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Das Kastell des ZuX # 26
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27.01.2004, 12:11 #51
Ceron
Beiträge: 379

Runen-Lord setzte sich in Bewegung. Die beiden Söldner wollten ihn nicht mehr. Verständtlich, sie hatten ja etwas geheimes zu tun.

Also zog Runen-Lord sich seine warmen Sachen an, und folgte dem Weg nach draussen.

Es bot sich ihm ein herrlicher Ausblick und Anblick der von Schnee bedeckten Ebenen. Das Pyramidental ganz in den Charme des Winters gehüllt. Er wollte nun ein wenig im Schnee plauschen. Denn nun am hellichten Tag würde ihn bestimmt niemand sehen.
Aber da steht doch tatsächlich jemand, der einen Schneetroll beschwören will, uhh noch ist es ja zu verhindern, sagte er zu sich selbst.
So schlich sich Runen-Lord an die Person heran, bis er hinter einer Schneekuppe niedersank. Was wollte diese Magierin? Jedenfalls hatte sie ihrem Troll noch kein Leben eingehaucht, doch dies würde auch nicht mehr geschehen.

Ganz an der Aussenwand des Kastells entlang kroch der Bürger, bewaffnet mit drei Eisbällen, sie hatten zwar keine magische Wirkung, doch durchaus Durchschlagkraft. Als dann der Eistroll die Sicht auf die Magierin verhinderte, war sich Runen-Lord auch sicher, dass sie ihn nicht sehen konnte

Er holte tief Luft und schmetterte seinen Eisball mit aller Wucht gegen den Hals der Eisskulptur. Jene liess ihren Kopf fallen und begrub damit die Magierin im Pulverschnee.

Als Runen-Lord näher kam musste er leider feststellen, dass dies... Oh Schreck, es ist diese Renata. Was hatte er getan? Schnell half er ihr sich aus den Schneebergen zu befreien. Als sie wieder auf den Beinen stand, hatte der Bürger sich schon auf den Boden geworfen.

In den Boden hinein sprach er: "Das tut mir schrecklich leid, ich habe vermutet, dass ihr einen Eistroll beschwören wollt und wollte euch davon abhalten. Denn Trolle sind keine Wesen Beliar's, ich ich dachte sobald ihr ihm Leben eingehaucht hättet, wäre er unkontrolliert auf mich losgegangen. Doch nun war ich derjenige, der unkontrolliert gehandelt hatte. Könnt ihr mir verzeihen?"

Er richtete sich immer noch nicht auf, und begann auf seine gerechte Strafe zu warten. Er hatte einen unschuldigen Menschen im Schnee begraben.Ohh nein.
27.01.2004, 13:39 #52
Khalef
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Langsam ging Sky durch durch die Gänge des Kastells. Immer wieder blickte er sich um, in der Hoffnung, etwas zu sehen was er kannte, denn der Einzelgänger hatte sich in diesen dunklen gemäuern total verlaufen. Er wurde zwar von einem Schwarzmagier herumgeführt, aber nun fand er nicht einmal mehr den Weg vom Gästezimmer ins Refektorium.

Sky schlurfte weiter durch die Gänge, wenn wenigstens den Magier von gestern wieder finden würde... Endlich kam Sky in eine große Halle, in der er gestern zuerst gekommen war, als er das Kastell betreten hatte. Nun wusste er auch wieder den Weg.

Er ging durch den Gang links vom Eingang aus gesehen. Nach ein paar Minuten war er auch schon im Refektorium angekommen. Er betrat den großen Raum und setzte sich hin. Gleich darauf kam ein Dämon au ihn zu. Sky erschrak nicht mehr, das kannte er schon von gestern Abend. Nach einigen Minuten kam der Dämon mit etwa szu Essen für den Gildenlosen zurück.

Als er fertig war, lehnte Sky sich zurück und streckte sich. Dann sah er sich um.
"Der Magier am Eingang... Das ist doch..."
Sky sprang auf und ging auf den Magier zu.

"Hallo! Ich bin es, du hast mich gestern hier herumgeführt! Ich habe eine Frage, kennst du jemanden der mir den einhändigen kampf beibringen könnte?"
27.01.2004, 14:11 #53
Azathot
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Genüsslich kaute der Schwarzmagier auf seinem Frühstück herum, obwohl er keinen rechten Hunger hatte, aber er würde heute seine Kraft brauchen, immerhin musste er Dûhn als Entschädigung für den entfallenen Ausflug zum Kloster wenisgtens weitertrainieren, aber dazu war später noch genug Zeit.
Azathot überlegte gerade ob er sein Mahl heute entfallen lassen sollte, das ansonsten exzellente Essen wollte ihm heute nicht so schmecken, als vor ihm das GEsicht des Gildenlosen auftauchte den er am Tage zuvor gesehen und durch das KAstell geführt hatte.
Als er dessen Frage hörte begann Azathot zu grinsen, beantwortete aber dennoch seine Frage
"Da bist du bei mir richtig. Ich selber bin der Lehrmeister für einhändige Waffen hier im Zirkel, sofern du es wünscht werde ich dich auch ausbilden, die Wildnis ist gefährlich und kein Mann sollte hinaus gehen ohne sich verteidigen zu können.
Ich sehe, dass du bereits ein Schwert besitzt, ist es bloße Zierde oder weißt du auch ein wenig mit ihm umzugehen? Wie wäre es wenn wir dein Können in einem kleinen Übungskampf auf die Probe stellen würden. Komm mit in den Innenhof, dort ist es angenehmer als in hier in den Hallen des KAstells."
ER bedeutete dem Gildenlosen ihm zu folgen, damit sie ihren kleinen Kampf beginnen konnten. Sicherlich sollte es nicht nur reine Übung sein, denn nirgendwo lernte man jemanden so gut kennen wie im Kampf, dass man dabei die Fähigkeiten des Anderen testen konnte war dabei lediglich ein angenehmer Nebeneffekt.
Nebeneinander traten Beide hinaus auf den Innenhof und sofort schlug ihnen die angenehme Luft entgegen, die nach den doch eher kühlen Räumlichkeiten des Kastells eine angenehme Wirkung hatten.
Zielsicher steurte der Lehrmeister den Platz vor der Esche an, wo er bereits mit Dûhn und Hîrgalad trainiert hatte. Hier war genug Platz auch für den ausgreifensten Zweikampf.
"So dann zeig mir jetzt was du kannst", forderte der Schwarzmagier den Gildenlosen auf, bevor sein Schwert zog und wartete, dass sein Gegenüber es ihm gleichtat.
27.01.2004, 16:06 #54
Khalef
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Sky sah den Magier verwirrt an. "Ich soll gegen dich kämpfen?" Der Magier nickte. Was solls, auch wenn er Lehrmeister ist, so schwer kann es nicht sein, gegen einen Magier zu gewinne, die haben doch nur ihre Experimente im Kopf, dachte Sky. Er überlegte noch kurz ob er seinen Mantel ausziehen sollte, entschied sich aber dagegen, da dieser eh keinen Deut seiner Bewegungsfreiheit einschränkte.

Sky sellte sich gegenüber des magiers auf. Kann ich gleich mal mein neues Schwert ausprobieren, dachte er. Langsam zog er es aus der Scheide heraus und begutachtete es. Es war ein Meisterwerk, dass er von dem alten Händler erstanden hatte. Ein wirklich wunderschönes Schwert, durch das schon viele Krieger und sogar Könige sterben mussten. Langsam strich er über die Runen, die die Klinge verzierten.

"Niéndor ist mein Name, ein mächtiges Schwert, geschmiedet in den Feuern von Norgrod. Nun mal sehen, was du alles kannst!" sagte Sky leise und blickte dann dem Magier ins Gesicht.

"Bereit?" Der Magier nickte.

Dann rannte Sky mit erhobenen Schwert auf ihn zu. Dann holte er zum Schlag us, welcher allerdings mit Leichtigkeit vons einem gegenüber parriert wurde. Weitere Schläge von Sky folgten sofort und sehr schnell, doch alle trafen entweder ins Leere, weil der Magier ihnen auswich oder sie wurden parriert.

"Nicht schlecht..." sagte Sky zu sich.

Nun griff der magier an. Sky wusste nicht wie ihm geschah, die Hiebe kamen scheinbar aus allen Richtungen, doch Sky hielt sich wacker. Jetzt kam es ihm zugute, dass er bereits bei Dragonia die Grundschläge und -abwehr gelernt hatte. Auch das Konditionstraining zeigte nun seine Wirkung.

Mehr oder weniger geschickt wich Sky weiteren Hieben seines Gegners aus. Gleich darauf schoss das Schwert des Magiers in irrsinnigen Tempo von der Seite heran. Gerade noch rechtzeitig duckte sich der Einzelgänger. Dann sah er seine Chance. Mit einem konterschlag gegen das Schwert seines Gegenübers brachte er ihn für kurze Zeit aus dem Gleichgewicht. Das nutzte Sky und stieß sein Schwert Richtung Magier, verfehlte ihn jedoch knapp. Dann drehte sich der Magier ruckartig um und schwang sein Schwert Richtung Sky. Kurz vor der Kehle des Einzelgängers stoppte das Schwert.

Sky sah den Magier an. Er hatte keine Angst, hätte er Magier zugeschlagen. Der Einzelgänge rhatte dem Tod immerhin schon mehrere Male in die Augen gesehen, nicht nur hier auf Khorinis. Jedoch erkannte er, dass er nicht gewinnen konnte.

"Ich...habe verloren!"
27.01.2004, 20:03 #55
Dûhn
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Anerkennend hob Dûhn seine linke Augenbraue. Der kleine Wanderer hatte sich überaus passabel für sein erstes Mal gegen den schwarzen Meister geschlagen.
Mit leisen Schritten verlies der Riese sein "Versteck" unter einem kleinen Torbogen und schritt zielstrebig und so leise wie es ging auf die Bank unter der Esche zu.

Als sich die enorme Masse des Hühnen auf dem steinernen Sitzmöbel niedergelassen hatte nickte er Azathot und dem Fremden freundlich zu.
"Ich hoffe ihr habt nichts dagegen wenn ich ´n bischen zuschaue? Man lernt schließlich nie aus, hm?" Dûhn zwinkerte dem Schwarzmagier zu, über dessen Gesicht sich ein leichtes Schmunzeln legte.

Wieder zu dem Unbekannten gewandt räusperte sich der Koloss mit einem tiefen grollen.
"Entschuldige, hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Dûhn. Lass dich von mir nicht stören, mach nur weiter!"
Neugierig lehnte sich der Hühne zurück und verschränkte die Arme hinter dem Nacken.
Der Tanz der Klingen war ,jedes Mal auf neue, bei jeder Gelegenheit, ein Ereignis das für den großen Schwarzmagier an Spannung nicht zu überbieten war.
27.01.2004, 20:12 #56
Xalvina
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Innerlich wurde das Herz der Dämonenbeschwörerin schwer, als sie vor die Aufgabe gestellt wurde, eine Blutfliege zu beschwören. Sie wusste dass all ihre Versuche vorher schief gegangen waren und nun wo sie noch einen sozusagen Doppelzauber anwenden sollte, musste sie merklich tief einatmen und ausatmen. Dies war eine wirkliche schwere Aufgabe und auch die Anmerkung ihres Lehrmeisters, dass der Übungsraum in dem sie sich befanden, die magischen Kräfte eines Magiers förderte, schien ihr trotzdem nicht zu helfen noch zu beruhigen. Aber was sollte sie tun? Ausweichen konnte sie nicht, feige davonrennen wollte sie auch nicht. Gut sie sollte eine Blutfliege beschwören.

Die dunkle Fee blickte kurz in die Räumlichkeiten in der sie sich befand. Dieser war nicht sonderlich groß, aber groß genug um hier Tätigkeiten und Zauberexperimenten umzugehen, wie auch Fehlschlägen. Einige alte Schränke standen verstaubt zu ihren Seiten weit in die Dunkelheit gerückt, an denen der ein oder andere Brandfleck klebte. Zumindest entdeckte man doch recht lange Tische an den Wänden gestellt, wo viel fremder Kram darauf lag und es nicht unübersehbar war, dass einige Laborflaschen zerbrochen waren. Auf dem Boden rechts hinten ein hässlicher schwarzer Brandfleck, oder waren es Chemikalien gewesen? Doch am ehesten tippte sie auf einen misslungenen Zauber. Doch eher richtete sich ihre Aufmerksamkeit über die Lichtkugel über ihnen, welche nun oben die Decke beleuchtete und sich wie in magischer Hand in viele kleine Lichtkugeln zerteilte und einen alten Kronleuchter zum leuchten brachte.

Die junge Xalvina schloss kurz ihre Faust. Sie wusste dass ihr Lehrmeister darauf wartete, dass sie begann, eine Blutfliege zu zaubern, sodass sie nicht viel hin und her überlegen konnte. Sie schwieg, als sie sich auf sich selbst konzentrierte und diese Macht wie das warme Blut in ihren kalten Adern spürte. Es wirkte wie eine pulsierende Energie, die in ihr steckte und darauf wartete zum Leben erweckt zu werden. Doch nicht jeder konnte seine Macht ausschöpfen, dass wusste die Fee. Und sie wusste, dass sie ihre eigentlichen Magischen Mächte selbst blockierte und sie wie ein Siegel in ihr verschlossen waren, dass sich nur schwer öffnete. Wie eine Mauer so hatte sie immer noch das Gefühl, dass sie ihren eigentlichen Zugang zu ihrer eigentlichen Kraft nicht fand. Aber trotzdem, obwohl sie sich noch schlechter in der Magie anstellte, hatte man ihr eine mächtige Aura prophezeit. Doch die junge Frau hatte ihre bedenken...

Sie öffnete ihre Hand, während dort ein kleiner Lichtschimmer entstand. Und vor ihr schien sich in Geisterhand sich leichter Staub aufzuwirbeln, aus dem das erste leichte Knochengerüst erkennbar wurde. Leichte Stirnfalten der Anstrengung gruben sich in das zierliche junge Gesicht der Dämonenbeschwörerin, als sie weiterhin versuchte die Erschaffung einer Blutfliege aufrecht zu erhalten. Still und doch unter Anstrengung höchster Konzentration beobachtete sie den Fortschritt der sich zusammensetzenden Blutfliege welche inzwischen schon Gestalt angenommen hatte und immer mehr lebendig wurde. Es war schön zuzusehen wie sich die einzelnen gläsernen Flügel dieser Fliege anzusehen, und doch wusste die Fee damit, dass sie ein Monstrum Beliars aus der toten Erde erschuf, dessen Natur es war, Mensch und Tier mit seinem giftigen Stachel zu vergiften. Ob ihr die Blutfliege gehorchen würde, wenn sie diese erschaffen hatte oder unkontrolliert alles angreifen würde? Xalvina wusste es nicht, aber sie setzte ihre Kraft und Achtsamkeit all in ihre Schaffung ihres Untoten Geschöpfes. Es musste einfach gelingen, sie musste die Materie dazu bringen, leiten und das magische Gewebe erschaffen, die die Schöpfung einer Blutfliege erzeugte. Nur ein einziger feiner und unachtsamer Fehler und die ganze Schöpfung würde zerstört werden. Sie war immer so nah dran gewesen – ihr fehlte nur noch der richtige Moment um das Werk zu vollenden. Was für die Dunkle Fee ein Prozess der Ewigkeit wurde, so verging in der Wirklichkeit nur wenige Sekunden. Des Geschöpfs im Licht glänzenden Flügel begannen sich zu bewegen. Nur ein entscheidender Schritt fehlte ihr noch jetzt. Das Vernehmen eines Geräuschs, welches die Fliege von sich gab, das Summen der Flügel. Die funkelnden Augen der Boshaftigkeit. Die Fee schloss ihre Faust als auch ihre Augen. Jetzt oder nie. In jedem Moment lag die Chance daran, dass sie zu Staub verfiel. Versuchen. Nein es gab kein Versuchen. Entweder sie konnte oder nicht. In ihr allein lagen die Macht und die Fähigkeit darin. Die Magierin musste selbst entscheiden ob sie es von sich aus wollte oder an ihrer Ungläubigkeit daran versagte. Sie musste den Moment finden, wo die Vollendung, die Perfektion ihr zum greifen nahe lag. Sie musste entscheiden. Ein Moment. Ein richtiger Zeitpunkt. Ein einziger Augenblick.

Und sie öffnete die Augen, in denen das violette Feuer darin loderte.

Vor ihr stand in Ruhe (abgesehen von Olirie) ihre erste geschaffene Blutfliege, welche von den Toten auferstanden war. Sie hatte es geschafft. Was noch eben in ihrer Seele ein Zeitzögernder Augenblick gewesen war, so hatte sie sich in Wirklichkeit in Gegenwart ihres Lehrmeisters nicht aus ihrer Ruhe begeben, sondern still dagestanden. Es waren nur wenige Sekunden vergangen und doch kamen sie der Fee einen Moment lang wie eine Ewigkeit vor. Da schwebte ihr Geschöpf. Ihre erste geschaffene Blutfliege. Ihre erste Leistung. Ihr erster Schritt zur verbotenen und schwierigen Beschwörungskunst. Doch gehorchte auch ihr das Geschöpf Beliars? Die Blicke der Blutfliege und der Dämonenbeschwörerin trafen sich, doch die Blutfliege blieb still und passiv als erwartete sie eine Reaktion. Ihre Reaktion? Ihren Befehl? Kein Angriff, keine versagende Kontrolle. Die Blutfliege wartete noch immer auf den Wunsch der Magierin. Einen Befehl erfüllte die Blutfliege bevor sie in Staub zerfiel oder vernichtet wurde. Sie erinnerte sich gut an die Worte der Bücher. Und sie erinnerte sich gut an die Worte und Aufgabenstellung von Olirie.


„Bewege dich, fliege umher und greife mich an!“

Ihre Stimme wirkte kalt hart und ernst, als sie den ersten Befehl ihrem ersten beschworenen Objekt in ihrer jungen Magierkarriere erteilte. Ruhig stand die Schwarzmagierin in ihrem engen schwarzen Samtkleid da, ihre glatten schwarzvioletten schimmernden Haare streng hochgesteckt, während ihr Gesicht eiskalt, ausdruckslos und kreidebleich blieb, was schon fast ein wenig ein wenig Unschuld weckte. Sie sah, wie die Blutfliege ihr gehorchte und die typischen Merkmale ihrer Natur annahm, indem sie sich in Bewegung setzte und man im Übungsraum sie herumfliegen sah. Dabei drehte sie oftmals sich mehrmals wie ihre Artgenossen typisch im Kreis, als sie plötzlich in Angriffstimmung verfiel und hinten wenige Meter von der Dämonenbeschwörerin entfernt in Raserei sich aufplusterte und ihre Drohenden Geräusche zur Warnung gab. Wäre ihre langwierige Bogenausbildung nicht gewesen, so hätte sie in dieser Konfrontation mit einem Gegner und bei der Trefferquote leichte Schwierigkeiten gehabt. Aber sie war eine Meisterin im Begriff und Umgang ihres Bogens, der Bogen war ein Teil von ihr und ihre Präzision verdankte sie ihrem alten Lehrmeister im Sumpf. Kurzfristig stellte sich in ihr die Frage ob sie ihren alten Meister besuchen sollte. Doch darüber sollte sie sich später Gedanken machen.

Sie hatte schon öfters Blutfliegen zu mehrerer Anzahl auf elegante blitzschnelle Art erledigt, nur musste sie nun mit einer Schattenflamme diese zur Strecke bringen. Sie hörte das allseits bekannte Warnsignal ihres Geschöpfes und obwohl es ihr innerlich Leid tat ihr erstes beschworenes Objekt gleich zu rösten, öffnete sie ihre Handfläche. Ein neuer kleiner weißer Energiekern entflammte darin umhüllt von hellbläulichen grellen Blitzen, welche wohl beim rasanten Schuss bei der Geschwindigkeit die Form eines Pfeils annehmen würde. Ein magischer Pfeil. So hob sie ihren Rechten Arm zum Schuss, als die Blutfliege sich nun in ihrer Natur zum Angriff vorbereitete und mit schnellen Zügen in Raserei auf sie zuflog. Es würden nur wenige Sekunden vergehen, bis die schnelle und gewandte Blutfliege sie erreichen würde, sodass Xalvina wenig Zeit blieb um sich auf den Gegenangriff vorzubereiten. Trotzdem stellte sich die Schwarzmagierin nicht in Angriffsposition sondern blieb in ihrer passiven Haltung, obwohl ihr Augenmerk sich auf ihren Gegner gerichtet hatte. In ihrer rechten Hand loderte noch immer die zum Schuss bereite Schattenflamme. Sie musste nur den Fixpunkt bei dem Bewegenden Opfer finden. Dabei brauchte sie diesmal nicht den Luftwiderstand mit ein zu berechnen, wobei sie alle diese Überlegungen in den wenigen Sekunden machten die ihr blieben. Eine Schwachstelle. Blutfliegen hatten eine ganz empfindliche Schwachstelle, da ihre Bauchstelle keinen dichten Panzer besaß und somit zum Wunden Punkt wurde. Nur der Haken an der Sache – hier gab es kein Wundes Fleisch und somit war der eigentliche Wunde Punkt verschwunden. Doch Xalvina hatte sich inzwischen für die Flügel entschlossen, die der Fliege wichtigstes Instrument waren um sich fortzubewegen, sodass die Magierin den Pfeil abschoss.

Nur einen Augenblick sah man wie das schnelle Lichtgeschoss in der Form eines magischen Energiepfeils auf die Blutfliege zuraste, die die Magierin fast erreicht hatte und nun von dem Blitzstrom erfasst wurde. Ein kurzes unregelmäßiges Aufsurren wurde für die Anwesenden im Übungssaal bemerkbar, als das Beschworene Geschöpf von der Energie der Schattenflamme erwischt wurde und kurzzeitig ein heller Lichtschein das Licht des Kronleuchters übertraf. Mit dem Zucken und dem deutlichen Vernehmen der Blitze, die den Untoten Körper der Blutfliege durchfuhren, fiel das Biest der Magierin vor die Füße. Kurz sah man die vernichtete Blutfliege, als sich ihre Bestandteile in Staub auflösten und dieser dunkle Staub, der Asche glich, auflöste...

Xalvina nahm dagegen nur ihre Hand hinunter und faltete ihre Hände...
27.01.2004, 20:41 #57
Squall_L
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Nachdem Squall den ganzen Tag wieder nach Leuten im Kastell gesucht hatte die den Mann vielleicht kannten, kam er ohne Erfolg zurück in sein Zimmer. „Und hast du jemanden gefunden, Squall?“ „Nein leider nicht, Rinoa!“ „Ja dann nehme dir deine Spruchrollen und mach dich auf die Suche.“ „Es ist schon dunkel, wie soll ich da jemanden finden.“ „Das ist doch genau deine Chance, der Mann würde nie daran denken dass du ihn in der Nacht suchst.“ Rinoa nahm die Spruchrollen und drückte sie Squall in die Hand. „Und nun mach dich mal auf den Weg.“ Squall war etwas überrascht aber dann verlies er ohne etwas zu sagen sein Zimmer.

Er steckte sich die Spruchrollen ein, es waren 5 Blutfliegen, 2 Skelett und eine Dämon Spruchrolle die er gestern von meditate bekommen hatte. Auch wenn meditate Squall darum gebeten hatte dass er den Dämon nur in Notfällen beschwören sollte, merkte Squall als er die Spruchrolle in der Hand hatte wie gerne er diese sie Mal testen würde. Doch dann steckte er sie schnell weg bevor er auf dumme Ideen kam. Dann verließ er gut ausgesperrt das Kastell und machte sich auf die Suche nach diesem Mann.
27.01.2004, 20:52 #58
Aylen
Beiträge: 527

"Was soll das bedeuten, man kann sie so schnell nicht wieder flicken?"
Aylen stand vor dem Schneiderdämon und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. Sie trug nichts als ihre Untersachen, doch Scham gegenüber diesem Wesen verspürte sie nicht. Ihre Robe hing in den Armen des Dämons, der sie kritisch unter einer halbmondförmigen Brille musterte.
"Mir ist der Garn ausgegangen", erwiderte er in Aylens Kopf und sah die Schwarzmagierin über den Brillenrand hinweg an.
"Garn ausgegangen? Erzähl das deiner Großmutter, ich brauch die Robe jetzt, und zwar zackig!"
Wut stieg in der jungen Frau auf und ihre Ohren begannen rot zu leuchten. Warum musste die letzten Tage auch alles schief gehen. Erst war sie fast von einer Schattenflamme durchlöchert worden, die ein ungeschickter Magierlehrling im falschen Moment losgelassen hatte, und jetzt war diesem Schneiderdämon das Garn ausgegangen.
"Die Löcher sind nicht groß, nur ein paar kleine um den Kragen herum, wo die Schattenflamme ein paar Funken verloren hat", erklärte sie weiter und sah den Dämon an. "Gibt es kein anderes Garn?"
"Ich kann euch Pink anbieten."
"Pink?!", Aylens Stimme machte einen Satz in die Höhe. Wie sah das aus, eine stolze Schwarzmagierrobe mit pink geflicktem Kragen? Aber wenn es sich nicht anders machen ließ...
"Dann mach es pink, Hauptsache ich kann die Robe endlich wieder anziehen, es wird kalt."
Sie setzte sich auf die Bank und wartete, bis der Schneiderdämon sein Werk vollendet hatte.

Eine geschlagene Weile später konnte sich Aylen die Robe wieder überstreifen und betrachtete die pinken Ausbesserungen. Immerhin sah man sie nicht gleich auf den ersten Blick und wenn sie mit der Roben ein wenig unterwegs gewesen war, würde das Garn sicher noch nachdunkeln.
"Danke, jetzt muss ich nicht mehr befürchten dass mir die Robe runterrutscht sobald ich eine ungeschickte Bewegung mache."
Sie verließ den Raum und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Immer noch wütend stampfte sie den Gang entlang und bog scharf um die Ecke.
27.01.2004, 21:20 #59
Renata
Beiträge: 455

Als der Schneetroll plötzlich über ihr explodierte, sie unter dem Schnee begraben und dann von einer Hand unter der kalten Masse hervorgezogen wurde, hatte sie eigentlich erwartet, ein anderes Gesicht zu sehen. Doch da stand Runen-Lord vor ihr. Was heißt stand? Er warf sich praktisch in den Schnee zu ihren Füssen, für sein Fehlverhalten um Verzeihung bittend.

Er traute ihr wohl unheimliche magische Fähigkeiten zu. Fast hätte sie bei diesem Anblick laut gelacht. Was erwartete er von ihr, was sie jetzt tun solle? Ihm ihrerseits eine Ladung Schnee in den geneigten Nacken werfen? Ihm mit angeblichen Zauberformeln Angst einjagen? Ihm gar einen Fuß ins Genick setze? Ach nein, ein bisschen Bange machen dürfte reichen:

"Es wäre ein leichtes, Euch und alle Eure Nachfahren auf ewig für diese frevelhafte Tat zu verfluchen. Aber ihr habt Glück und findet mich heute in huldvoller Stimmung.

Aber jetzt seid nicht länger albern, seht zu, dass ihr aufsteht. Ein Magier Beliars wirft sich vor niemandes Füsse. Und ihr wollt doch in den Zirkel eintreten. Dann nehmt das als erste Lektion. Auf hoch."
27.01.2004, 21:21 #60
Rhodgar
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Mit ausgetrocknetem Gaumen und langsamen, ja fast gequälten Schritten wurde Meter um Meter zurückgelegt, kein Abschnitt des roten Teppichs zu Rhodgars Füßen wurde unbeschritten gelassen.
Die ganze Nacht lang war der Schwarzmagus durch das irreführende Gewirr aus Gängen und Korridoren, aus Wänden und Türen geirrt, ohne auch nur das geringste Anzeichen dafür entdecken zu können, bald aus diesem teuflischen Labyrinth zu entkommen. War es da Ironie des Schicksals, dass er sich vor ein paar Tagen in den Kopf gesetzt hatte, soziemlich jedes Fleckchen des Kastells irgendwann mal erkundet zu haben? Schon möglich. Doch konnte gerade seine Schicksalsgöttin so grausam sein, und ihn durch diese harte Wanderung auf die Probe stellen? Ja, entschied er. Einfach alles war möglich, seitdem er diese nahezu perfekte Welt der schwarzen Magie betreten hatte. Vieles hatte sich geändert gegnüber seinen Weltansichten, als er noch primitiverweise in Khorinis auf ein paar glühende Metallstücke eingehämmert hatte. Nun jedoch war es ihm vergönnt, die ersten Abzweigungen der Wundermagie zu wirken, und ganz nebenbei hatte er hier erstmals Wissen erhalten, dass er zum Nutzen der Allgemeinheit verwenden konnte, denn Barbierer wurden doch Tag und Nacht gebraucht, bei den ganzen Schlachten und Kriegen, die zur Zeit im schönen Myrtana zu eskalieren drohten.
Pock... pock... pock
An den stabilen Mauern hallten die Geräusche seiner Füße nur leise wieder, das Echo ließ sich nicht wirklich klar vernehmen. Doch war nichts anderes da, dessen Laute in Rhodgars Ohren hätten dringen können. Völlige Stille. Kein Geräusch, nichts. Keine Mäuse, die fiepend über den Boden huschten, keine Vögel, die irgendwo in den hintersten Ecken des Dachstuhls ihre Nester hätten Bauen können, nur das regelmäßige Klingen seiner Schritte. In diesem tristen Moment überkamen den jungen Mann so manche Zweifel, ob er denn jemals hierheraus kommen würde. Würde er je wieder das fröhliche Lächeln von Renata, das nachdenkliche Gesicht Seraphins oder auch nur die skeptischen Gesichtsfalten des Don wiedersehen? So konnte es doch nicht enden, das war nicht richtig, nicht vorgergesehen. Das mittlerweilige Kapitel seiner Lebensgeschichte würde so nicht enden, dass er verhungert und verdurstet auf dem Boden läge, und die letzten Sinne schwanden. Nein, irgendwie würde ihn die Magie des Kastells schon wieder auf den rechten Weg bringen, hatte er doch schon die ganze Zeit das Gefühl, seinem Ziel ungewöhnlich nahe zu sein.
Und dieser Verdacht sollte sich bald bestätigen, als neben den dumpfen Klängen seinerseits noch ein paar andere dazukamen. Das gleiche unterdrückte Geräusch stapfender Füße, gedämpft durch die feine Weberei des Teppichs. Doch von wo kamen sie? Doch nicht etwa... hinter dieser Ecke dort konnte jemand sein? Da galt es, sich zu vergewissern, dass man nicht einer Tagträumerei oder Halluzination unterlegen war.
Und je näher er kam, desto mehr hellte sich seine Mimik auf, ganz klar, dort hinten war jemand. Der Dämonenbeschwörer beschleunigte seine Schritte, wurde jedoch urplötzlich gestoppt, und zwar so heftig, dass es ihn glatt aus den Stiefeln riss. Das zweite Mal innerhalb von ein paar Tagen war er mit Etwas zusammengestoßen, das hinter einer Ecke hervorgekommen war. Und sollte es sich dieses Mal wieder um einen dieser Flattermänner von Dämonen handeln, dann konnte er wirklich nicht mehr für dessen Sicherheit garantieren.
Doch umso erstaunter war er, als seine Augen auf eine junge Frau blickten. Hmm, irgendwo waren sich die beiden doch schoneinmal begegnet. Es lag ihm auf der Zunge, doch wo nur? Wo nur?
Alles Nachdenken wurde ebenso plötzlich wie der Zusammenprall durcheinandergeworfen, als seine Blicke beiläufig am Kragen ihrer Robe entlangstriffen. Einen Lachkrampf konnte er nicht unterdrücken, zu unvorhergesehen war dies.
"Hahahaha, hihihi... sagt, holde Maid, hihi, was habt ihr mit eurer Robe angestellt, hohoho?"
27.01.2004, 21:40 #61
Ceron
Beiträge: 379

"Ahem, ich bin Euch in deisem Falle zu höchstem Dank verpflichtet. Sowas wird auch niemehr geschehen. Und ich werde mir die Lektion zu Herzen nehmen. Mein verhalten, dieser Frevel wird nicht ungestraft bleiben.
Doch schaut euch nur an. Ihr seid ja ganz nass. Lasst uns schnell ins Kastell hineingehen und etwas heisses trinken!"

Die Magierin sichtlich frierend folgte Ceron ins Refektorium. Sie setzte sich in einen edlen, schattenläuferfellüberzogenen Sessel. Ceron hoffte sie war ihm nicht mehr böse, denn schon den ersten Feind im Kastell konnte er nun wirklich nicht gebrauchen.

So versuchte er alles die Magierin glücklich zu stimmen. Vom nächsten Dämonen liess er sich eine Daunendecke, welche sie nun schon mit Graslandscavengerfedern oder Greifvogelfedern auspolsterten, geben. Darauf ging er selbst in die Küche und liess sich ein Gemisch aus Rum und dem Saft einer Orange brauen und erhitzen.
Soviel er über Frauen wusste, mochten diese gerne Quittensaft. Sowas in der Art bereitete er damals immer für seine Mutter zu. So bat er den Dämonen, den Saft von einer Quitte in einen, zu 1/4 mit Wasser gefülltem, Krug zu pressen und danach ein wenig Zuckerwasser beizugeben. Darauf eine Zimtstange hineinzulegen, und das ganze ebenfalls zu erhitzen. Zu guter letzt fehlte nur noch die Honigschicht für das Gebräu der Magierin, welche er sorgfältig mit einem Honigbesteck auftrug.

Mit der Decke und den zwei wärmenden Getränken eilte er zurück ins Refektorium. Der Magierin warf er die Decke über und gab ihr das ihre Getränk, er selbst setzte sich auf einen Hocker nahe ans Feuer.
27.01.2004, 21:42 #62
olirie
Beiträge: 1.642

olirie trat auf seine Schülerin zu, dann sagte er, "Das hast du gut gemacht, du hast die Prüfung bestanden indem du mir gezeigt hast, dass Beliar dir wohl gesonnen ist und das du die Zauber erlernt hast. Sowohl deine Lichtkugel, als auch deine Untote Blutfliege sehen wunderbar aus. Und die Schattenflamme hat auch ihre Wirkung gezeigt. Nutze dein erlerntes Wissen weise und nicht zu offensichtlich, denn sonst kann es schonmal passieren, dass du von ein paar Wahnsinnigen auf nen Scheiterhaufen gestellt wirst. Du siehst etwas erschöpft aus, du solltest dich wohl besser zu Bett begeben, doch vorher werde ich dir schonmal die Bücher für die nächste Stufe der Magie geben. Folge mir bitte."

Olirie führte Xalvina in die Bibliothek, wo er schnell zwischen den Bücherregalen verwand und die neuen Lehrbücher für seine Schülerin raussuchte. Er ging hierfür zum Regal für Lehrbücher aller art und entnahm aus dem Regalbrett für die Lehrbücher der Magie Beliars zwei Bücher über das Teleportieren, eine Schriftrolle über ein Pentagramm, zwei Bücher über das Beschwören eines Zombies und zwei Bücher über das Beschwören eines Skelettes.

Mit diesem Bücherstapel ging der Priester wieder zu seiner Schülerin und legte sie auf ihr Pult, dann sagte er, "So, dieses sind die nächste Lehrbücher der Magie Beliars. Sie handeln von der Teleportation, von dem Beschwören eines Skelettes und von dem Beschwören eines Zombies. Du hast für jeden Zauber eine Woche Zeit zum erlernen, das macht zusammen drei Wochen für die Ausbildung, also in ungefähr drei Wochen wird deine Prüfung stattfinden. Wie die Ausbildung abläuft muss ich dir glaub ich nicht mehr erklären. Also, viel Spaß." Damit verließ olirie die Bibliothek.
27.01.2004, 21:42 #63
Aylen
Beiträge: 527

Sie war so scharf um die Ecke gebogen, dass sie prompt mit jemandem zusammenstieß. Dieses Mal war es kein Dämon sondern ein junger Schwarzmagier, der sie ebenso verblüfft anschaute wie sie ihn.
Doch anstatt sich zu entschuldigen für sein lausiges Verhalten begann der junge Mann zu lachen. Aylen war entsetzt.
Von dem garnlosen Dämonen noch verärgert stieg jetzt eine neue Ladung Wut in ihr auf. Heute war wirklich nicht ihr Tag, alles sprach gegen sie und ging garantiert schief.
Doch bevor sie ihre Wut dem Magier entgegensetzte ging sie lieber zum eigenen Angriff über.
"Was gibt es da zu lachen? Das trägt man jetzt so, hast du das noch nicht mitbekommen? Du bist ziemlich aus der Mode mein Junge!", rief sie und warf ihm einen tiefen Blick aus fast schwarzen Augen zu.
Irgendwoher kannte sie ihn. Wenn sie bloß wüßte woher.
Da fiel es ihr wieder ein. Er war der ungeschickte Magielehrling, der Serpahins Hut auf dem Gewissen hatte. Kein Wunder dass dieser Hasenfuß jetzt auch noch mit ihr zusammengeprallt war. Er hatte wohl ein Händchen für Ungeschicklichkeiten.
"Kennen wir uns nicht?", fragte sie fast beiläufig und wartete auf seine Reaktion.
27.01.2004, 22:03 #64
Renata
Beiträge: 455

Kein schlechter Service in diesem Etablissement heute. Eine nette Abwechlung zu den Dämonen. Quittensaft hatte sie seit wie lange nicht mehr getrunken? Keine Erinnerung. Und mit der warmen Decke um die Schultern wurde es ihr schnell gemütlich warm.

"Sagt, Runen-Lord, Euer Name hört sich eher wie ein Titel an. Gibt es einen anderen Namen, mit dem man Euch noch ansprechen kann?"
27.01.2004, 22:11 #65
Ceron
Beiträge: 379

"Aber natürlich, nennt mich doch wie Beliar mich zu rufen pflegt.
In meinen Träumen, wenn mir der Herr der Dunkelheit erscheint, werde ich mit dem Namen Ceron gerufen."

Ceron, ganz in seine Träume vertieft stand auf und schwenkte mit den Amren um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

"Mein Name, Runen-Lord wird verschwinden sobald Beliar meinen Körper in eine höhere Ära hebt. Und ich bin davon überzeugt, dss dieser Aufstieg nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Nein im Gegenteil, er steht direkt vor der Tür. Beliar wird mich prüfen und dann urteilen. So wurde es mir prophezeit."

Als er realisierte, dass er schon wie eine Mischng aus Dorfgaukler und Rotkittel mit deinen Amren um sich warf und seine Stimme wieder, in Richtung einer monotonen Priesterstimme ging, setzte er sich schnell wieder hin und errötete etwas im Gesicht.
27.01.2004, 22:21 #66
Renata
Beiträge: 455

So, wie er jetzt sprach, erinnerte er sie an den Priester Adanos´, der in Khorinis vor dem Tempel predigte. Es schien im schnell selbst aufzufallen, so schnell, wie er jetzt seine rede abgebrochen hatte.

"Wo immer der Name Ceron auch herkommt, er spricht sich leichter als Runen-Lord und gefällt mir auch besser".

Sie schlürfte noch einmal an ihrem Quittensaft, der zwischenzeitlich schon erkaltet war.
27.01.2004, 22:40 #67
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Noch immer breit grinsend rappelte Rhodgar sich auf, und streckte der Dame quasi symbolisch die Hand hin um ihr aufzuhelfen. Doch keinerlei Reaktion erfolgte zunächst, vielleicht war sie sehgestört oder etwas in der Art? Bei dem Gedanken, natürlich war er nicht im Geringsten ernst gemeint, wurde sein Grinsen wieder breiter, und eine neue Attacke ungenierten Lachens kündigte sich an. Gut, dass genau in diesem Augenblick ein kleines Staubkörnchen seinen Schlund erreichte, und einen Hustreiz hervorrief, hinter dem er seine Amüsanz verbergen konnte.
Noch immer saß das Fräulein, offensichtlich auch Schwarzmagierin, ihrer Robe nach zu urteilen, auf dem Boden und machte keinerlei Anstalten sich von dort weg zu begeben. Den Mund zu einer Schnute geformt, sah sie ihn von unten herab mit ihren finsteren Augen an, und... da fiel es ihm wieder ein, diese Augen! Die hatte er doch gestern oder vorgestern schon einmal gesehen, dieses Mädchen war die Unglückliche gewesen, die seine Schattenflamme abbekommen hatte. Nunja, eigentlich nicht sie selbst, es war der Hut Seraphins gewesen, der der eigentliche Leidtragende bei der ganzen Sache gewesen war, doch hatte er auf ihrem schönen Kopf getrohnt.
Augenblicklich gefror das so übermütige Lächeln, und der junge Schwarzmagus ersetzte es durch eine ernstere Miene.
"In der Tat sind wir uns schon einmal begegnet, mehr oder weniger glücklich. Ich muss mich als derjenige zu erkennen geben, dem Seraphin es zu verdanken hat, dass er nun gezwungen ist uns allen seinen weißen Kopf zu offenbaren. Und wo wir gerade bei disem kleinen Missgeschick sind, ich bitte euch vielmals um Verzeihung, doch konnte ich nicht ahnen dass zwei herumtollende Narren mitten in die schönste Magievorführung platzen würden."
Zu diesen Worten richtete er sich gerade auf (Aylen, wie die Dame sich nannte, war selbst aufgestanden ohne die angebotene Hilfe zu nutzen), verschränkte die Arme hinter dem Rücken und versuchte, das sehenswerte Gesicht des Don nachzuahmen, welches er jedesmal aufsetzte, wenn es ihm mit Rhodgars magischem Schabernack zu weit ging. Doch wollte dies nicht so recht gelingen, immer wieder musste er an die eingearbeiteten pinken Nähte denken, während er sich schon extra abgewandt hatte, um bei deren Anblick nicht erneut in eine peinliche Situation zu gelangen.
27.01.2004, 22:44 #68
Ceron
Beiträge: 379

Als Ceron bemerkte dass seine Augenlieder sich immer wieder schlossen. Fasste er sich den Mut, diese gemütliche Runde vor dem Feuer zu beenden. Durch ein leises Knarren seines Hockers auf dem Steinboden wurde auch die Magierin aus ihren Gedanken geholt.

Ceron ging noch zu ihr herüber nahm ihr den leeren Krug aus der Hand und rückte ihr seinen Hocker als Beinunterlage heran. Mit einem flüchtigen "Adieu, seid wohl gehabt" verabschiedete sich der Bürger von Renata und nahm die beiden Krüge mit in die Küche, wo er noch dem Küchendämonen bei der Arbeit half. Als er sich dann endlich zu dem Gästegemach begab, musste er nochmals im Refektorium vorbei.
Dort in einer Ecke war sie schon eingeschlafen in ihrem Sessel. Eine ansich ganz nette Frau, sie hätte viel schlimmer auf meinen Frevel reagieren können, murmelte Ceron in sich hinein.

Als er wieder den Gängen entlang bis zum Gästezimmer ging, schauderte es ihn obwohl er innerlich von dem heissen Getränk ein ganz angenehmes Gefühl verspührte. Er beschleunigte seinen Schritt, es artete schon fast zu einem Laufschritt aus. Irgendetwas machte ihm Angst, er wusste es war hinter ihm und würde ihm folgen. Er hoffte nur dass er soeben keine Geschwindigkeitsvorschriften durchbach, denn er lief nun schon keuchend zu seinem Zimmer. Immer wieder blickte er zurück und sah bloss einen Schatten in den Wänden verschwinden... Bei seiner Tür angelangt, schnell hinein, aufs Bett, unter die Decke mit dem Kopf.

Einige Momente später kam es auch schon das Wesen, welches ihn verfolgte in der Hand hatte dieses Wesen ein Buch. Es war eindeutig ein Dämon. Per Gedankenaustausch teilte ihm ds Wesen mit: "Du hast noch keinen Zutritt zu unserer Bibliothek, dich dort zu bilden. So bringe ich dir dieses Buch. Das Buch Ceron, hat seinen Meister gefunden. Doch öffne es erst, wenn die Zeit gekommen ist. Bewahre es gut oder du wirst es bitter bereuen!"

Die letzten Worte des Dämonen hallten noch im Kopf des Bürgers, ah doch, sein Schicksal hatte ihn also eingeholt, oder gar überholt?
TLautlos verschwand der Dämon wieder durch die Mauer, und Ceron legte das nicht gerade hantliche Buch in die Kommode, welche neben seinem Bett lag. Als er sie öffnen wollte entdeckte er eine weitere Botschaft. Er las: Mach dir keine Sorgen, du kannst es gar nicht öffnen bevor du nicht bereit dazu bist. -gezeichnet: Schicksal
27.01.2004, 23:13 #69
Dûhn
Beiträge: 290

Lange hatte der Hühne seinem Meister zugesehen wie er dem Wandersmann die Kunst des fliegenden Stahls nähergebracht hatte. Immernoch war ihm der leicht verzweifelte Ausdruck auf dem Gesicht des Fremden in Erinnerung, als er krampfhaft versuchte die geschwinden Schläge des Schwarzmagiers zu parieren.

Nun schlenderte Dûhn gemächlich durch die langen, kühlen Korridore des Kastells, das durchdringende Klirren der Waffen langsam hinter sich lassend. Angenehm dumpf und muffig roch es in den Gängen...nach Staub...Zeit...und Wissen.
Wissen?
Ein Seufzer entrang sich der Kehle des Riesen. In letzter Zeit waren seine Studien über das Kastell, die Dämonen und die Welt an sich etwas ins Stocken gekommen. Ganz zu schweigen von seinen heimlichen Übungen in Bezug auf Umgangsformen und Etikette. Wer einmal die höheren Weihen der schwarzen Magie beherrschen wollte durfte schließlich nicht im Dialekt eines...Fischers...sprechen. Nun ja, dachte sich der Koloss, ganz so hart sollte er auch nicht mit sich ins Gericht gehen. Immerhin kam sein Drill ja der Verteidigung des Zirkels und seiner schwachbrüstigen Magier zugute, oder?

Immer noch schwer in Gedanken versunken (die hauptsächlich von halbierten Orks, einem siegreichen Dûhn und ihn umschwärmenden Frauenzimmern handelten), trat der Riese durch das blau schimmernde Portal welches ihn mit einem leisen rauschen in den ausserdimensionalen Raum der Bibliothek versetzte.

Schlagartig erwachte Dûhn aus seinen Tagträumen und schaute sich langsam in dem dunkelblauen Saal um.
Die Tageslichtspeicher strahlten ein Licht aus, welches sich in seiner finsteren Schönheit nur mit dem Nachthimmel vergleichen ließ. Langsam wanderten kleine Staubpartikel zwischen den königsblauen Lichtlanzen umher, welche zwischen den Regalritzen hindurchstrahlten.

Fast wie kleine Sterne...

Ein Lächeln stahl sich auf Dûhn vernarbte Züge als er beobachtete wie sich ein Staubkorn auf seinem Mantel niederließ.

Als er lächelnd wieder aufblickte erstarrte sein Gesichtsausdruck.
Ihm gegenüber stand die Baîn Shíde...nein...Xardiviae, erinnerte sich der Hühne.
Die Frau, die ihn dazu gebracht hatte das er sich den Schatten seiner Vergangenheit stellte. Und sie in Zaum hielt. Nicht besiegte...aber mit ihnen zurecht kam.

Das Lächeln kehrte zaghaft auf die Züge des großen Schwarzmagiers zurück.
In der Stille der Bibliothek war das Klingeln der silbernen Schnallen an Dûhns Mantel so laut zu vernehmen als spiele jemand ein Glockenspiel. Als er sich, nur ein paar Schritte von der schattenhaften Schönheit enfernt, niederkniete, knirschte das Leder seiner Rüstung fast so laut wie die Rückengürtung seines mönströsen Schwertes.

Dûhn erhob sich so sprachlos wie er sich auch niedergekniet hatte.
Auch nach so langer Zeit war der Anblick der Heroldin atemberaubend.
Die Lange schwarzen Haare waren hochgestekt und prägten so ihren schlanken Hals noch ein Stück mehr aus, als sie es sonst taten. Die Augen der Fee funkelten ihn im diffusen Licht an; wie von innen heraus leuchtend, blickten sie auf den morschen Grund seiner Seele und glätteten ihn für einen kurzen Augenblick.
Der schmale Mund mit den violett glänzenden Lippen war leicht geöffnet, so als würde sie nachdenken.

"Ich...Hallo." stotterte Dûhn ein wenig hilflos.
"Schön dich...euch wiederzusehen!" der Riese kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Wirklich!"
28.01.2004, 14:31 #70
Azathot
Beiträge: 1.253

Schweiß perlte von Azathots Stirn als er Sky endlich soweit hatte und ihm sein Schwert an die Kehle setzen konnte. Der Lehrmeister hatte mehr Probleme gehabt als er zugeben wollte, Sky hingegen war besser als er es erwartet hätte, mit ein wenig Übung und einem Lehrmeister konnte er bestimmt ein Meister am Schwert werden, doch auch so schon beherrschte er die GRundlagen des Kampfes und hatte Azathots kleine Prüfung bestanden.
Der Schwarzmagier nahm seine Klinge vom Hals seines Kontrahenten und steckte die Waffe wieder in die Scheide.
"Du bist ein wahres Naturtalent,", lobte Azathot seinen hoffentlich künftigen schüler, "du könntest ein wahrer Meister des Schwertkampfes werden und wenn du es mir erlaubst wäre es mir eine Ehre dich auszubilden. Was denkst du, gibst du mir eine Chance?"
28.01.2004, 15:27 #71
Khalef
Beiträge: 490

"Ich und ein Naturtalent?" Sky grinste. "Hör ich zum ersten Mal!"
Der Einzelgängerhob sein Schwert auf und steckte es weg. "Wirklich ein prächtiges Schwert, dass ich da erstanden habe!" sagte Sky leise. Ein prächtiges Schwert braucht einen prächtigen Kämpfer, ich bin bisher nur Mittelmaß... Vielleicht sollte ich sein Angebot annehmen... dachte er.

"Also gut!" sagte er. Ich werde dein Schüler!" Sein Gegenüber grinste. "Freut mich zu hören! Dein Talent musst du ausschöpfen!"

"Mag sein! Ich habe aber eine Frage: Wer ist der Riese, der uns die ganze Zeit zugesehen hat? Auch dein SAchüler?" Nach einigen Sekunden bereute er diese Frage, er wollte es gar nicht wissen. Sollte der Riese wirklich ein weiterer Schüler sein müsste Sky vielleicht gegen ihn auch ein paar Übungskämpfe bestreiten. "Der Typ stampft mich doch in den Boden..." sagte er leise zu sich.
28.01.2004, 16:12 #72
Azathot
Beiträge: 1.253

Azathot grinste bezüglich Skys Bemerkung über Dûhn
"Ja er ist mein Schüler und du hast Recht, er sieht tatsächlich ein wenig grobschlächtig aus, aber lass dich davon nicht täuschen, auch er ist ein sehr talentierter Schwertlämpfer und seine Größe bedeutet nicht, dass er ein plumper Gegner wäre."
Diese Worte würden Azathots Schüler vermutlich nicht aufmuntern, aber vielleicht REspekt vor seinen Gegnern lehren und das konnte manchmal wichtiger sein als gut mit seinem Schwert umgehen zu können.
Aber nun sollte er seine erste kleine Lektion erhalten.
"Aber nun wäre ein guter ZEitpunkt um dir ein wenig mehr beizubringen, erstmal ist es wichtig, dass du dich an eine neue Grundstellung gewöhnst, dass ist schwierig wenn man die Alte noch aus Reflex einnimmt."
Azathot zeigte seinem neuen Schüler wie er sich hinzustellen hatte: leicht schräg, auf das rechte Bein gestützt und das Schwert schräg nach unten abgewinkelt. Für die meisten Anfänger war es schwer so zu kämpfen, aber wenn man bereits ein wenig Übung hatte konnte man aus dieser Position einen entscheidenden Vorteil herausschlagen.
Nun begann Azathot einfache Grundschläge in die Luft zu zeichnen mit seinem Schwert, erst langsam und dann immer schneller werden, dann zeigte der Lehrmeister seinem Schüler wie er einen Gegner mit einer schnellen Folge an Schlägen eindecken konnte indem er sie untereinander kombinierte und mit Schlag zu Schlag mehr Schwung gewann.
Danach forderte er seinen Schüler auf es ihm gleichzutun und ermutigte ihn mit einem Lächeln
"keine Angst es sieht schwerer aus als es ist, die Schläge gehen einem schnell in Fleisch und Blut über."
28.01.2004, 18:26 #73
Claw
Beiträge: 3.452

Scipio und Claw hatten sich bereit gemacht und standen nun allein im Refektorium.
"So, nun sollten wir nur noch Olirie finden. Wo könnte er denn sein ?" fragte Scipio.
"Wahrscheinlich in seinem Labor... hoffen wirs." meinte Claw achselzuckend und ging voraus zu der Stelle, wo Oliries Labor war. Claw klopfte mehrmals, doch niemand öffnete. Nervös schaute der Drachenjäger den Söldner an und beide hatten den selben Gedanken: War es eine so gute Idee, einfach da rein zu platzen ?
"Ja." beantwortete Claw die gedachte Frage und öffnete vorsichtig die Tür. Kaum war sie offen, wollte er etwas sagen, doch etwas glitschiges, schleimisches sprang aus dem Zimmer in sein Gesicht und sabberte und glibberte den Söldner zu, der nach hinten auf den harten Steinboden fiel.
"HMMIIIIHHH HMME HMMMMMMHMME !!!" ertönte es von Claw und es sollte soviel bedeuten wie :"IHHHH EINE RIESENSCHNECKE !" Doch Scipio verstand nicht, wie auch ? Kryptisches Kauderwelch hatte er sicher nie erlernt und so fing er erstmal an, an der kotzgrünen Schnecke zu ziehen, damit diese losliess.
28.01.2004, 19:08 #74
Ceron
Beiträge: 379

Die Nacht verbrachte Ceron still, doch nicht stillschlafend sondern stillschreibend. Denn nachdem er eingenickt war, hatte ihm etwas aus der Richtung des Buches einen Befehl erteilt. Er konnte sich nicht mehr genau an die Worte erinnern doch sie waren klar verständlich.
Der Bürger setzte sich an ein Pult in seiner Nähe und begann die Mitteilung niederzuschreiben.

Die Stimme diktierte in solch einem Tempo, dass Ceron schon bald nicht mehr nachkam. Er versuchte sie zu verdrängen sich einfach ins Bett zu legen und zu schlafen, doch das konnte er nicht. Er versuchte die Sachverhalte der Mitteilung aufzunehmen und dann verkürz und vereinheitlicht niederzuschreiben. Langsam begriff er um was es ging, er sollte ein Buch über die Drachen schreiben, je mehr er das ganze verstand und nicht mehr versuchte zu verdrängen desto klarer wurde die Stimme und die Stimme hörte auf über die Gedanken zu kommunizieren. Sie sprach wie ein Mensch zu Ceron, nur halt aus dem Buch heraus.

Er musste stundenlang dort gesessen haben, denn als er den Federkiel zum letzten mal in das Tintenfässchen hielt graute schon der Morgen. Vom Buchbinden verstand er nichts, aber er konnte ja die Pergamentrollen einfach zu einer grossen Rolle zusammenrollen und hoffen, dass einer der Magier, dieses Buch einmal binden würde.

Als er gerade die Bibliothek des Kastells betreten wollte, lief ihm einer der Magier über den Weg.
Doch er sah nicht aus wie die andern Magier, er sah irgendwie reifer, anders erfahrener aus. In diesem Anblick übertraf ihn nur noch die Magierin, welche ihren Namen nicht preisgeben wollte.

Der Magier schien genau zu wissen was Ceron wollte, er nahm also die Pergamente aus der Hand des Bürgers und überflog sie schnell.

"Da hast du der Bibliothek des Kastells wahrlich grossartige Dienste geleistet. Ich werde das Buch für dich binden lassen und es wird seinen Platz im Regal der Bücher über gefährliche, magische und mystische Wesen finden.


DER FLUG

Der Drache hielt sich schwebend über ihren Köpfen. An die dreihundert Meter mochte die Spannweite seiner riesigen, gerippten Flügel betragen, die im Sonnenlicht des jungen Morgens wie goldener Rauch leuchteten. Sein Körper erstreckte sich zu gleicher Länge, war jedoch schlank und gebogen, wie der eines Windhunds; er hatte Klauen wie eine Echse und Schuppen wie eine Schlange..

Ursula Le Guin

Die Fragestellung ist einfach. Wie konnte sich ein Lebewesen von der oben beschriebenen Grösse frei in der Luft halten und regelrecht schweben?

Die Natur kennt nur wenige Tierarten, die den reinen Gleitflug beherrschen.

Der fliegende Fisch zum Beispiel und das Flughörnchen, die sich jedoch beide nur kurze Zeit in der Luft halten können. Ausser ihnen gibt es drei Arten von fliegenden Tieren: Vögel, Fledermäuse und Insekten. Als, Versteinerung aus der Urzeit finden wir jedoch noch eine vierte Art: den Pterodactylus oder Flugsaurier.

Das Flugvermögen all dieser Arten beruht auf zwei zusammengehörenden Gesetzen:

1. Der Luftdruck unter dem Flügeln muss grösser sein, als der über dem Flügel.
Dieser Druckunterschied verschafft dem Tier seinen Auftrieb.
2. Der Auftrieb muss grösser sein als das Gesamtgewicht des Tieres.

Hier ist die Frage des Gewichts von entscheidender Bedeutung, und daher befassen wir uns zunächst mit dem Versuch, das Gewicht des Drachen zu bestimmen. Allerdings können wir nur sehr grobe Schätzungen. anstellen, doch brauchen wir für unseren Zweck keine genaueren Daten.
Der von Ursula Le Guin, der ersten Drachenjägerin beschriebene Drache hatte eine Länge von dreihundert Metern, und er war schlank.
Aber was ist schlank? Dasselbe Buch berichtet an anderer Stelle über
zwei Männer, die mit vier Schritten den Rücken eines, Drachen erklimmen; das bedeutet fünf Schritte in die Höhe. Beide Männer waren milde oder sogar am Rande der Erschöpfung also wäre unter diesen Umständen knapp ein halber Meter das äusserste, was sie, mit einem Schritt schaffen konnten. Das ergibt einen Körperdurchmesser von ca. 2,39 Metern. Wir beschränken dieses Mass auf 2 Meter, was für ein Tier von annähernd dreihundert Metern Länge wirklich ausserordentlich schlank ist.

... Doch unsere Vermutungen enthalten zweifellos einen grundsätzlichen Fehler, der nicht einfach einem Irrtum in der Überlieferung zugeschrieben werden kann. Verkürzen wir die Länge des Drachen um ca. Meter bei einer Flügelspannweite von ca. 12 Metern: er könnte immer noch nicht fliegen! Auch wenn wir den Flügeln eine Wirksamkeit unterstellen, die jedes in der Natur erreichbare Mass überschreitet, kämen wir zu keinem anderen Resultat. Und was ergäben alle diese Berechnungen? – Zuviel Gewicht. Um fliegen zu können, müsste der Drache nahezu gewichtslos sein. – Mein Gott, Beliar, was hast du dir dabei nur gedacht?





EUERSPEIEN
Jene Drachen erreichen, wenn ausgewachsen, eine ungeheuerliche Grösse; sie speien pestilenzartigen, üblen Rauch gleich jenen Schwaden, die einem Feuerbrand entsteigen. Zu der ihnen bestimmten Zeit kommen sie zusammen, um sich, die Flügel entfaltend, in die Lüfte zu heben. Ihres grossen Gewichtes wegen stürzen sie jedoch, nach Innos weisem Rat, in einen gewissen Fluss, welcher seinen Ursprung im Paradiese hat, und in welchem sie gänzlich verunglücken. Die Bewohner jener Gegenden observieren die Flugzeiten der Drachen und, haben sie den Sturz eines solchen beobachtet. Lassen sie noch siebenzig Tage ins Land ziehen. Dann erst gehen sie flussabwärts und bergen die verbliebenen blossen Gebeine, auf dass sie des Karbunkelsteins habhaft werden, welcher im Stirnknochen des Schädels sitzet.

fordanus

Die Frage hätte andersherum gestellt werden sollen, nämlich: Warum musste ein Tier, für das Fliegen eine Notwendigkeit darstellte, eine derartige Körpergrösse entwickeln? anstatt: Wie war es möglich, dass ein derart grosses Tier fliegen konnte?.
Damals, als ich das erste Mal auf diese zwar verworrene, aber doch höchst interessante Stelle bei Jordanus stiess, fesselte mich vor allem die Vorstellung, dass sich diese Beschreibung auf einen Paarungsflug bezieht. Ich bin auch immer noch der Ansicht, dass dem möglicherweise so ist. An späterer Stelle werde ich auf diesen Punkt zurückkommen (wie auch auf die Frage der extrem hohen Verwesungsgeschwindigkeit des Drachenkörpers und die Assoziation mit Edelsteinen, nur etwas vorweg, sie ziehen wieder zurück in das Reiche Beliar’s, des allmächtigen Gott der Unterwelt). Zunächst jedoch möchte ich das Augenmerk auf die Eigentümlichkeit des, veränderbaren Körpergewichts lenken.
Natürlich hat Jordanus selbst nie einen Drachen zu Gesicht bekommen.

Ich hielt es für ausgeschlossen, dass auch nur eine einzige Spezies das Jahrtausend überlebt hat, also ohne Hilfe des Gottes oder den Schwarzmagiern.

Augenzeugenbericht:

Es war entsetzlich heiss. Sogar hoch oben in der
Luft, wo der Prinz unsichtbar schwebte, . . . hätten
der Dampf, der Rauch und die Flammen, die
der Feuerdrache wie Schaum aus seinen Nüstern
spie, selbst den Tapfersten entmutigt. Auch die
Abhänge waren von der geschwärzten Asche
seiner Opfer bedeckt, die gekommen waren,
ihn zu töten und die elend in seinem Atem verbrennen mussten.

Andrew Lang


Ceron wartete ein wenig, dann sah er wie der Magier gerade wieder zum Sprechen ansetzte. Denn seine Mundwinkel wurden in die Länge gezogen während sich der Spalt zwischen den Lippen ein wenig öffnete.
28.01.2004, 19:13 #75
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Egal wie stark Scipio auch zog, er konnte diese Schnecke nicht von Claws Kopf bekommen. Entweder hielt sie sich zu stark fest, oder seine Hände rutschten einfach ab. Das Ding war einfach zu glitschig, wie sollte man da schon richtig zupacken? Langsam musste er jedoch etwas unternehmen, schließlich war es gut möglich, dass der strampelnde Söldner, der immer wieder unverständliche Worte in die Schnecke schrie, inzwischen nicht mehr genügend Luft bekam.

Warte Claw, ich versuch sie runter zu schlagen.
Dieser wollte noch protestieren und schüttelte heftig den kopf, doch es war schon zu spät und der Drachenjäger ließ seine harten Panzerhandschuhe durch die Luft sausen. Eine schlechte Idee, wie sich herausstellte. Diese eklige Schleimgestalt wurde zwar einen Augenblick lang zusammengedrückt, im Endeffekt hat der Söldner jedoch weitaus mehr abbekommen.
Entschuldigung, hab mir das irgendwie anders vorgestellt. Claw murmelte ein paar Worte und schaffte es dann doch irgendwie seinen Lehrmeister gegen das Schienbein zu treten.
Wahrscheinlich zu Recht, aber mit der Zeit gingen Scipio die Ideen aus. Dem Ding einen Stich mit dem Schwert zu versetzen sollte er wohl lieber lassen, er konnte ohnehin schon froh sein, wenn er seinem Schüler nicht die Nase gebrochen hat.
Nun, einen dummen Einfall hatte der Waldläufer noch und selbst wenn sie vielleicht etwas einfallslos war, hatte er, oder besser sein Schüler, doch nichts mehr zu verlieren.
Geschwind nahm er ein Stück mit Brot mit etwas Wurst aus eine seiner Taschen, eigentlich seine Verpflegung, wenn er heute Nacht Hunger bekommen sollte, aber egal, und warf ein Stückchen zu der Schnecke. Die Sprang tatsächlich darauf an und schien es irgendwie zu fressen, worauf Scipio freudig weitere Stücke warf, um das Schleimwesen langsam von Claws Gesicht lockte. Der atmete sofort tief ein, immer und immer wieder, doch sein Lehrmeister hatte einen Fehler gemacht. Ein Stückchen war unter die Rüstung des soeben befreiten Söldners gerutscht – und die Schnecke rutschte hinterher...
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