf der Hochzeit herumlaufen sehen und da dachte ich mir, ich könnte ja vielleicht noch ein bisschen was von dir lernen. Im Einhandkampf meine ich. Der Weg ins Minental war mir zu weit.“, antwortete Sergio auf Fisks Frage und erwiderte das Grinsen. "Du willst noch mehr lernen? Nun, warum nicht. Warte einen Moment, dann können wir sofort aufbrechen - ins Räuberlager.", erwiderte der Drachenjäger seinerseits und begab sich wieder zu dem Tisch, an dem er gesessen hatte. Sergio wartete...
18.01.2004, 20:36 #67
Erend
Beiträge: 4.703

Wortlos schritt Fisk an dem Magus vorbei, direkt auf die Schwarzmagierin zu. Behutsam legte er seine Hand auf die Tischkante und beugte sich hinab zu der noch immer sitzenden Frau. Seine Rechte strich durch das violett schimmernde Haar der Frau und seine Augen sahen einige Momente lang in die unergründbaren, verzaubernden Ihren, bevor er zu sprechen begann: „Ich muss dich jetzt verlassen. Bitte vergiss mich nicht. Wir sehen uns bald wieder, ich weiß es.“

Es dauerte einige Sekunden, bis er es vermochte, sich aus ihrem fesselnden Blick zu lösen. Als er es jedoch vermochte, richtete er sich auf, wandte sich von der jungen Frau ab und trat an Cain heran. Er klopfte dem immer noch sitzenden Mann auf die Schulter, dann sprach er: „Denk dran, du hast mich an Bord. Wenn es etwas gibt, schicke mir einen Boten. Ich habe stets ein offenes Ohr und ein treues Schwert.“

Nachdem er sich auch von seinem ehemaligen Kollegen abgewandt hatte, gesellte er sich zu dem wartenden Sergio, winkte den Beiden ein letztes Mal und zog dann die braune Kapuze seines Mantels über die strubbeligen Haare. Während er an seinem Schüler vorbei schritt, klopfte Fisk ihm auf die Schulter. Sergio verstand und folgte dem Drachenjäger sogleich, durch den Gang hinaus ins Freie.

Eine kühle Brise stieg dem Waldläufer entgegen, welche jener erleichtert einatmete. So sehr es ihn auch schmerzte, Xalvina abermals zu verlassen, so war er doch froh, endlich aus der stickigen Taverne hinaus zu sein. Seine Hand fuhr für einen Moment hinauf zu seinem Kinnbart und kraulte jenen einige Sekunden, als Fisk plötzlich jemand ins Auge fiel. Trulek. Der Mann, mit dem er auch zum Hof gelangt war. Die, ein wenig in Trauer verfallene, Miene des erfahrenen Kriegers wandelte zu einem schwachen Lächeln, als er Sergio kurz das Zeichen zum warten gebot und auf Trulek zu ging.

Es dauerte nicht lange, da hatte er den ehemaligen Sumpfler erreicht und ihn auf sich aufmerksam gemacht. So überrascht Trulek auch schien, so gelang es ihm doch, zuerst zu sprechen:


„Hey Fisk! Ich hab’ dich gesucht! Ich will zurück ins Räuberlager, kommst du mit?“

Anscheinend schien der Drachenjäger die gleichen Gedanken gehegt haben wie Fisk selbst, jedenfalls ersparte er ihm überflüssige Worte und zwang ihn nur zu einem ernst gemeinten Nicken. Gemeinsam kehrten sie zu Fisks frischgebackenem Schüler zurück, welcher ebenfalls startklar war. Und so machte sich die Gruppe auf den Weg zurück ins Räuberlager, um dem finsteren Minental ein weiteres Mal zu trotzen.
18.01.2004, 20:56 #68
Trulek
Beiträge: 1.337

Es war hoffnungslos in der Dunkelheit weiterzusuchen, deshalb reichte der Söldner seinem Gegenüber das Schwert der Kriegerin und verabschiedete sich. Immerhin schien dieser sie besser zu können und würde sie weiterhin suchen.
Trulek derweil ging rasch durch die Büsche den Weg den sie gekommen waren zurück auf den Hof um sich dort auf eine Bank gegenüber der Taverne zu setzen, aus der Schmatzgeräusche und Gluckse kamen.
Er machte es sich richtig bequem, schaute auf in den Himmel. Jetzt hielt es ihn nicht mehr lange auf dem Hof. Lange hatte er nicht warten müssen, denn sogleich kam Fisk aus der Taverne, noch mit einem anderen im Schlepptau. Überrascht fragte der Söldner ihn ob er wieder mit ins Räuberlager kommen würde. So hatten sie sich zu dritt aufgemacht.
19.01.2004, 00:41 #69
Xalvina
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“Ich kenne Jharkendar besser wie nie jemand Anders Cain. Ich kenne Zugänge und unterirdische Anlagen. Ich kann die alten Sprachen nicht nur entziffern
– ich spreche sie sogar alle 3 insgesamt.

Ein Geheimbund also.
Und du steuerst dieses Unternehmen,
oder liegt sie in den Fittichen der heiligen Allianz?“

Die Dämonenbeschwörerin blickte dem Wassermagier und ihrem Gefährten in die Augen zu sehen. Sie kannte ihn und sie glaubte dass sie ihm inzwischen vertraute. Aber sie wartete nicht auf seine Antwort auf ihre Frage, denn sie konnte sie bereits aus seinen Augen her lesen.

„Ich lasse mich nicht unterordnen und ich nehme weder Befehl noch Regeln an. Aber du weißt auf mich zu vertrauen und solange du es tust, werde ich dasselbe tun. Ein Geheimbund soll ein Geheimbund sein. Ich werde dieses Geheimnis für mich behalten. Ich tue nichts für Geld noch für Auszahlungen, sondern etwas zu verstehen, was sich euere Welt nennt. Ich will nichts als die Wahrheit, Wissen und ein wenig Klarheit. Weder erkannt möchte ich sein, noch soll über mich gesprochen werden. Ich werde nicht in den Betten schlafen und auch nicht von eueren Speisen nehmen, noch Geld oder Lohn. Auf eueren Treffen werde ich stets im Verborgenen bleiben.

Aber ich werde da sein wann immer du mich brauchst.
Wenn du mit diesen Bedingungen leben kannst.“

Ihr Gesicht war Ausdruckslos und einen Moment lang hatte es wieder diese eisige Kälte angenommen, welche so uneindringlich und leblos war, als sie ihre Beweggründe und Forderungen nannte. Doch dann schob sich wieder das einfache Lächeln wieder auf ihrem Gesicht und die düstere Atmosphäre wich davon, als sie aufstand. Sie legte dem Wassermagier ihre Hand auf seine Rechte Schulter als sie ihm ein weiteres Mal anschaute und grinste.

„Wir werden uns wieder sehen, Cain.“

Daraufhin wandte sich von ihm ab und nahm ihre Tasche, welche sie sich über die Schulter hängte und den Blumenstrauß aufgriff. Es war nun Zeit zu gehen, zurück ins Kastell, zurück zum Zirkel. Auch wenn es wieder die Einsamkeit hieß, so wusste sie dass sie Cain wieder sehen würde. Wie auch Fisk. Lange Zeit standen sie sich der Drachenjäger draußen vor der Taverne gegenüber und sagten sich kein Wort, allein ihre Blicke sagten sich alles, was sie brauchten. Nur ein leichtes Lächeln konnte die Schwarzmagierin von sich geben, als sie seine Hand hielt und sie genau gemustert hatte. Xalvina hätte ihm am liebsten noch etwas gesagt ihn umarmt oder sogar noch einen Kuss gegeben, doch sie hielt es besser seine Hand langsam loszulassen, sich einfach umzudrehen und davon zu gehen. Ohne ein Wort. Ohne ein Zeichen. Es regnete nur.

Sie hasste Abschiede.
Sie hasste es weil ihr Herz wehtat.

Eigentlich wollte sie ihn nicht verlassen, wo sie doch so kurz zusammen waren. Sie wollte sich nicht aus seiner Nähe lösen und die Wärme gegen die kalte Einsamkeit einzutauschen. Aber es würden noch viele Abschiede vergehen, bevor sie für immer zusammen sein konnten oder durften. Ein Tag konnte so viele Veränderung mit sich führen. Das Leben schien stets mit Veränderungen gefüllt sein. Aber sie wusste, dass sich zwischen ihnen nichts ändern würde. Sie wusste dass ihre Liebe diesen Veränderungen wohl stand halten würde, doch würde er selbst bereit sein, diesen Weg zu gehen? Würde er bereit sein, dem Schicksal entgegen zu sehen, welches ihm bevorstehen würde wenn er sich für sie entschied? Ihr Haar klebte bereits nass und schwerlastend an ihrem Körper. Wassertropfen rannen ihr durchs Gesicht bis zum zarten Kinn herunter, bis sie hinunter fielen als sie den Pfad folgte, der immer weiter vom Hof hinweg führte. Noch immer stand er dort hinten und sah ihr nach. Noch ein letztes Mal drehte sie sich beim fortgehen um. Nur eine stille Trauer blieb auf ihrem Gesichtsausdruck zurück.
19.01.2004, 15:01 #70
Eorl
Beiträge: 794

Eorl schnaufte etwas, als er seinen Zweihänder schwang, und sich bemühen musste, trotz des Schwunges der Waffe auf den Beinej zu bleiben. Gestern abend war er noch einmal wach geworden, als er Ceyx auf dem Trainingsplatz gehört hatte. Er war hinausgegangen, und der Lehrer hatte ihn zum Eimerheben verdonnert, was Eorl dann auch mehr oder weniger begeistert tat.Trotz der Tasache das er hundemüde war hatte er recht lange durchgehalten, was er der Arbeit in der Schmiede verdankte, aber Ceyx war nicht wirklich zufrieden gewesen. Er schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben, seine Schüler immer über dessen Grenzen hinaus zu fordern, um so das letzte aus ihnen herausholen zu können. Eorl war das eigetlich recht, nur so lernten sie wirklich etwas, aber hin und wieder hatte er sich schon dabei ertapppt, das er den anderen am liebsten erwürgt hätte. Allerdings hatten ihn zwei Dinge davon abgehalten das auch zu tun. Zum Einen die Tatsache das er Ceyx, für einen Söldner, eigentlich ganz in Ordnung fand, und zum Zweiten der sehr große Zwe8ihänder auf dem Rücken des Lehrmeisters. Also war er auch heute wieder recht früh aufgestanden, und hatte trotz des Sauwetters sein Training fortgeführt.
19.01.2004, 19:42 #71
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Die Nacht war hereingebrochen, die Fackeln brannten. Der Schnee war auf dem ganzen Hof niedergetrampelt und aus der Taverne hörte man Musik, Lachen und einfach nur Stimmen, die sich unterhielten. Alles ging seinen Lauf, selbst die begnadetsten Anhänger von festen und Saufgelagen schienen begriffen zu haben, dass die Hochzeit von Gorr und Hummelchen langsam zu Ende war. Zeit also für Scipio dem Brautpaar zu gratulieren, jetzt, wo der Ansturm auf die beiden wohl langsam verflogen war. Völlig ohne Geschenk konnte er jedoch nicht auftauchen, nur was hatte er schon, was den beiden wenigstens ein bisschen Freude bereiten, oder wenigstens den guten Willen des Waldläufers Ausdruck verleihen könnte? Lange grübelte er über diese Frage, obwohl es eigentlich nicht schwer sein dürfte. Er besaß schließlich nicht fiel und er hatte auch nicht mehr das Geld ein wirklich schönes Geschenk zu kaufen. Lediglich ein Gegenstand befand sich in der Obhut des Drachenjägers, den er nicht mehr dringend brauchte, der ihm jedoch sehr wichtig war. Wollte er ihn wirklich einfach so verschenken? Immerhin würden die beiden allerhöchstens dann nachvollziehen können, welch Opfer der Waldstreicher mit dieser kleinen Wertschätzung bringen würde, wenn sie wüssten wie viel er ihm doch bedeutete. Andererseits würde er in Gorrs oder auch Hummelchens Händen wenigstens wieder Verwendung finden, oder zumindest einen schönen Wandschmuck abgeben.
Schweren Herzens, doch mit voller Entschlossenheit rang sich Scipio schließlich doch dazu durch, den beiden Vermählten ein ihm so lieb gewordenes Stück anzuvertrauen.

Etwas zurückhaltend klopfte der Drachenjäger an die Tür vom Haus des Schmieds, worauf sich diese nur kurz darauf öffnete. Auf der Schwelle stand ein zu Recht erschöpft, aber dennoch durch und durch glücklich wirkender Gorr. Sogar für so einen stämmigen und kräftigen Mann wie ihn, schien das ganze wohl etwas viel gewesen zu sein, man konnte es ihm nicht verdenken.

Hallo Gorr, ich wollte dir noch ganz herzlich zu deiner Hochzeit gratulieren. Etwas spät, ich weis, aber ich ziehe es vor, erst nach dem ganzen Rummel auf der Bildfläche zu erscheinen. Ist Hummelchen bei dir? Ich würde ihr gerne ebenfalls meine Glückwünsche aussprechen.
19.01.2004, 19:57 #72
Gorr
Beiträge: 1.940

Gorr blickte ein wenig erschöpft, lächelte Scipio dennoch freundlich an. Ich ... hab mich bei Tuan's Spiel ein wenig erkältet, als ich in den kalten Matsch geflogen bin. er hustete schwer, hielt sich aber die Hand vor den Hund Vielleicht möchtest du trotzdem hereinkommen ? Ich würde dich gerne zu etwas zu trinken einladen.
19.01.2004, 20:22 #73
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Oh, danke. Es ist sowieso eiskalt draußen.

Etwas zögerlich betrat er das warme Haus und setzte sich.
Da es ihm ohnehin schwer genug fiel, fackelte er nicht lange herum und kam gleich zur Sache.

Nun, ich habe lange überlebt was ich dir und Hummelchen schenken könnte, doch leider habe ich weder großen Besitz, noch ausreichend Geld für ein angemessenes Geschenk, deshalb will ich euch meine Wertschätzung auf eine andere Weise beweisen.

Behutsam legte Scipio ein längliches Bündel auf den Tisch und fing an es bedächtig auszupacken, worauf nach kurzer Zeit der goldene Griff eines in einer edlen Scheide aufbewahrten Schwertes zum Vorschein. Der Drachenjäger zog die scharfe, kunstvoll verarbeitete Klinge einen Spalt weit heraus und drehte sie etwas, bis das Licht des Kaminfeuers hell den eingravierten Namen „Scipio“ deutlich sichtbar spiegelte. Dann ließ er das Kunstwerk wieder vollständig unter seiner Scheide verschwinden und behutsam gab er die Waffe dem hohen Söldner in die Hand, sodass sie nun beide festhielten.

Du als langjähriger Schmied weist sicher ein so prächtiges Schwert zu schätzen und deshalb mache ich es dir zum Geschenk. Ich bitte dich inständig, halte es in Ehren, es bedeutet mir sehr viel. Als ich damals gerade Mal Bandit im neuen Lager war, fand ich dieses Schwert auf der Suche nach dem Smaragd der Erkenntnis. Die Gravur stammt nicht von mir, sie war bereits vorhanden, es ist eine besondere Waffe, glaube mir. Trotzdem benutze ich es kaum noch, also will ich es an jemanden weitergeben, der es vielleicht gebrauchen kann und sei es bloß als Wandschmuck. Vielleicht kannst du es ja auch in deine Waffensammlung aufnehmen, oder vielleicht Hummelchen, wer weis. Auf jeden fall soll es nur dir gehören, hoffentlich bringt es euch beiden so viel Glück in der Eh, wie mir auf dem Schlachtfeld.

Der Waldläufer machte eine kurze Pause und sprach dann erneut.

Ein letzter Blick?
Gorr nickte stumm und Scipio zog die Klinge erneut einen Spalt heraus. Diesmal jedoch schimmerte nicht „Scipio“ auf. Der Drachenjäger sah nur die letzten Buchstaben „...rr“, doch er verstand. Einem Lächeln konnte er sich nicht erwehren als er seinem Freund die Waffe endgültig übergab.

Ja, es gehört nun wirklich dir. Vollkommen...ach ja, und vergiss das mit der Gravur...
19.01.2004, 20:34 #74
Gorr
Beiträge: 1.940

Danke, Scipio, das bedeutet mir viel. sagte Gorr ehrfürchtig.
Ich werde es in Ehren halten und so gut pflegen wie ich kann.

Hummelchen kam die Treppe herunter, beide Augenpaare waren auf sie gerichtet. Sie hatte ein hinreißendes, blaues Kleid an.
Hummelchen, das ist Scipio. Wir kennen uns noch aus dem neuen Lager. sagte Gorr zu seiner Gattin gewandt, dann drehte er sich zu dem Drachenjäger Scipio, meine Frau Hummelchen kennst du ja.

Scipio nickte und begrüßte Gorr's Ehefrau mit einem Handkuss.
Auch dir wünsche ich alles gute zur Hochzeit.
Hummelchen strahlte.

Kann ich euch beiden etwas bringen ? Zwei Milch, oder ? Ihr wollt doch sicher über alte Zeiten reden sagte Hummelchen und verschwand ohne auf eine Antwort zu warten. Warum auch ?
Sie kannte sie ja eh ...
19.01.2004, 20:56 #75
Scipio Cicero
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Normalerweise konnte man nach so etwas wie einem Handkuss bei Scipio vergeblich suchen, doch schon allein Gorr das Gefühl zu geben, vielleicht zu bestätigen, dass die Frau mit der er den erst seines Lebens verbringen will etwas ganz besonderes ist, machte er diesmal mit Freuden eine Ausnahme.
Sicher war so eine Ehe etwas großartiges, beinahe hätte der Drachenjäger angefangen sich vorzustellen, wie er wohl als Ehemann wäre, doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder. Welche Frau konnte schon so verrückt sein, sich mit einem nicht mal 1,60m großen Herumtreiber einzulassen? Außerdem lebte er nicht gerade ungefährlich, was zahlreiche Verletzungen, Schlachten, Siege, aber auch Niederlagen bewiesen. Keiner Frau wollte er den Kummer bereiten vom Tod ihres Ehemannes hören zu müssen und keine wollte er mit der Angst belasten, dass dieser jederzeit eintreten könnte. Zuhause wäre er wohl ebenfalls viel zu selten, immerhin verbrachte er die meiste Zeit damit durch die Wälder zu streifen, immer auf der Suche nach Abenteuer und einer Möglichkeit zu überleben. Nein, Scipio war wahrlich kein Mann für eine feste Bindung, da würde ihm sicherlich niemand widersprechen. Nun ja, die Wahrheit war aber eigentlich, dass sich der Waldstreicher nie viel um Frauen geschert hat. In gewisser Weise war er ein Einzelgänger und das wollte er auch bleiben. Er hatte wohl noch nie das Bedürfnis verspürt der Fleischeslust zu frönen oder jemanden seine Gefühle, seine Sorgen, seinen Kummer, seine Freude und sein Glück zu offenbaren. Einem Abenteurer, wie er es nun mal war, konnte das ohnehin nicht als schlecht empfinden, eher als Vorteil, der einfach angeboren sein muss.

Aber wie dem auch sei, was machte er sich so viele Gedanken darum? Hummelchen kam bereits mit der Milch, für das sich die beiden Männer höflich bedankten. Wobei Scipio das wohl mehr aus Anstand tat und Gorr so einfach der Freude Ausdruck verlieh, die er wohl zurzeit stärker empfand als jemals zuvor in seinem Leben.
So redeten sie noch lange über längst vergangenen Zeiten in der Barriere, erzählten sich die wildesten Geschichten von ihren Erlebnissen und lachten zusammen bis spät in die Nacht hinein.
Ja, Scipio zog die schlichte Freundschaft zu Männern, den engen emotionalen Beziehungen zu Frauen wirklich vor. Das wurde ihm besonders in solchen Augenblicken selbst wieder klar...
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