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06.01.2004, 19:27 #126
Estragon
Beiträge: 507
Die Stadt Khorinis #25 -
Hilias, der sich kurz zuvor von Kano getrennt hatte, um seine eigene Ausrüstung zusammenzuraffen, trat wieder in den großen Schatten, den sein Herr aufs Plaster der Strasse warf.
Sein Rucksack war vollgepackt mit allerlei Werkzeugen, Seilen, dem Buch der Heilkünste, Salben, Tränken, Verbänden, Fackeln, und Waffenzubehör.
Am Körper trug Hilias sein Schwert und um die Hüfte hatte er die Zehn Meter Kette geschlungen, die er gestern gekauft hatte. Die restliche Reservekette lag im Rucksack verstaut.
In die kugelförmige Halterung am Ende der Kette -Hilias hatte sich von der Kerkerwache eine schwere Eisenkugel geben lassen- war jetzt eine schwere Kugel eingespannt.
Wenn Hilias lehren würde, wie man diese Waffe führte, dann würde sie neue Massstäbe der Vernichtung aufstellen, davon war er fest überzeugt.

An Proviant an er nur zwei große Ledersäcke an Met mit. Der Rest würde sich auf der Reise selbst finden lassen.
Kano nickte etwas verwundert auf die Kette mit der Kugel, die sanft schaukelnd an Hilias Seite hing.
"Nur eine Idee Herr. Ich führe sie euch irgendwann mal vor."
Kano zuckte mit den Achseln. Ihm schien viel durch den Kopf zu gehen. Hilias hingegen konnte sich zurück lehnen. Er hatte jetzt nur noch Befehle zu befolgen und musste schleppen und Waffen putzen.
Es würde sehr erhohlsam werden, wie er fand.
Doch das Laufen würde viele in der Gruppe sicher anstrengen, dachte er. seit Kindesbeien an war er laufen im Schnee gewöhnt, doch ahnte er, das die weiße Pracht außerhalb des Stadtringes zum Problem werden könnte.
06.01.2004, 20:06 #127
Estragon
Beiträge: 507
Rund um Khorinis #15 -
Hilias nutzte die Pause, um noch einmal den Sitz seiner Kleidungung zu überprüfen. Sein Rücken pochte dumpf, doch der Steinmetz hielt es aus.
Er kniete sich nieder und formte aus dem Schnee eine Art Sitzkissen, sowie er es in seiner Heimat gelernt hatte. Dann ließ er sich nieder, hohlte seine Pfeife vor und zündete sie an, sog den Rauch ein, während er das Glimmen des Pfeifenkopfes in der holhen Hand verdeckte, um keine Feinde aufmerksam zu machen.
Mit der freien Hand langte er an dem Schwertheft, zog es aber nicht. Das Blitzen der Klinge könnte ebenfalls Feinde aufmerksam machen. Noch gab es keinen Grund die Waffe zu ziehen. Er würde bereit sein und warten.
12.01.2004, 20:45 #128
Estragon
Beiträge: 507
UPDATEWÜNSCHE ZUR CHAR-LIST #3 -
Korektur für Char:
Handwerk (Steinmetz) nix Eisenverarbeitung, dat war er früher, doch jetzt schwiengt er den Steinbruchhammer ;)
also Steinverarbeitung
Rang Waffenknecht
Skills verteilt 2/4
18.01.2004, 01:33 #129
Estragon
Beiträge: 507
Regeldiskussion # 12 -
Da ich mit meiner letzten Waffe einiges Stirnrunzeln verursacht habe, konnte ich nicht umhin, mir noch eine weitere auszudenken. :D

Waffe: gerade gezogenes Langschwert/ Einhänder
nach Umbau wird es zu einem Speer (Lanze gilt im RPG ja als Speerskill)
Besonderheit:
-das Schwert mag Ähnlichkeiten in Form und Ausprägung aufweißen (doch fernöstliche Waffen sind nicht gern gesehen im RPG *Modszuzwinker*), doch unterscheidet es sich wesendlich in der Handhabe
- sehr scharf und leicht aus magischem Erz gefertigt
- Scheide des Schertes ist aus Palisanderholz, das mit dem Blut eines Frostdämons behandelt wurde (was das Holz hart wie Stahl macht, doch nicht seine leichtigkeit verliert)
- wenn das Schwert in die Scheide zurück geführt wird, dreht man es um 90 Grad, die Bügel des Schwertheftes klappen runter und verbinden Heft und Scheide zu einer untrennbaren Einheit (einhändig geführter Kampfstab)
- der Griff des Schwertes lässt sich in die Scheide einführen und 90 Grad drehen, nun klappen die Bügel des Heftes wieder um, das Schwert und die Scheide werden zu einer Lanze (Speer wem das leiber is)

Kampfart:
- der Träger dieser unüblichen Waffe hat den Vorteil, das man sie nur schwer als bedrohung ausmachen kann, weil in verbundener Form sie wie ein zu kurz geratener Kampfstab wirkt
- sollte der Träger den zwei händigen Kampfstil beherrschen, kann er sowohl das schwert zum Angriff, als auch die Scheide zur Abwehr nutzen
- Geschwindigkeit und Geschick sind die wichtigsten Atribute für den Träger dieser Waffe
Umbau/Speer
- es erfordert viel Übung, die Waffe schnell zu Speer umzubauen, im Kampf ist es nur aus weiter Distanz oder in Kampfpausen möglich
- ab hier wird der Skill Speerkampf unerlässlich für die Handhabe im Kampf
- die veränderten Reichweiteverhältnise können dem Kampf eine neue Wendung geben

Nachteile:
- ist der Stab als Schwertscheide entrant, ist es wie alle Schwerter nutzbar, der Überraschungseffekt garniert noch keinen Sieg, obwohl die Klinge durch Härte, Leichtigkeit und Schärfe besticht
- Abwehr ist mit solch einer Waffe höchtens im Stabkampf möglich und auch da ist es riskant, weil die schützenden Bügel des Schwertheftes fehlen, die Klinge selbst ist für Abwehr (gegen mächtige Zweihänder oder Kriegsäxte) ungeeignet, weil der Stahl zu leicht ist, um die Wucht der SChläge aufzufangen und abzuleiten, wie es Breitschwerter durch ihre dicke, große Fläche tun
-das schwert ist teuer in der Anschaffung (ich muss dafür eine Quest machen und noch einen Schmied finden, der Erzwaffen ((magisches Erz)) herstellt und denn werd ich fürstlich entlohnen müssen, also glaubt nicht, das ich es mir so leicht mache, wie das letzte mal mit der Kugel )
Umbau/Speer:
- hier gelten ähnliche Nachteile wie beim Schwert, wenn die Katze aus dem Sack ist, ist ein Sieg nur noch über die eigenen Kampffertigkeiten zu erringen
- der Speer ist im Nahkampf unpraktisch, weil Schaft (Schwertscheide) und Spitze (Schwertklinge) fast gleich lang sind und zur verteidung nur wenig platz bleibt, die Hebelwirkung bei einem langen Schaft greift hier nicht, weil man zu eng mit beiden Händen fassen muss

- größter Nachteil, zusätzlich zu den hohen anschaffungskosten, ist die hohe anforderung an die Fähigkeiten des Kämpfers (EHSkill/Speerskill)
-die volle ausnutzung der möglichkeiten dieser Waffe erlangen also nur die Drachentöter (wenn ich die Skillliste auswendig kenne)

Contrakampfart:
- Durchschlagskraft, starke Wuchtschläge von unten und natürlich der Bogen sind die effektivsten Mittel zur Bekämpfung des Trägers der Waffe
- lässt man sich nicht überraschen, kann man dem Träger auf die althergebrachte Weise umhauen, hier sind keine Wunder nötig, um zu siegen, doch sollte man schon etwas im Traning sein (ein Bürger wird den Träger nich grad von den Füßen hohlen
Umbau Speer:
- hier währe eine Umstellung ratsam von Zwei- auf Einhänder, gegen einen Speer hilft rohe Gewalt nur wenig, es kommt jetzt aus Geschwindigkeit und Trefsicherheit an

So, jetzt warte ich mal wieder auf die Antworts der Mods. Kann ich die Waffe so ins RPG übernehmen?
Wenn nich, lass ich mir immer weitere tolle Sachen einfallen. In der beziehung gehen mir die Ideen nich aus
18.01.2004, 02:22 #130
Estragon
Beiträge: 507
Handwerker-Interessen-Vereinigung #2 -
Den Kamin würde ich auch über nehmen. Bin jar Steinmetz und so. Vielleicht kann ich auch beim Umbau der Schmiede Hand anlegen.
Wenn ihr Interesse habt meldet euch.

Preis:
-Kamin im Schnitt 200 Goldstücke (allinklusiv, einbau etc.)
-wenn er was besonderes werden soll (Intarsien, aus Marmor oder Alabasta, in FVB-Farben mit Zimtgeschmack oder selbstreinigend sein soll und noch von der Steuer absetzbar...dann kostet das ein wenig mehr)

PS: Nehmt nur die ersten beiden Punkte ernst
18.01.2004, 13:22 #131
Estragon
Beiträge: 507
Regeldiskussion # 12 -
Mhmm...kenn noch wer die waffe vom Reisbauern aus Gothic 1? War das nicht so ne ähnliche Waf...Egal, ich gebe mich geschlagen und verneige mich in tiefer Demut vor der unendlichen Weisheit der Mods. ;)

Und nicht zornig sein, wenn ich mir immer wieder mal sowas einfallen lasse. Einige scheinen hier ein ziemlich empfindliches Gemüt zu haben, was Änderungen am bestehend betrifft. Aber ich denke doch nur laut, mehr mach ich net.
:(

Bei der Waffe lässt sich sicher ein Komprosmis schließen? Ich hau den Speer auf den Müll (war ein ne Augenblicksentscheidung )
und wir belassen es bei dem Schwert. Denn auch wenn es so wirkt als lasse ich mir sowas nur zum Spass einfallen, hat das meiste scho nen festen Sinn.

@medi
ich findes es höchst befremdlich, das du von Realitätsferne sprichst. Die Realität...wer die hier sucht, gerade was die Fähigkeiten sein Chars betrift, sollte doch das echte ausschließen und sich dem ergeben, was alle hier verbindet.
Die uneingeschränkte Fantasie zu nutzen, in der Welt von Khorines zu suchen, was uns auch immer verlangt. Wenn du sagst realitätsfern, so kann mich das nur freuen, denn wir schreiben hier nich an einer gemeindschaftlichen Doktorarbeit, sondern posten auf einem Pen- and Paperboard Fantasiegeschichten und Abenteuer!
Natürlich ist mein Char weit her geholt. Wer genau meine Beschreibungen verfolgt, wird erkannt haben, das er sehr den Zwergen aus anderen RPGs gleicht. Klein, stark, stolz und wirklich wütend im Kampf.

Es ist mir auch bewusst, das die Kugel mit Kette für einige Irritationen sorgt, doch gerade das ist doch das spannende. Sich zu fragen, wie die Waffenknecht einfach so mit dieser Kugel rumdonnern kann...
Fragt ihr euch nicht manchmal auch, wie Legolas das so macht (wer kenn: stelle mit dem olifanten)! Nein, warum auch, es ist bleiben Sagen und wir spielen sie der Unterhaltung wegen auf Leinwänden, Monitoren, in unseren Köpfen und auch hier auf dem Board ab.

Aber ich sehe die allgemeinen Bedenken diesbezüglich schon ein und werde Kugel und Kette an den Nagel hängen, wenn die Mods es wünschen, ohne einen Ton weiter zu verlieren. Sie war auch ehr als Notlösung für die Übungszeit mit EH gedacht. So man es will, wird sie gleich nach der Quest eingemottet! :(

EDIT: Und das mit dem ZA als Frau... da bleibt mir nur zu sagen, das ich Frauen immer bewundert habe, doch nie werde ich mir Anmasen sie zu verstehen, und so werde ich auch nicht so tun, als könnte ich wie eine handeln, denn dann hättest du wirklich Grund von Realitätsferne zu reden.
18.01.2004, 14:14 #132
Estragon
Beiträge: 507
Regeldiskussion # 12 -
@Don
Über derlei zu Urteilen, steht mir nicht zu. Ich habe den Film immer als allein stehendes Werk gesehen. Die Bücher (hab sie vorher gelesen und das war ein Glücksfall) sind besser, der Film ist allein betrachtet gut, aber an das Buch kommt er nicht ran.

So ist das, wenn man riesige Fantasiegebilde in einen kleines 2 Demensionales Format pressen will.
18.01.2004, 14:49 #133
Estragon
Beiträge: 507
Regeldiskussion # 12 -
@medi

oh, hab keine Sorge. Ich kann mit Kritik umgehen und lasse mich nicht entmutigen. Ihr werdet also nicht von weiteren Vorschlägen, Ideen und Anregungen verschont werden! Wäre ja noch schöner.
18.01.2004, 16:21 #134
Estragon
Beiträge: 507
Die Guten Geister - Hilfe für jeden -
Gibt es eigendlich eine Regelung für Dolche? Kann man mit zwei gleichzeitig fighten? Was ist mit werfen, gibt es dafür eine beschränkung oder mal wieder einen Skill den ich übersehen hab?
18.01.2004, 16:46 #135
Estragon
Beiträge: 507
Die Guten Geister - Hilfe für jeden -
Nun würde ich die Schwerter Legolas nich grad als Dolche bezeichnen. Aber im Grunde hat Diego recht. Wenn der Dolch wirklich schwach ist, wie verkraftet man da einen Wurf mit selbigem. Selbst der beste Kämpfer is aufgeschmießen, wenn ein Dolchheft aus seinem Kehlkopf ragt!

Und wo besteht der Unterschied zwischen Messer und Dolchen -hat mich bei der Anmeldung scho stutzig gemacht- Messer dürfen geworfen werden, dolche nicht?
18.01.2004, 20:11 #136
Estragon
Beiträge: 507
Die Guten Geister - Hilfe für jeden -
@knör
was denst du, wenn ein riesiger Paladin angerannt kommt und mit einem breitem Zweihänder auf die einprügelt, das du einfach den Dolch hinhälts die augen zukneifst und betest? ;)
Dolche, egal welcher art, werden dir allein durch die Wucht der Schläge formlich aus der Hand gehebelt, weil du nicht genug Haltefläche hast und der Dolch die Aufschlagsenergi auf die ganze Klinge verteilt, doch die abgabe ist bei schwerten fiel hörer und da kann man den Griff besser halten.
Möglich wäre, das du zwei Dolche mit überkreuzten Klingen der Waffe angegen hältst, doch da musste du viel Kraft aufwenden, um das Schwert zu halten. Gegen Äxte und Kriegshämmer bis du Abwehrtechnis voll gegen die Wand gehauen, mit einem Dolch.

Besser ist, ausweichen und von unten nach oben zustechen, in höhe der Brust. Dann fährt der Dolch in das weiche Fleisch hinter dem Unterkieferknochen und das haut jeden um. Wer keinen Vollhelm trägt, ist somit am Arsch.
Gerade kann man auch zustechen, hier versuchen den Kehlhopf anzuviesieren, der ist auch häufig ungedeckt, grade Stoße sind jedoch schwierig, da der Gegner Zeit zu reagieren hat, einen Sidestep machen und dir den Arm abhacken könnte.
Generell sollte man mit Dolchen immer auf Hals, Augen oder Nacken zielen, auch ein seitlicher Schwinger, der ide Kehle durchtrennt ist sinnvoll. Der Rest macht keine Verletzungen, die den Gegner am Kampfen hindern...langfristig gesehen jedenfalls.

EDIT: Wenn du allerdings die Leute am LEben lassen willst, jag ihnen den Dolch durch die Hände oder schneid die Sehnen an den Beinen durch (doch da kannst du sie auch gleich umnieten, in der Zeit sind Rohlstühle ziemlich teuer!)
18.01.2004, 21:59 #137
Estragon
Beiträge: 507
Abwesenheiten #2 -
Bin von Montag bis (vielleicht) Mittwoch nicht da.
27.01.2004, 00:26 #138
Estragon
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Gesuche an den Rat #3 -
Einfachmal ne Frage zum Kontext. Warum braucht man bitte Stärke um eine Armburst abzufeuern. Beim Bogen zum man Ziehen, halten usw. Nur weil Armbrüste schwer sind?
28.01.2004, 22:50 #139
Estragon
Beiträge: 507
Rund um Khorinis #15 -
Mit Staub bedeckt erreichten die Krieger die halbwegs vertraute Außenwelt von Khorines. Hilias sah zu dem Eingang zurück, der nun völlig in sich zusammen gefallen war. Der Gehängte, sein neuer ,merkwürdiger Begleiter, der aus den Tiefen seinen Geistes immer wieder sprach, lachte gehässig.
Mensch, da hat der kleine Sklave des Statthalters es doch noch überlebt.
Ja, Hilias hatte überlebt. Und doch war er kaum reicher, als am Anfang dieser Reise. Doch wegen weltlichem Besitz war er auch nicht ausgezogen. Seinem Herren zu dienen, das war sein Ziel gewesen. Doch seltsame Wendungen hatte das Schicksal geschlagen und Hilias hatte viel seiner ehemaligen Zuversicht verloren und sah den Statthalter, ja die ganze Vereinigung der Garde Innos auf einmal in Frage gestellt. Zweifel frassen an seinem Herzen und das kürzlich entdeckte zweite Gesicht trug nicht dazu bei, diese Zweifel auszuräumen.
Hilias zog einen seiner Rucksäcke vor und krammte darin herum, die er es fand. Denn Schatz, den er erbeutet hatte. Ein in Seide gewickeltes Schwert. Er zog es aus dem Tuch hervor und betrachtete es genauer. Die seltsamen Runen, die in der Höhle noch geleuchtet hatten, war nun kalt und leblos.
Hilias drehte den Griff, das Schwert knackte laut, und entblöste ein wenig der mattstrahlenden Klinge.
Zwei Schneiden. Ungewöhnlich, für eine solche Art von Schwert, sah man sie doch oft bei Reisenden aus dem Süden und Osten Myrtanas.

Der Steinmetz beschloss, das Rätsel, das sich zweifellos um diese dunkle Waffe rankte, vorerst ruhen zu lassen. Er verpackte es wieder und steckte in den Rucksack zurück. Dann erhob er sich. Die Gemeinschaft aus Söldner und Gardevertretern hatte erstaunlich lange gehalten, war jedoch lange nicht so innig gewesen, wie man es hätte vermuten können. Zu viele Differenzen lagen auf totem Boden. Bald würden sich alle wieder ihrem eignem Weg zuwenden und die Gemeinschaft gleichgesinnter suchen. Hilias verspührte weder Trauer und Freude darüber. Er hatte keinen der Krieger oder Kriegerinen, welcher Vereinigung sie auch angehören mochen, wircklich nähr kennengelernt. Es hatte sich nicht ergeben.
Doch vielleicht konnte er noch einigen Nutzen aus dem Ausklang dieses Abenteuers ziehen. So wollte er Angroth um weiteren Unterricht bitten, wenn möglich, bis er genauso gut war, wie der höhe Söldner selbst. Das würde Zeit kosten, doch Hilias hatte jetzt genug davon. Er hatte sich schon fast zu einem Entschluss durchgerungen, so warf er einen kritischen Blick auf den Haufen der Gardler, die sich langsam von ihrem Schrecken erholten und, -war das zu glauben- manche von ihnen sogar ihre Beutestücke verglichen.
Hilias machte sich ans Sammeln von Feuerholz, schichtete es auf und betete kurz davor, eh er es in Brannt setzte. Ein letztes gemeinsames Mahl sollte den Punkt setzen. Der Steinmetz schwang die Pfanne und briet die letzten Reste Speck und Gemüse an, die er noch hatte. Jetzt gab es keinen Grund mehr, spahrsam zu sein.
29.01.2004, 19:26 #140
Estragon
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Rund um Khorinis #15 -
Wie zu erwarten war, hatte sich die Gruppe schnell ausfegelöst und jeder dtrebte seinen eigenen Zielen entgegen. So würde es Hilias auch tun. Er hatte sich bedeckt im Hintergrund gehalten. Dann sah er Angroth davon schlendern. Der Söldner sah ziemlich erschöpft aus. Hilias zögerte, was war mit Kano? Musste er sich nicht eigendlich abmelden und...
Diesesmal brauchte es nicht mal mehr die Stimme seines zweiten Gesichtes, das er ein Entscheidung traf. Kano würde es akzeptieren oder eben nicht. Der Steinmetz hatte es langsam satt, sich an den verblendeten Prediger zuhalten.
Hilias Glaube war fest, vielleicht sogar noch fester, als die des Statthalters, denn er musste nicht ständig rumrennen und sich immer wieder beweißen, aufspielen als großer Streiter Innos. Zumal der Gott des Feuers nicht gerade wohlwollend mit Hilias umgesprungen war.

So nahm der Steinmetz die Pfährte des Söldners auf, der Schnee machte eine Verfolgung leichter und verschwand wie zuvor Angroth in der Dunkelheit der Nacht.
29.01.2004, 21:46 #141
Estragon
Beiträge: 507
Rund um Khorinis #15 -
Der Schnee, hatte er anfangs noch die Suche nach dem Söldner erleichtert, fiel in dicken Flocken vom Himmel und machte die Fußspuren zunichte.
Hilias war weder Jäger, noch hatte er das Talent eines Waldläufers zur Spurensuche. ´Doch er stapfte verbissen durch die dichten Wälder Khorines und sah sich aufmerksam um. Sein dicker Kaputzenmantel hüllte ihn ein, ein roter Schatten, gesichtslos, so lief Hilias durch das Unterholz. Wölfe oder anderes Getier machte einen weiten Bogen um ihn, der Mann roch nicht besonders gut. Nach Wut und Wahn.
Der Gehängte hatte ununterbrochen geredet. Dieser verdammte Schurke saß in Hilias Geist fest und konnte ungestört, seine bösen Worte in das Herz des Steinmetzes sähen. Langsam sprossen sie zu dunklen Pflanzen heran. Der Waffenknecht grubelte sich immer mehr in Rage über seinen Herren. War Hilias etwar nicht gut genug für die Garde, das man so einfach auf ihn verzichten konnte? War er vielleicht zu unwichtig? War sein Glaube dem Herren Statthalter nicht tief genung gewesen?
Hilias brach wie eine Walze durch das Geäst der Büsche
und brach auf einmal ins Freie. Die Strasse führte nach Khorines, soviel wußte der Steinmetz auch schon über die Topograpfi der Insel.
Hilias beschloss, Morgen weiter zu suchen. Jetzt würde er den Söldner eh nicht mehr finden. So machte er sich auf, den Weg zur Stadt zu beschreiten.
29.01.2004, 22:14 #142
Estragon
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Die Stadt Khorinis #26 -
Noch nie war ihm die Stadt so unsympathisch gewesen wie in dieser Nacht. Als Hilias durch das Stadttor trat, wurde er gleich von zwei Saufbrüdern aus dem Hafenviertel angepöbelt. Er musste sich sher beherrschen, ihnen nicht den Schädel zu spalten. So lenkte er seine harten Schritte zur nächsten Taverne und bestellte dort einen ganzen Krug Branntwein, ganz gegen seine Geflogenheiten.
Er nahm am hintersten Ende des Tresens platz und verströmte unübersehbar Missfallen und üble Laune, so das keine wagte, mit ihm ein Gespräch anzufangen. Ein Holzfäller, der prallerisch am Tresen gestand und seinen offensichtlichen Lügenmärchen Luft gemacht hatte, ver zog sich rasch, als Hilias ihm mit einem trockenen Brüller angewissen hatte, das Maul zuhalten. Sengfaust hing bedrohlich an der Hüfte des Steinmetzes und viele unsichere Blicke trafen Hilias und sein brutalwirkendes Kriegswerkzeug.
Nach einer Weile wurde die Stimmung immer angespannter. Der finstere Gast mit dem roten Mantel verdarb vielen Männern den Spass am Saufen und Feixen.
Bald holte der Wirt tief Luft und bat Hilias, die Taverne zu verlassen oder ein anderes Gesicht zu machen. Der Waffenknecht spuckte in den Krug Branntwein und verließ polternt und fluchend den Schuppen. Alle zogen die Köpfe ein und atmeten erleichtert aus, als der wütende Milizmann abgezogen war.

Hilias hatte noch lange keine Lust, schlafen zu gehen. Er ging geradewegs ins Hafenviertel, dort in die Kneipe und verlangte lautstark nach dem härtesten Gesöff, das der Wirt anzubieten wusste. Schnell verzogen sich auch hier die Gäste vom Tresen. Der Geruch von nahender Gewalt und vielleicht sogar Mord lang in der Luft.
Der Steinmetz schob seine finstere Mine und hörte mit halbem Ohr auf das Gerde der Leute, der Rest von ihm lauschte den Predigten seines zweiten Gesichtes, das in seinem Verstand hockte und Zwietracht und Zorn heraufbeschwor!
30.01.2004, 15:46 #143
Estragon
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Die Stadt Khorinis #26 -
Hilias erwachte in der nassschmutzigen Kälte irgendeiner Gasse des Hafenviertels. Sein Kopf war in bleierne Kopfschmerzen gehüllt. Dumpf pochten seine Schläfen, das Hirn schien sich schmerzhaft gegen den SChädel zu wölben. Er wußte nichts mehr von der gestrigen Nacht, außer das er viel getrunken hatte.
So erhob er sich schwankent und wollte sich müde die Augen reiben, das sah er die merkwürdige Färbung seiner Haut an den Händen. Rostbraunt bis dunkelrot. Krümlich und trocken. Hilias Verstand kombienierte quällend langsam, dann erkannte er entsetzt, was an seinen Fingern kleppte. Trockens Blut. Sofort griff er nach Sengfaust, die Waffe war noch da, doch die Kugel war ebenfalls blutverschmiert.
Was zum Henker...dachte der Steinmetz entsetzt, da erwachte das zweite Gesicht in ihm
Du bist wach? Endlich. Hab schon gedacht, du willst ewig im Dreck liegen...
WAS HAST DU GEMACHT?!?! keifte Hilias ihn an. Ich? Das Zauberwort heißt wir, mein Bester. Und es hat dir gefallen, wenn du ehrlich bist.
WAS HAT MIR GEFALLEN?!?
DEr Gehängte tat etwas, was nur schwer zu beschreiben war. Er legte schienbar mühelos Hilias verschüttete Erinnerung an die gestrige Nacht frei. Hilias wußte es wieder und mußte sich darauf lautstark übergeben.
Ja, ich war auch überrascht welch brutalität doch in dir steck, meine kleiner Steinmetz. Du weißt den Hammer wahrlich zu schwingen.
Warum...konnte Hilias nur noch erstickt denken, dann überschwemmte ihn eine neue Welle der Übelkeit und die Welt verschwamm zu fratzenhaften Schemen der Realität.
Weil er dich damals verpfiffen hat. Du wolltest Rache. Deine Seele und dein Herz brannten förmlich danach. Ich habe dir gegeben, was du wolltest. Doch am Ende war es nicht mal mehr mein Verdienst. Also die Sache mir der Ebbe und Flut, da wäre ich nie drauf gekommen. lachte der Gehängte.
Hilias schleppte sich aus der Gasse an die Docks und sank auf einer Bank zusammen. Zwei Felsen standen wie natürliche Wächter, in der Bucht. Jetzt war Flut. Doch wenn die Ebbe erst da sein würde...
Hilias mochte gar nicht daran denken. Du brauchst wieder neue Ketten. Hast deine anderen verbraucht. raunte boshaft und ergötzte sich and dem Gedanken, was da unter dem kalten Wasserspiegel an die Felsen gekettet war.
Hilias nickte. Er hatte seine Rache an den Männer Lemars befriedigt und ihre Leichen waren ein abschreckendes Beispiel, das jeder bei Ebbe würde sehen konnten. Er sah auf seine Hände und fühlte Ekel und Hass in sich aufsteigen.
Denk nicht mehr dran. GEh ins obere Viertel und hol neue Ketten. Wir werden sie sicher noch brauchen.
Der Steinmetz setzte sich in Bewegung.
Die Leibwächter Lemars blieben verschwunden und das Gerücht von Geistern, die tote Seeleute Nachts an die Felsen vor der Bucht ketten ging für lange Zeit in Khorines um. Das ein Waffenknecht in die Sache verwickelt sein könnte, daran dachte niemand.
30.01.2004, 19:23 #144
Estragon
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Die Oberstadt # 3 -
"Besorgungen." sagte Hilias kühl, doch sein Innerstes brodelte in schwarzen Zorn, der all seine Sinne zu verschlingen drohte. Der Gehängte tobte wie wild in Hilias Verstand, seinem Gefängnis. Kopfschmerzen überrollten den Steinmetz in schwindelerregenden Wellen. Und an allem war nur der Prediger schuld.
Hilias drehte sich zu dem hochgewachsenem Mann um, stand absichtlich lessig da und schaute trotzig drein.
Fünf Minuten! Gib mir fünf Minuten und ich zerlege ihn in seine Einzelteile! tobte die Stimme des zweiten Gesichtes, doch Hilias war nicht so verblendet. Kano war stark, selbst im erschöpften Zustand hätte er Hilias wie einen dünnen Zweig zerbrochen.
Man musste ihn am Wunden Punkt aller Ritter trefen. Der Hals, in Rücklage, ein doppelter Zwängknoten, mit einer festen Kette aus Stahl. Und selbst dann war es nicht sicher, ob der Riese in der Rüstung nicht alles mit einem schnellen Ausfallschritt beenden konnte.

Kano entdeckte Hilias Hände. "Was ist das?" fragte er misstrauisch. Hilias spuckte rotzig aus, steckte die Hände in die Manteltaschen und öffnete ihn gleichzeitig etwas. Mattes Lciht wurde von Sengfaust reflecktiert.
"Ich bin euch nicht über alles rechenschaft schuldig! Erinnert euch an eins, ich bin euer Knappe. Nicht euer Sklave! Wenn ihr mich dann entschuldigen wollt." Ohne zu grüssen, ging Hilias an dem Statthalter vorbei.
"Hilias, warte gefälligst!" sprach der Mann, ohne sich umzudrehen. Sein Stimme war ruhig, aber darunter kochte er förmlich. Der Knappe lächelte -wobei er auf erschreckende Weise dem Gehängten seiner Alpträume sehr ähnlich sah- und spielte mit dem Gedanken, nicht an zuhalten. Einfach die Waffe zu ziehen und es aufeinen Versuch ankommenb zulassen. Vielleicht würde Kano ihm dann den Respeckt entgegen bringen, den Hilias verdiente.
Doch er besann sich eines besseren und blieb stehen, drehte sich um und stellte offensichtlichen Missfallen zur Schau.
30.01.2004, 19:48 #145
Estragon
Beiträge: 507
Die Oberstadt # 3 -
"Dann darf ich euch darauf hinweißen, das mich Lord André nach meiner...Massregelung" -Hilias musste tief Luft hohlen, das er nicht wirklich zur Waffe griff- "zwei Wochen Befreiung erteilt hat. Zu meiner körperlichen Wiederherstellung sozusagen. Ich bin also nicht im Dienst. Was meinen Aufenthalt hier im oberen Viertel anbelang, so will ich nur einige Geschäfte tätigen. Ich bin kein Dieb, falls ihr derlei vermutet!"
Kano sah verwirrt drein. Doch sein Zorn über die Anmassungen seines Knappen überwog noch. `"Dein Ton gefällt mir nicht, Soldat!" knurrte er.
"Mir gefielen die Peitschenhiebe auch nicht, dennoch hab ich mich mit ihnen abgefunden. Und vielleicht ist es an der Zeit, über euern Tonfall mir gegenüber grundlich zu meditieren, Herr." Hilias machte eine knappe verbeugung und ließ den verdatterten Kano einfach stehen. "In zwei Wochen könnt ihr wieder über mein Schicksal gebieten. Derweil warne ich..." -Hilias wollte es einfach wissen, wollte wissen, wie weit er gehen konnte, wie weich der Prediger wirklich war- "dich, Kano. Überlege gut, wie du mir in den nächsten zwei Wochen begegen willst."
Das saßs. Hilias hatte Kano arogant und selbstgefällig den Rücken zu gewandt, es sollte aussehen, als glaubte er sich völlig sicher. Das würde den Statthalter sicher zur Weißglut treiebn.
Hilias wusste kaum, warum er den Statthalter so reizte, hatte er ihm doch einst die unbedingte Treue geschworen. Nie wäre er auf die Idee gekommen, wie weit er schon unter dem Einfluß des Gehängten, seinem zweiten Gesicht stand, der in der Finsternis seiner Verstandes hockte und eine Schlinge nach der anderen legte. Das grausige Puppenspiel würde seinen Gang nehmen. So oder so.
31.01.2004, 01:55 #146
Estragon
Beiträge: 507
Die Stadt Khorinis #26 -
Seltsam wie schnell sich alles ändern konnte. Hilias hatte an diesem Abend erkannt, das er ein mehrfacher Mörder, Beseßen und gemeingefährlich war und noch dazu hatte mit dem Statthalter von Khorines gebrochen, war seinen Rechten und Pflichten als Knappe enthoben worden und saß nun hinter Gittern. Man hatte ihn in einer der Zellen mit einer steineren Pritsche gesteckt. Nun hockte er auf der selbigen und meditierte über die vorgefallenen Ereignise. Das zweite Gesichte, der Gehängte, der ewig brohende Geist in seinem Verstand war verschwunden, oder besser gesagt nur verstummt -Hilias konnte desen Anwesenheit noch immer spühren, wie ein Hühnerknochen, der einem quer im Hals steckte-, weshalb es dem Steinmetz leicht fiel sich in Transe zu versetzen. Doch er war ohne die stetigen Hetzreden des Gehängten vverwirrter den je, denn nun erkannte er, wie unsinnig es gewesen war, Kano herrauszufordern. Sicher, der Statthalter hatte seine Ecken und Kanten, doch Hilias hatte sich ungemäss verhalten. Wenn er diese Zellen wieder verlassen durfte, würde er Kano um Vergebung bitten. Nicht um seinen Titel als Knappe wieder zu erlangen. Das war nicht mehr in seinem Sinn. Er hatte erkannt, wie falsch es war, sich blind in jede Schlacht zu stürzen, nur um Punkte bei Innos zu sammeln. Das hatte, so sah Hilias das jedenfalls, Kano bei jeder Gelegenheit getan. Wie er so zum Statthalter aufsteigen konnte, war dem Steinmetz ein Rätsel.
Hilias stopfte sich seine Pfeife -man hatte ihm die Waffen abgenommen, sowie das Werkzeug, doch er war kein krimineller Abschaum des Hafensumpfes, sondern ein Mitglied der Miliz. Es kam öfters vor das Waffenknechte hier einsaßsen und sie wurden mit wesentlich mehr Vorzügen betreut als normale Inhaftierte.- und und dachte an die Zeit mit Kano. Wie würde der Statthalter wohl nun über ihn denken? Sicher nicht allzu gut, Hilias hatte dick aufgetragen, doch er bereute es nicht. Aber um des leiben Frieden Willens würde er vor Kano zu Kreuze kriechen, wenn es nötig war.
Aber erstmal galt es die Zeit im Kittchen abzusitzen.
08.02.2004, 21:24 #147
Estragon
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Die Stadt Khorinis #26 -
Fast eine Woche saß Hilias nun schon in der Zelle der Kaserne und wartete darauf, das irgendetwas geschah. Das Kano vorbei kam oder irgendwer anders ihm den Prozess machte. Doch nichts dergleich. Er bekam sein Essen dreimal am Tag, hatte eine halbe Stunde Freigang und durfte einmal zu Vatras gehen und dort beichten oder beten. Immer in Begleitung einer Wache. Niemand sprach mit ihm und er versuchte auch keine Gespräche anzufangen. Kano wurde entwerder den ersten Zug machen oder Hilias würde in der Zelle verrotten. Doch seine Schuld einzugestehen, das brachte der Steinmetz nicht fertig, obwohl er sehr wohl erkannt hatte, das er sich unangemessen und falsch verhalten hatte.
Der Gehängte, diese Stimme in seinem Kopf hatte lange geschwiegen und sich lediglich übers Essen ausgelassen. Doch im Großen und Ganzen blieb der fremde Geist in Hilias Kopf still. Als wolle er dem Steinmetz Zeit geben, nachzudenken.
Hilias Zorn über den Statthalter war verraucht. Doch es gab immer noch ernste Fragen und Widersprüche in ihm, die er hin und her drehte. Sein Glaube an Innos war das einzige, was ihn nach dem Zellenaufhalt noch bei der Garde halten würde. So fristete Hilias weiter seine Zeit in der Zelle. Meditierte und dachte nach, wie alles weiter gehen sollte.

Er wollte sich gerade schlafen legen, als zwei Männer in Rüstung vor die Zellentür traten und Hilias mit barschem Tonfall aufforderten, aufzustehen. Paladine waren sie. Und sahen ziemlich schlecht gelaunt aus, so wie alle von der Bande.
"Ich erhebe mich erst, wenn ihr mir euere Absichten erklärt." sagte Hilias. Die Männer sahen sich an, mit solch einer frechen Antwort hatten sie wohl nicht gerechnet.
"Euer Arrest endet heute Nacht." sagte einer der Männer knapp und schloss die Zellentür auf. Dann öffnete er die Tür und die Männer traten bei Seite. Hilias erhob sich misstrauisch. "Und draußen habt ihr nicht wieder den Pöbel versammelt? Eine zweite Runde Rimen ziehen, zur Erbauung der Massen?" fragte der Steinmetz giftig.
Die Männer schwiegen eisern. Doch war auch etwas von schuldiger Betrofenheit in ihren Augen zu erkennen. Ganz seelenlos waren diese Lakein also nicht. Hilias hatte nicht übel lust, sie noch mehr auf die schändliche Bestrafung, der er Anheim gefallen war, hinzuweißen.
"Nun denn. Lassen wir uns überraschen." sagte er und ging pfeifend zum Ausgang. Dort verlangte er seine Habe, die man ihm bei der Inhaftierung abgenommen hatte. Der Zellenwache händigte alles schweigend aus. Hilias grinste siegesbewusst. So verließ er die Kaserne Khorines für lange Zeit.
09.02.2004, 19:18 #148
Estragon
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Rund um Khorinis #15 -
Die Luft war kalt und rein. Die Schatten des Lagerfeuers tanzten mit flinken Bewegungen über die nackten Felsen. Mit schnellen Sprüngen verspotteten sie die Sinne.
Hilias saßs am Lagerfeuer und schaute ins Feuer. Sein Steinbruch. Wie lange war es her, das er die frische Luft hier eingezogen hatte? Dem Rauschen der Bäume im Wind gelauscht und das herbe, splitterkalte Wasser der Qulle getrunken hatte?
Es musste Monate her sein. Doch alles war immer noch an seinem Platz. Selbst der Warnstein mit dem Totenschädel hatte sich nicht verändert.
Doch Hilias hatte sich verändert. Oder nicht? Ja, ganz bestimmt. Er war bei seinen Herren in Ungnade gefallen. Hatte Oppotuniert. Sich in Schade gestürzt. Erstaunlich daran war nur, das er es nicht bedauerte. Es gefiel ihm regelrecht.
Der Gehängte kicherte leise in seinem Kopf. Ja, mein Freund. Das ist der Anfang vom Ende. Du wirst nie wieder die Fesseln der Garde tragen müssen, wenn du jetzt nur keine Fehler mehr machst. Ich sage dir, wie alles weiter gehen wird. Keine Sorge.

Aber Hilias machte sich Sorgen. Sogar große Sorgen. Er war froh, dem Statthalter die Stirn geboten zu haben, doch wie würde es jetzt weiter gehen? Stand er überhaupt noch in desen Diensten? Was war mit der Miliz? War er da noch willkommen?
Hilias erhob sich, packte einen Rollbraten aus und hing ihn über die Glut des Feuers. Die Flammen waren gewichen, gespennstisch leuchtete das Kohlebett, nur Hilias dunkelbraune Augen waren in der Finsternis zu erkennen. Toe schlängelte sich von seiner Schulter und machte sich auf die Jagt nach einigen Vogelnestern. Hilias zündete sich eine Pfeife an. Heute Nacht würde es kalt werden. Er schlang den dicken Filsmantel enger um den Körper und wartete darauf, das sein Essen warm wurde.
09.02.2004, 19:37 #149
Estragon
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Rund um Khorinis #15 -
Der Barten war verspeißt, doch Hilias hatte nichts, um das zähe Mahl runter zuspühlen. Und Wasser wollte er nicht.
Also würde er sich "zur toten Harpyie" begeben und dort einen kleinen Schluck Met zu sich nehmen.
So löschte er das Feuer, packte einige Sachen ein, gurtete Sengfaust um und machte sich auf den Weg.
09.02.2004, 19:54 #150
Estragon
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Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Der Steinmetz erklomm den Hügel mit schweren Schritten. Sein Atem gefroh zu weißen Wolkchen, als er mit einem lauten Poltern die Tür auftrat. Das Türbrett jagte um den Achsenpunkt herum und schlug gegen die Wand. Alles erstarb augenblicklich in der Kneipe. Köpfe zuckten blitzschnell zum Eingang, manche legten die Hände auf ihre Waffen. Hilias stand in der Tür und verströmte so viel boshafte Energie, das er hoffte, auf diesem rauen Stück Saufplaster von keinem behelligt zu werden.
Doch das hier war nicht die Hafenkneipe von Khorines. Hier saßs echte Kerle und keine Aufschneider der Milizen rum. Alle drehten sich wieder ihren Gesprächen oder Getränken zu, manche schienen sogar enttäuscht zu sein. Hilias trat an die Bar. "Met." knurrte er kurz angebunden.
Der Drink wurde schweigend serviert, Geld wechselete die Besitzer. So machte sich der Steinmetz seine Pfeife an und drehte sich in die Schankstube.
Gesindel der übelsten Sorte war hier versammelt. Einer schlimmer als der andere. Doch dem gehängten, der fremde Geist in Hilias Kopf, schien begeistert zu sein. Das hier war sein Reich.
Hilias trank seine Drink und beobachtete argwöhnisch die mannigfaltige Gesellschaft.
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