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Das Kastell des ZuX # 27
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25.02.2004, 23:12 #76
HoraXeduS
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Als Horaxedus sein Zimmer betrat, stellte sich ein Gefühl ein, welches ihm vermittelte, dass er nun zu Hause sei. Hier vermochte ihn nichts zu schrecken, kein Dashnavar, kein Druide zu gefährden. Dies war das Kastell des Zirkels um Xardas, und Horaxedus hatte hier ein eigenes Zimmer. Was für ein gottverdammtes Glück.

Der Schwarzmagier bewegte sich auf das große Fenster zu und öffnete behende dessen Flügel. Von außen lag ein Mauervorsprung als Fenstersims vor ihm und bot ihm unterhalb des phantastischen Ausblicks auf die Ebene jenseits des Kastells einen Anblick, wie er näher und realer kaum sein konnte. Totes, modriges Fleisch, umringt von Dutzenden, wenn nicht gar Hunderten von Fliegen.

Horaxedus atmete tief ein. Den Geruch des verwesenden Scavengerflügels beachtete er nicht weiter. Das beruhigende Summen seiner dunklen, umtriebigen Gefährten stimmte ihn heiter. Langsam wandte der Glasmacher sich ab und entledigte sich seiner Robe. Er lächelte, der Eiseskälte zum Trotze. Heute Nacht würde er bei offenem Fenster schlafen.
25.02.2004, 23:57 #77
Xalvina
Beiträge: 1.273

Langsam glaube die Magierin Umrisse zu erkennen. Konturen. Trotzdem war immer noch alles Schwarz und Weiß, es waren nur Schattenflächen die sich in ihrer Helligkeit unterschieden, nur das sie immer feiner wurden. Eine Schattengestalt vor sprach plötzlich und in der Ferne hörte sie das Echo einer Stimme die ihrem Lehrmeister ähnelte nur seltsam tiefer und verzerrter. Sie musste mehrmals schlucken, doch der Druck auf den Ohren war immer noch genauso stark. Dann erschien neben der sich leicht bewegenden Schattengestalt namens Olirie eine andere dickere, welche sich auf und ab bewegte. Vermutlich die Flügel. Der Dämon. Erst jetzt nahm sie eigentlich war, dass sie sich in der Eingangshalle befinden musste – auch wenn sie nichts sehen konnte und ihr Hörvermögen extrem eingeschränkt wurde. Ihr war ein Teleport gelungen, wäre ihr nicht so schlecht. Sie fühlte sich furchtbar, waren das etwa Nebenwirkungen? Vom Buch stand zumindest nichts von Nebenwirkungen oder hatte sie das Kapitel einfach überschlagen? Selbst wenn es Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen wären – die Dämonenbeschwörerin wusste nur, dass sie diese jetzt schon nicht mochte und um das Teleportieren einen großen Bogen machen würde, wenn es nicht gerade ein Muss war.

Es vergingen Minuten als ihr Lehrmeister bereits die junge verwirrte Frau verlassen hatte, die noch damit beschäftigt war ihre Gedanken zu Ordnen, als sie dies bemerkte. Noch immer sah sie die Schattengestalt neben sich, welcher wohl wegen seiner Masse, die wie ein Klotz mit Zwei Flügeln in der Luft hing zu identifizieren war. Auf das Zimmer zu gehen war eine gute Idee, doch sehnte sie sich mehr nach einem Bad um sich den ganzen Schmutz und die zerfledderte zerrissene Kleidung von sich zu streifen. Gäbe es da nicht einen Haken: Das Badehaus lag im Keller. Und sie konnte die Treppe nicht sehen.

Ende vom Lied war, dass sie den begleitenden Dämon bat, der ihr wegen ihrer Blendung als Blindenführer dienen musste mit ihr in den Keller hinunter zu gehen, wobei sie sie es noch geradewegs schaffte, nicht von den Stufen hinunter zu fallen. Beruhigend so wusch sie sich in ihrer üblichen Einsamkeit in einem Becken mit heißem Wasser all jenen Schmutz und Gestank ab, wobei die Blendung auch allmählich nachließ. Nur die Übelkeit blieb, sodass sie sich sehr zusammen reißen musste, bei ihren leichten Schwankungen sich nicht zu übergeben. Während sie badete hatte sie zwar ihre Kleidung abgestreift doch nur den seltsamen Armreif schien sich nicht von ihr zu lösen, als sei es mit ihr verwachsen. Dieses Phänomen hatte sie bereits von dem Ring aus Jharkendar beobachtet, welcher sich ebenfalls nicht von ihrem Finger lösen wollte. Waren die Gegenstände etwa verflucht? Verflucht konnte man dies nicht unbedingt nennen, sie wusste nur dass es Gegenstände mit einer übernatürlichen Kraft waren, die nicht zu definieren war, noch was sie bewirkte. Sie wusste nur dass der silberne Armreif, der sich fast wie eine kleine Schlange einen kleinen Teil ihres Unterarms umwickelte mit der Berührung des seltsames Geistes zu einem Teil von ihr wurde, doch wusste die Fee zu diesem Zeitpunkt nicht, welche Konsequenz die Magierin eingegangen war. Sie wusste nur, dass sie vor dem Anfang von Etwas stand, was sie begreifen und verstehen sollte.

Es war schon eine Späte Nacht, als die junge Frau gebadet und in einem dünnen weißen Nachthemd in ihrem Bett oben in ihrem Zimmer lag. Beide Fenster hatte sie geöffnet, sodass der Mond hinein strahlen konnte. Ihre langen Haare lagen gepflegt und gekämmt offen ausbreitend auf dem Bett, während sie selbst auf dem Rücken liegend zur Wand blickte. Ihr war immer noch schlecht, doch zu Schlafen fiel ihr schwer. In einer Zimmerecke stand ihre Tasche, die man hinein geholt hatte, doch Gabba war nicht mehr darin. Sicher spukte er nun zufrieden irgendwo im Kastell herum und ging seinen durchtriebenen Ideen nach. Aber diese Sorge beschäftigte sie weniger. Auch das schwere Totenbuch lag noch verwahrt darin, welches sie gewiss jemanden zeigen würde, doch auch dies beschäftigte sie nicht. Sie dachte viel mehr an die Worte der Nyrathis. Ihr Wille sei stark. Woher entschied sie es, dass sie einen starken Willen besaß. Das sie die Gefahren überlebt hatte? Oder dieses Monstrum besiegt hatte? Oder weil sie sich in Träumen gegen sie widersetzen konnte, egal welche Gestalt die Nyrathis einnehmen konnte. So viele Fragen. Doch bekam sie dafür die versprochenen Antworten...
26.02.2004, 10:28 #78
meditate
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meditate saß im hof und betrachtete die raben, die wie in jedem zeitigen frühjahr begannen, ihr nest neu zu formen. man sah die raben zweige herantragen und sah diese im nichts verschwinden. also offensichtlich funktionierte die tarnkappe von champ noch immer und schützte den nachwuchs der stolzen schwarzen vögel.

meditate verschränkte die arme hinter ihrem kopf und lehnte sich so gegen den warmen baumstamm. man meinte fast die säfte hören zu können, die der starke baum in seinen gipfel sog.

"du hast schon so viel gesehen, und du hast schon so lange hier gestanden. wahrscheinlich stehst du hier unverändert, seit es das kastell gibt. kannst du dich noch an die vielen magier erinnern? die hier eine heimat hatten und nun wohl für immer von uns gegangen sind? die einfach verloren gegangen sind in den wirrnissen der zeiten oder auch im verwirrenden dickicht der magie?

maximus und prophet, die magiebeschwörer aus anderen dimensionen? ahram den menschlichen dämonen, den sein dämonenwesen letztendlich doch besiegt hat? den legendären malek? die sanfte orphelia? oder auch den versteinerten vabun?

es ist ein seltsames haus und ich bin manchmal erstaunt, dass ich noch hier bin ... oder don. jeden tag hab ich angst und frage die dämonen, ob er noch da ist. er ist so ein seltsamer magier, ich fürchte mich manchmal vor ihm aber noch öfter fürchte ich um ihn.

auch junge sind fort. manchmal kommen sie und sind wenig später wieder weg. wie hieß dieses mädchen? nymphadora? und wo ist syrus geblieben?"

meditate ließ ihren blick in die ferne schweifen, hinüber zu dem weißen dunst irgendwo dahin, wo das meer war.
26.02.2004, 18:00 #79
stressi
Beiträge: 1.158

Der Magier begab sich mit Champ endlich mal ins Refektorium. Er hatte den spielsüchtigen Baal endlich mal von den Karten weglocken können, aber erst, nachdem die Karten völlig kaputt waren.

"Lass uns endlich mal wieder etwas richtiges essen. Von einem Tisch, der festlich gedeckt ist und mit Servietten und Besteck und so. Und außerdem ist es auch schön, sich dabei mal wieder anzusehn und über was andres zu reden als über Karten."

Stressi schloss die Augen und wünschte sich Kerzen, weißes Leinen, Blumen, funkelndes Kristall, schimmerndes Porzellan ... Süppchen, Saucen, Wein und Wasser, Braten und Klöße, Süßigkeiten und Obst - kurzum ein Augen- und Gaumenschmaus.
26.02.2004, 18:32 #80
Champ
Beiträge: 5.711

So was Überflüssiges. Dieser ganze Tand war so etwas von überflüssig!
Wirklich wichtig war, dass man beim Kartenspiel genug zu trinken hatte. Sonst kippt man womöglich noch vom Stuhl und das Blatt ist für alle anderen einzusehen!
Champ fand Essen überhaupt völlig überflüsig, seit er von Hummelchens Hochzeit erfahren hatte. Sie hatte einen Barbaren vom Hof geheiratet und der würde jetzt ihre wundervollen Kochkünste genießen können.
Damit hatte sich das Thema Essen erledigt.
Es war halt da, damit man Karten spielen konnte. Weiter nix.
26.02.2004, 19:29 #81
Estragon
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Hilias hob seine Sachen vom Boden auf und befreite sie vom gröbsten Matsch. "So sehen wir uns wieder" sagte Hilias. Lama nickte.
Der Waffenknecht schien etwas außer Atem.
Hilias machte innerlich einen Hacken. Ein weiterer Beweiß, das nicht nur er an ein Schicksal geknüft war. Es schien sich langsam ein Muster abzuheben. Hilias war sicherlich das Zentrum. Rhodgar und Seraphin bildeten die Eckpunkte. Jetzt war Lama hier und Hilias fügte ihn als Spitze an ein Dreieck, das er letzte Nacht vor sich gesehen hatte. Er dachte an die Haarstränen, die er heimlich den beiden Magiern abgeschnitten hatte. Er würde Lama ebenfalls um etwas Haar bitten müssen. Denn noch war sein Bild nicht komplett. Er hatte es im Morgengrauen probiert. Nach den alten Geschichten seiner Großmutter musste ein Keftet, ein Schicksalsbrett, auf die Erde gezeichent werden. Das Keftet entstand nicht nach Regel oder Richtlinen. Es kam aus dem Herzen und dem Instinkt des Zeichners.
Hilias hatte es in den lockeren Sand gemalt. Ein Dreieck, an desen Eckpunkte er die Haarbüschel von Rhodgar, Seraphin und seinem eigenem Haar gelegt hatte. Dann hatte er gewartet. Doch nichts war geschehen.

Doch der Steinmetz hatte gespührt, das etwas fehlte. Jetzt stand die Lösung in Form des schlanken Lamas vor ihm. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es war nicht der rechte Ort, das zu klären.
"Und nun?" fragte Hilias die Magier. "Kommen wir nicht rein?" Er betrachte das Tor. Die Magier lächelten verlegen. "Hier haben einige Dinge so ihren eigenen Willen." hörte der Steinmetz.
Hilias nickte. Er zog seine Pfeife vor und begann sie zu stopfen. "Wir haben Zeit." sagte er lächelnd. "Noch haben wir Zeit."
Er wusste selbst nicht genau, warum er das so bestimmt sagen konnte. Es war ein Gefühl. Tief in ihm drin.
26.02.2004, 20:01 #82
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Bücher!
Genau, das wollte er doch nicht vergessen. Bücher und der Runenstein. Und deshalb eilte der Magier in diesem Moment auch mit wehender Robe durch die Bibliothek, um solche herausragenden Werke wie »Alkanagarazars Handbuch der Schattenflamme«, »Mund-hibs tausend Tipps zum schattichten Feuer« und natürlich »Dreierleis wunderbare Welt von Feuer und Schatten hihihi« (das hihihi gehörte tatsächlich zum Titel, aber das Buch war nicht ganz so schlimm, wie sein Name vermuten ließ) zusammenzusuchen und seiner Schülerin auf den Tisch zu legen.
All diese Werke und noch ein paar mehr ließ er am Ende seines Rundgangs auf den KLesepult Renatas gleiten. Und dazu legte er eine neue Rune der Schattenflamme.
»Nun, Renata ist kein Jungspunt mehr, sie wird keine Dummheiten damit anstellen«, beruhigte sich der Hohepriester und verließ die Bibliothek.
26.02.2004, 21:10 #83
Seraphin
Beiträge: 318

Schweigend wartete die Gruppe vor dem Tor, der Wind schüttelte sie durch und die Feuchtigkeit kroch unter ihre Klamotten. Rhodgar fror sichtlich und auch den Anderen schien es nicht sehr behaglich, nur Hilias nahm das Ganze wohl eher gelassen und zog ruhig an seiner Pfeife. Seraphin hatte sich an die massiven Flügel gelehnt und starrte mismmutig in die graue Landschaft. Diese verdammten Skelette, wenn sie sich zumindest bewegen würden könnte man ihnen ja weningstens drohen, aber so...
Die Minuten reihten sich aneinander, die Stimmung sank weiter und Seraphins Mundwinkel im gleichen Maße. Dann vernahm er plötzlich ein Klappern über sich und schrak aus seinen Gedanken hoch...

"Hui, ist das kalt..."

"Ja, bestimmt ganz schön blöde wenn man draußen im Regen stehen muss..."

"Bestimmt... aber ich spüre ja eh nichts mehr, hi hi..."

"Du warst auch schon vorher nicht gerade der Allerhellste."

"Was?"

"Na siehste, schon wieder, alles muss man dir zweimal sagen, damit fängts schon an."

"Ach ja? Wenigstens weiß ich was Fußball ist!"

"Fußball?"

"Ha... und du sagst ich währe nicht der Allerhellste, im Gegensatz zu Dir strahle ich wie eine 1000 Watt Birne!"

"Seit wann können Birnen strahlen, he? Du bist wirklich bekloppt..."


Seraphin hatte sich das unsinnige Gebrabbel der beiden knöchernen Quälgeister lange genug angehört, aber die kriechende Nässe und die aufbauende Vorfreude auf eine schöne Grippe ließen auch die letzte Geduld im Schlamm vor dem Kastell versinken.

"Lasst uns verdammt nochmal rein, es ist kalt, nass, windig und wir frieren!"

Die Skelette unterbrachen ihren Streit und schauten den grimmigen Magier an, dessen lange weiße Haare nass an seinem Mantel klebten.

"Ach ja... und was ist, wenn wir keine Lust haben? Hi hi hi..."

entgegneten die Skelette unter hämischem Wackeln des bleichen Unterkiefers.

"Nun, in dem Fall..."

sprach Seraphin scheinbar gelassen mit einem wissenden Seitenblick auf Rhodgar, während er sich bückte und eine Handvoll des schönsten, schmutzigsten, schlabberndsten und schmatzendsten Kastell-Hang-Schlamm griff...

"...nun ja, da sehen wir uns gezwungen, andere Maßnahmen zu ergreifen."

Und mit einem teuflischen Grinsen sah er wie die weißen Schädel der Skelette um noch eine Spur bleicher zu werden schienen, als sie sahen das Hilias und Rhodgar es ihm gleich taten. Lama schien etwas aus der Fassung uns besah sich das Ganze leicht skeptisch, setzte dabei aber eine ebenso grimmige Miene auf wie die Matschträger.

"...die bluffen, oder?"

flüsterte der eine Knochenmann unsicher zu seinem Kameraden, während er hektisch zwischen den drei grimmigen Gesichtern und Händen voller braunen, schlubbernden Matsch hin und her blickte (sofern man das bei zwei leeren Augenhöhlen beurteilen konnte). Dieser zögerte einen Moment, bevor er antwortete.

"Pah, denkt ihr wir fallen auf so einen billigen Trick r... ahhhhhrg!"

Plotsch!

Mit grimmiger Genugtuung hatte Seraphin beobachtet, wie sein Matsch einen wunderschönen Bogen beschrieben, mit der einkalkulierten Kraft des Windes seine Laufbahn um eine Handspanne nach links verändert hatte um dann mit voller Wucht in das jetzt nicht mehr grinsende Gesicht des Totenschädels zu landen. Dem zweiten Quälgeist war es offensichtlich nicht besser ergangen, Rhodgar hatte sich den überflüssigen Schlamm von der Robe gekratzt und seiner Bestimmung zugeführt, so dass er jetzt in großen braunen Tropfen von dem bleichen Schädel des anderen Skelettes tropfte...

"Und...?"

entgegnete Seraphin siegessicher,während er sich erneut bückte und eine Hand voll Matsch auflas. Hinter ihm grinste Rhodgar ausgelassen und auch Hilias, ja selbst Lama konnte sich einer gewissen Heiterkeit nicht entziehen.

...mhmblgsrmdblmlmblll...wirbn gebml auf...

schallte es kleinlaut von oben herab, während das Lachen auf dem Gesicht des Magiers noch eine Spur breiter wurde.

"Ich kann euch nicht hööööören, klingt als ob ihr was im Mund habt!"

rief Seraphin grinsend und musste an sich halten um nicht in das allgemeine Prusten hinter seinem Rücken mit einzufallen.

"...wwir gebenmbml auf!"

erklang die missmutige Antwort zum zweiten Mal und gleichzeitig öffnete sich das riesige Tor scheinbar lautlos. Lachend und mit dem Triumph des Siegers schritten sie in die angenehme Trockenheit des Kastells, während die beiden Torflügel hinter ihnen wieder zufielen...
26.02.2004, 21:17 #84
olirie
Beiträge: 1.642

Nachdem olirie die Bücher platziert hatte, verließ er die Bibliothek und ging in sein Zimmer. In diesem zog er seine Robe aus und zog seine Lederrüstung über. Dann nahm er sich eine Tasche und legte in diese eine Schattenflammenrune, eine Teleportrune, eine Skelettbeschwörungsrune und eine Dämonenbeschwörungsrune. Auf die Runen legte er noch einen Beutel mit ein paar Goldmünzen. Als nächstes gürtete er sein Schwert um. Einen weiteren Beutel mit Goldmünzen befestigte er an seinem Gürtel. Anschließend ging er in die Küche.

In dieser ließ er sich vom Küchendämon etwas Proviant geben, den er ebenfalls in seine Tasche steckte. Der Proviant bestand aus einer Flasche Wasser, etwas Fleisch, etwas Käse und einen Leib Brot. Nachdem alles verstaut war, verließ olirie das Kastell.
26.02.2004, 21:29 #85
Squall_L
Beiträge: 1.067

Squall schlug das Buch auf und machte sich daran zu erfahren wie er ein Skelett beschwört. Diese ersten Sätze des Buches kamen ihm bekannt vor eigentlich stand dort genau dasselbe vorgehen wie bei einer Blutfliege, also wollte er auch nicht mehr weiter lesen sondern sofort loslegen und es einfach einmal versuchen.

Squall betrat die Übungsräume und war überzeugt das er schon bald ein perfektes Skelett vor sich stehen sehen würde. Squall machte es wie immer er schloss seine Augen stellte sich ein Skelett vor und begann mit der Beschwörung.

Als Squall dann seine Augen öffnete konnte er seinen Augen nicht trauen, denn das was er da sah konnte nicht sein. Das was dort vor ihm stand hatte weder Ähnlichkeit mit einem Skelett noch mit einem anderen Wesen. Squall konnte das alles nicht fassen, anscheint hatte er sich das alles leichter vorgestellt als es in Wirklichkeit war. Er zog sein Schwert und wollte dieses Wesen dahin schicken wo es her gekommen war, doch das Monster hatte wohl andere Pläne denn es fiel Squall an. Der ging zu Boden und das Monster war auf den Weg hinaus aus den Übungsräumen, Squall konnte sich schnell wieder aufrichten und das Wesen davon abhalten und es zurück dahin schicken wo es her kam.

Wieder zurück in der Bibliothek musste Squall sich erst einmal von diesem Schock erholen. Mit so etwas hatte er gar nicht gerechnet er dachte das es da er ja schon das Beschwören einer Blutfliege beherrschte einfach werden würde, doch das war wohl eine sehr große Fehleinschätzung.
26.02.2004, 21:36 #86
Estragon
Beiträge: 507

DU BIST DOCH WOHL NICHT SO WAHNSINNIG UND MACHST EINEN SCHRITT ÜBER DIESE SCHWELLE!?!?!?!

Hilias Lachen erstarb augenblicklich. Er blieb kurz vor der Schwell stehen. Die Magier bemerkten es nicht, doch Lama drehte sich um. Hilias Gesicht musste ihn aufgeschreckt haben.
"Was..."

Hilias hob abwehrend die Hand. "Shht!" schnratte er.

Tu es verdammt nochmal nicht!!! Weißt du, was iher auf dich wartet? Du hast hier werder Freunde noch verbeundete!!!

Hilias überschritt die Schwelle zögerlich. Es lag etwas völlig neues in der Stimme des Gehängten. Angst. Nackte, unverholen Angst.

"Es ist nichts. Gehen wir weiter." sprach er zu Lama. Der sah misstrausch drein, sagte aber nichts.
Die Magier hatten halt gemacht. "Kommt schon. Ihr braucht euch nicht zu fürchten." lachten sie immer noch. Hilias war froh, das sie nicht gemerkt hatten.

Die vier Männer betraten das Refektorium. Rhodgar und Seraphin verabschiedeten sich. Sie waren völlig entkräftet und wollten erst schlafen gehen, bevor sie Hilias bei der Unterredung mit der Hüterin beiwohnen wollten. Lama und Hilias blieben in dem Refekotrium allein zurück.
"Also kann man sich hier alles wünschen, was man haben will?" sprach Hilias leise und schaute sich fragend um. Lama zuckte die Schultern. Ihm war der Ort genauso wenig geheuer, wie Hilias selbst. Sie waren Innosgetreue. Brüder im GLauben. Sie hatten hier allein nichts verloren.
"Wir sind verrückt hier zu sein." sagte Hilias lächelnd.
"Erobern Narren nicht am Ende die Welt?" fragte Lama, sich immer noch staunend umsehend.
Hilias lachte, doch eine riesige Echolawine stopte den heiteren Ausbruch.
"Willst du mir noch etwas gesellschaft leisten? Ich rauche nicht gern allein, weißt du?"
Hilias nahm auf einem der gemütlichen Polstersessel platz und nahm Pfeife und Tabak hervor.
26.02.2004, 21:57 #87
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Sprechende Skellette die an Türen hingen und sich weigerten diese zu öffnen, es sei denn man bewarf sie mit Schlamm. Er war wahrlich in der Hölle gelandet. Als sie die Eingangshalle betreten hatten nahm eine Statue sein Sichtfeld ein, eine wie er sie nie zuvor gesehen hatte so lebensecht als würden die Augen dem Besucher folgen. Eine Schale in ihren Händen schien auf Spenden zu warten und sollte es zu einem halbwegs normalen Aufenthalt hier führen sollte er sich wohl an die Gepflogenheiten des Kastells halten. Nicht viel hatte er was er geben konnte und so kramte der Barbier in seiner Umhängetasche bis er eine seltene Wurzel fand. Eine seiner letzten und mit starker Wirkung aber das sollte es ihm Wert sein, kaum plazierte er das Geschenk in der Schale verschwand es. Der Waffenknecht wollte gar nicht erst wissen was das schon wieder gewesen war und folgte den anderen misstrauisch in einiger Entfernung.



Das ganze Gebäude jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Die hohen dunklen Wände, der gekachelte Marmor am Boden, eigentlich die ganze Athmosphäre die jeden Fremden erwarten ließ hinter der nächsten Ecke einen größenwahnsinnigen Bewohner dieser Heimstädte Beliars zu treffen.

Um sich zu berruhigen vertiefte sich Lama auf seinen Glauben. Auch wenn er es mittlerweile nicht mehr öffentlich zeigte, sein Glaube an Innos war tief in ihm verwurzelt und wenn man es mal in einem anderem Blickwinkel sah... alle lebenden Wesen sind Geschöpfe Innos, ja selbst die Schwarzmagier gehören zur Schöpfung seines Gottes. Dieser Gedankengang ließ ihn wieder durchatmen und mittlerweile gelang er zur Ansicht das er den Aufenthalt hier wohmöglich doch überleben würde.



Die Schwarzmagier hatten sich von ihren Gästen verabschiedet und auf ihre Zimmer zurück gezogen. Nun saßen sich zwei Menschen gegenüber die sich vor kurzem noch bis aufs Blut bekämpft hatten, die Narben zeichneten sie noch immer(obwohl sie bei Hilias nicht mehr all zu viel ausmachten). Hier saßen sie also und schwatzten miteinander wie gute alte Bekannte.

Lama kannte Hilias vom hören sagen, er hatte davon erfahren wie er zum Knappen des Statthalter berufen wurde, wie sein Streit mit Lehmar verlaufen war und die üblichen Geschichten der Soldaten untereinander und was er da gehört hatte machte ihm den Steinmetz sympathisch. Um so schwerer war es für ihn nun die Geschichte ein zu schätzen.


"Hier werden einem also wirklich Wünsche erfüllt?" kurz dachte er angestrengt nach und schon stand ein bescheidenes doch wirklich gut aussehendes Mal auf dem Tisch.

"Besserer Service als in jeder mir bekannten Schenke" scherzte der Waffenknecht.

"Sag mal Hilias, woher kommst du eigentlich? Erzähl mir etwas über dich, wir reisen gemeinsam doch kennen wir einander kaum. Zumindest bis auf unsere schlagkräftigen Argumente nicht." lachte Lama.
26.02.2004, 22:05 #88
Renata
Beiträge: 455

Einen großen Teil des heutigen Tages hatte Renata damit zugebracht, immer neue Lichtkugeln zu erschaffen und vergehen zu lassen, in jeden Winkel ihres Zimmers hatte sie geleuchtet, sogar, wie der Abzug des Kamins von innen aussah, hatte sie erkundet. Dazu hatte sie einen leuchtenden Ball in den Rauchfang geschickt und langsam steigen lassen.

Das klappte ja fast noch besser, als sie zu hoffen gewagt hatte. Wenn ihr Lehrmeister ihr heute die neuen Bücher und die neue Rune für den Spruch Schattenflamme bereitlegen würde, könnte sie gleich mit Lesen beginnen und schon erste Übungen versuchen. Sie erinnerte sich noch gut an das schwarzrot brennende Etwas, das Rhodgar über die offene Kante des Innenhofes geschickt hatte. Seit diesem Abend wünschte sie sich, das auch zu können und einen Ball aus Feuer in den Himmel und den Wolken entgegen zu schleudern. Vielleicht war es ja schon bald so weit. Gutgelaunt verließ die Magierin ihr Zimmer, um in der Bibliothek nachzusehen, ob ihr Mentor an sein Versprechen von gestern gedacht hatte.

Zu dieser guten Laune passte es gerade gut, dass auch Seraphin und Rhodgar in diesem Moment vom Kastelltor her in die Halle kamen. Wo immer sie sich in den letzten Tagen herumgetrieben haben mochten, sie hatten von dort zwei Fremde mitgebracht, der eine groß und blond, der andere.....

Sie war abrupt auf der Treppe stehen geblieben, als sie in diesem anderen Hilias erkannte. Nicht nur, dass er sich frei und unbekümmert in der Halle tummelte, viel, viel schlimmer noch: so, wie die Gruppe da unten vertraut und kameradschaftlich zusammen lachte, hatten Rhodgar und Seraphin sich Hilias offensichtlich freundschaftlich zugewandt. Dass die beiden diesem Mistkerl plötzlich Sympathie entgegenbrachten, tat weh, mehr als alles andere, und schmeckte bitter nach Verrat an ihrer Freundschaft. Fort war die gute Laune. Sie wollte sie nur noch weg, weg aus der Halle und weg von den Ankommenden, stand aber wie gelähmt und konnte keinen Fuß rühren. Erst, als sich die Tür des Refektoriums hinter den vieren geschlossen hatte, verging die Starre.

Diese Mischung aus Trauer, Trotz und Wut war vielleicht nicht die richige Stimmung, um einen Angriffsspruch zu lernen, aber schlafen konnte sie jetzt bestimmt nicht. Zu schmerzhaft war dieser dicke Kloß im Hals, der sich partout nicht runterschlucken ließ.
26.02.2004, 22:18 #89
Estragon
Beiträge: 507

Hilias hatte seine Pfeife im Mundwinkel hängen und hörte die Frage gelassen an. Ein versonenes Lächeln umspielte seine Lippen.

"Mein Heimatland liegt westlich von Khorines. Hohe Berge und grüne Täker erheben sich dort. Mein Volk war, seit wir uns Geschichten und Legenden, von anbeginn im Schmieden unübertrofen. Mein Vater schickte mich nach Khorines, damit ich hier das schmieden von Erzklingen erlernen kann. Doch ich musste einen anderen Weg einschlagen..."

Nachdenklich dachte Hilias an seine Ankunft in Khorínes zurück. Wie anders war doch alles verlaufen, als er es geplant hatte.
Wie schnell hatte ihn doch der Strom des Schicksales immer wieder umgelenkt. Doch Hilias erkannte langsam, das sich alle Abenteur, die er bisher erlebt hatte, immer auf diesen Punkt zugesterut hatten. Es hätte gar nicht anders kommen können.

"Aber vielleicht war jar auch alles vorherbestimmt. Vielleicht wollte Innos, das alles so geschah, wie es geschehen ist. Zum mindestens hoffe ich das."

Lama runzelte die Stirn. "Und wenn es nicht so wäre?" fragte er.
Hilias seufzte schwer. "Dann werden wir alle sterben, denke ich." sagte er mit nüchternem Tonfall. Er pustete eine Tabakwolke in die Luft. "Wollt ihr auch? Ich hab noch eine Pfeife hier und der Tabak wird eh nicht mehr lange reichen. Da ist es immer noch besser, ihn mit guten Freunden zuteilen, als damit zu geizen."
26.02.2004, 22:32 #90
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Guter Freund? Waren sie schon so weit gekommen? Nun ja, immerhin legte Lama sein Leben mehr oder weniger in die Hände dieses Mannes also konnte man sie gegebenen falls doch so bezeichnen.

"Nein danke, Tabak ist nichts für mich aber was haltet ihr davon wenn wir auf ein Du umsteigen, wo wir hier schon beisammen sitzen" Hilias nahm das Angebot des Waffenknechts an.

"Ich hoffe es stört nicht wenn ich danach frage aber ich habe das Gefühl aussen vor zu stehen und der einzig Ahnungslose zu sein."

er machte eine kurze Pause um zu überlegen ob er wirklich die Fragen stellen sollte die ihm auf der Seele brannten.


"Dieses, dieses Ding oder dieser Geist der in dir wohnt, wer oder was ist das? Ist er immer noch da und ... kontrollierst du ihn jetzt, ich meine endgültig?"

Dann lachte Lama

"Oder muss ich befürchten eines Morgens aufzuwachen und dich mit einem Holzscheit über mir hocken zu sehen?"
26.02.2004, 23:26 #91
Xalvina
Beiträge: 1.273

Momentchen - wird bearbeitet!
27.02.2004, 17:16 #92
Estragon
Beiträge: 507

"Ich verstehe deine Sorge gut, denn ich teile sie selbst. Doch bin ich selbst nicht viel schlauer als du. Meine Großmutter hat oft über den Dämonenstern oder die Teufelsmonate geredet...aber das sind sehr abergläubische Legenden oder oft nur Hokuspoksu gewesen.
Ich weiß nicht, was er ist oder wo er herkommt. Sein Geist ist ohne Zweifel hellwach, doch seine Seele ist ohne ein Gefühl von Ehre oder Moral geschlagen."

Hilias zuckte die Schultern. "Ob er wiederkommen wird, weiß ich nicht. Er ist auf jeden Fall noch da. Tief drin. Dieser Ort hier, macht ihm Angst. Doch das muss nicht heißen, das er nicht wiederkommen könnte."

Lama schien etwas unzufrieden mit Hilias Erklärungen. Der Steinmetz lächelte schief. "Ich muss mich bei dir entschuldigen. Es gibt nichts, was ich dir darüber sagen könnte, außer, das er noch nicht weg ist. Aber wenn ich vergehe, was nur noch eine Frage der Zeit sein kann, wird auch er hinweg gefegt."

Lama nickte missmutig. Hilias sog an seiner Pfeife. Sie hatten lange geredet. Doch fühlte Hilias sich kaum müde. Warscheinlich verbrauchte sein Körper lange nicht mehr soviel Energie. Konnte das sein? War sein lebloser Leib nicht mehr auf Schlaf, Narung oder Wasser angewiesen?
27.02.2004, 18:34 #93
Rhodgar
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Blubb... blubb...
Blasen stiegen in dem dampfenden Wasser empor, und zerplatzten schließlich an der Oberfläche. Warum war er eigentlich nicht öfters hier, und ließ den angenehmen Luxus eines heißen Bads seine Sinne umschmeicheln? Nur zweimal hatte sich Rhodgar bislang in die Badestube begeben, und das eine Mal auch nur weil es als Teilziel von Rena´s für ihn vorbereitete Schnitzeljagd gedient hatte.
Nun lag er in einem kleinen Becken auf einer kleinen Erhebung, und genoß das Gefühl, seit langem mal wieder so richtig auszuspannen. Immoment war niemand da, der ihn hätte stören können. Kein Gehängter, kein Lama und vor allem musste er sich nicht durch Wind und Wetter schlagen, den frostigen Wind seine Glieder erstarren lassen und mit durchnässter Robe durch das Kastell laufen. Für einen kurzen Augenblick hatte er alle Sorgen um sich herum vergessen, er gab sich vollends der Entspannung und der leichten Massage seines Rückens durch die Wassersprudel hin.

Doch konnte man nicht gerade sagen, dass dieser Zustand für eine längere Zeit andauerte. Zu tief saßen alle Hintergedanken, um endgültig von ihnen los zu kommen. Deswegen war es eigentlich unmöglich, den ganzen Nachmittag so entspannt zuzubringen, auch wenn der Schwarzmagier dies gerne getan hätte. Er wusste, dass in den nächsten Tagen der Grundstein für sein bisher größtes Abenteuer gelegt werden würde, und zwar wenn die Gruppe, bestehend aus Seraphin, Lama, Hilias und seiner Wenigkeit, erneut die schützenden Mauern des Kastells verlassen würde. Etwas Genaues wusste er nicht, ihm war lediglich bekannt das sich die vier auf nach Süden machen würden, um auf das Festland überzusetzen. Und ab dort mussten sie wohl oder übel ihr Schicksal dem Waffenknecht, den man nun eigentlich gar nicht mehr so bezeichnen konnte, in die Hände legen.
Nachdenklich kreuzte der Schwarzmagus die Arme am Rand des Beckens, legte den Kopf darauf und planschte ein bisschen mit den nach hinten ausgestreckten Beinen. Was würde die Vier wohl alles erwarten? Monster? Schätze? Kämpfe? Mit Sicherheit ein Spektakel, dass sie bis an ihr Lebensende nicht vergessen würden, soviel war sicher.
Und natürlich war es wahrscheinlich, dass sie sich (wieder einmal) in Lebensgefahr begeben würden. Das war irgendwie nichts Neues mehr. Doch überkroch den Magus das dumpfe Gefühl, dass es dieses Mal wirklich ernst wurde, wahrlich gefährlich. Als ob es geradezu dumm wäre, in Richtung Süden aufzubrechen. Doch das war nur ein Gefühl, eine Vorahnun, und sowas täuschte oft. Doch hatte es Fälle gegeben, bei denen solch eine innere Stimme mehr als ein Leben gerettet hatte, zumindest hatte er davon gelesen.
27.02.2004, 19:26 #94
Seraphin
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Seraphin hatte sich endlich wieder mal richtig ausgeruht und die wohltuende Wärme der weißen Laken des Kastells bis zum äußersten ausgekostet. Sein erschöpfter Körper schrie geradezu nach Ruhe und nachdem sie gestern erfolgreich die Schlammschlacht beendet hatten fiel der Magier wie ein Stein ins Bett. Erst am Nachmittag erhob sich Seraphin frisch und mit neuen Kräften. Es schien fast, als würde das Kastell eine Art Macht auf seine Bewohner ausüben, wohlgemerkt nur die Jünger Beliars und sie damit stärken, auf seine weise. Sobald er durch das Tor geschritten war hatte er es regelrecht spüren können, es war einfach viel mehr als wieder zu Hause sein, es war eine Begrüßung des Kastells. Und es freute sich.

Nachdem Seraphin aufstand hatte er sich zunächst mal wieder richtig gewaschen und erfrischt. Dann war er in seinem Zimmer gesessen, hatte nachgedacht, über das was geschehen war und vielleicht noch geschehen würde. Langsam realisierte er die Ereignisse der letzten Tage und insgeheim machte sich stolz in ihm breit. Es war ihnen gelungen, einen bereits zum Tode Verdammten zu retten und niemand wusste dass es überhaupt passiert war. Natürlich, sie hätten ihr Leben verlieren können. Und ob Hilias das wert war… nun, es würde sich zeigen, aber irgendetwas in Seraphin ließ ihn Zuversicht spüren.

Irgendwann schreckte er aus seinen Grübeleien hoch. Etwas lag in der Luft. Er wusste nicht was, aber es fühlte sich an wie Abenteuer und Überraschungen, zusammengewirbelt zu einer gefährlichen Mischung die gleichzeitig reizte mit seiner Anwesenheit verfeinert zu werden. Doch im Moment überwog noch eine ganz andere Mischung aus Leere gepaart mit einem gewaltigen Hungergefühl in seinem Magen. Langsam erhob sich der Magier von dem Schemel und schritt durch die Tür auf den dunklen Flur hinaus. Nachdem er das Zimmer verlassen hatte lief er die Stufen zur Eingangshalle hinunter. Mit einem Schmunzeln blickte er auf das Tor und erinnerte sich an die, vielleicht etwas veralteten, aber immer noch durchaus effektive Methode die sie im Kampf gegen die Quälgeister des Kastells angewandt hatten. Dann lenkte er seine Schritte Richtung Refektorium, sich bereits fest auf einen leckeren Wein und eine saftige Scavengerkeule konzentrierend. Mit einem Ruck öffnete er die schwere Tür zum Speisesaal und schaute sich um. Überrascht erkannte er die beiden Waffenknechte. Hilias und Lama hatten sich an einen der großen Tische gesetzt und blickten noch immer etwas misstrauisch in der Gegend herum, die düstere Aura des Kastells schien ihnen nicht ganz zu behagen. Jetzt hatten auch sie den Magier entdeckt und drehten sich um. Mit einem Lächeln schritt Seraphin auf die beiden zu.
27.02.2004, 19:40 #95
Teufelslama
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Zu zweit hatten sie die ganze Nacht mit ihrem Palaver verbracht und langsam lernte Lama seinen neuen Bekannten zu schätzen, trotz allem was vorgefallen sein mochte. In ihrem Gespräch konnte er auch endlich vergessen wo er hier eigentlich war, zumindest teilweise. Irgendwie verursachte dieser Ort Gänsehaut, da ging es dem Waffenknecht nicht anders als dem Geist der in Hilias wohnte.



Lama war völlig abgespannt, er versuchte sich zu erinnern wann er das letzte Mal geschlafen hatte. Das musste die Nacht gewesen sein in der er auf das Monster im Steinmetz getroffen war, doch wie lange war das nun her? Auch wenn er angestrengt nach dachte konnte er es nicht sagen. Innerlich sehnte er sich nach einem heißen Bad, einem weichen Bett und einem gutem Essen, oder besser gleich ein Festessen, alles vom feinsten und im Überfluß. Doch war der Tag nun wohl doch schon zu fortgeschritten dafür und so begnügte er sich mit dem bequemen Sessel, dem einfachen Essen und der guten Gesellschaft und diese sollte sich nun erweitern.


Der Schwarzmagier, Seraphin war sein Name, betrat den Raum und Schritt auf sie zu.

"Hallo, leistet uns doch ein wenig Gesellschaft. Wir haben uns wohl etwas fest geredet letzte Nacht."
27.02.2004, 19:40 #96
Renata
Beiträge: 455

Müde schlich Renata sich aus der Bibliothek. Das magische Lehrbuch Alkanagarazars Handbuch der Schattenflamme war Beliar sei dank kurzweilig genug gewesen, dass sie sich nach einer kleinen Weile eingelesen hatte und nicht mehr an die gerade Zurückgekommenen dachte. Nicht nur der Zauber war spannender als die vorher gelernte Lichtkugel, auch die Autoren der Bücher wussten ihr Wissen spannender zu vermitteln - hoffte sie zumindest, denn die größere Menge Lesestoff hatte sie ja noch vor sich.

Noch bevor sie die Halle richtig betreten hatten, hörte sie jemanden die Treppe vom ersten Stock herunter kommen. Nein, nach Gesellschaft stand ihr jetzt nicht der Sinn, daher wich sie in Richtung der Fremdenzimmer aus. Vorbei am Refektorium, erreichte sich schließlich die Badestube. Eine kleine Weile horchte sie noch an der Tür: nichts zu hören, hier war wie es schien niemand, hier drinnen würde sie niemandem über den Weg laufen.

Nun, nicht das erste Mal, dass sie sich geirrt hatte (und sicher nicht das letzte Mal).
27.02.2004, 19:53 #97
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Rhodgar hatte sich mittlerweile aus dem Becken herausgequält. Gequält deswegen, weil es doch zugegeben ziemlich schwierig war, hinaus zu steigen, wenn man bedachte wie warm und gemütlich es darin doch war. Genau richtig, um zu entspannen, wenn dies unter anderen Bedingungen als denen Rhodgars wohl noch angenehmer wäre.

Normalerweise war es nicht gerade üblich, dass sich zwei Jünger Beliars hier über den Weg liefen, um genau zu sein war das eigentlich nie der Fall. Folglich freizügig lief der Schwarzmagus auch dieses Mal in dem Raum herum, in dem sich neben dem warmen Sprudelbecken auch noch diverse andere Behältnisse für das angenehme Wasser befanden. Nie im Leben wäre er darauf gekommen, dass jemand, gerade zu diesem Zeitpunkt, eintreten würde. Er stand gerade mit dem Rücken zur Tür, hatte sich gerade eins der flauschig weichen Handtücher gegriffen, die in dem in die Wand eingelassene Regal lagen. Zuerst fuhr er sich mit dem Stof durch die Haare und duchs Gesicht. Die logische Konsequenz war dass sein Rücken wie sein Gesäß völlig frei lagen, doch wie gesagt störte es ihn wenig.

Zu dumm nur, dass gerade jetzt die Tür aufgehen musste. Ohne jedes Geräusch, lautlos und leise war seine Freundin Renata hineingehuscht.
Für sie war der Anblick der entblößten Tatsachen wohl ebenso großer Schock wie der, der Rhodgar durchfuhr, als er ihr erstauntes "UFF" vernahm. Nach einem flüchtigen Blick über die Schulter band sich der Schwarzmagier das Tuch so um, dass alle wichtigen Stellen verdeckt waren. Nun konnte er sich guten Gewissens umdrehen.
27.02.2004, 20:15 #98
Renata
Beiträge: 455

"Ach, lass nur gut sein. Ein kluger Mann hat mal gesagt 'versuch nicht die Großmutter mit deines Leibes Blöße zu erschrecken. Sie kennt derlei'" (*) Aber komisch, fast war sie ihm schon nicht mehr böse, die Situation war doch zu albern, als dass man länger schlechte Laune haben könnte.

Nicht, dass sie es ihm gar zu einfach machen wollte, dazu war das Geschehene zu schwerwiegend: "Ich glaube aber, dass ich zu etwas Anderem eine Erklärung verdient habe, meinst Du nicht auch? Ich werde dann draussen auf Dich warten."

Damit zog sie sich zurück, nicht ohne noch einen Blick....
nunja.



(* Roda Roda. 1872-1945)
27.02.2004, 20:30 #99
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Ein paar Sekunden lang stand Rhodgar nur so da, überrascht von der Reaktion seiner Freundin, und zugleich belustigt. Über selbige, aber auch im Insgesamten über die Situation. Schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass er einer Frau sein Gesäß vorführte (besser gesagt vorführen konnte).
Nun begann er aber, den Rest seines Körpers abzutrocknen, sofern die feinen Wasserperlen nicht eh schon verdampft waren, bei der Hitze die das Blut unter seiner Haut erzeugte, dass bei dem Adrenalinstoß eben durch seinen ganzen Körper pulsiert war, und das nicht zu knapp.
Seine Ohren sahen aus, als könne man auf ihnen ein Stück Fleisch braten, sofern man sie mit Fett einschmierte.

Schnell noch die Robe, die ihm ein Dämon über Nacht freundlicherweise gesäubert hatte (oder hatte er sie einfach nur ausgetauscht? wer weiß... eigentlich auch egal), übergezogen, und schon eilte er zur Tür hinaus, um sich über die mysteriösen Andeutungen von Renata klar zu werden. Denn offen gesagt hatte er nicht den blassesten Schimmer, was sie damit meinte, dass er ihr Rechenschaft schuldig war. Er hatte doch nichts angestellt? Oder etwa doch? ... Nein, dem Schwarzmagus fiel beim besten Willen nichts ein, was seine Kollegin dermaßen hätte aufregen können. So war es wohl das Klügste, sich ihre Worte anzuhören, und dann dazu Stellung zu beziehen. Er hoffte lediglich, dass sich alles entweder als ein Missverständis, oder als nicht weiter tragisch herausstellen würde, doch restlos überzeugt war sein Gewissen nicht.

Rena wartete wie angekündet vor der Tür, und hatte einen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der nur sehr schwer zu deuten war. Zum einen war auch bei ihr eine gewisse Belustigung über den Vorfall erkennbar, doch versuchte sie offenbar gleichzeitig, ihrer Verärgerung und Verbitterung über etwas Ausdruck zu verleihen. In solchen Fällen hieß es wohl vorsichtig sein, und so verkniff sich der Schwarzjünger eine spasshafte Bemerkung, sondern fragte vollkommen ernst: "Nun, ich wäre jetzt sehr neugierig zu erfahren, was ich denn verbrochen haben soll."
27.02.2004, 21:04 #100
Renata
Beiträge: 455

Bei díeser Antwort suchte Renata in Rhodgars Gesicht unwillkürlich nach einem Zeichen, einem Anzeichen dafür, dass er Spass machte oder nach einem Anzeichen von Falschheit, aber beides war aus seinem vom Baden noch geröteten Gesicht nicht abzulesen. Ganz offen und mit klarem Blick, allenfalls ein bisschen verwirrt sah er die Magierin an.

Sollte er das wirklich nicht verstehen können? "Warum habt ihr Hilias wieder hierher gebracht? Ich glaubte ihn noch in irgend einem Kerker schmoren oder aber rausgeworfen und verbannt aus dem Kastell. Wie auch immer. Keinen weiteren Gedanken wollte ich an ihn verschwenden haben."

Unbewußt hatte sie sich eine Hand auf den Hals gelegt, dortin, wo zwar keine Abdrücke von Hilias` Kette mehr waren, sie sie aber immer noch zu spühren glaubte. "Und gestern beobachtete ich Euch, wie ihr mit dem, den ihr vor nicht allzuvielen Tagen noch verflucht hattet, plötzlich Freundschaft geschlossen habt. Hab´ ich denn seinen Überfall am dm Abend, als wir singend aus Khorinis zurück kamen, nur geträumt? Nun erzähl schon, was ist hier eigentlich los...?"
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