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Das Kastell des ZuX # 29
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09.04.2004, 22:18 #51
Hîrgalad
Beiträge: 354

Nach der Begrüßung auf Dûhnsche Art und nachdem Hírgalad wieder Boden unter den Füßen hatte, glättete er seine Robe und blickte sich kurz im Hof um. Der Unbekannte, der sich eben noch auf der Bank aufgehalten hatte, war gegangen, Dragonsword und sein Freund waren alleine auf dem Hof.
"Gut, mir ist es sogar sehr gut ergangen. Dûhn und ich haben vor kurzem noch zusammen trainiert und mittlerweile sind wir Meister im Einhandkampf" verkündete der Magus stolz.
"Eben erst habe ich an dich gedacht, weißt du? Und nun bist du hier, im Innenhof des Kastells. Was für ein seltsamer Zufall. Lass uns doch ins Refektorium gehen und einen kleinen Imbiss zu uns nehmen, ich habe einen Bärenhunger." Dragonsword nickte, und die beiden betraten das Kastell. Bevor Hírgalad in den dunklen Gängen verschwand, blickte er noch einmal auf, zum Mond, der sein Licht in die Nacht schickte, um ihr die Dunkelheit zu nehmen. Dann wandte er sich ab, und betrat, mit seinem alten Freund fröhlich schwatzend, das Refektorium.

Das erdachte Essen war mittlerweile serviert, Hírgalad hatte sich einen Schluck des köstlichen Kastell-Weines genehmigt, und sprach nun wieder zum Hohen Novizen.
"Nun, was führt dich hierher? Ich kann nicht glauben dass es reiner Zufall ist, dass du hier auftauchst." Der junge Schwarzmagier taxierte den Sumpfler mit einem fragenden Blick.
09.04.2004, 22:26 #52
meditate
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meditate räumte im labor auf. sie hatte schließlich vorhin von weitem den wassermagier cain gesehen. da er immer noch da war. würde er sicher weiter lernen wollen. der würde sich ganz schön wundern, was der nächste schritt war.

meditate räumte die tiegel und fläschchen weg, säuberte die geräte und untersuchte die vorräte. alles war in ordnung.

sie verschloss das labor sorgfältig und machte sich auf die suche nach cain. fündig wurde sie im refektorium.

"ich grüße euch. seid ihr nicht schon vor stunden hier herein gegangen? ihr müßt ja mächtigen hunger haben."

meditate setzte sich zu cain an den tisch.

"ihr wollt weiter lernen?" der wassermagier nickte.

"hat euch schon jemand gesagt, was ihr braucht? um die heilung durch handauflegen zu lerne`?"

cain schüttelte den kopf.

"was denkst du, warum es so wenige heiler gibt in khorinis. es ist gefährlich, in den lauf der dinge einzugreifen und männer benötigen dafür eine besondere zutat, die sich nur aus einem frischen harpyienei bereiten läßt. du musst mir so ein ei bringen. ein weibliches ei und es muss ganz frisch sein.

hier hast du eine teleportschriftrolle, damit du schnell herkommen kannst, wenn es so weit ist. es ist ein schwerer weg. harpyien nisten nur im minental und du musst hinein in eines ihrer nester.

wirst du das schaffen? und willst du nun immer noch?"

der wassermagier setzte sich gerade auf und meinte, dass er das mit sicherheit schaffen werde. er würde sich ausrüsten und aufbrechen.

"dann wünsche ich dir glück cain. komm zurück und werde ein wirklich großer heiler. bis bald."

damit erhob sich meditate und verließ den schüler und das refektorium.
09.04.2004, 22:31 #53
Dragonsword
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"Na ja, ... mein Grund warum ich hier bin? Das ist so, ...", plötzlich zuckte der Novize zusammen. Wieder zogen die Bilder an ihm vorbei! Es war sogar noch stärker als sonst. Dragonsword versuchte sich so gut wie möglich darauf zu konzentieren nicht vor Hírgalad zusammenzubrechen.
Doch lange dauerte es nicht da hatte der Novize wieder alle Sinne zusammen. "Entschuldige bitte, es war eine lange Reise, ich bin etwas müde. Weißt du, ... das glaubst du mir nie! Ich hab mich tatsächlich auf den Weg hierher verlaufen!", Dragonsword zog seine alte leicht kaputte Karte aus seiner Tasche und zeigte darauf.

Er wollte Hírgalad schnell ablenken und eine gute Mine machen. "Ja, ... also, ...", begann der Novize nun sichtlich Nervös zu sprechen. "Ich bin sehr Müde, ... kannst du mir einen Platz zeigen wo ich schlafen kann?" Alleine an den bei dem gadanken an schlaf lief Dragonsword ein schauer über den Rücken. In den letzten Tagen hatte er erkannt was für ein segen der einfache Schlaf war.

Wieder schien Dragonsword in seine Gedanken zu versinken. Aber das ließ er schön bleiben! Denn Hírgalad schien sich schon sorgen zu machen. Der Novize konnterte aber Hírgalads besorgte Blicke. "Was siehst du mich so an? Ich bin nur etwas müde! Hast du eine Platz zum Schlafen für mich?"
09.04.2004, 22:43 #54
Hîrgalad
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Was ist denn mit ihm los? Hírgalad versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch das Verhalten des hohen Novizen kam ihm bekannt vor. Erst vor wenigen Minuten hatte er noch in einem Buch über die verschiedenen Verhalten von Menschen in Stresssituationen gelesen, warum wusste er selbst nicht so genau, das war wieder einer dieser Zufälle, an die Hírgalad nicht glauben wollte. Er überspielte seine nachdenkliche Miene mit einem Lächeln.
"Ich führe dich zum Gästezimmer, dort kannst du dann so lange schlafen wie du willst." der junge Schwarzmagier erhob sich und ging mit seinem Freund in Richtung der Massenunterkunft des Kastells. Es gab zwar auch Einzelzimmer, aber die waren für die höherrangigen Besucher gedacht, und Hírgalad bezweifelte, dass ein, ihm persönlich dennoch sehr wichtiger, hoher Novize zu dieser auserlesenen Gesellschaft zählte.
"Was übrigens deine Karte angeht, in unserer Bibliothek haben wir viele extrem detaillierte Karten von Khorinis, und ausserdem noch ein Gerät, mit dem man Schriften ganz einfach kopieren kann. Vielleicht sollten wir morgen einmal dort vorbeischauen." Dragonsword beeilte sich, eine Zusage zu murmeln, betrat dann mit den Worten "Gute Nacht" das Gästezimmer, und schloß die Tür. Hírgalad beschloß, noch nicht wieder ins Bett zu gehen, und machte sich wieder auf in den Innenhof. Er ließ sich auf der Bank unter der Esche nieder, und genoss die Stille. Ein leichter Luftzug wehte über den Innenhof und vor dem jungen Schwarzmagier zog eine schwarze Feder vorbei, wehte wieder hinauf in die Lüfte, und war verschwunden. Die Gedanken des jungen Magiers schweiften ebenso ab und waren nach wenigen Momenten weit weg vom Kastell.
09.04.2004, 22:49 #55
Ray
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Zufrieden rückte Ray das letzte Buch in den Regalen zurecht. An den seltsamen Gerätschaften, die rar dort drinstanden, wollte er sich aber noch nicht vergreifen.
Dann öffnete er seinen Schrank. Toll! Eine kleine Garderobe. Es gab da eine schmucklose Robe, mit der Ray manche hier herumlaufen sehen hatte. Das musste die Lehrlingsrobe sein. Außerdem gab es die gleiche Robe noch einmal, allerdings mit dunkelrotem Kragen und Saum. Ein Schild hing daran: "Festrobe". Zuletzt gab es eine Nachtrobe. Diese legte Ray sich sofort an, denn er war müde.
Seine eigene Robe hängte er in den Kasten. Sie passte eigentlich hervorragend zur restlichen Ausstattung.

Noch zufriedener mit sich selbst und der Welt legte er sich ins Bett und schloss die Augen. Tenebrus ließ sich auf seinem Bäumchen nieder und gab ein locker-schauriges "Schuhuh" von sich. Ray schlief behaglich ein.
10.04.2004, 00:03 #56
Host
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Schwach zeichnete sich ein dunkler Schatten in der Finsternis der Nacht ab. Sein Weg führte ihn mit festen Schritten ohne Umschweife zum Kastell der Schwarzmagier von Khorinis...oder nein, doch nicht ohne Umschweife. Er geht nach links ab, zu den Bäumen. Was macht der da? Iiiihhh, der muss mal.
Nun gut, kurze Zeit später steuerte der Wanderer wieder sein Ziel an, diesmal ohne Umschweife...verdammt, was macht der jetzts chon wieder? Hmm, ok, er ist nur gestolpert.
Jetzt aber! Mit festen Schritten also näherte er sich ohne Umschweife bla bla bla...er steht vor den Toren des Kastells. Basta!
Sofort wurde er von den Skeletten an den Wänden aufgehalten.

Wer bist du denn?
Ich bin der Host.
Du bist der Horst?
hehe, warte mal. Wohin fliegt der schwule Adler?
Keine Ahnung
Zu seinem Horst, hahahahahahaha...
Die knochigen Gestalten lachten etwas dümmlich, eigentlich klapperten sie mehr. Der waffenknecht konnted darüber weniger lachen, ging es doch um seinen Namen. Nun gut, er hats nicht ganz verstanden...streng kirchliche Erziehung.
Nein, ich heiße Host, nicht Horst. HOST.
Achso, Host. Sag das doch gleich.
Hab ich do...
Hey, widersprich nie einem Skelett.
Wieso nicht?
Öhm, ja, also weil äh, Skelette sind Kreaturen Beliars und das heißt wir sind furchtlose und schreckliche Krieger.
Aber ihr hängt doch an der Wand. Da könnt ihr mir doch nicht weh tun.
Das ähm, das tut nichts zur Sache. Wir haben andere Methoden.
Magie?
Ja, stimmt ganz genau. Magie. Wir beherrschen alle Arten von Magie.
Also seit ihr Skelettmagier?
Ja, genau. Tödliche Skelettmagier.
Aber die tragen immer ein paar Fetzen Stoff.
Ach ja, Klugscheißer. Schon einmal einen gesehen? Wette mit dir um fünf Goldstücke nicht.
Doch, euch beide.
Verdammt, ähm, ich bin grad etwas knapp bei Kasse, weist du...
Hey, was soll das. Her mit der Kohle.
Kann ichs dir ein ander Mal geben?
Ja, denke schon.
Gut, nun ähm, willst du nicht um Gnade flehen?
Wieso denn?
Weil wir Skelettmagier sind. Wir könnten dich einfach töten.
Echt? Einfach so?
Ja natürlich. Unsere magischen Kräfte kennen keine Grenzen.
Wow, dann zauber mal ein kaninchen aus einem Hut.
Das ähm würd ich ja gerne tun, aber leider hab ich keinen Hut. ja genau, ich habe leider keinen Hut bei mir.
Dann zauber dir doch einen. Du hast ja gesagt...
ja ja, aber weist du, du musst wissen, dass wir ähhhh....verflucht sind.Wir können keine Hüte zaubern. Gab da mal eine böse Geschichte mit Hüten und seitdem dürfen wir keine mehr zaubern. Schlimmer Fluch, ja wirklich.
Och, ihr Armen. Soll ich euch mal einen hut aus der Stadt mitbringen? Muss doch schlimm sein, wenn es regnet und man hat keinen Hut. Dann habt ihr außerdem nicht einmal was zum anziehen. Was macht ihr eigentlich wenn der Wind ganz doll bläst? Weht es euch nicht davon?
Wir hängen doch nicht umsonst an der Wand, da müsste es schon ganz besonders stark wehen, um unseer Verbindung zum Kastell einfach so zu sprengen.
Und ihr fallt nicht irgendwann einfach auseinander?
Nein, dafür fließt zu viel Magie durch unseer Adern.
Ihr habt doch gar keine Adern. Ihr seid Skelette.
Ja, stimmt eigentlich. Nun ja, auf jeden Fall hat das was mit Magie zu tun.
Und was genau?
Also das ähm...hörst du eigentlich nie auf zu fragen?
Nein.
Was? Echt nicht?
Nein.
Und du willst nicht ins Kastell, oder so?
Nein.
Wieso nicht?
Grad so gemütlich bei euch.
Bei zwei Skeletten?
Ja
Auch wenn wir dich fressen?
Dann nicht.
Also willst du doch rein?
Nein
Aber du kannst doch nicht die ganze Zeit bei uns stehen bleiben. Geht doch nicht.
Wieso nicht?
So halt. Öhm, aber ok, wenn du willst könntest du auch was zu trinken holen. Dann ist es noch gemütlicher.
Ja, kann ich machen. Was wollt ihr denn?
Egal...irgendwas.
Ok, ich komm gleich wieder.
Bitte nicht.
Was?
Ach nichts...

Fröhlich ging Host durch das Tor in das Innere des Kastells, kaum hatte er jedoch die Schwelle überschritten flogen die Tore mit ungeahnter Geschwindigkeit zu und erleichtertes Seufzen und Stöhnen war deutlich zu hören. Seltsam, sicher der Wind.
Das waren wirklich freundliche Skelette gewesen, also für Skelette eben. Für sie musste der Waffenknecht etwas Besonderes zu trinken finden, nicht einfach irgendwas von einem Dämon gemacht. Am besten sollte er selben etwas zusammen mischen, nur kannte er leider kein einziges Rezept. Sicher stand irgenwo in der Bibliothek etwas über Getränke, da war er sich sicher.
Ohne zu zögern betrat er die rieseige Halle voller Bücher und Regale...
10.04.2004, 00:40 #57
Renata
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Hm. Scheinbar hatte sie Don Esteban doch falsch verstanden. Kein Lehrmeister und keine Rune in den Übungsräumen. Schade. Also wieder zurück zu ihrem Lesepult, zurück zur grauen Theorie...

Aber da - auf den aufgeschlagenen Seiten des von ihr zurückgelassenen Buches - da lag die Rune. Oval und flach, auf der Oberseite von magischem Erz durchzogen. Das blaue Erz wölbte sich leicht in eine sichelförmigen Erhebung über den grauen Stein, eine Form, die entfernt an eine Blutfliege erinnerte.

Die Versuchung, sie hier und jetzt gleich auszuprobieren, war groß. Niemand war in der Nähe. Die Bibliothek gehörte im Moment allein der Magierin - und dazu noch die Abbildungen im Lehrbuch vor Augen... Also los:

Die Rune in der Hand wärmend, stellte Renata sich das Wesen vor, das sie herbeirufen wollte. Hinter den geschlossenen Lidern konnte sie das Insekt genau sehen und glaubte auch schon das Brummen der Flügelschläge zu hören. Jetzt noch die Beschwörungsformel .....eine sanfte Windboe huschte durch die Gänge der Bibliothek und fegte kleine Mengen von Staub zusammen. Aus allen Ecken, von allen lange nicht gelesenen Büchern, unter den den gewalteigen Regalen her. Staub, den die Besucher der Bibliothek an Schuhen und Kleidern mitgebracht hatten. Winzige Partikelchen, die sich jetzt zu etwas Großen zusammenklumpten. Ein letzter Hauch, dann waren wirklich das Brummen der vibrierenden Flügel einer Blutfliege zu hören.

Gespannt öffnete die Magierin die Augen - und ließ vor Schreck die Rune fallen, worauf das beschworene zweiköpfige, zwölfbeinige und achtflügelige Wesen sofort wieder zu Staub verfiel und sich in dieser Form erneut auf die Bücher, in die Ecken und unter die Regale verteilte. Verdaddert musste die Blutfliegenbeschwörerin sich eingestehen, dass sie entweder gleich zwei dieser zu Staub gewordenen Insekten herbeigerufen und miteinander verschmolzen hatte - oder aber eine siamesische Blutfliege war ihrem Ruf gefolgt.
10.04.2004, 10:08 #58
Dragonsword
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Ein Sonnenstrahl viel durch das kleine Fenster in Dragonswords Schlafgemach und weckte ihn sanft aus seinen Träumen. Ja, es waren diese Nacht gute Träume gewesen und der Novize konnte sich endlich ausschlafen.

Dragonsword zog sein Gewand an, wusch sich und machte sich auf den Weg ins Refektorium um eine kleinigkeit zu Essen.

Nachdem er das Gästezimmer verlassen hatte stand er wieder vor dem gleichen Problem wie schon gestern. Wo war das Refektorium?
Aber langsam wich die müdigkeit von Dragonsword und er konnte sich wieder an den Weg errinern.
10.04.2004, 10:11 #59
Ray
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Als Ray erwachte, hatte er schon den festen Beschluss gefasst, möglichst bald hier etwas zu lernen. Es war ihm leid, vor Monstern immer davonlaufen zu müssen. Zumindest so gefährlichen Tiere wie Schattenläufer wollte er etwas entgegenzusetzen haben. Er legte sich heute nicht seine eigene Robe an, sondern die schlichte Lehrlingsrobe, allein, um seinen neuen Status mal für alle herauszustreichen.

Dann begab er sich in die geliebte Bibliothek. Erstaunt sah er eine Frau, die mit einer Rune in der Hand versuchte, etwas zu beschwören. Sie murmelte unverständliches Kauderwelsch (für Ray) und das Skelett einer Blutfliege erschien. Er kniff die Augen zusammen. Ja, tatsächlich, es war eine Blutfliege. Nur dass das Tier einen so langen Stachel hatte, dass dieser am Boden entlangschleifte und eher behindernd als bedrohlich aussah. Außerdem hatte das Tier nur ein Paar Flügel - ungewöhnlich für eine Blutfliege. Auf jeden Fall reichte die Kraft der kleinen Flügel nicht, um das Tier in der Luft zu halten. Es fiel zu Boden und zerfiel zu Staub.

Nun sah die Frau Ray und steckte ihre Rune sofort weg, als sei es verboten, Magie in der Bibliothek zu wirken. Vielleicht war es das auch...
"Seid gegrüßt, junge Dame!" grüßte Ray. "Ich bin Ray. Gerade erst gestern wurde ich hier als Lehrling aufgenommen. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
10.04.2004, 12:45 #60
Renata
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Ertappt! Verflixt. Nach dazu von jemandem, den sie noch nicht kannte. Der Schreck, nach dem verunglückten Spruch auch noch angesprochen zu werden, war ihr ganz schön in die Glieder gefahren. "Oh, hallo...." brachte die Magierin erst mal nur verdaddert zu stande.

Dann riss sie sich allerdings zusammen "Seid gegrüßt Ray, mein Name ist Renata.

Ein neues Gesicht. Und ein neuer Lehrling obendrein. Willkommen im Kastell. Tut mir den Gefallen und vergesst, was Ihr gerade gesehen habt. Das war der erste, dazu noch voreilige Versuch. Die nächsten werden hoffentlich besser und lebensfähiger." Als sie dabei lächelnd in das Gesicht ihres Gegenübers sah, antworte dieser mit einem breiten Grinsen.

“Gut, dann ist das abgemacht.

Nachdem ihr Euch mit der artigen Anrede einen weiteren Pluspunkt verschafft habt: kann die “junge Dame” Euch irgendwie helfen?”
10.04.2004, 16:05 #61
Ray
Beiträge: 157

"Ihr könnt in der Tat etwas für mich tun, Renata. Ich bin auf der Suche nach Lehrmeistern, die auch Lehrlinge des Zirkels unterweisen. Könnt Ihr mir sagen, wer hier befähigter Lehrer ist?"
Renata überlegte kurz und antwortete: "Als Lehring ist es Euch, wie Ihr sicher schon wisst, das Erlernen der Magie Beliars nicht erlaubt. Ihr solltet Euch erst würdig erweisen.
Doch gibt es hier auch Lehrmeister, die Grundfähigkeiten lehren. Xalvina zum Beispiel kann Euch den Umgang mit dem Bogen lehren. Azathot lehrt den Kampf mit der Einhandwaffe. Ihr könntet auch das Schleichen oder Jagen erlernen, doch müsstet Ihr dazu nach Khorinis oder sonst wohin gehen. Hier lehrt dies noch keiner.
Die anderen Lehrmeister lehren Stabkampf und die Magie Beliars. Also für Euch noch nichts interessantes."

Ray hatte aufmerksam zugehört. Einhandwaffen, das klang interessant. Diese konnte er elegant unter dem Umhang verbergen. Da er keine Kämpfernatur war, wog für ihn das Überraschungsmoment viel schwerer, als beisplesweise die Macht eines Stabes, den man schlecht verbergen konnte.
"Danke, Renate." sagte er. "Ich werde diese Information sogleich nutzen."
"Gern geschehen." meinte die Magierin. Ray setzte sich und begann, einige Werke der Bíbliothek zu lesen, hauptsächlich die Standardliteratur über das Kastell. In Wahrheit wartete er auf diesen Azathot.
10.04.2004, 17:42 #62
Renata
Beiträge: 455

"Ach, und nicht vergessen, zu keinem ein Wort, hört Ihr?" warf die Magierin im Weggehen noch über die Schulter.

Nach diesem Fehlschlag sollte sie sich einen Platz suchen, an dem sie einen neuen ungestörten Versuch unternehmen konnte. Was hatte Don Esteban noch gesagt? Er wolle keine unkontrolliert im Innenhof herumfliegende Blutfliegen sehen? Das schränkte die Auswahl an Übungsplätzen entschieden ein.

Etwas unschlüssig verharrte sie in der großen Halle. Nach draußen zu gehen wäre eine Möglichkeit - aber nein, dazu lud das Wetter wirklich nicht ein. Die andere Möglichkeit, die Übungsräume im Ostflügel. Seufzend begab Renata sich wieder in diese etwas kargen Gefilde.

Karg, aber zumindest mit ausreichendem Platz. Dieses mal wollte sie weniger überstürzt an das Beschwören der Blutfliege herangehen. Vielleicht auch an einem etwas kleineres Exemplar versuchen. Wieder nahm sie die Rune und sprach die Beschwörungsformel, dachte dabei an die Zeichnung im Buch und versuchte, das beschworene Wesen sich nur ganz langsam materialisieren zu lassen. Wie aus dem Nichts fanden sich Partikel zusammen und bildeten einen Flügel. Dann noch einen. Dann formten sich die Panzer des Köpers, aus denen sich schließlich auch der Schädel vorschob. Schicht um Schicht Materie legte sich auf dem bereits Erschaffenen ab und bildete neue Körperteile.

Die Segmente des Hinterleibes wuchsen und ein weiteres Paar Flügel setzte sich zusammen. Wirklich gut bis jetzt. Die Beine begannen sich zu formen. Der Hinterleib war fast vollendet und endete in einem Bein? Moment mal...
10.04.2004, 19:36 #63
Azathot
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Lächelnd lehnte der Schwarzmagier an der Wand des Übungsraumes zu dem ihn seine Schritte auf einer seiner Wanderungen durch das Kastell geführt hatten. Grund für das Lächeln war eine Schwarzmagierin die sich wohl in den Grundlagen der Magier übte, wie es Azathot selber vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls getan hatte, nur dass bei der Magierin vor ihm anscheinend statt dem Stachel auf der Stirn ein Bein am Körper zu finden war.
"Eine durchaus gelunge Beschwörung", spöttelte Azathot," sie kann euren Gegner bestimmt schmerzhafte Tritte verpassen"
Die Schwarzmagierin vor Azathot fuhr herum und starrte ihn zum Teil wütend und zum anderen Teil mit Entsetzen an.
Azathot hingegen setzte sein liebenswürdigstes Grinsen auf und nahm sich Zeit sein Gegenüber zu mustern. Viel gab es zwar nicht zu mustern dank der weiten Robe die den Großteil ihres Körpers verhüllte, doch schien die Frau nichtmehr ganz jung zu sein, sicherlich älter als der Großteil der anderen Magier im Kastell.
"Entschuldigt, ich wollte nicht unhöflich erscheinen", begann Azathot als die Frau sich wider gefangen hatte," aber ihr müsst zugeben dass euer Konstrukt ein wenig eigenwillig anzusehen ist, aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt- mein Name ist Azathot, Schwarzmagier im Dienste unseres Herren Beliar und Lehrmeister für einhändige Waffen, euch zu Diensten. Und mit wem habe ich die Ehre?"
10.04.2004, 20:22 #64
Renata
Beiträge: 455

“Da lerne ich heute zum zweiten mal ein neues Gesicht kennen - und präsentiere beide male eine solch verunglückte Kreatur. Aber der Gedanke, dass sie ihren Gegner treten statt stechen könnte, gefällt mir.” Sie musste bei dieser Idee herzlich lachen. Die noch unvollendete Blutfliege zerfiel wieder zu Staub.

“Mein Name ist Renata, Schwarzmagierin in Ausbildung, wie unschwer zu erkennen war.” Viel war von ihrem Gegenüber nicht zu sehen. Die weite Robe gab nur die Körpergröße und einen muskulösen Körperbau preis. Das Gesicht wurde von einer hochgezogenen Kapuze beschattet.

“Ja, Euren Spott habe ich wohl verdient. Aber seht es mal positiv: es kann nur besser werden."

Das war also der Einhand-Lehrmeister des Kastells. Ihr fiel das kleine Kurzschwert wieder ein, das oben in ihrer Kommode lag und immer noch auf seinen ersten Gebrauch wartete.

"Ausbilder seid Ihr? Das trifft sich ja wirklich gut. Denn wisst ihr, das bequeme Leben hier verleitet dazu, träge zu sein. Na ja, mich zumindest. Etwas körperliche Betätigung kann da nicht schaden. Nun, Meister Azathot, hättet Ihr Zeit uns Lust, mir ein bisschen was von Eurer Kunst zu vermitteln? Ich habe mir vor nicht allzulanger Zeit in Khorinis extra des nötige Werkzeug besorgt."
10.04.2004, 20:49 #65
Azathot
Beiträge: 1.253

"Soso ihr wollt also den Schwertkampf erlernen. Warum eigentlich nicht.
Aber wenn ihr so träge seid wie ihr behauptet müssen wir das wohl erstmal bei einem kleinen Lauf auf die Probe stellen, es hat keinen Sinn euch ausbilden zu wollen wenn ihr nach dem zweiten Schlag erschöpft umfallt. Also kommt!"
Azathot begann bereits in einem gemäßigten Lauftempo loszulaufen ohne auf Renata zu warten, er war bereits ein gutes Stück den Gang hinab bevor sie aus dem Übungsraum kam und langsam zu Azathot aufschloss.
Kaum hatte Renata dann aufgeschlossen begann ihr Lehrmeister richtig loszulaufen in richtung Innenhof wo er sie ein paar Runden laufen lies bevor er Renata, die mittlerweile doch recht außer Atem war anwies ihr Schwert zu holen.

Ein paar Minuten vergingen in denen der Lehrmeister im dunklen Innenhof auf seine Schülerin warten musste bevor sie- noch heftiger atmend- wieder zurück kam, ihr Schwert in den Händen
"So gut, jetzt können wir ja mit den ersten einfachen Lektionen anfangen. Als erstes begebtt ihr euch in eine Ausgangsposition aus der ihr alle Grundschläge führen werdet und in die ihr euch nach Möglichkeit auch in Kämpfen immer wieder bringen solltest. Also, ihr nehmt euer schwert in die rechte Hand etwa auf Hüfthöhe, die Klinge zeigt etwas schräg nach oben, euer rechtes Bein stellt ihr quer und etwas versetzt hinter das linke, so ist gut. Jetzt versucht mal ein paar einfache Schläge zu machen!"
10.04.2004, 21:06 #66
Renata
Beiträge: 455

Sie hatte sich wirklich eingebildet, nach der langen Reise durch Khorinis und die Sümpfe Gothars etwas besser beieinander zu sein. Weit gefehlt. Die ersten paar Laufschritte gingen ja noch, zumal als sie die Robe, die beim Laufen doch sehr behinderte, vorne etwas angelupft hatte.

Doch dann gab ihr Lehrer plötzlich ein ganz anderes Tempo vor. Da mitzuhalten war für sie schlechterdings unmöglich - was wohl auch Azathot schnell einsah und sie statt dessen schickte, das Kurzschwert zu holen.

Seine anschließenden Anweisungen hatte sie genutzt, wieder ein wenig zu Atem zu kommen; jetzt stand sie da - linkes Bein vor, rechtes etwas zurück - holte aus und zog die Klinge von links oben nach rechts unten, dann von rechts oben nach links unten, immer im Wechsel...
10.04.2004, 21:28 #67
Ray
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Am späten Nachmittag war Ray noch durch die Gänge seiner neuen Heimat gestreift. Moment mal! Da stellte sich einer als Azathot vor. Ray sah in Richtung Übungsraum.
Da versuchte Renata wohl gerade, ein neues Insekt zu beschwören. Was sagte sie? Sie wolle den Einhandkampf erlernen? Wie ärgerlich! Azathot hatte schon einen Schüler. Ray wusste, er würde warten müssen, bis Renate ausgelernt war.

Ein klein wenig enntäuscht ging er in den Innenhof und setzte sich zu Füßen der wunderbaren Esche ins Gras. Sein Eulerich Tenebrus erhob sich in einen sternübersähten Nachthimmel und rief seinen Eulenruf.
Während Ray da saß und versuchte sich der Muse und der Meditation hinzugeben, verspürte er plötzlich ein seltsames Verlangen. Seit seiner Kindheit hatte er nicht mehr das Bedürftnis gehabt, Musik zu machen.

Ray erhob sich und rief nach einem Dämon. Was gibt es, Sterblicher? Ray versuchte, die Schmerzen zu ignorieren. Irgendwann musste ihm das gänzlich gelingen. Sonst wurde man hier ja wahnsinnig.
"Hab ihr hier Instrumente?" fragte er den Dämon. Schmerzlich bedeutete der Dämon ihm, mitzukommen. Sie gingen in den ersten Stock des Kastells und der Dämon hielt vor einer eichenen Tür.
Hier, Sterblicher. Wenigstens waren diese schmerzlichen "Worte" immer so kurz... Hinter dieser Tür gab es also Instrumente?

Ray öffnete die Tür. Tatsächlich! Ein Luster entzündete sich von selbst, als Ray den Raum betrat. Hier gab es von jedem denkbaren Instrument ein Exemplar. Mit Zusatzausrüstung.
Als Junge hatte Ray einst gelernt, das Instrument, das die Gehlehrten "clarinetto" nannten, zu lernen: Die Klarinette. Er ergriff eine Halterung für das Instrument, die Klarinette selbst, einen Instrumentenkoffer, der daneben stand, und was er an Zusatzaustattung brauchte.

Wer des nachts an Rays Zimmer vorbeiging, konnte seine ersten Versuche, das Instrument wieder zu erlernen, hören...
10.04.2004, 22:31 #68
Rhodgar
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Es war wirklich zum Mäuselmelken. Kaum hatte Rhodgar verstanden, kaum war er bereit sich für seine Taten zu entschuldigen und sich den neuen Tatsachen zu stellen, da war Estragon unauffindbar. Überlal hatte der Schwarzmagier schon gesucht, natürlich zuerst in der Bibliothek. Doch das einzige, was er dort auffinden konnte, war der Staub, der sich langsam kräuselnd auf den Schriften ablegte. Komsisch, normalerweise war es hier doch blitzeblank sauber? Machten die Dämonen gerade Mittagspause oder was wurde hier gespielt? Beinahe hätte Rhodgar sich wirklich aufgeregt, doch hatte er weitaus wichtigeres zu tun. Wo könnte der mit dem wohl seltsamsten Namen aller Zeiten Versehene wohl sonst noch stecken? Sein zweiter Tipp fiel auf das Refektorium, und schon ein paar Schritte später stand er im Speisesaal, doch auch hier war nichts von Estragon zu sehen. Aber wenn er schon einmal hier war... schnell ließ er sich einen saftig grünen Apfel bringen. Kauend und leicht schmatzend streifte er nun in Richtung Innenhof. Das war der letzte Platz, an dem sich der Krautkauer seiner Einschätzung nach aufhalten konnte. Zwar hätte er noch überall anders sein können, zum Beispiel in der Badehalle. Doch dann würde Rhodgar getrost damit warten, ihm zu begegnen. Konnte ja nicht angehen, dass er in den Raum platzte, während Estragon sich dort drinnen vielleicht von einem Dämon durchkneten ließ.

Viellei... Der Gedanke wurde mit einem Mal abgerissen, und das was dem Schwarzmagus da zu Augen kam hatte zur Folge dass er sich einmal ganz ordentlich an seiner Frucht verschluckte. Was war das denn? Seine Freundin Rena hatte sich im Innnhof eingefunden, das war an sich ja nichts Besonderes. Doch schwang sie eine Klinge vor sich her, jedoch musste man sagen dass dies nicht wirklich filigran aussah. Eigentlich hätte Rhodgar gelacht, doch war er noch damit beschäftigt, das Stückchen Apfel, an dem er sich verschluckt hatte, wieder heraus zu husten. Doch er musste einfach erfahren, was Rena dazu bewegte, sich einer derart schweißtreibenden Tätigkeit hinzugeben, gerade hier im angenehm schwülen Klima des Innenhofes.
Unter seinen Füßen knirschte der Kies, während er grinsend auf seine Freundin zugeschritten kam.
"Grüß dich, Rena. Sag, was gedenkst du mit diesem Gehoppse zu bewirken?"
Keinesfalls böse gemeint, eher eine freundschaftliche Neckerei.
10.04.2004, 22:37 #69
Host
Beiträge: 277

Leicht im grellen Licht, der wohl magischen Fackeln, schimmerndes Metall zerschnitt surrend die Luft, immer und immer wieder, ohne auch nur eine Pause. Wild wirbelte es um einen schweißnassen Körper herum, der unter großer Anstrengung bereits den ganzen Tag seinen Übungen nachging. Elegante Kurven, schnelle Stiche und kräftige Hiebe bildeten verschiedene, tödliche Kombinationen, die nach perfektion strebend stetig wiederholt wurden.

Spät in der nacht war Host des Trainings mit seinem grob geschmiedeten Übungsschwert müde, hatte er sich doch enorm verbessert, wenngleich seine Kampfkünste immernoch sehr beschränkt waren. Trotzdem ließ sich der junge Waffenknecht nicht entmutigen und in Gedanken bei den großen Schwertmeistern und dem Wunsch selbst einer der Ihren zu werden ließ er die Klinge erneut wild tanzen. Die Übungsräume des Kastells waren dabei der perfekte Ort, in ihrer Stille und Abgeschiedenheit.

Doch obwohl der Wille zu trainieren stark war, Host war schlichtweg zu schmächtig gebaut, als dass er solange hätte durchhalten können. Also trocknete er sich in seinem Zimmer ordentlich ab, wusch sich den Geruch vom leib und schlenderte dann in die Bibliothek des Kastells.
Schon lange hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt in Büchern zu stöbern, was ja eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war und eigentlich auch immer noch ist. Wurde ohnehin Zeit, dass er wieder einmal etwas für den Verstand macht, bevor der noch komplett einrostet...
10.04.2004, 22:47 #70
Renata
Beiträge: 455

Angesprochen zu werden brachte eine willkommene Unterbrechung in ihr stümperhaftes Üben. “Ja ja, lach Du nur”. Dabei konnte sie sich selbst das Lachen kaum verkneifen. Renata konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie gerade wieder einen Narren aus sich machte. Hier im Innenhof zu stehen und mit dem Kurzschwert herum zu wedeln. Aber was schadete es schon...

“Azathot, der Lehrmeister, er hat mir diese Übungen aufgegeben. Immer schön wiederholen. Es ist noch gar nicht lange her, dass er gegangen ist. Aber Du hättest mich vorher sehen sollen: wie ich hinter ihm herrennen musste. Dagegen sind diese Übungen mit der Klinge - oder “Gehoppse“, wie Du so freundlich warst, es zu titulieren - wirklich ein Klacks.

Puuuh, ich mach mal eine Pause...”
10.04.2004, 22:50 #71
elpede
Beiträge: 708

Das Bild wurde wieder klar, und elpede erkannte, dass er in der Eingangshalle des Kastells stand. Er hatte eine seltsame Reise hinter sich, so kurz, und doch kam es ihm lang vor. Er war erschöpft, aber der Zauber hatte seinen Zweck erfüllt.

elpede machte sich auf den Weg ins Labor der Hohepriesterin. Es war nicht verschlossen, aber meditate war nicht da. Ein Dämon erschien aus dem Nichts, oder materialisierte sich. Wortlos zeigte elpede ihm das Bündel und bat den Dämon, ihn mit irgendwelchen Gedanken und den damit verbundenen Kopfschmerzen zu verschonen.

Er legte die Blutfliegenkönigin auf einem Tisch ab und befreite sie aus den Tüchern und dem Beutel. Sie rührte sich nicht, war noch immer betäubt.

'Richte der Hohepriesterin aus, dass das von ihr gewünschte Tier hier ist. Ich werde beizeiten wiederkommen und mir das versprochene Gift abholen, doch vorerst habe ich andere Pläne.'

Der Dämon antwortete nicht, aber er hatte ihn wohl verstanden.

elpede verließ das Labor, schritt zurück in die Einganghalle und durch das große Tor hinaus aus dem Kastell. Die Erschöpfung war wie weggeblasen, als er hinaus in die Wildnis marschierte und den Berg hinabstieg.
10.04.2004, 23:04 #72
Rhodgar
Beiträge: 1.307

"Komm, setzen wir uns ein wenig. Du bist ja ganz aus der Puste."
Rhodgar deutete auf die Bank unter der Esche. Ja, auf ihr hatten die beiden schon so manche verrückte Dinge erlebt. Aber Schnee von gestern.
"Ich hab auch nur Spass gemacht, ganz so schlimm wie ich es ausgedrückt habe, sahs nun wirklich nicht aus. Aber halte dich ran, vielleicht wirst du deine Klinge irgendwann einmal mehr brauchen als du dir vorstellen magst. Ich mag Schwerter nicht. Mit ihnen kann man nichts machen ausser zu töten und zu zerstören. Deswegen werde ich es mir auch nicht antun, mich im Umgang mit ihnen unterrichten zu lassen. Hab sowieso nicht genug Luft dafür." Ein kurzes Augenzwinkern der beiden. "Ich verlass mich da lieber auf meine magischen Waffen, beziehungsweise auf meine Kreaturen. Die kennen sowas wi Erschöpfung nicht, äußerst praktisch. Und die werden auch nie zögern für mich in die Schlacht zu ziehen. Ich bin da momentan an was ganz großem dran. Die Blutfliegen, die du mittlerweile wohl auch herauf zu beschwören weisst, waren ja ganz nett. Aber mir ist es nun ermöglicht worden, richtige Zombies zu rufen. Aber ich hab mich daran noch nie versucht. Erst die Theorie, dann die Praxis. Vielleicht sollte ich es mal probieren..."
Eine wahrer Redefluss trat über die Lippen des Schwarzmagus. Es musste wohl das heimelige Gefühl sein, welches seine Zunge gerart löste.
10.04.2004, 23:24 #73
Renata
Beiträge: 455

Wenn sie ehrlich war, konnte sich Renata auch nicht in der Rolle der Schwertkämpferin sehen, die ihren Feinden mit der Klinge zu Leibe rückte. Aber ein gutes Training war es sicher.

"Au ja, probiers mal. Lass einen Zombie erscheinen und...

... lass ihn tanzen. Na los, keiner wird ihn sehen ausser mir. Mach schon..."

Das wäre wieder mal ein Schabernack von der Sorte, wie die Esche es von diesen beiden schon ein- zweimal gesehen hatte.
11.04.2004, 00:02 #74
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Schelmisch grinsend erhob Rhodgar sich, zückte geschwind seine Rune und... begann zunächst einmal, ein wenig zum zu blödeln. Zuerst fiel er auf die Knie, und machte betende Gesten, wobei er immer wieder gewisse Gottheiten anrief.
"Oh, gnädige Götter der Verwesung, erlaubt es mir einen eurer Diener in meine Dienste zu nehmen, es soll sein Schaden nicht sein. Er muss lediglich abwaschen, mein Zimmer aufräumen, Staub fegen... hihi!"
Rena konnte sich ebenfalls nur mit Mühe ein Lachen verkneifen, auch nachdem Rhodgar sich wieder erhoben hatte. Konzentration jetzt. Nochmals prustete er hervor, es gelang ihm dann jedoch, seine Ernsthaftigkeit wiederzuerlangen. Was hatte der große Gemmscheid Grummel noch einmal über die Beschwörung von Zombies geschrieben?

... Gelüstet es einem schwarzen Magier danach, seine Sammlung an Dienerkreaturen um ein weiteres Exemplar zu bereichern, so ist es immer wieder schon mit anzusehen, wie sich, tief aus der anderen Dimension herbeigerufen, langsam der faulige Gestank einer Leiche verbreitet. Es soll einigen hochbegabten Zauberern gelungen sein, Untote zu beschwören, bei denen sich ihr Geruch in grünen Nebelschwaden materialisiert hatte. Alleine dies lässt die meisten Menschen schon die Flucht ergreifen, doch natürlich weiß sich eine solche, von Maden befallene Kreatur, auch sich zu wehren, wenn der Widersacher immun gegen Gestank ist. Doch dazu Näheres in Kapitel III, Kampfstil und Einsetzbarkeit verschiedenster Düfte.

In diesem Abschnitt befassen wir uns einmal näher mit dem eigentlich Vorgang der Beschwörung. Um einen gut zubereiteten Zombie hervorzaubern zu können, braucht man:

- eine angemessene Rune, ohne gehts nicht
- ein großes Maß an Begabung
- Konzentration
- das Grundwissen der Beschwörungszauber
- noch viel mehr Konzentration

Sind diese Kriterien erfüllt, so steht der Aktion "Bau dir deinen Zombie" nichts mehr im Wege. Nun umspielt ein jeder Schwarzmagus die feinen Gravierungen seines Runensteins, und versucht sich diese innerlich vorzustellen. Am besten die Augen schließen, und nach gegebener Zeit werden die Fingerbewgungen als flammendrote Linien vor dem geistigen Auge sichtbar sein. Sollten diese anfangen, mehr und mehr aufzuhellen, ja ein blendendes Licht auszustrahlen, dann befindet sich der Ausführende auf dem richtigen Weg. Nun bilden diese einzelnen Streifen die Grundvoraussetung für die spätere geistige Verbindung. Nun sollte langsam der Augenblick kommen, in dem sich vorstellt riechen zu können, wie der faulige Geruch einem in die Nase steigt. Ja, das Objekt der Begierde ist nicht mehr fern. Sollte ein Ruck durch den Körper des Magiers gelangen, eine Art Vibration die sich bis in die Erde ausdehnt (was im Übrigen der Grund für die leichten Beben bei jeder Beschwörung ist), dann sollte der Magus versuchen für einen kurzen Augenblick diesen Druck zu unterbrechen. Dadurch wird sich eine Spannung aufbauen, und je nach Begabung des Magiers wird er in der Lage sein, diese verschieden lange zu halten. Sollte er dann aber den befreienden Schritt wagen, der Spannung nachzugeben, so sollte in de realen Welt mit einem Mal ein Blitz entstehen, und fertig ist der Zombie. Zimmerwarm und stinkend, genau wie es erwartet wurde.


Die in den letzteren Zeilen angesprochene Begabung die Spannung aufrecht zu erhalten, hatte sich bei Rhodgar noch nicht so wirklich entwickelt. Aber es war ja auch sein allerersteer Versuch, bei dem er sich genau an die Anweisungen des Großmeisters der Literatur gehalten hatte. Es hatte in ihm ganzen Körper gekitzelt, sodass er für eine kurze Zeit die Konzentration verloren hatte. Doch dieser kleine Augenblick hatte ausgereicht, um seine Kreatur aufs Äußerste zu entstellen (mehr noch als sie es ohnehin schon war). Ganz offensichtlich hatte sie einen Teil ihres toten Körpers in der anderen Dimension zurücklassen müssen. So war zwar der humpelnde Unterleib, sprich Beine und der Abschnitt bis zur Hüfte, vorhanden, doch alles was oberhalb lag war irgendwie... vergessen worden. Kein Kopf, keine Arme. Nur zwei nervös hippelnde Beine. Nach ein paar Versuchen konnte Rhodgar allerdings die Kontrolle über sie gewinnen, ließ sie ein paar Mal um Renata herum schlurfen, jedes Mal schneller. Dann stoppte er.
"So, wenn du es schaffst mit deiner Klinge einmal mitten durch zu schneiden, sodass ich zwei saftige Zombieschenkel erhalte, dann gebe ich im Refektorium einen aus." Was für ein Unsinn, denn im Refektorium würden sie so oder so alles aufgetischt bekommen. Aber es ging ums Prinzip.
11.04.2004, 00:29 #75
meditate
Beiträge: 6.868

sie huschte schon eine ganze zeit durch die gänge, hatte sich auch im hof in den wandelgängen herumgedrückt und beobachtet jetzt zufrieden die beiden unter der esche. rhodgar plusterte sich wieder vor seiner lieblingsmagierin auf und renata hing fasziniert an seinen lippen. ein wirklich lustiges pärchen.

irgendwann würde sie ihnen heilung beibringen und dann würde sie sie aufeinander loslassen. das würde den lernprozess sicher beflügeln.

jetzt hatte sie genug eierkörbchen verteilt, dass jeder seinen fruchtbarkeitesgruß finden sollte. zum glück war blutfeuer weit weg und würde den magiern diesmal nicht den spaß verderben.

sie wollte die beiden unter der esche nicht stören und zog sich langsam und vorsichtig zurück. ein dämon hatte ihr gesagt, dass elpede da gewesen war und die blutfliegenkönigin gebracht hatte. das würde jetzt einige aufmerksamkeit von ihr verlangen.
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