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Das Kastell des ZuX # 27
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08.03.2004, 21:19 #301
Bloodflowers
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"Natürlich mach ich das!" meinte Bloody und lächelte die Amazone an, er würde ihr ja zur moralischen Unterstützung die Hand halten, aber Blutfeuer hatte leider keine Hände. Also musste es eben nur rein geistige Unterstützung sein.
Bloody knabberte weiter an seinem Eukalyptuskeks. Und schaute dann interessiert zu, es ging jetzt nämlich los. ...
08.03.2004, 21:28 #302
blutfeuer
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es prickelte. blutfeuer hatte die tentakel so gut es ging zusammengerollt und in die suppe gelegt. das gebräu im zuber zischte und brodelte und nahm eine milchweiße färbung an. nichts konnte man mehr erkennen.

auf einmal schrie bloody auf und wedelte heftig mit den armen. jetzt sah die amazone es auch, ein beträchtliches stück tentakel hing auf der anderen seite am bottichrand herunter.

"don! mach was!"

blutfeuer konnte die arm-tentakeln nicht mehr bewegen. alle kraft war aus ihnen gewichen. der don guckte und nahm dann eine große metallzange und schnipste mit der die überhängende tentakelwindung in die suppe. man sah ihm deutlich an, welchen respekt er vor seiner eigenen magischen suppe hatte, er hielt das gesicht abgewandt und machte ganz lange arme.

"du könntest die tentakel gebrauchen. du hast ja mehr angst als ich. guck mich an, es ist jetzt das zweite mal, dass ich mich dir vertrauensvoll ausliefere."

dass ihr gar nix anderes übrig blieb, hatte sie für sich schon resignierend festgestellt. mit großen traurigen augen sah sie bloody an, der einen immer längeren hals bekam und krmapfhaft versuchte, in der milchigen suppe was zu erkennen.

schließlich sprang er sogar auf den hocker um seinen rundumblick zu verbessern und schrie dann plötzlich los.
08.03.2004, 21:33 #303
Bloodflowers
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"Ich seh sie, ich seh sie!" ja wen denn, wen denn?
"Da sind deine Arme, zieh sie raus, schnell!" Bloody hatte ja noch bevor er das Labor betreten hatte gelauscht und somit gehört das sie die Arme nicht zu lange drin lassen sollte sonst würden sie zu kurz werden. Er sprang herbei und probierte die Amazone vom Bottich weg zu zerren. ...
08.03.2004, 21:36 #304
blutfeuer
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hilfesuchend starrte blutfeuer den don an

"soll ich? soll ich?"

diesmal wollte sie nix falsch machen. dummerweise schien der große meister ratlos und sah selbst etwas skeptisch in die suppe.
08.03.2004, 21:40 #305
Don-Esteban
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Gewaltige Dampfwolken stiegen auf. Waren die Tentakeln etwa zu Dampf geworden?
Bloodflowers schrie auf. Oder war's die Amazone? Alles ging wild durcheinander. Die Tentaklen waren weg, der Bottich begann, zu schmelzen, die Flüssigkeit kochte über. Unterirdisches Hexenkichern war zu vernehmen. Oder wars nur das Magenknurren, das die seltsamen Kekse verursachten. Dampf wallte, Menschen kreischten, Gläser zersprangen und die Keksdose wäre beinahe heruntergefallen. Dann war der Spuk zu Ende und der Rauch verzog sich. Vor dem Magier stand Blutfeuer. Und an ihren Schultern klebten zwei Arme. Stopp, halt. An jeder Schulter einer. Also alles in Ordnung.
08.03.2004, 21:45 #306
blutfeuer
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unglaübig bewegte blutfeuer die arme in den schultergelenken.

"die fühlen sich so leicht an. war das immer so?"

ungläubig hob sie die hände vor die augen und das funktionierte sogar.

"es hat geklappt...." flüsterte sie ganz leise und musterte fasziniert jeden finger.

"du bist wirklich der größte zauberer unter der sonne. das ist ja ein ding."

sie drehte sich um und einen moment sah es so aus, als wollte sie dem don um den hals fallen. aber dann fiel ihr wohl ein, dass das etwas unangemessen war und so schloss sie einfach bloody in ihre absolut normalen arme.

"ist das schön, ich bin wieder ganz!"
08.03.2004, 21:50 #307
Bloodflowers
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"Ja, ich merk's, da ist nichts was sich um meinen Hals schlingt!" gab Bloody zu und krümelte der Amazone aus Versehen einige Krümel auf den Kopf. Dezent tat er so als streichele er sie über den Kopf und wischte so die Kekskrümel aus dem Haupthaar von Blutfeuer. ...
08.03.2004, 22:02 #308
blutfeuer
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"ich glaub ich muss ins bett. und wehe, du erzählst jemandem von dem wasser in meinen augen. wenn du das machst, nehm ich dich als zielscheibe für meine schießübungen."

blutfeuer warf noch mal einen neugierigen blick in den zuber. das wasser darin sah aus wie milchsuppe und roch wie molerat-brühe.

"wolln wir das an sador verkaufen? der gibt uns sicher was dafür.

aber gut, wir machen das morgen. jetzt muss ich mir den stress erst mal von der seele schlafen. bringst du mich zu meinem zimmer?"

der don war schon längst abgerauscht, als der wiedererstandene die kleine amazone unterfasste und sie zu ihrem zimmer führte.
08.03.2004, 22:47 #309
HoraXeduS
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Der eine, der Heimkehrte, betrat die Halle vabuns ohne jede feierliche Geste. Und doch war ihm anzusehen, mit welcher Genugtuung er sich in dem düsteren Gemäuer Beliars bewegte. Dieser Mann gehörte hier her.

Horaxedus bewegte sich ohne zu zögern auf die Bibliothek des Kastells zu. Ihm war, nach der unbefriedigenden Zeit draußen in der Wildnis der Insel, nach kultivierter Zerstreuung zumute. Sorgsam zog er mit wissender Miene, doch ohne jedes System vier Bücher aus unterschiedlichen Regalen, mit denen er sich zu seinem Studiertisch begab. Der Magier lehnte seinen Kampfstab neben sich an die Wand und setzte sich.

Neugierig schlug Horaxedus das erste seiner neuen Bücher auf. "Begegnung mit einem Fremden". Naja.
08.03.2004, 23:17 #310
Scipio Cicero
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Mitten in der Nacht kam Scipio langsam zu sich, wenn auch immernoch völlig erschöpft von den Ereignissen der letzten Tage. Beschweren wollte er sich allerdings nicht, die Mühen hatte er gerne auf sich genommen, solange er jetzt wieder als Lebender auf der Erde wandeln konnte. Noch schätzte er alles wieder mehr, als früher. Das riechen, das schmecken, das fühlen, all das, was ihm als Geist verwehrt geblieben war, Doch auch daran würde sich wieder gewöhnen.

Erstmal musste er sich allerdings waschen, er war noch ganz dreckig von diversen Speißeresten der gestrigen Nacht. Im Schein der Kerzen konnte war es dem Waldläufer möglich sich etwas genauer zu betrachten. Die roten Augen leuchteten zwar matt, doch schienen sie eine gewaltige Ausstrahlung zu haben. Nun ja, vielleicht war es auch nur schlichtweg zu neu und ungewohnt für den Drachenjäger. Viel mehr sorgen bereiteten ihm seine Zähne, oder besser gesagt Reißzähne. Sie konnten zwar ganz nützlich sein, wie sich beim späten Mahl der beiden Wiedergeborenen noch herausstellte, aber dennoch störten sie den Drachenjäger. Mit diesem Wolfsgebiss konnte man ihn gut und gern als Monster bezeichnen, er dürfte es eigentlich keinem verübeln. Glücklicherweise hatten bisher nur wenige Leute diesen schaurigen Anblick ertragen müssen. Bloody, Blutfeuer und der Don, wenn er nicht irrte. Ja ja, das Kastell schien manchmal wirklich äußerst menschenleer, obwohl doch eine ganze Menge Schwarzmagier in ihm wohnten.

Nachdem sich Scipio ordentlich gewaschen hatte, setzte er sich gemütlich in das offene Fenster und betrachtete etwas die Umgebung, die heute ausnhamsweise wieder einmal hell von Mond und Stern erleuchtet wurden. Ein schöner Anblick, die stillen Wälder, wie sie fern jeglicher hektik da standen. Nichts rührte sich da draußen, ein herrlicher Friede. etwas vor sich hin träumend bemerkte der Waldstreicher nicht einmal, dass sich aus dem Gebüsch heraus ein einzelner Scavenger in die Nähe des Kastells wagte. Er schien bereits leicht verletzt zu sein, jedenfalls hinkte er etwas.
Wie sich herausstellte wurde er von einem Rudel Wölfe verfolgt, die ohne hast ihrer angeschlagenen Beute hinterher stolzierten. Als sie angekommen waren begannen sie den Scavenger zu umkreisen, für den es bereits keinen Ausweg mehr zu geben schien, nur griff vorerst keiner der Wölfe an. Sie versuchten vielmehr einen etwas schmächtigeren Artgenossen dazu zu bewegen, das arme Tier zu erlegen, dieser schine sich allerdings zu weigern und mit eingezogenem Schwanz versuchte er aus dem kreis heraus in den hintergrund abzutauchen. Seine Gefährten ließen dies jedoch nicht zu und mit der zeit begannen sie ihn anzuknurren und stärker an den Scavenger heran zu drängen. Eine ganze Weile ging das so weiter und inzwischen beobachtete Scipio stumm und mit wachsamen Augen das Geschehen. Letztendlich biss einer der Wölfe dem Verweigernden in die Seite und die anderem taten es ihm gleich. Sie bissen zu, immer und immer wieder, ignorierten das flehende Heulen und hörten nicht auf, bis der Verräter bewegungslos in einer Lache seines eigenen Blutes auf dem Waldboden lag. Ihre Schnauzen waren allesamt mit dem roten lebenssaft ihres ehemaligen freundes getränkt und vereinzelt begannen sie es abzulecken, bevor sie sich schließlich über den Scavenger hermachten und auf die selbe Weise töteten. Die beiden Kadaver wurden tiefer in den Wald gezerrt, wo sich wahrscheinlich beide als Nahrung für das Rudel dienen sollten.

Seuzend schloss Scipio das Fenster, warf einen letzten betrübten Blick auf den Ort des eben gebotenen Schauspiels und legte sich wieder in sein Bett. So schnell konnte das Leben vorbei sein, musste man doch nur Kleinigkeiten falsch machen...
09.03.2004, 19:32 #311
Squall_L
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Squall saß wieder in der Bibliothek und lernte weiter die Magier Beliars. Die Zeit unter der alten Esche hatte ihm wirklich sehr geholfen, er konnte sich wieder richtig konzentrieren und kam so schneller voran. Außerdem plagten ihn nun nicht mehr die Selbstzweifel ob er das mit dem Beschwören eines Skelettes schaffen würde. Squall war fast wieder so wie er früher war, diese letzte Zeit hatte ihm sehr gut getan und das merkte man ihm an.

Squall schloss sein Buch und stand auf. „Nun werde ich es schaffen, mag kommen was will.“. Er machte sich auf in die Übungsräume, nun wollte er sich beweisen das er es wirklich konnte und so überzeugt von sich selber wie in diesem Moment war er schon seit langer Zeit nicht mehr. Als Squall den Trainingsraum erreichte kamen ihm wieder die Gedanken von seinem letzten Fehlversuch in den Kopf, doch die verdrängte er sofort wieder.

Er stellte sich zum Beschwören bereit hin und schloss seine Augen. Doch er begann weder sich zu konzentrieren noch stellte er sich ein Skelett vor. Er dachte an all die Dinge die er schon geschafft hatte, das Beschwören einer Blutfliege, das Zaubern einer Schattenflamme und das Zaubern einer Lichtkugel. Dann öffnete er die Augen wieder und hatte ein großes Lachen auf dem Gesicht. So viel wie er schon erlebt hatte, der Angriff der Orks auf das Kastell oder die Reise zu diesem verfluchten Tempel, und dann sollte ihn so eine Beschwörung zu viel sein das konnte Squall nicht glauben, er trat in die Mitte des Raumes und begann mit der Beschwörung.
09.03.2004, 19:58 #312
Yenai
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Yenai tapste unsicher durch die dunklen Gänge des Kastells. Dass diese finsteren Götter aber auch immer solche eine verwirrende Architektur bevorzugen mussten. Konnte man das nicht etwas freundlicher gestalten? Er persönlich mochte ja viel lieber idyllische Fachwerkhäuser und fröhliche blonde Burschen in feschen Lederhosen als schrumpelige Nekromanten, die mit mürrischer Miene durch alte Gemäuer stiefelten. Freundlich gestaltete Gebäude hatten zudem auch den Vorteil, dass man nicht stundenlang darin herumirren musste, bevor man die Küche (also sozusagen den wichtigsten Raum im Haus) fand.
Der Paladin begann sich inzwischen zu fragen, ob es wohl wirklich eine gute Idee gewesen war, bei jeder sich bietenden Gelegenheit rechts abzubiegen. Einerseits konnte er so gut zurückfinden. Andererseits...diese Tür kam ihm bekannt vor. War er nicht schon mehrere Male daran vorbei gelaufen? Sollte ihn sein unfehlbarer Orientierungssinn etwa im Stich gelassen haben? Sicher ein Trick von Beliar, um ihn zu verunsichern. Doch damit würde dieser Fiesling keinen Erfolg haben! Es war an der Zeit, dem unfreundlichen Gastherrn die Meinung zu sagen, der tapfere Held hatte schließlich wichtigeres zu tun, als in der Welt der Toten herumzulungern. Zum Beispiel...Gutes tun. Ja, Gutes tun, das war wichtig. Entschlossen schritt Yenai auf nächstbeste Tür zu und riss sie auf. Jetzt konnte dieser Gott was erleben.

In einer eleganten Bewegung zog er seine Waffe und fuchtelte gekonnt damit herum (Nur ein Unwissender konnte seine perfekt einstudierten Schwertschwünge für planloses Herumhampeln halten). Mit gebieterischer Stimme befahl er: „Ergib dich, Schurke, und lass mich und meine Frau in Frieden aus diesem Höllenloch ziehen! Wenn du dich weigerst, werden die Schmerzen für dich unerträgl- Oh...Hallo blutfeuer. Ja, äh, wie gesagt...diese Schmerzen. Sie schmerzen mich schon den ganzen Tag. Muss wohl schlecht geschlafen haben. Tja. Ähm.“
Zur Verdeutlichung krümmte er den Rücken befühlte ihn mit betont leidender Miene.
09.03.2004, 20:07 #313
blutfeuer
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blutfeuer hatte die beine gegen die kacheln des kamins gelehnt und wärmte sich die füße. außerdem manükierte sie sich die nägel, die unter der verwandlung mächtig gelitten hatten. vor allem waren sie viel länger geworden. erst wollte sie sich die ja mit gekonnter technik abbeißen, aber dazu waren sie eigentlich zu schön. also bat sie einen der harmloseren kleinen dämonen um son zeug zum nägel herrichten und eine schüssel mit warmem wasser.

die schüssel erschien sofort auf dem tisch mit einem löffel darin.

"dachtet ihr, ich will die essen?"

die amazone kippte vor lachen fast vom stuhl.

"ich muss mich in der natur oft genug mit wasser begnügen. hier im kastell kommen über meine lippen nur wein, bier und andere leckereien, apopros bier, einen kräftigen humpen von feinsten paladiner."

die feinen feilen und scheren wurden erst einer gründlichen begutachtung unterzogen und dann machte sich die amazone an die arbeit. jedenfalls für 10 sekunden, denn dann sprang die tür auf und ein verrückter stürzte herein und erschreckte mit wildem schwertgefummel die furchtlosen dämonen.

"was ist denn jetzt los, du wirst dich schneiden!"

und richtig, es machte erst ratsch, dann brüllte das *au* und dann sank ein erschrockener yenai auf den fußboden.
09.03.2004, 20:11 #314
Arctus
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Ein bisschen verwirrt war er damals schon gewesen. Damals, als die Tür zu seinem Zimmer nicht in sein Zimmer führte, sondern in einen staubigen Raum, voller Dreck und Ungeziefer. Und jetzt würde er sich für sein damaliges Interesse ohrfeigen. Wieso hatte er die Türe nicht einfach wieder geschlossen, so wie es sich gehöre? Wieso musste er mal wieder seinen Magiekram ausprobieren? "Merke dir Arctus, schiesse niemals auf eine Fleischwanze mit der Schattenflamme, wenn sie im Dunkeln steht, denn dann triffst du vielleicht etwas, was du nicht treffen willst!" Den Merksatz würde er nie wieder vergessen.
Er konnte sich jetzt noch so gut an den Schrecken erinnern, den er erlitten hatte, als wäre es ihm grade geschehen. Zwei, mit etwas Menschenfleisch besetzte Hände packten ihn an den Schultern und schleuderten ihn durch den Raum. Das nächste was er sah war Nichts, ausser Schwärze. Diese Schwärze wich auch für die nächsten Wochen nicht und so musste er sich von Sachen ernähren, die er nicht sehen konnte und nach dem Geschmack zu urteilen, wollte er sie auch gar nicht sehen. Fauliges Wasser musste seinen Rachen befeuchten und seine abgenutzte RObe musste ihn Wärmen in der Kälte, die da so windig herrschte. Irgendwie funkte dann doch noch etwas Licht durch einen Spalt in der Wand und die nächsten Tage hatte er sich damit beschäftig diesen Spalt zu vergrößern. Irgendeine Erschütterung hatte ihn dann gerettet. Ein großer Brocken hatte sich aus der angehackten Wand gelöst und Arctus konnte sich durchzwängen. Auf der anderen Seite befand sich wieder der normale Gang und ein Dämon, der wohl für die Erschütterung verantwortlich gewesen war. Vollkommen staubig ging Arctus sich also waschen und natürlich nahm er auch wieder richtiges Essen zu sich.
Und grade jetzt in dem Augenblick, las er in einem alten Buch, dass der Kastellknastmeister sich mal wieder einen Spaß erlauben wollte. In dem Buch stand, dass er das etwa jedes Jahrzehnt einmal mache und vorallem junge Magier bevorzuge.
Ungläubig sah Arctus auf und schüttelte den Kopf. Er war hier wirklich im Irrenhaus gelandet. Anders konnte er diese seltsame Tat nicht deuten. Mit offenem Mund trank er seinen Tee und las weiter von dieser lächerlichen mysteriösen Gestallt eines Folterknechtes.
09.03.2004, 20:23 #315
Scipio Cicero
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Früh in der Nacht verließ Scipio wieder einmal sein Zimmer, gekleidet war er nur mit einfachen, dunklen Fetzen Stoff, die man eigentlich nicht als Kleidung bezeichnen durfte. Er versteckte sie ohnehin unter einem schweren braunen Mantel, der ihn vor der Kälte draußen schützen sollte.

Für ihn war es wieder soweit, er musste zurück auf den Hof. Hier im Kastell war alles getan, er musste sich nur noch von allen verabschieden, die ihm in den letzten Tagen so viel geholfen, sogar das Leben wieder geschenkt haben.
Seufzend stellte er sich innerlich schon einmal darauf ein das ganze Kastell durchsuchen zu müssen, doch zu seiner Überraschung fand er schon zwei der Gesuchten, Blutfeuer und Bloodflowers, im Refektorium mehr oder weniger gemütlich zusammen sitzen.

Fragende blicken wurden dem Waldläufer entgegen geworfen, als er den Raum abreisefertig betrat und mit ernstem blick auf die beiden zuschritt.

Blutfeuer, Bloody, einen schönen Abend wünsch ich. Nun, wie ihr seht werde ich gleich aufbrechen und Richtung Hof wandern, allerdings wollte ich mich noch von euch verabschieden.
Einen Moment lang hielt er inne und ließ die Worte kurz wirken.
Blutfeuer, du hast uns hierher gebracht und uns beiden das Geisterleben so erträglich wie möglich gemacht. Dafür will ich dir danken, erinnere mich daran, dir mal ein Fass Bier von Schmok zu kaufen. Ja, du hast richtig gehört, ein Fass.
Ein Zwinkern folgte und als letztes sah er zu Bloody.
Nun Bloody, es war schon eine verrückte Zeit. Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich sagem, dass ich ohne dich schon lange in Beliars Reich gefangen wäre. Ich bin froh, in der Zeit als Gespenst nicht allein gewesen sein zu müssen. Nun denn, leb wohl, es war eine schöne Zeit mit dir.

Scipio wich einen Schritt zurück und wartete. Gleich war also endgültig alles vorbei...
09.03.2004, 20:26 #316
Yenai
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Nun simulierte Yenai nicht mehr. Fassungslos starrte auf die Wunde, während er spürte, wie es ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Unfähig, einen Laut von sich zu geben, konnte er den Blick nicht von dem abwenden, was bis gerade eben noch sein Arm gewesen war. Er wusste, dass sein Ende gekommen war. Wie jeder Krieger hatte er in langen Jahren des Kampfes und Krieges ein Gespür dafür gewonnen, welche Verletzungen tödlich waren. Diese gehörte eindeutig dazu.
Sein Leben zog an seinem inneren Auge vorüber.

Glücklich aufgewachsen in einer Familie, deren Mutter zwar keinen Mann mehr hatte, dafür aber eine Menge Kinder.
Die unbeschwerten Jugendjahre...An nichts anderes denken müssen, als an die nächste Tracht Prügel, die ihm die stärkeren Jungs verabreichten und an die spottenden „Weichei!“-Rufe der Mädchen.
Die Zeit des Erwachsenwerdens. Viel hatte er damals bei dem Erfinder und Alchimisten Barrin gelernt. Überwiegend Wörter wie „Taugenichts! Versager!“ und „Yenai, du gottverdammter Trampel!“, doch auch praktische Erfahrungen wie Stockhiebe würde er nie vergessen.
Schließlich die letzten Jahre. Das Alte Lager. blutfeuer. Der Gletscher. blutfeuer. Der Fall der Barriere. blutfeuer.

So endete es also nun. Er war nicht traurig, nur ein wenig überrascht. Ob blutfeuer um ihn trauern würde? Bestimmt. Alles würde gut werden. Trotz des verzehrenden Schmerzes stahl sich ein Lächeln auf das Gesicht des Helden, der so gerne einer gewesen wäre, als gnädige Schwärze seinen Verstand umhüllte.
09.03.2004, 20:28 #317
Bloodflowers
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"Nein nicht leb wohl, auf Wiedersehen gefällt mir besser Scip..." Yenai polterte in den Raum, zerteilte sieben Fliegen auf einen Streich und packte sich erstmal lang. Bloody schüttelte kurz den Kopf, zog Scipio in eine Ecke und redete dann weiter:
"Wir sehen uns auf dem Hof, ich werde bald nachkommen, wann weiss ich auch noch nicht genau, wahrscheinlich in den nächsten Tagen. Was willst du eigentlich wegen deinen Zähnen, deinen Augen und den Malen auf deiner Brust unternehmen? Bleibt das so?" Yenai schrie *au*. ...
09.03.2004, 20:32 #318
blutfeuer
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während blutfeuer die wasserschüssel mit einem gekonnten fußtritt in die gegend schleuderte und den sinkenden yenai grad noch zu packen bekam, grinste bloody nur und beschäftigte sich mit seinem geisterkumpel.
09.03.2004, 20:47 #319
Scipio Cicero
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Yenai schien sich irgendetwas getan zu haben und Blutfeuers kümmerte sich bereits um ihn.

Nun ja, wegen den Augen und den Brandwunden kann man wohl nichts mehr machen, aber die Zähne lassen sich vielleicht abschleifen. Das andere ist mir ohnehin mehr egal. Die Narben sind den ganzen Tag unter der Rüstung versteckt und die roten Augen stören mich nicht weiter. Sag du, was willst du wegen Yenai unternehmen? Ich selbst bin noch völlig ratlos...
09.03.2004, 20:51 #320
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Wegen Yenai? Meinst du die Sache mit Gorr's Kerkerschloss? Naja also ich vermute mal er wird schon am Vorposten stehn und auf mich warten. Hab schliesslich sein Schloss kaputt gemacht, dafür wird er mir wohl mein Gesicht kaputt machen." Bloody grinste und nahm die ganze Sache mit Galgenhumor.
"Soll ich dich noch ein Stück bis zur Eingangshalle begleiten?" ...
09.03.2004, 20:55 #321
blutfeuer
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"komm mein kleiner, komm zu mama. keine angst mein tapferer beschützer, der arm ist nicht ab. ganz sicher!"

die amazone hob den arm, den yenai mit seinem schwert leicht geritzt hatte und zeigte ihm den winzigen blutstropfen, der dem kleinen schnitt am daumen entronn.

"bei so starken verletzungen ist es doch ein segen innos, dass du im kastell des beliar bist. die kennen sich hier aus. die bestechen ihren boss und er läßt dich noch mal von der schippe hüpfen. wirste se4hn.

notfalls stifte ich noch eine flasche feuerlikör."

bluitfeuer drückte den schluchzenden yenai an ihre brust und genoss diese berührungen mehr als man ahnen konnte. sie hatte wieder richtige arme. hände zum streicheln und kitzeln und hände zum schlagen und trösten - wunderbar.

"dieser don ist ein meister."
09.03.2004, 21:04 #322
Scipio Cicero
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Ja, natürlich. Warte nur einen Moment.

Schnell lief er noch zu Blutfeuer und Yenai um sich noch zu verabschieden. Lange wollte er die barmherzige Amazone und den armen Paladin mit der furchtbaren Kriegsverletzung nicht stören, also ging er schnell wieder zu Bloodflowers.

Ich hätte da noch eine Bitte. Könntest du dem Don meine besten Grüße ausrichten und ihm sagen dass ich mich noch einmal persönlich bei ihm bedanken werde, aber jetzt beim bestem Willen keine Zeit mehr habe? Sobald ich das nächste mal ins Kastell komme, werde ich ihn aufsuchen.
09.03.2004, 21:14 #323
Bloodflowers
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Sie verliessen das Refektorium und genossen kurz die Ruhe.
"Ja, ich werde sehen ob ich ihn hier irgendwo auffinden kann, wenn nicht dann richte ich einem Dämon oder einem anderen Magier deine Botschaft aus, damit er sie dem Don überbringen kann." sie wanderten durch die Eingangshalle und blieben dann einen Moment erschrocken vor der Statue stehen.
"Was für'n hässliches Ding, stand die schon immer hier?"
"Weiss nich, ist mir vorher auch nicht aufgefallen."
"Tja, modernes Kunstgedöns oder so..."
"Ja, wirklich eigenartige Impressionen die uns der Künstler hier vermitteln will."
"Aber echt, voll für'n Arsch die Scheisse." lee'scher Kunstverstand. Direkt. Offen. Ehrlich. Roh. Ungehobelt!!!

Die beiden Lee's standen nun am Tor ins Kastell und verabschiedeten sich. Bloody reichte dem Waldstreicher die Hand.
"Also dann Scipio, bin froh das wir das überstanden haben." ...
09.03.2004, 21:14 #324
Yenai
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Widerwillig schlug Yenai die Augen auf. Was war denn das? Warum war er nicht tot? Kurz überlegte er, ob er beleidigt sein sollte. Da hatte er sich so ein schönes tragisches Ende gesucht und nun kam jemand daher und weckte ihn wieder auf. Sehr unhöflich.
Allerdings wurde der Paladin sofort über seinen verpassten Heldentod weggetröstet, als blutfeuer ihn an die Brust drückte und beruhigend auf ihn einredete. Das Leben hatte doch auch so manchen Vorteil, wie er gerade merkte. Außerdem war er ja immerhin so gut wie tot, wie die Amazone ihm gerade versichert hatte. Wenn er es sich genau überlegte, war es so oder so ehrenvoller, dem Tod von der Schippe zu springen. Sterben konnte jeder, aber wer konnte schon von sich behaupten, Beliar bestoch...überlistet zu haben?

Doch zuerst war es nun wichtig, die Blutung zu stillen. Es waren bereits mehrere Tropfen Blut aus dem Schnitt gequollen, vermutlich hatte er nur aufgrund seiner eisernen Konstitution überlebt. Wimmernd drückte er blutfeuer noch fester an sich, um damit zu signalisieren, dass er zu schwer verletzt war um zu laufen (Jedenfalls, solange ihm kein alkoholhaltiges Stärkungsmittel verabreicht wurde). Sicher hatte sie Verständnis dafür und trug ihn in das Labor dieses Teufelspriesters, damit dieser sein grauenvolles Werk an dem armen Paladin verrichten konnte. Er seufzte. Was tat man nicht alles für Ruhm und Ehre...
09.03.2004, 21:24 #325
blutfeuer
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"blutfeuer sah sich hilflos um. bloody hatte gerade das refektorium verlassen und sie war ganz allein mit dem großen helden.

"wenn du dein schwert etwas besser putzen würdest, müsste wir das jetzt nicht machen.!"

blutfeuer nahm den verletzten daumen und führte ihn zu ihrem mund. dann säuberte sie mit ihrer zunge die umgebung des schnittes und zum schluss steckte sie sogar den daumen von yenai ganz in den mund.

"das dient der desinfektion. das macht dich wieder gesund."

strahlte die amazonen den yenai an.
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