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Das Kastell des ZuX #20
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06.07.2003, 14:28 #1
tor zum kastell
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Das Kastell des ZuX #20
Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert’ kunstvoll Stein,
ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint’s zu sein.

Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt’nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.
06.07.2003, 17:50 #2
Arctus
Beiträge: 531

Beisende Hitze nahm Besitz von dem verdammt engen Gang, in dem sich das schreckliche Schauspiel der Metzelei abspielte, war Blut ja warm und schwitzend kämpfende Männer auch Schweiß. Die Magierzahl hatte glücklicherweise schon eine Hand überschritten, doch die Orks kamen so langsam in die Region eines Hundertfüßlers und der hat verdammt dicke Füße!
Schwere Schwerter wirbelten durch die Luft, zertrennten das Untote Fleisch eines Zombies, der aus den Worten Arctus entstanden ist, jedoch grade mal zwei der Gegner mit sich in den tod gerissen hatte. Verbissen hing der Kopf des Zombies noch an einem Schenkel eines Orks und versuchte mit den verfaulten Zähnen alles durchzubeißen, was geht. Ein Schwert teilte ich in zwei Stücke.
Arctus sackte nach hinten, stolperte über eine Leiche und prallte gegen die harte kalte Wand. Innerhalb von Sekunden prallten Gegner auf den harten Boden, wurden von ihren Mitmenschen zertreten, die ohne Rücksicht auf Verluste durch die Massen traten. Die Orkelite trat immer näher, immer näher kam das Geschreie ihrer Mäuler. Arctus zitterte, nahm in letzter Verzweiflung wieder eine dieser Schriftrollen zur Hand und lass, so schnell es ihm seine Bänder erlaubten die ungewöhnlichen Worte. Ein Brummen ertönte und der Raum färbte sich in grünes Licht, perfekte Tarnung für die Orks, die nun beflügelt von dieser Farbe mehr und mehr nach vorn prischten. Die Luft schien sich zu überschlagen, bildete die Wellen. Ein Schrei ertönte, „auf den Boden Magier!“, woraufhin alle Kastellaner sich zu Boden warfen. Keinen Augenblick zu früh, denn schon rollten unermessliche schwarze Wogen über die Massen, die sich durch alle Körperöffnungen bohrte, jegliche Orks in die Knie zwang. Währenddessen versuchte sich der Rest wegzurobben aus der Gefahrenzone. Der Hauch Beliars ward gesprochen, brachte den Magiern Zeit!
Arctus sackte schwach zusammen, als der Spruch sich dem Ende neigte. Millionen von Energieteilchen wurden entladen und nun blieb nur noch Kraft zum atmen! Der Junge brachte es nicht einmal zustande sich zu bewegen.
So war die Zeit wohl vollkommen umsonst für ihn, denn die am Boden liegenden schienen sich schon wieder zu regen ....
06.07.2003, 17:55 #3
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Wieder brandete eine Welle der grünfelligen Scharen gegen die von den Magiern zu Hilfe gerufenen Untoten. Vier Skelette waren es, die diesmal als Felsen herhalten mußten, an denen sich die Wucht der gegnerischen Welle brach und in Gischt verwandelte. Die Gischt bestand aus Blut. Aus dem Blut der Orks, die die Kämpfer unterschätzt hatten. Es waren ja nur Skelette. Doch die schweren Zweihänder, die diese Skelette in den Händen hielten, wurden so gut geschwungen, wie man es von einem lebenden Kämpfer erwarten konnte. Und während die unvorsichtigen Orks glaubten, leichtes Spiel mit ihnen zu haben, schlitzten ihnen die Schwerter die Bäuche auf und trennten Gliedmaßen ab.
Ungläubig starrte einer der Kämpfer auf die ihm von einem Skelett beigebrachte Wunde. Zu überrascht über seinen plötzlichen, in wenigen Augenblicken eintretenden Tod war der Getroffene, als daß er noch den Schmerz fühlen konnte. Er brach zusammen, fiel auf die Knie und kippte dann um. Doch da hatte er sein Leben schon ausgehaucht. Dumpf schlug sein Schädel auf den ehemals sauberen, doch nun von Blut, Leichen, zerbrochenen Waffen und Rüstungen bedeckten Boden auf. Eine Blutspur in der Luft beschrieb die Bahn des umknickenden Körpers, bis die Tropfen auf den Leichnam klatschten. Scheppernd rollte der lose über das Haupt gestülpte Helm davon, zwischen die Beine eines weiteren Kämpfers, der jedoch gerade in einen Kampf mit einem der ewig grinsenden Gegner verwickelt war. Das Skelett parierte seine Schläge. Die große, ungelenke Orkwaffe wurde ein ums andere Mal erhoben, sauste nieder auf den Knochenmann, doch der parierte die schläge. Hell hallte das Geräusch aufeinandertreffenden Stahls durch den Gang, gab dem Lärm des Kampfes einen Rythmus. "Klack", "Tock", "Pling". Klirrend schleifte Stahl auf Stahl, wenn die Waffen aneinander abglitten.
Mit regungslosem, immer gleichem Gesichtsausdruck - wie könnte es auch anders sein, beantwortete das Skelett die Angriffe des Orks. Neben ihm standen drei weitere seiner Brüder im Grabe und droschen mit ihren Zweihändern und Äxten auf die einstürmende Schar der feindlichen Orks ein. Gesteuert von der Magie eines Dämonenbeschwörers, der mit einigem Abstand hinter ihnen stand, in relativer Sicherheit. Er kämpfte nicht, dies taten andere für ihn, die herbeigerufenen Wesen aus einer anderen Welt, der in ewiger Ruhe liegenden, alles auf leisen Sohlen verschlingenden Welt des Todes. Die eine Hand erhoben, die andere an seinen Gürtel gepresst, wo er mit seinen dünnen Fingern die Rune zur Erschaffung einer Armee der Finsternis umkrallte.
Wieder sauste die rostige, doch deswegen nicht weniger tötliche Axt auf einen der grünen Krieger nieder, würde jeden Moment, wenn sie ihn erreicht hätte, seinen Schädel spalten und weiter in seinen Körper eindringen, ihn vielleicht sogar bis zum Gürtel durchdringen und ihn in zwei Hälften trennen. Weder Hass noch Kampfesgier loderte in den leeren Augen des Skelettes auf. Keinerlei Emotionen belasteten oder steuerten den bleichen Krieger und um dies zu unterstreichen, war ihm auch gar keine Möglichkeit gegeben worden, jemals Emotionen auszudrücken. Ein Geschöpf, für eine kurze Zeit in der Macht seines Beschwörers war er. Dessen Gefühle brachte er zum Ausdruck, dessen Befehle führte er durch. Zu eigenen Gedanken war das Skelett nicht fähig.
In dem Moment, wo die Axt die Stirn des Orkes erreicht hatte, fuhr ein Schwert dazwischen, blockte den gewaltigen Hieb ab und rettete dem eben noch dem Tod geweihten Ork das Leben. Für wie lange? Ein weiterer Ork grinste den eben fast von der Axt gespalteten an und brüllte irgendetwas in den Kampfeslärm. Ein weiteres Schwert erschien und grub sich tief in die ungeschützten Kniekehlen des ersten Orks. Augenblicklich brach er zusammen und mit einem gewaltigen Stich wurde sein Körper von oben bis unten durchbohrt. Der Zweihänder war durch den Schädel - der Helm des Orks, falls er je einen besessen hatte, war schon längst im Getümmel verloren gegangen - bis tief in den Körper eingedrungen. Am Hals ragte die Klinge seitlich heraus, um dann in der Schulter wieder zu verschwinden.
Doch ehe man den Blick von dem eben gefallenen Kämpfer lösen konnte, brach sein Bezwinger auf einmal zusammen. Der Schlag einer Keule hatte den kahlen Schädel, von dem lediglich einige Haut- und Haarreste in wirren Fetzen herabhingen, komplett vom Körper entfernt. Irgendwo weiter entfernt kam der Kopf, einem Ball gleich, auf dem Boden auf und rollte noch ein kleines Stück, ehe er liegen blieb. Ein abseits stehender Kämpfer hob ihn auf, schaute ihm in die leeren Augen und murmelte:
"TaH pagh taHbe'", bevor er ihn achtlos wegwarf und sich wieder dem Kampfgeschehen widmete.
Das nun kopflose Skelett hätte zu einem anderen Augenblick, so wie es mit seinem Schert, das tief in den Eingeweiden eines vor ihm knienden Orks steckte, vor einem stand, einen zutiefst gruseligen Eindruck erweckt. Doch in dieser hier herrschenden Apokalypse ordnete es sich lediglich nahtlos in seine Umgebung ein. Mit kurzer Verzögerung kippte es um und zerbarst in unzählig viele Splitter, die durch den Raum segelten und noch als Dorne gegen barfüßige Orks einen letzten Sinn erfüllten.
Übrig blieb der auf den Knien sitzende tote Ork, aufrecht erhalten durch das senkrecht in ihm steckende Schwert, daß die Funktion der erschlafften Wirbelsäule übernommen hatte. Am Griff hingen noch zwei lediglich aus Knochen bestehende Hände.
Doch nicht lange bestand dieses Bild. Im wilden Kampf gegen die übrigen Skelette wogten die Linien der Kämpfer hin und her. Bald war der grausig kniende Leichnam unter den Füßen der Kämpfenden zertrampelt. Das Skelett mit der Axt hatte zu einem weiteren Hieb ausgeholt, ein weiter Schwinger rasierte einige Orks, die zu nahe in den Bereich der umherfliegenden Axt geraten waren, den Oberkörper mehr oder weniger vollständig von den Beinen. Meist erlitten sie "nur" Schnittwunden durch die scharfe Spitze der Axtklinge, doch waren diese Wunden bei einigen so tief, daß ihre Körper nach hinten klappten und ihre weißen Gedärme sich über dem Boden verteilten. Da sich der Magier ganz auf die Beherrschung des Zaubers konzentrierte, bemerkte er dieses ekelerregende und zweifellos zum Erbrechen führende Bild nicht. Und wenige Wimpernschläge später waren die auf so grausame Weise Verwundeten durch neue Kämpfer ersetzt, die die toten Körper ihrer Kameraden achtlos beiseite schoben oder darauf herumtrampelten.
Eine neue Welle von Angreifern stürmte auf die mittlerweile lädierten Skelette ein. Einem der Knochenkämpfer fehlte ein Arm, der nächste hatte einen schweren Treffer auf den Schädel abbekommen, wodurch ihm die Schädelplatten des halben Hinterkopfes fehlten. Gruselig sah es aus, wie der Kämpfer, dem man von hinten durch die Augen sehen konnte, gegen die Orks vorging. Die Schwerter wurden immer wieder erhoben und von neuem geschwungen. Der Einarmige jedoch hatte große Mühe, den schweren Zweihänder zu kontrollieren. Er fuchtelte wild damit umher, was seine Schläge nur noch unberechenbarer machte. Aufgeregt sprangen die Orks um ihn herum, versuchten, den entscheidenden Treffer zu erzielen. Endlich kam ihre Überzahl zum tragen. wie wild prügelten sie auf die Skelette ein und zerlegten sie in kleine und kleinste Teile. Kaum kamen die bleichen Krieger noch einmal zu Gegenschlägen. Die schwere Axt wurde dem zerschlagenen Skelett abgenommen und wurde nun zur Waffe eines großen Orkes. Die Schwerter blieben achtlos liegen. Sie entsprachen nicht den Ansichten der Orks von brauchbaren Waffen.
06.07.2003, 18:02 #4
HoraXeduS
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Die Schlacht der Magier gegen die Orks wurde von beiden Seiten längst so geführt, dass der Sieger in den khorinischen Geschichtsbüchern weder Ruhm noch Ehre einstreichen würde. Längst war es nurmehr ein verzweifeltes Gemetzel, welches die Korridore des Kastells erfüllte, Blut und Schreie fallender Orks, splitternde und stumme Heimkehr hastig beschworener Kreaturen. Kaum war mehr oben noch von unten zu unterscheiden, rot gefärbt war beinah alles, was sich noch bewegte. Und schmutzig-rot waren die vormals blanken Schachbrettfliesen des Kastells, getränkt, zerfetzt ein jedes Stück Stoff, Läufer, Teppich, Vorhang.

Die Gruppe derer, die den Aussenposten lange Zeit gehalten hatten, hatte sich im rechten Moment in die Schlacht geworfen, mit grossen, dankbaren Augen der erschöpften Verteidiger bedacht. Doch auch dieser Zuwachs an Kampfeskraft vermochte es nicht, das Vordringen der orkischen Eliten aufzuhalten. Eben noch zwei Fronten gegen die grünen Riesen werfend, waren die Magier selber nunmehr wieder von der tosenden, blutrünstigen Übermacht umringt.

Rücken an Rücken standen die Verteidiger und ein jedes ihrer neu beschworenen Geschöpfe zerfiel in immer kürzerer Zeit zu totem Staub. Die Spruchrollen, sie gingen zur Neige, längst nurmehr in den Händen der nicht in Magie bewanderten Lehrlinge. Nur der alte Hemfas, er weigerte sich strikt, den schwarzen Zauber zu beschwören. Doch schlug auch er der Übermacht entgegen, was er hatte. Einige der Magier hatten inzwischen tiefe Wunden, konnten sich der stürmischen Angriffe kaum mehr erwehren. Der Ring der Magier, er drohte zu zerbrechen. Das Ende des Zirkels, es war nun sehr nah.
06.07.2003, 18:20 #5
Zavalon
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Stille... Unendliche Stille war hinter der Brücke auf Zavalon gestoßen. Er hatte sich gefreut, er würde auf seinen Schöpfer, den Handwerker seines Geistes treffen. Vor ihm hatte sich eine riesige brennende Welt eröffnet, voller Dämonen, unendlich weit. Aber war das wirklich die Hölle? Oder schien es hier nur so weil er es sich so gewünscht hatte? War diese Welt eine Wiederspiegelung seiner Vorstellungskraft? Ja, die Welt Beliars war variabel, bot immer andere Bilder an. Vor ihm eröffnete sich ein Lavaschlot, neben ihm beobachteten ihn Verstorbene, seine Eltern.

Zavalon erschauderte bei diesem Anblick, hohle Augenhöhlen, blasse Gesichter. Aber auch Ahram und Alaerie standen in einer Reihe und blickten ihn konfus an. Er beschleunigte seinen Schritt. Alles war so surreal. Sie sah er auch nur, weil er es sich imemr gewünscht hatte, sie in dem Reich des Todes zu sehen. Zavalon wollte sie grüßen, aber sie reagierten nicht, nur ein stummer Blick war die Resonanz. Trauer erfüllte ihn. Der Magier war zu früh gestorben, oder war dieser Tod vor bestimmt? Er war sicherlich ein treuer Diener seines Herrn. Auf einmal sah er vor sich das Kastell, überall Blut und Orkleichen. Er betrat den Innenhof, Wärme durchfuhr ihn. Vertrautheit seit seinem Tod. Der Weg führte zur Pforte, oder zumindest du den Fragmenten der Pforte.

Zavalon hob den Schädel auf, der normalerweise die Tür zierte. Sah er in einer anderen Welt das Kastell, wie es im Moment war? Vor ihm standen Orks. Er versuchte zu fliehen, aber eine Blockade übermannte ihn. So ging er schnurstracks auf die Orks zu, welche ihn gar nicht bemerkten, war ein Tod nach dem Tod möglich? Der Schwarzmagier entdeckte keine Waffen an sich, so wollte er schlagen, aber durchfuhr nur den Kopf des Orkes, konnte ihn nicht greifen, nicht berühren. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er sich auf einer spirituellen Ebene befand. Da sah er shark und die anderen Magier, aber auch Söldner... Sie waren umkreist, sahen blass aus. Er wollte ihnen helfen konnte aber nicht. Er schrie, aber niemand reagierte, sie standen nur da im Angesicht der Orks.

Zavalon lief zurück, Richtung Pforte, als ihm ein größerer Blutfleck auffiel. Da lag sein Rumpf, nur sein Rumpf, die Gliedmaßen und der Kopf waren nicht mehr vorhanden. Er brach zusammen, begann zu schluchtzen, als vor ihm auf einmal ein alter Mann mit schwarzer Robe und langem Weisen Bart erschien. "Wer bist du?" Obwohl er die Antwort kannte, fragte er. "Ich bin dein Gott, Beliar. Du wirst mich fragen warum die Orks das Kastell belagern, warum du sterben musstest und warum die Anderen auch fast tot sind. Aber ich werde dir die Antwort schon im vorraus geben, wir haben nicht viel Zeit. Sagen wir es so, es war ein kleines Spiel, eine Probe, ob ihr fleihen oder das Kastell verteidigen würdet, wenn nötig auch mit eurem eigenen Leben. Deshalb habe ich die Dämonen zurückgerufen. Ein Spiel." Zavalon verstand dies nicht, aber das war die Macht der Götter. "Aber ihr habt mich positiv überrascht, ihr habt alles getan um das Kastell zu befreien, wenn auch mit minderem Erfolg. Du hast dich geopfert. Lasst uns euer Handeln betrachten." Auf einmal änderte sich schlagartig der Raum. Zavalon sah all die anderen Magier, wie sie die Orks bemerkt und sich versteckt hatten. Wie Orks durch sie starben, wie sie selber verletzt wurden. All die Stunden, spielten sich ab, und die Beiden standen daneben und sahen zu. Es war eine lange Zeit, aber Zavalon erschien sie sehr kurz. Am Ende, nach Zavalons Tod, fragte Beliar. "Wie würdest du euer Handeln einschätzen?"

Der Priester wusste keine Antwort, er hatte das miese Gefühl, als würde sehr viel davon abhängen. "Herr, ich denke sie haben sich gut geschlagen, haben alles gemacht und durchgemacht. Ich bitte euch sie zu erlösen, sie leben zu lassen." Der alte Mann schmunzelte. "Du hast recht, ich habe endlich wieder die Seite meines Volkes gesehen, die ich liebe. Ihr werdet leben, auch du. Gehe nun, deine Freunde brauchen dich und die Dämonen."

Zavalon wollte noch unendlich viele Fragen stellen, aber nun war es zu spät. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit. Kalt, warm, alles zugleich. Er schrie und plötzlich sah er das Kastell wieder. Er war immer noch tot. Enttäuscht wollte er sich hinsetzten, als er etwas bemerkte. Sein Rumpf war verschwunden! Auch der Stab war weg.
Zavalon blickte sich um, wo war das alles? Hatten die Orks nun auch noch die letzte Trophäe genommen? Da stieß ein Stab gegen Zavalons Rücken. "ICH LEBE!" Sein Herz schlug höher, als plötzlich neben ihm auf dem Pentagramm Dämonen erschienen. Sie alle sprachen zu ihm "Komm mit, ins Abenteuerland." Nein, das sprachen sie nicht, das war nur die Melodie, die Zavalon spontan einfiel. Er hatte auch seinen Humor wieder!

Die Dämonen schwebten in den Gang, in dem auch die anderen Magier vor ein paar Sekunden, Minuten, Stunden in Bedrängnis waren.

Ein Ork war beunruhigt. Er wollte gerade auf die Magier lossprinten, als er einen Flügelschlag vernommen hatte. Auch ein lautes Stampfen, wie er es sonst nur von seinem riesigen Artgenossem kannte, war zu hören. Er drehte sich um, doch eine riesige Dämonenpranke erschlug ihn augenblicklich. Zavalon stieß einen Freudenschrei aus. Er nahm seinen Stab und rammte ihn dem ersten Ork in die Brust. Voller Adrenalin...
06.07.2003, 18:40 #6
HoraXeduS
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"He Du da! Das ist eine Waffe und kein Spielzeug!" Horaxedus schlug seinem Lehrer Zavalon auf die Schulter und begann, vor Erlösung laut zu lachen. Woher auch immer die Heerschar der Dämonen plötzlich gekommen war, wie auch immer Zavalon es geschafft hatte, Beliar von der Klinge zu springen... all diese Gedanken lösten sich in Wohlgefallen auf in der Gewissheit, die Orks doch in Bedrängnis bringen zu können. Einer nach dem anderen flogen die grünen, stinkenden Riesen beiseite, wurden aus der Masse empor und wieder zurück auf den Boden geworfen.

Horaxedus packte seinen Stab fester und stellte sich neben Zavalon: "Jetzt zeig ich Euch mal, wie man das macht!" Und so stiessen sie Schritt um Schritt vorwärts in die verzweifelnden Orkreihen, die von den Dämönen bereits spürbar gelichtet wurden. vereinzelte grüne Feiglinge versuchten bereits, sich aus dem Staub zu machen, doch die Herren des Kastells kannten keine Gnade. Diesem Feind war der Garaus zu machen. Ein für alle Mal.

Die Orks waren starke Gegner, Ihre Elite fürchterlich. Doch unter der Stärke und Macht der Dämonen, unterstützt von den wiedervereinten und neu erstarkten Magiern, schien es bereits, als könnten selbst sie zurückgedrängt werden.
06.07.2003, 18:57 #7
Zavalon
Beiträge: 1.025

Zavalon lachte. "Sei gegrüßt, alter Freund. Ich lebe, und es ist ein wundervolles Gefühl! Nun lasst uns erst diese Stinker umbringen, bevor wir weiterreden, schwacher Lehrling" Die letzte Worte sagte er lachend, wie hatte er doch die anderen in dieser kurzen Zeit vermisst. Auch wenn sie nichts sagten, fühlte er sich geborgen und bereit den Herrscher der Orks zu töten. Vor Zavalon materialisierten sich weitere Diener, ein Schattenläuferskellett und Summi, die untote Kampfblutfliege.

Zusammen wühlten die Magier und die Lee's die Orks auf. Welche wohl das erste Mal in ihrem Leben Angst verspürten, Unterlegenheit. "Horaxedus. Du machst dich gut, aber ich glaube du hast dein oben links etwas verfeinert. Gott hast du einen anderen Mentor gefunden?" Etwas konfus über die Kampfkünste seines Lehrlings schlug Zavalon weiter auf die Orks ein, aber dennoch machte er sich Gedanken. War er doch nicht ein so schlechter Lehrer, wie er manchmal dachte? Aber nun war keine Zeit. Wieder zerbiss der untote Schattenläufer eine Orkkehle...
06.07.2003, 19:07 #8
Mardok
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Da waren sie nun, umzingelt von den Grünhäten welche nicht nur unendlich hässlich waren, sondern auch so stinkten.
"Wenn wir noch lange hier herumstehen, dann werden wir alle durch den Gestank erledigt, und nicht durch die Orkäxte!" dachte sich Mardok und setzte sein letztes Grinsen einem Ork entgegen. Dieser zeigte Mardok seine hässlichen, gelben Zähne und aus seinem Mund kam eine grüne Wolke, welche sich langsam aber sicher Mardok zuwandte. Mardok blickte noch einmal in die Runde. Alles standen sie Rücken an Rücken, einen Kreis bildend um womöglich kleinere Angriffe besser abwehren zu können.
Die Magier sprachen ihre Zauber aus und immer wieder erschienen untote Menschen, Skelette und Blutfliegen. Doch so schnell sie gekommen waren, fielen sie wieder in sich zusammen. Hemfas und Mardok jedoch traten gegen auf die Orks ein, so gut wie sie auch konnten. Einige lachten nurauf, andere sanken auch zu Boden, denn einige Tritte landeten anscheinend im Genitalbereich. Aber nicht nur die Orks wurden verletzt, sondern auch einige Magier, aber auch Mardok erlitt eine Verletzung. Während er nach einem Ork trat, schlug ein zweiter mit seiner Axt auf Mardok ein. Dieser konnte gerade noch ausweichen, jedoch erlitt er eine Fleischwunde am Oberarm. Mardok verspürte einen stechenden und brennenden Schmertz an seinem Oberarm. Er hilet ihn fest und blickte auf den Orks zu, welcher ihm den Todesstoß geben wollte. Mardok wollte es nur mehr hinter sich haben. Er hätte dem Schlag mit Leichtigkeit ausweichen können, doch wie lange noch?? Einige Sekunden , Minuten oder sogar einige Stunden?? Mardok war es leid, er erwartete nun den letzten, endgültigen Schlag, doch dazu kam es nicht. Bevor der Orks beginnen konnte seine Axt auf Mardoks Kopf saußen zu lassen, viel dieser Orks tot um. Sein Kopf wurde von hinten zerquetscht und das wenige was in seinem Kopf war flog durch den Raum. Mardok wollte seinem Retter in die Augen schauen, doch anstatt zu lächeln, erschrack er fürchterlich. Eine Gestallt, welche er noch nie zuvor gesehen hatte, flog vor ihm herum. Mardok viel der Kiefer hinunter und er stand mit offenem Mund da und konnte nichts sagen. Plötzlich bekam er Kopfschmertzen und eine Stimme brannte sich in seinem Kopf.
"Sterblicher, gehe in Deckung!" sagte das Wesen zu ihm.
Dann entfernte sich das Wesen von ihm und beschäftigte sich wieder mit einigen Orks, welche nach einigen Momenten tot umfielen.
Einige Orks wollten fliehen doch die Wesen, sowie auch die Magier prügelten auf sie ein und keiner der Grünhäute schaffte es aus dem Tor. Sie wurden alle erschlagen, und nach einigen Minuten kamen keine Orks mehr nach. Als die Orks im Kastell alle besiegt waren, liefen die Magier alle nach Draußen um den wenigen noch lebenden Orks den Garr aus zumachen, jedoch waren die Orks schneller am Laufen, doch das half ihnen auch nichts. Sie tappten alle in die in der Nähe des Außenposten gelgeten Fallen und verendtetn qualvoll.
06.07.2003, 20:13 #9
The_Nameless
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Die angsterfüllten Schreie der flüchtenden Orks schallten ungehört durch die finsteren Gemäuer des Kastells. Von der Kampfeslust, hervorgerufen durch die plötzliche, unverhoffte Wende welche die Schlacht genommen hatte, gepackt, rannte Less alles in seiner Umgebung unbeachtet lassen, durch den dunklen Gang entlang, der sich vor ihm scheinbar endlos weit erstreckte. Von einem leisen Wispern ihrer zusammenschlagenden Flügel begleitet, folgten zwei der zurückgekehrten Dämonen seinen schnellen Schritten.
Noch immer war er gefesselt von der unendlichen Erleichterung, die sich nach dem unvorhersehbaren Eintreffen der mächtigsten Kreaturen des dunklen Herrschers, in ihm ausgebreitet hatte.
Das düstere Funkeln seiner dunklen Augen, welches aufgrund der drohenden Niederlage schon zu erlischen schien, glitzerte nun erneut von, schwarzem Glanz besessen auf.
Der Gestank der fliehenden Orks nahm der Verfolgung all ihre Schwierigkeit, immer wieder zog der ekelerregende Geruch wieder in seine Nase, und ermöglichte ihm so, jederzeit den richtigen Weg herauszufinden.
Mit stetiger Gleichmäßigkeit tropften kleine Mengen geronnenen Blutes von seinen abgetrennten Fingerkuppen auf die noch immer von unzähligen Holzsplittern, Dreck und sonstigem Unrat bedeckten Marmorplatten, welche den Boden des Kastells auf wunderschöne Weise zierten, und hinterließen bei jedem weiteren seiner Schritte eine neue Spur, die sich langsam hinter seinem Weg herzog.
Rache, erneut hatte er einen Grund für die grausame Rache an den primitiven Kreaturen, nachdem sie ihm einst schon seinen Bruder nahmen, so hatten sie ihn nun auch schon eines Teils seiner selbst beraubt. Eines Tages würde der Zeitpunkt der Vergeltung kommen...
Ein grässliches Grinsen breitete sich groß aus seinem Gesicht aus, während er sich all die Grausamkeiten vorstellte, die er diesen Wesen einmal, durch seine eigenen Händen antun würde.
Doch das laute Flattern der Flügel seiner Begleiter, die sich, beim Anblick der furchterfüllten Orks, welche sich am Ende der Sackgasse vor ihnen befanden, mit immer rasanteren Geschwindigkeiten ihren Opfern näherten.
Stumm blickte er, mit fast krankhaftem Gesichtsausdruck aus die hilflosen grünhäutigen Wesen vor seinen Augen, beinahe wäre ein Anflug von sonderbarem Mitleid in seinen Gedanken aufgekommen, während er schweigend in die ängstlichen Visagen der Krieger sah.
Doch vollkommen unbarmherzig wurde dieses Gefühl bereits im Keim unterdrückt, mit völliger Boshaftigkeit betrachtete er die Dämonen, die scheinbar nur auf einen Befehl warteten...
“Tötet sie ... alle…“
Von unfassbaren seelischen Schmerzen erfasst verzerrten sich die hässlichen Züge der Orks zu total unnatürlich wirkenden Grimassen, während sich ihre Körper voller Verzweiflung an die kalten schwarzen Steine der düsteren Wand pressten...

Auch die letzten panischen Todesschreie vergingen ungehört und ebenso unbeachtet in der Finsternis des Kastells, während die dickflüssigen Bluttropfen der Gefallenden in kleinen Rinnsalen an der dunklen Wand herabliefen, wo sie, die nun wieder in prächtigem Gold erstrahlenden Streifen an jener, in einen seltsamen rötlichen Glanz hüllten.
Die leblosen Körper regungslos in der Dunkelheit vergehen lassend, wandte Less langsam seinen vollkommen erschöpften Körper um. Mit langsamen Schritten ging er allmählich wieder in die Richtung der restlichen Magier ... das Kastell war befreit, sie hatten gesiegt...
06.07.2003, 20:43 #10
Col'Ka
Beiträge: 67

Col'Ka ließ sich regelmäßig die neusten Informationen über den Kampf gegen die Menschen bringen, doch die letzte Nachricht war sehr beunruhigend. Es wurde dem Kriegsherr mitgeteilt, dass plötzlich überall im Kastell seltsame dämonische Wesen aufgetaucht waren, die gegen die Orks kämpften. Sofort war Col'Ka aufgesprungen und mit seinen Befehlshabern aus dem Saal gestürmt und hatte sich ein Bild von der Lage gemacht. Doch, was er sah, beunruhigte ihn. Seine glorreiche Orkarmee wurde von diesen Wesen aus der Unterwelt niedergemetzelt. Doch das schlimmste war, sie kamen immer näher. Der Kriegsherr versuchte, die Lage richtig einzuschätzen und kam zu dem Schluss, dass es keinen Sinn mehr machte, das Gemäuer noch länger zu halten. Es gab nichts mehr zu holen und es würde zu vielen Orks das Leben kosten, hier zu bleiben. Zumal nicht einmal sicher wäre, dass sie es schaffen würden, diese Wesen zu besiegen. Der einzige Grund, noch hier zu bleiben, wäre um Menschen zu töten. Doch das war es wahrhaftig nicht wert, Menschen konnte man auch wo anders töten.

Seinen Befehlshabern gab Col'Ka noch den Befehl, für den Rückzug der Orks aus dem Kastell zu sorgen. Dann machte er kehrt und schritt, begleitet von einer Traube aus Elitekriegern aus dem Kastell. Dabei hörte er hinter sich laute Rufe seiner Befehlshaber "RÜCKZUG!!" In einiger Entfernung zum Kastell blieben Col'Ka und die Elitekrieger stehen, um auf alle flüchtenden zu warten. Erst jetzt bemerkte er, dass ihm eine Schar verängstigter und verwundeter Orks gefolgt war. Und es kamen immer noch große Mengen an Orks aus dem Kastell gestürmt. Die Gesunden trugen die Verwundeten mit sich. Einige Verwundete, die noch laufen konnten brachen allerdings auf dem Weg zur Sammelstelle tot zusammen. Die, die noch leben ankamen, wurden gleich von Schamanen in Empfang genommen und medizinisch versorgt, soweit es jedenfalls ging.
07.07.2003, 15:06 #11
Gush’Pak Lorak
Beiträge: 8

"He, du da! Hör auf zu laufen."
Gush’Pak Lorak drehte sich um, während er weiterlief. Schweiß rann ihm in Strömen von der Stirn.
"Wieso, ich hab den Gang gleich durchquert. Gleich bin ich an der Tür, sie ist schon ganz nahe."
Japsend stieß er die Worte aus. Man sah ihm an, daß er nur noch mit letzter Kraft vorwärts taumelte. Tagelang war er gerannt, immer sein Ziel vor Augen. Der Gang schien so kurz und war doch so lang. Wie man sich täuschen konnte.
"Nun komm endlich, wir haben verloren. diese nervigen Dämonen sind wieder in der Bude hier. Da haben wir nicht viele Chancen."
"Was? Oh. Na gut."
Pak Lorak drehte sich um und mit einem Schritt war er wieder auf der Treppe. In all den Tagen war er seinem ziel nicht einen einzigen Schritt näher gekommen. Müde und vollkommen abgehetzt schwankte der große Krieger dem Ork, der ihn abgeholt hatte, hinterher und dachte über die Ungerechtigkeiten des Lebens nach. Unten in der Eingangshalle reihte er sich in die Scharen der abmarschierenden Orks ein. Sowohl Carost'D Kelá als auch Morgat Tok'Por würde er wohl nie wiedersehen, beide waren sie hingestreckt von den verfluchten Kräften des Kastells. Er wußte es noch nicht, doch diese Nachricht würde er wohl noch früh genug erfahren.
07.07.2003, 17:21 #12
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Mit kleinen, bedachten Schritten folgte Less, alleine mit sich selbst, nur begleitet von all seinen, von regelrecht deprimierender Unwissenheit heimgesuchten Gedanken, weiter dem dunklen Weg, vorbei an all der sinnlosen Zerstörung, welche die ebenso grausame wie auch vollkommen unverständliche Aktion der orkischen Kriegsherren letztendlich hinterlassen hatte.
Noch immer quälten ihn die wohl niemals zu beantwortenden Fragen nach dem eigentlichen Hintergrund dieses schrecklichen Angriffs, welchem so viele Wesen auf solch unnötige Weise zum Opfer gefallen waren.
Doch die Zeit würde Vergessen bringen, selbst wenn man das Vorgefallene niemals ungeschehen machen konnte, so würden dennoch irgendwann einmal auch die letzten Erinnerungen daran vergehen.
Mit traurigen Blicken betrachtete er die von letzten Überresten der vergangenen Schlacht gezeichnete Umgebung, würde diese faszinierende und sogleich jeden ihrer Betrachter fesselnde Mystik des alten Kastells, jemals wieder in diese finsteren Mauern zurückkehren? Er vermochte es nicht zu sagen, wohlmöglich fürchtete er sich sogar selbst vor seiner vollkommen ungewissen Antwort.
Mit andächtigen Bewegungen sank Less' Köper langsam auf die Knie. Eine winzige Träne kullerte beim Anblick der niemals ersetzbaren Überreste einsam über die vor Zorn, oder vor Schmerz, sanft geröteten Wangen, ein leichter salziger Geschmack erhob sich kaum merkbar auf seinen feuchten Lippen.
In Gedanken fest auf die zerbrochenen Teile eines der sonderbaren Bilder, die vor einiger Zeit noch die Wände des ganze Kastells geziert hatten, konzentriert, versuchte Less verzweifelt, die verwirrenden Puzzlestücke, die sich komplett um ihn herum verstreut hatten, wieder einigermaßen zusammenzusetzen. Doch es war fast unmöglich die früher vorherrschende Ordnung wieder herzustellen. So erhob er sich notgedrungen wieder von den kalten, teilweise noch immer von getrocknetem Blut überzogenen Marmorplatten und begann abermals, den schier endlos langen Gang resignierend entlangzugehen.
Mit ruhigen Schritten, und in sowieso völlig sinnlosen Gedanken versunken gelangte er nach scheinbar endlos langer Zeit endlich in die, ebenso wie die übrigen Abschnitte des Kastells auf grausame Art und Weise von barbarischen orkischen Klauen geschändete Eingangshalle.
Der Anblick der fleißigen Dämonen, welche sich ihre scheinbar unvergängliche Zuversicht vom Anblick der schrecklichen Zerstörung nicht nehmen ließen, erweckte einen kleinen Moment lang einen fast unmerklichen Funken von Hoffnung in ihm, für den Bruchteil einer Sekunde schien das längst vergangene Glitzern seiner Augen wieder in diese zurückgekehrt zu sein.
Schweigend bewegte er seinen, von den Strapazen der vergangenen Tage vollkommen ermüdeten Körper schwerfällig in die Richtung einer der matt glänzenden Steinsäulen, welche, einen großen schmuckhaften Kreis bildend, an der Innenwand der einst so herrlichen Halle entlang verliefen.
Schwach und ausgelaugt lehnte sich Less an die glatte Oberfläche einer vom Angriff unberührt gebliebenen Säule und sank, so schmerzfrei wie möglich, an dieser entlang auf den von einer dicken Staubschicht überzogenen Boden.
Langsam schlossen sich die immer schwerer gewordenen Lider seiner dunklen Augen, unaufhaltsam überkam ihn nach so langer Zeit des Kampfes nun endlich der verdiente erholsame Schlaf...
07.07.2003, 17:35 #13
Mardok
Beiträge: 1.049

Die Orks waren besiegt, die Dämonen wieder im Kastell und das Kastell wieder in der Hand der rechtmässigen Besitzer. Mardok atmete tief durch und freute sich über den Erfolg, auch wenn er nicht gerade viel dafür geleistet hatte, war er dennoch stolz darauf. Als sich alles wieder beruhigt hatte, spürte Mardok einen hefteigen Schmertz, sowohl auf der Schulter als auch am Oberschenkel. Als er die beiden Wunden abgetastet hatte, bemerkte eretwas Schreckliches. Beide Wunden waren weit aufgerissen und Blut rann aus Beiden. Am Boden bildete sich schon eine kleinere Lacke und langsam wurde Mardok schlecht und schwindlich. Er hatte den Angriff der Zombis überlebt, die Orkbelagerung ebenfalls, und dann noch das Abenteuer im Keller des Kastells. Und nun so Etwas, BLut rann aus einer Wunde, aufgerissen durch eine Orkwaffe. Mardok musste sich auf den Boden setzten, denn stehen konnte er nicht mehr, weil ihm zu schwindlich geworden war. Wenn ihm nun keiner Helfen würde, würde er wahrscheinlich qualvoll verenden. Er beobachtet die Magier welche sich ebenfalls über den Sieg freuten, doch lange konnte er sie nicht mehr beobachten, denn er firl nach kurzer Zeit ihn Ohnmacht.
07.07.2003, 18:46 #14
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Erschöpft von den Anstrengungen der letzten Tage, verletzt und seiner Stiefel und der Robe verlustig, mit von blutdurchtränkten Lappen umwickelten Füßen stand Don-Esteban an eine wand gelehnt und atmete langsam durch. Die Dämonen waren wieder da. Zuerst hatte er es für eine Illusion gehalten, die Verwirrung des Geistes ferflucht, die ihm, so kurz vor dem ende noch vorgaukelte, es gäbe rettung. Zu unwirklich hatte es ausgesehen, als sich die ungestalten Körper der dämonen aus der Dunkelheit des Ganges schälten und von Rauch umhüllt vorwärts drängten, immer weiter auf die Gruppe der kämpfenden Magier zu, die wie ein Häuflein Verlorener inmitten der Orkscharen standen und verzeifelt alles, was ihre Magie aufbringen konnte, in die Schlacht warfen. Wie eine Insel in einem sturmumtosten Meer mußte das kleine Grüppchen der Magier aussehen, umbrandet von allen Seiten von den mit unerbittlicher Eintönigkeit auf sie zurollenden Wellen der Orks, die Krieger um Krieger in einer nicht enden wollenden Dünung gegen das letzte Aufgebot der Magier warfen.
Und dann, als alles aus zu sein schien, dann endlich, nein: dann unerwarteterweise tauchten die majestätischen Körper der Dämonen auf. Noch nie empfand er ihren Anblick als so wunderschön, ihre Anwesenheit als etwas so wunderbares wie in diesem Moment. Nein, sie waren nicht häslich, das waren sie noch nie gewesen und sie waren auch nicht schrecklich. Wenn dann nur schrecklich in ihrer furchterregenden Macht in ihrer unvergleichlichen Eleganz, wenn sie lautlos heranschwebten, um aller Bedrohung des Kastells ein schnelles und nachhaltiges Ende zu bereiten. Wer immer sich angemaßt hatte, die Mauern dieses wunderbaren Gemäuers zu beschmutzen, wer immer den Zweck dieses Gebäudes nicht geachtet hatte, sondern diesen und damit die Existenz der Schwarzmagier in Zweifel gezogen hatte, derjenige war nun nicht mehr als ein Sandkorn in der Wüste.
Unbedeutend wurde alles, was den dämonen als nicht hierhergehörend auffiel. Ohen zu zögern, ohne Warnung und ohne einzuhalten trieben sie alles hinaus, was nicht den Zielen ihres Herrn diente. So wie ein Sünder im ewigen lichte Innos' zu nichts verging, sich auflöste und dahinschwand, so wurden die Orks einfach von dem schwarzen Licht, ausgehend von den Dämonen verschlungen und nie hat sie jemals wieder jemand gesehen.
Eine große Panik breitete sich unter den an vorderster Stelle kämpfenden Orks aus. Eben waren sie noch so siegesgewiss, der endgültige Triumph schein zum greifen nahe gewesen zu sein, doch nun wurden sie die ersten Opfer der veränderten Lage. Weiter hinten begann ein geordneter Rückzug und die Orkmassen ergossen sich aus dem Kastell, die Eingangshalle hindurch strömend in hellen Scharen aus dem zerbrochenen Tor, um sich auf freiem Feld zu sammeln und den entgültigen Rückzug anzutreten.
Währenddessen lehnte Don-Esteban immer noch an seiner Wand und nur langsam lösten sich die verkrampften Finger von der zuletzt benutzten Rune. Jetzt erst nahm er den Geruch des Todes wahr, der sich in Schwaden durch das Kastell zu bewegen schien. Blut, Schweiß, verbranntes Fleisch und noch mehr vermischte sich zu einer Aura, wie sie typisch für Schlachtfelder war.

"Sie sind weg, sie sind tatsächlich weg", flüsterte er leise zu sich selbst. Die aufgeplatzten Lippen taten weh beim sprechen, doch was war dieser winzige Schmerz gegen das süße Glücksgefühl beim Anblick der atemberaubend schönen Dämonen, die den grünen Unrat mit Leichtigkeit aus dem Kastell fegten?
Doch da durchzuckte ihn ein Gedanke. Die Bibliothek! Dort war noch immer ein Lehrling eingeschlossen. Schnell, so schnell es seine wunden Füße zuließen, eilte Don-Esteban durch die Korridore, um den magischen Verschluß des Bibliotheksportales aufzuheben. Er kam durch Gänge voller Leichen, voller Trümmer und angefüllt mit Unrat. Alles sah so trostlos aus, doch er bemerkte es nicht. Die Dämonen waren wieder da. Alles andere zählte nicht.
Schon von weitem flimmerte ihn das Portal an, der magische Verschluß hatte wohl irgendwie mit der Magie des dimensionsportales korrespondiert, so daß ein ganz schwachblaues Leuchten nun von der gesamten Fläche des verschlossenen Portales ausging. Sofort, als er davorstand, sprach er die Worte aus:
"Ruburahn melarihg at etsihlefharuk rubohrim ed sirohlarunohrak uiwehsuraf ahd roruhk rulohfori atsiluhkrugom ad rasum hgad. Akunorhc rohgkra rasunerif bulhc gore sogarum."
Mit einem Sirren verschwand die blaue, durchsichtige Wand und als letztes züngelte ein kleiner blauer Blitz durch die Luft, wie auf der Suche nach der restlichen Magie, zu der er den Anschluß verloren hatte. Dann war der Zugang wieder offen.
"Ich hoffe, er wird den Ausgang finden."
Damit eilte der Hohepriester wieder durch die Gänge, zurück zu den anderen Magiern.
07.07.2003, 21:02 #15
olirie
Beiträge: 1.642

Die Orks waren fort. Doch das Kastell war verwüstet. Wann würde man es wohl schaffen, es komplett zu reparieren? Obwohl, da die Dämonen wieder da waren, gab es auch wieder Hoffnung. Hoffnung, dass sie wieder Ordnung in das alte Gemäuer bringen. Dank der Dämonen würde es nicht allzu lange dauern, bis das Vermächtnis der Orks beseitigt sein würde. Olirie ging vorbei an teils verstümmelten Orkleichen, teils stolperte er über zerstörte Orkwaffen und teils sogar über Orkische Rüstungen ohne Inhalt. Sie sahen fast so aus, wie leere Dosen. Olirie wollte gar nicht wissen, was mit dem Inhalt passiert war.

Als er am Kastelltor angekommen war, fand er dort einen zusammengekauerten Lehrling vor. Erst dachte er, der Lehrling wäre tot, doch dann bemerkte er ein schwaches Atmen. Olirie hob ihn auf und versuchte ihn, wieder ins Bewusstsein zurückzuholen. "He du, sag mir, wie heißt du?" Erst nach mehrmaligem Fragen antwortete der Lehrling, "Ich heiße Mardok." Diese Antwort genügte olirie, so lange der Lehrling bei bewustsein war, konnte er leichter im Leben gehalten werden. Desshalb fing er mit ihm auf dem Weg in das Krankenzimmer eine Konversation an. "Ich bin olirie, ich bin der Hüter des Kastells. Ich bringe dich jetzt in ein Krankenzimmer, wo dir dann hoffentlich geholfen wird."

Im Krankenzimmer angekommen, richtete olirie einen Tisch mit seinen Beinen auf, was nicht gerade einfach war und legte Mardok auf ihm ab. Ein Dämon stoppte notdürftig die Blutung des Lehrlings und verschwand dann wieder. Doch vorher trug olirie ihm auf, einen Heiler zu schicken. Der Dämon verschwand und olirie holte sich einen Stuhl, auf den er sich wartend setzte. Der Heiler sollte sich sein Bein mal ansehen, denn der Doch, den ein Ork ihn da reingerammt hatte, war abgebrochen und die Spitze steckte noch immer im Bein fest.
07.07.2003, 21:07 #16
Squall_L
Beiträge: 1.067

Nachdem Squall fertig mit dem Training war setzte er sich auf den Boden und ruhte sich etwas aus. So ein hartes Training hatte er schon lange nicht mehr gemacht, als er auf dem Boden saß viel ihm sogar die Kraft um wieder aufzustehen.
Nach einigen Minuten wurden seine Augenlieder schwerer und er schlief ein.
““““Squall stand in einem großen Raum und eine Frau kam auf ihn zu. Er war auf einen Stuhl gefesselt und konnte sich nicht bewegen. Als Squall gerade anfing etwas von der Frau zu erkennen, drehte sie sich um. Als sie mit dem Rücken zu ihn stand begann sie sich zu entkleiden….““““
Plötzlich würde er durch ein Geräusch aus seinen Traum gerissen. Squall konnte es nicht fassen gerade träumte er mal was Schönes und dann passiert so was.
Squall stand auf und wollte nachsehen wo das Geräusch herkam, er ging um die Ecke und war geschockt die Wand war weg. Für Squall brach eine Welt zusammen, was sollte er nun machen wenn ein Ork sich hierher verirrte. Aber wenn die Orks noch im Kastell wären, warum wurde dann die Wand entfernt. Vielleicht war der Magier gestorben und deswegen wurde die Wand entfernt aber Squall hatte so viel vertrauen in den Magier das er nicht daran glaubte das er gestorben war.
Squall nahm seine Sachen und machte sich auf den Weg raus aus der Bibliothek. Er schlich durch die Gänge und schaute sich bei jedem Pieps gründlich um, denn es konnte ja jederzeit ein Ork um die Ecke kommen. Plötzlich kam irgendetwas den Weg entlang, Squall stellte sich mit den Rücken an die Wand und hörte auf zu Atmen.
Er sah die Gestalt immer näher kommen, dann erkannte er das Wesen, es war ein Dämon er hatte ihn schon vorher mal im Kastell gesehen. Squall konnte vor Freude platzen, es war wieder Normalität im Kastell eingetroffen. Squall schaute den Dämon hinterher und sah wie er um eine Ecke verschwand.
Danach machte Squall sich mit schnellen Schritten wieder auf den Weg in die Eingangshalle, als er sie betrat strömte Glücklichkeit durch seinen ganzen Körper, er fühlte sich wie von einer großen Last befreit. Er setzte sich hin und wollte erst einmal warten und überlegen wo er den Magier finden könnte, der sein Leben gerettet hatte. Außerdem wollte er noch zu einem der Mitglieder des Gremiums der Schwarzmagier um sich dort zu bewerben um den Schwarzmagiern beizutreten.
07.07.2003, 21:27 #17
Zavalon
Beiträge: 1.025

Zavalons Schweiß tropfte von seinen Gliedmaßen, er hatte sich mit verpflichtet beim "Aufräumen" zu helfen, oder zumindest die ganzen orkischen Überreste zu beseitigen. Die Dämonentrugen einen nach dem anderen Kadaver auf den Innenhof, wo bereits ein riesiger Stapel Holz aufgetürmt war. Hier sollte es geschehen. Auch in den Boden rund um das Holz waren magische Runen eingeritzt, vielleicht sollten die Geister der Orks Beliar irgendwann einmal dienen, Zavalon wusste es nicht. Er hatte seine alte Arbeitskleidung angezogen, welche jetzt eine leicht rötliche Färbung angenommen hatte, obwohl die Arbeit doch schon sehr forgeschritten war.

Gerade hob der Priester keuchend eine schwere Orkaxt auf, als ihn einer der Dämonen telephatisch verständigte, es würde jemand Hilfe benötigen, im Krankenzimmer. Zavalon verfügte dank meditate schon über Kenntnis in diesem Fach, sodass er lächelte und sich gleich auf den Weg machte. Der Gang zu seinen Füßen war zwar nicht mehr mit toten Orks gesäumt, aber immer noch konnte man sehen, dass sie hier waren. Der Boden war aufgerissen, keines der Gemälder hing mehr, die Kronleuchter bildeten ein neues metallisches Kunstwerk auf dem Boden, keine Ahnung welcher gelangweilte Ork sowas vollbringen konnte.

Die Tür zum Krankenzimmer öffnete sich. Komischerweise war dies der noch am gepflegtesten aussehende Raum im Kastell. Alles war normal, nur hatte sich die Zahl der Betten dezimiert, wohl für die Anführer der Grünfelle. Vor ihm lagen ein notdürftig verbundener Lehrling und olirie, der eine stöhnend in Fieberträumen.

Zavalon hob vorsichtig den Verband der Wunden ab. Überall steckten Metallsplitter in den Wunden, wohl von stumpfen Äxten und bei Olirie... ein Dolch? Was hatte der schon wieder veranstaltet. Diese galt es zu entfernen. So legte Zavalon dem Lehrling und Olirie betäubende Kräuter auf die Nase und begann mit einer Pinzette die Splitter und den Dolch zu entfernen. Nach einer Weile war es vollbracht, nun mussten die Wunden desinfiziert werden. Aus dem Schrank nahm Zavalon Jod und Verbände und verwendete beides nach der Reihenfolge. Geschafft.

Zum Schluss kochte Zavalon etwas Wasser, fügte ein paar Blätter Fenchel und Pfefferminz für guten Schlaf hinzu, tunkte ein Stück Stoff darin und legte die Kompressen den Patienten auf die Stirn. So sollten sie die nächste Nacht und den nächsten halben Tag schlafen. Stolz erfüllte Zavalon. Perfekt! So schrieb er ein paar Zeilen, worin er beschrieb, was er getan hatte und verließ das Krankenzimmer Richtung endloser Gänge, auch die letzten Reste der Orks zu entsorgen...
07.07.2003, 23:29 #18
shark1259
Beiträge: 1.033

So wenig shark es auch selbst glauben mochte, breitete die Wiederkunft der Dämonen fast gleich große überraschung wie ein anderes gefühl, mit dem shark nicht gerechnet hatte. Es war der Geschmack der Enttäuschung der seinen Körper füllte. Natürlich war auch erleichterung und Freude über das Leben unter den Gefühlen. Doch im Grunde hatte er abgeschlossen. Mit seinem Leben und mit seiner Existenz. shark hatte sich auf die Unterwelt eingestellt. Darauf zu sterben, mit den anderen zu Grunde zu gehen, und mit seinem Tod seinem Leben einen Sinn zu geben. Doch war es überraschender weise nicht eingetreten. Es hätte nur mehr Minuten, vielleicht sogar nur noch wenige Sekunden gebraucht, bis es vollendet gewesen wäre und ein weiteres Leben verschwendet worden wäre. Doch Beliar hatte anscheinend doch anders entschieden. Er hatte Zavalon das Leben geschenkt und auch noch die Dämonen mit ihm geschickt. Möglicherweise waren die Schwarzmagier wieder so geworden wie sie sein sollten. Oder wie Beliar sie zu sein gedachte.
shark hatte sich sofort unauffällig zurückgezogen. Er war nie gemacht gewesen für so viele Menschen. Das ganze war ihm zu viel geworden, nur hatte er es für sich selbst nicht zugelassen sich zurückzuziehen. Es wäre einfach nur mehr egoistisch gewesen wäre er allein in irgendeine ecke gegangen und hätte dort auf den vermeidlichen Tod gewartet. So hatte er gekämpft. Nicht nur mit den Orks, auch mit sich selbst. Und zumindest einen Kampf hatte er gewonnen. Welchen obliegt der Ansicht des Betrachters.

Er war hinauf, die Treppen nach oben, mittlerweile nicht mehr wissend wie er das jemals geschafft hatte mit dem Oberschenkel. Voller Angst war er immer wieder um die einzelnen Ecken gegangen, fürchtend, einen Ork in die Hände zu fallen.
Doch hatte er es dann doch gut in sein Zimmer gefunden, dass zum Glück verschont geblieben war. Gut, es sah auch sehr uninteressant aus. Nichts anziehendes für einen Ork. So ließ sich shark zufrieden ins Bett niedersinken und versuchte dort einmal zu schlafen...
07.07.2003, 23:41 #19
olirie
Beiträge: 1.642

Als olirie erwachte, vernahm er den Geruch von Pfefferminz und Fenchel, welcher von einem Stück Stoff herrührte, dass auf seiener Stirn lag. Er nahm es herrunter und legte es beiseite, dann richtete er sich auf und blickte sich um. Er befand sich immernoch im Krankenzimmer und lag auf einem der Betten. Auf einem anderen konnte er Mardok ausmachen. Allerdings schien dieser noch zu schlafen. Olirie sah zu seinem Bein, welches von Zavalon verarztet wurde. Kurz überlegte er, ob er sich wieder hinlegen und weiterschlafen sollte oder ob er aufstehen sollte. Als er sich entschieden hatte, stieg er aus dem Bett und verließ humpelnd das Krankenzimmer. Er ging in den ersten Stock in sein Zimmer.

Als olirie sein Zimmer betrat, ging er durch die Reste einer Tür. Seine Blicke fielen sofort auf all die Federn, die in seinem Zimmer und auch vor seinem Zimmer verstreut waren. Sie rührten von seinem Bett her, was nur noch aus Holzsplittern und Stoffetzen bestand. Die Fenster des Zimmers waren eingeschlagen und der Tisch und der Stuhl hatten keine Beine mehr. Die Tür von oliries Lagerkammer war aus den Angeln gerissen und ein dickes Loch klaffte mitten auf ihr. In der Kammer waren oliries ganzen Besitztümer auf dem Boden verstreut. Die Geheimtür stand offen. Doch weiter wollte olirie jetzt nicht gehen, er wollte sich eigendlich etwas ausruhen, also nahm der die Tür zu seiner Vorratskammer und nagelte über das Loch einfach die Sitzplatte seines zerlegten Stuhls. Diese reparierte Tür hängte er in die Schaniere seiner alten Zimmertür ein. Da die Schaniere auch gelitten hatten, war die Tür nicht gerade stabil, aber es genügte noch. Seine Tischplatte bespannte olirie mit seinem Bettlaken, welches er notdürftig mit den Resten der Matratze geflickt hatte und fürllte es dann mit Federn. Seine Betdecke und sein Kopfkissen flickte er ebenfalls mit den Resten der Matratze und füllte sie auch mit Federn. So entstand ein provisorisches Bett für olirie, das nicht einmal gerade unbequem war, im Gegenteil, es war sogar recht bequem. Man lag weicht und es passte sich der Lage des Körpers an. Nur leider flogen bei heftigen Bewegungen die Federn aus dem Bett, in welchem olirie nun einschlief.
08.07.2003, 10:24 #20
The_Nameless
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Zögernd saß Less noch immer, den Rücken an die majestätisch in die Höhe reckende Marmorsäule gelehnt, schweigend in der Eingangshalle. Obgleich sein Körper zumindest einen Teil der notwendigen Erholung genossen hatte, spürte er noch immer die Anwesenheit der zermürbenden Müdigkeit in seinen Knochen. Während die schwachen Lider der klaren, von unheimlicher Schwärze erfüllten Augen weiterhin fest, fast krampfhaft zusammengekniffen waren, versuchte er seinen Körper langsam wieder vorsichtig aufzurichten. Behutsam pressten sich seine, auf übelste Art und Weise zugerichteten Hände auf den noch immer verstaubten Boden. Ruckartig stieß sich Less von den gemusterten Bodenplatten ab.
Ein, von höllischen Qualen hervorgerufener Schrei entfuhr seinen Lippen und drang laut und schrill in die einsame Dunkelheit vor seinen Augen. Gepackt von den unglaublichen Schmerzen sank er vollkommen ungeschützt wieder an der glatten Oberfläche der Säule herab. Verzweifelt schloss sich seine Hand um die, mit Sicherheit Ewigkeiten überdauernde Narbe an seiner linken Hand. Dort, wo einmal zwei völlig gesunde Finger gewesen waren, ließ nur noch die ekelhaft klaffende Wunde auf die einstigen Gliedmaßen schließen. Der grausame Anblick der durch Dreck, Blut und Eiter entzündeten Wunde ließ abermals Übelkeit in ihm aufkommen. Nur schwer gelang es ihm das verkrampfte Würgen, mit dem sich sein Hals schmerzhaft zusammenzog, zu unterdrücken.
Langsam öffneten sich die resignierenden Augen, und abermals wurde all die ohnehin schon vorhandene Hoffnungslosigkeit vom grausamen Anblick der unsinnigen Zerstörung noch mehr gefestigt.
Nach einigen weiteren hilflosen Versuchen, sich allmählich wieder aufzurichten, gelang es Less nun endlich wieder, auf die Beine zu kommen. Mit wankendem Gang versuchte er sich an einigen kurzen Schritten zur Mitte der Eingangshalle. Mehr stolpernd als gehend erreichte er so endlich die auf frevelhafte Weise geschändete Statue des Dämonen, der, aller Wut und Verzweiflung zum Trotz, voller Stolz und Anmut, noch immer die ungebannte Aura des unendlichen Bösen ausstrahlte.
Fast schien es Less so, als sei alleine mit dieser ungebrochenen Atmosphäre dem Kastell einen Teil seiner Macht zurückgegeben, ein kurzer Anflug eines zufriedenen Lächelns trat, nur für den Bruchteil einer Sekunde, auf sein Gesicht. Dieser Ort war genauso mit seinem Schicksal verbunden, wie es der Dunkle Meister selbst war, nein, vielleicht waren diese Gemäuer sogar ein Teil seiner selbst ... noch war das Ende, die Zeit der verdienten Ruhe noch nicht gekommen...

Konzentriert begann Less allmählich wieder, seinen unsicheren Gang nocheinmal aufzunehmen, ungewiss darüber, wohin er gehen sollte, wo er seine Antworten finden würde, und doch von der Gewissheit beherrscht, das alleine Beliar seine Fragen aufklären konnte.
Ohne auch nur einen Gedanken an die Richtigkeit seines Handelns zu verschwenden, folgte er der unendlichen Finsternis, die sich, alles Ungewünschte gnadenlos verzehrend, vor seinen Augen ausbreitete. Alleine von seinen Gefühlen gelenkt, trat er abermals in die Dunkelheit der weiten Gänge ein, wo, herausragend unter all der grundlosen Zerstörung und Ignoranz endlich wieder die vollkommene Macht des Kastells zu erglänzen schien.
Das leise Rascheln seiner durchlöcherten und zerrissenen Robe hinter sich her tragend folgte er dem einsamen Weg, immer tiefer in die von ihm noch nie zuvor erkundeten Bereiche der schwarzen Gemäuer ein...

Mit langsamen Schritten betrat Less ehrfürchtig den sonderbaren Saal, welcher am Ende des von ihm beschrittenen Ganges seinen Eingang hatte.
Prächtig verzierte Steinsäulen durchquerten ganzen Raum, machterfüllt reckten sie sich majestätisch gen Himmel, schier endlos weit war ihr Weg zu verfolgen , bis sich Less Blick schließlich aber in den unvorstellbaren Höhen entgültig verlor.
Von einer solchen Herrlichkeit geprägt, wie sie nur in den Händen des Dunklen Herrschers selbst entstanden sein konnte, lag dieser Saal, von den orkischen Kriegern vollkommen unberührt, vor seinen, von fast kindlichem Erstaunen gefesselten Augen.
Andächtig näherte sich Less dem, von glitzernden Edelsteinen und schimmerndem Gold erstrahlenden Thron, welcher, in mitten all der sonstigen Schönheit am Ende des langen Säulenganges stand.
Kunstvoll verarbeitete Fresken, gezeichnet von der mächtigen Darstellung Beliars, zierten die, unter all der Pracht des Thronsaales recht unscheinbar wirkenden Wände.
Mit pochendem Herzen ließ sich Less auf eine der schönen langen Bänke, die sich durch den ganzen Raum erstreckten herab. Ehrfürchtig senkte er langsam seinen Blick auf den, von kunstvoll gemusterten Marmorfließen geschmückten Boden.
Lediglich ein leichtes, von all der unbegründeten Aufregung hervorgerufenes Zittern störte die sonderbare Atmosphäre, die nun so kurz vor ihrer Vollendung stand.
Schließlich schloss Less seine, unter all dem Glanz und der Herrlichkeit wieder hoffnungsvoll erstrahlenden Augen. Stumm, vollkommen frei von sämtlicher Verzweiflung und Resignation, versank er alleine, und doch mit der unbeschreiblichen Macht Beliars an seiner Seite, in einer tiefen Trance...
08.07.2003, 21:40 #21
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Von all seiner ablenkenden Umgebung losgelöst verbrachte Less unzählige Stunden einfach nur damit, den fast unhörbaren Worten des dunklen Meisters zu lauschen, aufmerksam und wissbegierig, gefesselt von den verwirrenden und vollkommen unverständlichen Gedanken, welche ihm Beliar als Lohn für seine stille Ehrerbietung zukommen ließ.
Getragen durch den sanften Zug des Windes, der, sein leise erzählendes Wispern an Less’ Ohren führend, durch die offenen Gänge des Thronsaals wehte, gezeichnet vom prachtvollen Schimmern des majestätischen Goldglanzes, welcher sich wohlwollend und voller Zuneigung auf Less’ entkräftetem Körper widerspiegelte, schrieben sich die harten, und dennoch von unendlicher Weisheit erfüllten Worte Beliars in seinen, für die ganze Fülle dieses Wissens unzureichenden Verstand. Möglicherweise würde er irgendwann einmal, wenn die Zeit dafür gekommen war, dazu bereit sein, den Sinn dieser Sätze zu verstehen, und die gesuchten Antworten auf seine Fragen endlich in sich selbst entdecken.
Wie in einer Trance verweilte Less noch sehr lange Zeit an jenem Platz vor dem, aufgrund seiner perfekten Vollkommenheit unbeschreiblich schönen Thronsessel und huldigte die Lehren des finsteren Herrschers. Frei von allen störenden Gefühlen, wie ein seelenloser Körper, dessen Ruhe nicht einmal durch ein leichtes, nur allzu natürliches Zucken gestört wurde, verweilte er schließlich, ohne jeglichen Drang nach Bewegung, bis die klare Stimme Beliars seine Gedanken wieder freigeben würde...
Ganz langsam öffneten sich die immer schwerer gewordenen Lider, welche, für die komplette Dauer seiner Abwesenheit, regungslos über Less’ Augen geschlossen waren. Der wunderschöne Schimmer der im gleißenden Licht erstrahlenden Edelsteine, die gleichmäßig verteilt auf dem Altar und der sämtlichen übrigen Einrichtung eingearbeitet waren, ließ Less Augen für einen kleinen Moment lang in schmerzhafter Blindheit verweilen, erst nach mehrmaligem Öffnen und Schließen ihrer Lider normalisierte sich der kritische Zustand seiner Sehorgane wieder auf ihr übliches Niveau. Noch immer leicht verwirrt blickte Less sich sorgfältig um, abermals stach das unnatürliche Glitzern, das die ganze Höhe und Weite dieser prächtigen Halle durchzog, wie ein Dolch in seine verengten Pupillen. Das Gesicht leicht verzerrt wandte er sich schnell wieder von diesem Anblick ab, zwang sich letztendlich aber, dem eigentlich doch recht hübschen Licht standzuhalten.
Allmählich kehrten auch die, bis auf einen winzigen Teil seines Unterbewusstseins, vorher verdrängten Gedanken in sein Kopf zurück.
"Verdammt, wie viele Stunden hab ich wohl hier verbracht..."
Ungläubig schüttelte Less den Kopf, selbst wenn er von sich gedacht hatte, die Kräfte Beliars zu kennen, so bemerkte er spätestens in diesem Moment die unvorstellbaren Ausmaße, die dessen Macht für sich beanspruchte, und für einen kurzen Augenblick, beschlich ihn sogar so etwas wie Angst, Angst vor dieser riesigen, von purer Boshaftigkeit erfüllten Macht.
Schnell verdrängte er die Furcht wieder aus seinen Gedanken, zurück blieb nur ein leichtes mulmiges Gefühl, welches seine Lippen zu einem prüfenden Schmunzeln verändern ließ.
"Ich werde dir auf Ewig dienen. Dein ist mein Schicksal, denn mein Schicksal bist du..."
Gepackt von neu erweckter Hoffnung und Selbstsicherheit verließ er schließlich die stille Pracht des herrlichen Thronsaals, um wieder in die alltägliche Finsternis der düsteren Gemäuer einzudringen, lediglich einen letzten schnellen Blick schenkte er der wundervollen Schönheit, bevor er seine festen Schritte wieder auf die dunklen Marmorplatten des endlos wirkenden Gangs setzte. Es gab noch viel zu tun...
08.07.2003, 22:58 #22
shark1259
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Die Ruhe des Kastells war beinahe ungebrochen. Es war wie die Stille nach der Zerstörung. Das Heim der Schwarzmagier, Diener des dunklen Gottes. Es musste wieder atmen, die frische Luft, die Ruhe. Die ewigen Schreie, voller Hass und doch voller Dummheit und Törrichkeit, das immer wieder gekehrte getrampel schwer gerüsteter Füße und der grässliche Gestank. Alles klang langsam wieder aus und das Kastell regenerierte sich wieder, wenn es auch schwer zu fallen schien. Viel Leid, ungerechte schmerzen, und viel Blut war versenkt worden.

Die Stille wurde von beinahe lautlosen Schritten eines jungen Magiers durchbrochen. Sein Gesicht schien, für sein alter sehr viele, Wunden zu tragen und irgendwie "verbraucht" auszusehen. Es hatte schon vieles mitangesehen. Seine Schritte, wenn sie auch beinahe lautlos erfolgten, schienen schwerfälliger denn je, und sein Blick traurig und niedergeschlagen. Wie ein Geist, restlos und gepeinigt, schritt, nein eher schländerte dieses Wesen die Gänge entlang, ohne selbst zu wissen, welches der Sinn dieses unterfangens war. Auch wirkte der düstere, fast unheimlich anzusehende, Magier müde uns ausgelaugt, seine Augen hatten sich zu winzigen Schlitzen zusammengezogen und diese allein, wirkten so kalt und verloren, immer grade aus starrend und keinerlei Reaktion auf ihre Umwelt zeigend.

Eine rote Spur, bestehend aus Blut und Schweiß, zog sich hinter ihm her, alle zwei bis drei Meter einmal einen Tropfen gen Boden abgebend. Doch spürte die Gestalt den Schmerz nur noch im Unterbewusstsein. Sein verstand hatte den Sektor in seinem Gehirn der für Schmerzen zuständig war abgeschalten, denn ansonsten wäre es wohl unmöglich gewesen, dass er sich so einfach, wenn auch schwerfällig, die Gänge entlang bewegte, die sich diesmal länger zu ziehen schienen als jemals zuvor.

Nach endlosen Momenten und Schritten, kam shark endlich bei der Treppe an und begann diese langsam hinunterzusteigen. Die Dämonen des Kastells waren wieder fleißig gewesen. Nahezu alle Reste der Orkkämpfe waren beseitigt, der Boden wieder recht normal, wenn auch nicht so sauber wie man es gewohnt gewesen war. Doch wenn man bedachte, dass noch vor Stunden ... waren es überhaupt Stunden? oder Tage? möglicherweise war es auch länger gewesen seit shark eben diese Treppen hinaufgewankt war um zu seinem wohlverdienten Schlaf zu kommen. Dort oben, wo er sein Zimmer gefunden hatte und versucht hatte zu schlafen, vergeblich. Doch trotzdem hatte er jedes Gefühl von Zeit und Raum verloren, was auch ein Grund war, warum er sich nur sehr langsam voranbewegte.

Nun war er im Erdgeschoss angekommen. Etwas in ihm wollte etwas. Doch shark verstand nicht was. Erst als ihn etwas berührte reagierte er mit kleiner verspätung darauf. Nun hörte er auch ein leises "shark" zu sich durchdringen. Verwirrt wurde er ganz leicht herumgedreht und starrte nun in die Augen eines anderen. Dieser rüttelte ihn leicht an den Schultern.

shark brach müde zusammen.
09.07.2003, 09:59 #23
The_Nameless
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Die festen, sorgfältig jegliche Hindernisse umgehenden Schritte hallten kraftvoll durch die schier endlose Weite des verdunkelten Ganges, begleitet von unzähligen neu entstandenen Echos, bis diese schließlich völlig unbeachtet in der Ferne vergingen.
Mit jedem weiteren Schritt schleifte die schon bis aufs Unbrauchbare abgenutzte Robe über den, von Dreck und Schmutz bedeckten Boden, wobei sie am zerrissenen Ende ihres schwarz schimmernden Stoffs eine allmählich immer dicker werdende Staubschicht langsam hinter sich herzog.
Vollkommen unerwartet rissen die laut schlurfenden Geräusche, die alarmierend aus dem finsteren Gang vor seinen Augen drangen, ihn aus seinen ohnehin nur oberflächlichen Gedanken. Geistesgegenwärtig beschleunigte Less seinen Gang, der seidenartige Stoff seiner Robe wurde vom, aufgrund der erhöhten Geschwindigkeit, aufkommenden Wind sanft in die Höhe geweht, und schwebte wie ein dunkler Schleier hinter seinem Körper her.
Schon aus einiger Entfernung sah er den stark taumelnden Schatten, der sich auf seinem Weg durch die Gemäuer nur sehr schwerfällig auf den Beinen halten konnte.
Eine seltsame Vorahnung stieg langsam in Less auf, noch schneller rannte er, mit einem auf höchsten Frequenzen pochenden Herzen, über die, durch all die trübern Staubschichten, extrem rutschig gewordenen Marmorplatten und näherte sich so, mit rasantem Tempo dem wankenden Schemen.
“Verdammt, das ist Shark...“
Ungewohnte Gefühle, gepaart mit einem Anflug von wildem Entsetzten durchzogen die ungeordnete Landschaft seines wirren Denkens. Hatte er Angst .... Angst um Shark?
“Was ist nur passiert?“
Dar Abstand zwischen den Beiden so ungleichen, auf sonderbare Weise jedoch so sehr miteinander verbundenen Menschen wurde immer geringer, allmählich verlangsamte Less seinen Gang wieder, um einen eventuellen Zusammenstoß sicherheitshalber zu verhindern.
Er spürte den mächtigen Drang in sich, wollte einfach nur den Namen des Freundes laut herausschreien, und doch fand nur ein leises Flüstern den Weg über seine Lippen.
“Shark...“
Langsam wandte sich der Schwarzmagier zu Less um, nur teilweise schien er die Worte registriert zu haben, er wirkte vollkommen erschöpft, alle Kraft war von ihm gewichen. Aus tief erschütterten, glasigen Augen sah er ihn langsam an, und doch schien sein Verstand komplett abwesend zu sein, langsam glitten seine Gedanken ab in die Ferne.
Jeglicher Ausdruck, jegliches Anzeichen von Leben wich innerhalb von Sekunden aus Sharks Blick, und schließlich wurde er nur noch von einer unheimlichen fremdartigen Starre beherrscht.
Mit einem lauten Krachen knickten die schweren Knie ein und Sharks Körper sankt ungebremst auf den, von seinen eigenen Blutspuren verwischten Boden.
Erst Augenblicke später begann Less endlich zu reagieren, allmählich war der kurzzeitige Schock wieder aus seinen Gliedern gewichen, mit aller Kraft, die er mit Hilfe seines ausgelaugten Körpers noch aufbringen konnte, stemmte er den eher mittelschweren Körper Sharks über seine Schultern.
Mehr stolpernd als laufend schritt er so durch die tiefe Dunkelheit der Gänge, auf der Suche nach jemandem, der ihm in dieser Situation helfen konnte, und sei es nur jemand, der ihm mit sinnvollem Rat zur Seite stehen könnte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Shark, aufgrund seines noch immer fortwährenden Blutverlustes entgültig vergehen würde...

Aufgrund der schweren Last völlig geschafft erreichte Less schließlich das riesige, mit allerlei wunderschönen Runen verzierte Tor zum lichten Innenhof, hoffnungsvoll öffnete er, so gut dies in seiner derzeitigen Lage möglich war, die schweren Holzflügel. Strahlender Sonnenschein blitzte grell in seine müden Augen, die dichten Wolken, die über die komplette Dauer des orkischen Angriffs über den dunklen Mauern des Kastells gehangen hatten, wurden vom frischen Wind nun für immer verweht. So schnell es ging betrat Less das Innere des wunderschönen Hofes, vorsichtig ließ er Sharks verletzten Körper von seinem schmerzenden Rücken herabgleiten. Ein kleines, durch abgerissene Überreste seiner eigenen Robe gefertigtes Kissen, platzierte er sorgsam unter dem Schädel des Verwundeten.
“Wasser, er braucht Wasser...“
Gehetzt näherte sich Less dem dichten Grün der alten Esche. Das ansonsten von ihm so geliebte Rascheln der im sanften Wind schwenkenden Blätter ignorierte er nun völlig, es gab derzeit wichtigere Dinge die es zu beachten galt.
Nach einigen geschickten Handgriffen war Less bei den dicken Ästen, auf welchen die Magier schon während der Schlacht verweilt hatten, angekommen. Noch immer waren die Überreste ihrer Anwesenheit zu entdecken. Mit pochendem Herzen sah er sich schnell um, und siehe da, in einer dunklen Ecke mitten im Dickicht fanden sich zwei, wenigstens zur Hälfte gefüllte Wasserbeutel.
Gepackt von plötzlicher Euphorie sprang er, ohne jegliche Gedanken an die möglichen Folgen zu verschwenden, von den mächtigen Ästen herab.
“Arhhhg!“
Ein heller Aufschrei entfuhr seinen Lippen. Gequält wandte sich Less auf dem Boden hin und her, presste seine verkrüppelte Hand, alle daraus folgenden Schmerzen vergessend, gegen den, mit Sicherheit stark geprellten Knöchel.
Von beißenden Qualen erfüllt erhob er sich dennoch wieder, sein eigenes Wohlbefinden vollkommen außer acht lassend, und kroch, so schnell es nur möglich war, über die kunstvollen Steinplatten zurück zu Sharks regungslosem Körper, um ihm ganz vorsichtig, das gefundene Wasser in kleinen Schlücken einzuflößen.
Verzweifelt blickte er zu dem leicht angelehnten Eingangstor des Innenhofes, er brauchte Hilfe, und zwar so schnell wie möglich...
09.07.2003, 13:06 #24
shark1259
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Um die Augen zu öffnen fehlte shark einfach die Kraft. Schlaf war seit Tagen überfällig, doch er war nie gekommen, auch jetzt hatte er nie geschlafen, nicht einmal in Ohnmacht war er gefallen. Sein Geist war einfach nicht mehr im Stande seinen Körper zu kontrollieren. Was auch kein Wunder war, da sein Geist genauso Ruhe gebraucht hätte wie sein Körper, welcher sich es nun gewaltvoll auch verschafft hatte. Doch shark war noch nicht bereit auch seinen Geist Ruhe zu gönnen. Etwas musste noch geschehen bevor er wieder schlafen konnte. Doch shark verstand selbst nicht was es war. Alles was er wohlte war etwas regeneration, doch jedes einzelne Mal, da er versuchte sich den schlaf zu gönnen, war er unfähig, er konnte es nicht. Es war einfach noch nicht so weit.

Ein Gedanke, der ihm in Moment noch viel mehr beschäftigte war, seinem Helfer ein Zeichen zu geben, dass es nicht vordergründig seine, zwar recht schwere, dennoch nicht lebensbedrohende Verletzung war, die ihm so zu schaffen machte, sondern seine unendliche Müdigkeit, doch wie konnte man jemanden ein Zeichen geben, wenn der Körper nicht mitspielte. Es war wie damals in dem Traum... verängstigt zuckte shark vor dem Gedanken zurück. Es konnte nicht wieder so sein wie damals, nicht nocheinmal war er gewillt solche Qualen durchzumachen, solche Gedanken zu denken. Er versuchte sich einzureden, dass es ganz anders war als damals. Er war in einer Traumwelt gewesen und sein Geist war auch nur teilweise wach gewesen. Hier war er nun in der Realität, auch wenn er weder was sah noch viel spürte was um ihn geschah, er bekam es doch über irgendeinen Sinn mit was passierte. Doch sein Geist war noch da, sehr erschöpft und ausgelaugt, doch er war da und konnte denken.

Gedanken, genau das war die Lösung wie er mit dem Helfer kommunizieren konnte. Sofort nahm er den Rest seiner noch übrig gebliebenen Kraft, welche für wahr nicht sehr viel war, dennoch aber wahrscheinlich reichen würde. Ganz fest dachte er...

Der Kopfschmerz, wie er ihm gefehlt hatte, dieses vertraute Stechen, dieses Gefühl als würde jemand seine Gedanken durchkämmen, und genau das passierte auch. Der Dämon hatte seine Gedanken mitbekommen und tat wie ihm geheißen. Er übermittelte sharks Gedanken dem Helfer, den shark immer noch nicht hatte identifizieren können.

"Habt dank, wer immer ihr auch seid. Ich weiß nicht wie ich mich revanchieren könnte dafür, doch ich werde es mit sicherheit noch tun.
Nun, es ist etwas eigenartiges mit mir. Mein Körper verlangte seinen Tribut, zuviele Stunden schon, hatte er viele Wunden mit sich herumgetragen ohne auch nur einmal wirklich schlaf oder Rast zu finden, dies holt er sich nun, auch wenn mein Geist es nicht zugelassen hätte, doch er konnte nichts anderes machen.
Ich weiß es ist schwer zu verstehen, ich kann es selbst kaum. Doch mein Geist ist wach, wach und bereit zu denken. Wenn ihr mit mir redet, macht es über den Dämonen, der dies dann mir weiterübermitteln wird, dies sehe ich im Moment als einzige Möglichkeit. Wer seid ihr überhaupt, ich konnte euer Gesicht nicht mehr erkennen. "
09.07.2003, 18:15 #25
Mardok
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Langsam wachte Mardok aus seinem Tiefschlaf auf. Zuerst wusste er nicht wo er war, und wie er dahin kam, doch langsam aber sicher konnte er sich an die Einzelheiten errinern. Die Attacke von den Zombies, der Außenposten, die Begegnung mit den Orks, das Durchqueren des Kellergewölbes und die anschließend stattfindende Schlacht gegen die Orks. Alles war ihm nun wider eingefallen, an jedes einzellne Detail konnte er sich errinern, doch eins wusste er nicht, wie lange er auf dem Brett gelegen hatte. Es hätten Stunden, Tage, oder auch Wochen sein können. Mardok wusste einfach nicht wie lange er geschlafen hatte. Er versuchte mehrmals aufzustehen, jedoch fiel es ihm Anfangs schwer, denn die Wunde war zwar zum Größten Teils verheilt, jedoch hatte er immer noch Schmertzen, zwar nicht mehr so starke wie vor der Behandlung des Heilers, jedoch waren sie da, und sorgten dafür, dass Mardok sich nur langsam und sicher vortbewegen konnte. Als er dann endlich auf den Beinen stand, bekam er ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, das Gefühl welches jeder nach mehreren Tagen oder sogar schon nach mehreren Stunden bekommen würde, Mardok hatte Hunger. So verließ er, auch wenn nur sehr sehr langsam, den Raum und ging den Gang entlang, bis er an eine Weggabelung kam und nicht mehr weiterwusste. Was nun?, soll er den linken oder den rechten Weg gehen. Er stand da und überlegte und entschloss sich letztendlich den Weg zurückzugehen und in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Nach einer Weile kam er dann in eine große Halle, anscheinend war es die Eingangshalle.
"Nun gut, dann werd ich mal einen der Magier hier fragen, wo ich was zu essen kriege, denn alleine werde ich mich hier nicht mehr bewegen!" dachte sich Mardok.
So blieb er eine Weile stehen und wartete und wartete und keiner kam, keine einzige Menschenseele, nur diese Dämonen, doch die wollte er nicht befragen. Nach einiger Zeit kam wieder ein Dämon den Weg entlang und blieb vor Mardok stehen. Dieser erschrak und fragte das Wesen: " Ja, was willst du von mir?"
Es dauerte keine Sekunde bis Mardoks Kopf anfing zu Brummen und er Stimmen in seinem Kopf hörte. "Sterblicher, du wolltest was zu Essen, dann warte hier und ich bringe dir etwas!".
Nach diesen Worten verschwand der Dämon in einem der Gänge und Mardoks Kopfschmertzen ließen wieder nach. Mardok konnte es nicht fassen, das Wesen welches mit ihm kommunizierte, konnte seine Gedanken lesen. Mardok lief es kalt den Rücken runter als er nur daran dachte. Nach einigen Minuten kam der Dämon wieder mit verschiedensten Nahrungsmitteln zurück, sodass Mardok ins Staunen kam und ihm die Augen fast herausfielen. "Iss, und stärke dich, aber waage dich ja nirgends hin, ausser in dein Gemach und in die Bibliothek, sonst wird dies phatale Folgen für dich haben"! sagte der Dämon. Mit diesen Worten verschwand er auch wieder und Mardok ging mit den Sachen zurück ins Krankenzimmer und begann alles zu verschlingen.
"Lecker, daran könnte ich mich gewöhnen, jeden Tag so zu Speißen, und auch noch bedeint zu werden, daran könnte ich mich wirklich gewöhnen!" sagte Mardok vor sich hin.
Als er aufgegessen hatte, legte er sich erneut auf sein "Bett" und begann wieder zu schlafen.
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