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> Rollenspiel [Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 |
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15.05.2003, 14:40 | #126 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Die Amazone sah den Krieger verwundert an. Keine fünf Sätze hatte er seit ihrem Aufbruch gesprochen, und auf einmal redete er wie ein Wasserfall. Trotzig sah sie ihm in die Augen. "Wenn Beliar mich will, so werde ich mich nicht sträuben." Sie bereute ihre Worte schon in dem Augenblick, in dem sie ihren Mund verließen. Frost schüttelte seinen Kopf und schwieg. Satura wandte sich um und kehrte ihm den Rücken zu. Ihre Blick ging zu den Luzkanzacken hinauf, die sich majestätisch über dem kargen Land erhoben. An manchen Tagen, hatte sie gemerkt, war ihr eisiger Atem bis hier unten zu spüren - so auch heute. Obwohl die Sonne mit voller Kraft strahlte, war von Zeit zu Zeit ein eisiger Windhauch zu verspüren; wie ein Rufen... Sie dachte an Hakon und die anderen Kultisten, die irgendwo dort oben nach ihrem Erlöser suchten... wie viele von ihnen wohl das Schlachtfeld überlebt hatten? Die Amazone wandte sich von dem überwältigenden Anblick ab und ging zurück in die Höhle, um ihr Nachtlager endlich abzubrechen. "Laßt uns aufbrechen." rief sie Frost im Vorbeigehen zu. |
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15.05.2003, 15:00 | #127 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Doch anstatt zu antworten, starrte Frost weiterhin in die Ferne. Er hatte ein ungutes Gefühl, den Jungen einfach seinem Schicksal zu überlassen. Die gesamte Angelegenheit mit der Inquisiton schmeckte ihm nicht. Diese Kerle waren Gehirnwäscher. Meist mit einem schier unglaublichen Einsatz von Folterwerkzeugen zwangen sie jeden dazu, genau das zu sagen was sie hören wollten. Selbst der fanatischste Innosjünger würde auf ihrer Streckbank gestehen, er habe sich mit Beliar höchstpersönlich verschworen um die ewig lodernde Flamme zu löschen. Innerlich hoffte der Krieger, Leon würde ein derartiges Schicksal erspart bleiben. Jedoch wusste er von Tannenbergs Hass. Er hatte dem Inquisitor in die Augen sehen, hatte die unbändige Wut lodern sehen, den flammenden Fanatismus hinter der gefühlskalten Maske aus Haut und Knochen. Dieser Mann kannte keine Skrupel. Menschenleben bedeuteten ihm nichts. Er würde über Leichen gehen, um seine Ziele zu erreichen. Und in Dorrien hatte er ein williges Werkzeug gefunden. Der Waffenmeister war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er gar nicht bemerkte wie Satura erneut aus der Höhle trat. Erst als sie ihn erneut zum Aufbrechen aufforderte, schreckte er auf. "Entschuldigt, ich bin gedanklich etwas abgetrieben..." Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort. Schon nach wenigen Schritten ertappte sich Frost dabei, wie er erneut abdriftete. Leons unangekündigtes Verschwinden hatte den Boden unter seinen Füßen beträchtlich ins Wanken gebracht. Es musste eine Möglichkeit geben, der Inquisition einen Strich durch die Rechnung zu machen... |
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15.05.2003, 15:22 | #128 | ||||||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Eine dunkle Gestalt stand auf der Spitze des Felsens. Das Licht der Mittagssonne wurde von makellosen, nachtschwarzen Panzerplatten reflektiert. Ein langer schwarzer Umhang flatterte im Wind, die Gestalt hatte den rechten Arm ausgestreckt, die behandschuhten Finger waren zu einer Faust geballt. Der blick des Mannes schien vollkomen leer und ziellos in die Ferne gerichtet. Tak wartete. Wartete auf seine Augen, und dachte nach. Über Frost, den Kult, das Schlachtfeld. Ein Schrei hallte über die staubige Ebene, der Schrei eines großen Vogels. Das Schlachtfeld. Frost hätte ihn töten können, oder ihn zumindest nah an sein Ende bringen können. Er hatte den Waffenmeister unterschätzt. Nach dieser ganzen Zeit hatte er Frost noch immer Unterschätzt... Taks dünne Lippen verzogen sich zu einem bösen Lächeln. Vielleicht war das sogar gut so, denn Frost unterschätzte ihn auch. Der waffenmeister mochte ihm im Nahkampf überlegen sein, doch hätte er all seine Möglichkeiten genutzt wäre Frost inzwischen nicht mehr als eine weitere verkohlte Leiche auf dem Schlachtfeld von Gorthar. Aber er wollte Frost garnicht töten. Der ehemalige General war eine der wenigen Personen, die Taks Respekt erlangt hatten. Der Druide schüttelte langsam den Kopf. Warum nur war der Waffenmeister so sehr auf seine Ideale fixiert? Auf seine Vorstellungen von Schuld und Unschuld, Recht und Unrecht? Er sah nicht das große Ganze, bei dem solche Dinge nicht die kleinste Rolle spielten... Leise rauschend fuhr die Luft durch ausgebreitete Schwungfedern, als der Vogel seine muskulösen Schwingen bewegte, Taks Arm mit seinen Kräftigen Füßen umklammerte und sich auf selbigem niederließ. Der Blick des Druiden traf den des stattlichen Adlers. "Und?", fragte Tak leise... |
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15.05.2003, 15:24 | #129 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura folgte dem Krieger, der gedankenverloren vor ihr dahintrottete. Was für ein seltsamer Mann... Wo war er nur immer mit seinen Gedanken? Warum sah er sie immer so seltsam an? Sie betraten nun das Schlachtfeld; es bot das gleiche Bild wie immer - triste Ebene, staubiges Grab. Vereinzelt lagen größere und kleinere Felsbrocken herum, als hätte der Berg sie in seiner Wut auf die Kämpfenden gespien. Sie hatte gemerkt, mit welchem Unwillen Frost das Schlachtfeld betrat. Es schien etwas in ihm zu verändern, oder einen Teil zu bestärken, den er nicht gerne zeigte. Satura unterdrückte den Hustenreiz, den der feine, von ihren Schritten aufgewirbelte Staub in ihrer Lunge verursachte. Die Sonne brannte erbarmungslos auf die beiden herunter, und die Luft über der Ebene begann zu flimmern. Frost mäßigte sein Tempo, als er merkte, dass Satura mit ihrem verletzten Bein nicht mithalten konnte. Sie bemühte sich, mit ihm Schritt zu halten, und sich die Schmerzen zu verkneifen. Wenn sie nicht bald für längere Zeit zur Ruhe kommen würde, würde die Wunde noch langsamer verheilen - sie wurde einfach zu viel beansprucht. Doch nirgends eine Spur von Leon oder der Inquisiton... Welch ein Glück!? Nach einiger Zeit erreichten sie den Eingang zur Schlucht; das wild wuchernde, saftige Grün bildete einen bizarren Gegensatz zu der toten Ebene. |
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15.05.2003, 15:47 | #130 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
"Bald haben wir es geschafft. Sobald wir von dieser Ebene fort sind, könnt ihr eurem Bein die nötige Ruhe gönnen." Frosts Stimme klang erneut seltsam monoton. Kein Wunder, seine Gedanken waren immer noch nicht vollständig in die Realität zurückgekehrt. Jeder Schritt auf dem Schlachtfeld war ein Schritt zurück in die Vergangenheit. Er glaubte die Geister der Toten zu sehen, wie sie aus ihren staubigen Gräbern aufstiegen um den Krieger zu sich zu winken. Ja, eigentlich gehörte er zu ihnen. Er war ebenso Teil des Alptraums, der Vergangenheit. Wäre er zum Zeitpunkt der Schlacht nicht schon seit Monaten tot gewesen, hätte er sie ebenfalls nicht überstanden. Zu ausgemergelt war sein Körper gewesen, zu tief die klaffenden Wunden in seinem untoten Fleisch. Doch selbst hier hatte er versagt. Im Gegensatz zu General Manmouse war er nicht ehrenhaft im Kampf um die Freiheit gefallen. Erneut hatte er Beliar um sein sicher geglaubtes Opfer betrogen. Dafür zahlte er nun den Preis. Es dauerte Stunden, die trostlose Ebene zu überqueren. In Frosts Geist dehnten sie sich zu Ewigkeiten. Ewigkeiten in stiller Resignation. Ewigkeiten in der Einsamkeit. Sie hatten das Schlachtfeld fast vollständig durchquert, als sich Frosts Blick urplötzlich klärte. Er starrte geradewegs auf einen dunklen Fleck, direkt unter den Felsen am Eingang der Schlucht. Ohne ein Wort zu verlieren beschleunigte der Waffenmeister seine Schritte. Seine Vermutung bestätigte sich. Es handelte sich um einen Menschen. Esteron. "Er ist völlig entkräftet", sprach Frost zu der aufschließenden Satura. "Wir brauchen einen sicheren Platz zum Rasten. Schafft ihr es mit eurem Bein noch ein kleines Stück? Ich würde gerne etwas Abstand zwischen uns und die Ebene bringen, bevor die Dunkelheit hereinbricht." Auf die Antwort seiner Begleiterin wartend, sank Frost auf die Knie und lud Esteron sachte auf seine Arme. Im Vergleich zu der Last seines Gewissens kam ihm der Körper des Wanderers erstaunlich leicht vor... |
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15.05.2003, 16:00 | #131 | ||||||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
"Dort ist einer!" rief der Soldat, der die Vorhut bildete und deitete auf das Schlachtfeld. Dorrien schirmte das Licht der Sonne mit der Hand ab und ließ seinen Blick über die Ebene streifen. Tatsächlich, dort kam ein einzelner Mann auf sie zu. "Gut, ihr zwei, bringt ihn her!" wandte sich Dorrien an zwei der soldaten, sie nickten kurz und liefen dann los. Etwas später kamen sie mit der Person in ihrer Mitte zurück. Es war Leon... Dorrien bedeutete den Kriegern mit einer Handbewegung, dass sie den Dieb loslassen sollten und kam dann langsam auf ihn zu, sein Blick überprüfte aufmerksam die Umgebung. Nichts zu sehen...aber das mochte nichts heißen. "Nun Leon, scheinbar sind wir endlich doch noch zusammengetroffen. Was hast du also herausgefunden?" fragte er schließlich... |
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15.05.2003, 16:12 | #132 | ||||||||||||
I-Guthwulf-I Beiträge: 58 |
Die Seitengasse war dunkel, schmutzig und stank erbärmlich nach verrottendem Fisch. In den Nischen der heruntergekommenen Häuserwände gaben sich großmäulige Schläger, billige Prostituierte und zwielichtige Beutelschneider ein Stelldichein, an jeder Ecke blitzte der Stahl nur nachlässig verborgener Waffen, und das Wasser in der Bordsteinrinne hatte einen seltsam rötlichen Unterton. Der perfekte Ort für die Gesetzlosen und Geächteten dieser Stadt. Der perfekte Ort, um an gute Informationen zu kommen. Langsam schritt Guthwulf die schmale Gasse entlang, den Hut tief ins Gesicht gezogen, den hageren Körper in das schwere Ledercape gehüllt. Im Mundwinkel des stoppelbärtigen Gesichts glühte ein halb aufgerauchter Tabakstengel, schickte seine bläulichen Rauchringe hinauf in die stinkende Luft der Hafenstadt. "Hey Großer! Du siehst müde aus, möchtest du dich nicht ein wenig bei mir ausruhen?" -"Nein, komm zu mir, mein hübscher Prinz!" "Ach hör nicht auf diese Schnepfen. Nur bei mir findest du wahres Glück!" Der Kopfgeldjäger hob nicht einmal das Haupt. Mit stoischer Gelassenheit stapfte er weiter die feuchte Straße entlang, während die Huren hinter ihm weiter lautstark die Vorzüge ihrer Dienste anpriesen. Vor einer schäbigen Hüttentür hielt er an. Seine behandschuhte Hand glitt zur Klinke, schloss sich um das rostige Metall, und drückte es schließlich knirschend hinunter. Geräuschvoll schwang die Tür nach innen, gab den Blick auf einen kleinen, rauchverquollenen Raum frei. Ein spindeldürrer, ziemlich heruntergekommen aussehender Mann saß hinter einem wurmstichigen Schreibtisch, das fettige Haar hing ihm in dünnen Strähnen in sein hakennasiges Antlitz, seine knochigen Finger hatten sich um den Abzug einer kleinen, fleckigen Armbrust gekrümmt. Der eingelegte Bolzen zielte direkt auf Guthwulfs Brust. "Hallo Ratho." Die Armbrust wurde gesenkt. Ein Lächeln erschien auf dem hohlwangigen Gesicht, in den aufmerksamen Schweinsaugen blitzte es hinterhältig. "Ah, der Wolf ist zurückgekehrt. Sei mir gegrüßt, setz dich. Ach, und mach die Tür zu." Während der Kopfgeldjäger tat, wie ihm geheißen, hantierte Ratho mit einigen dunkelbraunen Tabakblättern herum, drehte sich schließlich zu einem dicken Stengel, dem des alten Kriegers nicht unähnlich. Die Jägerpfeife war in diesen Gefilden sehr verbreitet. "Ich dachte du wärst tot." Guthwulf lehnte sich in dem alten Stuhl zurück und schob seinen Hut ein wenig aus der Stirn. "Das war ich auch." Ratho kicherte, ein häßlicher Laut, passend zu der gesamten Erscheinung des Mannes. Die Armbrust war inzwischen vom Tisch verschwunden. Der Wolf wusste, dass sie in einer Schublade des Schreibtisches aufbewahrt wurde, gleich neben einem alten, schartigen Krummdolch. "Also, was kann ich für dich tun? Bist du gekommen um nach Kid zu fragen? Tut mir leid, der ist vor einigen Tagen aufgebrochen. Hatte wohl ’nen ziemlich großen Auftrag erhalten." Kid. Guthwulf hatte seinen ehemaligen Schüler nicht vergessen. Ja, diese kleine Ratte würde ihren gerechten Lohn noch erhalten. Der Wolf würde seinen Kopf ausnahmsweise ganz ohne Bezahlung von den Schultern trennen. Die Befriedigung seiner Rachegefühle waren für ihn Belohnung genug. Aber das war Nebensache. Kid musste warten. -"Nein, der Welpe interessiert mich nicht. Ich bin auf der Suche nach einem Mörder. Er hat viele Menschen in den Tavernen der Stadt umgebracht. Weißt du etwas darüber?" Rathos Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er nachdachte. "Hmmm...ja...ja, ich denke ich kann dir ein paar Takte darüber erzählen. Schlimme Sache, das Ganze. Gab nur ne Handvoll Überlebender. Was die für Geschichten erzählt haben, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Ich sag dir eins." Der schmierige Mann beugte sich ein Stück weit vor. Seine Stimme hatte einen beschwörenden Klang angenommen. "Wenn das Kopfgeld nicht verdammt hoch ist, lass die Finger von ihm. Der Typ ist gefährlich." Eine kleine Pause entstand. Guthwulf zog an seiner Jägerpfeife. In dem dämmrigen Zwielicht des Raumes war das rötliche Glühen des Tabaks fast überdeutlich zu sehen. Der Kopfjäger griff unter sein Cape, dann klimperten mehrere Goldstücke auf der morschen Schreibtischplatte. "Sprich." Ratho klaubte das Gold zusammen, biss probeweise in eine der Münzen, bevor sich sein schmaler Mund zu einem verschmitzten Grinsen verzog. "Nun gut. Was willst du wissen?" -"Name." "Man nennt ihn nur Tavernenkiller. Name unbekannt." -"Aussehen." "Soll 'ne schwarze Rüstung und 'nen schwarzen Mantel getragen haben. Ziemlich bleich, der Bursche. Haarfarbe kenn ich nicht." Guthwulf nickte. Das war doch schonmal etwas. "Motive?" Ratho zuckte mit den Schultern. "Man weiß nichts Genaues. Es heißt, er wäre hinter dem Leiter eines Kultes her. Irgendso'n verblendeter Erlösungsmist. Warte mal... Ah, hier." Der Mann hatte in seinem Schreibtisch gekramt, zog nun eine einfache Silberkette aus einer der Schubladen. An ihr hing ein flaches Amulett in der Form einer Sonne. Weder Kette noch Anhänger waren gut gearbeitet, so dass das Schmuckstück annähernd wertlos sein dürfte. Ein Glück, denn sonst hätte Ratho es sicher schon zu Geld gemacht. "Gib her." Guthwulf nahm das Kleinod entgegen und schob es in seinen Gürtel. Wieder klimperte Gold auf dem Schreibtisch. "Du wolltest mir etwas über die Absichten des Typen erzählen." -"Achja. Also da ist dieser Kult, muss wohl ne ziemlich weit verbreitete Sache sein, allerdings im Untergrund." Was Ratho nicht sagte. Da wäre der eben aus der Kanalisation emporgestiegene Wolf ja gar nicht drauf gekommen. "Diese Burschen wollen irgendwas beschwören um die Welt zu verbessern, das übliche halt. Naja, aus irgendeinem Grund hat dieser Mörder es sich in den Kopf gesetzt, diesen Kult zu zerschlagen. Und er geht dabei nicht zimperlich vor." Ratho kicherte. -"Weißt du wo ich ihren Anführer finden kann?" "Nein, das weiß anscheinend niemand. Und es kann äußerst ungesund sein, danach zu fragen." Der Kopfgeldjäger fuhr sich über die Stoppeln seines Kinns. Verdammt, das waren wirklich magere Anhaltspunkte. Ein verschwundener, namenloser Mörder, der hinter einem verschwunden, namenlosen Kultistenführer herjagte. Wie sollte ein Mann wie Guthwulf so zu einer frischen Fährte kommen? Der Wolf wollte sich schon erheben, als Ratho noch etwas einfiel. "Achja, und du bist nicht der einzige, der diesen Burschen sucht. Die gesamte verdammte Inquisition ist hinter ihm her, und das schon seit längerer Zeit. Ich würde sagen du solltest dich an diese Leute halten, wenn du deiner Beute näher kommen willst. Aber sei vorsichtig. Der Inquisitor hat eine Abneigung gegen gewöhnliche Bürger, das gilt erst recht für gesetzlose Streuner wie dich. Der direkte Weg scheint also nicht ratsam." Guthwulf nickte. Keine gute Spur, aber immerhin eine Spur. Der Kofgeldjäger erhob sich, schüttelte dem schmierigen Informationsverkäufer die Hand und trat dann an die schäbige Holztür heran. "Halt die Ohren weiterhin offen und gib mir Bescheid, wenn du was Neues erfährst. Wir sehen uns." Ratho nickte. Ein breites Grinsen machte sein häßliches Gesicht noch um eine Nuance häßlicher. "Bleib am Leben, Wolf." Die Tür schwang auf, und der alte Krieger verließ das dreckige Fischerhaus. Sein nächstes Ziel stand fest. Um an die Inquisition heranzukommen, bedurfte es einiger Vorsicht. Unauffälligkeit war der Schlüssel. Der Wolf spuckte auf das dreckige Kopfsteinpflaster. Es wurde also Zeit, unsichtbar zu werden. |
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15.05.2003, 16:14 | #133 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura sah erschrocken zu dem kraftlosen Menschen, der am Boden zusammengekrümmt lag. Das war sein Freund? "Ja, natürlich schaffe ich noch ein Stück!" Satura reagierte schnell. Sie kletterte etwas umständlich den Abhang zum Fluss hinunter, leerte einen ihrer Lederbeutel und stopfte sich den Inhalt kurzerhand in ihre Hosentaschen. Dann füllte sie Wasser in den Beutel und kletterte den Abhang wieder hinauf... nun, es war mehr ein Kriechen denn ein Klettern. Frost hatte seinen Freund hochgehoben, und sah Satura fragend an, als sie mit dem tropfenden Lederbeutel auf ihn zuhumpelte. Die Amazone ließ das kühle Wasser in den Mund des erschöpften Mannes fließen, dann gab sie auch Frost zu trinken, und am Schluss trank sie selbst noch ein paar Schluck. "Laßt uns gehen, die Sonne steht schon tief. Schaffen wir es bis zum Anfang der Schlucht? Dort ist eine Höhle, die sich gut verteidigen läßt." Satura war, als hätte das frische, kühle Wasser ihre Lebensgeister geweckt; sie fühlte sich erfrischt und motiviert und lächelte Frost an. Doch der Krieger wirkte fast noch erschöpfter als sein Freund, der schlaff in seinen Armen hing. Sollte Tak in der Nähe sein, und sie jetzt angreifen, dann gnade ihnen Innos... nein, Saturas Amulett schwieg. |
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15.05.2003, 16:22 | #134 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Die Männer waren plötzlich vor Leon aufgetaucht, er hatte sie gegen das brennende Sonnenlicht bis auf zwanzig Meter gar nicht hatte herankommen sehen. Ausgelaugt und verwirrt wie er war, leistete er keinen Widerstand, als die beiden Soldaten ihn an den Schultern packten und vor sich her trieben. Wankend kam er schließlich zum Stehen, die Männer ließen los und Leon blickte auf. Dorrien! Er war mit einer kleinen Armee zurückgekehrt, wohl um Unannehmlichkeiten wie der letzten mit den Kultisten vorbeugen zu können. Doch wieso blickte er sich so gehetzt um? Hier war das Gebiet meilenweit überschaubar. Niemand konnte sich hier unbemerkt anschleichen, so grell es hier war. Und doch ... " ... was hast du also herausgefunden?" sprach Dorrien ihn an und riss ihn aus seinen Gedanken. Leon öffnete den Mund, doch nur ein trockenes Gurgeln verließ seine Kehle. Er räusperte sich und spuckte den mit Sand und Staub vermengten Speichel aus, einer der Wachen direkt vor die Füße. Mit einem Ächzen setzte er zum Sprechen an ... Und obwohl er erschöpft war und sein Rachen sich so trocken anfühlte, wie diese Wüste aussah erzählte er alles, was er über den Kult und seine Pläne erfahren hatte und auch, was ihm Manfred über den Tavernenkiller erzählt hatte. Besonders interessiert schien Dorrien in der Erzählung seines ersten Auftrags: Der Beschaffung des Buches "das gläserne Reich". Leon führte alles dazu aus, was er wusste: Über die drei Kristalle, die als symbolische Schlüssel für das Eisgrab des Kristallkönigs dienten, was die Kultisten dort zu finden gehofft hatten (eine der Tafeln zur Beschwörung des Erlösers), die gemeinsame Suche von Manfred und Leon nach dem ersten dieser Schlüsselsteine und ihr blutiges Ende. Er berichtete auch, dass er später erfahren hatte, was es mit dem Druiden auf sich hatte - dass er der Tavernenkiller war, Manfred offensichtlich verfolgte und wahllos und scheinbar unprovoziert über die Kultisten herfiel und wohl Tak hieß. Dass der Kristall, für den soviele Kultisten ihr Leben gelassen hatten, inzwischen nicht mehr im Besitz des Ordens war konnte Leon nicht wissen. So berichtete er also, dass der Orden diesen ersten Stein in einer unterirdischen Festung, einem ausgedehnten Höhlensystem in der westlichen Bergkette aufbewahrte und Leon gemeinsam mit Manfred auf der Suche nach dem zweiten Kristall waren, als er das erste Mal, behindert von Tak, auf Dorrien gestoßen war. Die weiteren Fakten betreffs Satura verschwieg er wohlweislich. Am Rande bemerkte er seine Rettung durch Frost und wie er sich wieder von ihm getrennt hatte. An diesem Punkt schien Dorrien nachdenklich zu werden, nickte dann aber und winkte Leon, weiterzuerzählen. Am Ende überreichte der Dorrien noch einige Notizzettel: Auf einem war beschrieben, wo sich in etwa das Lager der Kultisten befand - so gut Leon das noch in Erinnerung gehabt hatte -, auf einem anderen Informationen über die Zentrale der Kultisten in der Stadt - "Der Hecht im Karpfenteich" - und auf einem dritten und letzten noch einmal die Geschichte vom Erlöser, den Steintafeln und den Schlüsseln zum Kristallreich zusammengefasst. Dass er diese Informationen vorrübergehend nicht einmal mehr herausrücken hatte wollen und ihn die Mitgliedschaft im Kult seltsam freudig gestimmt und nun mit einer seltsamen Leere hinterlassen hatte verschwieg Leon ebenfalls. |
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15.05.2003, 16:59 | #135 | ||||||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Dorrien verzog die Lippen zu einem zufriedenen Grinsen, während er den Erzählungen Leons lauschte und die Notitzen entgegennahm. Scheibar hatte er sich wirklich nicht getäuscht in dem Jungen, diese Informationen konnten ausreichen, um den Kult zu zerschlagen... "Trink erstmal was." war alles, was Dorrien als Antwort gab. Ein Soldat hit einem ledernen Wasserschlauch ging sofort zu Leon und bot ihm das kühle Nass an. Dorrien überlegte kurz. Er könnte jetzt hinter Manfred, diesem Kultisten, herjagen, doch es war wohl sinnvoller, erst in die Stadt zurückzukehren. Falls Manfreds Leute ihre Misson überlebten, würden sie in Gorthar nur noch die Trümmer ihrer Organisation vorfinden. Letztendlich würde das auch den Stadtrat überzeugen... "Bereitet den Abmarsch vor. Wir gehen wieder zurück zur Stadt. Leon kommt mit." |
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15.05.2003, 17:19 | #136 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Der kleine Trupp setzte sich langsam in Bewegung und Leon wurde mehr oder weniger mitgeschleift. "Heey, was ist mit meiner Belohnung? 2000 Goldstücke waren ausgemacht! Und ich denke, ich habe meine Aufgabe erfüllt!" Dorrien blickte kurz über die Schulter zurück. "Ja, hast du. Aber glaubst du wirklich, ich schleppe soviel Geld hier mit mir herum? Komm mit nach Gorthar und wir werden dich ausbezahlen. Von hier aus kommst du ohnehin nirgendwo hin - mittem im Nichts des Schlachtfeldes." Widerwillig nickte Leon. Dorrien hatte recht, in beiden Punkten. Trotzdem wäre es ihm am liebsten gewesen, sich wieder von dem Inquisitor verabschieden zu können, so schnell wie möglich ... In einigem Abstand zu Dorrien, inmitten einer Schar von Soldaten trottete er dem großen Zug hinterher. All diese Männer sahen fast gleich aus - Gesichtslose, Unbekannte. Einfache Soldaten. Nur Dorrien in seinem weiten, im heulenden Wind wehenden Mantel stach hervor. Ganz in seiner Nähe erblickte Leon die einzige Frau im Zug, der Rüstung nach eine Amazone. Auf ihrem Rücken hatte sie einen Bogen gespannt. Schweigend marschierte sie neben Dorrien eine Weile her, bis sie sich zu ihm herüberbeugte und ihm irgendetwas zuflüsterte. Leon zuckte im Gehen mit den Achseln. War nicht sein Belang, tatsächlich hoffte er hier in Gorthar sowieso nicht in noch weitere Intrigen verstrickt zu werden. Geld schnappen und ab nach Khorinis ... Schweigend marschierte er weiter über die Ebene, in die Richtung aus der Dorrien gekommen war. Einer der Soldaten murrte etwas wie: "Der Kerl kann sich auch nicht entscheiden, erst her, dann zurück. Ich dachte wir wären auf Kultistenjagd?!" Unmut machte sich in der Truppe breit - sie waren schon viel zu lange in dieser Einöde unterwegs. |
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15.05.2003, 17:56 | #137 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura und Frost hatten sich mit Müh und Not zu der Höhle am Anfang der Schlucht geschleppt. Der Vorteil der Höhle war, dass sie dicht von Gestrüpp verwachsen und somit nicht leicht zu erkennen war, und dass sie wenige Schritte hinter dem Eingang einen Knick machte. Die Kultisten hatten ihre Spuren gut verwischt; nur die Überreste des Lagerfeuers waren noch zu sehen. Satura breitete ihren Umhang am Boden aus, und Frost bettete Esteron darauf. Dieser hatte während des langen Marsches durch die Schlucht ab und an die Augen aufgeschlagen, ohne wirklich wach zu sein. Satura kniete sich neben Esteron und flößte ihm wieder etwas Wasser ein. Er schluckte brav und seine Lider zitterten leicht. "Hm, es sieht so aus, als hätte sein Kreislauf versagt; ernste Verletzungen hat er keine, nur ein paar Abschürfungen, wahrscheinlich weil er gestürzt ist." Satura kramte aus ihren Taschen ein paar in ein Leinentuch eingeschlagene, getrocknete Kräuter hervor. Frost hatte sich inzwischen daran gemacht, ein Feuer zu entzünden. Hinter dem Knick der Höhle würde das Flackern des Feuers die drei nicht verraten können. Satura erhitzte etwas Wasser über dem Feuer und legte die Heilkräuter hinein. Dann tränkte sie ein Tuch in dem warmen Sud und ließ es etwas ziehen. Frost sah Satura interessiert zu, wich dabei aber nicht von der Seite seines Freundes, den er genau beobachtete. Die Amazone legte dem erschöpften Wanderer das mit Kräutern getränkte Tuch auf die Stirn. "Das wird helfen," meinte sie mit einem Blick auf den Erschöpften. |
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15.05.2003, 18:04 | #138 | ||||||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Nach einem längeren, strammen Marsch erreichte die Gruppe wieder die Tore der Stadt, die sie gestern erst verlassen hatte. Die Soldaten schienen davon nicht wirklich begeistert zu sein, hatten sie sich doch etwas Abwechslung von dem tristen Kasernenalltag erhofft. Dorrien interessierte das freilich kaum, so führte er den Trupp geradewegs zur Burg. Quietschend öffnete sich das Tor, die Soldaten marschierten diszipliniert auf den Hof. Den Inquisitor allerdings interessierten die Stadtgardisten inzwischen nicht mehr. Er bedeutete Leon und Phönixfee mit einer Handbewegung, dass sie ihm folgen sollten, und verschwand im Inneren der Feste. Seine Schülerin schickte der Hexenjäger in den Trainingsraum, er und Leon hingegen begaben sich zu Tannenberg... Dorrien klopfte an die Tür zum Zimmer des alten Hexenjägers, sofort antwortete dieser mit einem lauten "Herein!". Dorrien öffnete und betrat, gefolgt von Leon, den kleinen Raum. Tannenberg sah von seinem Schreibtisch, auf dem einige Papiere lagen auf, sein Blick wanderte zwischen seinem ehemaligen Schüler und dessen Spitzel hin und her. "Ah, gut, setzt euch." forderte der Inquisitor die beiden auf, auf die zwei Stühle im Raum deutend. Dorrien nahm seinen Bogen vom Rücken und ließ sich auf den Sitz falen, etwas später tat Leon es ihm gleich. Tannenberg lehnte sich entspannt zurück und sah erwartungsvoll zu Leon. "Hat er seinen Auftrag erfüllt?" fragte er Dorrien, ohne jedoch seinen Blick von dem Dieb zu nehmen. Der Inquisitor bestätigte dies, Tannenberg nickte bedächtig und fuhr sich mit der Hand über sein glattrasiertes Kinn. "Nun, dann lass hören..." Leon räusperte sich kurz und begann dann von neuem mit seiner Erzählung, Dorrien überreichte Tennenberg unterdessen die Notitzen, die dieser aufmerksam durchlas. Als Leon geendet hatte zeigte sich ein zufriedenes Lächeln auf Tannenbergs harten Gesichtszügen. "Gut, ich denke du hast dir die Belohnung verdient." Der Hexenjäger griff unter seinen Schreibtisch und holte zwei große, prall gefüllte Lederbeutel hervor. "Zweitausend Goldstücke, wie abgemacht. Du kannst jetzt gehen." |
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15.05.2003, 18:25 | #139 | ||||||||||||
I-Guthwulf-I Beiträge: 58 |
Schabend glitt die scharfe Klinge des Krummdolches über die rauhe Oberfläche des braunen Holzstücks, erbarmungslos schnitt der kalte Stahl durch das tote Pflanzenmaterial, schälte Schicht um Schicht vom Kern des Astes, zwangen ihn so in die Form, die der Herr der beiden kräftigen, behandschuhten ihm zugedacht hatte. Platschend fielen die einzelnen Holzschnitze in die schillernde Dreckpfütze, in dessen Nähe sich der hagere Mann an eine der steinernen Hauswände gelehnt hatte, um mit tief in das sonnengebräunte Gesicht gezogenem Schlapphut seiner stillen Beschäftigung nachzugehen. Er war ein Mensch wie jeder andere, groß, aber nicht sonderlich breit, weder edel noch auffällig gekleidet. Das schwere, schmutzigbraune Ledercape erweckte den Eindruck, als müsse dieser Mann den ein oder anderen Regenschauer im Freien verbringen, seine Bewegungen waren die eines Mannes, dem das Wort Eile unbekannt zu sein schien, gelassen und doch chirurgisch präzise. Ein weiterer der zahllosen Streuner, die die Gassen der Hafenstadt bevölkerten. Und doch, es war kein Zufall dass dieser ältere Kerl gerade hier, auf der Hauptstraße der Stadt stand, gelehnt an eine Hauswand, von der aus man die zur Burg führende Straße im Auge hatte. Die Inquisition hatte sich keine Mühe gegeben, ihre Ankunft zu verbergen. Eilig waren sie die Straße emporgestapft, hatten sich in ihrer Burg verschanzt und sich seitdem nicht mehr blicken lassen. Guthwulf wusste, dass sie irgendwann wieder herauskommen würden. Geduld war eine Tugend, die der Wolf im Laufe seines Lebens im Übermaß entwickeln hatte, sie sogar entwickeln musste. Nur der geduldige Jäger würde seine Beute zu fassen bekommen. Er würde hier ausharren, reglos, abwartend, würde schnitzen und beobachten. Guthwulf hob den Kopf, seine grauen Augen funkelten im Schatten des Huts, eine stumme Drohung an jeden, der sich zwischen ihn und der Erfüllung seines Auftrages zu stellen wagte. Der Augenblick des Handelns würde kommen. Der Wolf lag auf der Lauer. |
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15.05.2003, 18:36 | #140 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Leons Herz machte einen Sprung und stand einen Moment still, nur um dann umso hektischer weiterzuschlagen. Vor ihm auf dem Tisch lagen zwei prallgefüllte Säcke. Er löste die Schnur an beiden und fasste mit den Händen tief hinein, grub durch das Gold um einerseits sicherzustellen, dass er nicht hereingelegt wurde, andererseits einfach des guten Gefühls wegen. Ein fröhliches Grinsen huschte über sein Gesicht, als er mit je einer Hand die Säcke packte. Langsam erhob er sich und schritt hinüber zur Tür. Dort wandte er sich noch einmal um, nickte und hob zum Abschied die Rechte mit dem Geldsack in die Luft und verschwand aus der Tür. Er stolzierte durch die große Vorhalle, an den hochnäsigen Wachen vorbei und trat hinaus in den rötlichen Sonnenschein des Abends. Zweitausend Goldstücke ... das war ja fast mehr, als es auf der ganzen Welt überhaupt gab! Vorsorglich verstaute Leon die beiden dicken Beutel in den Innentaschen seiner weiten Jacke. Hmmm, ein wenig ausgebeult sah sie jetzt schon aus, aber das würde wohl nichts weiter ausmachen. Zweitausend Goldstücke ... was sollte er damit machen? Er könnte sich in Khorinis ein Haus kaufen! Ja, ein zweistöckiges Haus mit einer goldenen Wasserpumpe davor und ein ganzes Heer von Dienern. Die würde er aussenden um für ihn neues Geld ranzuschaffen, er selbst bräuchte nie mehr einen Finger zu rühren. Die Pflastersteine des Wegs durch den weitläufigen Garten würden zumindest mit Quadern aus Bergkristall ausgelegt werden ... aber so ein großes Grundstück kostete Unsummen ... na, fürs erste reichte auch eine silberne Wasserpumpe! So marschierte Leon in wahnwitzigen Einfällen schwelgend den Pfad von der Burg hinab Richtung Gorthar. Vergessen all die Schmerzen und Ängste der letzten Tage, vergessen die Gefahren, die noch vor ihm liegen könnten. Und sogar Satura hatte er für diesen Augenblick völlig verdrängt. Frohgemut machte er sich auf den Weg zum Hafen von Gorthar. Er befand sich wieder in den Slums, Elend und Hunger überall, doch das juckte ihn im Moment kein bisschen. Von ein wenig Leid würde er sich seine Laune nicht verderben lassen! Grinsend warf er einem alten Mann, der gerade in seinem Boot mit dem großen, weiten Segel verwickelt war, das Säckchen hin, das früher sein Geldbeutel gewesen war. An die 50 Goldstücke waren darin! "Bring mich noch heute nach Khorinis und der Beutel gehört dir!" Der Mann schnürte ihn auf, blickte hinein und nickte dann. "Worauf wartest du noch, Jungchen! Hüpf' rein!" Das ließ Leon sich nicht zweimal sagen. Er sprang in das recht langgestreckte Segelboot und legte sich am Kiel zur Ruhe, während der Alte das Schiff fertig machte und schließlich die Leinen selbst löste. Für den Lohn erwarte ich, dass ich keinen Finger mehr zu rühren habe ... grinste Leon in sich hinein. Ein schwerer Schlag - der Mann war in das Boot zurückgesprungen, nachdem er die Vertäuung gelöst hatte - und dann nur noch das sanfte Schlingern der Wellen. Leon blickte sich noch einmal um. Das Boot trieb ein Stück weit weg vom Hafen, ehe der Schiffer das Segel emporzog. Nur einen Moment später ging ein Ruck durch den Kahn und Leon begann seine Reise zurück nach Khorinis. |
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15.05.2003, 20:18 | #141 | ||||||||||||
Phoenixfee Beiträge: 1.572 |
Phoenixfee war wieder in der Burg von Gorthar-Stadt und auf dem Weg zum Trainingssaal lies sie die Ereignisse noch einmal Revue Passieren. Leon, einen der Leute die Dorrien gesucht hat ist ihnen heute auf diesem mysteriösen Schlachtfeld geradewegs in die arme gelaufen. Das dieser Leon wichtig war hatte sie Kurz darauf gemerkt. als Dorrien den Rückmarsch nach Gorthar-Stadt befahl. Phoenixfee dachte noch mal an das Schlachtfeld, das beängstigend aber nicht weniger, für eine Abenteurerin, Faszinierend war. Solche Mysteriösen Plätze hatten einen großen Reiz auf Sie, vielleicht würde sie ja schneller wieder auf diesem Feld sein als sie dachte, sie wusste ja nicht was Dorrien noch so alles vorhatte. Aber zurück zum jetzt, Phoenixfee betrat den Trainingssaal und sah direkt die Zielscheiben die zum Bogen und Armbrust Training benutzt wurden. Viel war nicht los, nur ein Armbrustlehrmeister mit seinem Schüler, der wie Fee sah wohl gerade erst mit dieser Waffe anfing, in der Gepolsterten wand hinter den Zielscheiben steckten mehr Bolzen als in der Scheibe selber. Phoenixfee nahm vor einer anderen Scheibe ihre Position ein und verschoss einige Pfeile auf die Scheibe, die allesamt auf dieser relativ kurzen Distanz ins Schwarze trafen. Aber das machte keine sinn die Scheibe traf sie so immer ins Schwarze die Distanz war hier in dem Saal viel zu gering um noch eine Herausforderung zu sein. Irgentwie müsste es doch zu bewerkstelligen sein das die Scheibe zu bewegen sei. Phoenixfee ging zur Scheibe und zog Ihre Pfeile aus dieser, nachdem sie das gemacht hatte umrundete sie die Scheibe und besah sie sich von oben bis unten. In dem Moment trafen 2 weitere Soldaten im Trainings Saal ein und wie Fee sah waren beide bis eben mit bei dem Heer gewesen, mit einem der beiden hatte sie heute während des Marsches ein paar Worte gesprochen. Phoenixfee bekam eine Idee. Sie schlenderte zu den beiden Männern, begrüßte beide freundlich und fragte sie: es gibt doch hier in der Burg sicherlich einen Handwerker? Einen Schmied, Tischler oder so was in der Richtung? Ja den gibt es. Antwortete einer der beiden Männer Könnt einer den auf dem schnellsten weg herbringen ich würde gerne mein Training verbessern aber auf unbewegliche ziele geht das hier in dem Saal nur noch sehr schlecht. sagte Phoenixfee und ob es jetzt daran lag das sie die Schülerin Dorriens war, was sie stark annahm, stürmten beide Männer ohne eine weitere frage zu stellen los und verschwanden aus dem Saal. Es dauerte seine Zeit, die Fee damit verbrachte weiter dieses unbewegliche Ziel aufs Korn zu nehmen oder Ihren Nachbarn bei seinem Armbrust Training zuzusehen. Aber dann kamen die beiden Soldaten wieder und in Ihrem Schlepptau einen Kräftigen, ja fast Bulligen mann mittleren Alters, der wohl auch einem Kräftigem schluck Bier und einem fettigen Braten nicht abgeneigt war den Seine Lederne Handwerkerschürze spante sich um einen kräftigen Bauch. Hallo, sie sind Schmied? fragte Phoenixfee. Ja ich bin hier Handwerklich das Mädchen für alles, Schmied, Zimmermann, Tischler halt was so anfällt. Antwortete der Der Mann. Gut, ich hätte da ein anliegen. sagte Phoenixfee Es ist nämlich so, Ich bin Dorriens Schülerin und würde gerne mehr Herausforderung beim Training hier haben. Könnte man eine der Zielscheiben nicht so umbauen das man sie bewegen könnte? Mhh, machte der Handwerksmeister Lasst mich mal nachdenken. Sein Kinn reibend umrundete Er eine der Zielscheiben, dabei hörte ihn Fee einiges Murmeln aber verstehen konnte sie es nicht, schließlich sagte Er ja, so kann es gehen. , holte eine Feder und ein blatt Papier von einem an der wand sehenden Tische und schrieb einige Sachen auf das Papier. Als Er fertig war reichte er dieses an einem der beiden Soldaten mit den Worten Du gehst jetzt runter ins Lager und holst mir diese Sachen. Und Du sprach er den anderen Soldaten an holst mir mein Werkzeug. Ihr beide werdet mir helfen. An Phoenixfee gewannt sagte Er Ich werde hier einige Zeit beschäftigt sein, aber morgen könnt Ihr auf ein Bewegliches Ziel Trainieren. Danke Sagte Fee und verabschiedete sich von Ihm, da sie nun hier wohl überflüssig war wollte sie sehen was Dorrien gerade machte und machte sich auf dem Weg zu seinem Zimmer. |
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15.05.2003, 20:55 | #142 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Das leiste Knistern und Knacken des Lagerfeuers war das einzige Geräusch in der Höhle. Satura hatte sich etwas abgesondert und in eine Ecke zurückgezogen. Offensichtlich wollte sie ihre Ruhe haben. Esteron war noch immer ohne Bewusstsein. Ab und zu rollte er den Kopf von einer Seite auf die andere oder murmelte leise, unverständliche Worte. Laut Satura würde er sich schon bald wieder erholt haben. Der Waffenmeister hatte seinen Mantel abgelegt, um den jungen Mann zuzudecken. Frost selbst saß dicht an dem Feuer und starrte gedankenverloren in die Flammen. Die tanzenden Funken spiegelten sich einsamen Sternen gleich in seinen eisblauen Augen. Sekundenlang trieben sie durch die Unendlichkeit der tief schwarzen Pupillen um dann in einem Meer aus Blau zu vergehen. Von Zeit zu Zeit legte der Krieger trockene Scheite nach, um das Feuer etwas länger am Leben zu erhalten. Mit glühender Hitze hatte sich der Tag verabschiedet. Und mit eisiger Kälte würde die Nacht ihre Rückkehr feiern. Nicht, dass dieser Umstand den Waffenmeister störte. Das harte Leben in den Eiswüsten des hohen Nordens hatte ihn abgehärtet, was die Kälte betraf. Ihm machte eher diese drückende Hitze der Südlande zu schaffen. Allerdings befand er sich nicht alleine in der Höhle. Satura war nicht gerade passend für einen plötzlichen Kälteeinbruch gekleidet und Esteron - Der schlummerte noch immer friedlich vor sich hin. Wenn er nicht als Eisklotz erwachen wollte, sollte das Feuer besser noch etwas länger am Leben bleiben. Stunden waren vergangen, bevor sich das Leben mit einem zuerst schwachen, dann stärker werdenden Glanz in Frosts Augen zurückmeldete. Träge, wie aus einem Schlaf erwachend hob er den Kopf. Sein suchender Blick blieb an Satura hängen. "Ihr seid so still", stellte er nach einiger Zeit des Schweigens fest. Als nach mehreren Minuten noch immer keine Antwort kam, klappte der Krieger seine neben sich stehende Tasche auf und kramte sich durch ihre unergründlichen Tiefen. Behutsam legte er einen länglichen, stabförmigen und in ein schwarzes Tuch gehüllten Gegenstand neben sich auf den Höhlenboden, dann setzte er seine Suche fort. Schließlich förderte er das Gesuchte in Form eines angebrochenen Laibs Schwarzbrot an das flackernde Licht des Lagerfeuers. Ein kräftiger Ruck brach den Brotrest in zwei ungleiche Teile. Während er den deutlich kleineren für sich behielt, schob er den Rest zu Satura. "Beißt euch nicht die Zähne aus, das Brot ist mit Sicherheit schon recht hart." Zum Glück hatte Frost geistesgegenwärtig seine Feldflasche am Fluss wieder aufgefüllt. Mit Hilfe des klaren Flusswassers weichte er den Brotkanten etwas auf, bevor er ihn in den Mund schob. Es war ein karges Abendmahl, doch Frosts Reiseproviant gab nicht viel mehr her. "Erzählt etwas von euch", forderte der Waffenmeister die Amazone auf, nachdem er den Bissen heruntergeschluckt hatte. "Was treibt eine so junge Dame wie euch an einen derartig trostlosen Flecken wie Khorinis? An einem anderem Ort könntet ihr doch mit Sicherheit ein ruhiges und zufriedenes Leben führen. Ist es wegen Leon?" |
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15.05.2003, 21:14 | #143 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura war lange in Gedanken versunken dagesessen, als Frost sie aufschreckte. Ihm stumm mit einem Nicken dankend nahm sie das harte Brot entgegen und begann, kleine Stücke davon herunterzubrechen. Einen Teil des Brotes wärmte sie im restlichen Wasser mit ein paar Kräutern über dem Feuer auf. Es würde eine nahrhafte Suppe für Esteron ergeben. "Wegen Leon?" Satura lachte bitter. "Nein, ihn habe ich in Khorinis kennengelernt." Sie schwieg kurz. "Mein Ziehvater ist diesen Winter gestorben, und er schickte mich nach Khorinis, um Sagitta, die Heilerin zu suchen. Ich habe sie leider nicht angetroffen... nur dies Amulett hat sie für mich hinterlassen." Satura nahm das Drachenamulett in ihre Hand und strich zärtlich über den blassroten Stein. Unter dem Amulett hatte sich wieder eine leichte Brandwunde gebildet, und Satura beeilte sich, diese wieder mit dem Artefakt zu verdecken. "Wie gesagt, ich habe Leon in Khorinis getroffen, und er hat mir in den ersten Tagen hier sehr..." sie zögerte kurz, als die Erinnerungen an die ersten Tage mit Leon wieder aufkamen. Es war eine schöne Zeit, und er war ihr ein guter Freund geworden. "...geholfen. Er hat mich zu Sagitta begleitet, weil ich mich in Khorinis nicht ausgekannt habe. Nun, und dann trennten sich unsere Wege eines Tages. Ich wusste nicht, wohin er gegangen ist." Satura rückte etwas näher an das wärmende Feuer und senkte ihren Blick. "Und dann hatte ich diesen Traum - und er sagte mir, dass er in Gorthar war. Versteht mich nicht falsch, aber ich habe gespürt, dass er in Gefahr ist. Es war ein seltsam körperliches Gefühl einer nicht greifbaren Bedrohung." Sie sah Frost fest in die Augen. "Ich habe Recht behalten. Ohne mich wäre er, verblendet wie er war, diesen Kultisten in den Gletscher gefolgt... Weiß Innos, was ihn zu diesen Sektierern getrieben hat. Und wie er es mir gedankt hat, nun, das seht ihr ja." Satura deutete auf die Wunde an ihrem Oberschenkel. Auch ihre linke Hand war noch verbunden, doch der Schnitt würde spätestens in zwei Tagen verheilt sein. |
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15.05.2003, 21:43 | #144 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Zu Saturas Erstaunen nickte Frost nur verständig. Mit Hilfe eines Astes schob er die feurige Glut näher zusammen. Das Lagerfeuer strahlte eine heimelige Wärme aus, der Duft von frisch verbranntem Reisig lag in der Luft. "Manchmal sagen uns Träume mehr als wir selbst erahnen mögen." Eine Lektion, die ihn der Alte heute morgen erneut gelehrt hatte. "Wäre Leon wirklich in den Gletscher aufgebrochen, hätte er sich leicht den Tod holen können. Selbst wenn er die Kälte überlebt hätte, wäre er wahrscheinlich früher oder später einem der Luzkan zum Opfer gefallen. Wisst ihr was ein Luzkan ist?" Der Krieger beobachtete Satura aufmerksam. Wie erwartet schüttelte sie vorsichtig den Kopf. "Es sind wahrlich gewaltige Tiere. Von den Einwohnern Gorthars werden sie auch als Totengräber bezeichnet. Und sie tragen diesen Titel aus gutem Grund. In der Regel bewegen sie sich auf allen Vieren fort. Doch selbst dann überragen sie einen ausgewachsenen Mann noch immer um ein gutes Stück. Werden sie gereizt, richten sie sich meist auf die Hinterläufe auf und schlagen mit ihren riesenhaften Grabklauen zu. Dank ihrer unglaublichen Kraft kann schon ein einziger Treffer tödlich enden. Ihr Fell ist schneeweiß und bei den Jägern sehr begehrt. Allerdings wagen es nur die Mutigsten, einen Luzkan zur Beute zu wählen. Die Schneebestien lauern meist unter der Schneedecke um dann unvermittelt hervorzubrechen, sobald sich ein Opfer nähert - daher auch der Spitzname." Frost lehnte sich mit dem Rücken gegen die rauhe Höhlenwand. "Diese Tiere sind gleichermaßen beeindruckend wie gefährlich. Einmal habe ich zusammen mit einigen Gefährten einen der Luzkan erlegt. Ich habe es nicht gerne getan. Obwohl sie brutale Jäger sind, faszinieren sie mich auf eine schwer zu beschreibende Art und Weise. Und ich werde schon bald wieder in die eisige Einöde des Gletschers aufbrechen. Fall ich nicht zurückkehren sollte, wisst ihr was passiert ist." Eine seltsame Gleichgültigkeit schwang in Frosts Worten mit. Dennoch lächelte er, als er fortfuhr. "Ihr solltet Leon nicht so hart verurteilen. Er ist noch jung." "Genau wie ihr selbst", fügte er in Gedanken hinzu. "Und ihr seid nicht ehrlich zu euch selbst. Wenn ihr wirklich nichts für ihn empfinden würdet, warum hättet ihr euch dann die Mühe gemacht, ihm nach Gorthar zu folgen? In ein euch völlig unbekanntes Land? Versucht einmal die Welt aus seinen Augen zu betrachten. Ich kenne Leon nur schlecht, doch ich glaube dass er innerlich hin und her gerissen ist. Auch wenn ich beim besten Willen nicht weiß was es ist, so scheint er doch an dem Kult zu hängen. Und an euch ebenfalls. Ihr habt ihn in eine Zwickmühle gedrngt, und er reagierte wie die meisten Menschen in einer derartigen Situation." Langsam fügten sich die Puzzleteile in Frosts Kopf zu einem Gesamtbild zusammen. Er hatte sich schon zuvor gewundert, warum sich die beiden so sehr aus dem Weg gegangen waren. Jetzt war die Mauer des Schweigens endlich gefallen. |
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15.05.2003, 21:59 | #145 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura hatte dem Krieger aufmerksam zugehört - doch in ihr wehrte sich alles gegen das, was er sagte. "Ich habe mein Leben für ihn riskiert, weil ich glaubte, einen Freund gefunden zu haben. Doch dass er es sein würde, der mein Leben in Gefahr bringt, hätte ich nicht geglaubt. Ihr kennt mich nicht, also wie könnt Ihr behaupten, ich wäre nicht ehrlich zu mir?" Ihre grünen Augen blitzten, und trotzig fügte sie hinzu: "Er hat sich noch nicht einmal richtig entschuldigt." Es mochte sein, dass sie sich selbst belog. Es mochte sein, dass Leon von dem Kult so beeinflusst war, dass er nicht mehr gewußt hatte, was er tat. Doch alles was sie fühlen konnte, war unbändiger Haß. Die Art von Haß, die die Brust umklammert, bis man keine Luft mehr bekommt, die im Magen herumrührt, bis man meint, sich übergeben zu müssen. Ja, sie konnte es körperlich spüren. Diese Wut überlagerte alles; sie war so intensiv, dass die Amazone sich zu keinem anderen Gefühl mehr fähig fühlte. "Und was meine Träume angeht... ich habe schon länger gemerkt, dass sie mehr mit der Realität zu tun haben, als mir lieb ist. Er verfolgte mich... und ich hielt ihn für den Feind. Doch nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob er nicht der ist, der die Wahrheit spricht. Er versteht mich, er glaubt mir, er ist da für mich..." Satura war bei den letzten Worten seltsam abgedriftet; Frost konnte gar nicht wissen, wovon sie sprach, was sie meinte. Doch eigentlich hatte sie mehr mit sich selbst geredet, versucht, zu erklären, was nicht erklärbar war. Irgendetwas ungreifbares tat sich in einer Welt, die sie nicht verstand, und die ihr doch so nahe war... Und es machte ihr Angst. Satura vermied den Blick des Kriegers, als sie sich erhob, um Esteron die fertige Brot-Kräutersuppe einzuflößen. Der Wanderer schien zu phantasieren, doch er war immerhin so weit bei sich, dass er sich mit ihrer Hilfe halb aufsetzen konnte. Vorsichtig half die Amazone ihm beim Trinken und wechselte den Kräuterwickel an seiner Stirn. Dann kehrte sie an ihren Platz am Feuer zurück. "Frost, versteht mich nicht falsch, ich bin Euch dankbar, dass ihr mich nach Gorthar begleitet. Doch Ihr könnt nicht verstehen, was mich quält... niemand kann das." |
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15.05.2003, 22:59 | #146 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
"Vielleicht irrt ihr euch." Erneut verriet die Stimme des Kriegers nichts von seinen eigentlichen Gedanken. Saturas an einen Monolog erinnernde Worte hallten noch immer frisch in seinem Gedächtnis. Diese Frau verbarg um einiges mehr als sie zuzugeben bereit war. Eine schwere Last, vielleicht ein prägendes Ereignis in ihrer Kindheit. Sie sprach von einem mysteriösen Unbekannten, der sie verfolgte. Die genauen Zusammenhänge verschlossen sich noch Frosts Geist, doch er glaubte Saturas Geheimnis schon ein gutes Stück näher gekommen zu sein. Vorerst wollte er jedoch nicht weiter bohren, da er merkte dass Satura das Thema unangenehm war. Ein Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht, um ihre Ängste durch ihren Mund sprechen zu lassen. Geduldig wartete der Krieger, bis Satura Esteron fertig versorgt hatte. Dann griff er unter den Mantel und löste die Flammenschneide von seinem Waffengurt. "Ich zeige euch etwas", sprach er bewusst leise, um Esteron nicht zu wecken. "Seht euch dieses Schwert genau an. Diese Klinge ist mehr als eine bloße Waffe. Sie wurde aus dem gesamten Hass, der gesamten Angst und Verzweiflung eines einzigen Menschen geboren und im Herzen eines sterbenden Drachens geschmiedet. Dieses Schwert kennt nur einen einzigen Existenzzweck - zu töten. Sie dürstet nach dem Blut eines jeden Lebenden. Selbst jetzt kann ich ihren Blutdurst, ihr Verlangen nach Tod und Verderben körperlich spüren. Habt ihr gesehen, was passierte als ich diese Waffe gegen Tak führte?" Der Waffenmeister war sich relativ sicher, dass Satura von dem Kampf nicht sonderlich viel mitbekommen hatte. "Ihr Zorn fegt jegliches Gefühl in mir fort wie eine Flutwelle. Sobald ich diese Waffe ziehe, muss Blut vergossen werden. Ja, sie verleiht mir Kraft. Doch kann ich sie nicht einsetzen, ohne mich selbst zu vernichten. Warum ich euch das erzähle?" Frost lehnte sich wieder gegen den harten Fels. "Ich kann ohne diese Klinge nicht existieren. Genau wie sie ohne mich. Sie ist ein Teil von mir, so wie ich ein Teil von ihr bin. Das habe ich mittlerweile gelernt." Ein kühler Windhauch strich durch die Höhle und ließ Funken aus der Glut aufstieben. "Seid ehrlich zu euch. Leon ist bereits jetzt genauso ein Bestandteil eures Lebens wie die Flammenschneide ein Bestandteil meines Lebens ist. Ihr sagt ja selbst, er hat sich noch nicht bei euch entschuldigt. Würdet ihr so etwas sagen, wenn er euch völlig egal wäre? Erwartet ihr von einem Straßenköter ebenfalls eine Entschuldigung, wenn er euch ans Bein pinkelt oder verpasst ihr ihm gleich einen Tritt?" |
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15.05.2003, 23:20 | #147 | ||||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura sah auf. "Es ist etwas anderes, ob es ein Straßenköter ist, oder der Hund, der euch treu begleitet hat." Satura lehnte sich an die Wand der Höhle und schloß ihre Augen. Esteron lag auf ihrem Umhang, und langsam merkte sie, dass ihr kalt wurde. Die Amazone versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Warum bohrte dieser Krieger so nach? Er hätte sie sterben lassen sollen... dann hätte er jetzt wahrscheinlich einige Probleme weniger. Sie öffnete plötzlich wieder die Augen. "Ihr seid ein Krieger, und doch stellt ihr so viele Fragen. Ich kenne Euch nicht, doch Ihr müsst viele Schlachten geschlagen haben. Eure Augen verraten es..." sie stockte. Fast wäre sie zuweit gegangen - nein, nicht jede Schlacht war erfolgreich gewesen. Alles an ihm verriet es, seine Augen, die Art, sich zu bewegen und auch seine Art zu sprechen. "Was also," begann sie wieder, "interessieren Euch die Probleme einer jungen Frau? Ich bin nichts weiter für euch als eine Begleiterin über eine kurze Strecke. Eine unerfahrene Amazone, die ihr vor dem Tode bewahrt habt, weil Ihr es - aus welchem Grund auch immer - tun musstet. Und Ihr erwartet Euch nicht einmal Dank... Frost, ich werde nicht schlau aus Euch." |
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16.05.2003, 02:37 | #148 | ||||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Es war ziemlich spät in der Nacht als Esteron die Augen öffnete und zum ersten Mal richtig im Stande war sich aufzurichten. Erschöpft sah sich der Wanderer um. Er befand sich in einer Höhle, ein kleines Feuer brannte knisternd vor sich hin und erst jetzt bemerkte der Wanderer das er nicht alleine war. Frost hockte vor dem Feuer und sein Kopf lag ruhig mit seinem Kinn auf den Brustkorb lehnend. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er eingenickt. Dann war da noch die verletzte Frau, die Esteron das erste mal in der Schlucht bei Tak gesehen hatte. Auch sie befand sich an der Feuerstelle. Sie schien zu frösteln, denn ihre Arme und Beine waren eng an ihren zarten Körper geschmiegt. Esteron regte sich nicht. Er blickte auf die Frau. Beobachtete sie gerade zu. Ruhig bewegte sich ihr Brustkorb auf und nieder. Sie schien zu lächeln, trotz der ungeheuren Schmerzen die sie haben musste. Esteron lies seinen Blick hinunter zu ihrem Bein gleiten. Es war verbunden. Doch allem Anschein nach, schien es ihr besser zu gehen als an dem Tag in der Schlucht. Sie hatten ihn also gefunden. Ihn hierher gebracht und aufgepäppelt. Esteron erinnerte sich vage an das erschöpfte Gesicht der Frau. Daran wie sie ihm eine Suppe eingeflößt hatte. Er erinnerte sich an ihre Augen, und daran das sie auf eine Art traurig drein geblickt hatten. Dem Ausdruck der Augen nach, hatte das aber nichts mit den körperlichen Schmerzen der Frau zu tun gehabt. Was trieb er hier? Es war nicht sein recht, sich solche Gedanken anzumaßen. Sie hatte ihn gepflegt, obwohl es ihr selbst schlecht ging. Esteron bemerkte wie er in ihren Umhang gewickelt war, vorsichtig rappelte er sich auf, und kroch leise zu der Frau rüber. Dankbar legte er ihren Umhang über sie und kroch dann wieder langsam in seine Windgeschützte Ecke zurück. Der Wanderer war froh, endlich wieder in der Nähe des Waffenmeisters zu sein. So schlecht schien Frost nicht zu sein, wie es ihm der erste Eindruck an dem Abend der Befreiung weismachen wollte. Er sollte besser wieder versuchen einzuschlafen. Die nächsten Tage würden noch hart genug werden. |
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16.05.2003, 10:29 | #149 | ||||||||||||
I-Guthwulf-I Beiträge: 58 |
Die Sonne blinzelte durch die trüben, dreckverkrusteten Fensterläden des stillen Schankraumes, brach sich in den mikroskopisch kleinen Körpern der durch die Luft tanzenden Staubflocken, zauberte ein ebenes, goldenes Linienmuster auf die zerschrammten Holztische, die umgestürzten Schemel und auf den in einer alten, braunen Lederrüstung steckenden Leib des vor sich hindösenden Mannes. Reglos saß er da, den Rücken weit in den einfachen Stuhl gelehnt, die bestiefelten Beine auf dem Tisch übereinandergelegt, den breitkrempigen Hut weit in das stoppelbärtige Gesicht gezogen. Auch als der feiste Wirt stolpernd die Treppe hinunterkam und seinen enormen Bierbauch durch den Türrahmen zwängte, zuckte kein Muskel des älteren Kneipenbesuchers. Der Wirt ließ seinen Blick durch den Schankraum schweifen. Bis auf den abgehalftert aussehenden Schläfer war er leer, er hatte persönlich dafür gesorgt dass auch der letzte Zecher die Pinte kurz nach der Mitternachtsstunde räumte. Bei dem staubigen Wanderer hatte er eine Ausnahme gemacht. "Hey Wolf, steh auf. Die Sonne scheint bereits." Die Hand des Kopfjägers wurde langsam gehoben, die behandschuhten Finger schoben den alten Hut langsam aus der Stirn. Im Schatten der Krempe blitzten graue Augen, als Guthwulf den Kopf wandte, und zum Wirt hinüberblickte. "Ich weiß." Der feiste Mann grinste, setzte dann seinen Weg durch den Schankraum weiter fort, wobei der die umgestürzten Stühle wieder aufrichtete und die schillernden Bierlachen mithilfe eines faserigen, fleckigen Tuches von den breiten Tischen wischte. Als er damit fertig war, zog er sich einen der hölzernen Schemel heran und setzte sich dem alten Wolf gegenüber. Dieser hatte seine Beine soeben von der Tischplatte befördert, setzte die Füße nun mit einem schweren, metallischen Klirren auf die Fußbodenbohlen, machte sich dann daran, die im Laufe der Nacht leicht verrutschten Schwertgurte wieder zurechtzurücken. "Neuen Auftrag bekommen, was?" -"Aye." "Dicker Fisch?" -"Aye." Der dicke Schenkenbesitzer nickte und deutete mit der speckigen Hand auf die zahlreichen Waffen, die da an Guthwulfs Körper klimperten. "Schwer zu übersehen. Dein Boss muss ziemlich reich sein." Der Wolf blieb eine Antwort schuldig. Stattdessen griff er in den schmalen Kragenausschnitt seiner Rüstung, fingerte einen ledernen Beutel zutage und öffnete selbigen mit einer schnellen, routinierten Bewegung. Ein starker, würziger Geruch entstieg dem kleinen Behältnis. Ohne Eile zupfte der Kopfgeldjäger einige braune Blätter auf den Tisch, zog dann die Handschuhe von den Fingern und legte sie neben den Tabak auf den Tisch. Hagere Finger begannen das Pflanzenmaterial mit flinken Bewegungen zu einem fingerlangen Stengel zu rollen. Der Wirt sah dem Wolf ohne wirkliches Interesse bei seiner Arbeit zu. Er war schon tausendmal Zeuge dieser Prozedur geworden, ja hatte sie sogar von diesem schweigsamen, stoppelbärtigen Mann erlernt. Seit Jahren besuchte Guthwulf diese Schenke in regelmäßigen Abständen, da sie direkt an der Hauptstraße lag und somit einen perfekten Blick auf das Geschehen in der Hafenstadt bot. Es war der bevorzugte Platz des Wolfes, sich unbemerkt auf die Lauer zu legen. "Bin gleich wieder da." Der Wirt erhob seinen Feisten Körper und stapfte von dannen. Guthwulf rieb sich den Schlaf aus den Augen, wandte dann den Kopf und starrte aus dem Fenster. Es war noch verhältnismäßig früh, und so herrschte nur mäßiger Betrieb auf der Hauptstraße Gorthars. Wie er, schien auch die Hafenstadt gerade erst zu erwachen. Der Wirt kehrte zurück, in der einen Hand hielt er eine schwere Tonkanne, die Andere umklammerte zwei grobe Krüge desselben Materials. Als er seine Fracht klackend auf den Tisch stellte, schwappte ein wenig weißlicher Schaum über den Kannenrand, lief langsam an der Außenwand herunter. "Durst? Geht auf's Haus." Der Wolf wartete, bis der Schenkenbesitzer beide Krüge gefüllt hatte, dann griff er sich eines der beiden Tongefäße vom Tisch und setzte es an die Lippen. Das Bier war kühl und bitter, der Jäger schmeckte, dass es ein wenig mit Wasser gepanscht war. Das war Guthwulf nur recht. Er wollte wach werden, nicht betrunken. "Danke." Der Wirt nickte und trank selbst aus seinem Krug. Ein feines Rinnsal lief ihm dabei aus dem Mundwinkel, rann seinen Hals hinab und bildete schließlich einen dunklen Fleck am Kragenansatz des schmutzigen Hemdes, das er trug. "Und, wessen Kopf steht diesmal auf der Abschussliste?" Der Wolf starrte weiter aus dem Fenster. Seine rauhe Stimme war leise, fast flüsternd. "Ein weißer Mann in schwarzer Rüstung." "Ahja." Wie immer konnte diese Antwort nichts und alles bedeuten. Guthwulf wusste aber, dass sich der Wirt mit dieser Aussage zufrieden geben würde. Nur lebensmüde Kopfjäger posaunten die Namen ihre Zielpersonen überall herum. Der alte Krieger hatte nie zu dieser Sorte gehört. Langsam kletterte die Sonne den Horizont hinauf, vertrieb die dunklen Schatten der Nacht, tauchte die Welt in ihr güldenes Licht. Schweigend tranken die beiden Männer ihr Bier, den Blick auf die Hauptstraße Gorthars gerichtet, und harrten der Dinge, die da kamen. |
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16.05.2003, 12:26 | #150 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
"Verdammte Warterei!" Einskaldir spuckte wütend auf den matschigen Boden des weitläufigen Burghofes. Das breite Gesicht des Rimmersmannes verriet seine Anspannung. "Jetzt warten wie hier schon geschlagene zwei Stunden." Langsam hob Arson den Kopf, blinzelte gelangweilt in die glühende Mittagssonne. Ja, zwei Stunden, das könnte hinkommen. "Sludig wird jeden Augenblick zurück sein." Ohne Eile schob der junge Paladin das blitzende Kampfschwert, dessen Klinge er mithilfe eines groben Stofflappens poliert hatte, wieder zurück in die lederne Scheide an seinem Gürtel, und zog das blaue Haarband, welches den schwarzen Kopfwuchs des Recken bändigte, mit einer routinierten Bewegung fest. Die Kettenhaube hatte er zurückgeschlagen, den klobige Stahlhelm an Haestan übergeben, der Packesel spielen durfte, solange Arson mit der Schwertreinigung beschäftigt war. Jetzt nahm der Streiter Innos' den Kopfschutz wieder entgegen, behielt ihn allerdings unter die Armbeuge geklemmt. Sein Blick wanderte zum breiten Flügeltor des Bergfriedes. "Seht ihr." Die beiden Ritter drehten sich um. Tatsächlich, gerade öffnete sich das hölzerne Tor und ein in die schimmernde Rüstung eines Paladins gekleidete Gestalt stapfte über den Burghof. "Ich habe mit dem Stadtrat gesprochen." Sludig grüßte seine Kameraden mit einem flüchtigen Nicken. "Unser Ziel ist eine entlegene Grafschaft namens Utanyeat. Dort soll es momentan heiß hergehen." -"Was ist denn dort los?" Arson beobachtete einige Stadtwachen auf ihrem Weg zurück in die Kasernen. Der Blick des jungen Mannes war abwesend, ein Eindruck, der täuschte. "Schwarze Magie. Die Burg soll angeblich gefallen sein." Einskaldir stieß einen schrillen Pfiff aus. "Dann sollten wir vielleicht nicht alleine losziehen." Sludig nickte und deutete auf die Unterkünfte der gorthanischen Soldaten. "Eine Abteilung von tapferen Kriegern wird uns begleiten. Unser Auftrag ist simpel. Wir beseitigen die Bedrohung in Utanyeat und stellen die herrschende Ordnung wieder her." -"Simpel, ja. Einfach, nein." Arson stieß sich von der Mauerwand ab, an der er gelehnt hatte, und prüfte die Schnallen seines Panzers. "Wenn schwarze Magie im Spiel ist, sollten wir uns vorsehen." "Da hast du recht, Kamerad." Sludig klopfte seinem Ordensbruder auf den Schulterpanzer, wandte sich dann an Haestan und Einskaldir. "Ihr beiden sorgt dafür, dass die Krieger der Stadtwache in einer Stunde abmarschbereit sind. Arson und ich werden noch einmal in die Burg gehen und einen ortskundigen Führer erbitten." Die Aufgaben waren verteilt, die Gruppe löste sich auf. |
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