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> Rollenspiel [GM] Fluch der Vergangenheit |
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15.08.2003, 19:22 | #1 | |||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
[GM] Fluch der Vergangenheit
Angroth war stolz, einer Gilde wie der Bruderschaft anzugehören, er war in der Dämmerung zu seiner dunkelsten Stunde nicht alleingelassen worden, im Gegenteil. Er war in seinem Standpunkt als Angehöriger der Diener eben jener Gemeinschaft, und viele waren seinem Hilferuf gefolgt. Er blinzelte auf das Hafenmeer hinaus, in die golden erstahlende Sonne, die auf der beinahe elfenbeinglatten Wasseroberfläche reflektiert ward. Salzige Luft drang in seinen Atem, er schmeckte die Klarheit ihrer besonders genussvoll heraus und spürte einen sanften Schauer über seine Armhäärchen hinwegrollen. Das Wetter war ideal, vielleicht etwas mehr Wind. In der Zwischenzeit waren ein weiterer Baal sowie alle Schwarzmagier erschienen, fünf an der Zahl. Ihre Gruppe umfasste nun sechs Brüder und Schwestern sowie fünf Priester und Aspiranten der dunklen Magie Beliars. Ehrfürchtig hatte er einen nach dem anderen gemustert, ihre dunkel berobte Aufmachung war in gewisser Weise imposant, stellte man sie in direkten Vergleich zu der auch recht feinen Bürgerkleidung. Sie strahlten eine gewisse geheimnisvolle Aura aus, die den Templer sichtlich zu interessieren begann. Shark hatte ihm sein Misstrauen ob des gelingens ihres Vorhabens ausgesprochen, doch er war sich sicher: Sie würden siegen! Der Schläfer selbst hatte ihm die Zeit angekündigt, da er Rache üben sollte, es war also nicht mehr nur in seinen Händen! Sein Blick wanderte kommentarlos von seinem dunklen Freund shark weg auf das ruhige Meer. Der Frage welches Schiff sie nehmen sollten war er noch in gar keinem Gedanken nachgegangen, und so holte er es jetzt nach. Sie brauchten ein robustes Schiff, welches aber mit minimaler Besatzung laufen würde. Groß und doch robust ... Am golden untermalten Horizont schälte sich ein Schatten ab, der immer größer wurde je länger man darauf sah. Die murmelnde und teils auch missmutige Gruppe bemerkte erst nach einigen Momenten, worauf denn der Templer da so gebannt schaute. Sie folgten seinem starren Blick und - ein Schiff! Ein Schiff, welches zwar kleiner als die "Esmeralda" des Königs war, aber doch groß genug und Furchteinflößend; ja, in gewisser Weise Ehrfurchtgebietend. Selbst die Bürger die am Hafen arbeiteten, sahen verdutzt auf das Meer hinaus, solch große Schiffe waren der Flotte des Königs doch garnicht mehr zugänglich, was war das hier also? Je näher der kleine Koloss kam, umso sicherer war es, er würde diesen Hafen zur Rast benutzen. Tuscheln ging unter den Magiern und Sumpflern um, Rango der Fischer selbst sah erstaunt zu dem mit dunklen Planken versehenem Schiff. Der Moment kam, da es anlegte, Angroth war zurückgetreten ebenso wie der Rest seiner Folgschaft. Sie sahen alle ein wenig ratlos drein. |
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15.08.2003, 19:52 | #2 | |||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Sie hatten nicht lange warten müssen, bis die restlichen Abenteurer eingetrudelt waren. Zu Samanthas Mißfallen gehörte zu ihnen auch eine Gruppe Schwarzmagier, die sich nun in ihren dunklen Umhängen unter die Sumpfler mischten und einige von ihnen begrüßten. Das Gesicht der hohen Templerin verfinsterte sich. Selbst das Hörnchen, welches vorhin noch so fröhlich auf ihrer Schulter herumgesprungen war, reckte schnuppernd die Barthaare in die Höhe und verschwand dann eilig im Kragen ihrer Rüstung. Sie war einmal im Kastell gewesen, genau einmal zuviel. Die Gestalten behagten ihr nicht, genausowenig wie der dunkle Kasten, in dem in jeder Ecke etwas anderes auf einen lauerte. Entsprechend groß war ihr Mißtrauen jedem Schwarzmagier gegenüber. Sie führten komische Dinge im Schilde, waren ungläubig dem Schläfer gegenüber. Konnte man ihnen trauen? "Sag bloß die kommen auch mit", murmelte Samantha zu ihrem Sumpfbruder, gefolgt von einem äußerst skeptischen Blick zu den dunklen Gestalten. Die Antwort war offensichtlich. Gerade wollte sie weiter ihr Mißfallen ausdrücken, als alle Köpfe auf das Meer hinaus wanderten und erstaunte Ausrufe ertönten. Selbst die Gespräche der geschwätzigen Bürgerinnen auf dem Kai verstummten. Samantha reckte den Hals um zu sehen was alle so in ihren Bann zog. Und dann sah sie es ebenfalls. Ein großes Schiff näherte sich dem Hafen. Schon lange war kein solches Gefährt mehr im Hafen von Khorinis aufgetaucht, entsprechend viel Aufsehen erregte es. Majestätisch kam es auf den Wellen dahergefahren, als schwebte es auf einer Wolke aus Watte. Die einfallende Abendsonne spiegelte seinen Schatten auf das Meer, während der kleine Koloss näher und näher kam. Die Münder der Umstehenden schlossen sich langsam wieder, während sie wie gebannt die Einfahrt des stolzen Besuchers beobachteten. Zwei Sumpfler neben ihr begannen zu tuscheln. Andere fielen mit ein. Fragende Blicke wurden herumgeworfen, Schultern zuckten. Keiner wußte was es hier wollte, doch sein Ziel war eindeutig. |
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15.08.2003, 20:03 | #3 | |||||||
Zloin Beiträge: 998 |
Zloin hatte sich unter die Kämpfer und Magier gemischt, in der Hoffnung, meditate zu finden. So wie es aussah, waren viele von ihnen reisebereit ausgerüstet und hatten sich fein herausgeputzt. Nur für was? Zloin konnte das ja gestohlen bleiben, er musste nur schnell die Magierin um Rat fragen und danach konnte er wieder feierlich nach hause tänzeln und einen schönen Tag mit seiner Ratte vor dem Cheminée verbringen, mit etwas sanfter Musik und einer schönen Abendlektüre. Doch als Zloin bemerkte, dass meditate gerade mit etwas anderem beschäftigt war, vergnügte sich Zloin mit dem Meer. Er war noch nie auf See würde gerne mal mit so einem Schiff in die Unendlichkeit hinausschiffen. Nur den Gedanken daran, dass der Schwarzmagier noch nie Meeresfrüchte hatte, und nicht mal wusste, was es für verschieden Arten gab, gab einem schon zu denken und liess ihn sich selber zu befehligen, noch heute Abend im Kastell eine gemischte Meeresplatte zu bestellen. Er könnte ja sich auch den Fisch gerade bei einem Fischhändler besorgen, wenn er schon einmal hier war, denn einkaufen machte Zloin besonders viel Spass, wenn die Dämonen daraus ein feines Gericht machten. Nâr schaute, nicht so wie immer, nach hinten, er sah etwas, was er wohl noch nie gesehen hatte. Eine Kriegerin aus dem Sumpf die auf ihrer Schulter auch einen Gefährten aus der Faune hatte. Es war ein Eichhörnchen das wild den Kopf von der einen zu andere Seite wank und dabei die salzige Luft schnüffelte. |
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15.08.2003, 21:00 | #4 | |||||||
Greis Beiträge: 27 |
Mit wabbernd klatschendem Wellenstoß stieß der majestätisch wirkende Kahn gegen die Piermauer am Hafen und gleich darauf wurde ein mächtiger schwerer Anker zu Wasser gelassen gefolgt von einem nicht sichtbarem rufen einer der Bootsmänner. Die Besatzung wusste was zu tun wahr und so dauerte es nicht lange bis die mächtig schweren Tuchsegel mit einem peitschendem Knall eingeholt waren und nach einem Moment der folgenden Stille das Landungsbrett krächzend an die Piermauer geschoben wurde. Die Menschentraube die sich unten gebildet hatte wurde immer dichter. Neugierige Rufe gingen durch die Massen, andere wieder rum waren still, weil sie noch nie in ihrem kurzen erbärmlichen Leben so ein imposantes Schiff zu Gesicht bekommen hatten. Viele Bewohner von Khorinis fragten sich wann die Truppen des Königs, in ihren glänzenden Rüstungen endlich an Land treten würden, andere wiederum schienen den König selbst zu erwarten denn man konnte die Frauen und Männer dabei beobachten wie sie in gespielter Ehrfurcht ihre mit Sticken und Flicken übersäten Kleider mit den flachen Händen glatt strichen, um einen halbwegs guten Eindruck bei den ankommenden Edelmännern zu hinterlassen. Dumpf schlug eine Faust gegen die Holztür der Kajüte. Nickend hob sich ein altes gegerbtes Gesicht, das von einem dichten Rauschebart umrandet, unter einem lichten weißen Haarkranz lag und die Kaltblauen Augen schienen fröhlich zu –Grinsen-, es war soweit; denn sie hatten das Land der Bettler und Tagelöhner endlich erreicht. Die eingefallenen Hände des Greises, strichen noch einmal sorgsam über das vor ihnen ausgebreitete Pergament und verweilten für einen Moment in völliger Ruhe auf ihm, ehe sie es geschickt und sehr sorgsam wieder in seine ursprüngliche Form zusammen legten und in der Innentasche des schweren Mantels verstauten. Schwer atmend erhob sich der Greis von seinem Platz, griff sich seinen mit Kerben übersäten Wanderstock und verlies seine kurzweilige –Unterkunft-, hier würde heute noch jemand anderes einziehen und sein Quartier aufschlagen. Ein kurzes undeutbares Lächeln huschte kurz über die Lippen des Mannes, ehe die Tür quietschend ins Holzschloss fiel dann stieg der Greis auch schon die Treppe zum Achterdeck hinauf. Kalter Wind blies dem alten Mann entgegen und seine Fänge verfingen sich im Stoff des Mantels um ihn dann flackernd wieder zu verlassen. Die untergehende Sonne tauchte das Meer in ein rotgetünchtes Tuch, das eine Gottheit über ihm ausgebreitet haben musste. Wieder lächelte der Greis, während seine Augen prüfend über das Schiff gingen. Die komplette Mannschaft hatte sich unter Deck verkrümelt, wahrscheinlich um sich ein wenig auszuruhen, doch der Greis wusste es besser. Doch nun wurde es Zeit seine Freunde zu begrüßen und ihnen das Schiff für die Reise zu überlassen, sie würde seine angebotene Hilfe brauchen. Schritt für Schritt trat der alte Mann auf den blankgeputzten Holzdielen voran, während sein Wanderstab klackernd auf den Boden schlug, er sollte sie nicht länger warten lassen. |
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15.08.2003, 21:18 | #5 | |||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Sehr skeptisch näherte sich der Schwarzmagier dem aussteigendem alten Mann. Wer war dieser nur und warum kam er so passend nun mit einem Schiff? Wenn das nicht eindeutig nach Falle roch. Ungeduldig wartete shark bis der Greis den Bootssteg herunter gegangen war. Er schien es nicht eilig zu haben, hatte seinen Schritt aber auch nicht betont langsam eingestellt, so wie es eben seinem alter entsprach, vermutete der Lehrmeister. Das Holz knarrte unter den Schritten und der Blick des Alten war gesenkt und fuhr nur selten hoch um nach vorne zu sehen. Erst als er wieder auf festem Grund stand sah er mit einem kurzen Blick in die Menge. Es war vollkommen still. Kein Gemurmel, kein Husten gar nichts. Nach schier endlos wirkenden Sekunden schien der Greis endlich auf shark zu achten und trat etwas näher hin, seinen Blick ganz stark haltend. Ein sanfter Windstoß trieb vom Meer entgegen, füllte die Luft mit dem warmen, wundersamen Duft des Meeres, welches shark so sehr liebte. Genießend schloss er die Augen, gab sich jenem sonderbaren Gefühl hin, für lange Zeit hatte er es vermisst, dieses Gefühl an Freiheit. Ehe er noch die Augen aufschlug, fuhr seine Hand wie von selbst durch sein haar, dann die Robe entlang, beim Amulett kurz, aber kaum merkbar haltend und strich dann noch im gleichen Zug ein paar Falten aus der doch recht sauberen Robe. Ein Stoßgebet fuhr ihm über die Lippen, Beliar um Hilfe ansuchend, ihm jede Gefahr zu zeigen und ihn in keine Falle tappen zu lassen. Mit einem Ruck öffnete er die Augen, die wie ein Schwert aus den dunklen Hölen herausstachen und mit ihrem blau den fremden durchlöcherten. Dieser lächelte freundlich und seine Augen waren frei. Frei von Furcht, ohne jegliche Bosheit. Und da war sie wieder. Die Nervosität sharks. Sofort wich er dem Blick wieder aus. Es konnte doch nicht sein. Solch reine und gutmütige Augen hatte shark in seinem Leben noch nie gesehen. Mit dem Blick gen Boden geneigt sprach er leise. "Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?" Der Wind trug seine Wort weit umher und brachte sie in viel größerer Lautstärke zurück. shark erkämpfte sich nocheinmal einen Blick auf den Greis, doch wiederum sah er nicht das geringste fünkchen an verärgerung oder gar Beleidigung, es war nur wieder das etwas müde, doch sehr nette Lächeln auf dem Gesicht zu erkennen. |
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15.08.2003, 21:38 | #6 | |||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk erhob sich von der Bank und ließ den Zauber verblassen, woraufhin ein weiterer der Arbeiter kurz vor dem Hafenbecken stehenblieb und sich verwirrt umsah. Wer war dieser alte Mann? Woher kam er, dass er mit einem solchen Schiff nach Khorinis kam? Was wollte er hier? Auf jeden Fall kam er wie auf Bestellung. Jetzt war nur noch die Frage, wie sie an das Schiff kommen sollten. Sicherlich war der alte Mann nicht alleine unterwegs. Vielleicht mit einer Sturmfaust im richtigen Moment... Langsam setzte sich Tomekk in Bewegung und ging an den anderen vorbei, die noch immer das Schiff bestaunten, bis er etwas hinter und etwas rechts von dem Schwarzmagier stand, der das Wort ergriffen hatte. Sollte er es zunächst einmal mit Worten versuchen, dachte er sich, während er die Sturmfaust einsatzbereit hielt. |
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15.08.2003, 21:55 | #7 | |||||||
Rango Beiträge: 830 |
...Rango stand von Anfang an etwas abseits und sah dem Treiben, mit verschränkten Armen, skeptisch entgegen. Allein die Anwesenheit der Schwarzmagier machte ihn vorsichtig und er hielt sich deshalb im Hintergrund. Rango kramte einen Stengel aus seiner Tasche und sah etwas umher. Alle starrten auf ein Schiff, das den Hafen ansteuerte und kurz darauf auch anlegte. "Na was haben wir denn da" fragte Rango in die Gruppe, ohne jemanden direkt anzusprechen. Etwas nervös zog er am Traumruf, und musterte einen alten Mann, der die Holzrampe herrunter stiefelte. Der Sumpfler wusste zwar nicht was nun kommen würde, doch das war für ihn sowieso eher nebensächlich. Viel wichtiger schien ihm die Tatsache, dass er sich von Angroth überreden lassen hat, ins gottlose Land Gorthar zu reisen. Für einen Rückzieher war es nun zu spät. Langsam sah sich Rango das stolze Schiff von links nach rechts an. "Mmh...ganz nett" dachte er und schmiss seinen fast aufgerauchten Stengel ins Hafenbecken, um nun das aktuelle Treiben zu verfolgen... |
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15.08.2003, 22:43 | #8 | |||||||
Greis Beiträge: 27 |
Der Greis musterte den jungen Mann in der schwarzen Robe; der ihn angesprochen hatte mit einem väterlichen Lächeln ohne jedoch auf seine Frage zu antworten. Stattdessen zwinkerte er dem Schwarzmagier kurz zu und drehte sich dann von ihm ab, um sich dem – vermeintlichen Anführer- dieser arg zusammen gewürfelten Gruppe zu zuwenden. Sanft hob der Greis seinen Stock und schlug dem Templer damit freundschaftlich, fast väterlich auf die Schulter ohne sich einen Schritt weit nach vorn zu bewegen. Der Templer wich seinem Blick für einen Moment aus, doch dem Greis macht es nichts aus. Der Fremde zog seinen Stock darauf hin wieder zurück und musterte den Templer milde, während sich die Menschentraube langsam aufzulösen begann. Das Interesse der Leute war mit dem Moment gestorben, wo nicht ihr Königlicher Herrscher über die Planke getreten war, sondern ein scheinbar alter Mann. Es war ohnehin besser für sie, wenn sie wieder ihrem normalen Tagesablauf nachgingen. Die Stille die zwischen den Männern herrschte, hatte etwas Unnatürliches an sich, und nach den Momenten der Ruhe fühlte sich der Greis –gezwungen-, das Wort zu ergreifen. „Das Meer ist seicht und der Wind weht aus vollen Wolken. Passende Bedingungen eine Reise zu wagen, findet ihr nicht?“ Der Greis drehte sich um und deutete mit seinem Wanderstab auf den dicken Bauch seines Schiffes, während er affektiert lächelte. „Schaut euch dieses riesige Prachtstück an, für mich alleine ist es viel zu groß und ihr scheint ein Schiff gebrauchen zu können. Seid meine Gäste.“ Der Greis wandte sich wieder der gemischten Gruppe zu und lächelte in die erstaunten Gesichter. Seine Entscheidung die Gruppe mitzunehmen, schien sie mehr als nur zu überraschen. Wie sollte es auch anders sein. |
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15.08.2003, 23:11 | #9 | |||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Die Menschenmengen hatten sich zurückgezogen, und die Garde hatte das Interesse an den Ankömmlingen verworfen, sie schienen nichts besonderes vorzuhaben. Dennoch hielten einige besonders Pflichbewusste Mannen ihren Blick auf der Gruppe, besonders aber auf jener charismatischen Natur aus unbekannten Gefilden. Angroth hatte den Klang nicht abschütteln können, der entstanden war, als der Wanderstab auf seine Schulterplatte gestoßen war; diesen dumpfen, gusseisernen Ton. Er hatte Schwäche angesichts der Weisheit die den Augen des Alten innewohnten gezeigt, war seinem durchdringenden und doch warmen Blicken ausgewichen, bis er endlich den Mut gefunden hatte, diesen kalten blauen Augen entgegenzuwirken. Der Blick, die Art, das alles erinnerte den Clansmann der Ruchká daran, wie sein Vater einst zu ihm gewesen war. Bevor der Krieg und die Orks ihn zur Armee gezwungen hatten. Er ballte geistesabwesend seine Faust, doch etwas in dieser Welt holte ihn zurück. Es war das Grinsen, oder vielmehr das freundliche Lächeln des Greises, welches ihn aufmerksam blicken ließen. Der Ankömmling hatte sich wieder ganz ihm zugewandt, während die anderen schon berieten, ob sie jenem trauen konnten, der einfach so aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Anlass aufkreuzte. Es schien fast, als sei er ihretwegen hier ... Als ob der Alte die Gedanken des Templers erraten hätte, zwinkerte er ihm freundlich zu, während sein Lächeln nicht abbrach. Wieder sah er fragend in die Runde, wollte scheinbar eine Entscheidung. Endlich brachte es Angroth fertig, sich des Wortes zu bedienen: "Können wir euch denn trauen?" Interessiert sah er zu seinem Gegenüber, der kurz einen undursichtigen Gesichtsausdruck an den Tag legte, den man einem Überlegen zuordnen konnte, dann kam das warme Lächeln wieder. Doch anstatt zu antworten, wandte er sich wieder ab. "Daschnavar" erklang es flüsternd im Kopf des Kriegers, der ein wenig verschreckt um sich sah, eine Zeit brauchte um zu erkennen, dass dies die Stimme des Alten war. "Du willst zu Daschnavar. Ich will dir nur helfen." Das Gesicht des Greises, der der Gruppe zugewandt war, drehte er über die Schulter, das warme Lächeln traf den Überraschten. |
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15.08.2003, 23:35 | #10 | |||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha hatte während der ganzen Zeit stumm hinter dem Templer gestanden und mißtrauisch den alten Mann beobachtet. Es war ein eigenartiges Gefühl, das den Brustkorb der hohen Templerin erfasst hatte. Eine Mischung aus Beklemmung, Verwunderung und Skepsis. Das Schiff, welches eben noch alle Augen auf sich gezogen hatte, lag ruhig im Hafen. Die Sonne war inzwischen ganz weg und der Mond war an ihre Stelle getreten. Im fahlen Lichtschein wirkte die Außenhaut des kleinen Kolosses wirklicher denn je. Umson unwirklicher dafür die Erscheinung des Alten. Samantha war versucht vorzutreten und ihn mit dem Finger anzupieksen, um sicher zu gehen dass er auch wirklich existierte. Aber irgendwas ließ sie zögern, ein Gefühl, das sie nicht weiter definieren konnte. Es nahm ihren Brustkorb ein, ließ sie schwerer Atmen. Woher kam dieses Schiff und wieso kam es ausgerechnet jetzt, wo sie einen fahrbahren Untersatz gesucht hatten? Gab es solch beänstigende Zufälle oder war es eine Fügung des Schicksals? Es war ein wirklich eigenartiges Gefühl, das alle von ihnen gepackt hatte und sie skeptisch auf das Geisterschiff samt Kapitän vor ihnen blicken ließ. Doch Angroth schien dem Alten zu trauen, was auch immer seine Beweggründe dafür waren. Der Greis verbreitete wieder sein warmes Lächeln. "Habe ich dich überzeugt? Ich lade dich ein, dich und deine Gefährten, mein Schiff zu betreten und mich zu begleiten." Samantha kam es so vor, als sei Angroth beim Erwähnen des vorigen Namens sichtlich blasser um die Nase herum geworden. Nun schluckte er heftig und nickte dann. "Wir werden eure Einladung annehmen." Der Alte lächelte wieder, als hätte er die Antwort schon längst gekannt. Er drehte sich langsam herum, den Stock nun wieder stützend zu Boden gerichtet. "Folgt mir." Die Gruppe schaute sich wortlos an. Keiner wagte sich zu rühren, alle hatten sie Hemmungen den ersten Schritt zu machen. Immer noch wirkte alles so unwirklich, erstrecht jetzt, wo sich ein leichter Nebel über dem Wasser gebildet hatte, der das Schiff im einfallenden Mondlicht noch geisterhafter als zuvor erscheinen ließ. Der Alte war schon die kleine Rampe hinaufgelaufen, langsam und bedächtig. Nun war es Angroth, der sich als erster rührte und zu dem Greis aufholte. Durch die Sumpfler und Schwarzmagier ging ein Aufatmen. Alle waren sie erleichtert, dass einer den Anfang gemacht hatten. Nun rührten sich alle wieder, reihten sich auf um auf das Schiff zu folgen. |
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16.08.2003, 00:42 | #11 | |||||||
Greis Beiträge: 27 |
Die jungen Menschen folgten dem alten Greis auf das Schiff, und der alte Mann wies mit seinem Stock in Richtung achtern. „Dort findet ihr Unterkunft uns Speis. Macht es euch gemütlich es ist alles vorbereitet. Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Der Greis nickte Angroth und seinen Gefährten aufmunternd zu, ehe er sich auf seinem Absatz herum drehte und in die entgegen gesetzter Richtung auf dem Deck verschwand. Metallknarrend wurde der schwere Anker wieder eingeholt als die Gruppe unter Deck verschwunden war, obwohl von der Mannschaft noch immer nichts zu sehen war. Die Taue wurden wieder vom Pier gelöst und das Schiff konnte wieder langsam beim kalten Mondschein aus dem Hafen von Khorinis auslaufen. Leise wurden die gerafften Segel losgemacht, so das der Wind sie voll blasen konnte. Lange würde die Überfahrt mit solch einem Schiff nicht dauern. Der Greis stellte sich am Hauptmast auf, schlug sanft mit seinem Stab gegen das harte goldenglänzende Holz und lachte, erst leise und dann immer lauter. Wobei nur der Mond wusste warum er denn nun so lachte. |
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16.08.2003, 01:03 | #12 | |||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Der Baal ließ den Zauber langsam fahren, den er bis gerade eben noch bereit gehalten hatte. Irgendetwas war merkwürdig an diesem alten Mann, doch für den Moment schien er ihr Verbündeter zu sein. Sobald sich das änderte, würde er erfahren, was Wind wirklich war. Allgemein bereitete ihm diese ganze Expedition Kopfschmerzen. Das letzte Mal waren sie noch mit heiler Haut davongekommen, aber auch nur gerade so. Diesmal mochten sie nicht so viel Glück haben. Und nach der Masse an Untoten, die ihr Feind letztes Mal gegen sie Aufgeboten hatte, war es auch gleich, ob sie mit 2, 10 oder 100 Mann ankamen. Hoffentlich wußte Angroth, was er tat. Tomekk lehnte sich an die Rehling und sah über das Deck, auf dem sich die Weggefährten verteilt hatten. Angroth war nicht weit, und er wollte ihm gerne seine Bedenken mitteilen, doch wahrscheinlich war ihre Weiterreise eh beschlossene Sache, und Zweifel waren jetzt mehr hinderlich denn nützlich. Immerhin waren sie nicht wenige, und unter ihnen waren einige mächtige Magier. Jeder einzelne von ihnen machte es etwas wahrscheinlicher, dass sie ihre Mission erfüllten und sogar ein oder zwei von ihnen lebend zurückkehrten. "Ich fange schon wieder damit an", dachte er sich kopfschüttelnd und zwang sich, an etwas anderes zu denken. |
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16.08.2003, 01:39 | #13 | |||||||
doooom Beiträge: 6.173 |
Es war ein recht großes Schiff, auf dem sie sich nun befanden und das durch die leichten Wellen, die von Backbord gegen den Rumpf des Schiffes prallten, ein wenig im Wasser anfing zu schwanken. Allerdings waren diese geringen Bewegungen des Schiffes, das wie aus dem nichts und wie bestellt am Hafen aufgetaucht war, kaum zu spüren, zumindest wenn man es nicht gewohnt war auf See zu fahren. Ein erfahrener Seemann würde sicherlich jede einzelne Bewegung des Schiffes spüren, doch da der Baal alles andere als ein Seefahrer war traf dies auf ihn nicht zu. Eigentlich konnte er über den geringen Wellengang trotz dem recht frischen, aufkommenden Wind der die Segel des Schiffes umspielte und sie aufblies, so das sich das Schiff langsam vom Hafen entfernte, recht zufrieden sein. Das war immerhin besser, als wenn das Schiff von tosendem Wellengang von einer Seite auf die andere geschleudert würde oder manchen bei zu starken Bewegungen Übelkeit aufkamen, was bei Schiffsreisen öfter ein Problem darstellte. Doooom selbst hatte sich mit seinem Rücken an eine Reling gelehnt und stütze sich mit seinem rechten unterarm, der auf selbiger aufgelegt war ein wenig ab. Der Blick des Gurus schweifte über das Schiff, durch die eigenen Reihen oder besser gesagt die wie ihm schien bunt zusammengewürfelte Truppe, die er hier begleitete. Nur wenige bekannte Gesichter konnte er darunter erkennen, zum Beispiel die Schwarzmagierin Meditate und den Templer Trulek. Die anderen Reisenden waren ihm unbekannt, neue Gesichter die er auf dieser Reise zum ersten mal zu Geeicht bekam, was ihn besonders ob der Tatsache wunderte, das ja auch mehrere Sumpfler dieses Schiff betreten hatten. Er kannte tatsächlich nur einen einzigen von ihnen und das als Baal, als einer der geistigen Führer des Lagers. Schon seltsam, das er als solcher wirklich nur so wenige Mitglieder des Lagers direkt kannte. Naja, jetzt war ja auch eine Gelegenheit manche von ihnen kennenzulernen, zum Beispiel den Templer, der sich als erster gewagt hatte das Schiff zu betreten. Mit Sicherheit handelte es sich dabei um diesen Angroth, der zu der Reise aufgerufen hatte und mit großer Wahrscheinlichkeit auch mehr über den eigentlichen Grund der Reise wusste, über den sich Doooom eigentlich noch keine weiteren Gedanken gemacht hatte. Gut, er wusste das sie gegen einen Dämon kämpfen wollten, aber gegen was für einen. Dämonen gab es viele und nicht alle waren so wie die im Kastell, die Menschen in gewisser Weise dienten. Höchstwahrscheinlich handelte es sich bei diesem Dämon, den sie suchen wollten um einen der mächtigeren dieser Art, anders konnte er sich die große Gruppe nicht erklären, die man zusammengesucht hatte um selbigen zu vernichten. Ein starker Dämon und Doooom, der hilflos wirkende Baal, der gerade einmal den Lichtzauber richtig beherrschte, bei denen die ihn bezwingen wollten? Worauf hatte er sich da nur eingelassen? |
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16.08.2003, 02:10 | #14 | |||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Der Alte stand da und lachte, warum konnte der Templer sich nicht erklären. Sein Blick ruhte noch eine Weile auf ihm, dann wandte er sich ab, auf das Nebelverhangene Meer zu schauen. Der Mond bahnte sich seinen Weg durch die feuchte flache Nebelbank über der Wasseroberfläche und wurde dann vage auf der kräuseligen See reflektiert, ein zerrissenes und schemenhaftes Bild des Erdtrabanten war da zu sehen. Die Segel waren aufgebläht und ließen den Wind nicht passieren, ohne ihn seinen Dienst für den Koloss verrichten zu lassen. Sie waren hart angezogen, nicht an langen Tauen gelassen, dass wäre nur der Fall wenn es beinahe schon stürmisch wäre. Sein Blick wanderte nun von den Masten herüber zum Steuerrad, wo sich Rango hingesellt hatte, der scheinbar die Möglichkeit wahrnahm, einmal in seinem Leben ein solches Schiff zu steuern. Ein befriedigtes Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen, selbst durch die Dunkelheit strahlte er diese Zufriedenheit aus, die man sonst nur kannte, wenn er eine nackte Frau sah. Bei dem Gedanken rang Angroth sich ein müdes Lachen ab, welches er aber rasch verschluckte. Überall hatten sich die Magier und Krieger auf dem Deck verteilt, waren nicht dem Angebot der Ruhe und der Speise nachgekommen. Nun denn, wollte er eben wieder den Anfang tun. Er stieß sich von der Reling ab und ging auf den schmalen Abgang unter Deck zu, ein letzter Blick auf das volle Deck, mit dem in Relation mit dem Horizont gesetzt leicht auf und ab schwankendem Bug. Der Alte war verschwunden, wahrscheinlich ebenfalls in seine Koje. Ohne weiter darüber nachzudenken tat er die Schritte hinab, das wahrscheinlich schon ältere Holz knarzte unter seinem Gewicht, gab aber nicht nach. Er kam nach einigen Stufen wieder auf einigermaßen festen Boden, sah sich in dem Raum um, der da prunkvoll ausgestattet ward: Wunderschöne Gemälde mit Porträts verschiedenster Generäle, Seemänner, Admirale, Flaggschiffen; ein reich gedeckter Tisch mit einem achtarmigen goldenen Kerzenhalter, dessen dickfingrige Feuernährer angesteckt einen bizarren Schatten in den Raum warfen. Eine makellos weisse Tischdecke untersetzte das Silberbesteck und die Silbertabletts mit ihrem deftigen Angebot; Fleisch, Früchte und Brot aller Art war vorhanden, sogar Butter und einige Käsesorten. Der Templer staunte nicht schlecht über derlei pompöses Gut, auf einem doch so schlicht aussehendem Schiff. Erst jetzt fielen ihm die goldenen Rahmen der Gemälde auf, die er da bestaunt hatte, ihre aufwendige Schmiedekunst in der verwobenen Form und Qualität. Wahrhaft, hier waren ganze Schätze angesammelt, ein reiches Schiff, ohne Zweifel. Angroth nahm sich einen Silberteller und füllte ihn gut mit allem was ihm schmeckte, setzte sich an einen der aus edler und geradezu neu wirkender Eiche hergestellten Tisch, genoss das späte Mahl. Warum die anderen ein solches Misstrauen hegten, war ihm unverständlich, dachte er nach, während er an einem Laib Brot kaute. Der Greis machte einen vertrauenswürdigen Eindruck, schien ihnen wirklich helfen zu wollen - ein Bote des Schläfers? Es wäre dreist, ihn selbst zu fragen, also verwarf er dies wirre Denken wieder. Bald darauf war sein Mahl beendet, und er sah sich weiter um, fand neben dem immer noch sehr reich gefüllten Tisch einen zweckmäßig schmalen Gang, den regelmäßig ebenso schmale Türen durchsetzten. Eine davon öffnete er aus Neugierde, musste darin zwei Schlafkojen finden, und genug Stauraum für Gepäck von fünf statt den vorgesehenen zwei Mannen. Hier würde er seine Ruhe nehmen, die er brauchte. Morgen konnten sie Gorthar erreichen, morgen sollten sie Gorthar erreichen. Ganz so sehr schmeckte es dem heiligen Krieger des Schläfers nämlich auch nicht, auf einem Schiff seiner Meinung nach wehrlos durch das Meer zu treiben, sie hatten ja nichtmals Kanonen oder Ballisten für den Fall eines Orküberfalls! Er legte sich in die Hängematte und schloss die Augen. Während das ungewohnte schaukeln langsam verebbte, wurde das rauschen des Meeres und das peitschen der Segel leiser und leiser, er konnte gerade noch hören wie scheinbar doch einige seiner Gefährten hinabgekommen waren um zu sehen was es denn gab. Dann ... Ruhe. |
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16.08.2003, 05:52 | #15 | |||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Der letzte alte, lächelnde Mann, dem Horaxedus sein Bündel vor die Füsse geworfen hatte, war nur wenig später eines unnatürlichen Todes gestorben. Der Magier musste unwillkürlich grinsen, als er dieses längst vergessen geglaubten Kampfes gedachte. Was für eine Falle hatte der Alte damals den Schwarzmagiern gestellt! Und womit war nun dieser ungewöhnlich freundliche Seebär angerückt? Mit einem Segelschiff. Wie rührend in der Idee, doch dem Misstrauen eines Schwarzmagiers wohl kaum gewachsen. So war es auch nicht verwunderlich, dass diejenigen, die unmittelbar nach dem Ablegen des stattlichen Kahns einen Abstecher unter Deck machten, offenbar um sich nach bequemen Kojen umzuschauen, ausgerechnet Anhänger des Schläfers waren. Horaxedus wünschte ihnen jedenfalls eine gute Nacht. Sein Haupt gegen die Sichel des abnehmenden Mondes am Himmel erhoben, überlegte der Schwarzmagier, wieso er shark auf dieses Schiff gefolgt war. Hatte am vergangenen Abend noch allein der Name seines Freundes Angroth ausgereicht, die Instinkte des Glasmachers aufzuwecken, so stand er nun hier, irgendwo am Bug des verdächtig prunkvollen Seglers, und widerstand der Einladung, seinen Wanst mit allerlei Köstlichkeiten zum Bersten zu bringen. Guter Trick eigentlich: Mäste den Feind, solange er frei ist. Nur wer komplett dichtgeraucht war, würde dieser Versuchung ohne jegliches Misstrauen erliegen. Horaxedus hatte sich nun zu der vordersten Spitze des Schiffes bewegt. Er beugte sich über die knapp bemessene Reling und legte die Flache Hand auf den hölzernen Bug. "Halte uns." entfuhr es dem Magier, nicht leise, doch unbemerkt. Dann wandte er sich um und schaute über das gepflegte Deck des Seglers. Er hasste dieses Deck: Das Deck eines Seglers, den er hasste. Segler eines alten Mannes. Horaxedus hasste den alten Mann. Düstere Logik eines dunklen Magiers. |
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16.08.2003, 11:55 | #16 | |||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Ein Quietschen weckte die hohe Templerin aus ihrem traumlosen Schlaf. Sie war auf einer der seitlichen Bänke eingedöst, anstatt sich in die angebotenen Kajüten zurückzuziehen. Eigentlich hatte sie gar nicht schlafen wollen, angesichts des fremden, geisterhaften Schiffes und der Ansammlung von Schwarzmagiern, denen sie ebenfalls nicht über den Weg traute. Doch im Nachhinein gesehen war es vielleicht sogar ganz gut, dass der natürliche Rhythmus sie eingeholt und zu einem kurzen aber erholsamen Nickerchen gezwungen hatte. Wer wußte schon, wann sie ihre Kräfte nochmal brauchte. Keiner von ihnen konnte sagen was sie in Gorthar erwartete, sie war sich sicher dass es noch nicht mal Angroth wußte. Eine törichte Aktion eigentlich. Oder ziemlich genial, eben gerade weil so keiner wußte wohin es ging? Sie fand keine eindeutige Antwort darauf und ihr Magen ließ ihr auch keine Ruhe, um weiter darüber nachzudenken. Langsam erhob sich Samantha von dem gepolsterten Bänkchen und ging den langen Gang entlang. Schon am Vorabend hatte sie gestaunt, wie weitläufig doch das Unterdeck des großen Seglers war. Und noch mehr erstaunte sie nun die Pracht des Speiseraumes, als sie durch die dunkle alte Holztür eintrat. Von den Wänden strahlte das Gold, auf der langen Tafel blitzte das Silber. Samantha hatte nicht wenig den Eindruck, sich auf einem reichen Piratenschiff zu befinden. Woher stammten all diese kostbaren Güter? War der Alte so reich? Ihr Aufenthaltsort wurde von Moment zu Moment mysteriöser. Wenn man genau aufpasste, konnte man ein leises Schaukeln vernehmen, das von dem seichten Wellengang draußen auf dem Meer herrührte. Die Kerzen auf der Tafel flackerten unruhig hin und her. Der Raum war leer, doch anhand eines benutzten Tellers und der bereits halb reduzierten Speisen konnte sie erahnen, dass gestern schon jemand hier seinen Hunger gestillt hatte. Samantha zögerte nicht lange und folgte ihrem Bauch. Sie setzte sich an die große Tafel und überflog gierig die dargelegten Speisen. Brot, Käse, Wurst, Milch, Wein, Wacholder, Fisch, Hummer, Fleisch, Grünzeug, Obst, es gab nichts was es nicht gab. Samantha schlug sofort zu, wer wußte schon wann es wieder etwas derartig leckeres gab. Das Hörnchen kam ebenfalls aus ihrem Kragen gekrochen, angelockt vom süssen Duft eines grünen Apfels. Genußvoll hieb es seine spitzen Zähnchen hinein und kaute dann geräuschvoll darauf herum. Samantha begnügte sich mit etwas Fisch und Brot, wozu sie Milch trank. Während sie so aßen, näherten sich Schritte auf dem morschen Holzboden. Samantha erwartete einen ihrer Gefährten, blickte jedoch gleich darauf in das lächelnde Gesicht des Greises. Ihr Blick blieb ruhig, auch wenn sie innerlich sprungbereit war. Angroth mochte von diesem Lächeln überzeugt worden sein, die Templerin würde es niemals täuschen. Ihr Mißtrauen blieb, während der Greis immer noch vor sich hinlächelnd den Raum durchquerte und ihn durch eine andere Tür wieder verließ. Die grünen Augen der Sumpfschwester ruhten noch eine geraume Zeit auf der leeren Türschwelle, dann legte sie ihren skeptischen Blick ab und widmete sich wieder dem Essen zu. Der Alte war eigenartig, nur schwer zu durchschauen. Fast so wie diese Schwarzmagier. Ob man sie alle über Bord werfen sollte? Der Alte würde sich wohl kaum wehren, wohl aber die dunklen Gestalten in ihren schwarzen Kutten. Wer konnte schon voraussehen, was sie alles hervorzauberten, wenn es ihnen an den Kragen ging. Samantha hatte keine Lust es auszuprobieren. Sie sollte sich wohl lieber auf die nützliche Seite ihrer Gefährten konzentrieren. Ihre dunkle Magie war nicht gerade schwach, sicher konnte man sie nochmal gut gebrauchen. Angroth hatte sich sicher etwas dabei gedacht. Sie sah es als Fügung des Schläfers, das alles so gekommen war wie es nun war. Nach dem Frühstück verließ Samantha die große Tafel wieder, die nun um einige Köstlichkeiten erleichtert war. Wer zu spät kam bekam eben nichts mehr ab. Sie lief den langen Gang entlang und bei jedem ihrer Schritte knarrte das Holz unter ihren Füssen. Schließlich erreichte sie die schmale Treppe nach oben, von der sie immer noch nicht sicher war, ob sie ihr Gewicht halten würde. Doch die hohe Templerin kam sicher oben an und trat nun in das schwache Morgenlicht, welches hinter dem Horizont hervorkam. Ein frischer Wind hatte sich eingestellt. Das Meer war um einiges unruhiger als gestern, was sich nun leicht in Samanthas Magen bemerkbar machte. Hätte sie doch bloß nicht soviel gegessen. Das Hörnchen schnupperte erfreut in die frische Luft und ließ sich die salzigen Wasserspritzer durchs Fell pusten. Samantha ging auf die Backbordseite, um nicht ganz soviel Wind abzubekommen. Das Segel hatte sich hoch aufgebläht, gefüllt mit Wind, der sie schnell über das Wasser gleiten ließ. Ein leichter Wolkenschleiher verhing noch den Himmel, doch Samantha war sich sicher dass es im Laufe des Tages noch aufklaren würde. Bald waren sie in Gorthar, es konnte nicht mehr weit sein. |
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16.08.2003, 14:39 | #17 | |||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Keine Sekunde hatte er schlaf gefunden, nicht einmal wenn er gewollt hätte wäre es ihm vergönnt gewesen. Doch sein Körper war noch frisch, Beliar hatte ihm in letzter Zeit viel Kraft zugesprochen, sodass es noch nicht nötig war sie wieder mit dem unsicheren Schlaf aufzufüllen. Der Schwarzmagier betrachtete das Meer, es glitzerte im Licht der Mittagssonne. Kleine Schaumrkonen hatten sich darauf gebildet und sanfte unregelmäßige Wellen schlugen dumpf an den Bauch des Schiffes, schwappten in Tausenden von Tropfen wieder zurück ins Meer wo sie sich von Neuem formierten. Dieses Spiel faszinierte den Lehrmeister in seiner Einfachheit dass es ihm schwer fiel seine Augen davon zu lassen. Nur die Sonne stöhrte ihn, er mochte jene Wärme nicht die auf seiner Haut so heiß war und durch das dunkle Gewand nur noch mehr angezogen wurde. Verärgert über den brennenden Feuerball der alles in einem so hellen Licht zeigte stieß er sich weg und ging auf dem Deck umher. Erst jetzt entdeckte er dass ein Sumpfler das Steuer übernommen hatte, nun, sollte es ihn nicht stöhren. Im Gegenteil zu den sumpfischen Leuten, hatte shark kein besonderes Misstrauen gegenüber den Ihrigen, warum sollte er auch. Er mochte Angroth sehr, auch jene Samantha war ihm, obwohl er sie nur ein paar mal im Sumpflager bei seinem ehemaligen Einhand Lehrmeister gesehen hatte, alles andere als unsympathisch. Deswegen sah er keinen Sinn darin großes Misstrauen zu hegen, sie mussten... nein, sie würden zusammenarbeiten und deswegen allein war es schon notwendig dass er ihnen wenigstens ein klein wenig vertraute, wenn auch nicht zuviel, er würde auf jeden.... "Länger werdet ihr mich zunächst nicht brauchen, ich wünsche euch Glück, ihr werdet es brauchen." Das metallene Geräusch das ein Schwert verursachte, wenn es aus der Scheide gezogen wurde glitt über das Deck. Verwirrt stand der Schwarzmagier da und sah sich um. Ein paar Sekunden passierte gar nichts und shark steckte das Schwert wieder an seinen Platz. Tief in sich wusste er was passiert war, doch verstehen konnte er es nicht. Angroth stürmte aus einer Tür heraus, auch er schien verwirrt, doch war in seinem Blick das gleiche zu sehen wie wahrscheinlich bei shark selbst. Die Stimme des Schwarzmagiers vibrierte vor Nervosität. "Du hast es auch gehört oder?" Angroth nickte und sagte mit leiser aber unfehlbarer Stimme: "Er ist weg. Wir sind auf uns allein gestellt." shark setzte gerade zu einer fragenden Antwort an, doch wusste er, es würde nichts bringen. shark stellte sich wieder zur Reling und sah auf das weite Meer hinaus. Seine langen Haare wurden vom Seewind umhergewirbelt. Lange würden sie nicht mehr nach Gorthar brauchen, wahrscheinlich sogar schon in der Nacht oder spätestens am Anfang des nächsten Tages. Was sie dort erwartete wusste shark nicht. Niemand von ihnen konnte es wirklich wissen, nicht einmal jene, die schon dort gewesen waren. Etwas verzweifelt war der Blick sharks in dieser Stunde doch hatte er auch etwas von neu keimender Hoffnung. Nie hätte sich der Schwarzmagier erwartet einen anscheinend so mächtigen Verbündeten zu haben, wie es der Alte wohl war. Und ihm war klar, dass sie über seine Hilfe noch sehr dankbar sein mussten. So murmelte er wie zu sich selbst. "Danke. Wir werden es schon schaffen..." Er wusste der Greis hatte ihn gehört. Am Deck war nun etwas mehr leben eingekehrt, doch war es nicht das normale Treiben. Leute murmelten und manche schimpften, was war nun schon wieder? Und da fiel es auch shark auf, der Wind hatte nachgelassen, besser gesagt nicht nur nachgelassen, er war vollkommen zum Stillstand gekommen, sie bewegten sich überhaupt nicht mehr vorwärts. Na klasse, das würde alles wieder etwas verzögern. |
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16.08.2003, 16:00 | #18 | |||||||
Rango Beiträge: 830 |
...Rango hatte das Steuer fest in den Händen, lenkte nach link und rechts um den Wellen zu trotzen und den Kurs zu halten. Selten hatte er ein so stolzes Schiff gesehen und noch nie war er auf einem. Und jetzt? Jetzt steuerte sogar eins! Ohne darüber nachzudenken, hatte er gleich nach dem Betreten des Kahns den Posten am Steuer bezogen, so wie Angroth es im Sumpflager gesagte hatte, "sein mein Kapitän" waren seine Worte, also gab es keine weiteren Anweisungen, da sie mehr als Klar waren. "Wer sollte es denn sonst machen!?" dachte er sich und setzte ein nicht zu übersehendes, breites Grinsen auf. Ja, er war der Kapitän! Wie lange hatte er keine Planken mehr unter den Füßen gehabt? Seiner Meinung nach viel zu lang. Das letzte mal, als er ein Wirklich schönes und vorallem großes Schiff steuerte, war noch in den Zeiten wo er mit seinem Großvater auf den westlichen Meeren gefischt hatte. Doch diese Zeiten waren lange vor der Barriere, zu Zeiten, als die Orks noch im Südland standen und ihre ersten Plünderungen nach Norden starteten. Eine seichte Brise striff Rango über die Wangen und durchzog sein dunkles Haar. Den Blick starr nach vorn gerichtet durchfuhr ihn ein unbekanntes Glücksgefühl. Er hatte wieder ein schwaches, aber doch merkbares Gefühl von Freiheit. Die offene See, die kühle, salzige Meeresluft, das alles war sein Leben, so war es ihm am liebsten. Doch bald würden sie Gorthar erreicht haben und er müsste wieder absteigen, doch genau wegen dem, für ihn in diesem Moment, schrecklichen Gedanken, versuchte er diese Freiheit bis ins Letzte auszukosten. Schließlich würden sie ja auch wieder mit dem wunderbaren Segler heimkehren, was seine Trauer dann doch etwas lindern würde. Als Rango gerade tief in seinen Gedanken war, und nichts anderes als den Wellengang und den Kurs nach Süden wahr nahm, füllte sich das Oberdeck plötzlich mit allen Gefährten. "Was ist denn los" fragte er sich als er durch den Lärm aus seinen Träumen gerissen wurde und nach unten schaute. Doch in genau diesem Moment flachte das Hauptsegel ab, und der Wind löste sich auf. "Ääähm...ja, was soll das jetzt" dachte Rango und schaute langsam nach oben zum Segel. Auch die Wellenbewgungen ließen nach und verminderten somit zusätzlich die Fahrtgeschwindigkeit. Rango wusste zwar in diesem Moment nicht was die, zum Teil, fremden Gefährten für Probleme hatten, doch er wusste das das mit dem Wind ein viel größeres darstellte. Schließlich konnten sie nich einfach die Ruder auspacken und lospaddeln, nein. Bei einem so großen Schiff ist das schier unmöglich. Vorallem bei einer so kleinen Besatzung. Doch Rango merkte schnell, dass er nicht der einzige war, der das Problem erkannte, denn unten hob ein Schwarzmagier langsam seinen Kopf und starrte nach oben. Es war zwar nicht wirklich ungewöhnlich, dass Flaute war, doch wenn es von einer Minute auf die Andere passierte ist es extrem Seltsam. Kein Lüftchen konnte man spüren und die zuvor noch recht belebte See, stotterte mit kleinen Wellen die langsam abflachten und schier zum stehen kamen. Der hohe Novize ließ das Steuer los, verschränkte fragend die Arme und schaute ziellos in die Luft. "Mmmh" Langsam hatte die Gruppe "wind" von der Flaute bekommen und blickte nun wie der Kapitän fragend umher. Kurz darauf spazierte Rango an das obere Geländer, stütze sich ab und sprach, "Ich glaube wir haben ein Problem..."... |
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16.08.2003, 16:07 | #19 | |||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk lehnte wieder an der Rehling und sah hinauf zum großen Segel, das nun kläglich und schlaff am Mast hing. "Wenn das so bleibt, sind wir zum Jahreswechsel noch nicht in Gorthar" Der Baal stieß sich von der Rehling ab und überquerte schnell das Deck, welches noch immer sowohl von Anhängern des Schläfers wie auch Anhängern Beliars gesäumt war, welche alle den Blick zum Segel erhoben hatten. Klar, war ja auch verdammt selten, so eine plötzliche Windstille auf offener See. Tomekk stieg die Treppen hinauf und kam kurz darauf neben dem Steuerrad an, hinter dem noch immer Rango stand, wenngleich er jetzt auch etwas hilflos wirkte. Was sich nicht bewegt, das muß man auch nicht steuern. Der Baal suchte sich einen sicheren Stand und berührte dann den Runenbeutel an seiner Seite. Ein leicht grünliches Flackern ging nun von seiner Handfläche aus, und er holte aus und warf den Zauber in die erschlafften Segel. Als der Wind sich in den Segeln fing, wurden diese plötzlich mit einem peitschenden Knall gestrafft und der Mast knarzte leise. Zwei, drei Sekunden blieben die Segel gestrafft, dann erschlafften sie wieder. Schon warf Tomekk die nächste Sturmfaust in die Segel und direkt eine weitere hinterher. Die dritte folgte, bevor das Segel wieder erschlaffen konnte und eine vierte... und Tomekk brach in die Knie. "Nein, so geht es auch nicht. Es ist zu anstrengend. Haben wir uns überhaupt bewegt?" Der Baal sprach mehr zu sich selbst, während er sich wieder aufrichtete. Frische Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, doch die Segel hingen wieder durch. |
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16.08.2003, 16:34 | #20 | |||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Als er wachgeworden war, hatte Angroth nach dem Alten gesucht, er wollte mit ihm sprechen; woher er kam, wohin er ging und warum er überhaupt da sei. Ihm war klar, der Schläfer hatte damit zu tun, doch wollte er es doch lieber auch aus dem Munde des Greises selbst vernehmen. Lange hatte er gesucht, war durch die Kojen geschritten, war in die offensichtliche (da noch prunkvoller eingerichtete) Kapitänskajüte geschritten - keine Spur von ihrem unverhofften Wohltäter. Dann war die Stimme in seinem Kopfe erschollen, diese charismatische, beruhigende Stimme, die ihnen viel Glück wünschte. Als er vernahm, der Greis würde sie verlassen, hatte er nur ein "Nein!" ausstoßen können, war an Deck gestürzt. Shark stand dort, und nach und nach kamen auch die anderen an Deck, ihnen war klar: der Greis war fort! Warum dies nun geschehen ward, vermochte der Urheber dieser Expedition nicht zu deuten, ihm blieb auch garnicht die Zeit dazu. Nicht lange nach diesem mysteriösen verschwinden mussten sie feststellen, dass das Hauptsegel in sich eingefallen war, die Stricke schlaff und klingend gegen das massive Holz schlugen, leblos und ohne die Majestätische Größe. "Seltsam" murmelte er, und sprach so sicher den ersten Gedanken eines jeden der ihrigen aus, sein Blick wanderte durch die ratlosen Gesichter seiner Gefährten, Schwarzmagier und Sumpfler, niemand schien Rat zu wissen. Nicht einmal die als so mächtig angepriesenen hohen Priester des Beliar wussten Rat, so keimte ein kleiner Zweifel ob seiner Fehlbarkeit in diesem Unternehmen auf, schlug ihn aber entschlossen nieder. Zweifel wären nicht, was er jetzt brauchte, was jeder von ihnen brauchte, nein. Sie brauchten Mut und Entschlossenheit, auch in dieser scheinbar unnatürlichen Situation. Die Entschlossenheit zu handeln, die Initiative nicht tatenlos herumzusitzen, kam - wie sollte es anders sein - von einem der geistigen Führer der Bruderschaft: von Tomekk, dem Baal und ehemaligen Templerführer. Mit der mächtigen Magie des Schläfers versuchte er, den Wind in die Segel zurückzuholen, geringe Erfolge erzielte er sogar dabei, als sich die Segel kurzweilig aufblähten, während sich parallel dazu das Gesicht des Templers aufhellte und wieder enttäuscht zusammensank, als selbige in sich zusammenfielen. Der Baal war niedergegangen, enttäuscht ob seines Scheiterns, die Macht des Schläfers nicht ausreichend gesehen zu haben. Ruhig schritt nun Angroth zu ihm herüber, legte eine Hand auf dessen Schulter, beinahe Respektlos, bedachte man das Tomekk ein Baal war. Er half seinem einstigen Lebensretter auf und sah ihm in die Augen, in denen sich der heisse Stolz eines wahren Diener des Schläfers widerspiegelte. Selbst die Schwarzmagier würden mit dem Aufgebot ihrer ganzen Macht nicht an diesen Mann heranreichen, das wusste der gläubige Clansmann. Die ungebrochene Ehre, die einem jeden Herzen der Diener der gütigen Gottheit innewohnte, machte sie so stark und mutig, ihr Glaube war ihr stärkstes Schwert, ihre stärkste Magie, ihr mächtigster Schild. Ehrfurcht blitzte in den dunklen Augen Angroth´s auf, und er sprach: "Lasst gut sein. Der Wind wird wiederkommen, der Schläfer und Beliar sind hier bei uns, wir brauchen nicht verzweifeln. Wir werden Gorthar erreichen, wir werden diesen Dämon finden und vernichten, deshalb sind wir hier!" Ein feuer der Leidenschaft für seine Sache flackerte unbändig in den Augen des jungen Templers auf, er würde nicht scheitern! Nicht jetzt schon, und wenn er Daschnavar gegenüberstand erst recht nicht! Seine Schwerthand wanderte entschlossen und Gedankenverloren an den Schwertknauf und schloss sich fest darum, bis die Knöchel weiss hervortraten. |
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16.08.2003, 16:50 | #21 | |||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Magier hatte sich allein auf das Vorschiff zurückgezogen. Der Rest der Gruppe war auf dem Hauptdeck, auf dem Achterdeck oder in irgendweklchen räumen des Schiffes verteilt. Hier am Vordeck stand eine Bank, auf der sich Don-Esteban niedergelassen hatte. Plötzlich trat Medtate neben ihn. "Findest du es nicht auch seltsam, daß wie gerufen ein Schiff auftaucht?", fragte er sie leise. "Ja, normal ist das nicht. Und es ist ohne jede Besatzung. Nur dieser merkwürdige Greis spukt darauf herum." Der Schwarzmagier nickte. "Ich fürchte, wir sind schon mitten drin in der Sache. Schneller als gedacht. Von welcher Art das Schiff und sein Eigner ist, wissen wir noch nicht - entweder feindlich oder wohlgesonnen. Seien wir wachsam und warten es ab." Beide schauten sich den Himmel an, das Flimmern der Sterne und das Licht des Mondes, daß von den Wellen in unzählige Scherben zerteilt wurde und das ganze Meer bedeckte. Später wurde es vom Licht der aufgehenden Sonne abgelöst. Plötzlich flatterte das Segel, klatschte gegen den Mast und hing dann schlaff herunter. Das Schiff verlor an Fahrt. |
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16.08.2003, 17:15 | #22 | |||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha lehnte an der Reling und brachte sogar ein leichtes Grinsen zustande. Doch es kam eher aus der Verzweiflung heraus als aus wirklicher Freude. "Na, so wie es aussieht müssen wir weiter schwimmen", bemerkte sie trocken und bekam sogleich ein paar strafende Blicke zugeworfen. Doch das störte sie nur wenig. Sie hatte beschlossen die Sache humorvoll zu nehmen. Irgendwann würde der Wind schon noch wiederkommen und bis dahin waren unten auf der Tafel noch genügend feine Köstlichkeiten, mit denen man sich den Bauch vollschlagen konnte. Die würden sicher noch für eine Woche reichen. Was wollte sie schon in Gorthar? Das letzte mal als sie dort gewesen war, gab es noch nicht mal was gescheites zu essen dort. Es war kalt und zugig und besonders freundlich gaben sich die Leute auch nicht. Da war ihr doch dieses Geisterschiff um Längen lieber. Auch wenn sie hier mit einigen Schwarzmagiern gefangensaß, wenigstens war der Alte verschwunden und die Sumpfler waren in der Überzahl. Wo war er eigentlich hin, der lächelnde Greis? Etwa von selbst über Bord gesprungen? Einen kurzen Augenblick verschwand das Lächeln aus dem Gesicht der hohen Templerin und ihre Nasenspitze wurde blass. Hatte sie sich nicht gerade das heute morgen beim Frühstück gewünscht? Hatte sie nicht mit dem (zugegeben nicht ernsthaften) Gedanken gespielt, die Magier samt altem Greis über Bord zu befördern? Und nun war der Alte verschwunden. Schuldbewußt blickte sie sich um. Keiner schien sie wahrzunehmen, alle schauten sie hinauf zum Großsegel, welches einfach nicht mehr ziehen wollte. Etwas steif drehte sie sich herum, stützte die Ellenbogen auf die Reling und schaute ins Wasser hinunter, als könne jeden Augenblick der alte Greis dort auftauchen und ihr wissend zulächeln. Sie schloss energisch die Augen und öffnete sie erst wieder, um nach oben in den blauen Himmel zu schauen. Jetzt hatte der Alte schon ihre Gedanken im Griff. Dieses Schiff war ein furchtbarer Ort. Hier ging so einiges nicht mit rechten Dingen zu. Selbst das Hörnchen biss seltener in ihr Ohrläppchen als sonst. Es war, als spürte es etwas Körperloses, das hier sein Unwesen trieb. Nachdenklich rieb sich Samantha das Kinn und starrte hinauf in das unendliche Blau. Der Schläfer möge ihnen Wind besorgen. Sonst würde sie noch verrückt in diesem Haufen. |
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16.08.2003, 17:16 | #23 | |||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk ging noch immer vor Erschöpfung wankend die Treppe hinab und ließ sich auf der untersten Stufe nieder. Seine rechte Hand verschwand kurzzeitig in einer Falte seiner Robe und kam mit einem Traumruf wieder zum Vorschein. Keine Ahnung, wie, aber irgendwie entzündete er den Traumruf und nahm einen tiefen Zug des Krautes in seine Lungen auf. Langsam verblassten alle um ihn herum, und dort waren nur noch das Schiff und der Himmel in seinem strahlenden Blau. Dort, eine Bewegung... bevor er sie wirklich ausmachen konnte, war sie schon wieder verschwunden. Da, schon wieder... Aus dem Blau des Himmels senkte sich langsam eine gigantische Hand über das Schiff und blieb wenige Meter über dem Mast schweben. Sie war länger und breiter als das Schiff, und trotzdem warf sie keinen Schatten. Tomekk konnte ganz genau sehen, wie die Sonne einfach durch sie hindurch schien. Eine Täuschung der Sinne? Nein, sicher nicht. Während der Baal weiter gen Himmel blickte, wurde er ruhig und alle Last fiel von seinem Körper. Die große Anstrengung, die er gerade erst durchgemacht hatte, war bereits wieder vergessen. Konnte es sein? Langsam hob sich die Hand wieder und verschwand im ewigen blau des Himmels. Langsam glitt der Geist des Baals wieder ins Hier und Jetzt zurück. Die verblassten Gestalten der Brüder und Schwestern sowie der Schwarzmagier kehrten zurück. Tomekks Atem ging sehr leicht, als er sich wieder erhob und erneut gen Himmel blickte. "Der Schläfer wacht über uns und unsere Mission. Wir können nicht fehlen.", flüsterte er leise. |
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16.08.2003, 20:25 | #24 | |||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Der Blick verzweifelt, der Atem ging schnell und unregelmäßig. Unruhig ließ der Schwarzmagier die Füße von der Bank baumeln. Wie sollte es nur weitergehen, wenn sie jetzt schon Probleme hatten? Ohne Wind wären sie aufgeschmissen und würden unmöglich nach Gorthar kommen. Der Greis hatte sie anscheinend zu früh verlassen. shark schämte sich förmlich dafür, nicht einmal mit einem solch guten Schiff weiterzukommen. Der Alte hatte ihnen doch schon soweit geholfen und nun, trotz seiner Hilfe war, kaum war die Kunde seines Verschwindens herum, alles total im Chaos. Müde dieser Probleme starrte shark in den Himmel, etwas entfernt zog eine dunkle Wolkendecke auf, ob sie auch Wind mit sich brachte? Schlechtes Wetter war ohnehin für ihn das wünschenswertere, dann musste er diese elende Sonne nicht ertragen, die seine Haut abtastete und versuchte sie zu erwärme. Dieser ganze verdammte Ausflug, warum, bei Beliar? .. Hart stieß sein Kopf an die Holz wand an der er sich, auf der Bank sitzend, angelehnt hatte. Wie konnte er es wagen? Beliar, der mächtigste und dunkelste Gott von allen, war sein Herr, niemand geringerer und er verzweifelte. Du bist ein Schwächling, ein verdammter Schwächling. Hör auf mit diesen Gedanken, das geziemt sich nicht. Der Dunkle Herrscher selbst steht auf deiner Seite, zweifelst du etwa an seiner Macht? Der Schwarzmagier stand auf, immer wieder jene Worte zu sich selbst sagend. Irgendwie erfüllten sie ihn wieder mit Kraft und Bosheit, beides würde er noch gut gebrauchen können auf dieser Reise. Irgendjemand sprach ihn an, shark erkannte die Stimme, war aber im Moment nicht bereit zu reden, drehte sich also von dem Templer weg und ließ seinen ehemaligen Lehrmeister stehen. Er spürte förmlich den Blick, welcher ihn dieser nachwarf, doch was interessierte ihn das. Er würde endlich wieder zu sich finden. Die Entwicklung ging weiter, shark konnte sie nicht unterdrücken, er wollte es nicht einmal. Beliar war wieder in ihm, er konnte es fühlen im ganzen Leib. Einzig allein sein wollte er jetzt, denn der Schwarzmagier wusste, dass, wenn ihn jetzt jemand zu nahe kommen würde, wäre dieser Minuten danach tot, egal ob es nun Don-Esteban, einer der stärksten Magier überhaupt oder sein Freund Angroth wäre, die Überraschung sprach für shark und mehr als einen Schnitt würde er dafür nicht benötigen. Doch noch gab es eine gute Seite, und eben diese entschied, dass sich shark zurückzuziehen hatte, solange diese Phase andauerte, es würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, er kannte es ja schon. Für alle umstehenden musste es sonderbar aussehen, obwohl es klar war, dass shark niemals von großem Interesse wäre... zum Glück, wie der Schwarzmaiger über das Deck schritt, ohne auf irgendetwas zu reagieren oder zu achten, dann eine Türe öffnete und ohne weiteres zucken hineinging. Der Raum war dunkel, roch etwas modrig und recht klein. shark vernahm den Geruch von Blut, wenn auch nicht von viel, es konnte also kein Toter hier sein, doch war es genug um das Interesse des Schwarzmagiers auf sich zu ziehen. Wie ein Besessener schnüffelte er herum bis er näher an dem Ursprung des Geruches dran war. Es war ein Stofffetzen, den wohl jemand als verband für eine tiefe Wunde benützt hatte. Dieser Jemand war anscheinend nicht sonderlich gesund gewesen, das Blut roch eigenartig... krank. Doch auch dieser umstand konnte shark nicht abhalten und er fuhr genüsslich über den Fetzen und sog das Blut quasi daraus aus. Der süßliche Geruch betörte seine Sinne und shark schloss fasziniert die Augen, als seine Geschmacksnerven jene bittere süße in sich aufnahmen. Der Verletzte musste ein Kind oder zumindest jung gewesen sein, denn der Geschmack erinnerte ihn an Arctus. Angewidert von sich selbst ließ shark den Fetzen wieder fallen und wandte sich einer Ecke zu wo er sich niederließ und den Kopf dumpf an die Wand schlug. Er hasste sich und er wusste, dass dies der richtige Weg war. Nur wohin? oder besser gesagt zu wem? Nach einigen einsamen Minuten hatte sich shark wieder unter Kontrolle und verließ etwas erschöpft den Raum. Wieder war er eine Stufe weitergekommen, es war bald soweit. Die Schlechtwetterfront war schon um einiges näher gekommen, wenn sie Glück hatten dann zog sie vorbei und brachte den Wind zurück. wenn nicht, würden sie eine sehr aufregende Nacht vor sich haben. |
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16.08.2003, 21:09 | #25 | |||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Shark hatte ihn stehenlassen, ebenso wie Tomekk, nachdem der aufgestanden war, die Stimmung an Bord war nicht die Beste, vor allem nach dem Verschwinden des Alten war sie weiter bergab gegangen. Der Baal hatte Ruhe für sich selbst gesucht und sich verzogen, der Schwarzmagier und ehemalige Schüler des Templers hatte ähnlich reagiert. Konnte es sein, dass sich vielleicht irgendetwas hier auf See auf die Launen der magisch Begabten auswirkte? Er wusste es nicht, er würde es auch nicht nachvollziehen können, denn die Fähigkeit, Magie zu wirken, besaß er nicht. Ganz so gern wollte er auch nicht magische Begabung erlangen, es sei denn, es wurde von ihm aus besonderen Gründen verlangt. Vorstellen konnte er sich dies nicht. Einige hatten nun die etwas beleidigende Geste sharks mit angesehen, wie er den Gründer der Gruppe einfach auf den Planken hatte stehenlassen, und zunächst wusste Angroth auch nicht, wie zu reagieren. Doch er hatte das Gefühl, dass es in Ordnung war, shark war manchmal eben etwas seltsam. Gedankenversunken nickte er der geschlossenen Türe zu, reagierte dann auf das Keuchen ihres Kapitäns, Rango. Jener hatte mit verblüffung auf das Meer hinausgestarrt und etwas entdeckt; um herauszufinden was, sahen sie ihm alle nach. Eine dunkle Wolkenwand rollte heran, sie sah nach ärgstem Wetter aus. Anhaltslos schoss dem Krieger ein Spruch durch den Kopf, der zu ihrer Situation mehr als passte, was einer gewissen Grausamkeit nicht entbehrte: "Die Ruhe vor dem Sturm ..." murmelte er, als er die beinahe tiefschwarzen bis grauen Auftürmungen sah, die gepeitscht und gehetzt näherkamen. Shark war mittlerweile wieder aus seinem Zimmer gekommen, und mehr nebensächlich und Abwesend die eventuelle Gefahr gesichtet. So kalt ... Angroth erkannte seinen Freund kaum wieder, ließ es sich aber so gut es ging nicht anmerken. Vielmehr war jetzt Handeln gefragt, was konnten sie tun? Sie hatten alle kaum See - Erfahrung, doch sie kannten jemanden. Rango! Ihre fragenden Blicke wandten sich fast einheitlich zu dem auf der Empore stehenden Kapitän, der zunächst einmal erschrocken zu ihnen sah. Sicherlich hatte er nicht damit gerechnet, Lebensrettende Befehle geben zu müssen, doch es war nun nötig. Plötzlich fing eine steife Brise sich an dem Schiff, und die Segel wurden, vom Luv voll getroffen, aber falsch ausgerichtet, unkontrollierbar nach allen Seiten geschleudert, ihre Taue waren aus den Verankerungen gesprungen und peitschten bedrohlich durch die Luft, während der Hauptmast unter der extremen Belastung zu ächzen begann. Der Fischer blieb sprachlos, und sein ehemaliger Lehrmeister schrie durch die unerbittlicher werdende Gewalt der Luft: "Rango! Was müssen wir tun?" Das Schiff musste um jeden Preis Seetauglich bleiben! |
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