World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Das Sumpflager #14
Seite 2 von 17  1  2  3  4  5  6 Letzte »
28.09.2002, 19:31 #26
Wardrag
Beiträge: 773

Wardrag wurde schwarz vor Augen - Das nächste was er sah als er seine Lieder wieder erhob war Blutfeuer die sich über ihn beugte. "Wo hast du Yenai gelassen ? Wir wollen endlich los!" Wardrag fasste sich an den Hinterkopf während er sich aufrichtete... Hat mich dieser Irre niedergeschlagen ? Er hatte entsetzliche Kopfschmerzen, und nun war Yenai auchnoch verschwunden. "Der Kerl wird doch wohl nicht..." Blutfeuer blickte ihn verständnislos an. "Ich erkläre es euch später" rief Wardrag, nachdem er sich aufgerichtet hatte und in Richtung Sumpf verschwand - Würde dieser Kerl nun wirklich Schlammbaden gegangen sein ?!
28.09.2002, 19:31 #27
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai planschte gerade unbekümmert im Sumpf, als er eine Stimme nach ihm rufen hörte: Wardrag. Der schon wieder. Konnte er ihn nicht einfach hier glücklich sein lassen? Besser, er tauchte erst einmal unter, da konnte ihn niemand entdecken. Der Schatten kam sich äußerst gerissen vor, als er sich mit dem in den Schlamm eingrub. Sofort bedeckte ihn die zähe Masse, mit einem satten Schmatzen, schloss sich die Oberfläche, keiner würde ihn entdecken.

Das ging ungefähr eine halbe Minute lang auch gut so, doch dann wurde die Luft knapp und er musste prustend auftauchen. Sofort schob sich ein Messer vor seine Kehle: „Hab dich.“ Die Worte kamen von Wardrag, der ihn nun aus der Brühe hinauszog und ihn ins nahe Meer warf, wo Yenai den Dreck und den Gestank abspülte. Gleichzeitig ernüchterte ihn das kalte Wasser und er stapfte wie ein geprügelter Hund gemeinsam mit dem Schürfer zu Blutfeuer zurück. Es tat ihm ja alles so leid...
28.09.2002, 20:15 #28
stressi
Beiträge: 1.158

Auf dem Vorplatz rannte Stressi ohne auf seine Umgebung zu achten quer über den Tempelvorplatz und hatte in seiner Hast nicht gesehen, dass die Linien des Pentagramms zu glühen angefangen hatten. Er war genau im Zentrum, als er mit einem schweren Körper zusammenstieß, der sich gerade materialisiert hatte. Beide stießen in einem Maße zusammen, dass die umstehenden Templer zu Hilfe eilten.l

"Verdammt......was.....Oh, ich bin wohl schuld, tut mir leid."
28.09.2002, 20:15 #29
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Der Hohepriester stand gleichgültig wieder auf. Verzichte darauf seine Robe zurechtzurücken und widmete dem Entschuldigung stammelnden Sumpfler keine Aufmerksamkeit. Langsam erhob er sich und ging direkt auf die Taverne im Sumpflager zu. Nachdem er bei Sador keinen Erfolg gehabt hatte, musst er hier versuchen, Klarheit in seinem Geist zu schaffen.

Was er brauchte war Abstand, Vergessen und dennoch Klarheit. Eine Orientierung, war nötig... er wusste nicht was er noch glauben sollte. Die letzten Monate hatten allen Sinn verloren. All die Mühen... Das mehrmalige Riskieren seines Lebens... Alles war umsonst gewesen...

Mit gesenktem Kopf betrat er die Schänke und trug dem wirt auf ihm irgendetwas zu bringen. Dieser schien zu wittern, in welcher Gemütslage sich der Gast befand und brachte ihm wortlos etwas Reisschnaps. Maximus trank schnell aus und bestellte den nächsten Becher...
28.09.2002, 21:10 #30
Ragna
Beiträge: 26

Ragna wachte neben dem Novizen auf, neben den er sich gelegt hatte und der anscheinend immernoch hier saß und betete. Ragna war sich aber nicht sicher, ob es der selbe war. Hier sahen alle verdammt gleich aus. Der Baal auf dem Podest schwang immer noch große Reden über den Schläfer und das er sie alle erlösen würde.
Was es wohl damit auf sich hat?, fragte sich Ragna. Als der Baal eine kurze Pause machte um Luft zu holen, rief Ragna:
Hey du mit der Glatze! Das war dumm, da ja eh jeder eine Glatze hatte. Der Junge versuchte es nochmal Hey du auf dem podest! Was ist der Schläfer? Ist das was zum Essen? Wenn ja, schmeckt es gut?
Plötzlich überkam den Jungen ein mulmiges Gefühl. Alle sahen ihn recht böse an. Besonders der Redner, der von seinem Podest vernichtend auf Ragna herabblickte.
Das Gefiehl dem Jungen gar nicht. Noch nie wurde er so angesehen.
Schnell richtete er sich auf und funkelte den Baal böse aus seinen grünen Augen heraus an:
Was guckst du so?! Weißt du nicht wer ich bin? Ich bin Ragna, Lord der Westmark und Bezwinger der Orks aus dem Westen! Das war inzwischen sein Standartspruch geworden. Aber jetzt tat Ragna etwas sehr unkluges; er zog sein Schwert! Siehst du diesen mächtigen Zweihänder? Der wird gleich deinen... Die anderen Novizen und Templer waren aufgesprungen und hatten ihre Schwerter gezogen.
...ähm...oder auch nicht....naja, ich mus dann mal wieder...! Schnellstens schnallte Ragna das Schwert auf den Rücken und türmte, gefolgt von drei Novzen.
Ragna wusste zwar keinen Ort an dem er sich hätte verstecken können, aber er konnte sich noch dunkel an den Weg zur Taverne erinnern. Mit einem Sprint hatte sich Ragna 50 Fuß Vorsprung erarbeitet, doch immernoch waren zwei Novizen hinter ihm. Einer hatte wohl aufgegeben.

Die Tür der Taverne schwang auf und Ragna kam hereingestürmt. Er rannte zum nächstbesten Tisch, rutschte darunter und versuchte sich so gut wie irgend möglich zu verstecken. Es war wohl wirklich nicht sein Tag.
An dem Tisch saß jemand, doch darum scherte sich Ragna nun am allerwenigsten. Er wollte nur so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen.
Nach dieser Aktion hätte er sich selbst Ohrfeigen wollen. Nach dem fünften Schlag gab er allerdings auf, denn es brachte nun eh nichts mehr.
Was würden die Novizen wohl mit ihm anstellen? Würden sie ihn verprügeln? Oder schlimmer?
28.09.2002, 21:28 #31
Gorn01
Beiträge: 89

Gorn01 kam im Sumpflager an. Er fands im Lager ziemlich gut, das einzige was störte war der ganze Rauch. Aber das neue Lager gefiel im besser. Es wurd spät und er wollt wieder zurück.
28.09.2002, 21:31 #32
Wardrag
Beiträge: 773

Nachdem Wardrag nun auch endlich den tropfnassen Yenai zurück in das Lager und zu der Gruppe gebracht hatte, sank er erschöpft zu Boden. War er doch Stundenlang durch den Sumpf gewartet um diesen verrückten Schatten zu finden, hatte er es sich da nicht verdient sich auszuruhen ? Anscheinend nicht, denn Blutfeuers böser Blick zwang ihn förmlich dazu aufzuspringen und sich schnell daran zu beteiligen die Boote zu beladen... Die Welt konnte ja so grausam sein - Und Blutfeuer erst...
28.09.2002, 21:59 #33
Wardrag
Beiträge: 773

Zum Glück hatte die Gruppe dene größten Teil schon auf das Boot gebracht, und so musste Wardrag tatsächlich nur einige Minuten helfen bis die Boote vollends beladen waren. Blutfeuer schien das alles zulange gedauert zu haben, denn ihr kritischer Blick in Richtung Himmel deutete Wardrag so, das sie lieber schon längst übegesetzt hätte. Jetzt wo auch die Mitbringsel von Blutfeuers Gefährten in denn Booten untergebracht waren entschloß man sich - da das Wetter klar schien und auch keine Wolken in Sicht waren - endlich überzusetzen. In jedem Boot konnten jetzt drei Leute sitzen, obwohl man wohl noch auf Stressi wartete.
28.09.2002, 22:48 #34
stressi
Beiträge: 1.158

Stressi lief ihm schnell hinterher. Was wollte dieser ZuXler hier und warum nahm er seine Entschuldigung nicht an? Er wirkte seltsam abwesend. Ob er krank war? Er hatte auch einen großen Brandfleck auf der Brust, der ihm die Robe kräftig versengt hatte. Nicht dass es im Kastell gebrannt hatte? Er musste ihn dringend befragen.

In der Schänke hatte er sich hingesetzt und kippte bereits den zweiten Reisschnaps unmittelbar hintereinander. Stressi lief zu ihm und tippte ihm behutsam auf die Schultern


"Hast du ein Problem? Kann ich dir helfen?"

maximus erzählte dem jungen baal, dass es ihm überhaupt nicht gut ginge und er das gefühl hätte, dass er weit weg sein wolle. daraufhin schlug ihm stressi kräftig auf die schulter und grinste.

"Ich weiß etwas, was dir helfen kann, über die Sache hinwegzukommen. Wir brechen gerade zu einer mörderischen Expedition auf. Ich denk mal, da könntest du all deine Fähigkeiten als Magier einbringen. So weit ich weiß gehts um Schätze und gegen gefährliche Bestien. Ich weiß ja, dass ihr ZuXler mit euren Zaubersprüchen einiges drauf habt.
Wenn du willst, dann komm einfach mit. Ich denk mal, unser Boss, der in diesem Falle Blutfeuer heißt, hat sicher nichts dagegen."

Maximus überlegte nicht lange. Das war genau das, worauf er gewartet hatte. Etwas, das Abstand und Perspektive verhieß. Also stimmte er zu und ließ sich von Stressi zu Shadows Laden schleppen.
Mit einem großen Armvoll Kleidung kamen sie nach kurzer Zeit wieder heraus und gingen hinunter zur Anlegestelle, an der die anderen schon dabei waren, die beiden Boote flott zu machen.
28.09.2002, 23:28 #35
Scatty
Beiträge: 1.335

Scatty stand am Anlegeplatz des Sumpfes, ein Bein auf dem Bootsrand, und einen Traumruf im Mundwinkel. Heute sollte endlich die Expedition zum Gletscher beginnen, unter Blutfeuer´s sicherer Führung. Der Barbier war nicht gerade unaufgeregt, und gespannt, was für Gefahren dort auf sie warten würden, aber auch was für Schätze gefunden und Entdeckungen gemacht werden würden. Die wabernden grünen Schwaden glitten langsam in den Nachthimmel hinauf, als die letzten Teilnehmer an der Expedition eintrudelten, und es sich auf den Booten bequem machten. Wie automatisiert glitt der Arm des Templers an seinen Mund, rupfte den zu Ende gerauchten Stengel aus selbigem, welcher daraufhin mit einem leisen Zischen in den Weiten des glitzernden Wassers entschwand.

Ein paar Kommandos wurden ausgetauscht, dann schob das mutige Grüppchen die beiden Boote, begleitet vom Knirschen des feinen Sandes, ins flache Wasser. Als die beiden Boote weit genug draussen waren, setzten sich je einer pro Boot an die schweren Ruder. Nur das leise Platschen, und der Aufruhr, der im Wasser entstand, kündeten vom Aufbruch der Abenteurergruppe in fremde Gefilde, und wenig später war die Gruppe schon auf halbem Weg auf den Fjord hinaus gefahren, und das Wasser im Sumpf war wieder ruhig, und spiegelte den fahlen Mond.
28.09.2002, 23:41 #36
Mohammed
Beiträge: 1.062

Mohammed rieb sich die Hände. Die kühlen Temperaturen gefielen ihm überhaupt nicht. Nicht im geringsten. Nur schnell Pelzmantel abholen und dann wieder raus, schnellstmöglich zurück in die warme, gemütliche Hütte... Ein wenig verständnislos blickte er auf die Templer und Novizen, welche in ihren Miniröckchen und Brustfreien Rüstungen umherwandelten, als ob nichts wäre. Ob die zahlreichen Alchemisten hier wohlmöglich irgendwelche Antifrostschutzmittelchen nur für Sumpfler zusammengebraut hatten? Oder ob das viele Sumpfkraut ihre Sinne weitesgehen betäubt hatte? Mohammed war es ein Rätsel, wie man Wind und Wetter nur so ohne weiteres trotzen konnte. Es dauerte nicht lange, bis Mohammed Shadow gefunden hatte. Dieser bearbeitete neben seiner Hütte gerade ein Fell und schien mit seinem Krautstengel im Mundwinkel die Zufriedenheit in Person. Voll Vorfreude trat der Schatten an den korpulenten Gerber heran. "Sei gegrüßt Shadow. Ich hoffe die Geschäfte laufen genau so gut wie meine fast gefrorene Nase! .. Wie dem auch sei. Ich bin gekommen um meinen Mantel aus einem Schattenläuferfell, den ich vor einiger Zeit bei Euch in Auftrag hatte, abzuholen. Ihr habt ihn doch schon fertig, oder?" Shadow räusperte sich kurz und antwortete: "Ja.. Könnte nicht besser gehen. Sicherlich hab ich den fertig. Warte hier bitte einen Moment.." Er verschwand nach einem kräftigem Zug an seinem Schwarzen Weisen kurz und kam mit einem Meisterstück von Mantel wieder zum Vorschein. "Das ist er. Das Ding sollte dich überall warm halten. Den Schädelknochen hab ich auch drangelassen. Innen hab ich etwas Stoff eingearbeitet. Einen Bösen Blick hat die robuste Kapuze noch dazu. Wie gewünscht. So gehst du glatt als Druide durch. Nimm und probier ihn einfach mal an. Ich bin mir sicher du wirst dich darin wohlfühlen. Ich habe mir noch erlaubt einige Taschen in die Mantelinnenseiten einzuarbeiten. Ein Trank oder ähnliches findet darin sicher gut Platz. Das ist schon ein ziemliches Prachtstück!" Ein Kribbeln fuhr durch Mohammeds Körper als er in den samtweichen Mantel hineinschlüpfte. Welch ein herrliches Gefühl das doch war. Nun konnte der Winter in all seiner Unbarmherzigkeit über die Kolonie hereinfallen. Mohammed war gewappnet. Zu guter letzt streifte er sich die gefütterte Kapuze über. Wie gerne hätte er sich jetzt selbst betrachtet... Dieser Mantel war wirklich das beste, dass der Schatten seit langem für Erz gekauft hatte. "Da habt Ihr wirklich gute Arbeit geleistet. Ich bin vollends zufrieden. Ihr weisst, wie ihr jemanden eine Freude machen könnt. Das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich mir Euch Geschäfte gemacht habe. Habt tausend Dank!" "Du kannst ruhig du zu mir sagen. Das hört sich sonst zu hochtrabend an... Schön, dass du zufrieden mit meiner Arbeit bist. Schwarzer Weiser gefällig?" Gleich zwei Angebote in nur drei Sätzen. Der Gerber schien ein wirklich netter Kerl zu sein. "Ich möchte noch mit heilen Knochen unten ankommen. Aber nach zu vielen Zügen von dem Zeug neige ich manchmal dazu, die ein oder andere Dummheit zu begehen. Aber wenn du mich schon so nett fragst, kann ich natürlich nicht nein Sagen.", erwiederte der Schatten. Gediegen nahm er einen tiefen Zug und ergab sich der behruhigenden Wirkung du kurz darauf seinen gesamten Körper durchflutete. Stolz fuhr er mit seiner Handfläche noch einmal über das Glatte Fell und verabschiedete sich schließlich von dem Templer: "Feines Kräutchen. Vielen Dank. Wie schon besprochen revangier ich mich gerne mit einem Botengang sobald es für dich von Nöten ist. Dann machs mal gut! Ohne jegliche Eile begab er sich von der Holzplatform wieder herunter und schlenderte gemäßigten Ganges den Weg zum Ausgang des Sumpflagers entlang. Kurze Zeit später war das Gefasel eines Baals, der Neuankömmlingen den Beitritt zum Sumpflager nahezulegen versuchte von pfeifenden Melodien des Windes, der durch die Bäume Strich, übetönt und Minuten später die gesamte Geräuschkulisse, ausgehend von den blubbernden Wasserpfeifen, des Sumpflagers. Nicht mehr lange und Mohammed könnte es sich wieder in seiner Hütte gemütlich machen.
29.09.2002, 17:05 #37
Ragna
Beiträge: 26

Bald kamen die beiden Novizen in die Taverne "zum lustigen Novizen" gestürmt. Die Zeit des Wartens kam Ragna Stunden lang vor.
Doch nun waren sie da. Ragna's kleiner Körper bebte vor Angst, als er unter dem Tisch lag und die Schritte der Novizen hörte, die sauer auf dem Holzboden trampelten. Als die beiden Novizen einmal durch die Taverne gegangen waren und nun ohne Erfolg am anderen Ende des Raumes standen, wollte der erste schon aufgeben, doch der zweite Novize hielt ihn davon ab und sagte: Warte, wir haben noch nicht unter den Tischen nachgesehen. Vielleicht hat sich der Bengel da ja versteckt. Da wurde Ragna bleich und der Angstschweiß lief ihm von der Stirn. Was sollte er nun tun?
Die Novizen waren bereits in der Mitte des Raumes und suchten eifrig weiter. "Ich muss was machen, wenn ich hier weiterliege finden sie mich", dachte Ragna und jedesmal schaute er zu den suchenden Novizen.
Plötzlich hüfpte er unter dem Tisch hervor, riss dabei eine Flasche Bier um und flüchtete.
Da ist er! rief einer der Novizen, zeigte kurz auf Ragna und spurtete ihm dann hinterher, dicht gefolgt von seinem Kollegen.
Der Junge riss die Tür auf und knallte sie gleich wieder hinter sich zu. Er wollte seinen Gegner keinen Vorteil überlassen. Ragna rannte einfach drauf los, ohne zu wissen wo es hin ging.
Plötzlich konnte er den Tempelplatz erkennen: das war nicht gut! Schnell schaute er nach links, nach rechts, dann wieder nach links. Doch weit und breit kein Versteck zu sehen. Hinter sich konnte Ragna schon die Novizen hören. Haha! Der Dummkopf ist wieder zum Tempelvorplatz gelaufen, jetzt haben wir ihn gleich!
Doch einmal an diesem unglücksseligen Tag hatte Ragna Glück. Jemand rief ihm leise zu: He! Junge, komm her! Dieses Angebot konnte Ragna natürlich nicht ausschlagen und hüpfte hinter Furtunos Ladentheke. Gleich darauf waren auch schon die Novizen da:
Hey Furtuno, hast du einen kleinen Jungen gesehen? Mit silbrigen Haaren und nem rostigen Einhänder auf dem Rücken?
Furtuno nickte und antwortet: Ja! Der ist in die Richtung gelaufen Der Ladenbesitzer deutete auf einen Weg, den Ragna wohl ebend übersehen hatte. Ein gerauntes Danke kam noch über die Lippen des Novizen und er rannte mit dem anderen in die, von Furtuno angezeigte Richtung.
Puh! Das war knapp. Danke das du mir geholfen hast keuchte Ragna, noch erschöpft von der Hatz.
Hab ich doch gern gemacht. erwiderte Furtuno in freundlichem Ton, Was hast du denn angestelt?
Zu erst wollte Ragna schwindeln und sich eine Geschichte ausdenken, entschied sich dann aber doch für die Wahrheit: Da war auf diesem großen Platz ein Mann auf einem Podest. Um ihn herum waren viele andere Leute und hörten zu. Der hat was vom Schläfer und Erlösung gelabert. Ich hab ihn angesprochen und gefragt was der Schläfer sei. Er hat mich aber nur bös' angeguckt. Das gefiehl mir gar nicht und ich hab ihn mit meinem Schwert bedroht, damit er nich mehr so dreinschaut. Nunja, dann sind mir ein paar Leute hinterher gerannt. Ich hab mich dann in der Taverne versteckt. Sie hätten mich gefunden wenn ich nicht aus meinem Versteck gekommen und weitergerannt wäre. Und dann bin ich hier her gekommen, den Rest weißt du ja.
Ragna schaute betrübt auf den Boden. Er wusste zwar nicht was er falsch gemacht hatte, aber anscheinend war es schlimm.
Furtuno blickte nachdenklich drein und fasste sich ans Kinn
Hmm...das ist schlimm. Hier hat es manche Leute, die in Roben gekleidet sind. Das sind unsere Gurus. Die darfst du auf keinen Fall ansprechen! Und schon gar nicht mit dem Schwert bedrohen!! Das sind nämliche hoch angesehene Leute, hier bei uns. Jetzt weißt du auch warum du dafür gejagd wurdest hm?
Das hab ich doch nicht gewusst. Ich bin doch ganz neu hier und weiß nich wo ich hin soll, oder an wen ich mich hier wenden kann. Der einzigste den ich etwas kenne ist Shadow. schluchzte Ragna.
Furtuno versuchte ihn zu beruhigen, wuschelte ihm aufmunternd durchs Haar und sagte dann: Du bist sicher erschöpft. Setz dich doch etwas zu mir. Da kannst du dich ausruhen und ich erzähl dir nebenbei was über unser Lager. Wie wärs? Ragna nickte, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen und setzte sich dann neben Furtuno auf einen Hocker, den der Ladenbesitzer aus dem Haus geholt hatte.
Aufmerksam lauschte Ragna den Worten Furtuno's, denn so etwas wie vorhin durfte nicht nochmal passieren.
29.09.2002, 20:17 #38
Tomekk
Beiträge: 2.456

Die Templer am Tore hielten Wache wie jeden Tag, und es schien auch ein ganz gewöhnlicher Tag ohne Vorkommnisse zu sein, doch plötzlich begann die Luft vor dem Tore zu wabbern, dann entstand Rauch, der immer mehr Form annahm. Als der Rauch sich verzog, kam der reglose Körper des Templerführers zum Vorschein. Über und über war er bedeckt mit Kratzspuren, Schnittwunden und Prellungen. Seine Rüstung war zerfetzt und zerschlissen, und sein Schwert wies viele Kerben auf.

Als die Templer ihn sahen, rannten sie sofort zu ihm, hoben ihn auf und brachten ihn in seine Hütte, wo sie ihn auf das Bett legten. Doch er hatte hohes Fieber und schwere Wunden. Was die Templer auch versuchten, es half nichts, denn keiner von ihnen war bewandert in der Heilung. Weder mit Magie, noch mit Kräutern vermochten sie, seine Leiden zu lindern.

Daraufhin entschlossen sich vier der Templer, die lange an Tomekks Seite dem Schläfer gedient hatten, eine Trage zu bauen und ihn den weiten Weg zum Kastell zu tragen, auf das ihm dort geholfen werden möge. So verließen die vier Templer, die die Trage mit dem Templerführer darauf trugen, das Sumpflager und machten sich auf den langen Weg zum Kastell.
30.09.2002, 08:09 #39
Samantha
Beiträge: 12.569

Die frühe Morgendämmerung brach bereits herein, als sich ein kleines Ruderboot den feuchten Gefilden des Sumpflagers näherte. Die Ruderschläge waren längst nicht mehr so kräftig wie anfangs und so glitt das Boot nur noch gemächlich dahin. Als es endlich an den kleinen Steg andockte, ließ Samantha erschöpft die Holzpaddel fallen und schob sich mit letzter Kraft vor zum Bug, um die Nussschale anzuknoten. Dann blieb sie erstmal sitzen.

Minuten vergingen, in denen die junge Novizin ihre Oberarme befühlte. Das würde einen schönen Muskelkater geben. Dabei hatte sie von Katzen vorerst genug...
Müde nahm sie sich schließlich nochmal zusammen und erhob sich. Als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte, beeilte sie sich zu Arsons Hütte zu kommen und ließ sich dort erschöpft aufs Bett fallen. Es dauerte nicht lange, da war sie auch schon eingeschlafen..
30.09.2002, 13:46 #40
Arson
Beiträge: 687

"Dies soll ab jetzt unser Übungsplatz sein."
Shadow breitete die Arme aus, deutete mit dieser Bewegung auf den steinernen Steg am Rande des Sumpflagers. Die graubraune Konstruktion ragte gut 3 Meter in das trübe Schlammwasser hinein, obwohl Arson wusste, dass er bequem in dieser warmen Suppe stehen konnte, vermochten die Lichtstrahlen der Sonne nicht bis zum Grunde des Tümpels vorzudringen und den Boden zu beleuchten. Leicht mißmutig trat der Novize auf den Steg hinaus, stapfte über den schlüpfrigen Stein, bis er sich schließlich, den Sump im Rücken, zu seinem Lehrmeister umdrehte. Dieser stand inzwischen ebenfalls einen guten Meter vom lehmigen Ufer entfernt auf dem nicht gerade breiten Bauwerk, sein massiger Körper versperrte den Weg zurück wirksamer als jedes Eisentor. Arson fragte sich, wieso sie ausgerechnet hier mit ihren Übungen beginnen mussten, stellte die Kompetenz des großen Templers jedoch nicht in Frage. Dieser Krieger war sehr viel erfahrener als er, er würde schon wissen wie man einen Grünschnabel wie er es war zu trainieren hatte. Plötzlich hatte der ehemalige Bauer das sichere Gefühl, in ziemlich kurzer Zeit ein unfreiwilliges Schlammbad nehmen zu müssen.

Sein Verdacht erhärtete sich, als Shadow an seinen Gürtel griff, um ihm Sekundenbruchteile später ein glänzendes Übungsschwert zuzuwerfen. Fast instinktiv schnellte Arsons Hand nach vorn, seine von der Arbeit schwieligen Finger schlossen sich um den Waffengriff, fingen die Klinge aus der Luft. Dies hätte sicherlich schon ziemlich professionell ausgesehen, wenn der Novize dabei nicht einen Ausfallschritt nach hinten hätte machen müssen, wobei sich sein linker Fuß an seinem rechten Bein verhakte. Unbeholfen strauchelte der Farmer, versuchte sein Gleichgewicht wiederzufinden, ein Unterfangen, welches ihm nur durch massiven Einsatz des gesamten Körpers gelang. Endlich war es vollbracht, schweißgebadet stand Arson vor seinem Lehrmeister, sein Puls raste vor Aufregung, er wagte kaum zu atmen. Dieser Mann würde ihn doch tatsächlich unterrichten - ein Templer. Dass dieser Krieger ihn überhaupt bemerkte war für den jungen Mann fast schon zuviel der Ehre. Wie gern wäre er doch ebenfalls einer dieser heiligen Kämpfer...

Gewaltsam riss sich der Novize aus seinen Wunschphantasien. Träumereien waren hier eindeutig fehl am Platze, wenn er in den erlesenen Kreis dieser Wächter des Glaubens aufgenommen werden wollte, nun, dann müsste er sehr hart an sich arbeiten. Die Perfektionierung des Umgangs mit der einhändigen Waffe war hier sicher ein guter Anfang.


"Hast du Erfahrung mit diesen Mordwerkzeugen?"
Fast spielerisch schwang der Templer das Schwert um sein Handgelenk. Arson überlegte einen Augenblick, bevor er antwortete.
"Nun ja, mein Vater hat mich ein wenig unterrichtet, doch er...starb bevor er meine Ausbildung beenden konnte."
"Weil ich ihn umgebracht habe." fügte der Novize in Gedanken dazu.
"Nun gut, dann lass es mich sehen. Los, greif mich an!"

Arsons Griff um das Schwert wurde fester, sein Körper spannte sich, sein Geist begann sich zu fokussieren. Das Lager verschwand, der Himmel, das Wasser, die kleinen Insekten in der Luft, das alles war unwichtig. Es gab nur den Steg und den Feind. Ein letzter Atemzug, dann griff der Novize an.
02.10.2002, 17:32 #41
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha saß auf einem der hohen Holzstege und ließ die Füße nach unten baumeln. Es war gefährlich hoch da oben, aber der jungen Novizin machte das nichts aus. Falls sie wider Erwarten doch hinunterfallen sollte, würde jederzeit ein Magier in Reichweite sein um sie wieder zusammenzuflicken. Samantha mußte grinsen bei der Vorstellung. Wie leicht so ein schwarzer Weiser doch die Einstellung ändern konnte...

Unten auf dem matschigen Platz saßen die Brüder und Novizen und stampften im gleichmäßigen Rhythmus das Kraut. Wie herrlich war es doch, anderen bei der Arbeit zuzuschaun. Genüßlich steckte sich Samantha eine weitere Traube in den Mund.

Das Hörnchen kam mit seiner neusten Eroberung zurück. Eine große Eichel klemmte zwischen den kleinen Vorderpfötchen, ganz dicht an den felligen Körper gepreßt. Hektisch zuckten die kleinen schwarzen Äuglein, dass auch ja niemand auf die Idee kam die Nuss für sich zu beanspruchen.
Samantha mußte lachen.
"Na Kleiner? Was hast du denn da für ein Prachtexemplar gefunden?", sie streckte spielerisch einen Finger nach der Beute aus. Ein Fehler, wie sich herausstelte. Das Hörnchen knurrte leicht und starrte die Novizin drohend an. Eilig hüpfte es schließlich davon, um die Nuss vor der habgierigen Novizin zu verstecken.
Samantha mußte erneut lachen und zupfte noch eine Traube von der Rebe.
03.10.2002, 19:07 #42
Samantha
Beiträge: 12.569

Die Sonne neigte sich ihrem Ende zu. Trauernd um den schwindenden Tag versank sie hinter dem sprudelnden Wasserfall und weinte ein paar letzte rötliche Strahlen in die Gischt.

Oben in Arsons Hütte rumorte es heftig. Wie der Wind sauste Samantha von einer Ecke in die andere. Hecktisch öffnete sie eine Truhe, suchte verzweifelt darin herum und ließ den Deckel schließlich mit einem lauten Krachen wieder zufallen. Verdammt, wo war das Ding bloß! Wieder warf sie die Decken in ihrem Bett durcheinander, schüttelte das Kissen dass der Staub flog.

Auf dem höchsten Regalbrett, in sicherer Entfernung, hockte ein Fellknäul und beobachtete irritiert das Geschehen unten. War der Zweibeiner verrückt geworden? Na wenigstens war die Eichel gut versteckt, so leicht würde die raffgierige Novizin da nicht drankommen...

Etwas Hartes ploppte auf dem Holzboden auf. Verwundert bückte sich Samantha nach dem Ding das da gerade aus ihrem Kopfkissenbezug gefallen war.
Ein entsetztes Quieken drang vom Regal her. Wie der Blitz schoss etwas Felliges von den Brettern hinab, schnappte sich die ungeschützte Eichel und war damit auf und davon, noch ehe Samantha registrieren konnte, was da soeben passiert war.

Kopfschüttelnd schaute sie dem Hörnchen nach, konzentrierte sich dann aber gleich wieder auf das Suchen. Gerade wollte sie unter dem Bett nachschaun und weitere ungebetene Gäste aufstöbern, als ihr etwas heiß einfiel. Natürlich. Das Ding war im Amazonenlager. Wie hatte sie das nur vergessen können. Stöhnend stieß sie mit dem Kopf gegen die Hüttenwand und verharrte so erstmal. Sie sollte weniger Sumpfkraut zu sich nehmen. Das Gedächtnis ließ zu wünschen übrig.

Nun gut, damit hatte sie ein neues Ziel. Ohne Umschweife rannte die junge Novizin hinaus und begab sich zum Steg. Sie würde heute Abend noch rüberrudern. Sie mußte ihr Schwert wiederhaben. Ohne die Waffe fühlte sie sich einfach nur nackt und hilflos.
Als sie in das wackelige Gefährt stieg, hüpfte ein kleine Schatten unbemerkt unter die Ruderbank.
05.10.2002, 10:49 #43
Mykress
Beiträge: 103

Leblos spiegelte sich der glühende Feuerball, welcher dort oben im Himmel, hoch über der bedrohenden Barriere, hängt, auf der sumpfigen Landschaft des Lagers, in welchem sich die Bruderschaft niedergelassen hatte, wieder...

Und genau zu diesem Zeitpunkt, als jener Ball seinen höchsten Stand erreicht hatte, war es endlich soweit, das der Sträfling, Mykress, zum Ersten male das verheissene Lager, von welchem er in den vergangenen Stunden so vieles gehört hatte, betrat...

Nun den Mykress, hier sind wir, in unserem Lager, welches wir hier in den tiefen des Sumpfes, unter der Schützenden Hand unseres Schläfers errichtet haben...Mein rat an dich lautet wiefolgt...
Erkunde ein wenig auf eigene Faust dies Lager hier und schau dich um...Und wenn es dir wirklich sogut gefällt, wie du nun glaubst, dann sprich mit Kor Kalom, dem obersten Baal nach YBerion, unserem geistigen Anführer...Er wird dich dann, wenn du dich als würdig erweisst in die Reihen der Brüder aufnehmen...Doch sei gewahnt...Tritt ihm nur mit grösstem Respekt gegenüber...Er ist ein forcher Mann, der gegenüber fremdlingen oft ein wenig eigen ist...So und nun werden wir dich hier allein lassen.Wir müssen dem Kalom nun unsere Sekrete bringen...Auf bald Mykress...Möge der Schläfer dich erleuchten...


Und mit jenen Worten verschwanden die beiden gewaltigen Templer aus dem Augenschein des Sträflings, welcher nun begann sich auf eigene Faust in dem vernebelten Lager umzusehen...
05.10.2002, 11:48 #44
Taurodir
Beiträge: 3.553

Im Sumpflager drinnen kannte sich aber der Schatten nicht so gut aus, er bisher nur einmal hier gewesen, deshalb begab er sich auf die Suche nach der Taverne, die er aber nicht zu finden schien. Deshalb lief er zu einem Templer rüber und befragte den danach.
"Wo finde ich die Taverne?"
"Lauf diesen Weg hier entlang, du kannst es nicht übersehen, es ist auch mit nem Schild gekennzeichnet."
Der Schatten begab sich dort hin und fand dann auch gleich die Taverne.
Er nahm den angefertigten Wisch raus und begann es an die Taverne zu hängen, so das alle den Wisch auch sehen konnten und von den Arenakämpfen bescheid wissen.
Die Nachricht lautete folgendes:


Sein Job war erledigt und über die 100 Erz freute er sich, da es nur ein leichter Job war.
Somit nahm er den Rückweng auf und lief zurück ins alte Lager, wo er Drago auch Bescheid gab.
05.10.2002, 13:10 #45
Talas
Beiträge: 164

Talas stand wie immer auf dem Tempelvorplatz und rauchte einen Schwarzer Weiser, als er einen Fremden am Tor bemerkte, welcher vom Templer Gor na Drak mitgebracht worden war. Talas warf den Stengel auf den Boden und trat ihn aus, bevor er sich zu dem Fremden begab.
"Hallo, mein Name ist Talas. Wie kann ich dir helfen?" Der Fremde stellte sich ihm als Mykress vor und erzählte ihm, dass er neu in der Barriere sei und sich gerne dem Lager anschließen wollte.

Talas nickte. "Dann komm mit, ich bringe dich zu Cor Kalom. Er wird dich sicher aufnehmen, wenn du dich als würdig und glaubensstark erweißt." Sie gingen zusammen los und erreichten bald die Leiter, die zu Kaloms Alchemielabor führte. Unten blieb Talas stehen.
"Aber pass auf. Cor Kalom wird nicht gerne gestört. Halte dich kurz und sage nur das nötigste. Er wird es zu schätzen wissen."

Dann stiegen sie die Leiter empor und Talas wartete draußen, während Mykress das Alchemielabor betrat.
05.10.2002, 15:17 #46
Arson
Beiträge: 687

Wuchtig schlug Arson der Länge nach auf den harten Lehmboden. Fluchend versuchte er seinen Fuß durch energische bewegungen von den knorrigen Wurzelgeflechten zu befreien, in denen er sich unglücklicherweise verfangen hatte. Schweiß tropfte von seinem mittellangen Haar, rann über Stirn und Wangen, bildete einen salzig feuchten Film auf der Haut des Novizen. Seine Beinmuskeln schmerzten, nur unter großer Anstrengung gelang es dem ehemlaigen Bauern sich stolpernd aufzurappeln. Schwer atmend blickte er sich um - und schaute wie immer in das strenge Gesicht seines Ausbilders. Shadows Miene ließ keinen Zweifel an seinen Gedanken. Arson hatte die vereinbarte noch nicht komplett abgelaufen, und so würde er ihm jetzt auch noch keine Pause gönnen. Der junge Diener des Schläfers brauchte nichteinmal mit Worten ermahnt zu werden, er kannte die Prozedu inzwischen auswendig, immerhin war dies nicht das erste Mal dass er das Gleichgewicht bei einer der Übungen verloren hatte.
Schwer atmend trabte der Novize wieder an, lief in einem energiesparenden Tempo durch das knöcheltiefe Schlammwasser. Die Geräusche des Sumpfes versuchten den Berserker einzulullen, doch Arson zwang sich seine Sinne zu schärfen. Im Kampf konnte er es sich schließlich auch nicht erlauben, einfach seinen Gedanken und Träumen nachzuhängen. Auch ein Novize musste stets wachsam sein. Trotzdem ertappte sich der Farmer immer wieder abei, wie er sich fragte, wozu diese öde Rennerei eigentlich gut sein sollte. Seit Beginn seines Trainings hatte Arson nur ein einziges Mal ein Schwert in der Hand gehalten, danach hatte Shadow ihn gnadenlos durch das Lager gescheucht, Klimmzüge, Liegestützen und Gewaltläufe waren nur ein kleiner Teil der täglichen Übungen, die der Schüler des Einhandmeisters zu absolvieren hatte. Aber natürlich würde Arson es nie wagen, dem erfahrenen Recken zu widersprechen. Der große Mann machte den Eindruck, als verstünde er etwas von seinem Handwerk, und die Tatsache, dass er ein sehr angesehener Templer war, unterstrich diese Vermutung noch zusätzlich.
Arson würde tun, was ihm gesagt wurde, er würde laufen, heben, ziehen, schleppen, springen, was auch immer Shadow von ihm verlangte. Er würde sich all die Lehren des Templers einprägen und nach ihnen Handeln, er würde den einhändigen Schwertkampf meistern und seinem Meister beweisen, dass er zu etwas zu gebrauchen war. Eines Tages würde er für seine Mühen belohnt werden, daran glaubte er ganz fest.
05.10.2002, 18:54 #47
Mykress
Beiträge: 103

Schweiss drang dem Mann aus den Poren...Seine Lunge stopfte und die schwüle welche hier in dem Lager anscheinend alltäglich war machte ihm sehr zu schaffen...doch das alles hinderte Mykress nicht daran mit zargen Schritten die elends Hohe Treppe hinauf zu Kalom's Labor zu erklimmen...Hoffentlich würde er ihn für würdig halten...Hoffentlich würde er ihn in die Reihen der Bruderschaft aufnehmen...Und hoffentlich durfte er bald dem Schläfer dienen...

So erreichte Mykress mit einem flaumen Gefühl in der Magendgegen endlich das Alchemielabor, in welchem, wie man ihm gesagt hatte, Kalom zu hausen pflegte...
Was willst du? erklang plötzlich eine schroffe Stimme aus dem hinterhalt...Erschrocken drehte sich Mykress um und blickte einem etwas kleineren Mann, mit Glatze und langer bunter Robe, welcher gerade um die Hütte gelaufen kam, in die Augen...
Ähhh ja hallo, mein Name ist Mykress und ich wollte mich der Bruderschaft anschliesen...Lange war ich umhergerreist und habe meinen Glauben wiedergesucht, den ich vor vielen Jahren verloren hatte...Und nun glaube ich ihn gefunden zu haben...Ich glaube daran meinen Gott wiedergefunden zu haben...Meinen Gott, den schläfer...Darum bitte ich euch...Nehmt mich auf und ernennt mich zu einem wahren Diener des Schläfers...Bitte...

Und gespannt wartete der Junge Mann auf die Reaktion des Greises...
05.10.2002, 23:52 #48
Mykress
Beiträge: 103

Mit einer sekunde auf die nächste Sprang die Mimik des Greises um...Der soeben noch vorhandene mürrische Blick, verwandelte sich in ein freundliches Lächeln...
Ah ihr habt mich also aufgesucht um ein Mitglied unserer Bruderschaft zu werden...Gut...Sehr Gut...Neue Leute können wir immer brauchen...Nicht zuletzt, da die Grosse Anrufung des Schläfers, welche wir schon seit langer Zeit geplant haben bald bevor steht...Für dieses Ereigniss brauchen wir jeden Mann...Jeden...

Somit sehe dich nun ab jetzt als ein vollwertiges Mitglied unserer Gemeinschaft...Zwar trägst du immoment nur den Rang eines Bruders, doch durch Fleiss,Mut und Tatendrang, sowie Respekt und Unterstützung gegenüber deinen Brüdern und Schwestern, ist es dir Möglich dich zu beweisen und somit einen Höheren Rang zu begleiten...
Doch nun geh, ich habe noch viel zu tun und muss mich auf meine Arbeit konzentrieren...

Und der griesgrämig verzogene Mund kehrte zurück auf des Mannes Gesicht,welcher mit gebückten Rücken im Inneren des Alchemielabors verschwand...
Noch lange sah Mykress dem Hohen Baal nach und sein Herz sprang vor Glück und Freude auf und ab...Er war nun also ein Mitglied der Bruderschaft...Er war nun ein Mitglied dieser einzigartigen Gemeinschaft, für die er immer da sein würde, wenn sie ihn brauchte...Und die immer für ihn da sein würde wenn er sie brauchte, da war er sich sicher...

So kehrte der frischgebackene Bruder nun zurück zu Tales um ihm die Freudige Nachricht zu überbringen und ihm gleich für seine Hilfe zu danken...
06.10.2002, 00:04 #49
Mykress
Beiträge: 103

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht trat Mykress die letzte Stufe hinab zu Tales und verkündete ihm die frohe Botschaft...Dieser war sichtlich erfreut und gratulierte aufs Herzlichste...
Glaub mir...du hast die beste Entscheidung deines Lebens getroffen...Ich bin schon seit über 2 Jahren hier und ich habe es noch keine Sekunde bereut mich der Bruderschaft angeschlossen zu haben...
Diese Worte waren wie Samt in den Ohren des Bruders, welcher sich nun noch bestärkter in seiner Entscheidung fühlte...Ja es war das Richtige gewesen hier herzukommen, anstatt für diesen Gomez in einer Mine zu arbeiten...

Nach einigen langwierigen Gesprächen, welche die beiden Freunde noch führten, wurde der Neuankömmling jedoch zimlich erschöpft, und er beschloss sich ein wenig auszuruhen...Eine Hütte, die bekam er von Tales zugewiesen, und so fiel er, nachdem er sich verabschiedet hatte, wie ein Stein in das Weiche Wolfsfell seiner Britche und tauchte auf der Stelle in die Wundervoll, schöne welt der Träume ein...
06.10.2002, 09:46 #50
Ragna
Beiträge: 26

Einige Tage waren vergangen, seit Ragna bei Furtuno einiges über die Kolonie erfahren hatte. Zum Beispiel wusste er nun über die Lager bescheid, wer sie anführte und was dort abging, er wusste in etwa was der Schläfer war, doch verstanden hatte er es nicht richtig. Zu komplex waren Furtunos Erklärungen.
Leider wusste der Junge noch nicht wofür die blauen Steine waren, die er von Shadow bekommen hatte.
In der letzten Zeit hatte er sich, so gut es ging, vom Tempelvorplatz fern gehalten. Ragna wollte keinen Stress riskieren, denn der Baal würde ihm sicher noch böse sein.
Toll, jetzt kann ich mich noch nich mal bei dem entschuldigen. Warum darf man nicht mit denen reden? Is doch ne scheiß Regel. Wär ich doch nur wieder bei meinen Freunden. Warum gibts hier keine anderen Kinder, ich fühl mich so alleine murmelte Ragna, als er auf der Bank vor seiner Hütte saß. Da kam ihm eine Idee!
Schnell rannte er zu Furtuno, der ihm bis jetzt jeden Tag 3 schwarze Weißer gegeben hatte.
Hey Furtuno! rief der Junge freudig.
Na mein kleiner, alles klar? sprach der Verkäufer mit sanfter Stimme. Der Junge antwortete prompt:
Ja sicher! Du sag mal, kannst du schreiben? Furtuno nickte, Großartig! Kannst du für mich was aufschreiben? ich würds ja selbst machen, aber ich kann nich schreiben.
Der Novize holte aus seiner Hütte Feder und Pergament, So, was soll ich denn für dich schreiben?
Ragna diktierte dem Ladenbesitzer den Text, den er haben wollte.
Bald darauf war Furtuno fertig. Ragna bedankte sich, nahm den Zettel und rannte zum Tempelvorplatz.
Der Baal auf dem Podest wirkte sehr böse, als er den heran rennenden Jungen sah. He Herr Baal, ich hab was für Sie rief Ragna.
Die zwei Novizen, die ihn schon letztes Mal gejagd hatten, sprangen auf und packten das Kind.
He was soll das! Ich will zu dem Baal! maulte Ragna.
Doch die Novizen wollten nicht mit sich reden lassen. Sie legten den armen Ragna übers Knie und versohlten ihm den Hintern.
Bei jedem Schlag hörte man einen kurzen Schrei, dazwischen nur Ragnas geheule. Ragna versuchte die Schläge zu zählen, doch bei 15 wusste er nicht wie es weiterging. Er hatte 6 mal bis 15 gezählt, als dem Novizen die Hand weh tat. Endlich war es vorüber, dachte sich Ragna, doch so war es nicht. Jetzt wurde er über das Knie des anderen Novizen gelegt, der mindestens genauso feste zuschlug wie sein Kollege. Ragnas Tränen tropften auf die Felsplatten des Tempelvorplatzes. Mittlerweile hatte er es aufgegeben zu zählen, er wollte nur noch das es aufhörte. Zwei mal noch wechselten die Novizen, dann liesen sie den Jungen auf den Boden fallen und raunten: Lass dir das eine Lehre sein. Den Zettel für den Baal hatte Ragna die ganze Zeit in der Hand gehalten, nun aber war es zu spät um auf eine milde Strafe zu hoffen, denn den Hintern hatte er nun schon versohlt bekommen. Es tat schrecklich weh, auch jetzt noch, nachdem alles vorbei war. Endlich versuchte sich Ragna aufzurichten, doch er konnte sich nicht hinsetzen. Zu groß war noch der Schmerz in seinem Gesäß, also kniete er sich hin. Mit roten, verheulten Augen blickte er zu dem Baal hoch, der nur wenige Schritte von ihm entfernt auf dem Podest stand. Ragna reichte dem Baal den Zettel und rannte dann weinend davon. Der Guru blickte auf den Zettel
Lieber Baal,
es tut mir leid, dass ich dich angesprochen und mit dem Schwert bedroht habe. Ich bin neu hier und wusste nicht, das man dich nicht ansprechen darf. Bitte sei mir nicht mehr böse
dein Ragna

Der Zettel verschwand in der Tasche des Gurus. Kurz schaute er dem jungen besorgt hinterher, dann predigte er weiter.
Ragna war in der Zwischenzeit mit Tränen in den Augen weggerannt. Zwar war er schon einige Tage hier, kannte sich aber immer noch nicht richtig aus. Irgendwann kam er zu den Anlegestellen.
Hier setzte er sich vorsichtig hin und lies die Füße vom Rand des Steges baumeln. Der kleine Junge weinte und wischte sich in regelmäßigen Abständen die Tränen von den Wangen.
Ich wollte mich doch entschuldigen, warum haben die mich denn jetzt verprügelt? schluchzte der Junge.
Ragna fühlte sich verlassen und allein. Hier hatte er so gut wie niemanden, bis auf Shadow. Der war aber oft beschäftigt. Ragna musste jemanden suchen, der sein Freund werden könnte.
Seite 2 von 17  1  2  3  4  5  6 Letzte »