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[GM] In den Wäldern der neuen Kolonie
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13.04.2002, 19:23 #176
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Frost schlug langsam die Augen auf. Sein Schädel fühlte sich an als hätten sich ein paar Streitwagen auf ihm ein Rennen geliefert. Er lag mit dem Gesicht auf dem kalten Felsboden. Er schmeckte den eisenartigen Geschmack von Blut und ein ungewohntes Gewicht drückte seinen Körper zu Boden.
Mit etwas Mühe stemmte der Krieger seine Arme in den Boden und kam stöhnend auf die Beine. Ein mehr als armdicker Holzbalken polterte lautstark von seinem Rücken herunter auf den Boden.

Frost versuchte sich an die letzten Sekunden vor seiner Bewusstlosigkeit zu erinnern. Das einzige, das er noch klar wußte, war dass eine weitere der Holzkonstruktionen in sich zusammengefallen war. Dem heftigen Kopfschmerz nach zu urteilen musste ihn einer der Balken am Kopf getroffen haben. Ein Glück dass er den harten Schlag überhaupt überlebt hatte....

Sichtlich benommen hob der Krieger den am Boden liegenden Eisbrecher auf und wankte auf die Gruppe der Gardisten zu. Die Orks wurden immer weiter zurückgedrängt, doch Frost wollte nicht riskieren, dass ihn einer der Grünlinge in seinem jetzigen Zustand stellte.
13.04.2002, 21:57 #177
Burath
Beiträge: 3.896

Blutige Schleier zogen durch die hitzige und schweißtreibende Höhlenluft wie ein glühendes Stück Eisen und brachten funkelnde Perlen in die Gesichter der schwertführenden Kämpfer. Stahl blitzte in diesem Gemisch aus rotschweren Rüstungen und grünbraunen Muskalpacketen, spitze Holzsplitter schwirrten wie kleine pfeifende Geschosse durch die Luft und Funken sprühten von den aufeinandertreffenden Waffen. Ein Lärm wie hundertfacher Donner, bestehend aus Kampfgeschrei und Waffengeklirr, trommelte in Gnats Ohren als er mit einem verbissenen Grinsen seinen Zweihänder ruckartig
aus dem leblosen Körper eines Orks zog und sofort zu einer weiteren Sprungattacke ansetzte in der er die Klinge bogenförmig kreisen ließ und sie bis zur Hälfte im Hals eines grünen Kriegers versenkte. Mit einer zugartigen Bewegung trennte er noch den Kopf vom Rumpf und wich geschickt einer ansprudelnden Blutfontaine aus die sich brennend in den Augen eines anderen Orks niederließ. Verwirrt schnaubte und brüllte der grüne blinde Krieger dann brachen auch schon vier silberne Spitzen durch seinen Leib, den lederbraunen Wamms und schwemmten einige Gedärme heraus die sich platschend auf dem bereits blutgetränkten Boden vermischten.

Ein kräftiger Schwung riss rote Streifen in die Oberkörper einiger anstürmender Orks und warf sie zurück. In einer tänzelnden Bewegung
rollte sich Gnat nach hinten und kam knieend wieder zu Halt. Das blankgeschliffene und fein verzierte aber nun blutüberströmte Schwert senkrecht nach unten gestreckt, hinter sich andere Gardisten wissend die sich neu formiert hatten. Keinem war entgangen das die Schlacht den ersten Verlust gefordert hatte. Aber eines war sich Gnat sicher. Dieser Tod war nicht sinnlos. Nein er war ehrenvoll und würde zur Rettung zweier Leben dienen. Für unseren Kameraden!!! brüllte Gnat und hechtete wieder nach vorne. Zustimmendes und begeistertes Gebrüll dann brach die Schar keilförmig durch die nun eingeschüchterten Reihen der Orks und metzelten alles nieder was auch nur im Weg stand.

Stahl fraß sich durch die klobigen Leiber, rissen Gedärme heraus und
eine Gischt aus Blut und Knochensplittern erfüllte die Luft. Jetzt
waren die Gardisten im wahren Blutrausch. Unaufhaltsam preschten sie durch die Gegnermassen, streckten alles mit eisiger Kälte nieder und zuckten dabei nicht einmal mit der Wimper. Sie waren keine einzelnen Kämpfer mehr. Nein sie waren ein Kollektiv, ein Pfeil der sich tödlich durch die Masse bohrte und diesen wie ein Sandkorn zerbarsten ließ. Ein heftiger Tritt in die Kniekehlen eines Orks der ihn zum Fallen brachte aber auch Gnat durch diese Bewegung zu Boden ging. Vor ihm türmte sich ein Ork auf und grunzte mit überlegener Sicherheit doch wandelte sich dieser entschlossene, siegessichere Blick plötzlich in pure Verzweiflung als eine riesige Klinge seinen Bauch in zwei Hälften teilte. Gnat brauchte gar nicht genauer hinsehen.
Es war das Schwert Asgarn. Die heilige Klinge des Gardeführers der grinsend auf Gnat hinabsah und ihn mit einer Handbewegung wieder nach oben zog. Gnat nickte nur lächeln doch blieb keine Zeit für weitere Nettigkeiten. Eine Volldrehung in der er eines seiner Wurfmesser zog und dieses in einer lockeren Bewegung einem Ork entgegenwarf. Das fliegende Messer wurde von einem leisen aber hörbaren Pfeifen begleitet dann bohrte es sich in des orkischen Kriegers Kehle. Blut sprudelte aus seinem Mund dann verstarb der letzte Lebensfunken in seinen Augen.

Weg da!!! brüllte jemand von hinten. Ohne weiter darüber nachzudenken sprangen die Gardisten zur Seite und gingen hinter Holztrümmern die teilweise wie Statuen emporragten in Deckung. Noch verwirrter schauten die Orks über diese anscheinend plötzliche Wendung des Kampfes. Doch dem war nicht so. Aus den vom Schweiß unterlaufenden Augen erkannte Gnat Champ und Don wie sie nebeneinander standen und jeder einen anderen Zauber zu wirken begann. Als erstes trat Champ nach vorne, streckte die Hände in einer ruckartigen Bewegung worauf etwas Unsichtbares die letzten Orkkrieger
meterweit nach hinten warf. Der Windstoss wie Gnat mittlerweile wusste. Doch was wollten die beiden erreichen? Kurz darauf sollte die Antwort folgen. Nun trat auch der geheimnissvolle Don nach vorne. Sein weißes Haar wirbelte und kreuselte sich dann warf er die schwarze Kugel, die er zwischen seinen Händen geformt hatte, mit einem verbissenen Blick in Richtung Orks. Ein pfeifender Knall der die Menschen zwang die Ohren zu schützen erschütterte die gesammte Umgebung und brachte den Boden zum Beben. Das flüssige, kochende Metall in den Schmelzbecken begann überzuschwappen, warf feurige Fontainen und plötzlich lag alles in einem grellen orangenen Licht.
Doch nicht lange hielt dieser Zustand. Totale Schwärze überall kurz darauf. Eisiger Hauch der jedem Krieger einen kalten Schauer über den Rücken jagte und und beängstigend wirkte. Ein dröhnender Knall holte alle in die reale Welt zurück. In den Massen der Orks explodierte die Kugel, verschlang alles im Umkreis und ließ nichts als einige Rauchschwaden zurück.

Nur wenige Orks hatten diesen Angriff überlebt und starrten völlig entsetzt auf ihre verlorenen Krieger. Panik ergriff sie und mit aller Hast stürmten sie davon. Suchten das Weite und wollten nichts anderes als überleben. Gnat verwunderte dieses Verhalten doch war hier kein Platz für Gnade. Nein der gefallene Kamerad würde mit aller Härte gerächt werden. Alles auf! ertönte es durch die Reihen der menschlichen Krieger. Holzbalken und Bretter wurden beiseite geschoben und mächtige Gestalten erhoben sich. Sie sollen büßen brüllte Gnat mit grimmiger Mine, löste eine lederne Schnalle am Rücken und zog die schwere Armbrust über die Schulter. Der Schaft presste sich an die Schulter, ein Bolzen wurde eingespannt und der Finger streichelte sanft den Abzug. Ein Auge geschlossen, mit dem anderen das Ziel fixierend kniete er am Boden und blickte in die Richtung der davonrennenden Orks. Doch er war nicht der einzige.
In einer Reihe knieten nun mehrere Gardisten, hatten die Armbrüste gezückt und zielten auf die bald toten Orks. Synchron zerschnitten die Bolzen die Luft, flogen unaufhaltsam ihrem Ziel entgegen und bohrten sich in die verschiedenen Rücken der grünen Monster die in einem sterbenden Laut zu Boden gingen.

Einen Moment lang war alles ruhig. Keiner wagte nur einen Ton über die Lippen zu bringen doch mit einem weiteren Atemzug brachen Siegesschreie und Gebrüll das Schweigen. Die Schlacht war gewonnen.
Jeder Gegner lag tot am Boden oder war in dem flüssigen Metall geschmolzen. Sie hatten gesiegt und eine blutige Spur hinterlassen.
Die Motivation war mit einem Male gestiegen und überschattete die Erschöpfung die allen in den Gliedern lag. Der Geruch von Kampf, Schweiß, Tod und verbranntem Fleisch drang in ihre Nasen und brachte Übelkeit doch achtete jetzt keiner mehr darauf. Durch ihre heftig pulsierenden Adern flossen die Glückshormone und zwangen jeden zu einem erfreuten Aufschrei. Ja sie hatten es geschafft. Bald hätten sie ihr Ziel erreicht.
13.04.2002, 22:11 #178
Superluemmel
Beiträge: 3.057

An einer der Felswände zusammengesunken, saß der Krieger in seiner mattschwarzen Rüstung. Ein kleines Bächlein aus Blut lief an seinem Unterarm entlang und tropfte auf den Boden. Wo der rote Lebenssaft jedoch die schwarzen Panzerplatten berührte, da verschwand er einfach, so als würde er aufgesogen werden.
Der Schwertgriff des Eisbrechers lag immer noch in den kraftlosen Fingern von Frosts Rechten. Nur verschwommen konnte er wahrnehmen, wie die fliehenden Orks durch den Bolzenhagel der Gardisten niedergestreckt wurden. Irgendein häßlicher, kleiner Gnom schien in Frosts Schädel mit einem Schmiedehammer auf alles einzudreschen, was er finden konnte.
Frost dachte über Meditate und Ahram nach. Ob die beiden auch solche Kopfschmerzen hatten? Hoffentlich nicht, denn Frost wollte so etwas niemanden zumuten.
14.04.2002, 01:05 #179
PropheT
Beiträge: 3.117

das pochende herz schoß adrenalin in jede zelle seines körpers.der anblick, des bis zur unkenntlickkeit verstümmelten,besiegten wesen,das in einem stinkenden haufen aus blutigem fleisch,vor ihm kauerte,ließ ein unheimliches und befremdliches funkeln,ein bessesenen glanz in den augen des magiers aufkeimen.

prophet bemerkte, wie ihm bei dem gedanken an den vorangegangenen kampf, ein hämisches grinsen über das rußbedeckte gesicht huschte.

in eine wilde rasserei versetzt,blickte sich der magier nach neuen gegnern um ,die die macht seiner dunklen magie und den stahl seiner klinge schmecken sollten.
prophets geist und körper war nun von einer blinden kampfeswut durchtränkt,die jede aufkommende vernunft oder natürliche menschliche angst sofort im keim erstickten.

der magier konnte aber unmittelbar niemanden ausmachen und rannte von euphorie gepackt, dem kampfgetöse entgegen,bei dem er auch seine gefährten vermutete....
14.04.2002, 16:34 #180
Sharak-Kerush
Beiträge: 11

Krachend fuhr der Schmiedehammer auf den glühenden Stahl, drückte ihn gegen den Amboss. Funken sprühten zu den Seiten weg, fielen zischend zu Boden, wo sie langsam auskühlten. Wieder hob Zaf seinen Arm, ließ sein Werkzeug herniedersausen, schon lange war er in einen monotonen Rhythmus verfallen, das regelmäßige Zischen des nahen Hochofens gab den Takt vor. Neben ihm arbeiteten seine Brüder, ließen den Hammer auf den Aboss krachen. Sie alle gehörten dem Schmiedegeschlecht an, Zaf verstand nicht viel von der Kunst der Hexerei, doch er wusste dass die herrin sie irgendwie erschaffen hatte. Die Herrin war seine Göttin. Sie hatte damals gesagt dass die Schmiederasse eine sehr wichtige Aufgabe hatten, denn sie stellten die Waffen für die Krieger her. Zaf war stolz ein Schmiedeork zu sein. Wieder hob er seinen Hammer, stierte konzentriert auf die grobe, glühende Klinge vor ihm. Die Hitze war enorm, doch er hatte sich schon vor Monaten daran gewöhnt. Bald würde ein neues Schwert bereitstehen, ein weiteres Mordinstrument für die Sharak-Kerush. Bald würde...

Donnernd erzitterte die gewaltige Flügeltür am Ende der Halle. Als Zaf sich umwandte sah er wie einer der beschlagenen Torflügel mit einem ohrenbetäubenden Knall aus den Angeln flog, Holzsplitter flogen durch die Luft, prasselten auf den warmen Felsboden. Verwirrt traten die Schmiede von ihren Ambossen zurück, blickten irritiert Richtung Torbogen.

Eine schwarze Gestalt trat aus dem Fackelschein, sein schuppiger Körper warf einen langen Schatten in die große Höhle. Zaf sah blaue Augen in einem finsteren Gesicht blitzen, sah schreckliche Wunden, tiefe Schnitte und Verbrennungen, doch gleichzeitig sah er die Kraft, sah die Anspannung der straffen Muskelstränge. Der Gefangene war ausgebrochen!

Die Erkenntnis traf die orks wie ein Schlag, sofort hoben sie ihre Hämmer, stapften knurrend und fauchend auf den finsteren Eindringling zu. Langsam, ohne Eile ging dieser in eine geduckte Haltung, die schwarzen Lippen schoben sich zurück, entblößten lange, scharfe Reißzähne. Getrocknetes Blut bedeckte die Mundwinkel des Monstrums, die schuppige Brust hob sich, die Bestie füllte sie mit Luft, dann dröhnten die Trommelfelle der Orks unter einem gewaltigen Gebrüll, ließ sie mit schmerzverzerrten Grimassen zurücktaumeln. Noch ehe die Schmiede sich wieder sammeln konnte schoss der Gefangene nach vorn, ein dunkler Schemen, gestaltgewordene Schwärze.

In einem Lärminferno aus dem Zischen des Hochofens, dem metallischen Krachen der Hämmer und den agonischen Schmerzensschreien der Schmiedewesen trafen die Gegner aufeinander. Der Kampf begann...
14.04.2002, 18:31 #181
Ahram
Beiträge: 612

Ein schleimiges Röcheln entwich der rauhen Orkkehle, blutüberströmt sackte das Wesen zusammen. Straffe Muskelstränge wurden gespannt, Sprungelenke drückten sich durch, ein schwarzer Körper schoss durch die Luft, setzte über das Knäuel der anrückenden Schmiede hinweg, landete mit katzenhafter Anmut im Rücken der Bestien.
Scharfe Hornkrallen zerschnitten die Luft, gruben sich tief in zähes Fleisch, rissen dicke Hautfetzen aus den schreienden Körpern. Eisblaue Augen drehten sich in ihren finsteren Höhlen, beobachteten die Kontrahenten, gaben die Informationen an den dunklen Jäger weiter.

Wieder sprang Ahram zurück, brachte mehrere meter zwischen sich und die Monstren. Sein brustkorb hob und senkte sich in einem wilden Stakkatto, das Dämonenherz pumpte unheiliges Blut durch die komplizierten Adernsysteme des Exmagiers, versorgte die unzähligen Muskelpatien mit Energie. Die Orks hoben ihre Hämmer, ohrenbetäubende Kampfschreie
entwichen ihren Mäulern, Geifer troff von den dicken Unterlippen. Schon waren sie heran, schwangen ihre Werkzeuge dem Feind entgegen. Krachend schlug Metall auf Stein, die klobigen Waffen splitterten kleine Steinfragmente aus dem Hallenboden. Schabend fuhren die Knochenklingen zwischen den hornigen Hautlappen hervor, der Brustkorb des Exmagiers
hob sich, mit donnerndem Gebrüll stürzte er sich in die Menge, seine Waffen zerfetzten grüne Haut wie brüchiges Pergament, tief gruben sie sich in die Eingeweide der Angreifer, seine Zähne hatte der Dämonenmensch gefletscht, schappte wie ein Tier nach den grobschlächtigen Gesichtern, die starken Kiefermuskeln zermalmten Schädelknochen, dunkles Blut sprudelte aus dem
Kopf eines unvorsichtigen Schmieds, Nase, Augen und Oberkiefer zerbrachen zu einer widerlichen Masse, Ahram spuckte die Überreste achtlos auf den Boden, wieder spannten sich die Beinmuskeln, wieder katapultierte er sich durch die Luft, betrachtete mit seltsamer Faszination die Bestien unter ihm hinweggleiten, dann war er schon wieder auf dem Boden, die Augen ruhten auf
einem etwas dicklichen Ork. Ehe dieser realisierte was mit ihm geschah wurde er von unerbittlichen Pranken gepackt, die Krallen zerschnitten seine Haut, die Armmuskeln traten überdeutlich hervor, das Gesicht des Exmagiers war wutverzerrt als er den massigen Körper über den Kopf hob, wuchtig warf er ihn in die Gruppe seiner Brüder, welche von den Füßen gerissen wurden,
krachend zu Boden polterten. Der Jäger nutzte die Sekunden der Verwirrung, sein Körper ruckte nach vorn, die klauenbewehrten Zehen schabten über den Fels, dann stießen sie sich ab, verkrallten sich in einem der hölzernen Stützpfeiler, elche das Gerüst eines riesigen Stahlkessels trugen. Ahram hatte schnell erkannt dass flüssiger Stahl in diesen Behältnissen erhitzt wurde,
dampfend und brodelnd glühte das flüssige Material dem Dämonenmenschen entgegen, die Luft flimmerte, die Hitze stach in den Augen.

Fest krallen sich die schwarzen Hände und Füße in das Holz, behende erklomm der Exmagier den Pfeiler, wuchtete sich federnd auf die Oberkante des Gerüstes. Unter ihm brüllten die Orks, schwangen ihre Hämmer, versuchten ihrer Beute zu folgen. Ihre einfachen Geister realisierten nicht was der finstere Krieger plante. Ruhig, ohne Eile erhob er sich, straffte seinen Körper, seine kalten
Pupillen blickten gefühllos auf die tobende Masse hinunter. Orks, was waren sie doch für eine verabscheuungswürdige Art. Bilder und Gefühle blitzten durch den Kopf des Exmagiers, wieder spürte er den Schmerz der glühenden Metallstäbe. Sie hatten es verdient zu sterben.

Ahrams Pranken fassteb um die oberste Kante des Stützpfeilers, seine Füße stießen sich ab, schwangen durch die Luft, knallten kraftvoll gegen das stabile Holz. Staub und ein paar feine Splitter rieselten zu Boden, doch noch hielt die Konstruktion. Wieder spannte Ahram seinen Körper, stieß sich ab, erneut kollidierten die Füße mit dem Pfeiler, immer wieder donnerte der Dämonenmensch mit
aller Wucht gegen das Gerüst, seine Miene ein steinernes Abblid des Hasses. Risse begannen das Holz zu durchziehen, größere Splitterteile brachen aus dem Pfahl, immer mehr Faserstränge zerbarsten unter den kraftvollen Tritten. Dann brach die Konstruktion. Der Pfeiler knickte zur Seite, noch hielt er den kessel, doch jede Sekunde würde er vollends entzwei brechen, den bedrohlich schwankenden
Kessel zu Boden poltern lassen. Unter Ahrams Füßen begannen die Orks zu erkennen welchens Schicksal der entflohene Gefangene ihnen zugedacht hatte, eine Welle der Panik ging durch die Reihen der Schmiedewesen, die Ersten setzten zur Flucht an während der Rest nur gelähmt auf den Pfeiler starrte.

Ein letztes Mal trat Ahram gegen das Holz, stieß sich kräftig mit den Füßen ab, katapultierte seinen Körper durch die Luft. Seine ledrigen Füße berührten im selben Sekundenbruchteil den Boden wie der Pfeiler nachgab. Ein furchtbares Ächzen dröhnte durch die Halle, Holzsplitter rieselten zu Boden, dann bebte die Erde, ein gongartiger Ton ließ die trommelfelle des Dämonenmenschen schmerzhaft erzittern,
es fühlte sich an als wäre eine gigantische Glocke direkt neben ihm geschlagen worden. Ahram hatte keine Zeit zum Denken. Er wusste woher dieser Laut kam, noch einmal mobilisierte er sämtliche krafreserven, keuchend hechtete er über den warmen Felsboden, einem dunklen Schemen gleich, sein kreislauf arbeitete auf Hochtouren, behende setzte er über verstümmelte Orkleichen, umgestürzte Ambosse oder
zersplitterte Holzfragmente. Endlich erreichte er die gegenüberliegende Felswand, ein letztes Mal spannten sich die mächtigen Sprungmuskeln, Ahram katapultierte sich nach oben, seine Hornklauen schlugen sich krachend in das Gestein. Reglos hing er an der Höhlenwand, die panischen Schreie der orks drangen an sein Orh, Ahram spürte wie der geschmolzene Stahl seine Fußballen erwärmte, das orangene Glühen
war nun allgegenwärtig. Die Orks würden leiden, jaaaa...
14.04.2002, 20:46 #182
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Mit einem Mal war alles ruhig. Frost schlug wieder langsam die Augen auf. Kein Zweifel, die Schlacht war vorüber. Totenstille herrschte über dem Schlachtfeld, wurde nur ab und zu von den Schmerzensschreien der Verundeten durchbrochen.
Die Gardisten hatten sich in der Nähe eines großen Portales versammelt und schienen sich von dem anstrengenden Kampf zu erholen und ihre Verwundeten zu versorgen. Abseits der Gruppe regte sich nichts. Rauchwolken trieben in der Schlucht, legten sich wie ein Leichentuch barmherzig über die reglos daliegenden Kadaver der Orks. Von Zeit zu Zeit stieg Dampf zischend aus einem der Schmiedekessel auf und trieb in Richtung Himmel.
Überall lagen Holzsplitter herum, die Reste der Stützbalken ragten wie das Gerippe eines gigantischen Urzeitmonsters in die Höhe. Kleine Bäche aus Lava floßen die Felsen hinab, teilweise war das Felsgestein durch die enorme Hitze geschmolzen und bildete nun eine glasartige Oberfläche.

Langsam legte sich der Staub, welcher das gesamte Schlachtfeld wie Nebel bedeckte und gab den Blick auf die Opfer des Kampfes frei. Die kleine Schlucht glich einem Friedhof. Der Boden war übersät von den teils übelst verstümmelten Leichen der Orkschmiede. Es war das Antlitz des Todes, welcher jede Schlacht nach dem Ende heimsuchte. Der Boden war rot von Orkblut und in Mulden im Boden bildeten sich größer werdende Pfützen.
Die Luft war erfüllt von dem Gestank nach Tod und Blut. Frost hasste diesen Anblick, hatte er ihn doch schon viel zu oft gesehen. Der Krieger tötete nicht aus Freude sondern versuchte, wann immer es ging zu verhindern, dass sein Feind starb. Doch diese Orks kannten keine Gnade und so wurde ihnen selbige auch nur selten gewährt.
Auch dieser Kampf war gnadenlos geführt worden, sogar diejenigen, die fliehen wollten waren niedergeschossen worden. Frost hätte die Orks ziehen lassen, denn es lag keine Ehre in dem Tode der Orks. Doch er war nicht der Befehlshaber der Gardisten und es waren nicht seine Männer gewesen, die bei dem Kampf ihr Leben riskiert hatten. Früher hätte er wahrscheinlich genauso reagiert, war es doch einst seine Aufgabe gewesen, kleinere Feindverbände aufzuspüren und aufzureiben.
Doch diese Tage waren gezählt und die Zeiten hatten sich geändert.
14.04.2002, 20:52 #183
Sharak-Kerush
Beiträge: 11

Schreiend ließ Zaf seinen Hammer fallen, sein massiger Körper ruckte herum, keuchend und schnaubend rannte der Ork davon. Schweiß rann ihm in dicken Tropfen von der Stirn, sein Geist überschlug sich vor Panik. Der Kessel stürzte! Der dröhnende Lärm des Aufpralls ließ zafs Herz einen schmerzhaften Sprung machen, der Schmied strauchelte, konnte sich doch noch einmal abfangen. Seine Augen waren auf das zerstörte Kerkerportal gerichtet, wenn er es schaffen würde, die Stufen zu erreichen, könnte er sich in den Verliesen vor der heißen Glut erretten.
Hinter ihm hörte er seine Brüder brüllen, es zischte und fauchte, der Geruch nach verbranntem Fleisch vermischte sich mit dem rauchigen Aroma schmelzenden Metalls. Ein schwarzer Schemen schoss an Zaf vorbei, streifte den Schmied an der Schulter, es fühlte sich an als hätte ein Ochse ihn getreten, seine massige Gestalt wurde zur Seite geschleudert, ein stechender Schmerz zuckte durch Brust und Oberarm, wuchtig krachte Zaf gegen die nahe Felswand, hart schlug sein gesicht gegen den Stein, benommen sackte der Handwerker zu Boden. Sein Schädel dröhnte,
bunte Ringe tanzten vor den geschlitzten Augen, brannten sich schmerzhaft auf die Netzhaut.

Zaf wischte sich mit der Hand über die Lider, versuchte seine Umgebung zu erkennen. Warum klammerte sich dieses Wesen an den Fels? Schon im nächsten Sekundenbruchteil wurde Zafs Frage beantwortet, als er den Kopf wandte sah er eine waberne Welle aus purem Feuer auf sich zurasen. Die Intensität der Glut war so enorm, dass der Ork die Augen schließen musste, schlagartig stieg die Temperatur, Zaf kam nicht mehr dazu sich aufzurappeln, bevor er auch nur einen Finger gerührt hatte überrollte die Stahlwelle den Schmied, sein Fleisch schmolz binnen Sekundenbruchteilen,
Knochen, Eingeweide und Haar löste sich auf, verbrannte in den höllischen Schmiedefeuern. Seine Brüder hatten nicht mehr Glück, ihre Schreie gellten durch die Höhle, brachen ruckartig ab, wenn der Flüssigstahl ihre Kehlen umspülte, das kurze Leben der Arbeiterwesen beendete. Wabernd und dampfend legte sich die Glut wie ein roter Teppich über den Hallenboden, die Hitze war unerträglich, die Steinstufen selbst begannen sich zu verflüssigen. Ein einziges Wesen hatte dieses Inferno überlebt, im geisterhaften Feuerschein des Feuersees konnte man einen schwarzen Schemen ausmachen,
behende kletterte er die Wand entlang, verschwand schließlich in einem der kleineren Seitenausgänge, überließ die Schmiede der Stille des Todes...
14.04.2002, 21:01 #184
Ahram
Beiträge: 612

Langsam lösten sich die Krallen aus dem Felsgestein, patschend berührten ledrigen Füße den harten Steinboden. Gelenke knackten vernehmlich als Ahram seine schwarzen Glieder streckte, gelassen lehnte er sich an die Wand des Korridors, die eisblauen Augen verschwanden für einige Sekunden unter den dunklen Lidern, der Exmagier atmete mehrmals tief durch, er fühlte wie sich sein Herz langsam beruhigte, sein Blut strömte in ruhigen, kräftigen Stößen durch die Venen, der Dämonenmensch spürte seine Kräfte zurückkehren. Ohne Eile schritt er den Gang entlang, die vielen Fackeln an der Wand
ließen den Schatten des ehemaligen Gefangenen tanzen. Die klaunenbewehrten Pranken öffneten und schlossen sich immer wieder, die nasenflügel blähten sich sichtbar. Ahram witterte Orks, sie waren überall. Langsam bog der Exmagier um die Ecke, spähte in den leeren Korridor. Sollten sie nur kommen, er hatte noch eine Rechnung zu begleichen, mit ihnen und ihrer Herrin, niemand würde überleben, sie würden alle bezahlen...

Vor einer eisenbeschlagenen Tür kam der Exmagier zum Stillstand, nachdenklich fuhren die scharfen Hornkrallen über das Holz. Ahram prüfte seinen Geist. Etwas war hinter dieser Tür, etwas Vertrautes... Mit einem ohrenbetäubenden Knall flog die Tür aus den Angeln, zerbrach in ihre Einzelteile, allein die stählernen Überreste blieben im Rahmen hängen. Der angrenzende Raum war groß, trübes Fackellicht spiegelte sich in den Klingen von Lanzen, Schwertern und sonstigen Waffen. Eine alte Streckbank rostete in einer Wandecke vor sich hin, der Geruch des Todes lag in der Luft. Tod? Nein, etwas anderes
mischte sich zwischen die beißenden Aromen von jahrealtem Staub und verwestem Fleisch. Die leicht floureszierenden Augen schweiften durch die Halle, blieben an einer dicken Eisenkette an der Decke hängen, folgten ihrem Verlauf die Wand entlang bis hin zu einer zierlichen Gestalt. Die Pupillen des Exmagiers blitzten kurz auf, Wut und Hass loderte in der finsteren Iris. Ein weiteres Opfer der Orks, verkrümmt hing die Person in den Ketten, ihre Arme standen seltsam nach hinten ab, ihr Kopf baumelte leblos in der Luft. Ohne Eile trat der Exmagier näher, er würde das arme Geschöpf nicht in den Fesseln hängen lassen,
er selbst hatte diese Art der Gefangenschaft nur allzu gut kennengelernt. Mit jedem Schritt wurde der Dämonenmensch unsicherer, seine Nasenflügel blähten sich immer wieder. Er kannte diesen Geruch...

Die rechte Pranke griff bedächtig nach vorn, fasste behutsam unter das Kinn des Gefangenen, hob den geschundenen Kopf etwas an, blickte in ein furchtbar verunstaltetes Antlitz. Es handelte sich zweifellos um eine Frau, doch ihr Gesicht war zugeschwollen, kleine Blutrinnsale liefen aus länglichen Platzwunden an der Stirn über die bläulich gefärbten Wangen. Ahram brachte seinen Kopf näher an die Gefangene heran, sein Blick musterte ihre Züge mit chirurgischer Präzision. Die Lungen füllten sich, das vertraute Aroma war nun ganz deutlich. Es roch nach...
Mit einem überrschten Stöhnen taumelte Ahram einen Schritt zurück, starrte ungläubig auf die geschundene Frau. Die Erkenntnis schlug ein wie ein Blitz, durchzuckte jede seiner Fasern, der gesamte Geist des Exmagiers zog sich schmerzhaft zusammen, glühte in heißer Agonie. Diese halbtote Person war seine Gefährtin, die Magierin Meditate.

Das erste Mal seit seinem Erwachen wich die Kälte aus dem Blick des Dämonenmenschen, die blauen Pupillen würden wässrig, die Lippen begannen zu beben, mit zittrigen Händen fuhr er seiner Freundin durch das geschwollene Gesicht, strichen über die geschlossenen Augenlider. Plötzlich wurden seine Bewegungen hektisch, fest schlossen sich die Pranken um die Eisenketten, Ahram schluchzte, riss an den Stahlgliedern, seine Armmuskeln traten hervor, ein ziehender Schmerz zog sich von den Handgelenken bis hin zu den schuppigen Schultern. Er würde seine Gefährtin befreien, sie würde keine Minute länger dort hängen bleiben.
Der Mund des Exmagiers öffnete sich, ungehemmt schrie er seine Wut, seinen Schmerz hinaus während er mit aller Macht an der Kette zog. Ächzend gaben die Glieder nach, die Fessel zersprang, mit hellem Geklirr landeten die Bruchstücke auf dem Steinboden. Auch Meditate fiel nun haltlos auf den Fels, sofort sank der Dämonenmensch an ihre Seite, rollte sie auf den Rücken, legte ihren Kopf in seine Hand, hob ihn leicht an, sein Ohr legte sich auf ihre Brust, sein ganzer Körper bebte, als er nach dem Herzschlag seiner Gefährtin horchte. Ja, er war da, schwach, etwas unregelmäßig, aber er war vorhanden. Langsam hob Ahram sein Haupt, unendliche Pein sprach aus seinem Blick, immer wieder musste er der Frau über das Gesicht streichen, als müsste er sie beruhigen, ihr versichern, dass alles gut würde. Das laute Tappen schwerer Lederstiefel riss den Dämonenmenschen aus seinen Gedanken, ruckartig wandte er seinen Kopf. Eine massige Gestalt stand in der Tür, ihr breites Antlitz zeigte dumpfe Überraschung. Es war ein Ork.

Etwas riss in Ahram, er sah nur noch diese Bestie, sie war es die verantwortlich für diese unglaubliche Schandtat war, sie und ihresgleichen! Kraftvoll stieß der Dämonenmensch sich vom Boden ab, mit tränenschweren Augen sprang er auf den Ork zu, donnerndes Gebrüll entstieg seiner Kehle. Der Exmagier ließ seiner Wut freien Lauf, mit unglaublicher Wucht traf die schwarze Faust das Gesicht des Feindes, scharfe Krallen zerfetzten die Bauchdecke des Monstrums. Ahram konnte sich mehr an sich halten, schreiend schlug er seine langen Rießzähne in den Hals des Orks, heißes Blut vermischte sich mit den salzigen Tränen des ehemaligen Gefangenen.
Der grobschlächtige Krieger stöhnte, das Leben wich aus seinem Körper, schwer sackte das Monstrum zu Boden, schwer atmend starrte der Dämonenmensch auf den Kadaver, schlug immer wieder auf ihn ein, zefetzte den Körper unter bebenden Schluchzern. Langsam, ganz langsam wandte er sich ab, seine gesamten Unterarme waren rot, platschend tropfte das Orkblut von seinen Fingern zu Boden. Kraftlos sank der Exmagier neben Meditate zu Boden, er fühlte sich leer, ausgebrannt. Er realisierte nicht, dass er sie mit dem Lebenssaft beschmierte, als die schwarzen Hände unter den zerbrachlichen Körper der Magierin fuhren, behutsam hob Ahram seine Gefährtin vom Boden, trug sie vorsichtig aus dem Raum, sein Blick ruhte ganz auf ihr, die Umgebung nahm er nur am Rande wahr. Er würde sie hier herausbringen, würde sie in ihr Bett im Kastell legen und sie gesund pflegen. Und wenn er auf dem Weg die Möglichkeit erhielt diesen verfluchten Turm mitsamt seinen Einwohnern zu zerstören, dann würde er diese Chance dankbar wahrnehmen...
15.04.2002, 08:38 #185
meditate
Beiträge: 6.868

meditate war in eine dimension geflüchtet, in der sie die reize der außenwelt nicht mehr wahrnahm. eine gnädige ohnmacht war ihr versagt, weil das schlangengift das langdauernd verhindert hatte.

trotzdem war es ihr gelungen, die reale welt hinter sich zu lassen. aus dieser welt holte sie etwas vertrautes, etwas, dass sich wie heimat anfühlte, wie geborgenheit, wie hoffnung. für einen moment sah sie zwei blaue augen, die nicht mehr dieses gefühl gnadenloser kälte vermittelten. andere augen, zärtliche augen.

wie konnten farben nur so unterschiedlich sein?

die wogen des schmerzes schlugen wieder über ihr zusammen. sie kannte diese augen. diese augen vermittelten wärme und hoffnung.

meditate stöhnte auf und schloss wieder die augen.
15.04.2002, 14:16 #186
Die Herrin
Beiträge: 50

Die Herrin stand in ihrem Raum und blickte ein bisschen ratlos umher. Sollte sie eingreifen? Der Dämonenmensch verhielt sich nicht so, wie sie es erwartet hatten. Sie hatte ganz fest damit gerechnet, dass er beim Anblick seiner Geliebten jedes menschliche Gefühl vergessen würde und der Hass den lächerlichen menschlichen Bodensatz aus ihm beseitigen würde.

Leider war alles anders gekommen. Ahram hatte die so köstlich bereitete Braut nicht in den Tod geschickt, denn sie hatte auch ihn nicht in den Tod gehen lassen. Dieses lächerliche Gefühl, dass die Menschlinge Liebe nannten, hatte ihn davor bewahrt.

Ein Interessantes Gefühl! Leider hatte sie keine Zeit dazu, der Erfoschung Zeit zu widmen. Sollte sie jetzt etwas gegen die Menschlinge unternehmen oder sie noch ein bisschen weiter gewähren lassen?

Ein bisschen konnte sie ja noch weiter zusehen. Wenn sie den Dämonenmenschen und sein menschliches Liebchen jetzt sofort mit dem Lavaregen hinwegfegen würde, dann würde sie einfach nicht genug über Liebe erfahren haben. Also wartete sie noch ein bisschen ab. Das Phänomen galt es noch ein bisschen zu erforschen.
15.04.2002, 14:45 #187
Bullit
Beiträge: 2.726

Mit einem schleimigen Geräusch gab der Brustkorb des Orks die lange Nordklinge frei, dunkles Blut tropfte vom stählernen Blatt, bildete kleine Flecken auf dem warmen Steinboden. Notdüftig wischte Bullit sein Schwert an der zerfetzten Kleidung des Schmiedes ab, steckte die Waffe wieder zurück in ihre Schlinge am Rücken des Gardeführers.

Es war still geworden in der riesigen Halle, hohl dröhnten die Schritte der Menschen von den gewaltigen Felswänden wieder. Der zersplitterte Boden war übersäht von grünlichen Kadavern, massige Körper lagen verkrümmt zwischen großen Holztrümmern, der Geruch nach Rauch und verbranntem Fleisch war allgegenwärtig. Langsam schritt der Nordmann zwischen den Leichen hindurch, seine Kollegen gesellten sich zu ihm, die Erschöpfung stand ihnen in die verschmutzten Gesichter geschrieben. Bullit sah einem Jeden aufmunternd in die Augen. Sie waren seine Jungs, er hatte die Verantwortung für sie übernommen. Hoffentlich war diese Mission das enorme Risiko auch wert, hoffentlich hatte sie der Erzbaron nicht allesamt in den Tod geschickt nur um den Arsch eines schuppigen Monsters zu retten...

Allmählich fand sich auch der Rest der Gemeinschaft ein, die Magier, der Baal, der Waldläufer. Kommentarlos hielten die Menschen vor einer enormes Flügeltür, die beschlagenen Holzbretter sahen sehr stabil aus. Wie sollten sie da bloß hindurchkommen. Sie könnten vielleicht...

Ein Gardist erklomm die breiten Steinstufen, legte seine Hände gegen einen der mächtigen Flügel, dann presste er seinen Leib gegen das harte Material. En leichtes Lächeln erschien auf dem kantigen Antlitz des Hünen als das Tor knarrend nachgab, bläuliches Licht ergoss sich auf die Felsstufen. Diese Orks waren Narren, was nützte eine Tür wenn man sie nicht verschloss?

Mit gezogenen Waffen betraten die Menschen den angrenzenden Raum, ihre Augenlider verengten sich zu schmalen Schlitzen um die Iris vor zu starkem Lichteinfall zu schützen. Vor ihnen verlief ein langezogener Korridor, die glatten Steinwände waren schmucklos, allein ein Ornamentband zog sich etwa in Kopfhöhe des Stein entlang. Fackeln oder Kohlebecken gab es nicht, doch trotzdem war der Gang von Heeligkeit durflutet, etwa 100 Meter vor den Gefährten spannte sich ein türgroßer Steinbogen, doch anstatt eines Durchganges waberte etwas zwischen den Pfeilern, eine schimmernde materie, sie schien flüssig zu sein, wie Wasser, doch sie verharrte entgegen allen Naturgesetzen in dem Torbogen, schillerte in allen Farben, malte bunte Flecken auf die kahlen Steinwände.
"Was bei Loki ist denn das?"

Langsam trat Bullit näher an das Gebilde heran. So etwas hatte er noch nie gesehen, mit jedem Schritt schin die Temperatur abzunehmen, der Hüne spürte einen minimalen Sog, als wollte diese Materie ihn zu sich ziehen. Natürlich, es war ein magisches Portal, diese Schlussfolgerung hätte er auch früher ziehen können.

Bullit drehte sich um, musterte seine Mitstreiter. Sie alle waren nun an das Portal herangetreten, allem Anschein nach wusste inzwsichen ein Jeder Bescheid worum es sich bei dieser Konstruktion handelte. Noch einmal atmete der Wikinger durch, starrte auf die gleißende Silberfläche, sein Fuß bewegte sich nach vorn, verschwand wie erwartet im Sog des Portals. Bullit fühlte sich gepackt und mit der Kraft eines Riesen zwischen die Steinbögen gezogen, ein ziehender Schmerz zuckte durch seinen gesamten Körper, dann stolperte der Nordmann über glatten Marmorboden, strauchelte und polterte schließlich zu Boden. Ächzend und Fluchend kam der Gardeführer auf die Beine, sah sich prüfend um. Der Raum in dem er sich nun befand war groß, Boden und Wände mit glänzendem Marmor getafelt, feszinierend geschungene Kerzenleuchter spendeten blaues Licht, die gesamte Halle schien aus Eis zu bestehen, doch die Temperaturen waren eindeutig über dem Gefrierpunkt, wenn auch die Hitze der Schmiede fehlte.

Der Hüne drahte sich um, starrte auf die steinernden Konturen des Portals. Seine gefährten würden wohl jeden moment hier eintreffen, er sollte die Bahn freimachen, wollte er nicht umgerannt werden...
15.04.2002, 16:05 #188
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Abwartend stand Frost mit dem Rest der Gruppe vor dem portalartigen Gebilde in dem der Gardeführer verschwunden war. Als sich nach ein paar Sekunden nichts rührte, trat der schwarzgepanzerte Krieger nach vorne. Er hatte sich inzwischen wieder einigermaßen erholt, auch wenn er noch immer leichtes Kopfweh verspürte.
Mit einem scharrenden Geräusch glitt der Eisbrecher aus der Scheide und schmiegte sich in Frosts Hand. Frost hoffte, dass dieses Tor auch zu ihrem eigentlichen Ziel führte....Doch wenn, dann war es eines der letzten Hindernisse, die ihn von seinen beiden Gefährten trennte. Ohne weiter zu zögern sprang Frost mit einem Satz mitten in die wabernde Masse des Portals.

Im nächsten Moment sah Frost mamorne Bodenfliesen auf sich zurasen. Irgendwie schaffte er es gerade noch rechtzeitig, seine freie Hand auszustrecken und sich mit einer mehr oder weniger eleganten Rolle abzufangen. Immerhin schien das Portal nicht irgendwo in das astrale Nichts geführt zu haben, denn er stand mitten in einer Halle.
15.04.2002, 19:09 #189
Carthos
Beiträge: 5.043

der erzbaron sah wie nun der zweite durch das portal verschwand. der rest der truppe stand immer noch regungslos davor und wusste nicht was sie tun sollten. die gardisten sahen na drak an, dieser erwiederte ihre fragenden blicke mit einem grinsen.
was glotzt ihr so. auf gehts immer mitten durch er riss den zweihänder in die luft und bedeutete der garde ihm zu folgen. der baron trat als erster hindurch woraufhin ihm die anderen folgten. alles geschah so schnell, das na drak nur noch bemerkte wie er plötzlich auf hartem steinboden aufschlug. nach und nach hörte er ein dumpfes poltern nach dem anderen. das war das zeichen das die garde nach und nach eintraf. er rappelte sich auf und betrachtete den anfang ihres weiteren weges.
15.04.2002, 19:33 #190
Ahram
Beiträge: 612

Langsam schritt Ahram die stillen Korridore des Kerkertraktes entlang. Seid der Befreiung seiner Gefährtin war er immer wieder auf Orks gestoßen, ihre zerfetzten Leiber lagen überall in dem Gängelabyrinth verstreut. Aus einem der Schlafräume hatte der Exmagier eine dicke Stoffdecke entwendet, die Hüterin des Kastells lag nun eingewickelt wie ein Neugeborenes in den schuppigen Armen des Dämonenmenschen. Der erste Schock war abgeklungen, eine kalte Entschlossenheit hatte von dem ehemaligen Gefangenen Besitz ergriffen, zielstrebig stapfte er die endlos anmutenden Gangsysteme entlang, das unruhige Knistern der Fackeln waren die einzigen anderen Geräusche abgesehen von dem leisen Schaben der Hornkrallen auf dem harten Gestein.

Ahrams geist arbeitete unermüdlich, die eisblauen Augen blitzen verheißungsvoll. Wie war Meditate hier hergekommen? Sicher war sie nicht allein aufgebrochen, es mussten weitere Gefährten mit ihr gegangen sein. Waren sie auch gefangen worden? Der Exmagier hatte keinen weiteren lebenden Menschen in den Verliesen vorgefunden. Hoffentlich lebten sie noch, sie wurden noch gebraucht.

Der Dämonenmensch war fest entschlossen jeden Ork in diesem Turm umzubringen, niemand würde ihn davon abhalten bis in die hchsten Gemächer vorzudringen und seinen Knochenklingen das Blut der Herrin zu schmecken zu geben. Er würde sich rächen, für alles was sie ihm angetan hatte....für alles was sie IHR angetan hatte.

Der Dämonenmensch fühlte die bruhigende Schwere des Frauenkörpers auf seinen Armen, spürte die leichten Atembewegungen ihres Brustkorbes. Sie lebte, er war nicht zu spät gekommen. Er würde dafür sorgen dass sie wieder gesund werden würde.

Der Korridor weitete sich, gab die Sicht auf einen größeren Raum frei. Dicke Holztische standen im Licht dutzender Fackeln, grobe Schemel reihten sich aneinander, in den Ecken standen enorme Tonkrüge, ihr Inhalt wurde von Deckeln aus demselben Material verhüllt.

Langsam schritt Ahram zwischen den langen Tafeln hindurch, verharrte dann vor einem besonders stabil aussehenden Tisch. Behutsam legte der Exmagier seine lebende Last auf die Holzplatte, achtete darauf dass die Magierin weiter in die Decken gehüllt blieb. Die Tonkrüge waren größtenteils leer, doch in einem entdeckte der Dämonenmensch einen Wasservorrat samt Schöpfkelle. Sofort füllte er selbige, trug sie zu seiner Gefährtin, träufelte ihr das kostbare Nass vorsichtig auf die Lippen, in den Mund, reinigte auch ihr Gesicht von Blut und Dreck. Erst jetzt erlaubte er sich selbst zu trinken, füllte die kelle mehrmals randvoll, belebend rann das Wasser durch seine trockene Kehle, welche sich für eine Änderung des Speiseplans bedankte, denn Blut ließ die Kehle auf die Dauer rauh und kratzig werden.

Zischend verloschen die Fackeln, eine nach der anderen, Ahram nahm sie allesamt aus ihren Halterungen, erstickte die Glut, löschte das Feuer. Allein zwei Fackeln blieben verschont, sie beleuchteten die beiden Ausgänge des Raumes. Der Exmagier mochte keine Überraschungen, mit katzanhafter Geschmeidigkeit ließ er sich auf einen Schemel neben die schlafende Magierin sinken, ihre Körper wurden völlig von der Dunkelheit verschluckt. allein die beiden leicht floureszierenden Pupillen des Dämonenmenschen glühten zwei Eiskristallen gleich in der Finsternis.

Es war Zeit zu ruhen, bald würde die Reise weitergehen. Viele Aufgaben warteten aud Ahram, es gab Blut zu vergießen und Fleisch zu zerschneiden, er musste seine Kräfte schonen um ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Er nahm sich Zeit für seine Rache, denn er wollte dass sie perfekt würde...
16.04.2002, 00:59 #191
PropheT
Beiträge: 3.117

der weg durch den langen korridor hatte das erhitzte gemüt des magiers etwas erkalten lassen.doch seine kampfeslust war noch nicht erlöschen,es loderte immer noch eine gewisser unstillbarer drang in ihm,der durch seine glänzenden, blau funkelnden augen zum ausdruck kam.
prophet beobachtete,wie die kämpfer der garde in ein ungewißes meer aus blau und silber eintauchten und von ihm verschluckt wurden.

etwas unwillig betrachtete er das zusammenspiel aus farben und schatten,das sich auf der sich kräuselnden oberfläche des portals abspielte.

plötzlich bemerkte er,wie sich das licht,daß das portal ausstrahlte,auf seiner blutüberzogenen schwertklinge wiederspiegelte und mit einem seltsamen roten schimmern in sein gesicht strahlte.
mit einem unguten gefühl und einer seltsamen vorahnung, wischte er die klinge seines schwertes an seiner leicht versenkten magierrobe ab.
nur ein tor würde in diese offensichtliche falle tappen...aber es gibt keine ander möglichkeit als diese, den dämonenmensch und meditate zu befreien.
die zweifelnden gedanken hinter sich lassend,sprang er in das portal.

mit einem schmerz,der seinen kopf zu zereißen schien,materialisierte sich der magier in einer rießigen halle -einem prachtvollen,beispielosen monument, das aus kristallenem eis erschaffen worden zu sein schien.
16.04.2002, 04:57 #192
meditate
Beiträge: 6.868

sie konnte sich nicht daran erinnern gestorben zu sein.

doch auch wenn sie sich nicht an das sterben selbst erinnerte, die schmerzen kurz vor dem eintauchen in das große vergessen waren ihr noch in erinnerung, diese schmerzen würde sie niemals vergessen. sie erinnerte sich an den hagel brutaler schläge, der sie zu boden gezwungen hatte, an die schweren stiefel, die auf sie eingetreten hatten, als sie dort lag, und an das scharfe knacken brechender knochen. sie erinnerte sich an das blut, an die unmengen von blut an den händen und stiefeln ihrer peiniger. sie erinnerte sich an das glühende entsetzen, angesichts dieser qualen nicht mal mehr die luft zum keuchen zu haben, keine luft um gegen die erdrückende last der schmerzen mit einem schrei anzugehen.

als sie in seine blauen augen sah, hatte sie hilfloses leid gesehen, dass ihre schmerzen dem anderen noch weit schlimmeren schmerz bereithielt, als sie ihn erlitten hatte. und sie hatte leidenschftliche hoffnung gesehen.

irgendwo, sogar noch in der tiefsten finsternis, die ihren geist zu ersticken drohte, sperrte sie sich dagegen, das leuchten in seinen augen durch ihre unfähigkeit, sich kraft ihres willens zum weiterleben zu zwingen, erlöschen zu lassen. sie hatte gar keine andere wahl, sie musste überleben - diesen blauen augen zuliebe.

sie blinzelte gegen die heftigen schmerzen an, die unter der schützenden hülle des schlafes zwar nachgelassen hatten, aber noch nicht vertrieben waren. ein zarter lichtschimmer schlug ihr entgegen, der den raum um sie herum erleuchtete.

ihre lieder schlossen sich erneut und sie sank hin an einen noch viel düsteren ort.

ihr magen drehte sich, und plötzlich musste sie all ihre gedanken darauf verenden, sich nicht zu übergeben. sie wusste nur zu gut, dass in ihrem gegenwärtigen zustand nur wenige dinge schmerzhafter wären.

lansam, vorsichtig, um die doppelschneidigen dolche nicht zu drehen, die sich da und dort zwischen ihre rippen zu bohren schienen, wagte sie einen tieferen atemzug.

sie versuchte sich auf ihren linken ellbogen zu stützen um sich zu orientieren. irgendwie gehorchte ihr der arm nicht richtig. einem blitz gleich schoss der schmerz durch ihr knochenmark und explodierte in ihrer schulter. sie musste sich zwingen langsamer zu atmen, um die stechenden schmerzen unter kontrolle zu kriegen

mit ihrer anderen hand befühlte sie ihre verquollenen augen. behutsam erforschte sie eine unbekannte landschaft aus geschwollenem fleisch. als die finger die platzwunden auf ihrer wange streiften, schienen glühende kohlen die geschundenen offen liegenden nerven zu versengen. sie stellte sich vor, wie sie aussehen müsste
16.04.2002, 19:12 #193
Ahram
Beiträge: 612

Schwarze Lider öffneten sich mit einem Ruck, blaue Augen erglühten in kaltem Licht, ein dunkler Schemen huschte durch die Finsternis, dann schoben sich klauenbewehrte Finger unter den Nacken der Magierin, stützten den zerschundenen Frauenkopf, leicht floureszierende Pupillen blickten Meditate aus der Dunkelheit entgegen.

Sofort hatte Ahram das Erwachen seiner Gefährtin bemerkt, hielt sie nun fest in seinen Armen während die Gefühle in seinem Körper verrückt spielten. Er war überglücklich seine Freundin wach zu sehen, eine große Last wurde von seine Seele genommen, wieder löste sich ein Stück des Eises, gab den Exmagier frei, für einen wunderschönen Augenblick konnte er alles um ihn herum vergessen, der Schmerz, das Leid, der Hass, alles rückte in den Hintergrund, der Dämonenemensch wurde wieder zurückversetzt in die Zeit vor seiner Gefangenschaft, das überschwängliche gefühl durchfloss jede Ader, jeden Nerv des Verwandelten, alle Probleme waren vergessen. Sie war bei ihm, das war alles was zählte, sie war wohlauf....

War sie wohlauf? Der Exmagier betrachtete seine Freundin. Ihr Körper, ihr gesicht war übersäht mit Wunden und Schwellungen, sie war nicht geschont worden, ihr Metabolismus konnte mit solchen Verletzungen nicht umgehen wie es Ahrams Dämonenorganismus tat. Langsam legte sich die Eisdecke wieder über die Seele des Exmagiers, die Realität forderte ihr Recht, Erinnerungen überfluteten den menschlichen Geist, dunkle Gedanken, Bilder von unendlichem Schrecken.

Doch auch all diese negativen Einflüsse konnten den Exmagier nicht davon abhalten der magierin in die Augen zu sehen, ihr durch seinen Blick klarzumachen dass es Hoffnung gab. Mit einem einzelnen Finger fuhr er seiner gefährtin behutsam über die Wange, strich eine zerzauste Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Seine grollende Stimme war leise, ein beruhigender Ton schwang in ihr.


-Willkommen zurück, ich hab dich vermisst meine Liebste...
16.04.2002, 19:49 #194
asmodean
Beiträge: 1.821

Die Gruppe stürmte hinterher.Die Lage war schlimm,Verzweiflung machte sich breit,gepaart mit Unsicherheit.Was würde sie erwarten?Auf jeden Fall konnten sie nur gemeinsam bestehen soviel war ihnen klar.Vergessen war den Kampf und die Rivalität zwischen den verschiedenen Gilden.Vergessen die Herkunft,persönliche Ziele oder Fehden.Weiter,immer weiter ging die Gruppe ihren Weg,für den sie sich einmal entschieden hatte,zusammengeschworen durch die Gedanken an Ahram und meditate.
Tausend und ein Gedanke schoßen Scatha durch den Kopf.Seltsam,dachte er sich.Ahram kenne ich gar nicht.Falsch,noch nicht.Ich werde ihn kennenlernen,beim Schläfer.Die Gedanken schweiften weiter zu meditate.Diese Schwarzmagierin,die so unterkühlt tut. Der Bogenschütze mußte grinsen.Aber im nachhinein,hatte sie sich doch als sehr nett und brauchbar herausgestellt und wenn man sie sich in einem Gewand einer Novizin vorstellt,gar nicht so übel. Ein breiteres Grinsen erhellte Scatha's Gesicht,doch schon war das Portal erreicht.
17.04.2002, 10:42 #195
meditate
Beiträge: 6.868

diese augen! schon wieder fühlte sie die magie der blicke, die sie an die oberfläche des traummeeres spülte aber sofort war der schmerz auch wieder da.

trotzdem wollte sie nicht wieder eintauchen in das vergessen, sie wollte zeigen, dass sie den bund mit dem leben neu eingehen wollte und dass sie bereit war, die schmerzen auf sich zu nehmen.

denn eines war klar. für lange zeit oder für immer würden schmerz und hoffnung unzertrennlich sein. diese stimme! auch diese stimme kannte sie, obwohl ihr im moment der dazugehörige namen nicht einfiel. eigentlich fiel ihr nichts ein, keine namen, keine erinnerung, nur schmerz und empfindungen.

sie sah einen großen baum, der seine äste weithin breitete, sie sah altes gemäuer, sie sah vertraute gesichter, aber sie wusste die gesichter nicht zuzuordnen. sie konnte sie nicht rufen und darum konnten ihr auch niemand helfen.

nur ein licht glomm in der verzweiflung über die unerträglichen schmerzen, es war die hoffnung und der schmerz in diesen augen über ihr.
17.04.2002, 11:45 #196
Bullit
Beiträge: 2.726

Die Gefährtengruppe hatte die kurze Verschnaufpasue genossen, in dem blau erleuchteten Raum hatten die Krieger Erholung gefunden, waren nun bereit ihre Reise fotzusetzen. Breitbeinig stand bullit vor der großen Tür, welche den Ausgang aus diesen Saal darstellte, sein gesicht war seinen Gefährten zugewandt. Noch herrschte reges Treiben, klackend wurden starke Armbrustsehnen bis zum Anschlag gespannt, Schwerter fuhren mit einem metallischen Schaben aus ihren Lederscheiden, das schwere Dröhnen der Kampfstiefel war allgegenwärtig.

Immer mehr Kämpfer fanden sich am Tor ein, diszipliniert nahmen die gardisten ihre Formation ein, flankierten ihren Anführer, warteten auf das Aufschwingen der hölzernen Flügel, die Armbrüste im Anschlag. Bullit griff nach hinten, seine gepanzerte Faust schloss sich um kaltes Metall, blitzend fuhr Asgard aus der Rückenhalterung, die enorme Klinge erstrahlte in altem Glanz, das getrocknete Orkblut war entfernt worden. Schwere Roben raschelten, würdevoll gesellten sich die Magier zu den Kriegern, ihre klaren Augen blitzten, ihre Arme schienen angespannt, der Nordmann spürte die Spannung die um ihre Fingerglieder herrschte. die Magi waren bereit ihre geistige Energie auf den Feind herniedergehen zu lassen.

Noch einmal atmete der Wikinger durch, blickte auf das große Tor, dann schoss sein Fuß vor, krachte gegen dads Holz, ächzend schwangen die Flügel nach außen...

Erstaunt starrten die Gefährten auf die riesige Halle die sich vor ihnen erstreckte. Es war kein Raum im eigentlichen Sinn, er schien ganz aus Treppen zu bestehen, sie führten nach oben und unten, wanden sich wie Schlangen aneinander vorbei in die Unendlichkeit. Die einzige Plattform befand sich vor den Menschen, eine kreisrunde Fläche von etwa 10 Metern Durchmesser. Von ihr waren die ersten Treppen zu erreichen, die eine führte in das merkwürdige Stufengewirr über ihren Köpfen, die andere in den undurchdringlichen Treppenwust unter ihnen.

Der Hüne überlegte. Wenn er ein Regent wäre, würde er sein Gemach im obersten Turmzimmer haben. Ausserdem würde er den Zugang zu sämtlichen Verliesen haben. Die Wahl war einfach. Zielstrebig hielten die Gardisten auf die nach oben führenden Stufen zu, begannen den Aufstieg in die Ungewissheit...
17.04.2002, 12:30 #197
Sharak-Kerush
Beiträge: 11

Eine hagere Gestalt stand auf der steinernen Plattform, der eiskalte Wind riss an seiner enganliegenden Stoffkleidung, ließ die befiederten Pfeilschäfte im Köcher klappern. Der einzelne schwarze Schopf tanzte mit den pfeifenden Luftmassen, der grünliche Schädel jedoch bewegte sich keinen Millimeter.

Sleen starrte in die Tiefe, seine grünen Augen versuchten das gewirr an Treppen und Stufen zu durchdringen. Dort unten wartete seine Beute. Langsam hob der Schütze seine Waffe, einen langen, fein geschnittenen Bogen, die schmale Sehne glänzte in der Sonne wie ein einzelnes Elfenhaar. Der Ork würde nicht allein zuschlagen, seine Herrin hatte ihm Helfer geschickt, sie würden für die nötige Ablenkung sorgen. Die Stunde des Assassinen war gekommen. Langsam öffnete sich die schwere Steintor, kleine graue gestalten wuselten an dem hageren Wesen vorbei, rasten schnatternd die Treppenstufen hinunter, ihre vierbeinigen Körper bewegten sich mit äußerster Geschmeidigkeit, sie hüften und sprangen von Treppe zu Treppe. Sleen fühlte sich bei ihrem Anblick an Goblins erinnert, denn abgesehen von den insgesamt 6 Gliedmaßen glichen die Gestalten ihren normalgeborenen Brüdern.

Der Körper des Schützen spannte sich, die Sprungelenke wurden blitzartig entlastet, der schmale Ork schoss nach vorn, sprintete beinhae lautlos die unzähligen Treppenstufen hinab, ein schwarzer Schatten in dem giganischen blauen Raum. Seine Gegner waren noch weit entfernt, doch er würde ihnen entgegeneilen. Ihre Leichen würden von den Treppen stürzen, würden auf dem harten Fels zu unförmigen Klumpen zerschmettert. Sleen würde beweisen dass Tücke und Tarnung über rohe Muskelkraft triumphierte...
18.04.2002, 09:32 #198
Burath
Beiträge: 3.896

Misstrauisch beäugte der hohe Gardist Gnat dieses Treppensystem das sich nach oben und unten verlief, endlos wirkte. Ein gefährlicher Ort der den Tod vieler der Gruppe bedeuten könnte angenommen die Orks wären so klug und hätten einen Hinterhalt geplant. Und das hätten sie bestimmt. Doch sie mussten vorran. Es gab keinen anderen Weg. Mit seelischer Gelassenheit blickte Gnat die Stufen empor, dann in einige Gesichter der Gardisten und Magier, dann wieder zu den Treppen. Ein heilloses Wirrwarr das es zu kontrollieren galt. Nunja das klügste wäre wohl einen Trupp Armbrustschützen, flankiert durch Schwertkämpfer, nach oben zu schicken. So würden die ersten Gegner niedergemäht bevor sie die Gruppe erreichten und eventuelle Ferngegner wären auch schnell ausgeschaltet. Gnat blickte sich zu dem Gardeführer um. Er erkannte das Bullit wohl gerade dieselben Gedanken führte. Aber auch das Erstaunen und Faszination lag in seinem Blick.
Gnat war sich fast sicher das diese Schönheit des Raumes nur zur Ablenkung diente. Für nichts anderes. Rein um vom eigentlichen Geschehen abzulenken. Surrend glitt sein Schwert "Schlangenbiss"
aus der Scheide am Rücken, fand lockeren Halt zwischen den Fingern und wurde schräg gen Boden gehalten. Auch die anderen machten sich fertig. Klacken auf Klacken der einrastenden Sehnen und Bolzen erfüllte die frisch kühle Luft dieser Halle und wurde noch untermalt vom Schaben der Schwerter die blank gezogen wurden.

Es konnte losgehen. Bullit rief ein paar Befehle durch die Gegend. Sehr leise und mit verschiedensten Gesten gestaltet. Man musste ja nicht sofort die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Der Trupp setzte sich in Bewegung und erklomm die ersten Stufen. Wachsame Blicke in alle Richtungen und gespitzte Ohren sollten ein unbemerktes Angreifen des Gegners unmöglich machen. Doch plötzlich störte etwas die Geräuschkulisse von schepperndem Metall und auftreten Füßen. Ein lautes Grollen kam von oben herab. Nahm ständig zu und wirkte mit jeder Sekunde bedrohlicher. Ohne auf weitere Befehle zu warten gingen die ersten Armbrustschützen in einer Linie in die Knie und fixierten die Stufen über ihnen. Etwas seitlich platzierten sich die Schwertkämpfer und dahinter die Magier. Ein kurzes Grinsen zum Gardeführer dann verfinsterte sich auch Gnats Mine.
18.04.2002, 11:20 #199
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Die Mine Don-Estebans verfinsterte sich. Welche Monster schickte ihre Gegnerin ihnen jetzt wohl entgegen? Er machte sich auf das schlimmste gefasst, was er annehmen konnte. Wahrscheinlich bekamen sie es hier im Inneren des Turms mit der Elite der Verteidiger zu tun. Große, mächtige Orks, die ihre Brüder sicher klein aussehen lassen würden. Sicher wären diese Orks mit furchtbaren Waffen ausgerüstet, gegen die die üblichen Ork-Waffen wie Buttermesser aussehen würden.

Das Grollen wurde immer lauter und alle waren auf der Treppe in Stellung gegangen, in Erwartung eines neuen Feindes. Doch anstatt eines Aufmarsches einer neuen gewaltigen Ork-Rasse füllte sich die Treppe über ihnen mit - und das war das Erstaunliche - einfachen, eher kleinen goblinartigen Wesen. Zuerst nur wenige, dann immer mehr, sie quollen geradezu immer weiter nach, wie Hefe aus einem Topf. Ein scheinbar nicht endenwollender Strom füllte die Treppe über ihnen.

Ein Gardist zeigte mit einem Ausruf des Erstaunens plötzlich in Richtung einer anderen Treppe. Auch dort waren diese Wesen aufmarschiert, und da drüben auch, und dort und da. Überall, so schien es, füllten sich die zahlreichen Treppen mit diesen Goblinartigen, die zwar nicht gerade nach hochspezialisierten Kriegern aussahen, aber durch ihre schiere Masse jeden Weg nach oben verstopften. Die Gardisten spannten ihre Armbrüste und harrten auf den Angriffsbefehl.
18.04.2002, 11:32 #200
Sharak-Kerush
Beiträge: 11

Hunderte kleine Füße trappelten hektisch über die harten Steinstufen, unter ausgelassenem Geschnatter und Gekreische schwangen sich die goblinartigen Angreifer von Treppe zu Treppe, ihre vier Beine befähigten sie zu beträchtlichen Geschwindigkeiten. Ihren rechten Arm hielten sie gerade gestreckt, anstatt einer Hand besaß dieses Glied eine leicht gebogene Knochenklinge von etwa einem halben Meter Länge. Eine Formation war nicht zu erkennen, die Biester hechteten blindlinks auf die Menschen zu, vereinzelt sah man wie sie sich gegenseitig von den Treppenstufen drängten, ihre gräulichen Körper in die Tiefe stürzen. Die kleinen gestalten kannten nur ein Ziel, ihr gesamtes Denken war auf das Töten ausgerichtet, ein Jeder wollte der erste sein der seine Klinge in einen Menschenkörper graben durfte, nichts schien sie davon abhalten zu können, einer dunklen Flut gleich strömten sie heran...
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