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17.03.2004, 23:23 #326
Estragon
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[GM] Licht und Schatten -
"ich weiß gar nichts..." sagte Hilias verbittert. "Es ist alles nur ein Gefühl, sich wage auf dem richtigen Kurs zu befinden. Doch ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Ich glaube, unsere Fahrt stand ohne das Medium des Wassergottes von Anfang an unter keinem guten Stern. Innos ist die Kraft...das fühle ich in mir, auch wenn ich aussehen muss wie Fassbrause durch die Nase getrunken."
Dabei musste Renata leicht Lächeln und auch Hilias rang sich einen trockenen Schmuzler ab.
"Was Beliars ist, weiß ich nicht, doch das es gegen die wandelnen Toten geht, wird er wohl als einziger die Macht haben sie zu Staub zu zerblassen oder in Stein zu wandeln oder der gleichen." Hilias hob die Hände, als wolle er sagen: Was weiß ich denn, du bist da die Expertin
"Adanos...Ich habe lange vermutet, was er für eine Aufgabe haben könnte. Ich denke er ist der Ausgleich...zwischen den Flammen und den Schatten. Und ich glaube auch, das er ursprünglich unser Führer hätte sein sollen. Doch er ist es nicht geworden." Hilias zuckte die Schultern. "Vielleicht ist das Medium gestorben oder etwas in der Art. Veltrin kam nur mit zwei Suchsteinen bei uns an. Das heißt, er war nie auf der Suche nach dem Medium des Wassers. Und das führt mich zu der Vermutung..."
Hilias sah zum Himmel, sein Blick war plötzlich noch leerer, als sonst, sein Mund satnd offen, wie der eines schwachsinnigen Höhlenmenschens.
Renata sah ihn unbehaglich an. "Hilias?"
"Hmm?" Der Steinmetz zuckte zusammen.
"Ist alles in Ordnung?" fragte Renata besorgt.
"Ja, ich hab den Pfaden verloren, was hatte ich doch gleich..." antwortet verwirrt, als ob er aus einem Traum erwacht war.
"Du wolltest mir sagen, was du vermutest." erinnerte die Frau ihn.

"Richtig. Also ich glaube, weil Veltrin gar nicht erst nach dem Wassermedium gesucht hat, aber denoch zu uns gekommen ist, das wir das Medium noch auf dem Weg finden werden." Oder aber... Hilias sprach nicht aus, was ihm noch einfiel. Das war zu gewagt. Das konnte nicht sein.

"Was unser Ziel angeht, helft mir kurz auf, ja?" Instinktiv, ohne lange darüber nachzudenken, streckte er die Hand vor, Renata handelte wohl ebenso bedachtlos. Kurz bevor sich ihre Finger berühten, jagte ein gellender Schmerz durch Hilias Arm, bis weit in den Schultergürtel rauf. Es war mehr ein Krampf als ein Schmerz. Nicht so quälend, doch sehr unangenehm.
Was zum...sind unsere Kräfte schon so unterschiedlich? dachte er und zog rasch die Hand zurück, als habe er sich verbrannt.
Renata schien ebenfalls etwas gespürt zuhaben, doch bevor sie fragen konnte, was das eben war, erhob sich Hilias und tat so als wäre nichts gewesen. Das wurde alles viel zu komplieziert und er wollte es nicht noch schwer machen, als es ohne hin schon war. Lieber ein Kopf, der sich zerbrach, als zwei und doch keiner einen Grund dafür fand, das ihre Körper nun nicht mehr nebeneinander stehen konnten, ohne das sich Wellen der Abscheu über die Medien ausbreiteten.
"SEht ihr dort die Küste? Helft mir, meine Augen werden langsam schwächer. Ist das ein Küstenstreifen?"
Renata kam hoch, rieb sich noch etwas verstört den Arm und spähte dann auf den Horizont.
18.03.2004, 22:44 #327
Estragon
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Sorry das ich heut nicht da war, ein Arzttermin hat mich länger aufgehalten als ich dachte (jetzt wo ich das lese klingt es wie ne bescheuerte Ausrede, aber es wahr wirklich so )
morgen bin ich wieder da und nu kriche ich in mein bett. Hab den schlaf mal wieder dringend nötig.
19.03.2004, 20:14 #328
Estragon
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Ditto

EDIT: by the way, den tod carras hab ich nur so vorgeschlagen, nich das ihr denkt, ich will euch alle unbedingt über die klinge hüpfen lassen...das kommt in na anderen Quest ^^.

Carras hat sich per ICQ (ich zetiere einfach mal) geäußert das wir ihn mitposten sollen, weil er vielleicht wieder kommen tut (entbannt oder so)
also, werden seiner bitte entsprechen denke ich
19.03.2004, 20:23 #329
Estragon
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[GM] Licht und Schatten - Kapitel 2
Leben und Sterben

Hilias wusste, das er kein guter Anführer war. Doch die Aufgabe war ihm zugetragen worden, genauso wie ihm die Pflicht des Auserwähltseins zugetragen worden war. Und nun rückte der Anfang vom Ende in greifbare Nähe.
Die Küste war steinig und stieg in nach einer aufragenden Böschung aus feuchter Erde sanft an. Hügel aus blassfarbigen Gräser überzogen den Horizont und einzelne Bauminseln sprenkelten die Ebene.
Der Himmel gewann an Helligkeit, doch man sah schon, das es ein bedeckter Tag sein würde.
Hilias stand am Rand des Deckes. Die Nordmänner waren bereits am Abladen. Besser gesagt, sie warfen die Sachen der Gruppe einfach über Bord. Sie schienen es sehr eilig zu haben, von diesem Strand wegzukommen. Hilias sprang als erster von Bord.
Die Sumpfler und Lama folgten ihm. Dann kam Ceron und Renata. Seraphin und Rhodgar als letztes. Sie schienen immer den Streit mit Hilias immer noch nicht verwunden zu haben, doch der Steinmetz hatte jetzt keine Zeit dafür. Sie mussten sich auf den Weg machen. Und zwar schnell.

Er drehte sich nach Südwesten. Noch war die Sonne schwach am Horizont zu erkennen, doch bald würden dichte Wolken sie verschluckt haben. Die Gruppe sammelte ihre Habe ein, Hilias hatte seine Rucksäcke geschultert und den Mantel schon eng um den verfallenden Körper geschlugen. Seine Pfeife stand heute besonders trotzig aus seinem Gesicht hervor. Obwohl er seit Anfang der Schiffsreise schon keinen Geschmack mehr hatte -das Essen hatte er nun völlig eingestellt-
rauchte er immer noch. Das letzte Zeugnis, das er sich noch nicht ganz von den Angewohntheiten der Lebenden trennen wollte. Es Gewohnheit zu nennen, wäre da wohl zuviel gewesen, denn auch Essen und Trinken war eine Gewohnheit. Und die hatte er fast leichthin ablegenen können. Doch das Rauchen aufzugeben? Nein, dazu war er noch nicht bereit.

Er wandte sich zu den anderen um. "Wir gehen jetzt weiter nach Südwesten, so wie Veltrin es uns am Anfang beschrieben hat. Ich weiß nicht, was kommen wird..." Er deutete an Südwesten, doch ein Schatten fuhr plötzlich über sein Gesicht. Er fühlte, wie sich sein Denken verflüchtigte. Wie ein Teppich, der ihm unter den Füßen weggezogen wurde. Er konnte es nicht verhindern, Nur dastehen und mit grausiger Fazination zu schauen, wie sein Verstand immer schneller abstarb.
Die anderen schauten in Hilias leeres Gesicht, sahen sich unsicher an. Keiner wollte etwas falsch machen. Hilias war ihnen immer fremder geworden. Auch der letzte bemerkte nun, das es mit ihm immer schneller Bergab ging.
Dann trat Carras vor und schubste Hilias heftig. Der Sumpfler sah wütend aus. Sogar rasend.
"REIST DICH VERDAMMT NOCH MAL ZUSAMMEN! SCHLIEßLICH MUSST DU UNS FÜHREN!!!" brüllte er.
Hilias erwachte mit einem Kopfschütteln und sah Carras entgeistert an.
Carras wirkte immer noch etwas säuerlich, doch der grobste Zorn schien schnell zu verrauchen.
"Du nennst mich Führer?" fragte Hilias und seid langem war wieder so etwas wie Gefühl in seiner Stimme zu hören. Völlig Überraschung.
Carras nickte knapp, hielt Hilias die Hand hin, der schlug mit einem schiefen Lächeln ein und ließ sich aufhelfen.
"Gut das du bei uns bist, Carras. Immer noch." sagte Hilias fest.
Carras winkte grinsend ab. "unkraut vergeht auf den kahlsten Bergen nicht. Also, Gnom. Wohin gehts heute. Meine Waffe hatte lange nichts mehr zu beisen." Er klopfte immer noch grinsend auf sein Schwert, etwas räuberisches war in sein Lächeln getreten, doch nicht unsympathisch. Ja, gut das er dabei war.

Hilias nickte noch einmal. Dann wurde er wieder ernst. "Also, es geht nach Südwesten. Seid auf alles gefasst." Er drehte sich um und begann die Böschung zu erklimmen. Die anderen folgenten.
20.03.2004, 01:05 #330
Estragon
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[GM] Licht und Schatten -
Der Steinmetz war nicht sonderlich überrascht gewesen. Ein Sumpf. Es hätte schlimmer kommen können. Ein Lavafeld oder ein See aus Säure. Das wäre doch mal was neuer gewesen! Doch ein Sumpf. Nicht mehr.
Aber auch nicht weniger. Die Gruppe war von den Hügeln der Küste runtergekommen und hatte langsam aber sicher vorgearbeitet. Noch war der Boden nur feucht, bald würde er matschig werden. Doch Hilias nahm das Geräusch kaum war.
Seine Gedanken spielten immer wieder mit einer Vorstellung, die ihn schon seit Stunden nicht mehr los ließ. Wie ein Rätsel, desen Lösung man fast zu wissen glaubt und dann doch wieder vor Sackgassen stand.

Er achtete weder auf die anderen, noch großartig auf seine Umgebung. Ein dorniger Zweig hing in Gesichtshöhe, Hilias bog ihn mit blossen Händen bei Seite. Die anderen folgten. Die knotigen Zweige waren grün und gummiartig, aber ihre Stacheln um so härter und schärfer. Wie Angelhaken.
Bei dem dritten Zweig machte sich Hilias nicht mehr die Mühe, die Zweige wegzuschieben. Das Rätsel in seinem Kopf verschlang immer mehr seine Aufmerksamkeit. Er sah den Weg, aber ohne wirklich wahrzunehmen, was vor ihm lag.
Die Zweige kratzten über sein Gesicht. Schwarze Strimmen zogen sich durch die blassrissige Haut, platzten an einigen Stellen auf und nässten vor sich hin. Hilias nahm auch das nicht wahr.

Dann trat sein Fuß ins Leere. Oder besser gesagt, der Boden schien mit ungeahnter Leichtigkeit fast so druchlässig wie Wasser zu werden. Hilias zog das Bein zurück, trat noch einmal tastent zu. Da war Grund. Doch das dünnflüssige Erdreich würde ihm bis zu den Oberschenkeln reichen.
Dennoch machte er ohne Zögern einen weiteren Schritt und wälzte sich grunzend vorwärts.
"Hält's du diesen Weg für Klug, Meister Hilias?" fragte Carras hinter ihm. Seine Stimme klang zweifelnd, doch beisender Spot überwog. Hilias hörte weder die Ironie noch die Missbilligung in Carras Stimme. Er filterte lediglich die Informationen herraus.
"Ich kenn mich mit Sümpfen aus und solche Wege führen oft ins ziellose Verderben." fügte Carras hinzu. Diesmal ernsthaft, mit sorgenvoller Mine aufs Wasser schauend.
Hilias drehte sich um. Seine Haltung, seine Stimme, alles war jetzt ausdruckslos an ihm.
"Das ist der richtige Weg, ich weiß es. Kommt." Ohne weitere Diskutionen ging er los. Carras und Tarim wechselten verknitterte Blicke. Sie kannten solcherlei Sumpfgebiete. Da wimelte es von Untiefen und versunkenen Erdlöchern. Ein falscher Tritt und man sickerte schneller ein, als man um Hilfe schreien konnte.
Dennoch stiegen sie in die schlüpfrige Brühe. Lama und Ceron folgten. Seraphin und Renata verzogen ein wenig die Gesichter. Hilias sah zurück.
"Keine Sorge. Ich weiß, wohin es geht." Das klang weder überzeugt, noch verunsichert. Es klang wie....Mehl schmeckt. Trocken und ohne Geschmack. Ohne jeden Ausdruck und irgendwie alt.
Rhodgar blieb stehen. Hilias sah den Magier an. Die anderen bemerkten, das Rhodgar nicht sofort in das sumpfige Wasser steigen wollte und warteten. Seraphin stand Sorge in Gesicht geschrieben.

"Komm." sagte Hilias nur. Rhodgar sah verkniffen zu Boden. Seine Haare verbargen denm Großteil seinen Gesichtes. "Nun komm schon Rhodgar. Ich kenne den Weg. Es geht..." Hilias wollte nach Westen deuten, als Rhodgar auf schaute. Zorn Nein, Wurm es ist mehr!!! verzerrte sein Gesicht.
"Du wirst uns alle ins Verderben führen. Dieser Weg führt nirgendwohin. Du suchst nur den Tod dadrausen." zischte Rhodgar.
Hilias ließ die Schultern müde sinken und rieb sich das Nasenbein wie ein Mann, der zulange über schweren Rästeln? Büchern geseßen hatte.
"Kennst du den Weg?" fragte Hilias monoton. Doch die Anderen glaubte darin eine gewisse ungesunde Kälte zuhören. Streit lag greifbar in der Luft. Streit und vielleicht mehr. Er will der Auserwählte sein...er ist eifersüchtig auf dich, Wurmgesicht. Sei vorsichtig

"Jetzt schwing deinen Hinter rein, Rhodgar. Die anderen Magier waren sich auch nicht zu fein. Du hälst uns nur auf." sagte Hilias kalt und wandte sich zum gehen ab.
Rhodgar blieb mit geballten Fäusten am Ufer stehen.
20.03.2004, 02:35 #331
Estragon
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[GM] Licht und Schatten -
Die Worte des Magiers waren durch den zähen Panzer, den Hilias langsam um sich aufgebaut hatte, gedrungen wie eine scharfe Axt. Er stand lange Zeit in dem fauligstinkenen Wasser und knackte mit den Knöcheln.
Hab ich es nicht gesagt?!?! Was hab ich gesagt?!?!? Der Wicht will dir deinen Platz streitig machen!!!

DAnn die Rufe Seraphins. Des treuen Seraphins. Rhodgar war tief gefallen, soviel war klar. Doch Hilias hatte nicht mehr die Kraft, ihm aufzuhelfen. Die Schwarzmagier hatte sich wohl entschieden.

Vor den Augen des Steinmetzes begann die Welt in wirren Bewegungen zu kreisen und zu tanzen. Der Schwindel setzte alle Sinne auf ein Minimum erhab. Und noch bevor irgendwer recht wusste, was passier oder wie es über haupt soweit gekommen war, schnellte des Medium des Gottes Innos herum. Flirrend erhob sich die Luft und hüllte den Mann von Kopf bis Fuß in eine gleizende Aura des Feuer ein. Das schlammige Brackwasser verdampfte in Bruchteilen eines Herzschlages.

Die einzige, die wirklich erkannte, was passierte -vor ihrem geistigen Auge entsetz verfolgend- war Renata.
Hilias war nicht mehr. Sein Körper war konturenlos und ohne wirkliche Form. Dieses Wesen war nur zu einem Zweck bestimmt. Macht zu entfesseln. Diese Macht zu lenken, war nicht seine Aufgabe. Hilias erkannte verzweifelt, das diese Macht nicht nur Rhodgar, sonder auch die anderen, mit samt dem halbem Sumpf weg pusten würde, wie ein Häuflein Asche. Mit aller Kraft versuchte er den Kraft zu fokusieren, doch es gelang ihm lediglich, sie in den Himmel fahren zu lassen. Ein fester Strahl aus brennerder Vernichtung jagte zum Himmel auf. Dort satnd er für einen Wimpernschlag wie ein Pfal aus Licht und Feuer.
Ein lauter Knall explodierte vom Zentrum des Strahles aus und das Licht erlosch. Rhodgar hatte die Augen geblendet vors Gesicht geschoben. Die Schattenflamme - von solcher Große eine mächtige Leistung für einen noch jungen Schüler der dunklen Künste- war verloschen wie eine Kerze in einem Wirbelsturm.
Die Andren keuchten schwer, Rhodgar sah nur blass über sich. Ein heftiger Stoß hatte ihn zu Boden geschickt. Man hätte meinen können, alles wäre nur ein kurzer Traum gewesen, doch dazu war es zu heiß. Einige Pflanzen waren versengt und Rauch kräuselte sich über dem Sumpfwasser.
Über Rhodgar stand Hilias.
Seine Kleidung war leicht verkohlt, doch weitesgehend unbeschädigt.
Keiner, nicht mal Renata hatten genau sehen können, wie Hilias dort hingelangt war.
Der Steinmetz stand breitbeinig über dem Schwarzmagier. Seine Augen blickten zu Boden. Dann erhob sich die Stimme des Mediums wie das Stöhnen des Windes in einer verlassenen Ruine.
"Ich höre dich plärren wie einen Baby, aber halte still. Ich denke, das es nur deine schwächlichen Nerven sind, die dir auf dem Schiff durchgebrannt sind. Und lasse dich gewähren. Erkläre dir die Situation noch mal ganz sachlich und sorgsam. Doch jetzt stehst du wieder da und wirfst mit Hirngespinsten um dich. Du elender Feigling." Die Männer der Gruppe zuckten leicht zusammen, Renata zog lscharf die schwere Luft ein. Rhodgar war wie vom Donner gerüht. Hilias drehte sich um.
"Innos fordert wahrhaftig schlimme Opfer von mir, dieser Tage. Doch war ich bisher jeder Zeit bereit, alles zugeben was er verlangt. Doch soll ich dich jetzt auch noch aufgeben? Dich etwar verstoßen? Das bringe ich nicht fertig. Soll das graue Heer doch Khorines niederbrennen und schleifen, bis nichts mehr steht und lebt. Ich sterbe so oder so." Hilias Fingerknöchel knackten plötzlich sehr laut. Ein fast zorniges Geräusch. Der Steinmetz sprach weiter. Langsam, vorsichtig, aber unüberhörbar rasend vor Wut.
"Doch noch ist es nicht soweit. Noch nicht. Und wenn ich auch noch den überflüssigen Balast eines narrischen Dummschwätzers, eines blinden Neiders, eines hochmütigen, feigen Angebers los werden muss, den ich immer noch meinen Freund nenne..." Hilias sah auf. Seine Augen waren nicht bloss in das alte Feuerrot getaucht, sie brannt wirklich. Brüllten wie Hochöfen.
"...dann soll es geschehen. Doch lass dir eines gesagt sein, Rhodgar, Gimpel Beliras. Du wirst weder durch diesen Sumpf finden, noch ihn umgehen können. Weil das Schicksal ihn uns nunmal auferlegt hat. Wenn wir hätten durchgehen sollen, hätte uns das Schiff soweit gebracht oder wir hätten eine Karte oder der gleichen. Doch die Götter wollen das wir daruch gehen. Also gehen wir."
Hilias drehte sich um und sah noch einmal über die Schulter zu Rhodgar. "Und du kannst dich feige und heulend in ein Loch verkrichen und dort sterben. Ich werde um dich weinen, Freund. Das werde ich."

Hilias ging hocherhoben Hauptes an den anderen vorbei und drängte weiter in den Sumpf vor. Sein Herz drohte zu reißen. Sein Verstand zog sich wie ein geprügeltes Tier zurück. Das Rätesl wartete. Es musste doch noch gelöst werden. Dort gab es keinen Schmerz. Kein Verlust. Nur die warme, stille Leere seines schwindene Verstandes.

In Hilias unterstem Bewusstsein kicherte ein Wesen, das sich selbst schon fast aufgegeben hatte und nun Frühlingsluft zu wittern schien. Der Gestank von Verwesung lag in diesem Duft.
20.03.2004, 15:24 #332
Estragon
Beiträge: 507
[GM] Licht und Schatten -
Der Schlamm hatte sich schon nach ein paar Stunden in schwarzes Wasser gewandelt. Die Luft war erfüllt vom nervigen Summen der Moskitos, Schlingpflanzen hingen aus den Baumkronen über ihnen und oftmals waren sie Schlangen zum verwechseln ähnlich.
Das Wasser war schwarz und irgenwie von öliger Konsestenz. Es war heiß, stick und ein übelerregender Geruch klebte überall fest.

Hilias trieb die Gruppe weder an noch bremste er sie. Er lief wie ein Schlafwandler mit offnen Augen vor. Immer höher stieg das Wasser. Die Füße drangen bis zu den Knöcheln in den schlickigen Boden ein.
"Hilias, wartet. Das Wasser ist zu tief. Bald müssen wir schwimmen. Ich glaube nicht..."

Hilias trat fehl, sank kurz unter Wasser, tauchte wieder auf und ging weiter. Carras fluchte laut hinter ihm.
"Verdammter Sturkopf. Bleibt stehen!" brüllte er. Doch Hilias ging weiter. Das Wasser hatte seinen Hals erreicht.

Die anderen versuchten vergeblich Schritt zu halten, doch der Boden saugte gierig an ihren Füßen und in der fettigen Brühe nahmen Bewegungen gerade zu kriechende Geschwindigkeiten an.
"Hilias!" brüllte Carras erneut. Doch Hilias war verschwunden. Der Sumpfler sah sich aufgeregt um.
"Was zum..." begann Carras, dann geschah es. Der Grund des Sumpfes gab ürplötzlich nach. Überall. Die Gruppenmitglieder wurden unter Wasser gezogen, verloren ihren Halt.
Schaum sprizte auf, Blasen stiegen hoch. Das Wasser brodelte förmlich.

Carras war noch der Größte von allen, aber er war auch am weitesten vorne gewesen. Er schluckte bitterfauligschmeckende Flüssigkeit, tauchte unter, kam wieder hoch und rang nach atmem.
Die anderen jabsten ebenfalls nach Luft.
Der Sumpfler wurde wieder runtergezogen, streckte die Hände panisch über den Kopf, als eine kalte Hand sein rechtes Handgelenk umklammerte.
Carras wurde hochgezogen und auf trockenen Steinboden gehieft.
Hilias sah ihn mit ausdruckslosen Augen an und zog dann Lama als nächsten auf die steinerne Insel. Oder besser gesagte, den steineren Pfad.
Der Rest der Gruppe entdeckte Hilias und kam mühesam heran geschwommen. Sie krabbelten erschöpft und hustend ans rettene Ufer.
Hilias wartete, bis alle aus dem wasser waren und setzte dann seinen Weg fort.
Er folgte dem steinernen Weg, der vor Unzeiten hier durch den Sumpf getrieben worden war.
Sein Verstand hatte sich nun fast vollends verabschiedet. Seine Augen hatten alle Farbe verloren und sein Bart -der kümmerliche Rest davon- war weis geworden.
"Wir gehen diesen Weg entlang." sagte er und deutete auf das Gestein. Wie eine graue Schlange frassen sich die Blöcke durch den Sumpf.
"Kommt jetzt."
20.03.2004, 16:29 #333
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
mein rechner scheint sauer auf mich zu sein, icqpro geht net mehr und das internet spinnt rum, hoffe die nachricht hier kommt an, versuche es bis heute abend zu beheben
20.03.2004, 20:13 #334
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Probleme immer noch nicht behoben, komme nicht ins ICQ und Internetverbindung nur teilweise on (immer 5 minuten, dann ne halbe bis stunde net mehr)

also: bewegt euch weiter über die steinstegsythme (sind verwinkeltet und laufen quer, so irrgartenmässig) folgt Hilias weiter, er sollte mit der zeit immer länger brauchen um über den weg nachzugrübeln, an kreuzungen oder abzweigungen.
könnt uns nach na weile auch im kreis rum jagen so ihr wollt
ich versuche so schnell wie möglich wieder on zu kommen
21.03.2004, 12:30 #335
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
ICQ nicht mehr anwählbar Ersatzrechner läuft gerade mit der Bespielung, vielleicht bringt das was, obwohl mit dem gerät meine möglichkeiten in grenzen halten, also nix mehr mit grafiken schnitzen oder ähnliches:(
ich versuche alles bis heute abend fertig zuhaben, UND HOFFE INSTÄNDIG DAS DIESER POST SIESMAL ANKOMMT

ich versuche gleich auch (zum wievielten mal weiß ich net) mit Hilias nochwas zu posten
21.03.2004, 12:50 #336
Estragon
Beiträge: 507
[GM] Licht und Schatten -
Hilias steuerte wie Trance über den nackten Fels. Seine Arme hingen schlaf an seinem Körper herab, sein Gesicht war bar jeder Regung. Seine Augen suchten weder Ziel noch Gefahr.
Er bog ohne zögern die nächste Kreutzung nach rechts ab, die anderen folgtem ihm murrisch. Jeder hatte inzwischen das Gefühl im Kreis zu laufen, doch niemand sagte etwas.
Hilias trottete langsam voraus. Seine Finger streckten sich, zogen sich zu Krallen zusammen, streckten sich, zogen sich zusammen.

Das Rätsel...wie kann nur die Lösung heißen... Hilias Verstand hatte sich mit Abwesenheit so gut wie möglich betäubt, in dem er die FRage, die als Rätsel von seinem Unterbewusstsein getrant wurde, immer und immer wieder hin und her gedreht hatte.
Ich bin tot...und gehe die Untoten töten... dachte er kriechend. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
Wenn Untote tot sind, ich bin es auch, aber der Tot mich nicht verstößt, sie aber schon, wie kann es sein das Wolken unter Wasser bleiern schmecken??? Was kann es bedeuten, wenn Bäume mit der Krone in den Boden wachsen und Kerzen nach oben abbrennen? Was kann es bedeuten wenn Wasser die Berge hinauf statt...was machen Fische die in der kalten Sommerzeit in der Wüste an zu wenig Schneefall ertrinken??? Was... OH GOTT ICH WERDE WAHNSINNIG!!!

"HILIAS!" brüllte der vielstimmiger Chor seiner Begleiter von hinten. Doch Hilias hörte nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt seinen Verstand zu verlieren, durchzudrehen, abzuspalten, auszurasten, nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben. Und schmecken die Wolken unter Wasser, schön gute Nacht!

Er lief sturr auf das abgebröckelte Ende des Wegs zu, Carras preschte vor, packte den Steinmetz ab Kragen und zog ihn weg. Hilias war nicht mehr als ein Bündel Knochen und Haut in seinen Händen. Leicht wie trockenes Anmachholz.
Die Gruppe stand einen Augenblick ratlos da und wusste nicht weiter. Ihr Führer saß auf der Erde und blickte verloren ins Nichts. Carras stand vorsichthalber in desen Nähe.
"Was jetzt? Das hier is ne Sackgasse." fragte der Hühne.
Die Anderen zuckten unsicher mit den Schultern. So wurde vorerst Rast gemacht.
Hilias hockte zwischen ihnen wie eine Marionette ohne Pfäden.
21.03.2004, 16:36 #337
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) - Carras is back *freu*
Schön dich wieder dabei zu haben Carras. :)

EDIT: guter Post Lama, so kanns weiter gehen
21.03.2004, 17:07 #338
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
@medi *ernüchtert kuck* -_-


EDIT:
@all
ich setz in 20 minuten einen post mit hilias, der kampf ist dann aber noch nicht vorbei
21.03.2004, 17:56 #339
Estragon
Beiträge: 507
[GM] Licht und Schatten -
Hilias wurde immer wieder von Carras hin und hergezerrt, um nicht von den teuflischkreischenden Stahlkugeln zerfetzt zu werden.
Carras zog seine Klinge und trat vor den Steinmetz, der völlig teilnahmslos auf dem Boden kauerte und zu Himmel aufsah, als wolle er abschätzen, wann es zu regnen anfangen würde.
Carras sah noch einmal hinter sich, schüttelte angesichts des Zustandes seines Anführers den Kopf und stürzte dann vor. Eine Kugel hatte auf ihn zugehalten, nach dem sie mit dem Soldaten Lama keinen Erfolg gehabt hatte. Der Sumpfler wartete ruhig, nahm mass und brüllte dann lauthals auf.
"HIER DU BESCHIEßENE MOTTENKUGEL! HIER DRÜBEN IS FRESSCHEN!"
Die Kugel zurrte noch ein Stück zorniger und beschleunigte auf volle Leistung. Nicht mehr als ein schmahler Strich sauste auf Carras zu. Der Sumpfler blieb ruhig, sah dem kreischenden Tod fast gelassen ins Auge. Dann war es soweit, die Kugel hatte den Krieger fast erreicht, da wirbelte Carras mit einer Drehung aus deren Flugbahn und schlug mit der vollen Rückhand zu. Das Ding schlug hart auf den Boden auf, sauste nur wenige Milimeter an Hilias Kopf vorbei, der blinzelte nicht mal, und gewann dann in einer engen Kurve wieder an Höhe. Carras spuckte aus, zog geräuschvoll die Nase hoch und schritt dem Eisengeist in Kugelform entgegen.
"Sowas wie dich nehm ich mit Links auseinander." knurrte der Krieger. Die Kugel war unschlüssig stehen geblieben. Carras grinste höhnisch.
"Na? Was ist? Keine Lust mehr?" sprach er das Ding an.

Die Kugel zitterte kurz, wie zur Bestättigung und brüllte dann wieder vorwärts. Carras Lächeln gefohr.
"NEIN, DRECKSDING. NICHT..." Er wollte vorstoßen, doch da brauste eine zweite Kugel von rechts heran und Carras musst sich zu Boden werfen, damit sie ihn nicht enthauptete.

Hilias hingegen drehte sich mit einer zähen Drehung um. Die erste Kugel hatte Carras wohl als zu schwierig eingestuft, was die zweite erst nachher lernen sollte. Nun war der gebrochene Hilias ihr Ziel. Sie jagte vor. Ein besonders Lautes Kreischen war zuhören. Alle wandten den Kopf herum und starrten entsetzt und machtlos auf den unbeweglichen Hilias.

Der Steinmetz saßs da und blickte die Kugel an. Diese schoß dicht an ihm vorbei, flog eine weite Kurve und nährte sich wieder von rechts.
Hilias hob den rechten Arm wie eine Wache am Stadttor, die einen Pasanten zum Stehen auffordern wollte. Das Ding schlug auf die Handfläche auf.
Schmerz! Er jagte so tiefgreifend und allmächtig bis in die tiefsten Tiefen, füllte alles Sein und Bestehen mit flüssiger Qual auf und ersäufte jeden Gedanken in brennenden Reizen.

Der Gehängte hatte lange geschlafen. Nur manchmal hatte er dem Wurm ins Gewissen geredet und dann nur vorsichtig und zurückhaltend. Das langsame Vergehen hatte ihn nur wenig beunruhigt. Aber das...war eindeutig zuviel! Er musste handeln. Der Gehängte spannte sich an und war breit vorzuspringen, sollte es erforderlich werden.


Hilias zurückgezogener Verstand tauchte nur kurz aus seiner Letargie auf, um festzustellen, was kaput war. Und der Schmerz kam so überraschend, so ungewohnt, wurde aber schnell zu einem alten Paar Schuhe, das immer noch ätzend brannte. Hilias brüllte. Voller Kraft und voller Leben. Seine Freunde hatten solche Laute von ihm schon lange herbai gesehnt, doch nicht auf diese Weise.
Schrecklich war es gerade zu. Mit fassungslosen Augen sahen die Gefährten, was da eben passiert war.

Die Kugel war auf den Handwurzelknochen aufgeschlagen und hatte sich mühelos durch die Haut, das Fleisch, den Unterarmknochen gefressen. An der Schulter war sie wieder ausgetreten und davon geflogen, irgendwie langsam und scheinbar zufrieden mit sich selbst.
Nur einen Wimpernschlag nach dem Austritt dieser stählernen Geisel, zerfetzte Hilias rechter Arm der Länge nach. Blut wurde augenblicklich zu Staub, Staub zu tanzenden, finsterroten Funken.
Der Steinmetz wurde rumgeworfen und von dem steineren Pfad geschleudert. Das Wasser verschluckte ihn gierig. Dämfte seine Schreie.
Hilias wurde bewusstlos. Der Gehängte drang vor und kämpfte einmal mehr für das Weiterbestehen dieser vergehenden Hülle.
21.03.2004, 17:58 #340
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Post, viel spass, mit dem Einarmigen Hilias/Gehängten ^^
21.03.2004, 18:10 #341
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
@carrs
so hatte ich es auch net aufgefasst...sorry wenn das anders rüberkam
21.03.2004, 20:45 #342
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Sehr schön. Freut mich immer noch, das du wieder dabei bist! ;)
Und nun, wieder vollzählig und frisch gestärkt ans werk meine Kinder. Ich hab mir ein wenige hilfe von auserhalb geholt und werde morgen wieder ICQ-klar sein (hoffe ich)

EDIT:
So leute, ich werde dann mal schlafen gehen, wir sehen uns morgen
ach und zur orientierung, freitag ist der showdown, dann beenden wir die Sache.
22.03.2004, 19:11 #343
Estragon
Beiträge: 507
[GM] Licht und Schatten -
Ölige Wärme umfing den Gehängten. Er war lange nicht mehr in diesem Körper verwurzelt gewesen, jedenfalls nicht dirket. Nun sah er sich von Null auf Hundert der Situation gegenüber, das diese fleischliche Hülle in Windeseile verging, rasender Schmerz alle Bewegungen erschwerte und ihm sein rechter Arm fehlt. Im Kern des Körpers gab es tatsächlich noch einige natürlichfließendes Säfte. Blut rang in feinroten Wasserverwirbelungen aus der großen Wunde. Die Sicht des Gehängte verschwamm, das Wasser sog ihn tiefer.
Panisch ruderte er mit dem verbleibenden Arm, doch seine Bewusstsein schwand ebenso leich wie die des wurmgesichtigen Schwächlings von einem Steinmetz.

Dann fasste sich der Gehängte ein Herz und griff sich heftig mit der linken Hand an die Wunde, bekam den Knochen zu fassen der wie ein Stock aus einem blutigverkohltem Baumnstumm herraus schaut. Der Gehängte biss das zahnlose Fleisch seines Mundes zusammen und zog den Knochen hoch. Der Schmerz war grell, kräftig, aufmunternt.

Die Sicht des Körperpriaten klärte sich, er stieß sich förmlich mit neuer Karft ab, schlug wie ein Frosch mit den Beinen durchs Wasser. Das Lciht nahm zu. Die tanzende Wasseroberfläche war zu erkennen.

Der Gehängte hatte die letzten Kräfte mobelisiert und schoß wie ein unförmiges Reptiel aus dem Wasser, packte die scharfe Kante des Pfades und zog sich hoch. Auf dem Pfad angekommen, hob er den Kopf und sein Atmem stockte. Einer dieser widerlichen Metallsummer jagte auf ihn zu, der Gehängte zog den Kopf zur Seite, doch er reagierte zu langsam.
Sein linkes Ohr verdampfte förmlich, die Kugel brummte boshaft. Es klang wie ein Kichern.
Adrenalien, soweit der verfallene Körper es noch auszuschütten vermochte, jagte den Puls des Gehängten hoch. "Mann, ihr habt wohl echt keine Ahnung mit wem ihr euch hier anlegt!" donnerte er krächzend. Er wollte aufstehen, doch der fehlende Arm brachte das Gleichgewichtsverständnis des Körpers mächtig durcheinander, so das er zurück fiel. Das Blut war an der Wunde zu Staub zerfallen und hatte eine dunkle Kuste gebildet, die an einigen wenigen Rissen nässte wie ein Lavabrocken unter Wasser.
Der Schulterknochen stach wie der gebrochene Schaft eines Eibenholzpfeiles hervor. Der Gehängte suchte den Himmel kurz ab, doch die Kugeln schien gerade andere Ziele zu verfolgen.
Dann entdeckte er ein Stück des Mantelstoffes, der den Arm umhüllt hatte. Er kroch drauf zu und langte danach, schlang es sich behelfsmässig um die Schulter.
Jetzt überlegte er, wie er sich am besten aus dieser Lage befreien konnte, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Er sah sich fiebrig um, dann blieb sein Blick wie angenagelt stehen.
SIE!!! Seine Augäpfel, wieder in gewohntes Schwarz gehüllt, blizten mit räuberrischer Gier.
Er nahm den Kopf runter und begann wie ein hässlicher Lindwurm auf Renata zuzuschlängeln, die an einem Baumstamm deckung gesucht hatte.
Er konnte sterben, wenn er hier nicht so schnell wie möglich verschwand. Doch die Verlockung war einfach zu groß. Die Begierde zu mächtig. Er hielt das Gesicht angestrengt grunzend zu Boden, damit keiner seinen Augen sehen konnte. Weder Renata, noch die beiden anderen Würstchen oder der Muskelprotz, dem er damals die Schulter mit einem gewissen Gefühl der Befriedigung aus der Pfanne gerissen hatte.
Jeder sollte glauben, er wäre immer noch das dumme Wurmgesicht, das sich blutetend in Deckung schleppen wollte.
Der Gehängte bewegte sich angeschlagen über den feuchten Boden. Die Jugeln summten wütend über ihn. Mal hier, mal dort. Sie sahen wohl keine Beute mehr in ihm. Um so besser. Hatte er mehr Zeit für das Wesendliche. Seine Zunge, weiß und faulig von Verwesung, leckte langsam über die blassen, wunden Lippen.
Er würde sich so viel Zeit lassen, wie nur irgendmöglich. Er war es der Kleinen schuldig. Oh ja, das war er!
22.03.2004, 19:15 #344
Estragon
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
So mal was zur Sache [Ende Quest] Spätestens Wochenende ist die Quest zu Ende. Haltet euch bereit
22.03.2004, 21:12 #345
Estragon
Beiträge: 507
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
da einige angefragt haben ob es möglich ist, in der Quest mit schweren verletzungen raus zu gehen, sage ich nur, das ab freitag alles möglich ist, müsst ihr selbst abschätzen, aber wenn wir in der Abtei sind, dauert es nur wenige Post und Renata und ich sind von euch getrennt, dann hab ihr erstmal schwere kämpfe zu bestehen, also schätzt selber ab, wie es einrichten wollt ^^
22.03.2004, 23:17 #346
Estragon
Beiträge: 507
[GM] Licht und Schatten -
Der Gehängte sah das Weibsbild kommen. Er musste sich ein irres Lachen verkeifen. Wie die Fliege, die ins Netz der Spinne kommem mochte.
Er spannte sich, versuchte seine Begierde noch einen Augenblick zu zügeln. Nur noch wenige Meter treten die beiden. Er glaubte schon jetzt ihren unwiederstehlichen Gerüch wahrnehmen zu können. Panik, Angstschweiß, Adrenalin und Verwirrung. Oh, was würde es für eine Wonne sein, die Zunge tief in zwischen ihren...

"Hilias, wartet! Ich helfe euch." Der Gehängte schmolz förmlich dahin vor brennendem Verlangen. Ihre Stimme war so besorgt, so vertrauensseelig, so unglaublich treudämlich.
Es zerriss ihn fast, er wollte sprüren, wie sich sich angeekelt unter ihm aufbäumte, wollte das sie sich wehrte und schrie und am Ende es vielleicht genauso geniesen, wie er es jetzt schon genoss.
Doch er wartet. Blieb bereit, bis auf den letzten Nerv angespannt.
Jetzt nichts dazwischen kommen...bitte! Sie ist fast bei mir... betete er energisch.
Sie kniete nieder, er ließ den Blick fest zu Boden gerichtet.
"Hab ihr Schmerzen?" fragte die sorgenbeladene Stimme. Sie berühte vorsichtig seinen kahlen Nacken. Das war zu viel. Alle Dämme der Zurückhaltung brachen.
"Ja, aber ich kenne ein gutes Mittel dagegen." kicherte er. Die Hand auf seinem Nacken begann augenblicklich zu zittern. "ich sehe du hast mich nicht vergessen, Goldstück." wisperte der Gehängte und schaute auf. Seine schwarzen Augäpfel glichen wirklich einer Spinne, die irgendwie die Freuden der Folter für sich entdeckt und nun ein neues Opfer entdeckt hatte.
"Du...du...bist...tod?!?" jabste das Weibsbild.
"Aber immer noch warm, an bestimmten Stellen jedenfalls. Willst du sie sehen." Renata versuchte aufzustehen, doch der Gehängte sprang sie an, schnell wie eine Klapperschlage zubeißt, und zog sie runter.
Sein Hand gliet schnell und brutal über ihre Kleidung, erreichte den Hals, packte zu.
"Willkommen zu unserer ganz eigenen Abschiedsfeier. Ich hoffe, du hast gute Laune mitgebrachte."
Renata wimmerte. Noch war der Schock zu groß. Das war enttäuschend. Er hatte gehofft, sie hätte sich gleich gewehrt. Doch sie würde sich wehren. Sie war eine Kämpferin.
Das machte sie nur noch anziehender. Der Gehänge zog seinen massigen Körper wie einen Felsblock auf die Frau, nahm sie in den Schwitzkasten und zerrte sie wie einen Sack hinter sich her. Noch schien niemand etwas bemerkt zu haben.
"Hier ist zuviel trubel. Lass uns ein etwas ruhigeres Plätzen suchen. Was meinst du? Und keine Sorge, wenn du nicht in Stimmung bist. Ich habe genung Stimmung für uns beide."
Der Gehängte zog sie zu dem Baum zurück, schob sein Opfer so gut es ging in Deckung und drückte sich dann wieder auf sie. Seine Hand blieb weiter an ihrer Kehle.
"So. Jetzt! Jetzt und hier!" knurrte er. Seine Zunge schnellte hervor. Renata sah ihn entsetz an, wollte zurück weichen, doch der Gehängte verstärkte den Durck der Hand und hielt sie fest. Seine Zunge, weiß und klebrig, gliet an ihrem Hals entlang. Nach unten. Er biss in ihre Kleidung und zerrte dran. Legte weißroasfarbene HAut frei. "Hast noch nichts von deiner Würtze eingebüsst, mein Goldstück. Der Zahn der Zeit war gnädig mit dir." grunzte er beilaufig und biss wieder zu. Sie wehrte sich jetzt. Heftig sogar. Einmal hätte sie ihn fast abgeworfen. Wäre sie im Kampftraning gewesen, hätte er nicht so leichtes Spiel gehabt. Dann hätte sie wohl den Boden mit ihm aufgewischt. Doch vom Bücherwälzen bekam man keine Muskeln. Das war sein Vorteil. Und er wusste ihn schnell und heftig zu nutzen. Wie ein Orkan riss er an ihrer Robe, nesselte immer tiefer. Sie merkte, wo er hinsteuerte und warf sich noch einmal verzweifelt auf, doch er fuhr hoch, schlug mit der Stirn kurz auf ihr gesicht und ihre Gegenwehr erstarb auf ein Minimum.
"Endlich ruhe." grinste er und tauchte wieder ab. Er war fast durchgestoßen, hatte schon die helle Bauchhaut erblicken können. Seine Zunge wühlte sich vor, berühte sie nur für eine Sekundenbruchteil. Dann passierte es. Es kam schnell und er war am Ende so machtlos, wie ein Farmer gegen einen Hagelsturm machtlos ist. Es begann mit einem Zittern ihrers Körpers, so das er stirnrunzelnt inne hilet und sich hinkniete. Die hande immer noch an ihrer Kehle.
"Was wird das denn jetzt?" fragte er. Seine Stimme schwangte zwischen Belustigung und ehrlicher Neugier.
"Willst mir son kleinen Krabbelbrummer auf den Hals het..." Die Frau schlug die Augen auf. Sah mehr durch ihn hindurch, als ihn an.
Der Gehängte verstummte. Und keine halbe Minute später wünschte er sich, er wäre gleich geflohen. Zwei Minuten später wünschte er sich, er wäre nie wieder in Hilias Körper zurück gekehrt. Am Ende wünschte er sich nur noch den Tod.
Das Medium Beliars öffnete sich ihm. Ihm allein. Eine Ehre, auf die er wohl gerne verzichtet hätte.
23.03.2004, 00:35 #347
Estragon
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[GM] Licht und Schatten -
Was passiert war? Werder Hilias noch der Gehängte hätten es am Ende beschwören können. Doch eines, da wären sich beide sicher einige gewesen, stand fest. Nach diesem Abend, da offenbarte sich zum ersten Mal das Schicksal offen. Zum ersten rettete es das wertlose Leben des Auserwählten Innos.
Doch Rettung kann ein vielschichtiger Begriff sein. Für die Einen Rettung, für die Anderen nur ein Fortsetzung von Schmerzen?

Der Gehängte wurde zurück geworfen. Er prallte gegen einen Baumstamm, der gegenüber von der Hexe gestanden hatte. Der Schmerz war dumpf und seltsam nebensächlich. Nebensächlich deshalb, weil der Gehängte schon ahnte, das der Schmerzen noch nicht genüge getan sein würde. Er sah nach vorn und wurde noch ein wenige blasser, als er es ohne hin schon war.
Eine kometenformige Energiewelle jagte auf ihn zu. Schien alles Licht, alles Leben, selbst die Zeit im Elmentaren zu negieren. Einfach für nichtig zu erklären. Der Gehängte sah die Welle scheinbar Stundelang auf sich zu rassen und doch dauerte es ewig, bis er überhaupt realisierte, das sie ihn in die volle Breitseite nehmen würde.

Dann geschah etwas, was selbst kaum wahrnahm, die anderen um so deutlicher. Die letzte der tödlichen stahlkugeln geriet in diese Welle, in Bruchteilen von Sekunden bildete sich rost auf der Oberfläche. Man konnte dabei zusehen. Das Surren wurden zu einem staubigen Scheppern gedrückt und das Innere der kleinen Monsterkugel schien wie voller, loser Schaubern und Räder, zu rasseln. Das Ding verfiel vor ihren Augen. In nur wenigen Wimpernschlägen. Und doch auch wieder nicht, denn jeder nahm den Fluss der Zeit gleich langsam und zäh wahr. Als dauerte dieser Augenblick Jahrhunderte und mehr.
Dann begann das Ding wie von geisterhand zu glühenen. Das war kein Prozess der Energiwelle, von der es umgeben war. Jeder fühlte die kurze, aber eindeutige Wärme von etwas Kraftvollem, etwas wahrhaften auf seiner Seele. Und das qualend verwirrende Gefühl der zeitlichen Zerrissenheit wurde aufgehoden. Das Ding wurde schneller, begann in der Luft zu taumeln und jeder erkannte das es vor der Welle auf Hilias einschlagen würde.

Aus dem lichtlosen Energieverwirbelungen kam plötzlich ein rotglühender Feuerball geschoßen. Der Gehängte wollte sich ducken, doch die Zeit lief so schnell/langsam ab, das er nicht den Hauch einer Chance hatte.
Das Ding war schon im halbflüssigen Zustand getreten und klatschte wie ein nasser Lampen auf seiner rechten Gesichtshälfte auf. Die Haut zischte scharf unter der Hitze des flüssigen Metalls. Der glühende Schrotthaufen rutschte weiter nach rechts, lösste sich von der Haut und segelte davon. Er verlor schnell an Höhe und platschte ins Wasser. Das Ende war fast unspektakuläre gegen über dem Auftritt der kleinen Maschine gewesen.
Doch genung von dem geschmolzenden Metall war auf der Gesichthaut des zweibeinigen Seelenfressers zurück geblieben.
Er fiel wie vom Blitz getorfen um. Die Welle verpasste ihn um ein paar Herzschläge, jagte über ihn hinweg und frässte in einer Welle des Verfalls durch den Sumpf. Der Gehängte schrie nicht einmal mehr. Alle Lichter gingen einfach aus.


Wenn extrem hohe Temperaturen auf die menschlichen Sinnespunkte trefen, hat die augenblickliche Reitzüberflutung und der darauffolgene Schmerzstoffüberschuss zur Folge, dass das Hirn Sicherheitsabschaltungen vornimmt. Alle Sicherungen werden mit blossen Händen gezogen. Man verbrennt sich zwar die Hände, aber das Haus fackelt nicht ab.

Hilias und der Gehängte waren in ein tiefes, barmhertziges Koma gefallen. Ihrer beider Hülle, den irgendwo war jetzt nicht mehr wirklich zutrennen, wem dieser verfaulende Leib noch gehörte, löste sich an der rechten Gesichthälfte unter tanzenden rotgoldene Funken auf. Das Metall kühlte ab, erstarrte und band einen Großteil des Gewebes. Hatte die Kugel den Körper nicht getrofen und umgeschlagen, so hätte die Welle aus finsterer Energie wolle den Rest besorgt. Das Schicksal hatte eingeriefen. Und Hilias leidvolle Exestenz noch ein wenig verlängert.
23.03.2004, 16:49 #348
Estragon
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Kann sein das ich heute auch schon wieder ausfalle, leider...
versuche um halb 8 dazusein, wenn nicht, renata führt die gruppe weiter und Hilias bleibt erstmal bewusstlos.
Rena weiß ungefähr wie es ablaufen soll...
24.03.2004, 16:25 #349
Estragon
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[GM] Licht und Schatten -
Dunkle Fetzen und wilde Bilder begleiteten Hilias und seinen Seelenpartner durch den finsteren Irrgarten der Bewusstlosigkeit.
Während der Gehängte immer weiter ins Bodenlose absackte, stieg Hilias langsam, aber stetig auf. Geriet an den Rand des Bewusstseins.

Dann fühlte er warmes Wasser auf seiner Stirn. Er öffnete die Augen. Langsam. Schmerz jagte wild durch seine rechte Gesichtshälfte und er merkte, das sich nur das linke Auge öffnen ließ. Das ist neu... dachte er mit einem Anflug von grimmigen Humor.

Seine Begleiter standen oder knieten in einem lockeren Kreis um ihn. Alle atmeten schwer und schien sehr aufgeregt. Hilias setze sich auf und blickte in die Runde.
"Was ist?"

Seraphin kam in den Kreis und sah herab. "Wie gehts dir?"
"Ich sterbe, wie stehts mit dir?" sagte Hilias. Doch seinen Freunden schien der Humor abhanden gekommen zu sein.
"Tu es nicht weh?" sagte Ceron verwundert. Lama und Tarim wendeten sich mit blassen Gesichtern ab. Carras schüttelte nur den Kopf.
"Was?" fragte Hilias zögernd.
Ceron nickte zu Hilias rechter Schulter.

Der Steinmetz sah hin...und war eigendlich nicht sehr überrascht. "Zum Glück spiele ich links." grinste er. "Was ist passiert? Ich kann mich an fliegende Kugeln erinner, aber der Rest..."
"Eine von denen hat deinen Arm...verdampfen lassen." Carras nickte Hilias ins Gesicht.
"Vielleicht sogar die, die du jetzt als Gesichtsschmuck trägst."

Hilias fingerte über seine rechte Gesichthälfte, zog überrascht die Hand zurück. "Heiß.." sagte er knapp. "Fühlt sich fasst wie Metall an." Carras nickte und wandte sich ab. Tarim und Lama folgtem ihm. Sie gingen nach Renata sehen.

Der Steinmetz klärte seinen Kopf mit einem kurzen Schütteln und ließ sich von Seraphin auifhelfen.
"Wie gehts dir nun wurklich?" fragte der Magier mit besorgter Mine.
"Ich verliere den Verstand. Ich werde nicht verrückt oder so. Nicht mehr als sonst," sagte Hilias beim gehen und regestierte erfreut, das er mit diesen Worten Seraphin und Ceron zum Lächeln bracht. Müde, erschöpft, aber immerhin lächelnd. Hilias fuhr fort und hinkte, auf Ceron Schulter gestüzt auf Renata zu. Sie hielt jemanden im Arm. War es etwar...
"aber dennoch büße ich mehr und mehr von meiner Denkkraft ein. Ach und nach was."
Die drei waren bei den anderen angelangt. "Ich weiß nicht weiter. Wie haben uns verirrt."
"Also doch." sagte Carras missmutig und spuckte einen dicken Brocken ins Wasser.
"Tja, wir sollte vielleicht dem Pfad weiter folgen und sehen, wo er uns hinführt." dachte laut Hilias nach und schaute abwesend auf Rhodgar, der bewusstlos und fiebrig in Renatas Armen lag.
"Ich weiß was besseres, glaub ich jedenfalls." Sie hielt ein seltsam, kreisendes Medallion hoch. "Folgen wir dem hier."
Die anderen sahen Hilias an. Der starrte nur kurz auf die wirbelne Schreibe, dann wieder auf Rhodgar. Er dachte an den Streit zurück. Es kann nie wieder werden wie vorher... dachte er betrübt.
Dann bemerkte er die erwartungsvollen Blicke der anderen.
Er hob den Arm, als wolle er sagen: Was fragte ihr mich?
"Es ist genauso gut, dem zu folgen. Ich weiß nicht mehr weiter. Und da wir unserem Ziel schon sehr nahe sind, das spüre ich einfach, brauchen wir keinen Anführer mehr. Wir folgen dem da." Er deutete auf die Scheibe in Renatas Händen.

Die anderen nickten. Hilias rechte Hand tat weh, was unmöglich war. Doch er kannte diese Phantomschmerzen. Männer aus den Sägewerken seiner Heimat hatten ihm davon berichtet. Geister...meine Hand und mein Arm, mein Fleisch...sind jetzt Geister und rufen nach mir... grübelte er und sah die anderen fragend an. "Wir sollten nicht warten, bis er wieder aufwacht, wenn er wieder aufwacht." Die Kastellmagier sahen Hilias mit erschrockenen, missbilligenden Blicken an.
Hilias hielt ihnen stand, nur Renatas Blick nicht. Da war etwas. Mehr als die Antipartie der beiden Kräfte die sie trugen. Ihr blick war durchdringend, forschend. Als suche sie nach etwas.
"Also, wer trägt ihn? Freiwillige bitte die rechte Hand heben." sagte er ernsthaft. Die anderen sahen verblüfft auf seinen Armstumpf, blickten sich ratlos an, dann brach Carras LAchen die peinliche Stimmung. Hilias stimmte mit ein, dann die anderen. Das Lachen klang in dieser üblen Landschaft seltsam deplatziert. Doch es half. Es brachte den Mut zurück. Teilweise...
Bitte, Innos...lass unseren Mut auserreichen, zutun, was zutun ist... dachte der Steinmetz und lachte so herzhaft wie schon lange nicht mehr.
25.03.2004, 20:13 #350
Estragon
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[GM] Licht und Schatten -
Die Gruppe hatte sich ins weiche, mattgrüne Gras eines Hügelrückens niedergelassen und ein kleines wiederpenztiges Feuer entfachen können. Das Gesprüp aus dem Sumpf konnte sicher auf hunderte von Arten töten, aber fürs Feuer taugenten sie wenig.

Die Gruppenmitglieder hatten mit freude erkannt, das Seraphins Medizin angeschlagen und Rhodgar erwacht war. Hilias saß auf der Hügelkuppe über ihnen und regestriete es mit einem wohlwollenden Lächeln.
Dennoch konnte er Rhodgar den Vertrauensbruch nicht einfach so nachsehen, weshalb er sitzen blieb und weiter den Horizont betrachtete.

Eine Stadt. Wahrscheinlich erst vor kurzem geplündert und gebranntschatzt worden. Durch wenn auch immer. Hilias hatte die dumpfe Vorahnung, das sie das bald erfahren würden, denn der Molloch von einer schwelenden Ruine lag dirket auf ihren Weg.

Er seufezte missmutig, rupfte Gras mit der linken Hand aus und vermisste seine rechte.
Sicher, es tat nicht sehr weh. Nicht so, wie es sollte, doch das wahr nur ein weiterer Beweis dafür, das er immer mehr an den Abgrund geriet. Sie mussten weiter. So schnell es ging. Doch Hilias wollte den Anderen noch etwas Zeit gegeben. Der Sumpf hatte das meiste ihrer Kräfte dezimniert und die Stadt, so wie sie aussah, würde ebenfalls kein leichtes Hindernis sein.
Der Steinmetz zog seine Pfeife hervor und rupfte etwas Gras aus. Sein Tabakbeutel lag unten, er wollte ihn jetzt nicht hohlen. So paffte er das Gras, weil es mehr um den Akt des Rauchens, als noch des Geschmackes ging. Und wie immer schmeckte er nichts als Staub, Trockenheit und sinnlosen Verfall.
Doch er ließ sich davon nicht mehr entmutigen. Sie würden ihren Weg beenden, so oder so. Selbst wenn sie scheiterten, war das ihr vorbestimmtes Schicksal.
Es gibt keine Zufälle. Wer sich an solche klammert, war ein Narr ohne Hirn und Verstand.
Hilias bließ noch etwas Rauch in die Luft. Die Sonne war bereits am Sinken. Sie würden bei Nacht in der Stadt eintrefen, was dem Steinmetz nicht sonderlich behagte, aber unvermeidlich war. Noch mehr Zeit zu verschwenden, hieße wahrhaftig, das Schicksal auf die Probe zu stellen.
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