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Das Kastell des ZuX # 23
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01.11.2003, 09:56 #126
meditate
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erschrocken sprang die magierin zurück. so schnell wie sie es nie erahnt hätte, hatte sich der fremde bewegt und einen dolch gezückt, den sie plötzlich an ihrer seite gepürt hatte. da wollte es also jemand in ihrem eigenen haus mit ihr aufnehmen? wegen der körperlichen nähe und der geschwindigkeit der attacke hätte sie wohl auch keine chance gehabt. ihr dunkler herr hatte sie leider nur mit wenigen schutzzaubern ausgestattet und ihre einzig nennenswerte robe trug sie hier im haus natürlich nicht.

zum glück gab es allerdings die dämonen, die hier in dem dunklen mauern des kastells immer präsent waren, auch wenn man sie nicht sah. direkt hinter dem dunklen mann materialisierte sich jetzt ein dämon, der nur auf eine regung seiner herrin wartete. er würde sicher nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß.

"wer bist du, angriffslustiger fremder? du besitzt mut oder todesverachtung, wenn du hier im kastell eine waffe zückst."
01.11.2003, 10:08 #127
Heimdallr
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Ein verwirrter Gesichtsausdruck war Folge von dem was danach kam, er hörte Worte in seinem Ohr, irgendjemand sprach zu ihm, aber doch nicht etwa der Schatten da vor ihm.
Was war eigentlich mit ihm los, hatte er jetzt einen Traum oder nicht, was war real und was nicht, irgendwie verwirrte ihn das alles sehr. Was machte er hier mit dem Dolch, meine Güte, noch immer so verschwommen, er fuhr mit der linken Hand durchs Gesicht, die Augen wurden klarer, er erkannte sowas wie eine Person, doch was war das daneben, er hörte ein Flappen, dieses Geräusch würde er niemals vergessen, es gehörte zu einem Dämon, also konnte es sich hier nur um Feinde halten, irgendwie klangen die Worte des Schattens noch immer in seinem Ohr, wie Glocken einer Kirche, doch konnte er sich erst noch keinen Reim drauf machen.
Dann aber, langsam aber sicher, verließ ihn der Traum, der Geist kehrte mit seiner ganzen Kraft wieder in den Körper zurück und auf einmal wurde aus dem wabbernden Schatten eine Gestalt, die einer Frau glich, einer Schwarzmagierin? So etwas hatte er ja eigentlich gesucht, doch der Dolch, den er auf sie hielt oder gehalten hatte, war wohl eher unklug, wenn er nicht hier im Kastell gewesen wäre, dann wäre alles anders, doch hier befand er sich auf einem Terrain, dass nicht ihm zustand, dass ihm nicht unterstützte, außerdem fiel ihm kein nennenswerter Grund ein, warum er die Person angreifen sollte, war es vielleicht der Traum? Von was hatte er eigentlich geträumt? Er hatte es schon wieder vergessen.... Was meinte die Frau doch gleich? Ach ja, es wäre wohl an der Zeit ihr mal zu antworten und vorallem den Dolch wegzunehmen...
Er steckte das gefährliche Kleinod in seinen Gürtel und schüttelte einmal den Kopf, rieb sich dann nochmal mit beiden Händen die Augen und sprach.

Mit Mut hat das nichts zu tun und Todesverachtung wohl auch nicht, eher mit der Verwirrtheit einer schlafenden Seele, ich nehme mal an ihr seit hier sowas wie eine Bewohnerin und dieses Schoßtierchen da ist euers, es tut mir leid, wenn ich euch erschreckt habe, aber dies lag nicht in meiner Absicht, ich habe es nur nicht gern, geweckt zu werden, Räuber, Banditen, Mörder, es ist nicht mehr sicher zu schlafen.
01.11.2003, 10:17 #128
meditate
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meditate hob die hand und der schattendämon wurde wieder unsichtbar.

"es ist gut wanderer, ich kenne diese reaktionen. ich bin selbst nicht frei davon, habe ich doch mal vor langer zeit einen freund mit einem giftpfeil verletzt, nur weil er sich mir unbemerkt näherte.

fürchtet euch nicht, wenn ihr hier im kastell niemanden angreift, wird euch nichts passieren (so lange ihr nicht don über den weg lauft, wollte sie noch hinzufügen, unterließ das dann aber lieber).

kommt doch mit in unser refektorium. da ich euch gestern nicht sa, vermute ich, dass ihr auch zum abend nichts gegessen habt. also seid mein gast und dann erzählt mir, was euch hierher führt.

ich bin zwar extrem müde, aber frühstücken werd ich mit euch noch können."

die magierin ging voraus und führte den fremden bis ins refektorium, dass von irgendwelchen dienstbaren geistern schon wieder hergerichtet war.

"ich bin meditate, hohepristerin des zirkels der schwarzmagier. würdet ihr mir euren namen verraten?"
01.11.2003, 12:54 #129
Heimdallr
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Die Frau war also tatsächlich eine Schwarzmagierin, ob sie sich jetzt als Hohepriesterin oder sonstwas ausgab, war ja nicht wirklich interessant, von diesen Titeln hatte er sowieso keine Ahnung, er konnte damit überhaupt nichts anfangen, aber ihr Name, er klang ganz ungewohnt, klang schön, wie eine Muschel, die man in den Wind hielt, so fließend, so weich...meditate...ihm fiel auf, dass sie sehr klein war, gut, sie war auch nicht winzig, aber mindestens zwei Köpfe überragte er die Frau, was man ohne große Umstände auf den Weg ins Refektorium erkennen konnte, doch das sollte ihn nicht stören, er hatte noch nie wert auf körperliche Größe gelegt, nur sollte man es vielleicht erwähnen, denn andere Äußerlichkeiten fielen zuerst einmal, auf den ersten Blick, nicht auf.
Das Refektorium kannte er noch, irgendwie hatte er es vergessen, doch nun, als sie sich wieder in diesem Raum befanden, kamen die Erinnerungen auf, es war so...so seltsam, er erinnerte sich, dass hier Essen einfach auftauchte, wenn man es sich wünschte, irgendwie so war es wohl, vielleicht auch anders, er hatte es vergessen, auf jeden Fall kannte er den Raum.
Aber etwas anderes war viel interessanter, diese Frau, diese Dienerin Beliars, sie schien ziemlich direkt zu sein, ohne Scheu wollte sie mit ihm frühstücken. Nicht, dass er was gegen ein Frühstück einzuwenden hatte, doch er vergaß nicht, wo er hier war, im Kastell der Schwarzmagier, neben einer Schwarzmagiern, sie konnte noch so freundlich sein, aber trauen konnte er ihr auf keinen Fall, die letzten Tage hatten zwar oft die Frage aufgeworfen, ob Beliar wirklich das absolute Böse war und Innos das gute Gegenstück, oder ob dies nicht alles relativiert werden müsse, doch so schnell würde er nicht seinen ganzen Glauben über den Haufen werfen, nur weil ihm eine Frau zum essen einlud, überhaupt, ihm kam das ganze mehr als merkwürdig vor, wieso war die überhaupt so freundlich, sie hatte gar keinen Grund so freundlich zu sein, irgendwie war ihm das unheimlich. Vielleicht war das ganze nur ein Spiel, vielleicht wollte sie ihn prüfen, austesten, schließlich war sie hier in ihrem Terrain und wer weiß was diese "Schwarzmagierin" alles aufm Kasten hatte, andererseits konnte es natürlich sein, dass er mal wieder alles schwarz sah, sein übertriebener Vorsichtsinstinkt, der ihn schon so oft die Gelegenheit nahm, ein Gespräch anzufangen, nur war er nun mal kein offener Mensch. Doch das glich er aus, denn er war ein verdammt guter Lügner, nur setzte er diese sehr selten ein, immer dann, wann er sie brauchte. Doch was sollte er antworten, Lüge oder Wahrheit, sollte er gehen? Würde man ihn überhaupt gehen lassen? Wenn sie sich in einem ald befinden würden, oder auch in der Stadt, da wäre er derjenige, der sich auskannte, aber hier, hier konnte er überhaupt nichts tun...
Verwirrend war es, doch wenigstens auf die erste Frage der Frau hatte er eine Antwort, ob noch weitere folgen würden, war eine gute Frage, aber seinen Namen hatte er definitiv verloren. Einst hatte er einen stolzen, männlichen Namen, auch der Adelstitel war voller Stärke, doch diese hatte er verloren, er trug sie weiterhin in seinem Herzen und fühlte sich auch selber noch an sie gebunden, aber anderen Menschen nannte er sie nicht mehr. Er hätte dieser "Schwarzmagierin" natürlich auch den Namen nennen können, den sich Rexx ausgesucht hatte, diese blöde Schhädel auf seiner Brust nannte ihn nur Todesfürst, doch dieser Name missfiel ihm sehr, auch wenn er zu ihm passte, manchmal, wenn er in den Blutrausch verfiel, doch er war nicht so, er hatte diese Art nicht in der Seele, dort verabscheute er Gewalt, dieser Name war seiner nicht würdig, er durfte nie genannt werden.

Meditate....es tut mir leid, aber ich kann euch keinen meiner Namen nennen, doch bin ich kein namenloses Kind, es ist nur so, dass meine Namen eine Beleidigung für die Ohren der Menschen sind und bevor sich das nicht ändert, möchte ich in der Anonymität der Masse untertauchen, meine Namen sind grauenvoll, sowohl für die Menschen, als auch für mich.

Daraufhin lehnte er sich wieder zurück, das Essen war gekommen, es gab reichlich von allem, doch der Appetit war ihm schon wieder gründlich vergangen, er benetzte seine Lippen mit dem Trank eines goldenen Kelches, doch nur die Lippen konnten kosten, sein Mund, sein Gaumen und sein Speichel blieben unbetroffen, denn es war Wein, der auf den Nerven der Lippen lag und Wein trank er nicht, so blieb es bei dem asketischen Frühstück, was seinen Magen wohl zur Weißglut treibte, doch mal ganz nebenbei das er bedrückt war und so keinen Hunger verspürte, nahm er auch die Möglichkeit in Betracht, dass das Essen und das Trinken vergiftet sein könnten.

Nun ja, Worte wurden erst mal nicht gewechselt, denn als Meditate aß, schwieg er schon aus reinem Respekt der Tischsitten, auch die "Schwarzmagierin" fühlte sich daran gebunden, es hätte auch einen unschönen Eindruck gemacht, mit vollem Munde zu reden, aber auch sie aß nicht viel. Nach ihrem letzten Bissen wollte sie das Wort ergreifen, doch blitzschnell schnitt er ihr das Wort ab und sprach seinerseits. Das er hier eigentlich auch was wollte, dass hatte er mittlerweile ganz verdrängt, doch es war wohl besser zu gehen, er hatte zumindest nicht mehr das Gefühl, dass er daran gehindert würde, was auch ziemlich schwer wäre, denn trotz seines doch sehr labilen Zustandes, der Tatsache, dass er verwirrt war und auch zurzeit kein einziges Anzeichen seiner Gier nach Blut bestand, trotzdem konnte er sich immer noch verteidigen, doch dies hielt er für unmöglich, in dieser Sekunde des Aufstehens.

Der hölzerne Stuhl rückte nach hinten und der schwarze Körper erhob sich wieder, wie schon so oft erhob er sich von einem Stuhl um zu gehen.

Ich denke, es ist an der Zeit zu gehen, gehabt euch wohl in den finsteren Mauern und gebt auf die Esche acht.

Die Schritte hallten in diesem Raum, dass sie Refektorium nannten nieder und der Schatten ging zur Tür, doch da erklang eine Stimme, es war die von der einzigen Person außer ihm hier, die sich zwischenzeitlich den Mund mit einem edlen Stofftuch abgewischt hatte, vielleicht Seide?

Warum wollt ihr denn schon gehen? Wenn es etwas gibt, was ich für euch tun kann, dann könnt ihr es ruhig sagen. Aber ich will euch auch auf keinen Fall am gehen hindern. Falls ihr aber dennoch bleibt oder es euch anders überlegt, könnt ihr mich heute Nacht im Innenhof oder hier im Refektorium finden, aber jetzt hab ich mir meinen Schlaf verdient, gute Nacht

Wir werden sehen dachte er innerlich und sah dann die Frau durch eine andere Tür gehen, während er noch immer an einer anderen stand, durch die er jetzt durchschritt, fürwahr, es gab viel nachzudenken, vorallem ob er wirklich noch bleiben sollte, doch zuerst einmal ging er wieder in die Eingangshalle und verließ das Kastell durch das Tor...
01.11.2003, 15:08 #130
Heimdallr
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Draußen angekommen vernahm er sofort die saubere Luft, nicht, dass er im Kastell nicht hätte gut atmen können, so war es auf keinen Fall, nur hier war die Luft intensiver, viel kräftiger, viel stärker, wenn man einen kräftigen Zug nahm, man spürte Luft in der Nase kribbeln, innen konnte man dies nicht, egal wie fest oder tief man auch atmete, immer blieb es das selbe Gefühl, aber hier, es war einfach herrlich. Aufgehört zu regnen hatte es sowieso, nur so konnte ja die klare Luft zu stande kommen, der Boden war Nass, doch nicht glitschig, seine Stiefel leisteten trotz ihrer Einfachheit gute Arbeit, hielten das übrig gebliebene Wasser fern und auch die Kälte drang nicht durch das einfache Schafsleder. Trotz dieses Lobes entschied er sich schon seit langem, einmal wieder ein paar neue Stiefel zu kaufen, doch das hatte er schon so lange vor und immer wieder klappte es nicht, wieso wusste er auch nicht, aber er kam einfach nicht so oft mit Händlern in Kontakt, logisch, denn in den Wäldern konnte man sie nur selten finden, da musste man schon in bewohnte Lager gehen und das verabscheute er eigentlich.

Nun stand er vorm Kastell, er hatte keinen Plan, keine Vorstellung, was er nun tun sollte, eigentlich hätte er einfach gehen müssen, zum Abstieg, dann vorsichtig hinunter und dann schnell und sicher wieder in einen Wald. Und dann? Eine gute Frage, ein Wald hätte ihm so gut wie gar nichts gebracht, was nützte schon ein Wald, wenn man ihn nicht genießen konnte, außerdem würde er dort mit Sicherheit wieder auf Tiere treffen, wer weiß wie er sich dann wieder verhalten würde, vielleicht wieder wie eine Bestie? Es war ihm fremd, dieses Verhalten, er erkannte sich selbst daran nicht, manchmal waren die Gedanken bei Rexx, er könnte dafür verantwortlich sein, es war durchaus möglich, die Macht hatte er dazu, aber andererseits war es doch totaler Schwachsinn, es war nur ein Schädel, ohne jegliche Macht an ihn gefesselt, überhaupt war es schon eine Ehre, dass er ihn überhaupt mitnahm, ihm die Welt zeigte, sicher hatte er selber schon viel gesehen, doch auf der Welt gab es jede Sekunde hundert neue Dinge zu erleben, all das für einen untoten Toten der ewig leben würde, aber Macht über ihn? Eine gut Frage.

Aber wo sollte er sonst hin, er hatte keinen Platz in der Gesellschaft, oft ordnete man ihn in bestimmte Gruppen ein, doch dies war alles falsch, er trug weder das Sigel noch die Rüstungen einer ihm bekannten Gruppe, man konnte ihn mit nichts in Verbindung bringen, nur mit den Atruskern, ja mit diesem Volk konnte er sich identifizieren, auch wenn er sie nicht kannte waren sie Jäger wie er, doch es gab dabei einen Schönheitsfehler, denn selbst die Atrusker hatten eine kleine Gemeinschaft, sie war zwar klein aber sie war vorhanden. Er war ganz alleine was seine Vor- und Nachtteile hatte, vielleicht war er auch gar nicht fähig mit anderen Menschen auf einem Fleck zu leben, doch wer konnte das schon wissen, diese Vielleicht fragen waren ein Gräuel, da es keine Antwort darauf gab und doch fühlte er sich immer etwas erleuchteter, wenn er sie sich stellte und intensiv darüber nachdachte, nur er mit sich selber, wie vor einer einfachen Mathematik oder Physikaufgabe, wie als Schüler, damals....vor vielen Jahren, als noch alles heil war, als die Welt noch heil war, wo man noch nicht über Leben und Tod entschied, wo es noch keine so grauenhaften Spannungen gab, wo er noch machen konnte, was er wollte und vorallem, als es noch keine Fragen über den Tod gab....

Irgendwie langweilte es ihn vor diesem Tor zu stehen, die blöden Klappergeister sagten heute auch kein Wort, also konnte er sich auch ein paar Schritte bewegen, zu einer Entscheidung war er noch nicht gekommen, eher zu einer nachdenklichen Art des Handelns.
Es gab hier ein paar Bäume, wahrscheinlich Tannen, vielleicht auch Kiefern, nun ja, jedenfalls waren sie da, sie existierten in der Realität, sie hatten sich mit ihren Wurzeln an einen Abhang gegraben und führten hier ihr Leben, das so schlecht nicht wahr, Regen gabs genug, das konnte man gestern ja selber sehen und durch das Kastell standen sie meist auch im Schatten, nur ob hier auch Sonne scheinen würde, das wusste er nicht, er hätte diesem Gemäuer sogar zugetraut dafür verantwortlich zu sein, dass hier keine Sonne scheinen konnte, zumindest konnte er sich nicht an einen solchen Tag entsinnen, aber er war ja auch nicht wirklich oft hier.

Hier bot sich ein wudnerschöner Anblick, hier an dem Abhang wo die Bäume standen ließ er sich nieder, eine Schlucht lag vor ihm, sie musste mehrere hundert Meter zu Boden führen, an ihrer Steilwand waren auch Bäume, verschiedene Felsformationen und noch vieles sehenswerte mehr, ein flacher Stein bot einen guten Sitzplatz, hier war es richtig nett, hier konnte er die Augen schließen und ein Lied pfeifen und während die Klänge seiner Lippen durch die Gegend flogen, spielte in seinem Kopf die Frage, ob er bleiben sollte oder nicht, die Antwort war schon im Vornerein klar, denn eigentlich hielt ihn hier nichts und er wollte auch niemanden zur Last fallen, das hatte er nicht nötig, doch warum ging er nicht einfach...
01.11.2003, 20:27 #131
Heimdallr
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Das Schwarz der Nacht hatte sich tief in die Gegend gebohrt es wurde nun schon verdammt früh dunkel, eigentlich nichts schlimmes, doch Dunkelheit bedeutete auch Gefahr und noch etwas bedeutete sie, denn in der Finsternis erschien dieser riesige Kasten den sie Kastell nannten wie eine uneinnehmbare Festung, in der seine schlimmsten Träume lagen, vielleicht aber auch Antworten, wer weiß, er hatte oft das Gefühl, dass etwas Böses in ihm herrschte, vielleicht konnte er hier ein paar Spuren finden, doch das würde er sich wohl entgehen lassen, denn noch stand überhaupt nicht fest, ob er überhaupt zurückkehren würde.
Das Schwarz der Wolken hatte sich über den ganzen Himmel gezogen und jegliche Blicke an die blitzenden Dinger da oben verwährt, doch komischerweise konnte er den Mond eindeutig erkennen, er war schon richtig fett gemästet und würde wohl bald wieder zu einer Vollmondphase kommen, dann würden wieder zahlreiche Alchemisten und Barbiere, Kräuterkundige und Heiler aus ihren Höhlen und Hütten kommen und seltene Vollmondkräuter sammeln, weil sie an die heilende Wirkung glaubten, die Kräuter besassen, wenn man sie bei einer Vollmondnacht pflückte, zumindest hatte er das oft gehört, als er noch in der Stadt lebte und für den Verrückten Constantino manchmal arbeitete.
Das Schwarz seiner Rüstung lag da, mitten im Wind, wann gab es denn schon mal Windstille? Hier oben jedenfalls nicht. Sein ganzer Körper warvon hinten schwarz und für einen Suchenden Finder unerkennbar, nur die Formen des Körpers traten heraus, doch von vorne sah das ganze schon anders aus, die blond-braunen Haare waren im Gesicht und fielen auch sogleich nach hinten, der Wind spielte nur mit ihnen, sie hatten keine Chance sich zu wehren und so wehte die Mähne in der Kraft der Elemente, die gestern noch besiegt wurden und sich nun scheinbar für diese Niederlage rächen wollten.

Er dachte lange an die Farbe schwarz, mit ihr verband er genau so viel, wie mit der Farbe rot, diese beiden Farben schienen seine Farben zu sein, Farben die nicht vergessen werden konnten, seltsam und doch nicht unnormal, vielleicht war es wirklich Schicksal, dass er soviel mit diesen Farben verband, es konnte alles nur eine Neigung sein und diese Neigung hätte man vielleicht auch mit dem Wort Schicksal in Verbindung bringen können, gar müssen? Vielleicht war es aber auch nur dummer Zufall, alles nur Hokuspokus, alles nur Traumdeuterei, er wusste es nicht.
Er suchte immer nach Antworten, auf Fragen, die nur die Zukunft bringen konnte, wieso tat er das nur, er quälte sich nur selber, wenigstens hatte er dafür nun freie Gedanken, die von niemanden mehr beherrscht wurden und noch viel wichtiger, in die niemand mehr hinein schauen konnte, das war auch bitter nötig, denn ansonsten wäre er schon längst tot und das war bitterster Ernst, der ihm da auf der Zunge lag.

Die blauen Augen blickten leicht schlafend, leicht gesenkt in die tiefe Schlucht, dort spiegelten sich noch leichte Lichter an den Klippen nieder, doch eigentlich war es immer nur dasselbe Dunkel und weiter quälte ihn die Frage, die ihn zurzeit am meisten beschäftigte, sollte er noch mal zurück kehren, oder es sein lassen, er wollte schließlich nicht, dass ihn jemand als aufdringlich empfand und vorallem wollte er sich nicht in unnötige Gefahr bringen...
01.11.2003, 20:39 #132
olirie
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olirie hörte Stimmen, es war garantiert keine Einbildung, sie waren reell, sie hallten in den Gängen des Kastells wieder und waren kaum zu verstehen. Der Priester versuchte, so gut er es konte, ihnen zu folgen. Sie führten ihn zu den Übungsräumen. Vor diesen unterhielten sich Amydala und Xalvina. Sie bemerkten olirie und kamen gleich auf ihn zu, ihre Blicke sahen recht verärgert aus, was hatte er ihnen blos angetan? Der Priester überlegte hin und her, er konnte es sich nicht erklären? Langsam kamen sie auf ihn zu, sie kamen näher und näher, es blieb nicht mehr viel Zeit, herrauszufinden, warum sie so ungehalten waren und sich dann eine Entschuldigung dafür auszudenken.

Sie waren schon fast da, olirie versuchte einfach, ihre Laune etwas zu heben, indem er sie freundlich grüßte, "Hallo ihr beiden." Er bemühte sich, ein möglichst freundliches Lächeln aufzusetzen, was ihm auch gelang, doch sowohl Amydala als auch Xalvina zeigten keine Reaktion. Dann standen sie vor ihm, olirie versuchte es etwas anders, aber dennoch freundlich, "Kann ich etwas für euch tun?" Doch diese Frage war anscheinend ein Schuss in den Ofen, denn die beiden ihm gegenüber verzogen ihre Gesichter bei der Frage.
01.11.2003, 21:06 #133
Amydala
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Amydala verschränkte die Arme vor der Brust. "Da bist du endlich!" sagte sie in wütendem Ton "Weißt du wie lange wir schon auf dich gewartet haben? Wir wollen endlich Magie lernen und du tauchst einfach nicht auf. Wir haben hier schon wie lange gewartet wo hast du gesteckt hmm?"
01.11.2003, 22:38 #134
Squall_L
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Wieder im Kastell angekommen machte Squall sich erst einmal auf den Weg in die Bibliothek, bevor er sich auf den Weg in sein Zimmer zu Rhinoa machte.Denn er wollte erst einmal ein wenig nachdenken, bevor er Rhinoa klar machte das die 2 doch alleine durch das Mienental nach Drakia mussten.Squall setzte sich an seinen Lieblingstisch,an den er auch die Belagerung der Orks verbracht hatte.Er legte seinen Kopf auf dem Tisch und schloss sein Augen, er dachte darüber nach wie er das alles Rhinoa sagen sollte.

Nach einer kurzen Zeit machte er sich dann auf den Weg in sein Zimmer um mit Rhinoa zu reden.Als er die Tür öffnete kam ihn gleich ein lautes "Hallo und was haben sie gesagt" entegegen.Er betratt das Zimmer und setzte sich an den Tisch.
"Es habe nur einen von ihnen getroffen denn die anderen waren schon auf den Weg nach Gothar um dort jemanden zu treffen."
"Oh das ist schade, aber da kann mann nichts machen."
"Das heisst aber auch das wir noch einige Tage hier verbleiben müssen."
"Ich weiss, aber da kann man nichts machen."
"Ich habe aber noch eine andere Idee, ich habe einen Bogen geschenkt bekommen und wollte nun bei unser Bogenlehrmeisterin das Bogen schiessen erlernen, das würde natürlich etwas dauern hättest du etwas dagegen."
"Ne das ist gut dann kann ich mich auch etwas vorbereiten, denn wenn wir nicht ankommen hilft das meinen Vater auch nicht."
Squall war überrascht gestern wollte sie noch am besten sofort aufbrechen und nun hatte sie mehr Zeit als genug, aber ihm sollte es nicht stören so könnte er in Ruhe das Training mit dem Bogen machen und dann würde er den Orks mal zeigen was ein Schwarzmagier alles kann.

Erst wollte Squall sich sofort auf den Weg zur Lehrmeisterin Xalvina aufmachen, aber dann entschloss er sich, sich noch etwas um Rhinoa zu kümmern.Er bereitete ihr noch einen Tee zu und dann holte er für sie ein Buch aus der Bibliothek, damit sie sich nicht so sehr langweilte.Danach machte er sich daran etwas die Karte von Myrtana zu studieren, damit er sich auf den Weg nach Drakia auch nicht verläuft.Danach nahm er seinen Bogen und wollte im Innenhof mal ein wenig überprüfen wie gut er den ohne Training war.

Im Innenhof hang er sich ein Brett an die Wand und versuchte es aus ein paar Metern Entfernung zu treffen. Doch leider bleiben seine Versuche ohne Erfolg, am Anfang musste er erst einmal einige Minuten rum experimentieren bis er es schaffte einen Pfeil zu schiessen, denn er hatte vorher noch nie einen Bogen in der Hand gehabt.Als er die erste Hürde bewältigt hatte kam er mit dem meisten seiner Schüsse nicht einmal in die Nähe des Brettes.Am Ende konnte er froh sein das bei seinen Versuchen niemand verletzt wurde und das er keinen Sachschaden ausser den Pfeilen die durch das aufprallen auf die Wand kaputt gegangen waren verursacht hatte.Entmutig machte er sich dann wieder auf den Weg zurück in sein Zimmer.

In seinem Zimmer angekommen sah er das Rhinoa eingeschlafen war, er wollte sie nicht stören und machte sich auf um vor dem Kastell etwas die Umgebung zu beobachten.Nachdem er durch ein paar der dunklen Gänge des Kastells gegangen war, erreichte er das Tor. Er öffnete es und setzte sich vor das Kastell an die Wand.Er wat überrascht dieses mal gab es keine dummen Bemerkungen der Skeltte, als er vor dem Kastell das so saß und zum Himmel schaute, dachte er daran was wohl gerade seine Familie machte, wie gerne wäre er mal wieder bei seinem Eltern und Geschwistern, er würde gerne mal wieder ein Suppe von seiner Mutter essen oder mir seinem Vater etwas durch die Wälder ziehen.Da kam Squall die Idee das wenn er sowieso nach Drakia reiste er auch gleich von dort einen kleinen Abstecher nach Hause machen könnte.Das würde zwar kein so angenehmer Besuch wegen dem Tod seines Onkels werden aber das Wiedersehen mit seiner Familie würde bestimmt großartig werden.Außer Squalls Eltern hätten etwas dagegen das Squall nun ein Diener Beliars war, den seine Eltern waren sehr gläubige Menschen die nicht viel von Schwarzmagiern hielten.Aber Squall würde sie schon davon überzeugen das es das richtige für ihn war, er dachte noch einige Zeit darüber nach und beobachtete dabei wie langsam die Sonne unterging und man langsam Sterne am Himmel sehen konnte.
01.11.2003, 23:13 #135
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Nach dem Spektakel am vorigen Abend, bei dem Rhodgar einige Leute mal von einer ganz anderen Seite kennengelernt hatte, hatte heute ein ernüchternder Morgen gefolgt.
Müde hatte sich Rhodgar erst gegen Mittag aus dem Bett gequält.
Ein pochender Schmerz durchfuhr ihn mit einem mal, und Rhodgar stellte halb erheitert, halb selbstmitleidend fest, dass er einen Kater hatte... und was für einen. Er trank sonst nicht wirklich viel alkoholische Getränke, deshalb war sein Körper nicht an diese berrauschende Wirkung gewöhnt.
Rhodgar war wegen seiner Kopfschmerzen ins Refektorium gegangen, um sich dort einen Becher voll mit Wasser bringen zu lassen.
Bei der Gelegenheit hatte er ausgiebig zu Mittag gespeist, auch wenn er noch etwas benebelt war, und die verschiedenen Geschmäcker einzelner Zutaten auf seiner Zunge nur schwer einordnen konnte.

Wein, schön und gut... aber ich werde mich nie wieder dermaßen zulaufen lassen, das schwöre ich auf meinen Vater, Beliar habe ihn selig.

Es war derweil Abend geworden, und wie sooft zuvor saß Rhodgar unter der Esche, an deren Glanz er sich nicht erfreuen konnte, doch trank er nicht wie gewöhnlich seinen allabendlichen Krug Wein, er ließ ein paar Becher voll mit guter, frischer Milch in sich hineinlaufen.

Es geht mir schon wieder besser, nur diese Elenden Kopfschmerzen... und dann musste ja eben noch ausgerechnet ein Dämon an mir vorbeifliegen, und meine Schmerzen innerhalb des Schädels noch steigern, durch sein verfluchtes Gemurmel...

Nein, er war nicht gut auf andere zu sprechen, in diesem Zustand.
Jeder, der an dem Baum im Innenhof vorbeikam, merkte schnell, dass es ihm nicht gut ging, doch nur Arctus, meditate, darcycle und Don wussten auch, warum.
01.11.2003, 23:14 #136
Arctus
Beiträge: 531

Nicht zu glauben, dass er wirklich auch noch den Vorschlag bekommen hatte andere auszubilden. Dem Jungen war das alles nicht mehr geheur, jetzt, wo er in Ruhe in seinem Sessel kauerte und über die vergangenen Ereignisse nachsann, den Don endlich los war und sich keine Sorgen mehr über das Morgen machen zu müssen. Konnte er sich jetzt glücklich schätzen oder gar stolz auf sich sein? Er hatte ein Skelett tanzen lassen und einen Untoten dazu verdonnert den Dreck wegräumen zu lassen. War das denn so toll für diese ach so lustige Gemeinde hier? Arctus schüttelte einfach nur den Kopf. Er hatte etwas anderes erwartet.
Prüfenden Blicks schritter aus seinem Zimmer, verschloss die Tür und machte sich den langen Gang entlang zur Treppe, die er schon so oft auf und ab gegangen war. Trotzdem konnte er sich nicht an die Anzahl der Stufen erinnern.
Er beschloss sich noch einmal ins Refektorium zu begeben, mal zu schauen, wie es heute da aussah ...
01.11.2003, 23:58 #137
Syrus
Beiträge: 241

Das war es also, das sagenumwobene Kastell der Schwarzmagier.In den Tavernen erzählte man sich gerne Schauergeschichten über diesen Ort, man hörte von Dämonen die direkt aus Beliars reich stammten sowie von vielen Menschen die das Kastell zwar betraten, aber nie wieder verließen.
Von all diesen Gruselgeschichten ließ sich Syrus jedoch nicht abschrecken, er wusste zwar nicht was genau ihn innerhalb dieser Mauern erwarten würde, doch er fühlte, dass es seine Bestimmung war einzutreten.
Ehrfürchtig und mit langsamen Schritten näherte sich Syrus dem Kastelltor, welches voll von wunderschönen Schnitzerein war.Der junge Dieb blieb zwar für einige Sekunden erschrocken stehen als er zwei Skelette dah, die an den Toren befestigt waren, doch er erinnerte sich an die Worte des Baals und setzte seinen Weg fort.
Kurz vor dem Tor fühlte er sich alswürden die beiden Skelette jeden seiner Schritte aus ihren leeren Augenhöhlen beobachten was in ihm ein großes Unbehagen auslöste doch er versuchte die beiden Wächter so gut wie möglich zu ignorieren und streckte seinen Arm aus um an das Tor zu klopfen.
Doch seine Finger berührten das edle Holz nicht, denn kurz bevor er das Tor erreichte öffnete es sich wie von Geisterhand mit leisem Knarren.Dies war nur die erste von vielen Überraschungen die dieses geheimnisvolle Kastell für den jungen Dieb bereithielt, und das wusste er auch, weshalb er nach kurzem zögern durch das Tor schritt.
Kaum hatte Syrus das gebäude vollkommen betreten schlug die riesige Tür auch schon wieder zu und der junge Dieb fühlte sich wie ein Gefangener.Erst als er bemerkte, dass die Temperatur hier einfach perfekt war und es keine peitschenden Wind gab wurde ihm das Kastell wieder sympathischer und er konnte sich nach einem tiefen Atemug dazu durchringen seinen Weg fortzusetzten.
Bald schon kam Syrus in die Eingangshalle, ein Raum welcher klar von der Steinstatue beherrscht wurde, welche in der Mitte aufgestellt war.Der grimmige Blick, der ebenfalls auf Syrus zu haften schien, und die große goldene Schüssel in den Händen der merkwürdigen Statue bedurften keiner weiteren Erklärung.Sofort war dem jungen Dieb klar, dass man hier eine Spende entrichten musste, die er auch mehr als gerne bezahlte, angesichts der unzähligen Mysterien und Gefahren in diesm Gemäuer.Wie in Trance löste Syrus seinen Goldbeutel vom Gürtel und begann einige Goldstücke zu entnehmen, doch nach enigen Momenten besann er sich eines besseren und legte den gesamten Lederbeutel in die Schale.
Er wollte seinen Augen nicht trauen als plötzlich ein merkwürdiges Licht von der Statue ausging und der Lederbeutel plötzlich verschwnden war.
Erneut musste Syrus einige Augenblicke schweigend verharren um das soeben Erlebte hinzunehmen, doch das Verschwinden dieses Beutels war lediglich ein simpler Taschenspielertrick im Vergleich zu dem, das ihn erwartete als er sich umdrehte um nach einem Magier Aussschau zu halten.
Wie gelähmt stand Syrus da als sich vor seinen Augen ein waschechter Dämon materialisierte, ein Geschöpf, das er bis vor kurzem nur aus Sagen und Mythen kannte stand, oder schwebte, nun tatsächlcih vor ihm.
Der junge Dieb wusste nicht was er davon halten sollte und stolperte vor Schreck ein paar Schritte zurück, wobei er den Dämon allerdings nicht aus den Augen ließ.Syrus hatte sich beinahe wieder gefasst und war bereit den Dämon genauer unter die Lupe zu nehmen als seine ohnehin schon staken Kopfschmerzen plötzlich noch um ein Vielfaches anstiegen.Es war die schreckliche Stimme des Dämonen, die der junge Dieb direkt in seinem Kopf vernahm, was wahrlich kein angenehmes Gefühl war.Syrus fiel auf die Knie und presste sich beide Hände an die Schläfen, doch das nutzte nichts, die Stimme des Dämon klang unvermindert schmerzhaft.
Wilkommen im Kastell der Schwazmagier, den Dienern meines Herren Beliar.Was ist dein Begehr Fremder?
Es war wie eine Erlösung als die Stimme des Dämonen schließlich verhallte, doch diesen Moment, an dem Syrus zum ersten Mal die Stimme eines solchen Wesens hörte, sollte er nie vergessen.
Der junge Dieb war zwar eigentlich gekommen um mehr über Beliar und seine schrecklichen Träume herauszufinden, doch nach all den Strapazen des Tages wünschte er sich nichts sehnlicher als ein wiches Bett und etwas Ruhe.Gerade als Syrus sein Anliegen formulieren wollte ertönte erneut die Stimme in seinem Kopf und.
Ein Zimmer für die Nacht also.Folge mir, Sterblicher.
Zutiefst verwundert folgte Syrus dem geschöpf der Unterwelt, das allem Anschein ach seine Gedanken gelesen hatte.Viele wunderliche Dinge sah der junge Dieb während er dem Dämonen folgte, immer wieder blieb er stehen um die seltsamen gemälde zu betrachten, doch er verweilte nicht lange, schließlich wollte er seinen Führer nicht aus den Augen verlieren.
Der Dämon brachte ihn zu einer Art Unterkunft, einem großen Raum in dem mehrere Betten standen.Zweifelsohne sollte Syrus hier die Nacht verbringen.Er nickte dem Dämon noch einmal freundlich zu, doch dieser schien das nicht zu beachten, stattdessen lies er erneut seine markerschüternde Stimme erklingen und wies Syrus an, keine anderen Räume zu betreten bevor er schließlich spurlos verschwand.
Syrus war froh die Stimme nicht mehr ertrage zu müssen und ließ sich vor erschöpfung in eines der weichen Betten fallen.Erst jetzt bemrkte er, dass hier im Kastell eine unglaubliche Stille herrschte, kein Vogelgezwitscher und kein Wind, lediglich leise Stimmen und Schritte waren für kurze Zeit zu hören.
Im Normalfall wäre es für Syrus wohl unmöglich an einem Ort wie diesem zu schlafen, doch die Erschöpfung war stärker als alle Ängste und so schlief der junge Dieb nach wenigen Minuten ein.Am nächsten Tag musste er unbedingt einen Kastellbewohner befragen, am besten einen aus Fleisch und Blut.
02.11.2003, 00:01 #138
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin hatte traumlos und tief geschlafen, nachdem sie lange über den schwarzen fremden nachgedacht hatte. er hatte eine seltsame aura, in der sich verzeiflung mit einsamkeit trafen. und seine erscheinung war schwarz und in blut getränkt.

es war ein unheimlicher mensch. im ersten moment hatte sie gedacht, dass er gekommen war, sich den magiern der dunkelheit anzuschließen, so war er gekleidet und eine solche aura umgab ihn. später hatte sie dann feststellen müssen, dass es wohl doch etwas anderes war, dass den dunklen krieger hier hergeführt hatte. seltsamer mensch. ein dunkler mensch.

nach dem aufstehen betrachtete sie sich eine weile im spiegel. prüfend hielt sie das kostbare material ihre schwarzblauen robe aus dem eis in der hand. wem diese robe wohl einst gehört hatte? welches geheimnis barg sie und woher bezog sie ihre magie? meditate hatte immer das gefühl, als würde sei jemand berühren aus einer anderen dimension, wenn sie die robe angezogen hatte. und es fühlte sich nicht an wie eine berührung aus dem reich des beliar. überhaupt war diese robe eines mit sicherheit, sie war nie im besitz eines schwarzmagiers.

meditate strich noch einmal über das schützende kleid und legte es dann wieder in die truhe. dort lag auch ihre alte wassermagierrobe und die robe, die sie einst aus dem leben vor der barriere mitgebracht hatte. und natürlich die vornehme robe der hohepriester des beliar. da lagen sie nun beieinander, die geschichten ihrer magischen welten. eine seltsame partnerschaft. ob dark cycle wusste, dass sie auch mal wassermagierin war? würde er den wechsel verstehen können?

meditate zog wieder ein schlichtes schwarzes kleid ohne jeden schmuck an und verließ ihr zimmer in richtung refektorium. vielleicht war der dunkle ja wieder gekommen.
02.11.2003, 00:10 #139
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Als Rhodgar wieder ins Kastell ging, sich mit seinen pochenden Schmerzen in Schläfengegend herumquälend, sah er etwas, was möglicherweise sein problem lösen könnte, vielmehr sah er jemanden.
Er bewunderte das einfache Kleid, dass meditate trug, sie war offensichtlich auf dem weg ins refektorium. Sie trug keinen Schmuck, war gekleidet wie eine gewöhnliche, jedoch strahlte sie wie immer eine mächtige Aura aus.
Rhodgar hatte mit der Zeit, die er im Kastell bisher verbracht hatte, herausgefunden, dass jeden Menschen, der ihm begegnet war, eine Art Kraftfeld umgab, und mit der Zeit lernte Rhodgar, die Erscheinungen der verschiedenen Leute auseinander zu halten.
Er wollte gerade den Namen der Hohepriesterin rufen, mit den Armen winken, als er sich dachte:

Nein, du trottel, geh nicht schon wieder zu ihr. Sie muss dich ja für ein komplettes Weichei halten, wenn du wegen jedem Wehwehchen zu ihr gelaufen kommst, und um Heilung bettelst.

So beschloss er, abzuwarten, bis sie, oder jemand anderes mit heilenden Fähigkeiten, seinen Weg erneut kreuzte.
Waren seine Schmerzen dann immer noch nicht abgeklungen, würde er vorsichtig um Hilfe bitten.
02.11.2003, 00:15 #140
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Eine Entscheidung musste her und das relativ bald, denn es war schon längst Nacht geworden und ewig konnte er hier auch nicht bleiben, es wurde kalt und es war auch nicht in seinem Sinne, dass er hier Wurzeln schlug, doch andererseits war er frei, er war frei wie ein Vogel und konnte mit seiner Zeit machen was er wollte, doch fehlte es ihm einfach, Zeit verschwenden, das war noch nie etwas, mit dem er sich anfreunden konnte, also gut...eine Entscheidung musste her und er hatte keine Ahnung, wie er sich in der ihm nun verbleibenden Zeit so schnell entscheiden sollte, nach welchen Kriterien sollte er eigentlich wählen?
Gruselfaktor des Kastells? Wahrscheinlichkeit des möglichen Todes? Erlösung des Todes? Angst des Irrglaubens? Angst vor Offenbarung? Nun ja, da ihm sowieso keine Lösung einfiel und er viel zu nervös war, entschied er sich zu einem Spielchen, wo wirklich nur der Zufall entscheiden konnte.
Aus der Tasche zog er eine Goldmünze, es war eine, die den Kopf König Rhobars dem II trug, diese Münzen waren hier ja sowieso das offizielle Zahlungsmittel doch was viel wichtiger war, auf der einen Seite war sein Antlitz, ein Querschnitt bis zur Brust und auf der anderen Seite war die Zahl eins zu sehen. Perfekt also.

Zahl und ich gehe zurück in den Kasten, Kopf und ich gehe zurück.

dachte er leise in den Gedanken und warf die Münze nach oben, sie flog und flog und dann wurde sie wieder von seiner Hand aufgefangen, die Hand gedreht und auf den linken Oberarm gelegt. Verdeckt blieb sie noch, verdeckt vom Handteller der rechten, leicht nervös zitterte diese, die Entscheidung schauernd abwartend. Aber das Ergebniss war bindend, es gab danach kein wenn und aber, wenn er schon einmal solche Spielchen spielte, dann sollte es auch kein Zurück mehr geben.
Die Hand ging langsam nach oben und sofort blitzte die stolze Eins auf, also Zahl....er würde in den Kasten zurückgehen, so sei es denn nun.

Der Schatten erhob sich, totaler Schmerz in seinen Hämorriden, er hatte wohl zu lange gesehen, jetzt machte sich ein Schmerz in ihnen breit, doch dies ließ nach der Zeit wieder nach und die ersten Schritte lockerten die Muskeln wieder auf, er verließ den Abhang und kehrte zurück zum mächtigen Eingangstor, dort brannten nun zwei kleine Fackeln, sie waren zwar nicht groß, doch dennoch boten sie genug Licht um das gesamte Tor zu beleuchten, die beiden Knochenmänner hingen dort wie eh und je und schienen sich zu langweilen, doch als er wieder näher kam und schlußendlich davor stand, sagten sie kein Wort. Auch als er wieder die eindeutige Handbewegung vollführte die zum Einlass bittete, kein Wort. Endweder die pennten, hatten keine Lust mit ihm zu reden oder er war schon so langweilig, dass es sich gar nicht lohnte.
Wenigstens gingen die Tore dann doch noch auf, was für ein Luxus, einmal hier rein kommen ohne die zwei Komiker zu ertragen, irgendwie schon fast wieder merkwürdig im negativen Sinne.
Die Eigangshalle lag nun vor ihm und eine Frage tat sich auf, musste er noch einmal was geben? Er war ein Geizhals, ein unverbesserlicher, den man niemals von seiner Gier nach Gold heilen konnte, er würde nicht alles tun und die Gier war auch harmlos, doch gewisse Dinge hatte er doch von seinem Vater geerbt, Gold regiert die Welt diesen Satz hatte er ihm immer wieder eingebläut, dabei war Gold doch so bedeutungslos für ihn, dieses ekelhafte, gelbe Metall, das wirklich nichts schönes hatte und doch hortete er es, wirklich seltsam.
Er wollte es nicht riskieren, die fünfzig Goldstücke taten ihm nicht weh, das hieß, weh schon, doch er nahm es lieber in Kauf als hier aufgrund von Respektlosigkeit irgendwelche Nachteile zu genießen.
Der Beutel verschwand wieder und er war um fünfzig Gold ärmer, doch dafür war er wieder hier, doch was machen? Meditate, so war der Name, ja er entsann sich noch immer, sie meinte, sie würde im Refektorium oder im Innenhof warten, da fiel ihm die Entscheidung leicht, denn der Innenhof war ihm hundert mal lieber als dieser komische Raum, in dem umheimliche Dinge geschahen.
Mittlerweile kannte er auch den Weg dorthin, doch als er da war, fand er auf den ersten Blick niemanden, auch auf den zweiten Blick der den ganzen Hof absuchte war niemand, also konnte er sich sicher sein, allein zu sein. Wieder war es die Esche, die ihn wie magisch anzog, in ihrer Nähe ließ er sich in einer dunklen Ecke nieder, in der er fast perfekt mit der dunklen Materie verschmolz, wieso war er eigentlich zurückgekehrt....
02.11.2003, 00:35 #141
meditate
Beiträge: 6.868

vor der tüt zum hof blieb sie kurz stehen. sie spürte ihn durch die tür hindurch. das war schon eine mekrwürdige begegnung.

leise öffnete sie die tür und sah den schatten auf der bank sofort.

"weißt du, dass das mein lieblingsplatz ist und dass sich da eigentlich nie jemand drauf setzt? meine kollegen haben zu viel respekt und den neuen wird das auch schnell erzählt.

nein, nein, bleib jetzt sitzen. es reicht, wenn du das beim nächsten mal beachtest. willst du mir jetzt sagen, was du dir hier im kastell erhoffst? ein magier willst du wohl nicht werden. aber dich treibt es wieder her, also gilt es ein problem zu lösen oder irre ich? achnein, ich irre mich eigentlich nie. jedenfalls in meinem zuhause nicht. hier wirkt die magie überall und ich kann dir ins herz sehen."

meditate stand vor dem dunklen mann und sah ihn aufmerksam an, als versuche sie, mit ihren blicken in ihn einzudringen.
02.11.2003, 00:49 #142
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Er erschrak als er die Frau sah, er hatte nicht mehr damit gerechnet sie noch mal wiederzusehen, wieso auch, doch sie war nun mal da, das war nicht mehr von der Hand zu weisen und sie wollte wissen, Wissen wollte er auch, doch nach dem wissen fragte er nicht, denn er hatte keine Fragen, noch nicht.
Das die Frau ihn nach etwas fragte, das war ihm fast klar, was sollte sie auch sonst tun, sich einfach nur hinsetzen oder einfach nur eine Aussage treffen, die keine Fragen offenbarte? Nein, das war unmöglich, sie hatte allerdings gut angefangen, ihr Lieblingsplatz, interessant, doch dann wurde sofort wieder gefragt, natürlich....
Was wollte er hier eigentlich? Langsam dämmerte es, momentan waren die Gedanken klar und rein, hatten keine Gedanken an den Tod verschenkt, man schenkte ihm ein paar Momente Ruhe vor allem anderen, so entsann er sich, dass er eigentlich nur hier her kam, weil er ja dieses komische Zeug analysieren und eventuell verkaufen wollte. Dieses Schlangengift, in Ampullenform, das war es ja eigentlich, eine ganz simple Sache, man musste fast lachen, wenn man es von einer neutralen Position aus betrachtete, nur wegen einer so simplen Sache so einen Aufwand zu machen, doch irgendwie hatte sich das Ganze in die falsche Richtung entwickelt, eigentlich fing es ja alles mit dem Dolch an...die Schwarzmagierin würde nun lachen und ihm kein Wort glauben, dass sah er nicht nur aus den Augen, auch an den zuvor getroffenden Aussagen, doch es war nun mal die Wahrheit.
Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, nicht weil er die Situation lustig empfand oder irgendetwas erwecken wollte, nein, es war nur die Banalität dieser verdammten Aussage und dem Gesicht, dass die Frau bald ziehen würde, da war er sich ziemlich sicher, so gefasst konnte niemand sein.

Ach ja, warum bin ich hier? Es geht um Schlangengift, hehe, tja wahnsinnig spannend, ich weiß schon....nur geht es nur darum, alles andere ist reiner Zufall, auch wenn ich mir diese Zufälle nicht erklären kann.
02.11.2003, 01:02 #143
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin streckte dem dunklen die hand entgegen.

"zeig mal her. ich werde es für dich analysieren. war es das, was dich zu uns geführt hat?"

die magierin nahm die phiole entgegen und hielt das fläschchen gegen ein fackellicht.

"ich weiß nicht, was es ist. das dauert. wenn es ein hochwirksames gift sein sollte, dann willst du sicher eine haltbare tinktur daraus haben. für den schwert oder pfeile?"

ihre neugier war geweckt. die farbe war ihr fremd und was ihr der dunkle erzählte, war auch sehr mysteriös.

"komm in sieben tagen wieder. dann werd ich wissen, was das ist und dir sagen, ob du es benutzen kannst oder besser nicht.

ich verabschiede mich jetzt und hier von dir. wir sehn uns dann wieder. vielleicht weißt du dann ja auch, was dich wirklich hierher geführt hat."

damit drehte sich die magierin um und verließ den einsamen fremden. sie würde sich so schnell wie möglich in ihr labor zurückziehen.
02.11.2003, 01:15 #144
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Doch begegnete er niemandem mehr, und da seine Kopfschmerzen nun schon ein wenig abgeklungen waren, dachte Rhodgar sich:

Zähne zusammen beissen, und ab ins Bett. Morgen schaut das schon wieder ganz anders aus.

So zog er sich in der Dämmerung in seine Unterkunft zurück.
Er lag noch eine ganze weile lang wach, doch konnte er keine vernünftigen Gedanken mehr fassen, zu erschöpft war er.

Wenn ich etwas hasse, dann ist es die Unfähigkeit, einschlafen zu können.

Still und leise vor sich hin murmelnd wünschte er abermals den Alkohol zu Beliar, und nach einiger Zeit fiel er doch noch in den lang ersehnten Schlaf.
02.11.2003, 01:33 #145
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Der Schatten schaute noch lange in die Richtung, wo meditate hingegangen war, dann kehrte er langsam wieder zurück, seine Gedanken waren wieder so, wie sie sein sollten und er dachte nicht lange nach, sondern kehrte dem Innenhof dem Rücken, eigentlich hätte er ja glücklich sein müssen, denn das was ihn hier hingetrieben hatte war nun passiert, doch er war nicht glücklich, es war vielleicht kein direkter Fehler zurück zukehren, doch war es auch nicht so, dass er etwas verpasst hätte, wenn er nicht die Zahl geworfen hätte, hier schien es wirklich nur geschäftlich zuzugehen, als die Frau den Namen Gift hörte, war sie fasziniert gewesen, so fasziniert, dass sie gleich gehen wollte, ein Abschied war es ihr noch wert, dann verschwand sie auch schon in dem düsteren Mauern des Kastells und er stand da, doch wahrscheinlich hatte er einfach zu viel von einer Schwarzmagiern erwartet, es hatte keinen Sinn noch länger zu bleiben, es hätte nur die Folge gehabt, dass er hier eine weitere, karge Nacht verbringen würde, zwar ein Abstieg bei Nacht gefährlich, doch er würde es wagen, hier hielt ihn nichts mehr, dass was ihn vielleicht noch interessiert hätte war nun erledigt, verschwunden, fort.

Donnernd glitten die Stiefel auf den Boden des Kastells und ließen die Geräusche wie ein Echo wiederhallen, wie er den Weg zurück zum Tor ging, es war ein leichtes hier in kürzester Zeit raus zu kommen, wenn man nicht gehindert wurde war es das sicherlich und er wurde nicht gehindert, nichts hielt ihn hier mehr. Es war komisch, er war nicht mal zwei Tage hier gewesen und doch empfand er es als eine Flucht, die er nun antrat, nicht aus Feigheit und auch nicht aus Angst, nein, das Gemäuer hatte hier nichts mit zu tun, es war nur die Sinnlosigkeit seiner Taten, alles was er tat war irgendwie haltlos, für ihn und andere nicht wichtig, unbedeutend....

Und so verließ er das Kastell, hörte noch, wie sich das Tor wieder schloss und einrastete, warf dann noch einen Blick zurück, wie es da lag, unter der leichten Beleuchtung und ging dann weiter, bis er den Abstieg erreicht hatte, den schmalen Pfad, der ihn wieder zurückbringen sollte.

Es war Nacht und es war windig, dennoch wagte er es und setzte den ersten Schritt, auf das noch viele folgen sollten, das geschah dann auch und er gelang ohne Probleme nach unten, es war wie verhext, die Abstiege fielen ihm immer so leicht, er hatte dabei nie Probleme, doch der Anstieg, er war jedesmal eine Herausforderung und ein Spiel auf Leben und Tod, gehen lassen wollte man ihn, aber hinauf sollte er es nicht schaffen, vielleicht war es besser, wenn er es tatsächlich nicht geschafft hätte...

Unten angekommen blieben ihm zwei Möglichkeiten, die eine war hier zu übernachten und die zweite war weiterzuziehen, eigentlich hatte er noch keine Anzeichen von Müdigkeit inne, doch die Vernunft siegte und die Tatsache, dass er nicht weiter bei Nacht herumirren wollte und so ließ er sich am Fuße seiner geliebten Innosstatue nieder um auf den kargen Boden einzuschlafen, was eine lange Zeitspanne brauchte aber schließlich doch gelang....und die Gedanken warteten schon begierig auf diesen Moment....
02.11.2003, 18:53 #146
Arctus
Beiträge: 531

Gemächlichen Schrittes spazierte Arctus durchs Kastell, genoss seine freie Zeit, die er nun zur genüge besaß. Irgendwie hatte er auch bis jetzt keine wirkliche Beschäftigung gefunden, die ihn wieder, wie kommts, beschäftigen würde. So verbrachte er den ganzen Tag damit seine Langeweile entweder dem Küchendämonen aufs Ohr zu drücken oder Gänge im Kastell entlang zu spazieren, die er davor noch nicht entlang spaziert war.
Doch irgendwie wollte die Langeweile nicht weichen, egal was er tat. Vielleicht lag es daran, dass er in seiner Ausbildung mit Don solch turbulente Zeiten gehabt hatte, in denen nicht einmal im entferntesten Sinne an Langeweile zu denken war, sozusagen ein Langeweilehoch entstanden war und nun, nach dem Hoch, folgte das Tief. Doch wünschte sich Arctus keines Wegs diese Zeiten wieder zurück. Es war wirklich verflixt das Ganze.
Langsam schloss sich der Kreis an Gängen, den er gegangen war und nun kam er wieder in die Eingangshalle, die er schon mehr als genug kannte. Das einzige, was ihm neu erschien war die Statue, die da so vollkommen unpassend neben den Pentagram stand.
Pentagram?
Das hatte er ganz vergessen. Er hatte doch zum Schluss seiner Prüfung die Teleportationsrune bekommen. Die hatte er noch gar nicht ausprobiert. Rätselnd betrachtete er das rote Pentagram...
02.11.2003, 18:54 #147
Aylen
Beiträge: 527

Völlig durchgefroren erreichte die junge Magierin endlich die Pforten des alten Kastells. Ihre Lippen waren blaugefroren, ihre Hände rissig und spröde und ihre Backen durchströmte die Röte. Mit zittrigen Fingern machte sie eine unmißverständliche Bewegung, dass sich das Tor doch endlich öffnen mochte und die bibbernde junge Frau einlassen sollte.
Was immer der Grund sein mochte, heute waren ihr die Skelette freundlich gesonnen und sie ließen gutmütig die beiden Torflanken auseinanderschwingen. Aylen dankte ihnen mit schwacher Stimme und trat eilig ein.

Die Wärme umfing sie mit sanften Fingern, als hinter ihr krachend die Torflügel wieder zuschwangen. Erleichtert und erschöpft zugleich schloß Aylen die Augen und ließ die Wärme in alle Körperteile dringen. Sie spürte, wie sie sich in ihrem Gesicht ausbreitete, die Nase noch röter werden ließ und die Ohren erhitzten. So langsam taute Aylen wieder auf. Wurde ja auch Zeit.

Sorgfältig ihre Finger streckend ging sie auf die vabun-Statue zu und betrachtete den alten steifen Kerl von allen Seiten. Er hatte sich nicht vom Fleck bewegt. Es musste doch sehr langweilig sein, dort zu stehen und in die Schale zu seinen Händen zu starren. Ob er viel eingenommen haben mochte? Die Gaben für das Kastell verschwanden schließlich alle auf wundersame Weise in den Tiefen der Schale. Nicht dass der vabun über all die Jahre hinweg einen kleinen Reichtum ansammelte und sich dann in einer stürmischen dunklen Nacht mit seiner Beute klammheimlich aus dem Staub machte.
Vorsichtig piekste sie ihm mit dem Zeigefinger in die Seite um sicherzugehen dass er auch wirklich noch versteinert war. Er zuckte kein bisschen, nicht mal ein Wimpernschlag tat sich. Sie konnte sich beruhigt wieder von ihm abwenden. Er würde morgen früh noch stehen.

Als sie die dunkle Eingangshalle durchquerte, fiel ihr ein Magier auf, der nachdenklich vor den Pentagramm stand. Was mochten die rötlich schimmernden Steine ihm sagen?
Sie trat leise an ihn heran, wissend dass er zusammenzucken würde, sobald sie zum Sprechen ansetzte. Doch vielleicht würde die Zuckung nebenbei noch den Staub von seiner Robe pusten, das war sicher lustig anzusehen.
Sie stand als nun hinter ihm und tippte ihm von hinten auf die Schulter.
"Ein schönes Pentagramm, wo führt es hin?", fragte sie neugierig und ihre Stimme klang ganz hohl in der großen Halle.
02.11.2003, 19:07 #148
Arctus
Beiträge: 531

Der kleine Anstubser auf seiner Schulter durchsties ihn wie ein Erdbeben und Arctus zuckte unweigerlich zusammen. Sein Gedachtes verfiel innerlich zu staub und er vergass das, was er grade getan hatte vollends. Mit bleichem Gesicht drehte sich der junge Magus um und musste seinen Blick etwas nach oben korrigieren.
Die Frau die ihn da so erschreckt hatte war nicht, wie er im ersten Moment dachte, diese Meditate, sonder jemand anderes, der ihn wohl noch voreingenommen entgegen sah.
„Ich habe keine Ahnung.“, fasste er wieder das Wort, „nur, dass diese Rune hier“, Arctus hielt der Frau die Teleportrune entgegen, „mich zu diesem Pentagram bringen kann.“
Verlegen kratzte er sich am Kopf. Der Don hätte ihm wirklich etwas übers Teleportieren erzählen können.
„und wer seit ihr?“, fragte der Magus, mussterte seine Gegenüber nun richtig und bemerkte, dass sie ebenfalls eine dunkle Robe trug, so wie es alle Magier des Zirkels taten, doch sprach er sie nicht drauf an. Zu viele Worte wollte er jetzt nicht verlieren.
02.11.2003, 19:21 #149
Aylen
Beiträge: 527


Begeistert nahm Aylen die große Staubwolke auf, welche sich von dem Umhang des Magiers löste, als dieser zusammenfuhr. Wirklich gelungen, besser hätte es nicht kommen können. Nun jedoch stieg ihr der uralte Staub in die Nase und kitzelte unangenehm in den Flügeln. Sie konnte es nicht mehr verhindern, unversehens musste sie niesen und der Laut wurde vielfach von den Wänden widergegeben. Schuldbewußt schaute sie sich um, doch es schien keinen Dämon aufgeweckt zu haben. Es mochte sein dass sie es schon gewohnt waren, schließlich gab es im Kastell Staub zur genüge. Nur ihre Nase hatte sich noch nicht daran gewöhnt.

Entschuldigend drehte sie sich wieder zu dem Magier herum, dessen Robe nun viel sauberer wirkte. Sie war versucht ihm auch noch ein paar letzte Staubkrümel von der blauen Robe zu wischen, unterließ es jedoch lieber angesichts der finsteren und verwirrten Gestalt des Magiers. Besonders fasziniert starrte sie in seine Augen, deren Ränder blutunterlaufen waren und recht tief im Schädel saßen. Seine Statur war auch nicht gerade die größte, dafür erschien er noch sehr jung. Er wirkte knochig und dürr und Aylen meinte etwas Blut an seinen Lippen erhaschen zu können. Ein furchterregendes Wesen, wäre es ihr nicht im Kastell begegnet, wo dies normal erschien. Sie lächelte und streckte ihm ihre kalte Hand hin.

"Aylen ist mein Name. Und welcher ist der eurige?"
02.11.2003, 19:38 #150
Arctus
Beiträge: 531


‚Aylen also’, fuhr es Arctus durch den Kopf, sah sie noch einmal musternd an. ‚Und wieso spricht sie mich an? Irgendwas stimmt hier nicht.’
Das abschätzende Mustern konnte ihr gar nicht entgangen sein und nur ungern sprach er weiter mit der Fremden. „Ich heiße Arctus.“, fasste er die Antwort kurz und knapp zusammen. Was wollte sie von ihm.
Verwundert beobachtete der Junge, wie diese Aylen versuchte ihm den Staub von der Schwarzmagierrobe zu klopfen. Schnell hüpfte er einen Schritt zurück, war ihm das ganze nicht sehr geheur. Erst jetzt bemerkte er, dass der stetige Windzug, der in der Eingangshalle seinen Weg gefunden hatte, ihn frösteln lies.
„Lasst uns woanders weiterplauschen!“, schlug Arctus vor, „ihr seht nicht grade so aus, als hätte ihr die Wärme mit Löffeln gegessen.“
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