World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX # 23 |
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21.11.2003, 21:34 | #376 | ||||||||
Aylen Beiträge: 527 |
Stille kehrte ein, als Aylen an einem weiteren Abend im Schatten des Übungsraumes stand und die Augen schloss. Sie hatte keine Rune, sie hatte keine Erfahrung, doch sie hatte einen großen Willen. Sie wollte endlich das schaffen, was ihr schon seit Tagen im Kopf herumspukte und keinen Ausgang gefunden hatte: die untote Blutfliege. Dutzende Male hatte sie sich die Zeilen in dem alten Magiebuch durchgelesen, in denen die Beschwörungsformel dieses untoten Wesens geschrieben stand. Es waren alte Worte, unbekannte Worte einer anderen Sprache, die Aylen fremd war. Doch sie bewirkten das Unmögliche, die Herbeirufung eines Wesens aus einer anderen Welt. Wenn man sie denn richtig sprach. Ihre Finger zitterten leicht, als sie zum ersten Wort ansetzte. Immer wieder hatte sie sich in der Nacht zuvor diese Zeilen durchgelesen, sie in ihrem Gedächtnis verankert, um sie heute wieder hervorzuholen. Sie mussten ein Teil von ihr werden, diese Worte der fremden Sprache. Sie musste sofort auf ihren Wortlaut kommen, wann immer sie sich in Gefahr befand. Vergaß sie auch nur eines von ihnen, war der Spruch verloren. Ihre Lippen öffneten sich leicht. Zaghaft bewegte sie die Zunge und wußte nicht ob sie jetzt beginnen sollte oder nicht. Doch sie konnte nicht ewig so herumstehen, daher beschloß sie jetzt mit der Beschwörung zu beginnen. Einmal war immer das erste Mal. Leise Worte kamen über ihre geöffneten Lippen, unverständlich für jeden Aussenstehenden. Ein Gemurmel aus fremden Silben entstand und ihre eintönige Stimme wurde lauter, je näher sie seinem Ende kam. Doch plötzlich stockte sie, der Redefluß wurde unterbrochen und die Panik stieg in ihr auf. Wie ging es noch weiter? Wie waren die Worte, welche sie jetzt benötigte? Da kamen sie wieder, genauso schnell wie sie ihr entfallen waren. Eilig sprach Aylen weiter und das Zittern ihrer Finger ließ wieder ein wenig nach. Gleich darauf verstummte sie wieder, am Ende der Formel angekommen. Ein Klappern verriet, dass ihre Worte Wirkung gezeigt hatten. Vorsichtig öffnete die junge Magierin die Augen, um das prachtvolle Wesen zu bestaunen, das sie hervorgebracht hatte. Die Ähnlichkeiten mit einer Blutfliege waren wirklich erstaunlich, wenn man den krummen Rücken und die abstehenden Rippen mal außer Acht ließ. Auch der gebogene Schwanz und die langen Hasenohren sollte man ignorieren, wenn man die wahre Pracht einer unzweifelhaften Blutfliege erkennen wollte: Das Summen. Aylen stieß einen Schrei aus. Ihr erster Versuch war gründlich daneben gegangen. Sie hätte doch besser vorher nochmal im Buch nachschlagen sollen, wie der genaue Wortlaut war. Sie musste sich irgendwo vertan haben. Nur, wie bekam sie das mißlungene Stück jetzt wieder weg, bevor es einer der anderen Magier sah? Die Blamage wäre unermesslich gewesen. Sie sah nur einen Ausweg. Kreischend zog sie ihre Klinge hervor und begann auf das untote Wesen einzuschlagen. Wütendes Surren erfüllte den Raum und der verkümmerte Knochenhaufen hüpfte bedrohlich auf und nieder. Schließlich kam sie herangeschwebt und begann mit ihrem knochigen Ringelschwänzchen nach Aylen zu stechen. Die Schwarzmagierin wehrte sich heftigst, hatte jedoch den Hieben dieses Mißgebildes von einer Blutfliege nichts groß entgegenzusetzen. Schließlich beschloß sie spontan die Flucht. Schreiend rannte sie aus dem Übungsraum und durchquerte die große Eingangshalle. Das Surren der beschworenen Kreatur hallte an den hohen Wänden vielfach wider. Wieso hatte ihr keiner gesagt, dass sich beschworene Kreaturen gegen einen richteten, wenn man sie angriff? Oder hatte sie diese Zeile der Vorsichtsmaßname einfach nur überlesen? Der Verdacht lag nahe. Doch im Augenblick beschäftigten sie andere Gedanken. Das Entsetzen im Gesicht, rannte sie weiter durch die dunklen Gänge des Kastells, die mißratene Blutfliege dicht auf den Fersen. |
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21.11.2003, 22:20 | #377 | ||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Die Fee blickte Amydala mit wachsamen Augen an, als sie kurz tief durchatmete und dann aus ihrer steifen Haltung heraustrat sich wieder zu Amydala begab und sich zu ihrer Größe herunterbeugte, sodass sie dem Mädchen fast unheimlich von Gesicht zu Gesicht blickte, ihr eisiger Atem entgegenhauchte, während ihre Augen das seltsame Feuer innehielten. „Die Zukunft ist für uns in vielen Dingen ungewiss. Aber ich denke es wird uns mehr erwarten.“ „Wenn nur ich diese Veränderungen vernehme wird es nicht lange dauern, bis ich hinter diesem Phänomen dahinter kommen werde. Entweder ich werde dieses verändern können - oder es mich. Ich fürchte etwas hat sich Verändert. Entweder das Kastell – oder ich.“ Sie erhob sich wieder und drückte nun das Buch fester an sich, als wollte sie es vor allem in Schutz nehmen. Schweigend starrte sie einen Moment die Magierin an, die sich überraschenderweise nicht mehr naiv anhörte, als man es sonst bei ihr annahm. Es klang erwachsener, reifer und für einen Moment konnte die Fee sogar in dem Mädchen eine wahrhaft erwachsene Frau ansehen. Xalvina nickte kurz und schaute gen Decke. „Dunkle Wolken am Horizont, sie quellen sich auf und verdunkeln das Land. Und im Verborgenen erhebt sich ein neuer Feind… Die Monster haben begonnen die Menschen anzugreifen, Amydala.“ Wieder blickte die Dämonenbeschwörerin Amydala an, welche noch immer neben dem Tisch stand und sie fragend anblickte. Doch Xalvina hielt es für Besser diese Geschichte nicht weiter zu vertiefen sondern das Mädchen vielleicht mit anderen Dingen abzulenken, da es eigentlich ihre Probleme waren, mit denen sie kämpfen zu hatte. „Ich habe das Buch in der Bibliothek gefunden, doch ist es anders als die anderen Bücher welche ich bisher in ihr gesehen oder gelesen habe. Es war verschlossen und mit dicken Eisenbändern verriegelt worden, als wollte man nicht, dass das Buch geöffnet werden sollte. Doch das Buch scheint kein Buch wie jedes andere zu sein, es ist mit einer seltsamen magischen Aura umgeben und ich bin sicher, dass es seine Gründe gibt. Mit ihren scharfen Fingernägeln strich sie erneut über den zerfetzten Ledereinband und über die immer noch hell Silber leuchtenden Schlangen, fasziniert über das Geheimnis und doch gleichzeitig misstrauisch über die Ungewissheiten mit denen sie dem Buch gegenüber stand. Etwas liegt auf dem Buch. Eigenwillig zeigt es niemanden seine Schrift, nur leeres Buchpergament. Aber ich habe sie gesehen – Zeichen welche so fremdartig und in einem Muster angelegt sind, als würde ich auf eine Schriftsprache einer übernatürlichen Art herabblicken. Aber nicht mal ich weiß, was es bedeutet.“ |
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22.11.2003, 11:07 | #378 | ||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Lange hatte er dort gesessen, hinausgestarrt... mit leeren Augen ins Nichts geblickt... Seinen Gedanken freies Geleit fürs unmögliche gegeben... gab sich hin dem wohligen berauschenden Gefühl seiner eigenen Sinne nicht mehr vollkommener Herr zu sein... Saß dort... und überlegte nur noch... Wo waren sie alle?? Seid seinem erneuten Kampf um die Vorherrschaft seines eigenen Körpers mit seinem Vater der da irgendwo in den unerfindlichen Tiefen seiner Seele hauste und nur auf einen Moment der Schwäche wartete?? Oder war es gar kein Kampf, sondern nur der Versuch einer guten Symbiose? Der Versuch ihm Kraft zu schenken und ihn zuunterstützen?? Nach einiger Zeit verschwammen solche Gedanken in einem großen tiefschwarzen See aus nichts... einer klebrigen Masse aus der sich kaum ein Gedanke hochkämpfen konnte... Wie lange er nun in diesem Zustand dort saß wusste er nicht... wollte es vielleicht gar nicht wissen... Er konnte ein Bad vertragen... Es hatte also doch ein Gedanke es geschafft in sein Bewusstsein zu dringen... Alsdann machte er sich auf den Weg, ein schön heißes Bad mit anschließendem Sprung ins Eiswasser würde ihm gut tun, vielleicht würde er ja sogar wieder er selbst sein... Diese Wände... und Skulpturen... und Gemälde... und ... Rums! Oh verdammt!!! Seine gerade noch in ansätzen vorhandene Wahrnehmungsfähigkeit hatte sich voll und ganz auf die Wände zu seiner linken fixiert, dumm nur dass der Gang in dem er sich befand nach rechts abbog und er in vollem Lauf gegen die Mauer vor sich rannte... Ich glaube es ist besser wenn ich wirklich möglichst schnell wieder zu bewusstsein komme... Das ist ja unerträglich!! Meiner NICHT würdig!! Im gehen schlug er sich selbst mehrfach mit der flachen Hand ins Gesicht, wie hatte er sich so gehen lassen können?? Endlich, Stunden später wie es ihm erschien, fand er nun die heißen Bäder in den Kellern des Kastells... So schnell es sein Zustand zu ließ war er entkleidet und in eines der Becken gestiegen... Jetzt bloß nicht einschlafen... Doch ehe er sich versah fand er sich mit brennenden Lungen in seinem Zimmer wieder, ein Dämon schwebte neben ihm um ihn seines Zustandes zu belehren. Eine wohl frevelhafte Tat die ihr da begangen habt Meister!! In eurem berauschten und noch dazu müden Zustand in ein heißes Bad zu steigen das eurem eh schon geschwächten Kreislauf noch den Rest gab. Ihr müsst euch nun ausruhen... Solch Sätze donnerten in seinem onehin schon dröhnenden Kopf und ließen ihn dank des Weines gewaltige Schmerzen empfinden... es war wohl wirklich das beste sich ein wenig aus zu ruhen... Vielleicht würde er ja schon bald wieder einen der ihm bekannten Bewohner dieses Ehrwürdigen Hauses antreffen, er hatte sie schon lange nicht mehr gesehen... zu lange... |
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22.11.2003, 17:06 | #379 | ||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rhodgar hatte nach einer traumlosen Nacht fast den gesamten Tag wieder einmal damit zugebracht, seine Bücher zu studieren, immer hungriger nach Wissen stöbernd, fast schon wie ein Bluthund, der Beute gewittert hat. Jedoch hatte es ihn nicht in der Bibliothek gehalten, wie schon am Tag zuvor hatte er keine große Lust verspürt, sich den ganzen Tag lang in den allten Hallen der Weisheit und der Vernunft aufzuhalten. So hatte er sich einige Bücher zusammengepackt, und mit der Erlaubnis des Dämons, der ihn auch schon am Tag zuvor hindern wollte, die Bücher aus der Bibliothek zu entfernen, hatte er sich, beladen mit dem gebündelten Wissen, auf gemacht, um sich auf der Wiese vor dem Kastell ein gemütliches Plätzchen unter einem schattenspendenden Baum zu suchen, wo er den Rest des Tages seine Zeit damit verbringen konnte, das Wissen in sich aufzusaugen. Nun war es bereits Abend geworden, und Rhodgar fröstelte. Wenn die Lehrlingsroben einen Nachteil hatten, dann war es die Tatsache, dass sie nicht besonders warm waren. Vielleicht ließe sich das ja ändern, dachte er sich, vielleicht konnte er ja einen Dämonen bitten, seine Robe zu füttern. Rhodgar stand auf, für heute hatte er genug gelernt. Er fragte sich, wie lange er wohl noch brauchen würde, bis er als würdig befunden werden würde, und vom Lehrling in den Rang eines Magiers aufsteigen konnte. Er stellte sich vor, wie es wäre, eine Schattenflamme, er hatte von diesem Zauber gelesen, in seiner Hand entstehen zu lassen, wie es sich wohl anfühlen musste. Verträumt schritt er zurück in Richtung Kastell, und als er am Tor ankam, machten die beiden Skelette keine Anstalten, ihm den Zutritt zu verweigern, was Rhodgar doch ein wenig wunderte. Ihm war bisher immer so gewesen, als könnten ihn die beiden knöchernen Gefährten nicht leiden, immer wieder hatten sie sich über ihn lustig gemacht. Und doch hatte er es ihnen gezeigt, er war aufgenommen worden. Als er die Eingangshalle durchquerte, kam ihm plötzlich ein Gedanke. Erst heute hatte e noch von den verschiedenen Räumlichkeiten des Kastells gelesen, und auch eine Beschreibung, wo sich die einzelnen Räume befanden hatte er vorgefunden. So hatte er zum Beispiel gelesen, dass sich direkt hinter der Eingangshalle, neben dem Refektorium die Küche befand, was für ihn eigentlich schon von vornerein klar gewesen sein musste, denn er konnte sich kaum vorstellen, dass die Dämonen sich zusätzliche Arbeit machen würden, indem sie das Essen aus der Küche über eine weite Entfernung ins Refektorium bringen würde. Nun hatte er jedoch die Küche noch nie gesehen, und wollte sich endlich einmal ein Bild davon machen, woher denn all das köstliche Essen, das er tagtäglich verzehrte, denn überhaupt kam. So schritt er auf die Tür zu, öffnete sie und trat in einen großen Raum. Der Duft von gebratenem Fleisch und anderen Köstlichkeiten lag in der Luft, und mit jedem Atemzug sog Rhodgar ihn mit geschlossenen Augen ein. Herrlich, das war einfach nur herrlich. Er öffnete seine Augen wieder, und was er zu sehen bekam, war wieder eine der Sachen, die ihn im Kastell so faszinierten. Es gab hier eine Menge geräte, deren Zweck Rhodgar unbekannt war, jedoch musste man nicht sonderlich klug sein, um zu wissen, dass man normalerweise viele viele Leute hätte einstellen müssen, um soviele Arbeiten auf einmal zu bewerkstelligen. Doch normal war im Kastell eben gar nichts, Rhodgar blickte erstaunt und mit offenem Mund auf die Besen, die sich ohne eine führende Hand über den Boden schwangen, auf die Messer, die Kartoffeln und ähnliches Gemüse wie von Geisterhand benutzt schälten, und zuletzt auf die großen Rührbesen die verschiedene Massen kräftig durchmischten. Doch zu allerletzt fiel sein Blick auf eine junge Frau. Sie stand sehr nahe an einer der Herdplatten, auf der scheinbar eine Suppe in einem großen Topf leise vor sich hin köchelte. Die Wärme, die davon ausging, musste beträchtlich sein, denn nach langen Momenten des betrachtens bemerkte Rhodgar, wie sich kleine Schweissperlen in der Gegend um ihren Bauchnebel bildeten, sich schließlich zu einem winzigen Tropfen zusammenfügten, und langsam ihre schimmernde Haut hinunterliefen. Die Robe der Frau, die offensichtlicherweise eine Magierin der dunklen Mächte sein musste, war etwas überhalb des Nabels nicht mehr vorhanden, das hieß, ihr Bauch lag vollkommen offen. Noch dazu hatte sie unten nicht die Länge, die Rhodgars Lehrlingsrobe maß... Rhodgar hatte selten zuvor etwas schöneres gesehen. |
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23.11.2003, 01:13 | #380 | ||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Die Mauern des Kastells waren nun nicht mehr weit, die Wanderung des Schwarzmagiers über die halbe Insel annähernd beendet. Horaxedus' Herz begann wieder, zu schlagen. Die tumbe Seelenlosigkeit schien zu Ende gegangen. Irgendetwas hatte Besitz von seinem Bewusstsein ergriffen. Er war nicht er selbst gewesen. Doch dieser Zustand schien nun beendet. Leise näherte sich der Glasmacher der kleinen Wiese vor seiner düsteren Heimstatt. Ein vertrauter, warmer Schauer überkam ihn. Jeder Tag fern des kastells war eine Prüfung, die es zu bestehen galt, doch eine jede Ankunft war ein innerlicher Grund zum feiern. Wie befreit schritt Horaxedus auf das Tor zu, losgelöst von einer Last, die er nicht verstehen konnte. Wer war in ihm gewesen, hatte seine Gedanken und Sprache gelenkt? Ein letztes Mal, bevor der Magier das geliebte Gemäuer zu betreten gedachte, wandte er sich um. Doch was war das? Die Magd mit der Kapuze!! Sie war ihm tatsächlich gefolgt. In ihren Händen hielt sie den rohen Stamm einer jungen Buche, die sie unter unglaublichen Anstrengungen von der Stadt bis hierher geschleift haben musste. "Seid ihr wahnsinnig, Weib? Wieso folgt Ihr mir?" |
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23.11.2003, 01:38 | #381 | ||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Sie hatte es ja geahnt. Einem Zombi gleich hatte der Magier Renata durch den Wald geführt, schnell mit seinen langen Beinen, ohne sich ein einziges Mal umzusehen. Es hatte sie viel Mühe und Kraft gekostet, das Bäumchen, das immer noch große Teile seiner Krone hatte, einem riesigen Reisigbesen gleich hinter sich her zu ziehen und dabei Schritt zu halten. Laub und allerlei Unrat hatte sich in dem Geäst verfangen und die Last immer größer werden lassen. Sie mussten fürwahr eine merkwürdige Prozession abgegeben haben, wie sie dort selbdritt - der Magus, Renata und das Bäumchen - den Waldweg fegten. Als sie das dunke Kastell erreichten, schien der Bann vom Magier HoraXeduS abzufallen. Nicht, dass seine Worte sich durch besondere Herzlichkeit auszeichneten, seine Stimme war es, die hier - im Gegensatz zu ihrem Abmarsch - einen natürlichen Klang hatte. "Seltsamer doch hochwerter Magus, Ihr wart es doch, der mich zum Folgen aufforderte. Denkt ihr wirklich, ich würde Euch aus freien Stücken nachgelaufen sein?" |
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23.11.2003, 02:02 | #382 | ||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Eine Frau mit einem Baum im Schlepptau. Fürwahr seltsam genug, am Kastell der Schwarzmagier aufzutauchen. Hier gab es genug von ihrer Sorte. Menschen, die andernorts für verrückt oder gar gemeingefährlich gehalten würden: Massenmördermagier, Bäumchenmeuchler und solche wie olirie oder Don-Esteban. Aber hatte Horaxedus die fremde wirklich darum gebeten, hier zu sein? Verlegen blickte der Magier zu Boden und scharrte, sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen, willkürlich mit dem rechten Fuß Kreise in den Boden. Wie vergesslich war er geworden? War es an der Zeit für einen langen, ausgedehnten Schlaf im Kreise seiner friedlich summenden Fliegen? Nun, da die Frau ohne Namen schon mal da war, konnte er sie auch auf eine Mahlzeit einladen. Es war ja nicht nötig, sich mit ihr zu unterhalten. Sicher war sie eine hartnäckige Persönlichkeit, sonst hätte sie nicht dieses Bäumchen mit sich herumgetragen. Hauptsache, sie war nicht aufgelegt, ihm beim Essen mit irgendetwas Unwichtigem in den Ohren zu liegen. Ihrer Meinung zu irgendetwas, beispielsweise. "Ihr seht hungrig aus. Legt die Buche dort ab und folgt mir, wenn Ihr mögt." Horaxedus bemühte sich, mit seinem Körper die Skelette am Eingangstor zu verdecken, um den Gast nicht unnötig zu verwirren. Doch als die Pforte knarrend aufschwang, vermochte er natürlich nur eines von beiden zu verdecken. Renas Blick war prüfend, doch anders als erwartet, lief sie nicht hysterisch vondannen. Interessiert folgte sie stattdessen dem Magier in die Eingangshalle des alten Kastells. |
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23.11.2003, 02:14 | #383 | ||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Seltsam. Arctus fühlte sich besser. Hatte er wirklich die Umklammerung der Grippe von sich gebracht oder war es nur das Heilmittel, dass ihm die Magierin gegeben hatte? Verwundert sah der Junge an sich herab, betrachtete seine kleinen Zehen, die am Bettdeckenende herausschauten und sich etwas bewegten. „Was denkt ihr?“, fragte der Magus, „können wir wieder aufstehen?“ Natürlich wackelten die Zehen vor Freude, denn sie hatten sich seit langer Zeit nicht mehr bewegt, nicht mehr die Last des Körpers auf sich gespürt. Doch konnten sie wirklich noch ihren Teil zur Balance beitragen? Arctus würde es merken. Sanft streifte er die Decke ab und setze sich, berührte nur mit äusserster Vorsicht den Boden, als wäre es kaltes Wasser in das er seine Füße tauchen würde. „Nun denn, dann wollen wir mal.“ Behutsam ließ er mehr und mehr Gewicht auf seine Füße und siehe da, sie hielten. Wäre auch schlimm gewesen wenn nicht. Nun mit dem Selbstbewusstsein eines Kindes am Anschlag, streifte sich Arctus seine Robe über und zog sich ein paar gefütterte Schuhe an, ja das Kastell ließ nichts an Wünschen offen. Sogleich stürmte er gradezu aus seinem Zimmer, ließ sich geschwind auf das Geländer Plumpsen, dass die Treppen hinunterführte und rutschte hinunter, um im Erdgeschoss schliesslich noch etwas auf dem glatten Boden entlang zurutschen. Solche Stoffschuhe waren wirklich fantastisch. Seinen polternden Magen hatte Arctus schon lange bemerkt, weshalb das Refektorium gar nicht weit entfernt lag. Voller Elan ließ er sich dort auf einen Stuhl plumpsen und bestellte sich erst einmal eine Tomatensuppe, man muß ja langsam anfangen. Freudig umspielten die Hände des Jungen das Besteck. Er war wieder gesund und bereit für neue Taten. |
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23.11.2003, 02:26 | #384 | ||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Die hinter dem Tor liegende Halle war beeindruckend. Renata fragte sich, was es wohl mit dem Pentagramm auf dem Boden der Halle auf sich haben mochte. Auch stand dort eine recht....ungewöhnliche Statue aus einem fremd anmutendem Material. War das Stein? Sie folgte HoraXeduS, der die Halle schnell diagonal durchquerte. Sie fühlte sich ein bisschen wie ein Hündchen, das seinem Herrchen nachläuft. Aber das störte im Moment nicht, es gab in diesen Mauern viel zu sehen. Nach der Halle noch ein paar Schritte durch einen Gang mit hohem Gewölbe, dann bog der Magier rechts durch eine Tür ab. Sie standen in einem Saal, mit Tischen und Stühlen bestückt. An einigen Tischen aßen meist in scharze Roben gekleidete Menschen, Magier. |
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23.11.2003, 02:49 | #385 | ||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Ein Tisch in einer der hinteren Ecken war schnell aufgesucht. Wenig erstaunlich, dass sich um diese Tagesnachtzeit noch weitere Magier hier aufhielten, ihre von Wissbegierde und Magie geleerten Mägen zu füllen. "Denkt Euch, was Ihr mögt und es wird Euch aufgetan" murmelte Horaxedus seiner Begleiterin zu, während er sich mühte, den wallenden Stoff seiner Robe neben seinem Stuhl zu platzieren, damit er ihn beim Sitzen nicht zerzause. Die Begleiterin wählte den Platz gegenüber. Etwas mißtrauisch liess sie sich auf ihrem Stuhl nieder und blickte sich um, während ein Dämon sich auf den Tisch der beiden Neuankömmlinge zu bewegte. Was war es, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte? Offenbar der Magier am Nebentisch. Horaxedus machte sich die Mühe, sich dem Gesinnungsgenossen, der sie nicht weiter zu beachten schien, zuzuwenden. Oh nein. "Schneewittchen!" |
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23.11.2003, 03:31 | #386 | ||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Arctus hatte erst versucht sein Gesicht hinter seiner Hand zu verbergen, als er den Klos von einem Magier ins Refektorium stampfen sah, doch das half nicht um sich vor seinen Blicken zu retten. Beliar meinte es heute nicht gut mit ihm, sprach ihn das Magiergesindel auch noch an. „Schönen Abend. Waren wir wieder einmal in dem feinen Etablisment am Khorinischen Hafen? Wieviel hat es denn die Kasse des Kastels gekostet?“, entgegnete Arctus frech, schlürfte gleich noch etwas lauter seine Tomatensuppe weiter. Da wurde man wieder gesund, erfreute sich des Lebens und dann DAS. Aus finstren Augen sag er noch das Mädchen , nein eher die Frau an, die sich ebenfalls niedergelassen hatte, etwas unsicher. Sie schien das erste mal im Kastell zu sein. „Die Dämonen verursachen immer so viel Schmerzen im Kopf. Nach einer Weile gewöhnt ihr euch dran.“, warf er noch ein, um ihr etwas ‚Mut’ zumachen. |
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23.11.2003, 04:08 | #387 | ||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Nett. Demnach herrschte auch in so heiligen Hallen ein recht unheiliges und normales Miteinander. Der am Nachbartisch sitzende Junge hielt dem älteren Magier eine erstaunliche Respektlosigkeit entgegen. Aber was meinten die beiden mit “Denken was Ihr mögt” und “Kopfschmerzen”? Was mochte sie denn? Äpfel? Oder Haferbrei? Oder lieber Kuchen? Nein, Erdbeeren, Erdbeeren zu dieser Jahreszeit, was für ein Unsinn. Dann.....eben äh,......Eier, zu einem lockeren Rührei geschlagen, dazu......Weiter kam sie nicht, Alle gedachten - wenn auch wieder verworfenen - Gerichte tauchten urplötzlich vor ihr auf. Ihr Begleiter hatte offensichtlich an etwas Gebratenes gedacht. Geflügel, dem Duft nach. Er griff sofort herzhaft zu, nicht den Eindruck machend, als wolle er jetzt angesprochen werden. Etwas ratlos schaute sie sich auf dem Tisch vor ihr mit all den aufgebauten Tellern, Schalen und Obstkörbchen um. Und da war es. Das was der Junge gemeint hatte. Die Schmerzen, die sich zu Worten formten. Worte in ihrem Schädel “ALLES WAS GEWÜNSCHT WAR”. Diese Schmerzen waren stark genug, Übelkeit zu erregen. Sie versuchte, schnell an etwas anderes zu denken. Kein Essen. Kein Essen, Keine Wünsche. Der Schmerz ließ nach. Langsam. Daran sollte man sich gewöhnen? |
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23.11.2003, 13:40 | #388 | ||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Vor dem Tor des Kastells stehend, betrachtete Renate versonnen das in der Nacht dort zurückgelassene Bäumchen. Was für eine bizarre Geschichte. Ein Stück Holz hatte sie hierher geführt. Und wie es so dalag, das Bäumchen: geschunden, entwurzelt und verbrannt, Schmutz und Unrat in den gebrochenen Zweigen, überkam sie tatsächlich so eine Art Mitleid mit diesem toten Ding. Und eine Art Vorahnung. Das Schicksal dieses so perfekt gewachsenen Pflänzchens war noch nicht besiegelt. Es konnte nicht einfach als Müll enden. Und dann war da noch was: sie fühlte sich beobachtet. Aber außer den beiden im Torbogen hängenden Skeletten war nichts und niemand in der Nähe. |
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23.11.2003, 14:03 | #389 | ||||||||
Amydala Beiträge: 152 |
Amydala sah die Fee nachdenklich an. "Ja dies wird eine harte Prüfung werden ich spüre es. erst jetzt bemerkte Amydala wie nah sie an einer typischen Küchenhitzequellen stand und davon schwitzte. Dann bemerkte sie auch einen anderen Mann der gerade in die Küche getreten war und sie unentwegt anstarrte. Die Magierin versuchte das weitgehenst zu ignorieren und sah Xalvina weiterhin an. "Meinst du das Buch könnte etwas mit dieser ganzen Sache zu tun haben? Ich meine vielleicht gibt dir das Buch einen Hinweis wenn die Zeit reif ist. " Amydala sah wieder schüchtern rüber zu dem anderen Mann der sie immernoch ansah sie spürte seine geifenden Blicke auf ihrem Körper. Wenn blicke ausziehen könnten... Ihr reichte es und sie ging zu dem Mann. "Hallo? Warum starrt ihr mich so an?" |
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23.11.2003, 14:36 | #390 | ||||||||
sphero Beiträge: 3.402 |
Das Aufwärmen verlangte wenig Zeit von den beiden und bald darauf unternahmen sie einen kleinen Ausdauerlauf zu dem bekannten gleichen Wäldchen. Sebastian fiel es nun schon deutlich leichter, mit Zavalon mitzuhalten. Seine täglichen Läufe machten sich bezahlt. Die Skelette machten ohne einen Mucks zu erwähnen, die Klostertore auf und sogleich hinter Zavalon und Sebastian wieder zu. Bald darauf standen sie wieder an dem umgefallenen Baumstamm. Der hohe Novize atmete tief ein und wieder aus. >>Kann es losgehen?<<, fragte der Schwarzmagier zu Sebastian. >>Aber immer doch, Meister<<, entgegnete er ihm, während er seinen Kampfstab herausholte. >>Nun, dann zeig einmal, was du gelernt hast mein Schüler.<< Ohne das Sebastian noch etwas sagte, fing er gleich an, die Kombinationen, die er so mühsam gelernt hatte, zu vollführen. >>Nicht schlecht, Schüler! Ich bin überrascht, du schwingst schon so elegant wie ein Meister. Das ist bei dem Stabkampf mit das wichtigste, die Lockerheit. Bist du Verkrampft, brauchst du gar nicht erst anfangen, das bringt nichts. Ebenso darfst du dich nicht von deinem Hass führen lassen, das sollst du dir immer vor Augen halten.<<, sprach der Schwarzmagier weiße weiter. Sebastian gab ihm ein verständliches nicken, während er seine letzten Worte noch einmal überdachte. Jetzt zog auch Zavalon seinen Stab. >>Los, greif mich an!<<, sagte er herausfordernd. Sebastian stutzte erst, bis er schließlich seinen Stab fest anpackte und auf Zavalon zuschritt. Er schlug mit aller Krampft zu, sein Meister wehrte ihn leicht ab. Wieder ein Schlag von rechts oben, nach links unten, abgewehrt. Stich nach vorne, abgewehrt. Das Kampfgeschehen wurde immer schneller, immer schneller Schläge fuhr es aus Sebastian heraus, doch wie er auch zuschlug, Zavalon wehrte sie gekonnt ab, ohne sich dabei großartig zu bewegen. Eine Wendung des Meisters, anschließend eine Rolle. Sebastian wusste nicht wie ihm geschah, Zavalon stand hinter ihm, seinen Stab hielt er dicht, an Sebastians Kopf heran. Der hohe Novize schaute nach rechts, ohne dabei den Kopf zu bewegen. Ganz und gar war er der Starre verfallen, wie hatte das sein Meister nur geschafft, aber bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen konnte, antwortete auch schon sein Mentor: >>Nun, das wirst du auch einmal beherrschen! Aber für den Anfang warst du schon gar nicht mal so schlecht.<< Er nahm seinen Stab von Sebastian weg und steckte ihn sich auf den Rücken. >>Du musst noch beweglicher im Kampf werden. Du standest fast nur auf einer Stelle. So kann man leicht deine Schritte vorhersehen.<<, >>Ich verstehe Meister!<<, entgegnete Sebastian ihm keuchend entgegen. |
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23.11.2003, 14:48 | #391 | ||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die weiche Stimme der Magierin ließ ihn aus seinen träumen erwachen. Verschreckt blickte er zunächst ein paar Sekunden in ihre tiefbrauenen Augen, die ihn sehr an seine eigenen erinnerten, dann aber wurde er rot und blickte betreten zu Boden. Ich... ich... es es tut mir leid, ich wollte nicht... Er fand keine Worte, um sein Fehlverhalten in irgendeinster Weise zu entschuldigen, und stammelte beim sprechen sosehr, dass sich der Gesichtsausdruck der Fremden mit einem mal drastisch veränderte. Hatte sie doch erst eine ärgerliche Miene aufgesetzt, so spiegelte sich nun in ihrem Gesicht Belustigung wieder. Rhodgar schaute nun auf, und als er das freundlich lächelnde Gesicht sah, versuchte er, aus seinen tiefsten Teifen ebenfalls ein Lächeln hervorzubringen, was ihm jedoch nicht sonderlich gelang. Stattdessen leif sein Kopf immer weiter rot an, bis er schließlich doch wieder einige Worte sprach. Ich... bitte vergebt mir, geschätzte Magierin, ich hätte mir nie anmaßen dürfen, euch anzuschauen, ich... Wieder wusste er nicht so recht, was er noch hinzufügen konnte, also wartete er mit gesenktem Blick auf ein Wort der Schönheit. |
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23.11.2003, 15:40 | #392 | ||||||||
Amydala Beiträge: 152 |
Amydala sah den Mann von der Seite an. Was sprach dieser Kerl da? Der hatte echt einen an der Waffen "Das heißt doch nicht dass ihr mich nicht ansehen dürft. " sagte die Magierin zwinkernd "Ich meine nur , dass du mich nicht die ganze Zeit anstarren sollst. " Der Mann wurde jetzt wieder rot und wollte schon wieder irgendwas vor sich hinstottern, doch Amy unterband diese Versuche sofort und sagte dann. "Also ich bin Amydala Magierin des Kastells. Wie ist dein Name? " |
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23.11.2003, 16:43 | #393 | ||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
Die Dämonenbeschwörerin Xalvina hatte nur den Kopf geschüttelt, als Amydala fragte. Nein Bedeutungen hatte sie nicht gefunden, keine geringste. Es waren nur Zeichen gewesen, Zeichen die sie nicht kannte oder nicht verstand, Zeichen die ihr keinen Hinweis geben konnten. Sie hatten sich vor der schwarzen Fee verschlossen und schienen sich nicht mehr öffnen zu wollen. „Nein das Buch ist mit einer seltsamen magischen Aura umgeben, sodass ich daraus schließen kann, dass es nicht um ein gewöhnliches Buch handelt. Es ist so als hätte es zu mir gefunden, als ich mich…“ Doch die eiskalte Dämonenbeschwörerin wurde bereits unterbrochen, da plötzlich ein wildfremder Mann durch die Türe in die Küche herein trat oder schon fast hineinfiel, denn seine Augen wanderten schnell hin zu Amydala, welche immer noch mit ihrer knappen verbrannten Robe stand, an dem nur noch ein paar Fetzen hingen und somit ziemlich freizügig bekleidet ward, obwohl sie ihr ihren Mantel hingereicht hatte. So wurde das Gespräch zwischen Amydala und der schwarzen Fee abgerissen und die Aufmerksamkeit wandte sich hinüber zum Fremden, welchen die Pendlerin der Welten mit ihren gefrierenden stechenden Blick musterte. Er trug eine Lehrlingsrobe, sodass sie davon ausging, dass es sich um einen Neuling handeln musste, der erst vor kurzem in den Zirkel eingetreten ward. Kurz fuhren ihre Gedanken umher, wie lange es sei seitdem sie als Magierin im Zirkel des mächtigen Xardas – einem Menschen, den sie nicht mal kannte und nichts über ihn wusste – aufgenommen wurde. Trotzdem schien die Fee sich ein wenig durch den fremden Zuhörer gestört zu fühlen, welcher verträumt und verlegen Amydala anstarrte, als hätte er nichts Schöneres erblickt, sodass die schwarze Frau verstummte und nur das Buch wieder fester an ihre Brust klemmte. Schweigend wie sie es sonst immer tat, rutschte einige Strähnen ihrer schwarzviolett glatten Haare herunter, sodass sich ihr Gesicht ein wenig verdunkelte und ihre Augen nur noch im Licht einen gespenstischen violetten Schein Reflektierten. Nur der eisige Atem aus ihren violetten Lippen verriet, dass die regungslose Frau, welche gemeinhin Viele wegen ihrer Art fürchteten, todlebendig ward. Langsam strich die schwarze Fee ihre Haare aus dem braun gebrannten Gesicht und blickte erst zu Amydala und daraufhin zum Fremden, als sie in ihrem ausdruckslosen Gesicht ein kaltes Lächeln aufsetzte, während sie mit ihren spitzen Fingernägeln auf dem Einband des Buches schabte. „Ich denke ich werde mich ein wenig zurückziehen, vielleicht mag mir die Bibliothek als Ort meine nötige Stille geben. Amydala, nehme den Mantel und passe gut auf dich auf. Dunkle Zeiten nähern sich, wer weiß was sie uns versprechen…“ Die Dämonenbeschwörerin nickte gespenstisch zu Amydala und lief zur Türe hinaus. Dabei warf sie kurz noch einen langsamen schweifenden Blick auf den fremden Mann als sie bereits in ihrer mysteriösen Art aus der Türe in den finsteren Korridor verschwand. |
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23.11.2003, 17:26 | #394 | ||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Unter den leicht verächtlichen, fast schon beängstigend ärgerlichen Blicken einer weiteren Magierin, die grade die Küche verlassen hatte, war Rhodgar innerlich zusammengezuckt. Was hatte er ihr getan, dass sie ihm solche Blicke zuwarf? Nun wandte er sich jedoch wieder um, und blickte Amydala in die Augen. Man nennt mich Rhodgar. Und wie unschwer zu erkennen ist, bin ich noch Lehrling der dunklen magischen Künste. Du bist also Magierin... das ist sehr interessant. Wie ist das so? Amydala blickte ihn einen Moment verblüfft an, dann zwinkerte sie ihm erneut zu. Man hat schon eine Menge Verantwortung auf sich zu nehmen, wenn man den Schritt vom einfachen Lehrling zum Magier machen will. Aber es lohnt sich, keine Frage. Rhodgars blickte wanderten unaufhaltsam wieder zurück auf ihre nackte Haut, jedoch zügelte er sie, und schaute schnell auf ein Gemälde, das an der Wand aufgehängt war. Ähm, ist das unter Magierinnen so üblich, dass man die Roben so... aufreizend trägt? Erneut zwinkerte ihm Amydala schelmisch zu. |
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23.11.2003, 17:37 | #395 | ||||||||
Syrus Beiträge: 241 |
Mit leisem Knarren öffnete sich eine der zahlreichen Türen im zweiten Stockwerk de Kastells, und eine Gestalt, welche von einer dunklen Robe umhüllt war, trat heraus. Es war der Lehrling Syrus, welcher den ganzen Vormittag in seinem Zimmer verbracht hatte und sich nun auf den Weg in das Refektorium machte.Seine Hände glitten über das goldene Ornamentband, welches sich in Augenhände durch sämtliche Gänge das Kastells zu ziehen schien, während er sich auf den Weg zur Treppe ins Erdgeschoss machte und diese mit schnellen Schritten hinabging. Er überlegte kurz, ob er gleich in die Biblothek gehen sollte, da er sämtliche Bücher gelesen hatte, welcher am Tag seiner Ankunft vorgefunden hatte, und sich endlich wieder seinen geliebten Heldensagen widmen konnte. Voller Vorfreude auf eine neue, spannende Geschichte stapfte der junge Dieb in die Bibliothek und atmete die Luft ein, die von altem Pergament und Ledereinbänden geprägt war.Er wollte diese Halle der Weisheit schon nach irgendwelchen Abenteuergeschichten durchsuchen als ihm sein Arbeitstisch auffiel, der sich irgendwie verändert hatte. Verwundert trat der Lehrling näher an das kleine Tischchen heran und musste mit Entsetzen feststellen, dass einige neue Bücher dort herumlagen und gelesen werden wollten, vorerst mussten die Heldengeschichten also warten. Nicht ohne ein leichtes Zähneknirschen nahm Syrus das erste Buch vom Stapel und ließ nach hinten auf einen bequemen Stuhl fallen. Die weiche Polsterung fing den Körper des Lehrlings sanft auf und er schlug die erste Seite des dicken Buches auf, daran hatte er wohl eine ganze Weile zu lesen. |
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23.11.2003, 17:51 | #396 | ||||||||
Aylen Beiträge: 527 |
Aylen hatte eine unruhige Nacht verbracht. Den halben Abend war sie durch das Kastell gerannt, verfolgt von einer mutierten Blutfliege, die nicht mehr von ihr ablassen wollte. Ihren Sport hatte sie so ohne weiteres für die nächsten Wochen abgearbeitet, an Ausdauer fehlte es ihr nun nicht mehr. Sie wußte nicht mehr, wie lange sie herumgeirrt war, doch irgendwann war das Summen verstummt und nach einem vorsichtigen Blick zurück war ihr klar geworden, dass die untote Fliege zu Staub zerfallen war. Noch gezeichnet von der nächtlichen Aktion erwachte sie jetzt und stand auf. Es war bereits Abend, wie nicht anders zu erwarten hatte sie den Tag verschlafen und die Nacht lag vor ihr. Ein interessanter Tagesrhythmus, den sie sich angeeignet hatte, aber er passte so gut zum Kastell. Ihre Finger waren ganz unruhig, als sie ihr Zimmer verließ. Immer noch dachte sie daran, wie sie gestern durch die dunklen Gänge geflüchtet war. Heute wollte ihr nicht dasselbe nochmal passieren, sie hatte sich auch extra nochmals die Stelle im Buch durchgelesen. Es war nur ein kleiner Fehler gewesen, ein falsches Wort, das jedoch solche Wirkung hervorgebracht hatte. Gedankenversunken schlich sie durch die Kastellgänge, als sie auf jemanden stieß, der wohl dasselbe tat. Verwundert blickte sie auf und schaute direkt in die Augen ihres Magiemeisters. Ein Ruck ging durch ihren Körper. "Hallo, es freut mich euch wieder zu sehen. Ich habe gehört eine Krankheit hat euch für einige Tage niedergestreckt? Ich hoffe es geht euch besser." Sie lächelte ihren Meister an, etwas schuldbewußt, angesichts der Miesere am gestrigen Abend. "Ich habe auch fleißig geübt.." |
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23.11.2003, 18:10 | #397 | ||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
„Gott, lasst mich bloß ...“, Arctus schaute auf, bevor er weiter sprach. „Ach du bist es.“ Arctus war noch gereizt von der Konversation, die er gestern geführt hatte. Wieso machte ihn dieser ... wie hies er noch? .. auch egal, dieser fette Magier halt, immer so wütend? Schnell versuchte Arctus seine schlechten Gedanken wegzuwischen, um sich voll und ganz auf sein Schülerin zu konzentrieren. „Ihr habt geübt?“, sprach er mit erstaunen, „Habt ihr euch das alles aus den staubigen Büchern gekramt?“ Arctus war offensichtlich erstaunt über den Eifer den seine Schülerin an den Tag legte. War er auch so am Anfang gewesen? Ach nein, sein Eifer wurde immer unterdrückt. „Wie auch immer. Zeigt mir doch, was ihr gelernt habt! Hier, nehmt meine Schattenflammenrune und schiest“, Arctus stockte, sah sich fragend um, „schiest da einfach aus dem Fenster. Wäre doch toll, wenn ihr es treffen würdet.“ Gespannt stellte sich der Junge neben Aylen... |
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23.11.2003, 18:26 | #398 | ||||||||
Aylen Beiträge: 527 |
Schon wieder überkam sie das seltsame Gefühl, von einem kleinen Jungen herumkommandiert zu werden. Doch er war ihr Meister und wußte einiges mehr als sie, das musste sie sich immer wieder vor Augen führen. Also nickte sie und nahm die Rune in die Hand. Wenn jetzt nur nicht der Vorführeffekt einsetze, das würde schlimme Folgen haben. Aylen nahm die Rune fester in die geschlossene Hand und begann, sich auf den Spruch zu konzentrieren. Es war nicht ganz einfach, besonders wenn einem jemand zuschaute. Sie hatte sich ein Fenster ausgeguckt und konzentrierte sich darauf, ihre Schattenflamme zu erschaffen. In ihrer Handfläche sammelte sich die Wärme, bis sie selbst es fast unerträglich fand. Mit einem fast lautlosen Puff erschien der dunkle Energieball schließlich auf ihrer geöffneten Handfläche und tanzte dort unruhig auf und ab. Seine Energie war genau richtig, nicht zuviel und auch nicht zu wenig. Aylen war richtig stolz auf sich. Sie hob den Kopf, um das Fenster anzuversieren. Dann überlegte sie nicht mehr lange, sie setzte zum Wurf an ließ die Flamme frei. Zu spät bemerkte sie dass das Fenster geschlossen war und nachdem die Schattenflamme haarscharf an Arctus Nase vorbeigezischt war, knallte sie krachend in die Fensterscheibe, die unter dem Aufprall zerbarst. Feine Röte überzog ihr Gesicht. Arctus hatte das Fenster links davon gemeint. "Entschuldigung", brachte sie aus tiefstem Herzen hervor. |
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23.11.2003, 18:26 | #399 | ||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Gut ausgeschlafen erwachte olirie durch den Wind, anscheinend hatte ein Dämon sein Zimmerfenster geöffnet, um etwas zu lüften. Der Priester stieg aus seinem Bett und fuhr zusammen, es war kalt, schnell zog er seine Schlafrobe aus und seine normale Robe über, dann verließ er sein Zimmer und ging in die Bibliothek. Es wurde langsam Zeit für neue Bücher. In Der Bibliothek angekommen ging er zu den Regalen, an das Regal für Lehrbücher aller art, entnahm er aus dem Regalbret zwei Bücher über das Beschwören einer untoten Blutfliege und eine Schriftrolle mit Informationen über Blutfliegen. Diese waren für Amydala gedacht. Für Mardok kramte olirie zwei Bücher über das Beschwören eines Zombies hervor. Mit diesem Stapel an Büchern gab sich der Lehrmeister zufrieden und ging nun zu den Tischen seiner Schüler. Er platzierte die Bücher auf den jeweiligen Tischen des Schülers. Zusätzlich kamen natürlich noch die regulären Notizen: Hallo Amydala, tut mir leid, dass du so lange auf deine nächsten Bücher warten musstest, hatte leider etwas verschlafe, hoffe du verstehst es. Besser sie sind jetzt etwas später, als wenn sie nie da wären. Sieh es so, du hattest mehr Zeit zum üben der anderen Zauber. Jedenfalls habe ich dir die Lehrbücher für die Beschwörung einer untoten Blutfliege hier hin gelegt. Bei den beiden Büchern liegt noch eine Schriftrolle mit allgemeinen Informationen über die Blutfliege, also lerne es gut, damit du bei der Prüfung in einer Woche gut abschneidest. Viel Spaß noch beim lernen, olirie Hallo Mardok, es ist soweit, deine Magieausbildung hat soeben begonnen, ich habe dir hier die Lehrbücher für das beschwören eines Zombies hingelegt. Lies sie ja gründlich, damit du bei den praktischen Übungen möglichst wenig Fehler machst. Bei Fragen kannst du dich natürlich wieder an mich wenden und die praktischen Übungen kannst du auch wieder in den Übungsräumen vollziehen. Noch viel Spaß beim lernen, olirie Als sowohl die Bücher, als auch die Notizen auf den Tischen der Schüler platziert waren, verließ olirie die Bibliothek. |
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23.11.2003, 19:29 | #400 | ||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Unter einem scheppernden Krachen zerbarste die Glasscherbe, schüttete ihre traurige Gestallt über den gesamten Boden. Man konnte fast glauben, dass es sich um Tränen handele, die Tränen einer Fensterscheibe. „Prima!“, lobte Arctus Aylen. “Ich sehe, dass deine Schattenflamme sogar Schaden anrichten kann. Und der war sogar richtig Laut.“ Arctus musste unfreiwillig Grinsen. Was wäre ihm dafür beim Don wiederfahren? Wahrscheinlich hätte er sich wieder damit vergnügt ihn mittels eines Dämonen auf sein Zimmer zu schicken. Alter verstörter Mann. Vielleicht sollte man ihn nicht mehr auf die jungen Schüler loslassen. ‚Doch ... ich brauche ihn noch’, warf sich Arctus selbst ein. Er war derjenige, der Zutritt zum Runenraum hatte, von ihm würde er die Runen für seine Schülerin besorgen müßen. Verflixte Welt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dann auch den Lichtzauber beherrscht.“, warf Arctus ein. „Nun, ich habe die letzten Tage genügend Zeit gehabt um nachzudenken. Ich selber habe eine Rune, die mich ins Kastell teleportieren kann, doch fehlen mit die, die mich an andere Orte Teleportieren können. Vielleicht zum Kloster Innos?!“, Arctus musste schon wieder schmunzeln. „Das wäre doch eine Idee! Lasst uns zum Kloster reisen und so eine Rune holen. Ich glaube nicht, dass es einfach wird, doch mit anderen Kleidern und etwas Schauspielkunst dürfte es doch klappen. Was meinst du?“ |
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