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> Rollenspiel Rund um Khorinis #11 |
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30.08.2003, 16:16 | #126 | ||||||||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Verständlich der Verdruß des jungen Kaufmanns, als er feststellte, daß er nichts als eine unnütze Gestalt war. Sengert stand an einer beliebigen Stelle der Insel herum, heruntergekommen und zerzaust. Noch immer nicht hatte er sich physisch und mental von den Strapazen seines letzten Abenteuers erholt. Doch wenigstens lebte er, auch wenn er diesen wirklich schlimmen Husten nun seit Tagen nicht mehr los wurde. Ein lauter, schwerer und nasser Husten, aus der Tiefe der kitzelnden Lungen eines ziemlich stattlichen Schmächtlings hervorgerollt, entfaltete seinen Mißklang unweit der Stadt Khorinis. Die Wachen vor dem Tor schauten sich bereits unnütz um und dachten Fragezeichen. "Ich muß endlich zurück." seufzte Sengert. Er hustete noch immer, was dafür sorgte, daß er die Zinnen der Stadt noch gar nicht wahrgenommen hatte. Gramgebeugt und seufzend schlurfte der Kaufmann vorwärts, schleppte sich mühsam Schritt um Schritt Richtung Stadttor. "Ich bin ja so krank." Als er schließlich in die Stadt trat, hob er sein Antlitz. Nur ein aufdringliches Husten noch, dann versuchte er, sich ein wehleidiges Lächeln abzuringen. Und erst jetzt, leise keuchend, machte er sich auf den langen, langen Weg zur Kaserne. |
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30.08.2003, 17:25 | #127 | ||||||||||||
Trisson Beiträge: 201 |
Es war schon recht dunkel als er vom Sumpflager aufbrach. Als er an der toten harpie vorbeikam, dachte er sich deshalb, dass es besser wäre, im Kloster einen Platz zum schlafen zu suchen. Er konnte es noch immer nicht fasssen, dass er von seinen Schmerzen erlöst war. Was wohl sein Hund Bodo dazu sagen würde. Zum Glück hatte er dem Köter eine extraportion Fleisch hingelegt, bevor er abreiste. |
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30.08.2003, 17:32 | #128 | ||||||||||||
Gjaron Beiträge: 1.380 |
Gjaron hatte sich mit einem Fuß auf einen der Banditen gestellt und versuchte seine Keule aus dem blutigen Leib zu ziehen. Ein prüfender Blick ins Kampfgetümmel. Der Großteil war schon tot oder geflohen, feiges Pack. Doch einer dieser Halunken kam genau auf ihn zu gerannt. Hektisch würgte Gjaron an dem Keulengriff. Im allerletzten Moment lockerte sich die Dornenspitze zwischen den Rippen des Toten und Gjaron zog die Waffe hoch, geradenoch konnte er den Schlag parieren. Der Bandit wich zurück und stürzte sich sogleich wieder mit einem heftigen Schlag auf den Wegelagerer. Gjaron knickte das Bein weg. Wie zur Kürung zum Ritter kniete er vor dem Angreifer. Der Bandit holte nochmals aus und traf Gjaron Waffe so hart, dass sie ihm fast aus der Hand geglitten wäre. Seine Kraft steckte Gjaron nun in seinen Arm. Er fiel auf den Rücken und zog sich hinüber zum Karren, hinter dem sich anscheinend ein paar Schürfer versteckt hielten. Gjaron spürte das Holz des Wagens imRücken und gab alle Hoffnung auf. Der Bandit hob die blutige Waffe und gab somit seine Deckung auf. Garon wollte zustoßen, doch ein Pfeil kam ihm zuvor. Der Bandit röchelte, spuckte etwas Blut und fiel neben dem entkräfteten Wegelagerer zu Boden. AntiSchill sprang hinterm Wagen hervor und glaubte kaum, dass er es geschafft hatte einen Mann mit Pfeil und Bogen zu töten. "Danke, mein Freund!", kam von Gjaron und geschafft lies er sich hängen. |
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30.08.2003, 17:59 | #129 | ||||||||||||
Parnas Beiträge: 61 |
Die sinkende Sonne liess die Bäume lange Schatten werfen, das letzte Sonnenlicht zwischen den dicht beieinander stehenden Bäumen wurde immer mehr zurückgedrängt. Parnas sass auf dem satten Grün einer Lichtung und sammelte Sonnenkräuter. Das Sonnenkraut war ein weit verbreitetes Kraut in Myrtana doch in Khorinis schien es nur auf dieser Lichtung zu wachsen. Das Kraut war nicht sonderlich wertvoll, doch Parnas benutzte es immer als Grundstoff für seine Salben und Mixturen, da es zum Einen gut roch und zum Zweiten weil es jegliche Art von Schwellungen zurückgehen liess. Ausserdem war das Kraut mischbar mit fast allen, zumindest kannte Parnas keine Mixtur die nicht mit Sonnenkraut mischbar war. Das Sonnenkraut wuchs immer an der obersten Spitze der Wurzel einer Eiche, aber nur wenn die Wurzel gen Westen wuch und der Baum und die Spitze der Wurzel in der Sonne lagen. Doch wenn das Kraut einmal gewachsen war verbreitete es sich fast wie Unkraut, solange der Platz in der Sonne lag. Je älter die Eiche umso stärker das Kraut, doch da die Wurzel der Eiche weit reichen kann, liegen Kraut und Baum oft sehr weit auseinander und meist war es unmöglich zu bestimmen welches Kraut zu welchem Baum gehört. Diese, doch ziemlich harten, Bedingungen war wohl dafür verantwortlich dass dieses Kraut in Khorinis nicht an vielen Orten wuchs. Doch Parnas war das egal, Hauptsache er hatte einen Ort gefunden an dem es wuchs, doch dies hatte auch lange genug gedauert. Doch diese Lichtung war überfüllt mit dem kleinen Kräutchen und Parnas brauchte keine Angst zu haben es auszurotten. Er füllte seine Tasche mit den Kräutern und achtete immer schön darauf auch die Wurzeln herauszuziehen, diese hatten zwar keine sonderlich heilende Wirkung, aber Parnas liebte den Tee den man daraus kochen konnte. Bald schon hatte Parnas wieder genügend Sonnenkraut für eine Woche und konzentrierte sich auf die anderen Kräuter. Seraphis, das wohl schwächste aller Heilkräuter, war auch in Khorinis ziemlich verbreitet. Sie brauchten nur einen Baum und ein wenig Sonne und schon entsprang das Kraut der Erde. Trotzdem packte Parnas genug davon ein, mit Sonnenkraut gemischt war ihre Heilkraft perfekt gegen Fieber und Fieberblattern. Heilkräuter zu finden war schon wieder etwas schwerer doch auch von diesen Kräutern fand Parnas schliesslich ne Menge. So das sollte für den Anfang reichen denke ich. Sagte Parnas zu sich selbst und verliess den Wald den er westlich des Sumpflagers gefunden hatte. Da Parnas kein anderes Ziel hatte machte er sich wieder zurück auf den Weg ins Sumpflager. |
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30.08.2003, 18:00 | #130 | ||||||||||||
Denaia Beiträge: 40 |
Denaia hatte sich in ein kleines Wäldchen in der Nähe der Taverne zurückgezogen, um ein paar Kräuter zu sammeln. Daraus würde sie dann kräftigen Tee oder Suppe machen. Sador hatte sie damit beauftragt. Denaia "wohnte" nun schon lange in der hübschen Taverne. Da konnte sie ihrem Herberger auch ein wenig zur Hand gehen. Und da es ihre Miete ein wenig herabsetzte, war es gleich doppelt praktisch. Denaia schrekcte auf. In der Ferne waren Schreie und wildes Gebrüll zu hören. Bestimmt diese Banditen, dachte sich Denaia und beeilte sich zurück zur Toten Harpyie zu kommen. Unterwegs dachte sie darüber nach, wo es sie als nächstes wohl hinziehen würde. Sie wollte ja die Magie erlernen, doch wo? Im fernen Amzonenlager im Süden der Insel? Oder im Sumpflager im Nordosten? Aber am sinnvollsten erschien ihr das Kloster Innos' hier ganz in der Nähe. Es lag ziemlich zentral im nördlichen Teil von Khorinis. Und war nicht einmal zehn Minuten Fußmarsch von der Taverne entfernt. So beschloß Denaia sich dieser Gemeinschaft anzuschließen. Morgen würde sie sich zum Hof des Großbauern begeben und ein Schaf kaufen. Ein Geschenk für das Kloster. Oder sollte sie etwas anderes schenken? Denaia war an der Taverne angekommen und trat in die hell erleuchtete Stube. Die ausgestopfte Harpyie auf dem Kronleuchter warf einen langen Schatten und nur ein paar Gäste standen im Schankraum oder saßen an den Tischen. Sador stand hinterm Tresen und trocknete ein paar Gläser ab. Denaia grüßte ihn und schaffte die Kräuter in die Voratskammer, dann verschwand sie auf ihrem Zimmer, um über den nächsten Tag nach zudenken. |
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30.08.2003, 18:15 | #131 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Schatten schlich den Weg entlang und kam bald zu der Brücke, immer noch war es einigermaßen hell und man konnte noch gut gehen. Die Brücke wandte sich hin und her, als er auf ihr lief und irgendwie mochte er diese Brücke nicht. Als er dann heil auf der anderen Seite angekommen war, da schaute er sich noch einmal um, würde er sie wiedersehen? Er wusste es nicht, vielleicht nicht, vielleicht hatte er sie heute zum letzten Mal gesehen, aber wer wusste das schon, wann der Tod ihn holen sollte, er hätte jederzeit sterben können, also musste er nicht an sowas denken. Er drehte sich um und ging weiter, den Hügel hinab und dann drehte er sich um, um den Weg zu folgen, der ihn erstmal zu der Taverne bringen sollte und von der Taverne war es nur noch ein Klacks, bis zu seinem eigenen Ziel. Immer wieder fuhr er sich durch das zarte Fell, es war wirklich eine wunderbare Rüstung, er konnte gar nicht genug von ihr schwärmen, sie war auch nicht schwer, dafür, dass die Minecrawlerplatten schon ganz schön gewichtig waren und dann auch noch flüssiges Stahl in sie gegossen wurde, dafür war sie wirklich nicht schwer, eben genauso, wie in dem Buch beschrieben, aber auch sehr gut von Alina gemacht, sie hatte wirklich gut gearbeitet, hoffentlich kam er noch dazu ihr mal dafür zu danken. Auch fühlte er sich nun nicht mehr so nackt, mit einem Leinenhemd zu laufen, das war wirklich nicht so toll, aber nun, nun war er wieder wer, denn so eine Rüstung machte ja auch einen Eindruck bei den Leuten. Doch das wichtigste war ja überhaupt, dass sie ihn auch schützen konnte, denn dafür hatte er sie eigentlich herstellen lassen. Doch auf die Härteprobe hätte er eigentlich verzichten können, doch die wüde noch schneller kommen als ihm lieb war. Endlich war er bei der Taverne angekommen und war da auch nicht mehr lange, sofort ging es weiter zum Kloster, dafür musste er nur einen kurzen Weg einschlagen, denn der Weg war etwa zehn Minuten lang und nicht wirklich gefährlich.... Gerade wollte er sich schon wieder zum Schrein begeben, da fiel ihm ein Mann auf, der mitten auf der Straße stand, kurz vor der Brücke, die zum Kloster führte, kein Zweifel, er stockte kurz und schaute nochmal genau hin, das war Long, sein Trainer. Was machte der hier, wartete er auf jemanden oder präparierte er nur die Sachen für Morgen? Na auf jeden Fall mal fragen.... Hey Long, was machst du hier, ich dachte die Prüfung ist erst morgen? Oder hab ich da was durcheinander gebracht? Wie auch immer, ich bin bereit, das Training dauert schon lange genug, wenn du schonmal hier bist, stell mich auf die Probe, oder was auch immer du machst, um deine Schüler zu prüfen. Er musste dran denken, dass er ja eigentlich noch einen Übungskampf machen wollte, doch dafür war es jetzt zu spät, er war bereit, endlich sollte es soweit sein, es sei denn Long hatte da was dagegen, aber zumindest für ihn war es klar. |
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30.08.2003, 18:27 | #132 | ||||||||||||
Longbow Beiträge: 4.035 |
Endlich war auch Pergamo da und das Training konnte beginnen. Long wollte sich kurz fassen, da er noch einiges zu tun hatte. „Also, meine Herren. nun werde ich prüfen, ob ihr bereit seid euch einen Meister des einhändigen Kampfes zu nennen. Ich werde jetzt euren Mut, eure Härte und eure Fähigkeiten mit dem Schwert testen. Alles ist in einem Kampf unverzichtbar. Erste Prüfung lautet: Springt von der Brücke! Passt aber auf, dass ihr nicht an den scharfen Steine aufschlagt.“ |
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30.08.2003, 18:53 | #133 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Eigentlich waren die zwei erst gegen Nachmittag losgeeilt, weil der alte Mann noch ständig hier und da zurück ins Sumpflager musste. Für Xalvina war der Tag anschließend der Reinfall und glaubte wohl daran wieder eine Nacht irgendwo auf dem Wege schlafen zu müssen. Wenn das so weiterging, kamen sie nie an. Mürrisch lief sie stillschweigend vor, Nore folgte ihr ein paar Meter hinter ihr aber blieb weiter zurück als sie eine kleine Drehung machten und nun das Steile Gebirge erklimmen wollten. Den Teil des Weges, welches Nore auf der ganzen Reise wohl am meisten fürchtete und vor allem Schwierigkeiten bekommen würde. Für die Wanderin war der Weg auch nicht gerade leicht und war stattdessen zunächst selbst beschäftigt einen Schritt vor den anderen zu tun. Der Wind heulte immer wieder auf und peitsche ihr ins Gesicht, sodass es schwerer war weiter zu gehen. Kleine Steine rieselten den Weg an ihr vorab, hinunter wo sie gekommen ward. Mit einem leichten Keuchen drehte sie sich um und sah ihren Begleiter in einiger Ferne, der anscheinend noch mehr Probleme hatte als sie. Ermüdend setzte sie sich auf den Gesteinsboden, der genauso monoton war wie die Felswand und der Weg des Gebirges. Hier wuchs gar nichts. Vielleicht weiter oben wo der See war, würde etwas in Xalvinas Vorstellungen sein aber dieser Weg führte zunächst an nackte Felswände entlang, steil und unbehaglich. Zudem war die Sonne hinter einem Stein hoch oben verschwunden, sodass auf dem Pfad des Gebirges nur Schatten geworfen wurde. Die junge Frau schwitzte. Ihr taten leicht die Füße weh, da der Boden hier voller kleiner spitzen Steinen war, die eher wie staubige Kalksteine wirkten. Sie wartete und ließ dabei den Kopf hängen. Sie rang nach Atem und nach Frische Luft. Die beiden Taschen machten sich ihres Gewichts bemerkbar und wurden auf Dauer eine Qual. Gäbe es hier nur etwas zum Abstützen, aber sie hatte weder einen Wanderstock noch hier irgendwo Stützen auf dem kahlen Weg gefunden. Das einzigste hier war die entlanglaufende Felswand, aber die schien weder ihr noch Nore etwas helfen. Mit gesenktem Kopf und an der Wand abstützend erreichte auch der alte Mann dieselbe Höhe von Xalvina, ging leicht taumelnd zu ihr herüber und setzte sich zu ihr. Die Frau merkte, dass es ihn mitnahm. Sie bot ihm daher eine ihrer Wasserflaschen an und rasteten nun einfach auf dem Weg. Erschöpft nahm Nore sie und trank sie ohne sich zu bedanken aus und hielt die Flasche nach mehreren Zügen der Dunklen Frau vor die Nase, die sie nur nahm und wegpackte. Von oben konnte man links die sich immer weiter abhebende Landschaft sehen, soweit sie höher kamen. Momentan waren sie nur auf derselben Höhe wie die Spitze der großen Pyramide und von hier konnte man perfekt in das Sumpflager schauen. Minuten vergingen. Der Wind blies den beiden Reisenden in den Rücken. Ihr Mantel flatterte ein wenig. Mehrmals schloss Xalvina für wenige Sekunden die Augen, aber ihre Gedanken erinnerten sie daran dass sie weiter mussten. Komm Nore. Zeit um weiter zu machen. Ich will hier rauf und zum See. Dort übernachten wir dann, denn wies aussieht werden wir es sicher in Dunkelheit erreichen. Lass uns nun diesen Aufstieg hinter uns bringen, ich helfe dir sogar wenn du Probleme mit deinem linken Bein bekommst. Wir dürfen jetzt nur nicht hier schlapp machen. Sie keuchte noch leicht als sie aufstand und dem alten Mann half, sich zu erheben. Dann hielt sie seine Hand fest und schritten beide nach vorn, einen Schritt vor den nächsten setzend. Es erforderte viel Kraft, da die Pendlerin noch zusätzlich Nore leicht mitreißen musste, der allein nicht die nötige Kraft zum Laufen gebrauchte sondern ständig stehen blieb. Aber sie mussten hier durch. Sie mussten hoch. Es half alles nichts. Müde schritten sie vorn. 2 weitere Rasten folgten, beide allerdings auch sehr kurz aufeinander. Die Sonne hatte sich hin zum Spätnachmittag verzogen und würde bald unter gehen. Zumindest wollte sie den Sonnenuntergang von oben sehen, bevor der nächste Bogen kam und sie in Richtung See schritten. Mit diesem Ziel noch den Sonnenuntergang erblicken zu können schöpfte sie innerlich Kraft um die kleine Strapaze des Aufstiegs zu meistern. |
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30.08.2003, 18:53 | #134 | ||||||||||||
BloodyDeath Beiträge: 839 |
Langsam fing es an zu dämmern und Bloody ging, vollkommen in Gedanken versunken, den Weg vom Kloster zur Taverne entlang. Er machte sich Gedanken über seine Zukunft, seine Gegenwart und seine Vergeangenheit wobei letzteres etwas kurz kam. Plötzlich sprang ein Wolf aus dem Busch neben Bloody, fletschte die Zähne und gab ein aggresives Knurren von sich! Der zu Tode erschrockene Bloody machte auf der Stelle kehrt und rannte so schnell er konnte. Das Kloster war noch relativ nahe, es war seine einzige Chance! Der Wolf verfolgte Bloody und holte -nach Bloodys Geschmack- viel zu schnell auf. Bloodys Gedanken rasten und er fing an Haken zu schlagen, da Kanninchen, dass ja auch tun würden, wenn sie verfolgt werden würden. Der Wolf war allerdings nicht ganz dumm und ließ sich davon nicht beirren. Nur noch ein paar Zentimeter trennten ihm vom in Panik geratenen Bloody, als selbiger plötzlich stehenblieb und zur Seite wegsprang. Der Wolf schoss an Bloody vorbei und kam kurz vor der Brücke zum Kloster zum Stehen. Also überlegte Bloody nicht lange, schloss die Augen und rannte so schnell er konnte seitlich gegen den Wolf, welcher durch den Aufprall nach hinten geschleudert wurde und den Hang hinunterstürzte... Als Bloody die Augen wieder öffnete sah er nur Wasser, allerdings hing nur sein Kopf über der Klippe, also konnte er langsam wieder zurückrobben. Jetzt musste er erstmal zum Kloster zurück, seine Kleidung reinigen und sich etwas erholen. Außerdem musste er zwei Platzwunden, welche er sich beim Aufprall zugezogen hatte, versorgen... |
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30.08.2003, 18:58 | #135 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Fürst schaute mißtrauisch zu seinem Lehrer, der also doch jetzt die Prüfung machen wollte. Er meinte das scheinbar wirklich ernst, aber das war doch einfach nur Schwachsinn, was hatte denn sein Mut im Schwertkampf damit zu tun, ob er von einer Brücke springen würde oder nicht, das hatte mal wieder überhaupt nichts von Professionalität, das war so typisch, aber gut, er wollte heute schweigen, normalerweise hätte er Long jetzt für verrückt erklärt, aber wenn das ein Teil der Prüfung sein sollte, dann sollte es so sein, jedenfalls fürchtete er sich nicht davor, dort hinunter zu springen. Du bist doch total irre, aber gut, mach ich dieses idiotische Spiel hat mit. Aber mein Schwert und meine Rüstung lege ich ab, das ist mir doch hoffentlich erlaubt. Er schaute etwas erzürnt zu Long und zog dann die Rüstung aus, die gerade neu, gleich wieder abgelegt wurde. Er ging bis zur Mitte der Brücke und stellte sich auf die Kante. Sein Blick ging nach unten, es waren sicher zehn, vielleicht zwölf Meter, doch nichts, was er nicht schaffen könnte. Er atmete tief durch und dann sprang er ab, er flog mit unglaublicher Geschwindigkeit nach unten, für ein paar Zentelsekunden war absolute Stille und dann krachte er auf die Wasseroberfläche, Wasser spritzte nach oben und er wurde nach unten gerießen, ein Sog zog ihn nach unten, doch war das Wasser hier nicht sehr tief, vielleicht drei Meter, doch er hatte Glück, er wurde so stark abgebremst, das er den Boden zwar erreichte, allerdings rechtzeitig die Füße abstoßen konnte. Er wurde wie ein Pfeil nach oben geschossen und als er wieder auftauchte, da schnappte er erstmal nach Luft. Nach einigen Minuten im Wasser, schwamm er zu zwei Felsformationen und kletterte daran mühsam wieder nach oben, im großen und ganzen eine angenehme Sache, denn so konnte er wenigstens wieder mal baden. Als er oben war, ging er erst wieder zur Mitte der Brücke, legte seine Rüstung an und auch der Schwertgürtel, samt Schwert und auch die Stiefel, die er noch abgelegt hatte. So, von mir aus kanns weiter gehen, was darf ich als nächstes machen, ich hab den ganzen Abend Zeit, wäre aber gut, wenn es das nächste Mal was mit dem Schwert zu tun hat |
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30.08.2003, 20:16 | #136 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Die Sonne versank nun allmählich hinter dem Horizont. In ein Blutrot so versank die Landschaft in eine feurige Farbe und glänzte für einen Augenblick als Spiegel der Sonne, die immer mehr und mehr versank. Es war ein wunderschönes Bild und zugleich Erlebnis, zuzusehen, wie die Welt in einem Feurigen Lichtschein mit der flehenden Sonne trauerte, die sich nicht von ihrem Sinkflug retten konnte und allmählich verschwand. Somit wurde der Landstrich, welcher eben noch in goldig roten Tönen eingefärbt war, plötzlich für einen Moment Violett und dann in dunkelen Tönen, bis in der Ferne schon der schwarze Fadenstrich der nächtlichen Finsternis zu sehen ward. Ein paar Sterne waren zu sehen, das Wolkenfeld hatte sich verdichtet und im Farbenspiel den Himmel geziert. Doch nun schienen die Wolken sich zusammen zu klumpen und wie eine feste Decke sich über den Himmel legen zu wollen. Das ganze schöne Farbenspiel hatten die beiden Reisenden von dem höchsten Punkt des Weges beobachtet und entzückt zugesehen, bevor sie die einschneidende Wegkurve zum See nahmen. Es war ein Erlebnis und Schauspiel was Xalvina nicht so schnell vergessen würde. Gemeinsam standen sie da, seitwärts lag der steile Weg hinunter zum Sumpflager, welchen sie gerade endlich zurückgelegt hatten. 4 Rasten hatten sie gemacht, obwohl das eigentliche Stück doch gar nicht so lang war. Trotzdem war sie froh jetzt hier oben zu sein. Hinter ihr erblickte sie wieder eine bewachsene Region, Bäume und viele Büsche zeigten ihr schon aus der Ferne, dass es hier einen kleinen Wald gab, wo auch Xalvina gar nicht mal so Unrecht hatte. Irgendwann zog sie Nore am Arm und verdeutlichte ihm, dass sie nun weitergehen mochte. Er nickte ihr lautlos zu und streifte kurz seine Kleidung als sie gemeinsam den nicht ganz so steilen Weg weiter hinaufschritten, der sie zum See führen sollte. Zumindest war der Weg erträglich, bald hatten sie wieder Erdboden unter den Füßen und mussten sich nicht mehr anstrengen wie sie es die ganze Zeit vorher getan hatten. Der Wind wehte in einer leichten Brise um ihre Köpfe und konnte so als angenehm empfunden werden. Der Weg zum See erwies sich doch als ein klein wenig länger, zudem dass Xalvina diesmal mehrmals stehen blieb um seltsame Pilze oder Kräuter am Weggrand fand und sie unbedingt betrachten und einsammeln musste. Wer weiß ob sie das gebrauchen würde. Der Himmel wurde unter der Wolkendecke nun immer schwärzer und bald darauf entzündete der alte Jäger eine Fackel, um etwas sehen zu können. Mit der Fackel als Licht, liefen sie gemeinsam Seite an Seite nebeneinander und achteten auf eventuelle Gefahren. Aber alles schien seltsam Still und ruhig zu sein, als würde hier niemals eine einzigste Bedrohung auflauern. Es musste spät sein, als der Wald sich vor ihnen lichtete. Xalvinas Beine waren leicht schlaff und sie starrte derweil nur auf den dunklen schwarzen Boden vor ihr, der nur leicht vom Fackelschein beleuchtet wurde. Die Luft wurde kühler und frischer, der Wind drehte derweil ein wenig seine Windrichtung, sodass sie Rückenwind hatten. Der Mond jedoch schien von den dichten Wolkenmassen vollkommen verdeckt zu sein, sodass diesmal nicht Beliars Licht auf die nächtliche Welt herunter schien, sondern alles nun in Dunkelheit gehüllt war. Nur die Grillen zirpten und eine Eule gab Laute von sich, ansonsten waren es die Gräser und Äste, die sich ständig bewegten und ein wohltuendes Rauschen von sich gaben. Vor ihnen jedoch schienen nun die Bäume den Weg freizugeben und in der Ferne konnte sie ein leichtes glitzern sehen. Wasser. Endlich am See angekommen, entschlossen beide Reisende nun von dem Trampelpfad abzuweichen und ans Ufer zu gehen. Mehrmals fragte die Dunkle Fee nach wohlmöglichen Lurkern, doch der alte Jäger versicherte ihr, dass diese Biester nicht hier in einer solchen Höhelage lebten. Nur schwer vertraute sie Nore und ließ sich ins Gras fallen, welches trocken war. Ihr Begleiter überreichte ihr seinen Rucksack und schien sich kurz umzusehen. "Ich werde mal eben nach Lagerholz suchen, damit wir ein ordentliches Feuer zustande bekommen. Es ist hier etwas kälter im Sumpflager und der Sommer neigt sich zum Ende zu. Es ist besser wenn wir ein warmes Plätzchen im Feuerschein haben. Das macht die ganze Sache doch gemütlich." Ohne dass er sich Zeit nahm wieder sich am See umzuschauen, den er seit langen nicht mehr gesehen hatte, drehte er sich mit der Fackel um und verschwand außer Reichweite, sodass nur das Licht der Fackel in der Ferne zu sehen ward. Sie beobachtete das kleine Licht zu ihrer Rechten und zog dabei ihre Knie an um sich ein wenig zu wärmen. Es stimmte. Es war tatsächlich kalt. |
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30.08.2003, 20:18 | #137 | ||||||||||||
Aylen Beiträge: 527 |
Die Nacht hatte Aylen unter einem geschützten Felsvorsprung in der Nähe des großen Sees zugebracht. Während des Wasser rauschend über den Felsvorsprung fiel, hatte sie verborgen in ihrem Wolfsfell gelegen, die Finger stets in Reichweite ihres Dolchgriffes. Hier draußen war es gefährlich, nicht erst seit die Wache des Sumpfes ihr das mitgeteilt hatte. Es war ein Gesetz der Natur. Nur der Stärkste überlebte. Das war sie längst noch nicht, aber es gab da schließlich gewisse Tricks, die jeder Herumtreiber beherzigte. 'Stelle dich denen in den Weg, die schwächer sind als du. Meide alles was stärker ist.' Eigentlich eine einfache Faustregel, die sich jedoch nicht immer leicht in die Praxis umsetzen ließ. Unter stetigem Gähnen nun packte Aylen ihre Sachen wieder zusammen und machte sich bereit für das was ihr bevorstand. Sie wollte das Kastell besuchen. Dies jedoch erforderte zuerst das Wissen über den genauen Ort dieser Einrichtung. Jenes wollte sie nun im ersten Schritt erlangen. Sie trat durch die dichten Tannen und piekste sich ordentlich die Arme. Als sie sich endlich durch das Gestrüpp gezwängt hatte, heilte sie der lohnende Anblick von allen Schmerzen. Idyllisch lag das flache Gewässer vor dem ausladenden Felsen, umringt von Schilfpflanzen und sandigen Uferregionen. Ein paar Lurker gründelten im seichten Wasser auf der Suche nach Nahrung. Die Sonne spiegelte sich auf der ruhigen Wasseroberfläche und ließ sie funkeln wie eine Schale voller Diamanten. Ein so ruhiger und friedlicher Ort, wie konnte hier so etwas böses hausen? Eine schöne Gegend jedenfalls, die ihr sogleich behagte. Wenn dieses Kastell wirklich ganz hier in der Nähe war, dann konnte man immer auf einen Sprung hierher. Bei Nacht musste es noch viel schöner sein, wenn die Sterne herabschauten und der Mond sich auf das Wasser legte. Aylen riß sich von dem wundervollen Anblick los und suchte stattdessen die Felsen ab. Nie hätte sie geglaubt, dass etwas Schönes sie jemals wieder so in seinen Bann ziehen konnte. Doch es war möglich, wie dieser See deutlich zeigte. Es gab also noch eine andere Seite in ihr, eine abgewandte von der dunklen, verschwiegenen. Man musste nur tief genug eindringen um sie zu finden. Und nur wenige Dinge oder Menschen hatten diese Gabe. Die Menschen sowieso noch nicht. Sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, oberflächlich und naiv. Oder war sie nur noch nicht den rechten begegnet? Ihr Blick war an einem Turm hängengeblieben. Dunkel ragte er in den Nachmittagshimmel, bedrohlich mit Zacken und einem düsteren Äußeren. Dort oben musste es sein, was sie suchte. Doch wie kam man hinauf? Aylen begann das Gebiet um den See herum abzusuchen, möglichst ohne den Lurkern all zu nahe zu kommen. Den halben Nachmittag verbrachte sie so, bis sie schließlich endlich einen kleinen überwucherten Pfad fand. Die Sonne stand schon ganz schräg, bald würde sie sich unter ihrem Gewicht weiter nach unten verlagern und dem Mond Platz machen. Sie begann den Anstieg. Es war mühsam, immer wieder rollten kleine Steinchen unter ihren Füssen davon und ließen sie straucheln. Doch vor ihren Augen sah sie ihr Ziel, der Turm des Kastells. Bald hatte sie ihn erreicht. |
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30.08.2003, 20:19 | #138 | ||||||||||||
Longbow Beiträge: 4.035 |
Pergamo hatte sich in den letzten Tagen nicht geändert. Immer noch alles negativ sehen usw. Die anderen beiden Gardisten sprangen wenigstens ohne rumzumeckern. Das, was Long von ihnen erwartet. Unten im Wasser schwammen alle wieder ans Ufer und Long sprach weiter: „Okay, das war okay. Nun seht ihr den Schwarm Blutfliegen da? Den besiegt ihr jetzt, ganz einfach!“ |
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30.08.2003, 20:54 | #139 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Blutfliegen? Du willst das ich Blutfliegen töte? Oh man, wieso ausgerechnet Blutfliegen? Arggg, na schön, dann töte ich eben Blutfliegen, wenn dir so viel daran liegt. Seine schöne neue Rüstung, vielleicht sollte er sich das ganz doch noch mal überlegen und er hatte da schon eine Idee, wenn Long meinte, diese Fliegen sollten unbedingt sterben, dann sollte das auch so werden, nur er sagte nicht, wie sie sterben sollten. Wozu hatte er noch seine Dolche. Er ging zu dem Schwarm, der aus insgesamt fünf Fliegen bestand und schaute kurz, wie sie sich verhielten. Als er sah, dass sie eigentlich nicht sehr agressiv waren, da konnte er einen guten Plan ausarbeiten. Er nahm seinen ersten Dolch aus der linken Stiefelscheide und visierte eine Fliege an, die reglos dort herumschwebte, er warf den Dolch und kurze Zeit später waren es nur noch vier, jetzt aber wurden die anderen auf ihn aufmerksam, doch anstatt stehen zu bleiben, rannte er in den Haufen hinein, gerade als sie schon in Reichweite waren, ihn zu stechen, da tauchte er ab und rollte sich unter ihren Stichen ab, sein zweiter Dolch wurde herausgezocken und im liegen sank auch die zweite Blutfliege zu Boden, zum Glück war sie weit genug weg, so dass das Blut ihn nicht erreichte. Nun hatte er aber ein Problem, denn die verdammten Biester wurden jetzt immer agressiver. Er zog sein Schwert und hielt die Biester mit gezielten Schlägen auf Distanz, die aber nicht treffen sollten. Die Biester hatten ihn mittlerweile umzingelt und von hinten sauste ein Stachel auf ihn zu, doch er drehte sich schnell um und schlug den Stachel gezielt ab, dieser spritzte komischerweise auch nicht, denn anscheinend war dort kein Blut. Er überlegte nicht lange, sondern hatte begriffen, er wandte sich wieder um und ein Stachel einer Fliege verfehlte ihn nur um wenige Zentimeter, doch dafür waren auch schnell die beiden anderen Fliegen "entstachelt" Wehrlos flogen die Fliegen wie wild herum und er schnappte sich seine beiden Dolche und überließ das Feld den anderen, die jetzt, ohne Rücksicht auf ihre Rüstung, die harmlosen Fliegen abmurksten. Er selber war fast blutfrei und nur seine Waffen waren mit dem roten Lebenssaft getränkt. Während die anderen noch kämpften, reinigte er seine Waffen, um sie dann wieder wegzustecken, was genau mit der Zeit klappte. So Long, die Fliegen sind tot, was darf ich denn als nächstes machen, um dich zu überzeugen? Aber bitte keine Blutfliegen mehr oder andere Dinge, die extrem viel von dem Saft von sich geben. |
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30.08.2003, 21:05 | #140 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Irgendwie war ihr unheimlich. Es lag nicht an der Finsternis, die ihr vertraut ward. Es war auch nicht die Geräusche oder das leise Rauschen des Sees. Einen wirklichen Grund hatte sie gar nicht. Doch wusste sie irgendwie, dass es irgendwas hier gab, welches sie zu einer solchen gewissen Vorahnung verleiten ließ. In der Ferne sah sie noch gerade mal ein paar Tannen. Sonst war es bis auf die nächtlichen Geräusche ganz Still. Still und schweigsam so verschloss sich dieser Ort vor ihr. Warum hatte sie nur das dumpfe Gefühl, das etwas nicht stimmte? Hier in der Nähe war doch das Kastell. Sollte sie sich nicht bald vertraut und heimisch fühlen? Aber wenn hier alles so fremd wirkte, wie konnte sie sicher sein dass es nicht im Kastell anders sein würde? Ach Quatsch. Xalvina schüttelte den Kopf. Solche dämlichen Zweifel konnte sie nicht gebrauchen. Sie wusste was sie tat und was sie tun musste. Sie war eine Pendlerin zwischen den Welten. Nun wollte sie aus den Welten in die letzte Ebene gehen, die dazwischen unberührt von dem Menschenkrieg lag. Das Kastell war ihre Hoffnung einen Ausweg zu finden. Die Frau blickte auf. Sie hatte in Gedanken auf die Gräser gestarrt, die eigentlich nicht zu erkennen waren. Sie sah nur ein paar Umrisse und das pechschwarze Wasser vor ihr, wie es still vor ihr lag. Hatte dieser See überhaupt einen Namen? Spiegelsee würde sicher gut passen. Sie holte Erathiel aus ihrer Tasche und fütterte ihren Vogel. Bald würde er lernen müssen auf ihre Holzflöte zu hören. Dabei legte sie in Gedanken an das Geschenk von Nore den Vogel behutsam und liebevoll auf ihren Schoss des Mantels und kramte aus der Ledertasche nach mehrmaligen tasten das kleine Holzding heraus. Sie konnte es zwar nicht sehen, aber sie spürte es in ihren Händen. Ob sie mal darauf pfeifen sollte? Besser nicht. Sie war sich nicht sicher ob es hier Tiere oder Biester gab. Sie würden aufhorchen, wenn sie mit dem Ding pfiff. Lustlos starrte sie in die Dunkelheit und spielte mit dem Ding in ihren Händen herum. Das kleine Fackellicht von Nore war irgendwo dahinten verschwunden. Er würde schon wissen was er tat, er war Jäger. Plötzlich dachte sie wieder an den Traum von Heute Morgen. Wieder erschien das Bild des Mannes vor ihren Augen. Er war alt und hatte seltsame Gesichtzüge. Aber seine Augen... sie waren... "Sooo da bin ich wieder, Xardiviae!" Voller Schreck lief ihr der Schauer überm Rücken als sie sich schnell umdrehte und den freundlich lächelnden Nore mit seiner Fackel sah. Er hielt unter den rechten Arm einen Haufen von Ästen die er nun vor der jungen Frau absetzte. Dann kniete er sich neben der völlig frustierten Xalvina und hielt ihr die Fackel entgegen. "Bitte halt die Fackel mal. Ich muss die Äste brechen und damit ein kleines Lagerfeuer aufstellen. Dazu brauch ein wenig Licht und beide Hände. Komme doch bitte etwas näher und stelle dich neben mir. Dann kannst du gleich lernen wie man das macht, ich denke das wird dir später sehr von nutzen sein, wenn du allein durch die Wildnis streifen solltest." Die Reisende tat was ihr geheißen und kniete sich neben ihn um ihm mit ihrer Fackel in den Händen Licht zu spenden und ihm zuzusehen. Sorgfältig brach er die Äste mit Leichtigkeit ab und stellte sie wie eine Pyramide schräg auf und legte neue Äste nach. Die Pyramide wurde dicker und dicker und äußerlich flacher zu werden. Nebenbei erklärte der alte Jäger ihr wie man auf unterschiedlichsten Weisen Feuer entfachen könne. Sei es mit Steinen oder Holz, er erklärte ihr genau wie man es machte, zeigte es ihr sogar vor und ließ sie ein paar Mal selbst versuchen, damit Xalvina es lernte. Zum Schluss zündeten sie aber das Holzgestell mithilfe ein wenig Öls einfach mit der Fackel an und ließen das helle Feuer lodern. Eine Gemütliche Atmosphäre breitete sich aus, als beide auf dem Rasen saßen und dem lodernden Feuer zusahen. Daraufhin schwiegen sie eine Weile und ließen sich vom Feuer wärmen lassen. |
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30.08.2003, 21:39 | #141 | ||||||||||||
select Beiträge: 46 |
Select war aus Khorinis heraus und ging nun in Richtung Pyramidental. Der Weg dort hin steckte bestimmt voller Gefahren. Langsam ging er auf dem staubigen Weg und beobachtete die Umgebung, damit ihn auch nichts überraschen könnte. Es war wichtig auf alles gefasst zu sein. Immerhin könnten ihm alle möglichen Sachen zustoßen. Er könnte von Wölfen oder anderen Biestern angegriffen werden, von Banditen überfallen werden oder von irgendwelchen Wegelagerern umgebracht werden. Und all diese Strapazen nimmt er nur auf sich um ein bisschen Beute zu machen. Khorinis war eigentlich der perfekte Ort für Diebstahl. Viele Händler und reiche Bürge. Das war es was Select wollte. Aber in Sumpflager waren auch viele Versuchungen die er nicht unversucht lassen konnte. Dort wahren so viele bekiffte Leute, dass es bestimmt keiner merkte, wenn er sich mal ein bisschen auslassen würde. Aber dort gab es auch Templer. Sehr böse Leute. Nehmen jeden armen Dieb auseinander. Na ja, jetzt musste er erst mal hinkommen. Allein für die Lösung dieser Aufgabe müsste er einen Orden kriegen. Er würde wohl noch einen Zwischenstop in der Taverne machen müssen. Vielleicht gab es dort auch ein bisschen Beute. Aber es ist schon dunkel. Nicht gerade die beste Zeit um alleine außerhalb von Khorinis zu sein. Schon bald war an der Taverne angekommen. Langsam trat er in das grelle Licht ein und musterte jeden Gast. Seine Kriterien waren ganz einfach: Kleidung, Aussehen und Zustand der Person. Hier war eine wahre Goldgrube. Alle tranken und merkten es bestimmt nicht wenn man ihnen den Goldbeutel entzog. Eine todsichere Sache war das. Einfach nur schön. Endlich ein bisschen Abwechselung vom öden Stadtleben. |
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30.08.2003, 21:57 | #142 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Lange Zeit hatten sie geschwiegen. Erathiel saß nun wieder auf Xalvinas Schoss und döste vor sich hin. Nur das knacken und knistern des Feuers war am deutlichsten in dieser Stille neben dem Zirpen der Grillen zu hören. Schnell wurde ihr wärmer und ihr sonst so blasses Gesicht schien an Farbe zu gewinnen. Trotzdem hatte sie die Arme verschränkt weil ihr zuvor kalt gewesen ward. Mit einem kleinen Stock wühlte Nore etwas im Lagerfeuer herum und kam schnell auf die Idee, dort ein wenig altes Brot aufzuhängen. Xalvina beobachtete nur das seltsame Spiel von dem Jäger und schaute zu wie das Feuer sich gierig auf das Brot schling. Während er das Brot ins Feuer hielt fing er an ihr ein wenig über die Jagd zu erzählen. Zwar konnte er ihr nicht beibringen wie man Felle abzog oder Krallen entferne – nein dass müsste schon ein jüngerer Geselle ihr beibringen. Stattdessen erklärte er ihr aber wie man Fährten und Spuren las – ein Thema was die Frau durchaus interessierte. Nore erklärte zuerst ausschweifend über verschiedene Abdrücke von Füßen oder Händen, die von Tieren gemacht werden konnten, bis zu Fußspuren des Menschen bzw. eines Orks. Dann weitete er das Thema auf indem er dann erklärte wie man Zeichen deutete, z.B. auf Laub oder an abgerissenen Bäumen. Wie Kampfspuren von Tieren erkannte oder sogar Orkfährten auslesen konnte und wie sich solche Zeichen unterschieden, zwischen einer kleinen Orkgruppe oder einer ganzen Armee. Zum Schluss unterwies er sie noch, wie man schnelle hastige Fußspuren von langsamen unterschied und wie frische oder ältere Spuren aussahen. Das Ganze war für sie interessant und versuchte alles, was er ihr heute beibrachte sich zu merken. Sie hatte das Gefühl diese Lehren in ihrem Leben noch mal anzuwenden. Die Erklärungen nahmen eine lange Zeit ein und es war spät als sie die letzten Fragen stellte und Nore sich dann ein wenig seine Gelenke dehnte und räkelte. Müdigkeit stand auf seinem Gesicht geschrieben aber er wollte noch nicht schlafen. Xalvina war noch hellwach und würde ich sicher später zu Ruhe legen wollen. Nachdenklich verarbeitete sie den umfassenden Lehrstoff womit sie sich wohl im Kastell noch mal auseinander setzen würde, wenn sie eine Bibliothek oder ähnliches besaßen. Dabei kaute sie noch auf ihrem Apfel herum, den sie als Abendmahl verzehrte. Zwischendurch blickte sie hin und wieder zu ihrem Begleiter, der ebenfalls auf das Feuer starrte. Wo müssen wir morgen hin? Es ist doch nicht mehr weit zum Kastell oder? Der Jäger erwachte aus seinem gedanklichen Tiefschlaf und blickte einen Moment verwirrend an, als wüsste er nicht wovon sie sprach. Sein Gesicht sah im Feuer viel älter aus als wenn man ihn sonst sah. Viel Erfahrung zeichnete sich in seinem Gesicht ab, aber er hatte klare wachsame Augen voller Lebensmut und Freude. Dann schüttelte er kurz den Kopf um Klare Gedanken zu fassen und blickte ins Feuer. Seine Stimme war nun nicht mehr ganz so freudig. Xalvina wusste warum. "Nun es ist nur noch ein kleines Stück. Wir werden morgen einfach hier rechts um den See herumlaufen. Dort müssen wir ein wenig aufpassen, Gerüchte sagen dort lebt ein schwarzer Troll. Aber man kann ihn einfach umgehen, das Untier kommt nicht aus seiner Höhle heraus, solange Menschen oder anderes Lebewesen sich nicht seiner Behausung nähern. Vor dem Tier brauchen wir also keine Angst zu haben." Trolle... na das ist ein Ding. Ich will nicht wissen was hier noch so rumläuft. "Mach dir keine Sorgen. Hinter dem Troll müsste dann irgendwo der Pfad sein, er ist nur etwas versteckt. Aber wenn man gute Augen hat, dann siehst ihn schon. Aber es ist spät, meine Kleine. Lass uns langsam zur Ruhe legen wenn wir morgen aufbrechen wollen. Ich denke du wirst dann auch gegen Nachmittag das finstere Kastell erreichen." |
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30.08.2003, 22:28 | #143 | ||||||||||||
Longbow Beiträge: 4.035 |
Als seine drei „Schüler“ ihre Schwerter gezogen hatten und auf die Fliegen losgestürmt waren, hatte Long es sich am Wegesrand gemütlich gemacht und den Kampf beobachtet. Pergamo war wieder mal der schnellste und auch beste. Er hat kaum einen Kratze abbekommen, im Gegensatz zu Firen und Wolf. Beide waren ein wenig durchlöchert von den Stichen der Viecher. Aber genau das war eigentlich Sinn der Prüfung – etwas Abhärtung. Und eigentlich war die jetzt auch zu Ende. Alle drei hatten ihr Können bewiesen und dürfen sich Meister des Schwertkampfes nennen. Aber Long hatte das Gefühl, dass Pergamo noch nicht ganz befriedigt war. Der wollte wohl mehr! Da bot sich nur noch eine Sache an. Eine Sache, auf die Long schon immer mal Lust hatte. Er wollte mit ihm duellieren. Dass Long Sieger war, stand im Grunde schon vorher fest. Klingt zwar ein wenig prollohaft, aber er hatte nun mal mehr Erfahrung. Doch ist das auch nicht ganz sicher. Mit Glück und Verstand konnte auch Pergamo seinen Lehrer bezwingen – zumindest traute Long ihm das zu. Er sagte seinem Schüler den letzten Teil der Prüfung und wartete, nachdem sich beide in Kampfposition gestellt hatten, auf seinen Angriff. |
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30.08.2003, 23:28 | #144 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Fürst hatte schon auf so was gewartet, endlich hatte Long ihm eine wahre Herausforderung gegeben, was sollte er schon mit Blutfliegen, aber gegen seinen Lehrmeister antreten, ja das war was, darauf hatte er den ganzen Abend gewartet. Long zog sein Schwert und schaute auf ihn, doch er blieb ganz ruhig und schaute auf den Boden. Seine Haare lagen wirr im Gesicht und waren durch das Wasser noch immer so feucht, dass sie an seiner Stirn klebten. Langsam ging seine Hand zu dem Griff seines Schwertes und zog es raus, obwohl es ganz langsam war, schrie es wieder, irgendwie war dieses Schwert seltsam, es konnte sich nie entscheiden, ob es ruhig oder laut heraustreten wollte. Langsam aber sicher glitt das Schwert in seiner Hand, während er immer noch auf den Boden starrte, Long wollte wohl abwarten, bis er angriff, da konnte er noch lange warten. Er versuchte sich die Situation, wie bei dem schwarzen Ritter vorzustellen. Langsam aber sicher wurden seine Gedanken klar und er war bereit. Du willst einen Kampf, du bekommst einen Kampf, hier und jetzt, argggggg Sein Schwert ging durch die Luft und zischte wie ein Pfeil auf long zu, dieser blockte in letzter Sekunde und fing dann sofort an zu kontern, sein Schwert wirbelte auch die Luft und endlich zeigte er sein Können, das sah alles sehr elegant und schlüssig aus und der Fürst hatte anfangs Mühe überhaupt sein Schwert festzuhalten, immer weiter wurde er zurückgedrängt, doch dann fand er seinen Rythmus, konterte auch ab und zu, was aber immer geblockt wurde, immer wieder prallten die Klingen aufeinander und beide lieferten sich einen guten Kampf, Long setzte eher in die Stärke seiner Schläge als in die Schnelligkeit, doch da hatte er noch etwas für ihn, er wich einem Schlag aus und sprang ein paar Schritte zur Seite, Long schaute verdutzt, wollte er etwa aufgeben? Nein, das war nicht sein Begehr, er stand da ud konzentrierte sich, er brauchte unbedingt diese Kombo, schnell hatte er sie gefunden und rannte mit erhobener Waffe auf Long zu, dieser dachte wohl, er würde auf ihn einschlagen wollen, doch da irrte er sich, wenige Meter vor dem zusammentreffen, wirbelte er die Waffe nur nach oben um sie samt sich selber nach unten fallen zu lassen, er rollte an Long vorbei und dadurch, dass er nur blocken wollte, konnte er auch nicht mehr reagieren, er schlug ihm in den Rücken und Long fiel zu Boden, doch konnte er sich mit einem Rücktritt rächen, so dass auch er zu Boden fiel, beiden lagen da und wer zuerst seine Waffe erreichen sollte, der war automatisch Gewinner. Beide hasteten zur Miete des Kreises und das sah schon witzig aus, doch bei beiden war es todernst. Long hatte Glück, er erreichte seine Waffe zuerst, wirbelte sich zur Seite und zielte dann auf die Kehle seines Widersachers, scheinbar war der Kampf entschieden und das Keuchen von beiden war zu hören, doch Long war sich zu sicher, denn er hatte zwar seine Waffe nicht mehr erreicht, aber er hatte während Long zur Seite glitt etwas anderes gemacht. So,..... ich denke ich habe gewonnen. *puhhh* Aber du hast dich gut geschlagen. -Hehehehe, ich gebe zu, *keuch* meine Lage ist nicht sehr gut, aber dreh dich doch mal vorsichtig nach hinten. -Glaubst du, auf den Trick falle ich rein? -Hm, soll ich meinen Dolch an dir ausprobieren? Vorsichtig drehte sich sein Lehrer um und musste dann sehen, dass sein Dolch wenige Zentimeter von seiner Halsschlagader entfernt war. Ich würde sagen, unentschieden, wie letztes Mal, oder wollen wir ausprobieren, wer zuerst zuschlagen kann? -Nein nein, unentschieden klingt gut. Also, du hast dich wacker geschlagen, auch wenn ich dich fast nie gesehen habe, du hast dein Training bestanden, du darfst dich absofort Meister im einhändigen Kampf nennen. -Danke, also Long, mal weg von dem Meister - Schüler Gehabe, ich bin dir dankbar, für das, das du gemacht hast, es war mir eine Ehre von dir im Schwertkampf unterwiesen zu sein, ich würde dich ja zu einem Bier einladen, aber ich habe keine Zeit mehr, ich muss gehen, machs gut und pass auf, dass du am Leben bleibst, wäre irgendwie schade drum. Der Fürst drehte sich um und steckte sein Schwert weg, sein Blick ging zu dem Schrein und sein Haar war auf einmal gar nicht mehr nass, sondern wehte in dem nun aufkommenden Wind. Er hatte es geschafft, endlich, endlich. Nun war es Zeit, nun konnte er endlich los, doch das hatte Zeit bis morgen, heute würde er noch eine Nacht in der Taverne schlafen und ab morgen würde es los gehen, zuerst würde er seinen Umhang abholen, der hoffentlich endlich fertig war und dann, dann musste er noch nach Drakia, um sich mit dem Nötigsten auszurüsten, dann konnte er endlich los, dann würde er sich endlich auf die Suche begeben, dennoch, er war sehr erleichtert, dass er das Training gemeistert hatte, es war ein schwerer Stein von ihm gefallen. Also los, auf zur Taverne. |
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30.08.2003, 23:46 | #145 | ||||||||||||
Deacon Beiträge: 4 |
Ein weiteres mal verdunkelte der Nachthimmel diesen Teil der Welt, nur einige Sterne und der Sichelförmige Mond erhellten das Himmelszelt. Das licht des Feuers warf viele unheimliche Schatten auf den boden, manche erinnerten an furchterregende Monster, andere an niedliche Kreaturen. Die Stille war einfach Göttlich, nur ein leises Fiepsen von Tappse war zwischendurch zu hören, ansonsten nur einsame Stille. Solangsam fragte sich Deacon wie lange er wohl nun schon auf diesem Stein saß und Stumm gegen einen Baum starrte. Solangsam sollte er sich eine Unterkunft suchen, die letzte Nacht auf dem Harten Walboden hatte ihm gereicht. Das war noch schlimmer wie auf einem Schiff in der Speisekammer zu schlafen, welches er schon des öfteren getan hatte. Ohne hast erhob sich der junge Nordmann und streckte sich in alle richtigen, sein eiskalter Blick glitt durch die Landschaft und entdeckte dabei einen weg. Mit einem flinken griff hob er seinen Rucksack auf und betrat den Trampelpfad. Tappse folgte seinem Herrchen und machte dabei ein zufriedenes Gesicht, langes warten gefiel dem kleinen Vieh anscheinend nicht. Mit wachsamen Augen lief Deacon die Straße entlang. Dunkler Wald umhüllte ihn und einige Höhleneingänge enthüllten sich im schwachen Licht des Mondes. Plötzlich wurde es Lauter, immer Lauter, Menschen ruften laut durcheinander, als wäre irgendwo eine party. Deacon bewegte sich schneller, wo es Menschen gab musste es schließlich auch etwas zu essen geben. Dann entdeckte er den Grund des Lärms, genau vor ihm erstreckte sich eine wohlgefüllte Taverne. Noch ein Kurzer Blick nach rechts und Links, dann war Deacon und sein kleiner Dego auch schon eingetreten... |
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30.08.2003, 23:50 | #146 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Das Feuer knisterte vor sich hin. Im Gegensatz zu vorhin, ein paar Stunden vorher wo es noch in seinen natürlichen gold bis rötlichen Tönen gelodert hatte, war es jetzt nur noch klein und glühte vor sich hin und mit jeder Minute schien es schwächer zu werden. Wie lange würde es dauern bis es aus war und damit in der Kälte gestorben ward? Vergänglich? Sie hatten das Gespräch ganz plötzlich beendet und jeder der zwei hatte sich nun zurückgezogen und in seine Decke gehüllt. Ihr Begleiter hatte einen sehr verschlossenen Ausdruck im Gesicht gehabt als er aufgestanden war und sein Gepäck mithin zum See schleifte und dort in der Ferne, ein paar Meter von dem warmen hellen Feuer sich hinlegte, den Rücken zu ihr gedreht. Innerlich war Xalvina wütend auf sich selbst. Warum musste sie immer das Falsche zur falschen Zeit sagen? Jetzt hatte sie wieder an dem Band gerissen. Am liebsten hätte sie sich jetzt in Luft auflösen wollen aber gab sich dann nicht komplett die Schuld. Es war einfach alles Blöd. Mit den Händen über den Rücken lag sie auf dem Rücken in ihrer Schlafdecke und starrte auf die Wolken. Ab und zu sah sie den Mond, doch dann verdunkelten sich wieder die Wolken, als es so aussähe, als würde es gleich regnen. In der Ferne war ein Grollen zu vernehmen. Auch das noch. Bald würde hier ein Gewitter vorbeiziehen, denn der Wind würde dieses genau über den See bringen. Kalt streifte der Wind über das Gras und ließ die vielen kleinen grünen Halme in seine Richtung verbiegen, sodass sie sich ständig auf und ab bewegten. Allerdings störte sich die junge Frau nicht am heulenden Wind sondern starrte nur gebrannt hinaus in den Himmel. Gedankenverloren suchte sie Schlaf aber sie konnte das nicht. Es war die letzte Nacht. Die letzte Nacht auf der Welt der Menschen Innos. Morgen würde sie diese Welt verlassen und damit Nore. Es war ein Schmerz der in ihrem kalten Herzen zu spüren war aber sie wollte nicht Zweifeln oder ihre Gefühle ihren Lauf lassen. Trotzdem hatte sie ein seltsames Gefühl. Was erwartete sie bloß in der Zukunft? Würde sie das finden, was sie sich so sehr vom Kastell versprach? Ein Donnern. Langsam fielen die ersten Regentropfen. Aber keiner von ihnen stand auf. Xalvina wusste nicht ob Nore auch wach war oder schlief. Ob er dasselbe dachte wie sie? Oder sie schon einfach abhakte? Es war als würde das Wetter heute mit Xalvina fühlen. Alles was sie dachte spiegelte sich in dem Sturm und dem Heulen des Windes wieder. Langsam wurde der Regen zu einem starken Erguss und knallte auf die Erde nieder. Man hörte es. Sogar der See wurde nun vom Regen zu einem verzerrten Spiegelbild, ständig unterbrochen von tausend weiteren Regentropfen, die das Gleichgewicht und diese glatte Ebene des Wasserspiegels störten. Der Regen peitsche in ihr Gesicht und auf ihren Körper. Ein Blitz der die Nacht erhellte und für einen kurzen Moment alles in helles gleißendes Licht eintauchte und alle Konturen sichtbar machte. Doch dieses Unwetter störte die Dunkle Fee nicht. Still wie erstarrt blickte sie hoch und ließ alles auf sich ergehen. Es war ein Moment des Abschieds, ein Moment seltsamster Gefühle. Doch ausdruckslos blickte nach oben. Alles war an ihr nass. Das war ihr aber auch egal. Sie blieb einfach regungslos dort liegen. Während sie in Gedanken versunken alles Gefühl mit dem Regen herunter spülen ließ merkte sie nicht wie sich etwas im Wasser auf und ab bewegte. Sie hörte es nicht einmal obwohl sie sonst ihre Konzentration immer auf die Ohren ließ. Aber im jenen Moment war sie woanders. Weit weg vom Geschehen um sie herum. |
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31.08.2003, 03:55 | #147 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Während der Regen auf diesen Landstrich niederprasselte, war das schöne Lagerfeuer, welches eben noch für die beiden Menschen gebrannt hatte, von dem Regen gelöscht worden. Dunkel und Kalt prasselte es hinunter. Xalvina schien ganz abwesend zu sein, so konnte sie nicht hören wie ein ständiges seltsames auf und abglucken aus dem Wasser folgte. Innerlich schien sie abwesend zu sein sodass das Geräusch immer deutlicher wurde und es aus dem Wasser zu kommen schien. Eine zwielichtige Gestalt, kaum sichtbar tauchte es wie ein Jäger auf Beutesuche, langsam aus dem schwarzen sich ständig bewegenden Wasseroberfläche hervor und verfolgte zielgenau sein auserkorenes Opfer. Dieses Opfer, welches am Seerand lag wies in den Augen des unbekannten Seejägers einen schlafenden hilflosen Eindruck, sodass es leichte Beute war. Nore schlief tatsächlich und wusste in seinen tiefsten Träumen nicht was auf hin zukam. Ein großes Etwas schien aus dem See hervorzukommen und brüstete sich auf. Ein großer Langer Ton vermischt aus Knurren und Grölen wurde laut, welche Nore gerade noch die Augen aufschrecken ließ um das Biest vor sich erkennen zu können. Ein Lurker. Alles ging so rasend schnell, als das Biest angriff und den wehrlosen alten Mann mit einem Biss in die linke Bauchgegend konfrontierte. Xalvina hatte nur den Ton gehört und konnte in dieser Sekunde gerade ihren Kopf in Richtung See drehen, als sie das Biest auf ihren Begleiter zubeißen sah. Vollkommen erschreckt richtete sie sich auf. Sie hörte einen fast klagevollen ächzenden Schrei und bemerkte zu spät diese Gefahr, die sie eigentlich vernehmen hätte müssen. In voller Panik versuchte sie den kleinen Hang herunter zu Nore zu eilen, der gerade in einem Kampf mit der Bestie ins Wasser gezogen wurde. In Eile ergriff sie ihren Dolch aus ihrem Gürtel, stolperte aber über ihren eigenen Mantel und flog hin, wobei die Waffe ihr aus der Hand ins Gras herunter rutschte. Ihr Gesicht war von Dreck gekennzeichnet, aber das war ihr egal. Sie musste kämpfen für das Leben ihres Freundes, selbst wenn sie sogar drauf ging. Jetzt handelte nur noch ihr Kampfinstinkt. Hastig sprang sie auf und suchte im Gras nach dem Dolch, schnappte ihn und rannte ins Wasser wo der entsetzliche Kampf tobte. Wie in Raserei schlug sie auf Das, was sie für die Bestie hielt, mit ihrem Dolch ein. Der Mantel wurde vom Wasser dabei vollgezogen und war für Xalvina fast eine schwere Last aber sie schien sich nicht daran zu stören. Ihr war alles egal. Sie musste Nore helfen. Sofort reagierte das Biest von Lurker, welches Starke Verletzungen auf dem Rücken erlitt und griff sie mit seinen Klauen an. Diese erwischten ihren Rücken, sodass der Mantel dort aufgefetzt wurde. Einen starken Schmerz durchfuhr ihren Rücken als ein schrecklicher Kratzer ihren Rücken zierte, wo ihre Tätowierung ward. Benommen wich sie zur Seite und fiel ins Wasser sodass sie für einen Moment nur Blasen und eine blaue Masse vor ihren aufgerissenen Augen sah. Sie ließ bei dem Schreck die Luft aus ihrem Mund nach oben weichen. Dabei versuchte sich dann wieder in Benommenheit aufzustehen und während sie ihren Kopf noch schüttelte sah sie Nore mit dem Biest kämpfen. Fest umklammerte sie den Dolch und griff den Lurker erneut von der Seite an. Dieses konterte den Schlag ab und legte nun die Aufmerksam auf sie. Mehrmals musste sie ausweichen. Ihr Herz raste wie wild. Es war ein Überlebungskampf auf zwei Seiten, nur war sie die viel Schwächere. Nach mehreren Ausweichmanövern schaffte es der Lurker sie am Bein zu verletzen, sodass sie sich krümmte aber sich von einem weiteren Schlag bewahren konnte. Währendessen konnte Nore vollkommen verletzt und hilflos im Wasser schwimmend zusehen wie die junge Frau um ihr Leben mit der Bestie ring. Er nahm seine Kraft zusammen und versuchte mithilfe seines Dolches dem Lurker den Garaus zu machen. Doch bemerkte der Lurker seinen Angriff und konterte ihn mit einer Gegenattacke, die ihn schwer verletzte. Als Xalvina voller Furcht dies sah, nutzte sie die Chance des unachtsamen Lurkers. Stirb du Mistviech! Das war alles was sie zum Todfeind schrie, indem sie die sich umdrehende Bestie ihren Dolch in den Kopf rammte. Mit diesem furchtbaren entsetzlichen Schmerz fuchtelte der Lurker so sehr, dass die Dunkle Frau voller Angst und Panik zu dem verletzten Nore rannte und ihm half, aus dem Wasser zu kommen. Beliar sei dank wich der Lurker im vollsten Höllenschmerz von ihnen und sank unter Wasser. Es kam nicht mehr zurück. |
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31.08.2003, 04:44 | #148 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Das Gewitter als auch der Regen verstärkte sich. Mit Schmerzen und voller Angst versuchte Xalvina den bereits zusammengebrochenen alten Mann aus dem Wasser zu zerren. Tausend Vorwürfe fielen ihr zu Last, während der Regen auf ihr Gesicht peitschte. Die ganze Last wurde ihr erst jetzt bewusst und nur noch mit ihren letzten Reserven versuchte sie den teilweise leblosen Körper herauszuziehen und brach dann am Standufer zusammen. Ihre Wunde an ihrem Bein schmerzte sehr aber es war nur eine leichte Kratzwunde, doch die am Rücken schmerzte umso mehr. Vollkommen erschöpft sah sie zu ihrem Freund, der bereits genauso wie sie vollkommen durchnässt und blas ward. Voller Verzweiflung schaute sie auf ihn herab und versuchte seinen Kopf und Rücken mit aller Kraft zu heben. Mehrmals blitzte der Himmel auf und alles wurde von einem Getöse von dem prassenden Regen übertönt. Doch es war nicht der Regen noch das Unwetter, was sie jetzt zur Verzweiflung trieb. Sie wollte ihn auf die Sichere Wiese schleifen oder schleppen. Sie wollte ihn in Sicherheit bringen aber versagte indem sie immer wieder zusammenbrach. Voller Anstrengung verzerrte sich ihr Gesicht, sie wurde überwältigt von Panik und Hilflosigkeit. Zweifel. Sie war einfach zu schwach. Während sie mit mühen versuchte Nore irgendwie zu sichern, stöhnte der alte Mann jedes Mal leise auf, wenn sie ihn weiter versuchte vom Ufer und dem See wegzuzerren. Aber er wusste dass dies doch gar nicht half, so sehr sie sich auch anstrengte. Deswegen nahm er seine Kraft zusammen um zu ihr zu sprechen. "Xardiviae... . Bitte höre mir jetzt zu..." Es verging ein paar Sekunden, als sie aufhörte und zu ihm kniete, voller Sorge und Angst um ihren Freund, ihn an Beliar zu verlieren. Nein Nore. Ich lasse dich jetzt nicht hier liegen bis ich nicht alles getan habe um dich zu retten. Ich habe schon Talin verloren, jetzt nicht noch du. Du darfst jetzt nicht sterben bevor du nicht gekämpft hast, das wäre nicht fair. Sag dass du jetzt kämpfst so wie das jetzt tue. "Xardiviae. Es ist Schicksal, dass Beliar mich zu sich ruft. Ich bin alt und habe mein Leben gelebt. Ich habe die schönen und schlechten Seiten gesehen. Ich habe eine Frau und Familie gehabt und habe noch dich getroffen. Aber du musst mir etwas versprechen..." Die junge Frau wollte es nicht wirklich glauben, was sich jetzt vor ihren Augen abspielte. Es ward als würde ein Dolch sich durch ihr Herz durchbohren und es ausbluten lassen. Sie verstand dass es trotz aller Bemühungen umsonst war, ihn noch lebendig zu retten. Tränen wollten fließen doch sie hielt sie zurück und riss sich zusammen. Xalvina ergriff seine rechte Blutige Hand und sah die Schreckliche Wunde und die Bissspuren die seinen Körper entlang lief und stark blutete. Erst jetzt wurde sie bewusst wie Schwach sie ward. Sie saß neben ihn und sah die Wunden, doch sie konnte nichts tun. Anstatt irgendwelche Maßnahme gegen die Verletzungen zu ergreifen konnte sie nur zusehen und nichts tun. Sie konnte nicht helfen. Sie konnte nur daneben sitzen und zusehen wie Nore jetzt neben ihr in aller Qual sterben würde. Sie hatte ihn nicht einmal retten können. Nicht mal eine Waffe schwingen – nein zu alles war sie so unfähig. Diese Schwäche und Unfähigkeit hatte dafür gesorgt, dass nun der alte Mann sterben musste. In jenem Moment wollte sie Beliar doch verfluchen, aber dann verfluchte sie sich selbst. Zorn und Hass machten sich in ihr breit und wieder starb ein Teil ihrer Seele. Bald würde sie endgültig eiskalt sein. Sie nickte zu ihm und verkniff sich etwas zu sagen. Sie sah seine glasklaren blauen Augen und sein verschmerztes Lächeln im Gesicht. Wie konnte er jetzt noch lachen? Im der Stunde seines Todes? Xalvina verstand die Menschen Innos nicht. "Bitte nehme diesen Ring... er gehörte einst meiner Frau. Bitte bringe ihn nach Drakia, dort lebt mein Sohn mit seinen Kindern. Sein Name ist Erthor. Richte ihm aus, dass er Recht hatte." Nore öffnete die linke Hand und sie sah einen silbernen Ring mit einem grünen funkelnden Stein. Behutsam nahm sie diesen Ring und hielt ihn in ihrer Hand fest. Sie sah ihm immer wieder in seine Augen und erkannte wie der Lebensgeist mehr und mehr von ihm wich. Sie hatte schon oft den Tod betrauert und sterbenden Menschen zugesehen. Doch dieser Tod schmerzte in ihrer Seele. Doch sie konnte nicht weinen. Nach all dem was Geschehen ward konnte sie nicht um ihn eine Träne weinen, nein sie trockneten und zurück blieb eine ausdruckslose Mine. Innerlich zerriss es wieder einmal ihr Herz. Wieder musste sie den Schmerz von neuem fühlen. Die Welten waren so grausam. Er atmete noch ein letztes Mal auf bevor er mit einem Lächeln starb. Lange Zeit blickte sie auf ihn, bevor sie seine Augen schloss... |
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31.08.2003, 05:35 | #149 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Es verging eine lange Zeit des Schweigens, bevor sie sich vom Toten erhob. Nore war tot. Sie hatte es zugelassen. Xalvina erkannte, dass es so nicht weiterging. Sie konnte es nicht mehr ertragen, zuzusehen wie alles was sie so sehr liebte vor ihren Augen starb. Sie musste etwas gegen ihre Schwächen tun und fasste einen Entschluss. Mühsam buddelte sie etwas Sand zusammen und verbrachte die ganze Nacht, genügend Äste und Holz zu sammeln um ein großes Feuer zu errichten können. Auf dieses Holzlager legte sie mit viel Mühe den alten Mann auf diesem um ihn die letzte Ehre eines Toten zu erweisen. Das Gewitter hatte sich in den letzten Stunden verzogen und auch der Regen hatte aufgehört zu fließen. Nur ein starker Wind wehte weiter und ließ ihr Haar und den halbtrockenen Mantel in der Luft flattern. Stille herrschte über den See, kein Vogel sang aber auch keine Eule gab einen Ton von sich. Es war, als würden die Welten mit Schweigen zusehen, wie sie ihren letzten und einzigsten Freund nun begraben musste. Sie dankte für alles was er für sie getan hatte. Die wunderschönen Stunden, das leckere Essen, die kleine gemeinsame Reise, für seine vielen Geschenke die er ihr vermachte. Für seine Art und das Lächeln dass er ihr immer gegeben, immer mit seinem Verstand ihr zur Seite gestanden und sie mit Wärme und Zuneigung empfangen hatte. Das alles würde jetzt fehlen. Das alles war nicht mehr ersetzbar. Sie würde vielleicht neue Freunde finden, aber ein Mensch wie Nore und mit ihm seine Einzigartige Art war nun heute Nacht von ihr und diesen Welten gegangen. Für immer. Mit einer Fackel zündete sie das große Holzgestell an, auf welchem der Leichnam lag. Sie hatte seinen Körper gerade positioniert und ihm Bogen und Köcher um seine Arme und Hand gelegt. Fast friedwillig lag er dort mit einem leichten Lächeln auf seinem Mund. Doch er würde nicht aufwachen und sie mit seinem Humor begrüßen. Er schief einen ewigen Schlaf, ehrenvoll auf dem Holzgestell. Das Feuer sollte nun seinen Körper verbrennen. Sie trat ein paar Schritte zurück und sah zu wie sich das Feuer schnell auf dem Holz entfachte und ihn umhüllte. Stolz wie ein verlorener Krieger so hatte sie ihren besten Freund dort begraben wollen, wie es für einen solchen tollen Mann wie er geben sollte. Die Fackel warf sie nun in den Sand und starrte dabei nur noch ein paar Minuten zu, wie er dort verbrannte. Der Wind entfachte das Feuer nur noch mehr. Ihr schwarzes Haar wehte flackernd in der Luft doch ihr Gichtsausdruck verriet, dass die Umwelt für die Dunkle Frau für einen Moment lang nicht existierte. Nore, ich schwöre dir, dass ich diesen Ring eines Tages nach Drakia bringen werde und deine Worte in Erfüllung gehen. Ich werde zu den Schwarzmagiern gehen und ihre Magie studieren. Ich werde das Kämpfen erlernen und mich in jeglicher Heilkunst ausbilden lassen, die diese Welten zu bieten haben. Ich werde das Wissen an mich nehmen und all jegliche Dinge studieren. Ich werde eine mächtige Magierin werden, um die Menschen die ich liebe zu schützen. Das verspreche ich dir. Xalvina sprach diese Sätze nicht aus sondern nur ihn ihren Gedanken. Mit ihren letzten Worten die dann doch laut aussprach drehte sie sich um. Ihren Schmerz am Körper spürte sie nicht Wirklich. Sie schaute nicht mehr zurück sondern verließ das Ufer um den Toten dort mit dem Feuer zurück zu lassen. Xalvina hatte nun eine neue zweite Aufgabe in ihrem Leben gefunden, die sie verwirklichen wollte. Sie hatte sich nun Entschieden. Am alten Rastplatz angekommen entdeckte sie ihre nasse Schlafdecke, die sie einrollte und alles in die Ledertasche steckte. Erathiel legte sie nach dem kurzen Einpacken wieder dort hinein. Dann legte sie diese um sich als auch ihre schwarze Hängetasche. Wenige Meter neben ihr lag Nores Tasche. Doch sie ließ diese liegen. Es war nicht ihre Tasche. Dabei dachte sie erst jetzt an seine Worte, die er einst noch in der Hütte zu ihr gesagt hatte, als sie ihm ihren Entschluss den Schwarzmagiern beizutreten erzählte: "Du wirst dann ganz allein sein". Traurig senkte sie den Kopf. Ja... jetzt bin ich allein. Eifrig zog sie von dannen, der Mantel auf ihrem Rücken immer noch zerfetzt und die Wunde deutlich ihre Krusten gelegt hatte. Sie überwand dem Schmerz und hatte sich um ihren Oberschenkel nur ein sauberes Tuch gewickelt, damit die leichten Kratzspuren nicht ganz so schmerzten. Unter ihren Füßen knisterte das Laub. Tau lag auf dem nassen Rasen und Nebel hatte sich gebildet, durch den sie jetzt schritt. In der Ferne flimmerte noch das Licht, während es langsam heller wurde. Doch Xalvina drehte sich nicht mehr um sondern schritt eifrig zum Trampelpfad. Es galt die letzten Hürden zu überwinden um ihr Ziel zu erreichen: Das Kastell. |
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31.08.2003, 09:12 | #150 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Das Wasser in der Morgensonne war diesmal kein angenehmer Anblick für die Dunkle Fee, als sie den leicht steigenden Trampelpfad hoch ging. Heute war ihr letzter Freund gestorben. An diesem See. Es würde ihr immer in ihrer Erinnerung bleiben, solang er tief in ihrem Herzen weiterlebte, war er in ihren Augen nicht ganz tot. Sie erinnerte sich an eine alte Adanos Weisheit die über den Tot über Menschen sprach. Solange der Mensch sich an die Toten Erinnert, so werden sie niemals aus der Welt gestorben sein. Es war ihr Leitspruch mit der Zeit geworden. Sie wusste nicht woher sie diese Faustregel oder ein paar andere Lehren des Adanos wusste aber sie dachte nicht wirklich darüber nach. Irgendwo tief innerlich war sie noch nicht ganz über den Plötzlichen Tod des alten Mannes hinweggekommen aber wer konnte schon einen Tod eines geliebten Menschens in wenigen Stunden wohl hinnehmen? Dennoch versuchte sie ihren tiefen Schmerz zu verdrängen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es was ein Alptraum. Die ganze letzte Nacht war ein Alptraum, nur dass dieser Traum real gewesen ward. Leicht durchzuckte es ihren Körper. Der ganze letzte Tag war ein Alptraum. Xalvina hatte sich vom Wegrand nun einen langen Ast genommen den sie als Wanderstab benutzte. So ein Stab war gar nicht mal so schlecht zum Laufen. Die Frau versuchte sich ein wenig abzulenken um nicht an Tod oder Nore zu denken. Das alles waren frische Wunden, aufgekratzt und nicht verheilt. Sie schaute über die Kanten und Ecken des Stabes, wo sie die Äste abgeknickt hatte. Wenn man ein Messer hätte, könnte man diese Stumpfen Dinger wegschnitzen und aus dem Ast einen guten gebrauchbaren Stock machen. Xalvinas Gedanken schweiften herum. Dabei fiel ihr jetzt auf dass sie gar keinen Dolch mehr hatte. Sie hatte ihn gestern Nacht im Kampf voller Wut in den Kopf des Lurkers gerammt. Damit war ihr einfacher Dolch nun futsch. Mit anderen Worten hieße es sie hatte nun keine Waffe mehr und konnte sich nicht mehr verteidigen. Jetzt musste sich wohl übel auf ihr Glück verlassen. Ohne Waffe war sie ziemlich wehrlos und wäre ein leichtes Opfer für all mögliche Bestien. Sie hatte kein großes Stück zu gehen, sie konnte das also schaffen. Nur musste sie gezwungen sein, extrem aufzupassen. Hier oben vegetierte schon ein Troll herum. Na das war ja schon ein klasse Anfang. Was würde da oben noch auf sie warten? Ungeheuer? Die Zukunft war also sehr „rosig“. Immerhin besaß sie diesen Wanderstock, aber in einem Kampf war das der reine Witz. Xalvina hatte jedoch nichts zu verlieren, es gab niemanden auf der Welt der auf sie wartete. Würde sie heute sterben, gäbe es niemanden der sie vermissen würde. Aber ganz gewiss wollte die Dunkle Frau nicht freiwillig sterben. Die Sonne erwärmte den Landstrich um das Gebirge. Ihre Strahlen vertilgten die nächtlichen Schatten und bald waren die ersten Vogelstimmen wieder zu hören, die zusammen mit anderen ihr Lied sagen. In der Ferne sah sie im Tau der Laubblätter zwei Hasen durch die Wildnis springen. Der Wind wehte durch die Bäume. Alles wirkte so idyllisch. So friedlich. Und dennoch war es ein Trugbild. Gänseblümchen, Butterblumen und Vergissmeinnicht schmückten den Rasen neben ihr, grüne Tannen schmückten den Wald zusätzlich aus. Neben ihr floss ein kleiner Bach von den letzten Regengüssen der letzten Tage, auf dem ein paar Blätter tanzten. Müde von allem setzte sie sich mitten auf dem Weg für einen Moment auf einen Felsstein, der etwas mit Moos bedeckt ward. Xalvina riss ein paar Vergissmeinnicht neben ihr ab und betrachtete sie eine Weile. Blaue schöne Blumen. Sie seufzte leise auf und rätselte kurz über ihren Namen als sie die kleinen Blumen ins Haar steckte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das schon öfter gemacht zu haben. Vorsichtig holte sie aus ihrer Ledertasche ihre Lederflasche heraus und trank einen kühlen Schluck klares Wasser, welches sie damals noch am Bach des Gebirges geschöpft hatte. Sie fühlte sich ein wenig frischer und klarer im Kopf während sie die Natur beobachtete. Es war schon seltsam allein im Gebirge – wo keine Menschenseele außer dem Kastell hier hauste – auf einem alten Felsstein zu sitzen und die Idylle des Waldes zu beobachten, die wirklich noch kaum eine Menschenseele durchschritt. Fern gelegen von Khorinis, der Sumpfbrüderschaft, dem Kloster oder all anderen Punkten. |
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