World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Superluemmel |
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20.04.2003, 13:31 | #2751 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Don-Esteban-ist-seit-zwei-Jahren-bei-uns-Gratulationstour -
So, ich hatte es ja angedroht. Dieser Zeitpunkt eignet sich doch zu schön, um noch einmal etwas über den Don zu resumieren. Als ich damals vor fast zwei Jahren ins WoG-Forum lunste, war der Begriff "Don-Esteban" noch reichlich unbedeutend und nichtsaussagend für mich. Immer wieder stolperte ich zwar über Beiträge seines stetig ansteigenden Postvermögens, aber damals war er eigentlich noch ein ziemlich unbeschriebens Blättchen im stürmischen Wind der Userflut. Das Ganze änderte sich allerdings drastisch, als ich mich nach einer längeren Pause abermals im Forum breitzumachen begann. Ein gewisses RPG-Forum lockte mich mit seinen unwiderstehlichen Lockstoffen an und beim Durchstöbern diverser Threads traf ich immer öfter auf das Pseudonym "Don-Esteban". War übrigens einer der wenigen Namen, die mir trotz der langen Abwesenheit noch was gesagt haben. Der Postcounter hat halt doch einprägend gewirkt :D Tjaaa, und dann ging's so langsam los. Als einziger Mod, von dem man fast durchgehend was sehen konnte, musste unser lieber Don erstmal als Auffangbecken für die wirren Fragen eines noch verrückteren Lümmels herhalten. Kein Wunder, dass sein PM-Fach da ständig voll war ^^. Ja, von den Dingern hab ich sogar noch eine in meinem eigenem Postfach rumliegen Kritisch wurd's allerdings erst, als ich eines Tages unerwartet eine PM vom Don bekam. Mit positiver Resonanz auf einen meiner Posts (Schattenläufer ). Damals war ich ja noch ein kleiner unbedeutender Lümmel (Was bin ich eigentlich heut? O_o) und freute mich dementsprechend über die Aufmerksamkeit eines Mods ^^. Hat sicherlich meine Postgeschichte wesentlich beeinflusst. Irgendwann musste sich der Don dann auch noch per ICQ mit nem Lümmel herumschlagen. Zu seinem Glück war mein Fragedrang damals schon ziemlich zurückgegangen. Interessant finde ich, dass ich es irgendwie nicht hinbekomme, mich richtig mit dem Burschen zu zoffen (Haben wir uns schonmal richtig gezofft? Ich weiß es wirklich nicht O_o). Ich glaub ein paar Mal waren die Gemüter etwas hoch, wurden dann aber durch einen dummen Kommentar meinerseits wieder abgekühlt. Auf jeden Fall eine interessante These, ich glaube ich schreib darüber ne Diplomarbeit. Naja, jedenfalls hat mich der Don fast zwei Jahre lang überlebt, und allein dafür gebührt ihm meine Anerkennung. Das schafft nicht jeder. In diesem Sinne, alles Gute zum Zweijhärigen. Auf dass deine Forenpräsenz noch ein paar Jährchen halten mag ;) |
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21.04.2003, 12:07 | #2752 | ||||||||||||
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Regeldiskussion # 9 -
Für Ballisten, Torsionsgeschütze oder was auch immer. Allerdings nur solange die Dinger absolut immobil sind. Explosivdüppel etc. sind freilich auch nicht drin. Höchstens Brandgeschosse, die kommen aber sicherlich auch nicht von alleine. Und mit fest meine ich auch wirklich fest, das heißt keine Geschütze abseits des Hafens oder sonstige Spielereien. Eine einfache, stationäre Verteidigung gegen böse Schiffe, mehr nicht. |
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21.04.2003, 12:25 | #2753 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Regeldiskussion # 9 -
@Carthos : Nichts. Solange du nichts gegen einen schwarz bemantelten Waffenmeister hast, der im Akimbo Style mit zwei Berettas durch die Gassen saltiert. Und gegen Handböller, Mörser etc., die den Untergang des Rittertums ausgelöst haben. |
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21.04.2003, 12:32 | #2754 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Regeldiskussion # 9 -
Sorry, aber auf ne dumme Frage gibt's nunmal meist ne dumme Antwort. Gratis und sogar von mir *Ernstmodus an* Ich hab schonmal in einem früheren Regelthread genauer und ausnahmsweise sogar fast ohne Sarkasmus erklärt, warum Schießpulver und dergleichen im RPG Schwachfug ist. Und beruf dich mal nicht ständig auf das Spiel. Da kannst du auch im Alleingang nen schwarzen Troll metzeln, dort gibt es auch keinen zuX, kein Sumpflager, keine Amazonen und zig andere Dinge. Im Gegensatz zu den Entwicklern sollten wir jedoch in der Lage sein, Logikschwächen wie das Vorhandensein von Schießpulver in unserem RPG zu vermeiden. Mit Kanonen kommen völlig andere Dimensionen der Kriegsführung dazu. Das Rittertum ist endgültig im Eimer, die Ballermänner dominieren das Schlachtfeld. Zur Moderne geht's jedoch in die andere Richtung. Wir stecken hier halt immer noch bei Gothic. |
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22.04.2003, 13:32 | #2755 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #3 -
Alle Ausbildungssüchtigen bitte nach Gorthar kommen. Da gibt's bessere Möglichkeiten zum Posten. Achja, Waldläufer und Harald sind die nächsten. Könnt jederzeit anfangen. |
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27.04.2003, 16:00 | #2756 | ||||||||||||
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Regeldiskussion # 9 -
Ich bin jetzt einfach mal dafür. Und zwar aus mehreren Gründen. Einerseits gefällt mir Meditates Argumentation nicht so sonderlich, da ein Bursche der mit so nem Haufen Geld rumrennt einerseits ein ziemlich kaputtes Kreuz haben müsste und allein schon deshalb auf den Rufnamen "Powergamer" hören müsste und somit auch nicht regelkonform wäre ;) Mal davon abgesehen, dass ohnehin kein Händler 100 Schriftrollen führen dürfte.... Jetzt mal zu ernsteren Dingen : Mehrere Schriftgelehrte könnten meiner Meinung nach durchaus einen gewissen Nutzen mit sich bringen. Bisher wurden Schriftrollen so gut wie gar nicht und wenn meist nur auf Quests benutzt. Folglich könnte man den Skill eigentlich komplett rausschmeißen, da er nicht nicht benötigt wird. Das liegt jedoch sicherlich auch an der schlechten Erreichbarkeit der Schriftgelehrten, wie Zloin schon erwähnt hat. Weitere Posten würden diesen Faktor vielleicht ausmerzen. Ich persönlich glaube kaum, dass eine höhere Verfügbarkeit an Schriftgelehrten einen neuen Wirtschaftsboom und damit eine völlige Überschwemmung des Marktes auslösen würde. Denn so viel Vertrauen bringe ich den Skillinhabern schon entgegen. Wenn irgendein Hansel bei mir 100 Schriftrollen kaufen wollte, würde ich mir einen Heidenspaß mit dem Batzi erlauben und ihn etwas in seine Schranken weisen. Vor allem wenn der mit so nem Packerl Gold ankommt ^^ 100 Schriftrollen...die muss man immerhin auch erstmal anfertigen.... |
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29.04.2003, 19:13 | #2757 | ||||||||||||
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Die Sumpfbruderschaft #9 -
Hab ich da Freedom Call gehört? Interesting... ich glaub da geht schon wieder was um ^^. Ich sag nur : Freedom Call; Kamelot; Rhapsody ;) Zwar nciht Metal, aber trotzdem jut : Schandmaul, Corvus Corax. Fragt Scatty, der kennt sich da inzwischen aus |
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30.04.2003, 22:32 | #2758 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Die Guten Geister - Hilfe für Jeden! # 2 -
Lass dir aber unbedingt Garantie geben, um eventuell abfaulende Körperteile reklamieren zu können. Bei diesen Schwarzmagiern kann man nie wissen. |
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03.05.2003, 17:20 | #2759 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Das Schwarze Auge -
Nein gibt es nicht. (Siehe Sig). Sorry für den Spamm, muss aber auch irgendwann mal sein ) |
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08.05.2003, 22:24 | #2760 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Die Khorinis Times des WoG Forums -
Ach, das machen wir schon. Mein Wort zu der Angelegenheit. |
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10.05.2003, 16:05 | #2761 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Wenn die Threads verschwinden..... -
Richtig, wieder ein Thread weg. Und ich bin stinksauer. Nein, eigentlich etwas mehr. Etwas? Nee, schon außerhalb jedes messbaren Bereichs. Das Minental neulich war schon schlimm genug. Der Großteil konnte ersetzt werden. Ein Teil nicht. Für die Leute, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Geschichte aufs virtuelle Papier zu bringen mehr als beschissen. Denn die glänzt durch Lückentext. Ich könnte hier jetzt noch viel zusammentexten. Mach ich aber nicht, weil's ja eh nichts bringt bei diesen genialen Servern. Ist mir auch mehr als schnuppe, ob die Threads durch Hard- oder Softwarefehler vernichtet wurden. Tatsache ist, dass sowas nicht passieren darf. Von gestern auf heute wurden mehr als 50 DIN A-4 Seiten in Gorthar gepostet. Und das waren höchstens zwei der über acht Threadseiten. Ja, ich bin sauer. Mehr als genug. |
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10.05.2003, 17:04 | #2762 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Wenn die Threads verschwinden..... -
Glücklicherweise wurde der Thread wieder fast vollständig hergestellt. Deshalb hier ein ganz offizielles und dafür umso dickeres Danke an alle die mitgeholfen haben, den Thread zu retten. Ohne euch sähen wir wirklich alt aus, bei dieser Fehlerquelle. |
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10.05.2003, 17:13 | #2763 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Satura, Zeit leider unbekannt Die Amazone biss die Zähne zusammen. Die Stichwunde schmerzte trotz der schmerzlindernden Salbe höllisch - Leon hatte gut getroffen, genau in den Muskel, was zur Folge hatte, dass Satura ihr rechtes Bein nur nachschleifen konnte. Leon stützte sie so gut er konnte, doch sie waren viel zu langsam. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kultisten, die ihre Flucht mittlerweile sicher schon bemerkt hatten, ihrer auffällige Spur folgten und sie eingeholt hatten. Und es gab auch nur einen Weg hier heraus - zurück durch die Schlucht. Und das mit ihrem verletzten Bein... "Leon, das war die blödeste Idee überhaupt..." keuchte Satura. "Wir sind viel zu langsam, wir haben keine Chance! Nicht nur dass die Kultisten uns jetzt verfolgen werden, schleicht irgendwo auch noch ein wahnsinniger Killer herum, und von eventuellem Getier das sich in dieser Gegend herumtreibt möcht' ich gar nicht erst reden." In ihrer Stimme schwang Verzweiflung mit. Sie beklagte sich nicht, sie hatte lediglich Angst - wahnsinnige Angst. Das ausgedörrte Schlachtfeld saugte das Blut, das aus ihrer Wunde tropfte begierig auf und die aufgesprungene Erde schrie nach mehr. Wer weiß, würde diese Gier schneller befriedigt werden als es den beiden Flüchtenden lieb war. Eine unregelmäßige Spur aus eingetrockneten braunroten Flecken zog sich hinter den Beiden durch den Staub; mehr würden die Kultisten nicht brauchen. Superluemmel, zu einer unbekannten Zeit Ein lautes Stampfen riss Frosts Gefährten unsanft aus dem Schlaf. "Los, aufstehen. Wir müssen unbedingt weiter. Wenn wir noch länger warten, verlieren wir einen weiteren Tag." Noch während sich Esteron und der Inquisitor träge vom Boden aufrappelten, war Frost bereits an der frischen Luft. Die kleine Gruppe hatte die Nacht in einer kleinen Höhle verbracht. Bei ihrem einstigen Bewohner musste es sich den Kratzspuren auf den Felsen sowie der Ansammlung von Knochen in einer der Ecken nach zu urteilen um ein größeres Raubtier gehandelt haben. Der Waffenmeister verdächtigte einen Schattenläufer. Jedoch hatten sie die Höhle verlassen vorgefunden. Frost schloss daraus, dass der Schattenläufer entweder ein neues Versteck gefunden hatte oder nicht mehr zurückkehren würde. Diese monströsen Raubtiere waren nachtaktiv. Tagsüber verbrachten sie ihre Zeit in vor Licht geschützten, schattigen Plätzen, wie zum Beispiel dieser Höhle. War er am Tag nicht dort anzutreffen, konnte man in der Regel davon ausgehen, dass die Nacht ruhig verlaufen dürfte. Dunkle Augenringe wurden sichtbar, als Frost den Kopf hob und den Blick gen Sonne richtete. In dieser Nacht hatte er kein Auge zugetan. Nicht aus Furcht, dass sich seine Vermutung als falsch herausstellen und doch ein übelgelaunter Höhlenbewohner zurückkam. Er spürte sie. Die aufkommenden Erinnerungen. Geister, die aus ihren Gräbern aufstiegen um ihre knöchernen Finger nach seinem Verstand auszustrecken. Sie waren es, die Frost fürchtete. Selbst jetzt, im wachen Zustand waren sie schlimm genug. Sobald er die Augen schloss, würden sie sich auf ihn stürzen wie Geier auf einen Kadaver. Er stand am Rande des Wahnsinns. Sie waren der entscheidende Schritt. Der Krieger rührte sich nicht, als seine Gefährten hinter ihm aus der Höhle traten. Seine Gedanken forderten zu viel Aufmerksamkeit. Nicht einmal die Anwesenheit des Inquisitors konnte ihn ablenken. Frost fühlte nichts. Keine Wut, keinen Hass. Sämtliche Emotionen waren fort, untergegangen in dem rasenden Strudel seiner Gedanken. Schon jetzt hasste er diesen Tag. Ohne ein Wort zu verlieren ging der Waffenmeister los. Noch einmal rückte er seine Umhängetasche zurecht, zog den Mantel trotz der glühenden Sonne ein Stück enger. Vor ihm kam das Ende der Schlucht in Sicht. Selbst auf diese Distanz waren die Verwüstungen der vergangenen Schlacht zu erkennen. Das wild wuchernde Gestrüpp schlang sich am Schluchtende nicht nur um mächtige Felsen sondern stellenweise auch um von Rost zerfressenes Metall oder bleiche Knochen. Regungslosen Mahnmalen gleich ragten die gigantischen Felsbrocken in die Höhe. Steinerne Wächter, stumm, warnend bis in alle Ewigkeit. Warnend vor der Schlachtenebene, jener Landschaft auf der die schicksalshafte Schlacht zwischen den Kämpfern der Kolonie und der Armee Kaszan Toras' gewütet hatte. Die Felsen waren zu Beginn der Schlacht von seiten der Freiheitskämpfer in die Tiefe gestoßen worden. Obowohl Dutzende von gorthanischen Soldaten grausam zermalmt wurden, brachte die Falle nicht den erhofften Erfolg. Kaszans Männer waren zu organisiert gewesen und hatten sich aus dem Hinterhalt gewunden, bevor er seine volle Wirkung entfalten konnte. Dicht gefolgt von seinen beiden Begleitern trat Frost aus der Schlucht. Augenblicklich bließ ihm ein scharfer Wind entgegen und ließ ihn die Augen zusammenkneifen. Unschwer waren die gewaltigen Wunden in der Landschaft zu erkennen, die beim Kampf der beiden Dämonen entstanden waren. Braunschwarze Schneisen im Erdreich, teilweise mehrere Schritt tief. Stellenweise waren Erde und Steine geschmolzen und zu Glas erstarrt. Verdorrte Bäume und Büsche standen vereinzelt in der Ebene und trieben ihre knorrigen Wurzeln in das tote Land. Ihre dürren Äste reckten sich wie Klauen gen Himmel, flehten die Götter um Erlösung für ihre qualvolle Existenz an. Obwohl die Luzkanzacken noch Meilen entfernt waren, spürte Frost selbst hier den schneidenden Eishauch des Gletschers. Der Wind wehte ungebrochen über die verwüstete Ebene, trieb kleine Wirbel aus grauem Staub vor sich her. Staubwolken stiegen auf wo ein Stiefel den aschebedeckten Boden berührte. Die Überreste von stählernen Harnischen und Schwertern ragten aus dem Erdreich. Vom Wind freigelegte Skelette umklammerten selbst im Tod noch ihre rostigen Klingen. Stets mussten die Wanderer aufpassen, damit kein unvorsichtig gesetzter Schritt eine der schartigen Klingen durch das Schuhwerk bis in den Fuß trieb. "Hier sind viele gute Männer und Frauen gestorben.", sprach Frost mit tonloser Stimme, den Blick starr nach vorne gerichtet. "Ein Kampf für die Freiheit wurde zum Friedhof für Hunderte. Geliebte Freunde ließen hier ihr Leben. Darunter einer der größten Generäle seiner Zeit." Frosts Stimme brach ab. Ein drückender Kloß in seinem Hals hinderte ihn am Weiterreden. Er glaubte eine eiserne Klammer zu spüren, die sich um sein Herz legte und sich unbarmherzig weiter zuzog. Ja, er war mit Schuld an diesem Gemetzel. Am Tod Manmouses und unzähliger anderer. Er... hatte sie zur Schlachtbank geführt. Und sie waren ihm treu und unwissend wie Lämmer gefolgt. "Wir sollten uns beeilen", brachte der Krieger mühsam hervor. "Die Geister der Toten weilen noch immer an diesem Ort. Beim Einbruch der Nacht will ich einige Meilen fort sein." Selbst der Inquisitor legte keinen Widerspruch ein, als die Gruppe ihren Schritt beschleunigte. Eilig Schritten sie dahin, fochten einen stummen Wettkampf mit der am Horizont herabsinkenden Sonne aus. Nur das beständige Heulen des eisigen Windes begleitete die drei ungleichen Wanderer. Dann blieb Frost unvermittelt stehen und hob die Hand. "Seht ihr das?", fragte er fast flüsternd und deutete auf einen winzigen, schwarzen Fleck, der sich langsam über die staubige Ebene bewegte. "Bei Beliars Hauch, was ist das?" Der Waffenmeister ging leicht in die Hocke und schirmte seine Augen ab, um mehr erkennen zu können. Es schien sich um zwei Personen zu handeln. Eine von ihnen zog das Bein stark nach, während die andere sie stützte. "Trotzen die Toten jetzt schon dem Lichte?", murmelte der Krieger. "Es sind Menschen", wandte er sich an seine Begleiter. "Ich weiß nicht was sie in diese Einöde verschlagen hat. Einer von ihnen scheint verletzt. Vielleicht benötigen sie Hilfe. Dennoch, wir sollten besser vorsichtig sein. Hier ist alles möglich." Frosts Hand näherte sich dem Griff seines Schwertes, als er auf die beiden Gestalten zulief. Esteron und Dorrien folgten seinem Beispiel. Beim Näherkommen konnte Frost weitere Einzelheiten erkennen. Offensichtlich handelte es sich um eine Frau und einen Mann. Das Bein der Frau war rot von Blut, sie schien Probleme zu haben, sich auf den Beinen zu halten. Ein gutes Dutzend Meter von dem Pärchen entfernt blieb Frost stehen und warf den Mantel zurück. Hell blitzten die Griffe seiner beiden Schwerter in der Nachmittagssonne. "Heda! Bleibt stehen und gebt euch zu erkennen! Was treibt euch in diese Gegend? Wisst ihr nicht, dass hier der Tod regiert?!" Skeleon, genaue Zeit unbekannt Leon stolperte Schritt für Schritt weiter, Satura hing ihm inzwischen schwer an der Schulter, die Hitze und das Brennen der Sonne taten ihr übriges. Rund um sie herum war nur das Heulen des Windes zu hören. Leon sah nicht auf sondern konzentrierte sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Währenddessen grübelte er über all das nach, was in den letzten Tagen geschehen war ... Doch plötzlich wurde er unsanft aus seinen Gedanken gerissen. "Heda! Bleibt stehen und gebt euch zu erkennen! Was treibt euch in diese Gegend? Wisst ihr nicht, dass hier der Tod regiert?!" Leon hob langsam seinen Kopf und spähte gegen das Licht der langsam wieder sinkenden Sonne. In einiger Entfernung vor ihnen stand ein hochgewachsener Mann, ein Krieger, in einen schweren Mantel gekleidet. Darunter hatte er zwei schimmernde Klingen an seinen Hüften festgeschnallt. Nicht noch irgendwelche Spinner ... Leon blickte wieder zu Boden und schüttelte kraftlos den Kopf. Satura hatte den Mann auch bemerkt und wisperte ihm ins Ohr: "Los ... vielleicht hilft er uns." Hinter dem Mann erblickte Leon noch zwei andere Menschen, und einen davon erkannte er sogar ... es war: "Dorrien! Du Bastard ..." zischte Leon leise, vorsichtig stolperte er weiter auf die kleine Gruppe zu, Satura immer noch im Schlepptau. Der Mann mit den zwei Schwertern rief ihm entgegen: "Hee! Bleibt stehen und gebt euch zu erkennen!" Er legte seine Hände an die Schwertgriffe und Leon hielt inne. Er rief ihm mit einiger Anstrenung entgegen: "Der Inquisitor Dorrien soll wissen, dass meine Mission vorüber ist! Ich will meinen Lohn kassieren, die Informationen abliefern und von hier verschwinden, das ist alles." Langsam ging Leon weiter auf die Männer zu und zog Satura mit sich. |
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10.05.2003, 22:30 | #2764 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Unbewegt musterte Frost seinen ehemaligen Schüler. In Gedanken rechnete er seine Möglichkeiten nach. Ein direkter Angriff könnte den Tod der beiden Fremden zur Folge haben. Er traute sich zwar durchaus zu, schnell genug zu agieren um einen der beiden zu retten. Doch wen? Wer gab ihm das Recht, einen der beiden zu retten und den anderen damit zum sicheren Tod zu verurteilen? Zu viele Menschen waren durch sein Handeln gestorben. Es musste einen anderen Weg geben. Einen ohne weitere Tote. Die Frau schien ernstzunehmende Probleme mit ihrem Bein zu haben. Kein Wunder, das Hosenbein war völlig durchnässt von ihrem eigenem Blut. Der Waffenmeister wollte gar nicht wissen, woher die Wunde stammte. Fakt war, dass sie einen Heiler brauchte. So schnell wie möglich. Leider war nicht einmal Tak Frosts größte Sorge. Mittlerweile hatte sich die Sonne in einen feurig roten Feuerball verwandelt. Bedrohlich hing sie über den Ausläufern der Luzkanzacken, warnte vor der hereinbrechenden Nacht. Und vor den Schrecken, die sie begleiten würden. "Warum?", fragte er mit ruhiger Stimme den Mann, der in den letzten Wochen so vielen Menschen das Leben gekostet hatte. "Wollt ihr noch mehr Unschuldige töten? Habt ihr noch nicht genug Blut vergossen?" Frosts Stimme wurde beständig lauter. "Was wollt ihr damit erreichen, Tak?!", donnerte er. Mit einem wütenden Ruck riss er seine Klingen aus den Scheiden und warf sie vor sich in den staubigen Boden. Zitternd blieben die Schwerter stecken. Die Flammenschneide gab ein bedrohliches Heulen von sich. "Da! Zieht eure Waffen falls ihr kämpfen wollt! Ich werde euch nicht angreifen. Doch erwartet auch nicht von mir, dass ich das Feld räumen werde." Erneut näherte sich die Stimme des Waffenmeisters ihrem geisterhaften Flüsterton an. "Tötet die beiden und ihr besiegelt euer Schicksal. Einst ward ihr mein Schüler und dazu einer meiner besten. Ich habe euch beigebracht, euch selbst zu verteidigen und zu beschützen. Ich werde keinen meiner Schüler angreifen. Doch sobald ihr einen der beiden umbringt, zeigt ihr mir, dass ihr alles verlernt habt. Dann zeigt ihr mir, dass ihr nicht der Mann seid, den ich ausgebildet habe. Und dann wird euch nicht einmal mehr Beliar selbst retten können!" Die Flammenschneide glühte im letzten Licht der untergehenden Sonne. Noch immer war ein leises Heulen zu vernehmen. "Entscheidet euch! Doch wie auch immer ihr euch entscheidet, tut es bevor das Lied meiner Klinge vollends verstummt ist. Denn dann wird die Nacht das verschlingen, was der Tag zurückgelassen hat." |
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11.05.2003, 20:16 | #2765 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Frost hielt dem Blick des Druiden stand, ohne mit der Wimper zu zucken. "Wollte ich euch töten, würde ich nicht mehr hier stehen. Vergesst nicht, ich bin euer Lehrer." Der Waffenmeister wusste nicht, worauf Tak hinauswollte. Doch er würde nicht mit ihm kämpfen. Nicht hier und nicht jetzt. Die Frau hing leblos wie eine Puppe in Taks schraubstockartigen Griff. Offensichtlich hatte sie das Bewusstsein verloren. Vielleicht war das auch besser so. Der Singsang der Flammenschneide war deutlich leiser geworden. Das Zittern der Klinge war kaum noch zu sehen. Dennoch glühte sie noch immer in einem inneren Feuer. Frost wusste nur zu gut, dass die Waffe ein Blutvergießen willkommen heißen würde. Doch das würde er nicht zulassen. "Sie stirbt", meinte der Krieger mit einer Kopfbewegung zu der verletzten Frau. "Was erhofft ihr euch aus dieser Situation, Tak? Tötet diese beiden Menschen und ihr unterzeichnet gleichzeitig euer eigenes Todesurteil. Das Kräfteverhältnis steht nicht gerade zu euren Gunsten. Und ihr wisst so gut wie ich, dass ich nicht tatenlos zusehen werde, wie ihr einen weiteren Mord begeht. Noch habt ihr die Chance von eurem bereits eingeschlagenen Weg abzuweichen. Mit jedem weiteren Toten wird diese Entscheidung schwerer fallen. Und irgendwann werden sie euch einholen, die Geister der Verstorbenen. Alle werden sie euren Namen schreien, euch euren Schlaf rauben und euch bis in alle Ewigkeit verfolgen." Der Blick des Waffenmeisters war von Trauer gekennzeichnet, als er weitersprach. "Wollt ihr wirklich so werden wie ich?" |
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11.05.2003, 21:05 | #2766 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Ein bitteres Lachen entrang sich Frosts Kehle. "Ihr betrügt euch selbst. Wer sagt euch, dass ihr mehr seid als einer der Bauern? Tak, ihr reserviert euch selbst eine Sonderstellung und bemerkt dabei nicht, dass ihr selbst nur eine Marionette seid! Wacht endlich auf!" Die Miene des Waffenmeisters verdüsterte sich. Jegliche Emotionen wichen aus seinem Blick und machten Platz für eiskalte Entschlossenheit. Obwohl die Sonne inzwischen hinter den schneebedeckten Kuppen der Luzkanzacken verschwunden war, erstrahlte die Flammenschneide in einem inneren Licht. "Gefangen im Netz eurer eigenen Ideale habt ihr jeglichen Sinn für die Realität verloren. Ihr habt Recht, es geht hier um mehr als das Leben Unschuldiger. Doch ich werde nicht zulassen, dass ihr diese beiden Menschen umbringt. Das Spiel ist aus, Tak. Und ihr begeht den selben Fehler wie zuvor." Wie auf Kommando erscholl ein zorniges Fauchen. Flammen leckten an der Ranke herab, breiteten sich mit rasender Geschwindigkeit aus und umschlangen die Pflanze mit ihrer feurigen Umarmung. Binnen weniger Sekunden war von ihr nichts als schwarze Asche übrig. Bevor Tak reagieren konnte, hatte sich Frost auch schon aus seiner Starre gelöst und sprang nach vorne. Seine ausgestreckten Finger schlossen sich wie von Geisterhand geführt um die Griffe der zu Boden stürzenden Schwerter. In einer Staubwolke schraubte sich der Waffenmeister in die Luft und trat zweimal kurz hintereinander zu. Der Druide taumelte zurück. Frosts Tritte waren genau gezielt gewesen und hatten mit erstaunlicher Präzision seine Armnerven getroffen. Diese Gelegenheit nutzte Leon, um sich aus dem unbarmherzigen Griff zu befreien und dem Druiden einen harten Schlag in die Rippen zu verpassen. Die verletzte Frau stürzte einer Marionette, der man die Fäden durchgeschnitte hatte, zu Boden und blieb reglos liegen. All das geschah in knapp zwei Sekunden. Funken stoben auf, als Taks Speer von einem Stakkato wuchtiger Schläge getroffen wurde. Mit einer eleganten Drehung brachte sich der Druide vor Frosts rasereiartigem Angriff in Sicherheit und schlug seinerseits zu. Eine seiner Klingen glitt an der Schulterpanzerung des Waffenmeisters ab und hinterließ einen heftig blutenden Schnitt an seinem Hals. "Es ist vorbei, Tak!" Frosts Schrei steigerte sich durch den Schmerz in ein zorniges Brüllen. Einem Tornado gleich wirbelte er herum, seine Klingen verwandelten sich in einen singenden Kreis des Todes. Selbst wenn er hier sterben würde, er würde seinen Schüler mit sich reißen. Vielleicht behielt der Alte Recht. Er ließ sich zu sehr von seinen Emotionen leiten. Doch wenn er dadurch die Leben von Unschuldigen retten konnte, würde er es jederzeit wieder tun. Selbst wenn es ihn das eigene Leben kostete. |
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11.05.2003, 23:08 | #2767 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
"Genauso lächerlich wie euer Spiel!", knirschte Frost zwischen den Zähnen hervor. Unbarmherzig drückte er den Eisbrecher gegen Taks Schulterpanzer. Der Druide war auf die Knie gesunken, sein Speer klemmte unter Frosts Achsel fest. Trotz des eisigen Windes perlte der Schweiß von Frosts Stirn. Das Rauschen seines eigenen Blutes vermischte sich mit den angsterfüllten Schreien der Kultisten, die in seinem Rücken einen aussichtslosen Kampf gegen die Ausgeburten des Schlachtfeldes ausfochten. Der Adrenalinschub ließ ihn alle Schmerzen vergessen, steigerte seinen ohnehin schon rasenden Herzschlag zu einem pochenden Hämmern. Er spürte die Wut wiedererwachen. Nicht seine, sondern einen von unstillbaren Blutdurst genährten Hass auf alles Lebende. Und sie machte sich nicht nur in seinem Inneren bemerkbar. Zitternd erwachte die Flammenschneide zu zornigem Eigenleben, stimmte ein schauerhaftes Geheul an. Mit eisernem Willen biss Frost die Zähne zusammen. Nein, er durfte sich nicht unterkriegen lassen. Wenn er jetzt nachgab, war alles verloren. Noch einmal rief sich der Krieger die Worte des Alten ins Gedächtnis. Er ließ sich von seinen Waffen kontrollieren... Das Gesicht des Waffenmeisters verzerrte sich vor Anstrengung. Pochend traten die Adern an seinen Schläfen hervor, ein Strom warmen Blutes quoll aus der Halswunde. Dennoch ließ er nicht los, wehrte sich mit aller verbleibenden Kraft gegen Taks Versuche, seine Waffe zu befreien. Er durfte... nicht... aufgeben... Etwas in seinem Inneren gab nach. Brüllend erwachte die Flamme in seinem Herzen zu neuen Leben, jagte neue Adrenalinwellen durch seinen Kreislauf und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Jetzt existierte nur noch er und sein Zorn. Was oder wer auch immer sich gegen ihn stellte, musste von dieser Welt getilgt werden. Mit einem Aufschrei riss sich der Waffenmeister los, fuhr blitzschnell auf dem Absatz herum und schlug zu. Er spürte, wie die Flammenschneide auf ihr strauchelndes Opfer zuraste, hörte ihr markerschütterndes Geheul, fühlte ihre unstillbare Gier nach Blut. "Kontrolliere deinen Körper! Bezwinge deine Gefühle!" Die Stimme des Alten hallte mehrfach in Frosts Schädel wider. Im buchstäblich letzten Moment warf sich der Krieger nach hinten. Kreischend fuhr die Flammenschneide über Taks Harnisch und jagte einen Funkenschauer in die Nacht hinaus. Der Waffenmeister selbst vollführte eine halbe Drehung in der Luft, bevor er keuchend auf dem Boden aufschlug. Blut tropfte von einer Platzwunde an seiner Stirn in den Staub, als er sich stöhnend in die Höhe stemmte. Es kostete ihn unglaubliche Kraft, die Flammenschneide zu heben und mit der flachen Seite der Klinge das Blut von der Stirn zu wischen. Mit einem Ruck rammte er seine Schwerter zurück in ihre Scheiden. "Esteron! Macht dass ihr hier wegkommt! Südlich von hier gibt es eine Siedlung von Bergarbeitern! Wir treffen uns dort!" Taumelnd kam der Krieger auf die Beine und hielt direkt auf die gestürzte Frau zu. Rote Schlieren waberten in seinem Sichtfeld, ließen ihn das Geschehen nur schemenhaft erkennen. Heftig blinzelnd trieb er das Blut aus seinen Augen und kämpfte sich weiter vorwärts. Er hatte nur noch ein Ziel. Hier lebend herauszukommen. Doch er würde die beiden nicht einfach zurücklassen. Die Kultisten waren ihm egal. Genauso wie Tak oder der Inquisitor. Sollten sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Doch das Schlachtfeld hatte bereits zu viel Blut von Unschuldigen getrunken. Dieses Mal nicht, das schwor er sich. Frost schluckte schwer. Von seinem eisernen Willen getrieben mobilisierte er seine letzten Kraftreserven. Er wusste, dass sich sein Körper schon bald das zurückholen würde, was er ihm in diesem Moment raubte. Doch das war ihm egal. Die Kultisten hatten mittlerweile eingesehen, dass sich die mutierte Schnecke von ihren Waffen nicht sonderlich beeindrucken ließ und versuchten einen einigermaßen geordneten Rückzug anzutreten. Hoffentlich bemerkten sie, dass Frost nicht nach weiterem Blutvergießen aus war. "Kommt schon, steht auf!", rief er zu den beiden Fremden. "Hier gibt es nichts mehr zu retten, steht endlich auf und lauft um euer Leben!" |
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12.05.2003, 11:53 | #2768 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Regeldiskussion #10 -
Unter den Aspekt Powergaming kann noch um einiges mehr fallen, aber das ist ja jetzt erstmal wurscht. Was die Quest betrifft : Ich würde da jetzt nicht groß mit dem Editieren anfangen. Ist schon passiert, jetzt ist's ja irgendwie schon zu spät. Allerdings kann ich Samantha nur zustimmen, wenn sie ein Skelett als zu stark für einen Bürger einstuft. Ich persönlich halte zwar einzelne Skelette für... naja, vielleicht grad noch als Plage, aber wenn die sich zusammenrotten wird's sehr schnell unangenehm, selbst für hochstufige Charaktere. Wenn ihr als Bürger Skelette killen wollt, dann lasst euch am Besten was einfallen. Bildet nen netten Mob und nehmt die Kerlchen in die Zange, dann sollte das schon hinhauen. Lockt sie in ne Falle oder was weiß ich was. Nur alleine sieht's halt düster aus. |
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12.05.2003, 15:00 | #2769 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
"Los, die paar Meter noch", spornte Frost seine beiden Begleiter an. "Wäre doch gelacht, wenn wir jetzt schlapp machen würden." Die heftig blutende Wunde an seinem Hals strafte die Worte des Kriegers Lügen. Wenn er nicht aufpasste, verblutete er noch an diesem Schnitt. Zwar war die Wunde nicht sonderlich tief. Doch verlangte Frost seinem Körper mehr ab als gut für ihn war. Stoßweise quoll neues Blut aus dem Schnitt, tränkte den Kragen seines Hemds in ein dunkles Rot. Sturzbäche aus Schweiß flossen seine Wangen hinab, vermengten sich mit dem Blut der Platzwunde zu einem hellen, roten Strom, der gierig von den mattschwarzen Panzerplatten seiner Rüstung empfangen wurde. Diese Nacht forderte einen hohen Blutzoll. Hoffentlich war sie ihn wert. Die Umrisse mehrere Gebäude schälten sich aus der Dunkelheit. Schnaufend trieb Frost noch einmal zur Eile an. Sie hatten es fast geschafft... Die größte Sorge des Waffenmeisters galt Tak und dem Inquisitor. Was trieb seinen Schüler dazu, dermaßen verbissen den Tod der beiden zu fordern? Es war falsch, und das musste er wissen. Genauso falsch wie dieser ganze Kult. Frost wusste selbst, dass hinter der ganzen Ordensgeschichte mehr steckte als das Sehnen nach einem Erlöser. Es war die einfachste Methode, innerhalb kurzer Zeit viele Menschen um sich zu scharen. Das Versprechen einer besseren Zukunft traf immer auf willige Ohren. Meist auf die der Hungrigen. Der Vorfall in der Taverne hatte dem Krieger deutlich gezeigt, dass es sich bei diesem Kult um weitaus mehr als eine harmlose Vereinigung von Wohltätern handelte. Leider war Tak nicht das einzige Problem. Frost wusste nicht, was seine beiden Begleiter so wichtig für ihn machten. Jedoch musste er seinem Schüler in einem Punkt zustimmen. Falls sie dem Inquisitor in die Hände fielen, waren sie mit dem Tod vielleicht sogar noch gut dran. Stechender Kopfschmerz ließ den Waffenmeister straucheln. Sein Stiefel rutschte auf dem Schotter ab. Knirschend grub sich das gepanzerte Knie des Kriegers in den Boden. "Lauft weiter, ich komm gleich nach..." Dieses verdammte Schwert... Er war einfach zu schwach um es zu führen. Während dem Kampf hatte er all seine Kraft aufwenden müssen, um ihren Willen zu unterdrücken. Jetzt zahlte er den Preis dafür. Sein Schädel schien explodieren zu wollen. Ein unangenehmes, schrilles Sirren peinigte seine Trommelfelle. Grelle Blitze zuckte durch sein Sichtfeld. Frosts Zähne knirschten unter der Macht, mit der sie aufeinandergepresst wurden. Das Gesicht des Kriegers war vor Schmerz verzerrt, als er sich schwerfällig in die Höhe stemmte. Nur noch wenige Schritt... Krampfhaft klammerte sich seine Rechte um den Griff des Eisbrechers. Mit unsicheren Schritten erklomm Frost die Hügelkuppe. In den wabernden Schlieren vor seinen Augen zeichneten sich die Umrisse von Häusern ab. Er glaubte Bewegungen zu erkennen, konnte sie jedoch nicht mehr richtig zuordnen. Doch er musste weiter. Nur noch ein paar Meter... Frost spürte nicht mehr, wie ihn starke Hände auffingen als er haltlos nach vorne kippte. Sein Geist war schon längst in die barmherzige Umarmung einer Ohnmacht geflohen. |
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12.05.2003, 17:22 | #2770 | ||||||||||||
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Regeldiskussion #10 -
Macht mal nicht aus jeder Fliege einen Elefanten. Gegessen ist gegessen und gut war's. Aus. |
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12.05.2003, 23:27 | #2771 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Etwas kaltes, feuchtes lag auf Frosts Stirn als sich der Mantel der Bewusstlosigkeit von seinem Geist löste. Als nächstes fiel dem Krieger auf, dass die bohrenden Kopfschmerzen auf ein leichtes Pochen an den Schläfen zurückgegangen waren. Er lebte also tatsächlich noch... Dieses Mal wäre seine Entscheidung beinahe ins Auge gegangen. Entweder er lernte, sich besser zu beherrschen oder er brachte sich noch selbst um. Ihm schien, als ob die Flammenschneide jedes Mal wenn er sie zog stärker wurde. Gleichzeitig fiel es ihm um ein vielfaches schwerer, den Willen der Waffe zu brechen. Wenn er bedachte, dass er das Schwert bisher erst wenige Male im Kampf eingesetzt hatte... Zwar lockte die Klinge durch ihre unglaubliche Wut und damit verbundene Durchschlagskraft, doch kostete sie ihn bei jedem Einsatz mehr als nur einen unbezahlbaren Kraftverlust. Gab er sich ihrem Blutdurst hin, war die gesamte Expedition zum Herzen des Feuers umsonst gewesen. Er musste einen Weg finden, die Klinge zu kontrollieren. Ihr Einsatz war zu gefährlich. Sowohl für ihn selbst als auch seine Gegner. Noch nie zuvor war ihr aufgestauter Zorn dermaßen heftig auf Frost zurückgeworfen worden. Das nächste Mal würde er vielleicht nicht mehr mit dem Schrecken davonkommen... Doch es wurde allmählich Zeit, unter die Lebenden zurückzukehren. Vorsichtig öffnete Frost die Augen. Zu seinem eigenen Erstaunen war sein Blick scharf wie immer. Keine Nebenwirkung seiner Schwäche zu bemerken. "Endlich seid ihr aufgewacht", begrüßte ihn eine rauhe Bassstimme. Frost drehte leicht den Kopf und blickte direkt in das dunkelhäutige Gesicht eines breitschultrigen Mannes. Das rauhe Klima am Gletscher hatte seine Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Zwischen den rabenschwarzen Haaren fanden sich vereinzelt graue Strähnen. Ebenso wurde der kurz gehaltene, dunkle Vollbart von zwei grauen Streifen durchzogen, die von den Mundwinkeln ausgehend bis zum Kinn verliefen. "Na, war's schön drüben?", fragte der Mann mit einem väterlichen Lächeln. Frost wusste nicht so recht, was der Mann mit "drüben" meinte und so antwortete er vorsichtig. "Entschuldigt mich, aber ich versteh nicht so recht." Das Lächeln des Mannes verbreiterte sich zu einem schelmischen Grinsen. "Ihr wart bewusstlos. Macht euch keine Gedanken darüber, wir Bergleute sind nunmal ein eigentümliches Volk." Da konnte der Waffenmeister nur zustimmen. Obwohl sich ein Susdruck von Sorge in das Gesicht seines Gegenübers mischte, stemmte er sich mit einem leisen Seufzer in eine sitzende Position hoch. Seine Finger tasteten sanft wie die Fühler eines Insekts über die Wunde an seinem Hals. Ein straffer Verband spannte sich um seinen Brustkorb sowie den Schnitt, stellenweise war er noch feucht. "Keine Sorge, ihr werdet's überleben", meinte der Bergmann mit seinem warmen Lächeln. "Ihr habt zwar eine Menge Rotwein vergossen, aber die Wunde ist nicht tödlich. Passt dennoch in Zukunft besser auf, ein paar Finger weiter und ihr könntet Beliar in seinen Hallen besuchen." Der Mann hatte wirklich einen seltsamen Sinn für Humor, das gestand ihm Frost jederzeit zu. Der Waffenmeister erwiderte das Lächeln und setzte sich vollends auf. "Wo ist mein Harnisch?" "Kaum wach und schon wieder bereit für neue Schlachten?" Der Bergarbeiter hob den Zeigefinger. "Na, na, na, wir wollen doch mal nichts überstürzen. Keine Angst, eure Rüstung ist in sicheren Händen. Aber nehmt doch erstmal einen Schluck Tee." Mit diesen Worten reichte er Frost eine dampfende Tasse. Dankbar nahm Frost den stark nach Kräutern duftenden Tee entgegen und nippte an ihm. Der Tee schmeckte nicht nur stark nach ihm unbekannten, würzigen Kräutern sondern auch gehörig nach Schnaps. Verflucht scharfem Schnaps. "Na, das belebt doch Leib und Seele, findet ihr nicht?", grinste der Bergmann als er Frost überrascht die Luft einsaugen hörte. "Mit dem Zeug kann man Tote erwecken...", murmelte er, nahm dann aber einen weiteren Schluck. Sein Gegenüber hatte vollkommen recht. Schon nach wenigen Sekunden breitete sich ein Gefühl wohliger Wärme in Frosts Magengrube aus. "Dann ist es ja genau das richtige für euch", meinte der Bergarbeiter mit einem verschmitzten Grinsen. Täuschte sich Frost oder wusste der Mann mehr als er zugab? "Erlaubt mir eine Frage", fuhr der Dörfler nach einer kurzen Pause fort. "Ihr kommt doch nicht von hier. Ihr seht weder aus wie ein Gorthaner noch sprecht ihr wie einer. Ihr seid aus dem Norden, nicht? Wie ist euer Name?" "Frost", erwiderte der Krieger wahrheitsgemäß. "Und ihr habt Recht, ich stamme aus Hammerfoldt." Der Bärtige erhob sich von seinem Platz und wanderte quer durch den Raum zu einer ausladenden Holzbank. Seine Fingerspitze tippte in einem regelmäßigen Takt gegen den Rand seiner eigenen Tasse, als er begann, zwischen einigen Pergamentrollen herumzukramen. "Also doch. Euer Schwert und die Rüstung haben euch verraten. Dennoch war ich mir nicht ganz sicher." Frosts Stirn legte sich in Falten, als er sein Gedächtnis durchforstete. Nein, er war sich sicher, dem Mann noch nie begegnet zu sein. "Kennen wir uns?", fragte er unsicher. Der Bergarbeiter unterbrach für einen Moment seine Suche. Dann wandte er seinen Kopf und lächelte abermals sein freundliches Lächeln. "Nicht persönlich. Aber ich habe schon einiges von euch gehört." "Oh", rutschte es Frost heraus, "Ausnahmsweise vielleicht auch etwas gutes?" Erneut das verschmitzte Grinsen. "Unterschiedlich. Doch für mich und viele andere in dieser Siedlung zählt vor allem eines." Nach einer kurzen Unterbrechung zog der Arbeiter eine etwas vergilbte Schriftrolle aus dem Pergamentgewühl und drückte sie Frost in die Hand. "Wisst ihr was das ist?" Verdutzt blickte Frost auf das Schrifstück. Außer einem Gewühl aus Zahlen und verschiedener Abkürzungen konnte er nichts außergewöhnliches erkennen. "Nein, tut mir leid", gab er nach kurzem Studium zu. "Müsst ihr auch nicht", lächelte sein Gegenüber. "Ich sage es euch. Das ist die Zusammensetzung für ein extremst leicht entzündbares Gemisch. Weiß wie Mehl und ebenso unscheinbar, aber es brennt heißer als tausend Feuer." Frost blinzelte. Worauf wollte der Mann hinaus? "Ich... verstehe immer noch nicht." Das Grinsen seines Gegenübers versuchte die Grenzen seines Gesichts zu sprengen. "Erlaubt mir, mich vorzustellen. Mein Name ist Horasson und ich bin der Älteste dieser bescheidenen Siedlung. Darüber hinaus bin ich der Gründer der "Ehernen Maulwürfe". Nun, ich erwarte freilich nicht, dass euch dieser Name etwas sagt." Horasson setzte sich wieder auf seinen Stuhl und nahm einen kräftigen Zug von seinem Tee. "Lasst mich euch eine kleine Geschichte erzählen. Die Luzkanzacken sind schon seit langem für ihr Schwarzerz bekannt. Zwar kann es nicht mit dem khorinischen Erz konkurrieren, doch unser Schwarzstahl stellt seid jeher einen der wichtigsten Rohstoffe Gorthars dar. Ohne ihn wäre das Land auf teure Importe aus Khorinis angewiesen. Der Herzog wusste das." Der Dorfälteste nahm einen weiteren Schluck. "Dennoch wollte er uns nach einiger Zeit nicht mehr den vollen Lohn für unsere Arbeit auszahlen. Wahrscheinlich brauchte er dank den Orkkriegen mehr Stahl für den Bau seiner Schlachtschiffe und die Ausrüstung seiner Armee. Doch auch wir müssen von irgend etwas leben. Der Bergbau hat in dieser Region eine lange Tradition. Schon unsere Urgroßväter haben Löcher in den Berg getrieben und vor ihnen ihre Väter. Wir haben mit unserem Blut Gorthar mit aufgebaut. Trotzdem sollten wir nicht mehr unser rechtmäßiges Brot bekommen." Horasson lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und strich sich mit der rechten über den Hinerkopf. "Natürlich berichteten wir dem Herzog von unserer Not. Leider ließ er nicht groß mit sich reden. Er meinte nur, dass das Land derzeit in einer Krise stecke und wir schon bald wieder unseren vollen Lohn erhalten würden. Nun, erzähl das mal deiner Frau und deinen hungernden Kindern. Die Winter am Gletscher sind hart. Härter als irgendwo sonst in diesem Land. Deshalb", er legte erneut eine Pause ein, "gründete ich die Maulwürfe." Jetzt glaubte Frost zu begreifen. "Ihr wart auf dem Schlachtfeld! Natürlich, wie konnte ich nur vergessen... Ohne eure Unterstützung hätte es düster für uns ausgesehen. Das hat es ohnehin schon..." Horasson winkte ab. "Wir sind es, die zu danken haben. Ihr habt uns gezeigt, dass wir für unsere Rechte kämpfen müssen. Und Innos weiß, das haben wir." Der Waffenmeister schüttelte den Kopf und senkte den Blick. "Ich habe nichts getan. Nichts, außer gute Männer in den sicheren Tod zu führen." "Oh doch, das habt ihr. Manchmal bedarf es nur eines Anstoßes, um eine Lawine in Bewegung zu bringen. Diesen habt ihr uns gegeben. Durch eure Hilfe konnten wir zurückholen, was rechtmäßig unser ist. Dafür sind wir euch auf ewig für Dank verpflichtet." "Dankt nicht mir, dankt den Männern und Frauen, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben gelassen haben. Deren Zukunft, ihre Hoffnung starb zusammen mit ihnen." Horasson starrte einige Sekunden lang in den dampfenden Tee, bevor er antwortete. "Ihr solltet euch nicht selbst mit solch bitteren Worten strafen. Damals sind viele Menschen gestorben, um anderen ein besseres Leben zu ermöglichen. Es war ein hoher Preis, das will ich nicht leugnen. Doch letztendlich war der Gewinn jeden Tropfen Blut wert. Es wird euch nicht helfen, euch selbst ins Verderben zu stürzen, indem ihr euch euer Leben lang Vorwürfe macht. Es gibt Leute, die große Stücke auf euch setzen." Andere Leute... Die beiden Fremden! "Vielleicht habt ihr Recht", meinte Frost schließlich und blickte Horasson ins Gesicht. "Doch sagt, wie geht es meinen Begleitern?" Abermals lächelte Horasson sein väterliches Lächeln. "Meine Frau kümmert sich um sie. Euer Freund will dem Mädchen nicht von der Seite weichen. Ihr geht es schon besser, sie war offensichtlich vor allem erschöpft." Frost atmete erleichtert auf. Dann war der Kampf doch nicht umsonst gewesen. Beruhigt ließ er sich zurücksinken. "Habt Dank. Seid gewiss, dass ich mich für eure Hilfe erkenntlich zeigen werde." Horasson leerte seine Tasse, bevor er aufstand und erneut zu seinem Arbeitstisch wanderte. "Lasst mal gut sein. Ihr habt genug für uns getan. Kommt lieber schnell wieder auf die Beine. Es gibt viel zu bereden." |
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13.05.2003, 18:16 | #2772 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Bis tief in die Nacht war das Gespräch zwischen Horasson und Frost weitergegangen. Der Waffenmeister bewunderte den Dorfältesten für seine ruhige aber doch offene und ehrliche Art. Es kam nicht oft vor, dass man auf einen derart gastfreundlichen Menschen traf. Vor allem nicht, wenn dieser Mensch offensichtlich genug über das eigene Leben wusste, um eine Biographie zu schreiben. Doch anstatt den Waffenmeister abzulehnen, behandelte ihn Horasson wie ein Mitglied seiner eigenen Familie. In diesem Dorf herrschte eine völlig andere Mentalität vor. Vielleicht öffnete die harte Arbeit in den Minen den Leuten Herz und Seele. Erst spät am Nachmittag trat Frost aus dem Haus des Ältesten in den Schein der untergehenden Sonne. Bei dem Anblick des am Horizont verschwindenen, orangeroten Feuerballs musste er unwillkürlich an den Kampf auf dem Schlachtfeld denken. Hoffentlich musste er so etwas nie wieder tun. Verdammt, was war nur mit Tak los? Traurig schüttelte Frost den Kopf. Er war auf seinen eigenen Schüler losgegangen. Die Entscheidung war ihm aus der Hand genommen worden. Hätte er nicht eingegriffen, wären die Frau sowie der Spitzel des Inquisitors jetzt tot. Selbst das Einschreiten der Kultisten hätte den Druiden nicht davon abhlten können, die beiden umzubringen. Nein, es war die richtige Entscheidung gewesen. Egal welche Folgen er dafür tragen musste, er konnte wenigstens mit reinem Gewissen weiterleben. Was wohl aus Esteron und dem Inquisitor geworden war? Wahrscheinlich war Dorrien schnell heim zu Tannenberg gewetzt um ihm etwas vorzuheulen. Sollte er nur. Diese Toriner würden schon noch sehen, was sie davon hatten. Und Esteron? Seit dem Angriff der Riesenschnecke hatte Frost ihn nicht mehr gesehen. Der Krieger hoffte, dass der pfiffige Wanderer heil entkommen war. Falls es wirklich zu Problemen mit der Inquisition kommen sollte, hatte er somit wenigstens einen Zeugen. Seinen Gedanken nachhängend, wanderte Frost ziellos durch die Siedlung der Bergarbeiter. Die Hütten der Bewohner drängten sich dicht nebeneinander an den sanft ansteigenden Hang. Ihre mit dunklen Ziegeln bedeckten Dächer mit den spitzen Giebeln reckten sich dem in sanftse Rot getauchten Himmel entgegen. Eine beruhigende Stille lag über dem Dorf. Nur aus den Fenstern eines einzigen Hauses fiel heller Lichtschein. Das Klirren von tönernen Krügen und helles Lachen drang aus der offenstehenden Tür. Von Horasson hatte Frost erfahren, dass die Siedlung heute ein traditionelles Fest feierte. Obwohl er den Krieger ebenfalls eingeladen hatte, lehnte Frost ab. Er wollte sich nicht zu sehr in das Leben dieser Menschen einmischen. Ein helles Sirren riss den Waffenmeister aus seinen Gedanken. Sein Gehirn brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um das Geräusch zuzuordnen. Eine Klinge, dem hellen Ton nach zu urteilen wahrscheinlich recht kurz, die kraftvoll die Luft durchschnitt. Waren nicht alle Einwohner bei dem Fest? Neugierig geworden näherte sich der Krieger dem Ursprung des Geräuschs. Tatsächlich, als er um eine der Häuserecken lugte, erkannte er eine schlank gewachsene Frau, die mit wütenden Hieben die Luft mit ihrem Kurzschwert zerteilte. Sie legte viel Kraft in ihre Schläge, schien jedoch leichte Probleme mit ihrem Bein zu haben. Jedenfalls beschränkte sie sich darauf, sich so wenig wie möglich zu bewegen. Ein lautes Klirren hallte durch die Abenddämmerung, als ihr Schwert unverhofft auf ein Hindernis stieß. Im letzten Licht der untergehenden Sonne blitzte eine ungewöhnlich lange, schlanke Klinge. "Es freut mich zu sehen, dass ihr wohl auf seid." Die Häuserschatten spien die Gestalt des Waffenmeisters aus. Der Eisbrecher drehte sich leicht und schob spielerisch das Kurzschwert zur Seite. "Doch warum so wütend? Wut ist ein unzuverlässiger Kampfgefährte. Ihr verliert zu schnell die Koordination über eure Schläge." |
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13.05.2003, 19:47 | #2773 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Ein Dornenbusch, ja, er hatte mitten in einen stachligen Dornenbusch gelangt. Gut, dass er meistens Handschuhe trug. In diesem Fall bestanden sie aus seiner eisigen Ruhe. Für die Dauer einiger Sekunden hielt Frost dem Druck der Frau stand, dann schwenkte er den Eisbrecher zur Seite. Des Widerstandes beraubt, taumelte sie zur Seite, fing sich jedoch gleich wieder. "Frost", stellte sich der Waffenmeister kurz angebunden vor. Der Eisbrecher beschrieb einen weiten Bogen um dann als silbriger Blitz zurückzukehren. Klirrend krachten die beiden Klingen erneut aufeinander, als die Fremde ihr Kurzschwert in die Höhe riss. "Niemand besonderes. Nur ein einsamer Wanderer, der ziellos durch die Lande streift." Sirrend schmiegten sich die Schwerter aneinander, glitten funkensprühend aneinander ab und kamen schließlich wieder frei. Gelassen trat Frost einen Schritt zurück und hielt die Fremde mit spielerischen Schlägen auf Distanz. "Und ihr glaubt, dass es euch besser gehen wird, wenn ihr auf eine arme, altgediente Klinge eindreschen könnt?" Urplötzlich sprang der Waffenmeister nach vorne. Das Kurzschwert glitt an der Schneide des Eisbrechers ab und wurde schließlich von den ausladenden Parierstangen aufgefangen. Ein kurzer Ruck ließ die beiden Waffen verkanten. "Euer Bein wird sich sicherlich noch bei euch bedanken. Tragt ihr eigentlich auch einen Namen? Oder versucht ihr euch namenlos durch das Leben zu pieken?" |
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13.05.2003, 20:28 | #2774 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Auch der Eisbrecher verschwand mit leisem Sirren in seinem ledernen Ruhebett. Beiläufig ließ Frost seinen Mantel über die beiden Schwertgriffe fallen. Dann wanderte er mit ruhigen Schritten zu einem kleinen Mauervorsprung, um sich dort niederzulassen. "Ihr wollt nach Khorinis?", fragte er mit seiner leisen, geisterhaften Stimme die er meist aufzusetzen pflegte, wenn er fast allein war. "Nun, da habt ihr ein gutes Stückchen Weg vor euch. Und kein ungefährliches." Frosts Hand löste sich aus dem Faltengebirge seines Mantels und wies auf die Gipfel, die den Göttersitz wie einen Krank umrahmten. "Das sind die Luzkanzacken. Der größte Teil von Gorthars Süden wird von diesem Gebirge eingenommen." Die Hand es Waffenmeisters senkte sich, um in einer seiner Manteltaschen zu verschwinden. "Diese Siedlung gehört den Arbeitern, die versuchen den Bergen sein Erz zu entreißen. Die Hauptstadt ist mehrere Meilen entfernt. Zudem müsstet ihr abermals das Schlachtfeld überqueren." Sein Kopf ruckte in Richtung von Saturas verletzten Bein. "Mit dieser Verletzung könntet ihr ernsthafte Probleme bekommen. Nicht nur das Schlachtfeld stellt eine Gefahr dar, ebenso die vielen Banditen. Vielleicht habt ihr ja sogar Glück und trefft auf ein paar Orks." Der Krieger wandte seinen Kopf ab und sah zu dem Haus zurück, aus dem noch immer die Geräusche des Festes drang. "Von Zeit zu Zeit schicken die Arbeiter ihre Händler los, um ihre Waren in der Stadt loszuwerden. Falls ihr es wirklich eilig habt, könntet ihr den Ältesten fragen wann die nächste Karavane loszieht." Frost Blick wanderte zurück zu Satura. Einige Sekunden lang verharrte er auf der jungen Frau, abschätzend, berechnend. "Doch solltet ihr besser vorsichtig sein. Erinnert ihr euch an die Nacht auf dem Schlachtfeld? Dieser Kerl der euch angegriffen hat... sein Name ist Tak. Mit Sicherheit ist er noch immer am Leben. Und wie ich ihn kenne, sucht er nach euch und eurem Freund. Falls er euch aufspüren sollte..." Der Waffenmeister brach ab. Sein Blick bohrte sich direkt in Saturas. "Was will er von euch? Er sagte zu mir, dass ihr über Wissen verfügt, das der Inquisition auf keinen Fall in die Hände fallen darf. Was ist es? Warum will er euch unbedingt töten?" |
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13.05.2003, 21:06 | #2775 | ||||||||||||
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Die Stirn des Kriegers wurde von tiefen Furchen durchzogen, als er seinen Kopf in den Nacken legte und in den klaren Sternenhimmel starrte. "Nichts gegen eure Kampfkünste, aber ich bin mir sicher, dass sich Tak von eurer Klinge beeindrucken lassen wird." Der Krieger sog die kühle Nachtluft ein und schloss die Augen. "Tak weiß, wie man schnell und effizient tötet. Und wie er dabei selbst am Leben bleibt. Unterschätzt ihn und ihr seid schneller tot als ihr überhaupt mitbekommen habt, dass er hinter euch stand." Traurig schüttelte Frost den Kopf. "Nein, haltet euch von ihm fern wenn euch etwas an eurem Leben liegt. Ich weiß nicht was in ihn gefahren ist, aber in seinem jetzigen Zustand ist er überaus gefährlich." Frost rutschte ein Stück nach hinten und lehnte sich gegen die Hauswand. Die Schatten des Hauses verschluckten sein Gesicht und eien Teil seines Oberkörpers. "Die Menschen hier sind keine Krieger. Sie wissen nicht, dass Tak hinter euch her ist. Falls sie euch begleiten, könnte es ihren Tod bedeuten. Sie haben euch das Leben gerettet. Ich weiß nicht, ob ihr ihnen so danken solltet. Doch wenn ihr alleine reist, seid ihr so gut wie tot. Und dann," Frost lehnte seinen Kopf gegen die kalte Mauer und blickte abermals zu den Sternen hinauf, "hätte ich mich umsonst mit der Inquisition angelegt." |
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