World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX # 26 |
|
14.02.2004, 14:05 | #251 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Warum war ihr dieser Zettel nicht schon früher aufgefallen: Ein Fest im Sumpflager, das heute anfängt. Mag wohl daran gelegen haben, dass sie das Refektorium seit ein paar Tagen gemieden hatte. Das wäre wieder mal eine spaßige Geschichte. Vielleicht ging ja auch jemand der anderen Magier mit. Sie schaute sich um, als sich die Tür zum Refektorium öffnete und Seraphin den Saal betrat. |
||||||||||||
14.02.2004, 14:34 | #252 | ||||||||||||
Seraphin Beiträge: 318 |
Seraphin schlenderte schon länger lustlos durch die Gänge und suchte nach seinen Freunden, vor allem interessierte es ihm wie es Renata im Moment ging. Doch bis jetzt war sein Bestreben noch nicht von Erfolg gekrönt gewesen und ein wenig ratlos stand er jetzt auf dem Gang, während sein Blick aufmerksam hin und her wanderte. Unentschlossen was er nun tun sollte wandte er sich schließlich um, nachdem auch der letzte Versuch einen seiner Freunde in dem dunklen Gemäuer zu erspähen erfolglos geblieben war und schritt Richtung Refektorium. Gerade als der Magier durch die Tür trat und sich schon überlegen wollte was er sich zu Essen „wünschte“, erkannte er Renata die etwas weiter von ihm entfernt saß. Jedoch war sie nicht damit beschäftigt einen eventuellen Hunger zu stillen sondern besah sich scheinbar interessiert ein kleines Stück Pergament, von dem wohl noch ein paar weitere dort herumlagen. Das war ihm im Moment jedoch ziemlich egal, er war nur froh einen seiner Freunde in den riesigen Weiten des Kastells angetroffen zu haben ohne bis zum Sonnenuntergang suchen zu müssen. Ein wenig neugierig, sowohl wegen dem Interesse nach ihrem Befinden als auch dem kleinen Pergamentstück beschleunigte er seine Schritte und ging zielstrebig auf sie zu. “Hallo Renata, wie geht es Dir?“ lächelte er sie an. Seraphin war sich nicht sicher… was wenn sie nach dem Ereignis mit diesem… seine Gedanken brachen ab. Sie würde das wegstecken, hoffte er. Nein, er wusste es. Mit einem inneren Schmunzeln dachte er an die würdevolle Rolle seines Wanderstabs zurück und die präzise und durchschlagende Wirkung die Renata damit offensichtlich erzielt hatte. Das würde seine Spuren hinterlassen haben. Hoffentlich… Außerdem war er gespannt ob ihr sein verändertes Äußeres auffallen würde, während er neugierig auf eine Reaktion wartete. |
||||||||||||
14.02.2004, 14:34 | #253 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Ceron stand mit der aufgehenden Sonne auf. Es war ein herrlicher Morgen vergangen, denn Ceron lag die ganze Zeit im Bett und drehte das Buche Ceron in seinen Händen. Es liess sich noch nichts gescheites damit anfanges. So verliess der Bürger das Gästezimmer in Richtung der Eingangshalle. Auf dem Weg konnte er durch den Türspalt des Refektoriums, zwei Gestalten erspähen. Eine Weile lang lauschte er dem Gespräch, dann entschloss er sich einzutreten. Einige Augenblicke sopäter erkannte er bereits die Magierin, welche er damals im Schnee begraben hatte. Sie schien auf etwas bestimmtes zu warten, nur was wohl? Ohne gross Zeit zu verlieren mit Gedanken, was sie wohl denken würde, was ja nun wirklich das entlegenste Schwachsinn gewesen wäre, ging er auf die Magierin zu und sprach zu ihr: "Einen schönen Nachmittag wünsch ich euch, edle Magierin. Könnt ihr euch an mich erinnern? Ich bin Ceron, der mit dem Schneetroll und dem anschliessenden Kaffeplausch. Sagt mir, was habt ihr vor? Ihr schaut aus als ob ihr auf etwas warten würdet." |
||||||||||||
14.02.2004, 14:45 | #254 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Seraphin schien verändert, stolzer und würdevoller als noch beim letzten Mal. Erst beim Näherkommen erkannte sie den Grund für die Veränderung: "Wie schön, dass Du jetzt richtig einer von uns bis. Gratuliere Dir, Magier Seraphin. Und sei noch einmal ganz herzlich bedankt für Deine Unterstützung neulich. Es ist schön, sich auf Freunde verlassen zu können. Was denkst Du, wollen wir, um das Ganze zu vergessen, das Sumpffest hier besuchen? Wir sind zwar schon ein bisschen spät dran, könnten aber noch einen Menge Spass dort haben." Und weil Ceron sich zu ihnen gesellte.. "...und Cereon nehmen wir dann auch gleich mit. Hallo Ceron, natürlich erinnere ich mich an Euch. Wollt ihr uns begleiten zum Fest im Sumpflager" |
||||||||||||
14.02.2004, 14:52 | #255 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
"Ja aber liebend gern" erwiederte Ceron. Das Sumpffest, was man dort wohl praktizierte? Ein Fest in einem Sumpf, soviel stand fest, doch in einem der unzähligen Bücher, welche der Bürger bereits gelesen hatte war von einer spirituellen Gemeinschaft die Rede, welche den Glauben an den Schläfer vertrat. Zu Seraphin gewandt: "Wann soll es denn losgehen, ich kann das schon gar nicht mehr erwarten, werter Magier. Ich hörte euer Name sei Seraphin. Mein Wenigkeit nennt sich Ceron, ich bin ein normaler Bürger doch erbitte um die Aufnahme im Kastell." |
||||||||||||
14.02.2004, 16:14 | #256 | ||||||||||||
Seraphin Beiträge: 318 |
Renata schien es offenbar gut zu gehen, was anderes hatte er auch nicht erwartet obwohl tief in ihm eine gewisses Sorge bisher doch nicht weichen wollte. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht als sie ihn im Kreise der Magier begrüßte. Und jetzt erkannte er auch was auf den Zetteln zu lesen war, es handelte sich um Pergamente der Sumpfbrüderschaft und sie erzählten von einem großen Fest das heute zu Ehren ihres Gottes stattfinden sollte... "...könnten aber noch einen Menge Spass dort haben." Warum nicht? Seraphin verspürte schon wieder den Drang ein wenig von dem Druck des großen Gemäuers abzuschütteln und das Fest versprach eine Menge Abwechslung. Nur... der Gedanke die schützende Obhut des Kastells hinter sich zu lassen... nach der Sache mit dem Fremden. Aber dieser schmorte wohl noch in den dreckigsten Unterkünften des Kastells. Außerdem wären sie dieses Mal darauf vorbereitet, und... ach so ein Blödsinn. Rena hatte Recht, sie sollten die Sache vergessen. Außerdem war es nur ein kurzer Weg zum Lager der Sekte und bis über den Fremden gerichtet war würde es dauern.. bis dahin bräuchten sie sich keine Sorgen machen. Und wenn schon... sollte er kommen, das wäre das letzte was er getan hätte ins seinem armseligen Leben. Schon wieder stieg diese Wut in ihm auf... nicht die richtige Stimmung für ein Fest und so fasste er sich schnell wieder. Er hatte gar nicht mitbekommen wie noch eine dritte Person sich zu Ihnen geseltt hatte. Renata schien ihn offenbar schon zu kennen und Seraphin musterte neugierig den jungen Mann. Dieser beendete gerade sein Gespräch mit Renata und wandte sich nun an den Magier... "Wann soll es denn losgehen, ich kann das schon gar nicht mehr erwarten, werter Magier. Ich hörte euer Name sei Seraphin. Mein Wenigkeit nennt sich Ceron, ich bin ein normaler Bürger doch erbitte um die Aufnahme im Kastell." Innerlich musste Seraphin über die ungeduldigen Worte des Bürgers grinsen, aber er schien zumindest ganz gute Umgangsformen zu besitzen. "Nun, ihr habt Recht, man nennt mich Seraphin. Was die Aufnahme im Kastell angeht, das werdet ihr zu gegebener Zeit sehen. Nur unser Herr kann darüber entscheiden und er wird es euch wissen lassen ob er euch für würdig erachtet..." Wie redete er denn? Seine Beförderung hatte scheinbar auch einen gewissen anderen Sprachstil mit sich gebracht. Solche Worte hätte er sonst wohl nicht aus sich rausgebracht, stellte er mit leichtem Verwundern fest... "...aber die Frage wann es los geht kann ich euch beantworten. Meinetwegen können wir gleich aufbrechen, ich würde sagen wir treffen uns in 5 Minuten vor dem Tor, wenn es euch recht ist?" entgegnete er. Ein zustimmendes Nicken von Renata im Hintergrund und auch Ceron schien einverstanden. Seraphin ging schnellen Schrittes nach oben in sein Gemach, tauschte die neue Robe gegen den alten Mantel samt Hut und Stab, bevor er sich wieder nach unten begab und dort auf seine Freundin und den Bürger traf. Dann traten die drei zusammen durch das Tor und machten sich auf in Richtung des Sumpflagers... |
||||||||||||
14.02.2004, 22:48 | #257 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Ein kurzer Abstecher ins Refektorium versprach eine willkommene Ablenkung. Der Kopf des Schwarzmagiers rauchte und Horaxedus war sicher, Kain ging es genauso. Doch der Freund harrte in der Bibliothek aus und suchte weiterhin, die Skizze der nächtens gefertigten Karte zu enträtslen. Horaxedus wollte sich soeben zu einem Mahl an einen der Tische setzen. Doch was war das? Eine Nachricht lag frei einzusehen dort herum. Eine Feier, im Sumpf? Ohne zu zögern verliess Horaxedus den Speisesaal und ging zurück in die Bibliothek. Kain wirkte hoch konzentriert, vielleicht war es besser, ihn jetzt nihct zu stören. Horaxedus aber hatte die Lust auf Zerstreuung gepackt. Dem nächsten Dämonen gab er eine Nachricht an Kain auf, für den Fall dass dieser ihn suchen würde. "Ich bin im Sumpf. Wenn Du Lust hast, komm bitte nach." Dann verliess der Magier mit schnellen Schritten das Kastell. |
||||||||||||
15.02.2004, 05:16 | #258 | ||||||||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
... Mehrmaliges Verzerren des Bildes. Ihre Umgebung in einem Bilderfluss der sich Verzerrte und wieder zusammen fügte, wie ihr Körper. Der Druck auf ihrer Seele ließ nach, der sich soeben noch aufgebaut hatte. Die Umgebung schien klarer zu werden und gab eine Bildfläche frei in der sie sich materialisiert hatte. Stille. Ihre Gedanken waren wieder deutlich, als wären sie noch eben zerstreut gewesen. Einen Moment der Ewigkeit so schien es ihr, war alles um sie herum schwarz gewesen, nichts. Sie konnte nicht mehr denken, sie konnte nicht mehr fühlen – ein Blackout. Sie wusste nicht mehr was in diesem Moment geschehen war, aber es fühlte sich an, als wäre sie einen Moment nicht da gewesen. Allmählich hatte sich die verzerrte Umgebung um ihren Körper vollständig materialisiert wie sie selbst, als sie fassungslos hinaus blickte und sich umdrehte: Weite düstere Gänge, die einerseits im Schatten lagen und doch von den seitlichen Fenstern im Mondlicht oder den Wandfackeln in einem grauen Licht erleuchtet wurden. Monoton. Grau. Jegliche Farbe war dieser Räumlichkeit entzogen und doch wenn man genauer hinschaute, konnte man blass noch die Farben in der Dunkelheit erkennen, die meist so dunkel waren, dass sie wieder dem Schwarz oder Dunkelgrau glichen. Selbst sie wirkte von dem Mondlicht, welches sie zufälligerweise traf, monoton und grau. Wo war sie bloß? Ihr erster Gedanke während sie sich misstrauisch umdrehte um sich umzuschauen. Sie stand inmitten einer großen Halle, welche sehr der Eingangshalle des Kastells glich... nur seltsamerweise Anders. Anders. Seltsame Schatten wo vorher nie welche da gewesen waren. Ein Trister Schleier hang über die seltsamen Bilder der Gänge zu ihrer Rechten und Linken und wenn sie genauer hinblickte, waren die Bilder nur schwarz. Doch es war diese monotone Stille welche diese eigenartige Version der Eingangshalle unheimlich und gespenstisch wirken ließ. So monoton. Zeitlos. Das Feuer der Fackeln knisterte nicht. Es bewegte sich einfach nicht und doch leuchtete es. Es wirkte unvergänglich. Genauso wie das Mondlicht an den Seitenkorridoren. Es strahlte Licht hinein, doch sie konnte nicht aus den Grauen Fenstern blicken, als gäbe es dahinter nichts. Sie fühlte auch keine Wärme oder Kälte – es war einfach Still und Zeitlos, fast einer Illusionswelt gleichend in der sie sich befand. War es nur eine Illusion? Plötzlich ein kalter Windhauch. Die Magierin wusste nicht was es war, aber sie drehte sich wieder misstrauisch um. Nichts. Sie hätte schwören können, etwas hätte sie wie eine Geisterhand berührt und dennoch – wie einem kalten Windzug gleichend. Doch in jenem Moment als sie sich umdrehte und zur Eingangspforte des vermeintlichen Kastells blickte, sah sie zwei Schattengestalten dort stehen. Noch eben waren sie nicht dort gewesen, aber jetzt, so unerwartet und geräuschlos. Sie schauten und bewegten sich beide auf die Eingangspforte zu. Dort stand eine weitere Schattengestalt welche offenbar gerade erst in das Kastell eingetreten war. Sie ähnelte sehr einem Krieger oder Wanderer von weither, doch sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, welches in einem seltsamen Schatten gehüllt war. Die zwei anderen Gestalten, die sehr nach dem üblichen Anblick von zwei Magiern gleichen, schienen sich eilend zu dieser zu bewegen. Während die Schattengestalten liefen und bei dem Krieger verblieben schritt die Fee misstrauisch nur langsam auf diese zu um sich das Schauspiel genauer anzusehen und stoppte nur wenige Meter hinter ihnen. Sie versuchte sich die Gestalten genauer anzusehen. Sie schienen miteinander zu reden, doch konnte die Dämonenbeschwörerin nichts hören, was sie sagten. Ihre Gesichter waren von Schwarzen Schatten ummantelt. Doch kaum als sie auch schon darüber nachgedacht hatte, stockten die Bewegungen der Gestalten vor ihr und verloren sich in der Zeitlosigkeit. Nur ein Flimmern. Dann lösten sich die drei Gestalten wieder auf. Zurück blieb nur sie in dem Menschenlosen Saal. Auch der Krieger bzw. Wanderer vorne an der Eingangstür war mit ihnen verschwunden, die Eingangspforte wieder verschlossen. Xalvina blinzelte nur. Ihr kam es so vor Geistergestalten gesehen zu haben. Sie schloss ihre Augen und faste sich an den Kopf und drehte sich um. Das Seltsame war, dass sie nichts hörte, keine Laute, keine Stimmen, keine Bewegungen und auch keine Schritte. Nicht mal ihre Eigenen. Als sie jedoch ihre Augen öffnete und die große Eingangshalle erwartete, schien sich plötzlich ihr ganzes Umfeld vor ihr geändert zu haben. Sie setzte gerade einen Schritt in einen kleinen Raum, den sie trotz derselben Monotonie der Schwarz-Weißen Umgebung erkannte. Die Küche. Dieselben Schränke, derselbe Tisch welchen auch sie kannte – nur farblos. Zeitlos. Auch hier bewegten sich die magischen Fackeln nicht, die nur in einem Grauen Licht leuchteten. Langsam trat sie in die Küche. Auf dem Tisch stand nur eine leere Schüssel. Doch hier war kein Krokodil. Von dem magischen Küchenschauspiel fehlte jede Spur. Die Magierin drehte sich zur Seite als sie plötzlich hinter ihr in einer Ecke der Küche eine in Schatten gehüllte Gestalt sah, die sich in die Ecke zusammen kauerte. Sie wirkte seltsam geschafft, ermüdet und mitgenommen aus, als hätte sie einen langen Weg hinter sich gebracht. Doch ihr Gesicht war wie die vorherigen in der Eingangshalle im Schatten gehüllt. Sie konnte einfach nicht der Gestalt in das Gesicht blicken. Sprachlos schaute sie auf die zusammengekauerte Person, welche ihren Kopf offenbar an eine kleine Tiergestalt legte, die sehr nach einem Wolf glich. Dann trat eine weitere Gestalt herein, welche offenbar an Xalvina vorbei schritt und die Schlafende erweckte. Xalvina blinzelte erneut als sie ihren Kopf ein wenig nachdenklich schräg hielt. Durch ihren Körper schritt plötzlich noch eine dritte Person hindurch. Hindurch? War sie etwa nur eine Geistergestalt oder die Schattengestalten vor ihr? Leicht kopfschüttelnd und verwirrt trat die junge Schwarzmagierin zurück. Sie konnte dies irgendwie nicht wahrhaben was sie dort sah und trotzdem sah sie zu. Wie eine Beobachterin. Was war nur dieses Schauspiel? Erst jetzt bemerkte sie eine seltsame andere vierte Gestalt im Schatten der Türe, die teilweise Gar keine Menschliche Gestalt aufwies und doch ein solches Gefühl vermittelte. Es war nur ein fast unsichtbarer Schatten, aber die Präsenz hatte die Fee doch deutlich wahrgenommen. Sie besaß eine gegenwärtige Präsenz im Gegensatz zu den anderen Gestalten. Sie wollte etwas sagen, doch der Schatten einer wirklichen nebeligen Geisterfigur schien sich von der Tür hinaus in die Dunkelheit des üblichen darauf folgenden Korridors zu gleiten. „Was...“ Obwohl man in dieser Stille nichts hörte, war ihr Stimmlaut als einziger, der einen Moment lang ertönte und verschallte. Doch er schien die Schattengestalten um sie herum nicht zu erreichen, als wäre Xalvina für sie nicht existent. Doch die Dämonenbeschwörerin kümmerte sich auch nicht mehr um die anderen menschlichen Schattengestalten, sondern schritt nur an ihnen vorbei. Folgend dem viertem Schatten, der anderen Präsenz, welche zu verschwinden schien. Sie eilte mit schnellen Schritten zur Türe hinaus, als sie seitwärts in einen Korridor eintrat, an der ihr gegenüber Fenster übliches Tageslicht hinein strahlten, was sich jedoch kaum vom Mondlicht unterschied. Dem Schatten dem sie gefolgt war, war jedoch verschwunden, wie auch die Küche hinter ihr. Erstaunt sah sie hinter ihr nur die übliche Mauerwand mit dem goldenen – nun silbernen mit einem Touch vom ursprünglichem Gold - Ornamentband und seinen seltsamen Zeichen. Es kam der Schwarzmagierin vor als würde sie durch verschiedene Ebenen hüpfen, was sie sich nicht erkläre konnte. Aber es blieb keine Zeit zum Nachdenken. Auch wenn die fremde gegenwärtige Präsenz nun verschwunden war, so sah sie dort in dem Gang eine andere Menschengestalt entlang laufen, welche ihr den Rücken zugekehrt hatte. Offenbar eine Frau, eine Schwarzmagierin, wie Xalvina nur feststellen konnte, welche unmittelbar ohne wirklich nachzudenken dieser folgte. Aber sie sah nicht wie Amydala oder die Hohepriesterin aus – irgendwie anders. Fremd und doch hatte sie das Gefühl diese Person schon mal gesehen zu haben. Aber wie wollte sie das nur erkennen? Die Gestalt lief weiter den Korridor entlang. Nachdenklich musterte die Fee die Umgebung des Korridors und schaute in die einzelnen vorbei kommenden Türen, in denen meist freundliche Zimmer mit Betten und Tischen standen. Wie die Krankenzimmer ähnelnd. Oder waren es die Gästezimmer? Sie wusste nicht ganz recht, da sie nur ein einziges Mal diesen Korridor zu den Gästezimmer und den darauf anschließenden Krankenzimmern entlang gelaufen war. Sie erinnerte sich noch sehr gut an die erste Zeit im Kastell, als sie die erste Nacht in eins der Krankenzimmer verbracht und ihre Bekanntschaft mit Alei, einem Schwarzmagier und ehemaligen Hofbarden des Königs gemacht hatte. Das alle wirkte bereits schon so entfernt wie ihre Gefühle, die sie am Anfang für dieses Kastell vernommen hatte. Ein Ort wo sie sicher gewesen war. Schutz. Eine empfangende Wärme. Doch dann war sie verschwunden, wie diese Sicherheit. Dann hatte es angefangen. Diese seltsamen Luftzüge und kalten Berührungen. Der Komische Geisterkorridor. Träume. Ihr vermeintliches Brennendes Zimmer. Weshalb, hatte sie nie erfahren. Und nun die aus Stein lebendig gewordenen Dämonen, die sie verfolgt hatten. Die schemenhafte menschliche Schattengestalt vor ihr bog plötzlich vom Korridor rechts in eine Türe ab. Xalvina hatte nicht mehr geachtet wo sie genau entlang gelaufen waren oder wo sie waren, aber sie folgte der Gestalt einfach in den Raum, der ihr eigentlich nie so richtig aufgefallen war. Es war ein angenehmer Raum, der einem Zimmer glich, welcher einem Zirkelmitglied in Etwa gehören könnte. Ein Bett, ein Nachtschränkchen... aber die Gestalt schien wieder in der Zeitlosigkeit verharrt zu sein und wie sie es bereits schon einmal zu Anfang gesehen hatte, entschwand auch diese Person, der sie nicht ins Gesicht blicken konnte. Alleine stand sie im Zimmer, welches eigentlich eine freundliche Atmosphäre besaß. Doch irgendwie wirkte alles seltsam merkwürdig, als Xalvina erwartend sich umdrehte und in der Türpforte wieder diese Geisterpräsenz wahrnahm. Irgendwie hatte die Fee das Gefühl, das von allem was sie hier sah, diese Gestalt im Gegensatz zu den Anderen sie als Person wirklich wahrnahm. Xalvina begleitete das Gefühl, dass dieser Schatten dort an der Türe sie irgendwie anblickte. Aber was wollte dieser Schatten denn nur? Wartend beobachtete sie diese seltsame Präsenz die immer in diesem Flimmern eingehüllt war und von der Türpforte wieder verschwand. Seltsamerweise hatte die Fee das Bedürfnis dem Geist oder was es immer auch war zu folgen. Es schien ihr irgendwas zeigen zu wollen, doch Xalvina verstand noch immer nicht was oder warum. Warum sie hier war und seltsame Dinge sah. Die Dämonenbeschwörerin trat aus der Türe als sie bereits schon wie erwartet in eine neue Räumlichkeit eintrat, welche sich immer – auch wenn an verschiedenen Orten – im Kastell abspielte. Diesmal konnte die Fee nicht erkennen, wo sie genau war und ob sie sich in einem großem Korridor oder abgelegenen Raum befand, aber sie sah ganz deutlich eine zierliche Person auf einer Art Bahre liegen, welche von zwei großen Kerzen beleuchtet wurde. Die Präsenz, welche sie nun als leicht sichtbare Lichtkugel umweht mit mehreren Schleiern wahrnehmen und sehen konnte, schien auf dieses Bild zuzufliegen und verschwand hinter der Bahre in dem nebeligen Schatten. Still und fragend was dies bedeutete trat sie auf die schlafende Person zu, welche offenbar tief und fest schlief. Einen recht langen Schlaf. Einem Bild einer Toten gleichend. Sie schien tot und obwohl auch ihr Gesicht in den Schatten gestellt war, so war sich die Schwarzmagierin sicher, dass sie diese Person bereits schon mal gesehen hatte. Gerade eben, als sie ihr den Korridor entlang gefolgt war. Aber schon vorher irgendwo anders, sie wusste nur nicht wo. Irgendwie war es traurig anzusehen, wie diese Gestalt nun anscheinend gestorben auf der Totenbahre lag. Erst jetzt trat die Magierin zur Seite und sah eine zweite Schattengestalt daneben auf einer Bank sitzen, welche offenbar schon die ganze Zeit dasaß. Nur hatte sie diese bis jetzt noch nicht bemerkt. Auch diese Gestalt kannte sie irgendwoher – erst vor kurzem hatte sie diese Person neulich zusammen mit einem jungem Magier in der Bibliothek dabei zugesehen, wie sie die Thematik der Beschwörung einer Lichtkugel angegangen waren. Nur wirkte er hier ganz anders. Fast verwandelt. Was waren das nur für Bilder die sie hier sah. Waren sie Realität oder nur eine Illusion? Aber warum so verdreht. War es einst Wirklichkeit gewesen.... Vergangenheit? Die Schemenhafte Geistergestalt mit der eigenartigen gegenwärtigen Präsenz schien noch immer hinter der Totenbahre zu sein, wobei sie zum ersten Mal unter den Schleiern nun eine annähernd Menschliche Gestalt erkennen konnte, die stillschweigend hinter der Toten ihr Gegenüber schwebte. Fragend blickte Xalvina diese an, unschlüssig, was dieses Wesen, was es auch immer war, sagen wollte. Sie sah noch mal hinunter zu der Toten, zu dem Mann neben ihr, ...wieder zur Schattengestalt. „Ist das hier die Vergangenheit?“ Ihre Worte verloren sich im Echo, doch niemand außer sie selbst schien sie zu vernehmen, denn der Trauernde zu ihrer Seite, bemerkte ihre Anwesenheit nicht. Xalvina erkannte inzwischen, dass sie nicht wirklich in diesen unterschiedlichen Geschehen präsent war sondern nur als Außenstehende diese Bilder beobachten konnte. Sie hatte diese Frage an die Geistergestalt ihr gegenüber gestellt, doch diese gab keine Antwort darauf. Die Fee schüttelte den Kopf. „Sag mir, ist das hier die Vergangenheit, oder was willst du mir zeigen? Wenn das hier die Vergangenheit ist, was willst du mir damit sagen? Was hat es mit mir zu tun?“ Doch der Geist blieb stumm. Verwirrt, leicht enttäuscht und teilweise unverstanden so blickte sie der Geisterpräsenz gegenüber, die ihr einfach keine Antwort auf ihre Fragen gab. Warum zeigte man ihr diese Dinge, wenn sie wirklich einmal geschehen waren? Weshalb und warum gerade sie? Sie verstand es nicht. Sie blickte nur der Gestalt in die vermeintlichen Augen, als sich das Umfeld und Geschehen wieder um sie herum verzerrte und veränderte, während sich Xalvina sich kopfschüttelnd abgewandt hatte. Sie blickte nun wieder wie bereits am Anfang in die leere Eingangshalle. Nichts. Keine Menschengestalt mehr. Auch als sich die Magierin umdrehte war die noch eben präsente Schattengestalt mitsamt dem Bild der Toten verschwunden. Wieder so schien sie am Anfang zurückgekehrt zu sein. Ihr Kopf war voller tausend Fragen, doch um sie herum war das leere zeitlose Anfangsbild einer leeren monotonen Eingangshalle, mit schwarzen Bildern und tristen Schleiern. Doch – Moment, nun stand die Dämonenskulptur vorne in der Nähe des Eingangsportals, die am Anfang zu ihrem Beginn ihres Daseins als Lehrling des Zirkels dort gestanden hatte. Xalvina hatte nie verstanden, weshalb oder warum diese Statur später durch eine andere Menschenähnlichere Skulptur ersetzt wurde, aber sie war sich sicher, dass sie noch eben hier nicht gestanden hatte. Vielleicht wurde die Dämonenskulptur erst später aufgestellt, aus Gründen die Xalvina wohl nie erfahren würde. Auch erkannte sie nun das Pentagramm auf dem Fußboden, doch sie war sich nicht sicher ob sie nicht schon eben auch da gewesen war. Noch rätselnd über die Geistergestalt, die ihr anscheinend irgendwas vermitteln wollte, so sah sie plötzlich einer leichten Materialisierung einer Gestalt zu, die Zusammengebrochen an der Dämonenstatur lag. Auch diese Schattengestalt mit dem verdunkelten Gesicht regte sich nicht, aber doch schien sie irgendwas Seltsames an sich zu haben, was ihr bekannt vorkam. Die langen Haare zerzaust, die Klamotten zerrissen... ein schlimmer Kratzer an der Brustgegend. Xalvina, die noch eben langsam auch auf diese Gestalt hinzu geschritten war, stockte als sie fassungslos ihren Mund öffnete, aber keinen Ton heraus brachte. Herbei eilte nun eine andere zweite Schattenperson, um sich um diese zu kümmern. Doch das interessierte die Beobachterin weniger. Diese Person, die dort verletzt lag – wieder verharrte auch die Zweite Gestalt in ihren Bewegungen in einer Zeitlosigkeit und schien still wie eine Skulptur zu stehen – diese Person kannte sie sehr genau. Es war niemals anders als sie selbst. Ein komisches Gefühl ging durch ihre Magengegend, als sie sich selbst als eine dieser Schattengestalten sah. Es waren tatsächlich Bilder der Vergangenheit. Die Dämonenbeschwörerin beobachtete sich selbst im Krankenzimmer wie sie dort schlafend im Bett lag. Neben dem Bett stand wieder die schemenhafte Geistergestalt, die jedoch kein Gesicht besaß. „Wieso zeigst du mir das? Wieso zeigst du mir die Vergangenheit? Hat das überhaupt eine Bedeutung oder Grund weshalb ich Zeuge dieser einzelnen Fragmente der Vergangenheit werde? Was habe ich damit zu tun? Wieso bin ich hier und ausgerechnet ich?“ „Was wird in der Zukunft sein?“ Bei der letzten Frage jedoch schien sich die Geistergestalt sich langsam aber sicher aufzulösen. Starr und verstört sah sie zu, wie sich diese Schleierhafte menschliche Lichtgestalt wieder zerfloss, wobei sie nur langsam den Kopf schüttelte. „Nein geh nicht. Sag mir doch warum du mich hier her geschickt hast. Wieso sehe ich dies hier und weshalb sehe ich es? Was wird in der Zukunft sein?“ Xalvina lief auf die zerfließende sich auflösende Gestalt zu, doch bevor sie sich ihr nähern konnte, war diese bereits auch schon wieder in der Luft verschwunden. Stattdessen hatte sich das Bild des Krankenzimmers aufgelöst und sie war in ein neues Bild hinein gerannt, was eine neue Szene der Vergangenheit zeigte, welche sich auf dem Innenhof des Kastells abspielte. Dabei war der Himmel doch seltsamerweise von dicken Nebelschleiern umhüllt, während sich die große Esche anscheinend im Wind bewegte, obwohl kein Windzug zu spüren war. Denn die alten herumliegenden Blätter des Innenhofs lagen unbewegt und unberührt auf dem Boden und auch das Wasser des Brunnens schien sich nicht zu rühren. Wieder zwei Schattengestalten saßen auf einer Bank und schienen sich zu unterhalten, doch die junge Frau wollte nicht mehr weiter das Spiel des Geistes weiter mitspielen. Sie wollte einfach nicht mehr herumrätseln und in ewig neue Zeitschleifen der Vergangenheit eingebunden werden um alte Vorgänge zu sehen oder zu beobachten. Sie wollte Antworten auf ihre Fragen, sie wollte heraus aus diesem Kreislauf. „Was wird in der Zukunft sein?“ Wieder wiederholte die junge Magierin trotzig ihre Frage und schaute dabei hinaus nach oben in den Nebeligen Himmel, dessen Nebel sie wieder umhüllte und sie in eine neue Szene setzen wollte. Aber Xalvina wollte das gar nicht mehr sehen. „Was wird in der Zukunft sein?“ Sie schrie lauter. Hinein in die Endlose Leere in der Hoffnung, dass die Geistergestalt sie erhörte und ihr endlich ihre Frage beantwortete. Sie wollte eine Antwort – sie verlangte dass die Präsenz ihr zuhörte, anstatt es immer nur sie tat. Sie wollte einfach nicht mehr zuhören, eigentlich wollte sie raus. Raus aus diesen Illusionen der Vergangenheit, raus von den sich ewig neu beginnenden Szenen. Raus aus diesem Traum. Ihrem Traum? Oder des einen Anderem? Über diese Frage nachzudenken, erschien ihr langsam unheimlich. Sie wollte einfach aus diesem Alptraum aufwachen, doch es ging einfach nicht. Sie wusste nicht einmal ob dies Realität oder Traum war. Wieder erschien eine neue Umgebung um sie herum, doch sie musterte oder beobachtete diese gar nicht mehr. Sie verschloss die Augen, und öffnete sie wieder wobei sie merkte, dass die neuen Bilder der Vergangenheit nun schneller fast wie Gedankenblitze vor ihren Augen erschienen und Gingen. Immer in den Bildern die seltsame Geistergestalt von Nah und Fern. Ihr kam es so vor, als drehe sie sich im Kreis. Einem Kreislauf. Alles drehte sich ständig um sie herum. Einem wilden Karussell. Die junge Frau packte sich beide Hände zu Fäusten geballt an den Kopf an beide Ohren und senkte schützend ihren Kopf, als sie ihre Augen zukniff. Sie wollte das alles nicht mehr sehen. Sie wollte einfach nicht mehr. Es machte sie wahnsinnig. „Lass mich hier Raus. Ich will nichts mehr sehen, hörst du. Dies ist nicht existent. Das alles – einfach nicht reell. Dies ist nur eine Projektion, ein Traum. Lass mich hier Heraus aus dem kommen und gehen der Zeit. Lass mich gehen. Wenn dies die Vergangenheit war, was wird die Zukunft sein? Warum kannst du mir nicht einfach diese Antwort beantworten? Antworte mir! Wenn du mir nicht antworten kannst, dann Lass mich in RUHE!“ Ein Lauter Knall, als würde sie in eine endlose Leere fallen. Einen Moment ein furchtbarer Schmerz einer riesigen Last, der sich auf ihren Kopf ausbreitete. Ein Augenblick eines gewaltigen Drucks der sich dann schlagartig auflöste. Dann herrschte Stille. Mit einem Schreck so öffnete die Schwarzmagierin plötzlich ihre Augenlieder, als sie sich erhob. Ihre aufgerissenen Augen starrten eine Weile in die Dunkelheit, als sie laut ihr Atemkeuchen vernahm. Sie fühlte sich nass und schweißgebadet, als sie merkte, dass sie auf etwas weichem saß. Saß. Sie blinzelte in die Dunkelheit und sah die wenigen Mondstrahlen aus dem Fenster zu ihrer Seite. Fenster? Die Schwarzmagierin blickte umher und erkannte die schemenhaften Konturen von Schränken und kleinen Tischen, einem Spiegel und dunklen gezogenen Gardinen. Zudem war es stickig und heiß. Sie registrierte, dass sie in ihrem Gemach war und gerade wohl geschlafen haben musste, denn sie saß nun kerzengerade vor Schreck aufrecht in einem dünnen üppigen Seidennachthemd mit tiefen Ausschnitt im Bett, die Bettdecke ein wenig aufgerollt und ihre zwei großen Kissen hinter ihr zerknittert. Hatte sie geschlafen? Die Fee packte sich an den Kopf und Stirn und wischte sich einmal mit der Handfläche durchs Gesicht. Ein Alptraum? Ein Traum... sie war wirklich in ihrem Schlafzimmer. Die linke Hand glitt durch die Bettdecke, die sich Warm und Sanft anfühlte. Die Monotonie schien mit dem Alptraum verschwunden zu sein, denn sie erkannte in ihrer Bettwäsche das Violett. Doch wollte sie sich nun wieder hinlegen? Nachdenklich blickte sie zum Kissen hinter ihr zurück, als sie sich ihre nassen klebrigen Haarsträhnen aus dem Gesicht wegwischte. Nein. Sie wollte sich nicht wieder hinlegen. Dazu war sie nun zu hellwach oder wurde es zumindest. Irgendwie fürchtete sie sich innerlich auch ein wenig noch von dem Alptraum, dass sie wieder in diese Fänge geriet. Es war doch nur ein Traum, aber er hatte sehr real auf die junge Frau eingewirkt. Fast ein wenig beängstigend. Sie wusste nicht wie spät es war, als sie die Bettdecke zur Seite schob, sich von dem Schutz der wärmenden Decke entzog und von der Bettkante her aufstand. Sie verschränkte die Arme dabei als sie die ersten Schritte mit nackten Füßen über den Teppich machte, der unter ihrem Bettgestell lag. Sich beruhigend so zog sie die Luft des Zimmers ein, aber ihre Kehle schien ausgetrocknet zu sein, sodass sie sich nach einem frischen Schluck Wasser sehnte. Auf dem Tisch stand nur die Silberne Kanne mit Roten Wein, doch das reichte Aus, als sie den Wein in einen zugehörigen Silberkelch kippte. Nachdenklich so hörte sie dem Plätschern des Weins zu, wie er sich in den Kelch ergoss und noch mehrmals hin und her schwankte, während sie die Kanne wieder auf den spiegelglatten dunklen Holztisch stellte, der vom Mondlicht behellt wurde. Zwar nahm die Fee den Kelch mit dem Roten Wein, der in der Dunkelheit so gut wie Schwarz aussah, doch irgendwie zögerte sie noch. Sie dachte noch immer an den Traum, der ihr irgendwie keine Ruhe ließ. Draußen strahlte durch die weißen dünneren Gardinen das helle Mondlicht herein, welches der Wein reflektierte. Draußen... wieder schweiften ihre Gedanken vom Traum hinfort zu einem Menschen, der dort draußen irgendwo nun in der Wildnis sein musste. Sie fragte sich ob er schlief. Seelenruhig. Oder ob er vielleicht auch irgendwo wach dasaß und über irgendetwas nachdachte. Vielleicht auch über ...sie? Gedankenverloren so wollte die Dämonenbeschwörerin zum Trinken ansetzen als sie sich zufälligerweise zum Spiegel umdrehte. Doch dort war kein Spiegelbild. Der Spiegel zeigte nur ein sauber gemachtes Bett, dessen Kissen glatt und unbenutzt aus der Decke hervor lugten. Auch der Kelch den Xalvina in der Hand hielt, stand im Spiegelbild noch immer auf dem Tisch, aber nicht in ihrer Hand. Misstrauisch und etwas fassungslos starrte sie ungläubig in den Spiegel, welches nicht ihr Spiegelbild zeigen wollte. Stattdessen zeigte der Spiegel jedoch was ganz anderes, was unmittelbar nun in ihrer Gegenwart geschah. Eine seltsame quellende Masse wie eines schweren Sirups so begann die Decke davon getrieft, langsam die Wände entlang zu laufen. In dem Glucksen der Masse, drehte sich die Magierin nur fassungslos um, während sie zusah wie dieses Gerinnsel die Wände entlang hinunter rollte, was sie sehr stark als dunkelrotes – in der Dunkelheit als schwarzes Blut wahrnahm. Konsterniert so ließ sie den Kelch mit dem roten Wein hinunter fallen, der sich immer mehr zeitlupenartig hinunter drehte. Aber während dies geschah, hatte sie inzwischen genug von diesen Seltsamen Dingen in ihrem Umfeld. Panik regierten allmählich ihre Gedanken, als sie durch die Türe des Schlafzimmers in das eigentliche Wohnzimmer eintrat, was von dem selbem Fluch heimgesucht wurde. Sie wollte aus dem Zimmer hinaus, sodass sie hektisch die Türklinke ergriff und sie öffnete. Doch draußen schien sich nicht der übliche Korridor entlang zu winden, der sich in der Dunkelheit in der Ferne verlor. Stattdessen sah sie nur einer weiten lodernden Feuerebene entgegen, die ihr üblicherweise schon recht bekannt vorkam, da diese Feuerebene schon öfters in ihren Träumen erschienen war. Und nun stand sie wieder vor ihren Augen, wie ein Portal zur Hölle. Sie konnte nicht hinaus, doch auch nicht zurück. Von der Tür sich hektisch abwendend so sah sie wieder die schemenhafte Geistergestalt vor ihr inmitten des verfluchten Zimmers schweben. Xalvina wusste nichts zu sagen, nur dass sie eine innerliche seltsame Furcht ergriff. Es war ein Alptraum aus dem sie einfach nicht entkam, es war ein Alptraum in einem Alptraum. Und sie steckte mitten drin gefangen, verfolgt von Dingen die für sie unfassbar wurden. Sie sah nur noch in dem leeren Gesicht der Gestalt vor ihr plötzlich ein schemenhaftes Gesicht, als nur noch in ihrer Konfrontation ein paar letzte Gedankenblitze erfolgten. Dinge die sie selbst betrafen oder betreffen würden, aber nicht verstehen konnte. Nur eine Stimme sang aus der Ferne ihr fremde Worte zu, doch die Bedeutung kannte sie nicht. Sie blieb ihr nur im Gedächtnis... „Eo nath´ra...quaerthuriae...a´thuria...“ ... Langsam öffnete sie unter Schmerzen die Augen. Nass klebten einzelne schmutzige Haarsträhnen durchs Gesicht, als sie mit den Wimpern zuckte. Sie spürte starke Schmerzen an ihrer Schulter, Bauch und vor allem am Rücken. Vor ihr lag nur ein verschwommenes Bild, sodass sie mehrmals ihre Augen zukneifen musste, damit das Bild klarer wurde. In der Ferne vernahm sie das Plätschern von Wasser, während aus ihrem Mund weiße Atemwolken hinaus stiegen. Ihr Gesicht wurde von spiegelnden ständig gebrochenen schwachen Lichtreflexen beleuchtet, was von dem umliegendem Wasser kam, was unmittelbar in ihrer Nähe wie ein dunkles Gebräu entlang floss. Ihre Haare waren nass und ihr Körper umrahmt von schweren Schmerzen. Sie blickte in die Dunkelheit, welche von spärlichen hellblauen Fackellichtern zu ihren Seiten weit entfernt ein wenig verdrängt wurde. Über ihr kreisten nur schwach die grün-türkisen Pustelchen, doch ihre zwei Lichtkugeln waren noch neben ihr, welche verantwortlich für das glitzernde Wasser neben ihr waren. Eine Hand so spürte die Fee erst jetzt, dass sie im Wasser lag, während ihr Körper von einer eisigen Kälte ummantelt wurde, die fast ihren Atem nahm. Langsam so versuchte sich die geschwächte Dämonenbeschwörerin zur Seite zu Rollen, wobei ihr noch mehr Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Ihre Augen blickten in der Dunkelheit jedoch auf einen Totenschädel neben ihr, wobei sie sofort ihren Kopf ein wenig zurück nahm und voller Schmerzen versuchte sich zu erheben. Doch dies scheiterte zunächst, sodass sie nur unter Anstrengung und Vorsicht sich langsam aber sicher in eine Sitzposition verhalf, indem sie sich an einen großen Stein zu ihrer rechten anlehnte. Geschwächt und ausgelaugt so wischte sie nun die nassen und teilweise verstaubten Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte. Ihre Lippen waren fast eisblau, ihr Gesicht unterkühlt und Schmutzig wie ihre Hände. Sie zog ihre Nase hoch und hustete kurz als sie aufsah um sich herum alte Totenschädel um sie herum blickte und hinunter auf eine Pfütze blickte, in der sie gelegen hatte. Sie zeigte ihr verwahrlostes Spiegelbild, die teilweise durcheinander geratenden hochgesteckten Haare und ihre zerrissene Kleidung, die von Schmutz übersäht war. Sie glich einer unterkühlten Leiche als sie aufstand um sich zu vergewissern wo sie überhaupt war, ohne sich wirklich über die Knochen und Totenschädel zu ekeln. Sie blickte lustlos und gezeichnet von der Anstrengung in einen weiten dunklen großen Kellersaal mit vielen Abwasserkanälen und schmutzigen Bergen, wo meist Knochen oder andere nicht erkennbare Dinge lagen. Die Fee blinzelte nur. Sie hatte keine Ahnung wo sie wirklich war. Vermutlich irgendwo sehr weit Tiefunten im Keller des großen Kastells. Aber unter den Schmerzen und des verwahrlosten Spiegelbilds wusste sie zumindest eine Sache definitiv genau : Dies war kein Traum. |
||||||||||||
15.02.2004, 16:34 | #259 | ||||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
still war es im kastell, als blutfeuer und ihre begleiter eintrafen. fast so, als wären die anderen dämonenbeschwörer alle im koma im sumpf zurück geblieben. selbst die skelette am eingang hatten sich merkwürdig verhalten. dass sie verstummten, war blutfeuer ja gewöhnt. sie war wahrscheinlich die einzige, vor der diese klappermänner so etwas wie respekt verspürten. das war aber durch einen harten kampf entstanden und blutfeuer hatte als trophäe einen unterschenkel im gepäck. "willst du ihn wieder?" blieb sie fragend vor dem knochenmann stehen. "oh das wäre zu gütig" es klang, als würde das gerippe den satz durch die nicht vorhanden zähne quetschen. blutfeuer kramte in ihrem beutel und zog nach einigem suchen das besagte stück hervor und hielt es dem gerippe hin. das griff danach und drehte oder jedenfalls machte es irgendwie wieder an sich fest. "pass auf, dass du das richtig herum machst. so ist es jedenfalls falsch." damit ließen die vier das tor hinter sich ins schloss fallen und betraten die halle. "he ihr kopfzerstörer! hier ist besuch, der quartier benötigt und ein kräftiges essen." kaum ausgeprochen erschien vor den vieren ein dämon, der sich nicht von der stelle rührte. "ok, legt was in die schale des steinernen ungeheuers dort und seht zu, dass dieses wesen die gabe auch annimmt, dann wird sich das kastell auch als gastfreundliche herberge erweisen." |
||||||||||||
15.02.2004, 16:39 | #260 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
die magierin kam aus ihrem zimmer und ließ sich von den dämonen kurz unterrichten. sie war gut ausgeschlafen und mental endlich in der lage, sich dem hilias mitsamt seinem eigenartigen mitinhaber des körpers zu stellen. "bleibt bei mir, das kann gefährlich werden." der dämon sandte ihr eine beruhigende botschaft und dann begab sich meditate endlich zum zimmer oder besser gesagt zur zelle des hilias. die dämonen vor der tür entließ sie und als sie die zelle betrat, auch die dämonischen wächter. sie hatte ja ihren schattendämon bei sich, der sie vor jeder gefahr abschirmen würde. |
||||||||||||
15.02.2004, 16:52 | #261 | ||||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
elpede fragte erst gar nicht, warum die Amazone den Knochen eines Skelettes bei sich trug oder wie sie da rangekommen war. Jedenfalls ersparte die Rücknahmeaktion der Gruppe die üblichen dummen Sprüche der beiden Kastellwächter, und sie konnten ungehindert eintreten. Dann, als blutfeuer postwendet ihre Ankuft verkündet hatte und dabei so laut war, dass man sich sicher sein konnte, dass auch das letzte Viech in irgendeinem unentdeckten Teil dieses Gebäudes Bescheid wusste, erschien einer dieser Dämonen aus dem Nichts. 'Denk´ nicht mal daran, in meinem Kopf zu denken', dachte elpede. Er verspürte keine Lust auf eine Unterhaltung mit diesem Wesen. 'Sprich´ mit dem da', er nickte in Richtung Burath, 'Der kennt das noch nicht. Den kannst du quälen, wie du lustig bist.' Dann legte er einen Beutel auf die kleine Waagschale in der Hand dieser hässlichen Statue, die so aufdringlich & auffällig in der Mitte der Halle platziert war. |
||||||||||||
15.02.2004, 16:52 | #262 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Körper des Gehängten saß zusammengekauert in einer Ecke des Raumes, hatte die Knie dicht an den Körper gezogen und blizete gierig durch dan Raum zur Tür. Dort war endlich die Hexe erschienen. Doch sie war nicht allein. Auch ihr stand wieder einer dieser Dämonen zur verfügung. Langsam zweifelte der Gehängte daran, ob es so klug gewesen war, hier das Schlachtfeld zu wählen und eine Schlacht stand ihm zweifellos bevor. Eine verbale Schlacht, eine die mit dem Verstand geführt wurde. Jeder Narr vermochte mit einem Schwert um sich zu prügeln, aber der ware Krieger schlug mit der List und Verschlagenheit seines Geistes zu. Langsam erhob er sich. Seine Glieder schmerzten, sein Kopf dröhnte, doch er wollte nicht vor einem Weibsbild im Dreck liegen bleiben. "Wie geht es dem Goldstück?" fragte der Gehängte bewußt provokant. Vielleicht wusste die Hexe von den Ereignissen vor dem Kastell, vielleicht auch nicht. Sie reagiert jedenfalls nicht auf seine Frage. Der Gehängte überlegte kurz. "Ich würde gerne woanders hingehen, wenn es euch recht ist. Dieses Loch hier steht einem Palaver zwei so hoher Geister wie uns doch nicht schicklich an." sprach der Gehängte und holte seine beste Kinderstube aus den Gedächnisspeicher des Steinmetzes hervor. Das rückratlose, wurmgesichtige Madenhirn von Steinmetz war immer noch bewusstlos. Das war gut. So hatte der Gehängte einen freien Rücken. "Ich würde euch also gerne zu einem Glas Wein einladen" sprach der Gehängte lockend. Er war zum zerreisen gespannt, ob die Hexe auf seine Einladung einging. |
||||||||||||
15.02.2004, 17:13 | #263 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"warum sollte ich mit dir trinken gehn? du bist kein freund, du bist nicht mal ein wesen, dass ich achten oder für voll nehmen kann. du bemächtigst dich eines fremden körpers und willst dann noch dispute führen? mach dich nicht lächerlich." die magierin musterte den armen hilias aufmerksam. "lass ihn los und such dir einen anderen wirt, wenn du nicht alleine existieren kannst. allerdings kann ich dir versichern, dass ich auch schon mit geistern gesprochen habe." |
||||||||||||
15.02.2004, 17:25 | #264 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Also begann es mit einem Patt. Der Gehängte hörte den Worten der Hexe aufmerksam zu und suchte einen Riss oder eine Kante, an dem er den Hebel ansetzen hätte können. Alle Anhänger der Magie hatten das Laster der Neugier und des Wissensdurstes in sich. Es galt nur, den wunden Punkte der Hexe zu finden. So würde es also nicht über schmeichelnde Wort funktionieren. Wie war sie dann zu packen. "Ich bin kein Parasid oder fremder Geist. Dieser Körper gehört rechtmässig mir, der Wurm von einem Steinmetz ist nur ein Gast, den ich dulde. Mehr nicht. Wenn ich diesen Körper verlassen würde, wäre sein Schicksal ohnehin besiegelt. Er kann nicht ohne mich, ich nicht ohne ihn exestieren." Das würde zu nichts führen. Er musste langsam die Kurve kriegen, bevor die Hexe begriff, was vor sich ging. "Doch lasst den Steinmetz vorerst meine Sorge sein. Er ist gesund und munter. Er hat mich als Füher unseres Körpers anerkannt und nur führere ich seinen Willen aus. Und ich will mit euch reden. Will euch einen Vorschlag unterbreiten, der zu unserei beider Vorteil gereichen mag. Wenn wir uns bitte woanders hinbegeben könnten? Vielleicht in den Hof des Kastells?" Sein Blick fiel auf den Dämon. "Kann dieses...Wesen meine Gedanken lesen? Wenn ja, so wird er erkennen, das ich keine Pläne gegen die Magier oder das Kastell schmiede." Das stimmte sogar. Er hatte nur wenig Interesse an den hier lebenden Bücherwürmern, ihren blubbernden Kesseln und Fläschen. Doch er brauchte ihre Hilfe. Für etwas anderes...größeres. |
||||||||||||
15.02.2004, 17:40 | #265 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"hmm, dann werden wir einfach ins refektorium gehen. ich bion der meinung, dass hilias ein bisschen was zu essen gebrauchen kann, du ja sicher nicht. im übrigen musst du mir nichts vormachen. ich weiß, dass hilias ein normaler mensch ist und du nicht. und nur normale menschen sind rechtmäßige eigentümer von körpern. du musst dich also nicht bemühen, mir etwas vorzumachen. außerdem hab ich keine vorbehalte gegenüber geistern oder ähnlichen nichtmenschlichen geschöpfen. ich lebe in einem haus der dämonen, vergiss das nicht." die magierin blickte zum schattendämon zurück. "ich weiß nicht, ob er sehen kann, was du denkst, du bist kein mensch. bei menschen kann er das. es ist auch nicht wichtig. ich kann sehen, was du vorhast, wenn auch nicht im detail." die magierin winkte dem dämon zu, der daraufhin die tür öffnete und die beiden gingen in richtung refektorium. es war um die zeit nur spärlich besucht, denn die zeit der magier war gerade auf aufwachen gesprungen. so konnte meditate auf die sitzgruppe am klamin zusteuern und ließ sich in einen der hochlehnigen, mit leder bezogenen stühle sinken. im selben moment loderten die flammen im kamin auf und begannen, gierig an einem birkenscheit zu nagen. |
||||||||||||
15.02.2004, 17:48 | #266 | ||||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Ein kleines Päckchen fiel in die Schale. Darin war eine gewisse Menge Sumpfkraut die Burath aus dem Sumpflager mitgenommen hatte. Gestern wurde regelrecht damit um sich geworfen, doch er selbst hielt nicht viel davon sich dem Rausch hinzugeben. Zumindest hatte der Krieger so die Möglichkeit gehabt eine ansehnliche Menge zu sammeln die er gut hätte verkaufen können. Nun würde das Kraut eben so seinen Zweck erfüllen. Trockene Unterkunft und eine warme Mahlzeit lockten. Sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen wäre ebenso törricht, außerdem besaß Burath nichts anderes von Wert was er hätte geben können. Seine Kleidung und Waffen waren ihm teuer und lieber würde er die Nächte draußen im Wald verbingen als sie wegzugeben. Stirnrunzelnd trat Burath einen Schritt zurück, diese merkwürdige Gestalt aus Stein noch immer mit seinen Augen fixierend. Das alles war ihm ziemlich suspekt und er riet sich zur Vorsicht. Ohne sich großartig weiter umzusehen gesellte sich Burath wieder zu Blutfeuer und den anderen. "Nett.." |
||||||||||||
15.02.2004, 17:50 | #267 | ||||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
das mädchen legte ein bisschen erz in die schale, das sie bei sich hatte und dann konnten die vier einem dämon folgen, der sie zu den sammelunterkünften führte. dort warfen sie ihr gepäck auf die hocker und leila legten sich sofort nieder, um wohl den rest ihres rausches vom vortag auszuschlafen. blutfeuer, elpede und burath gingen ins refektorium. blutfeuer erklärte den beiden männern die funktionsweise und das bestellsystem des kastells und dann setzten sie sich. blutfeuer hatte zwar registriert, dass ihre freundin meditate am kamin saß, aber ein warnender blick hielt sie davon ab, sich dazu zu setzen. |
||||||||||||
15.02.2004, 17:57 | #268 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rhodgars Gemütslage glich einem Kartenspiel, dessen Sinn es war, zwei gleiche Kärtchen unter vielen zu entdecken. Er wusste nicht genau, wie er sich fühlen sollte, wie er zu fühlen hatte oder wie es von ihm erwartet wurde zu fühlen. Vielleicht musste er dies ja auch gar nicht. Egal. Er würde es trotzdem tun. Doch immer wieder war er auf der Suche nach etwas, eben wie beim angesprochenen Spielchen. Vielleicht war dieses Etwas ja das Patent-Rezept für richtiges Fühlen, welches er verdammt nocheinmal gebraucht hätte. Denn noch nie war er so verwirrt durch die Welt gelaufen, wie es in den letzten Tagen der Fall gewesen war. Geblendet von Emotionen wie Hass, Neid und Wut, waren Empfindungen wie Zuneigung und Zufriedenheit in der letzten Zeit immer weiter abgeklungen. Wut auf sich selbst, diesen wiederlichen Kauz, der wohl irgendwo in einer Zelle schmorte, und einfach alles. Neid auf die Normalen Menschen, die sich nicht mit solchen Problemen abzuplagen hatten, die sich ein lustiges Leben im Freudenhaus von Khorinis machten. Und den Hass verspürte er wieder auf eben jenes Wesen, dass Rena beinahe so geschändet hätte. Vielleicht ließ es sich so erklären, dass er zur Zeit zähneknirschend durch die Gänge schlich, und wenig später die Tür zum Refektorium aufschlug. Keine Beachtung dem überlauten Knallen, das war ihm immoment so ziemlich egal. Eigentlich wusste der Schwarzmagier ja, dass er in purem Selbstmitleid verfiel, doch war es einfach zu angenehm, sich dort drin zu sulen. Grummelig schlurfte er durch den Raum, den Blick auf den Boden gesenkt. Wäre er da doch nur geblieben. Eine kleine Kopfbewegung, und seine sowieso schon zerüttelte Psyche erlitt beinahe einen Schlag. ER! HIER! Wie konnte... Er ließ die Gedanken unausgesprochen (oder unausgedacht, je nachdem), und ließ sich stattdessen völlig von seiner aufschäumenden Wut leiten. Natürlich hatte er gewusst, dass er sich zwangsläufig nocheinmal mit diesem Kerl konfrontiert sehen musste, irgendwann. Doch in seinen Vorstellungen hatte das eher so ausesehen, dass der Mann ausgehungert in einem Zimmer lag. Doch dass dieser nun anscheinend bei bester Gesundheit (man konnte es nicht genau ausmachen, schließlich sah Rhodgar nur den Rücken des Mannes) im Refektorium umhergehen würde, dass haute ihn aus den Stiefeln. Wie gelähmt stand der Schwarzmagier in der Mitte des Saals, unschlüssig, was zu tun war. Doch nach und nach gewann der Zorn die Oberhand. In seinen Augen funkelte es, während er schnellen schrittes auf die Kreatur zuging. "IHR!" |
||||||||||||
15.02.2004, 18:05 | #269 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Gehängte setzte sich in dem Sessel und strich mit einem verträumten Ausdruck in den schwarzen Augen über das weiche Leder. "Fein habt ihr euch hier eingerichtet. Muss ich schon sagen." sagte er. Das Gesicht der Hexe blieb unbeeindruckt. "Ja, ihr habt recht. Wir sollten zur Sache kommen. Doch vorerst würde ich das angebotene Essen gerne zu mir nehmen. Hab ich das einen Wunsch frei?" fragte der Gehängte frech und grinste teufelisch. Es machte ein heiden Spass, die Grenze auszutesten. Mal sehen, wie schnell sich das Weibsbild provozieren ließ. |
||||||||||||
15.02.2004, 18:14 | #270 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"nehmt nur, es wird euch serviert, was ihr wünscht, wenn es angemessen ist. ihr seid kein willkommener gast, beachtet das bitte. und - sprecht es lieber aus. ich sagte ja schon, ich weiß nicht, ob die dämonen in eurem kopf lesen können." meditate hatte dann den ausruf von rhodgar gehört und sah jetzt das funkeln in seinen augen. schnell erhob sie sich und hob gebieterisch die hand. "halt ein rhodgar, berühre den mann nicht. er gehört nicht dir und er gehört auch nicht sich selbst. ich übernehme das." als rhodgar sich trotzdem weiter näherte, hob meditate auch die zweite hand, in der sie ihren stab hielt, der gefährlich zu knistern angefangen hatte. "keinen schritt weiter rhodgar, ich will dir nicht weh tun!" |
||||||||||||
15.02.2004, 18:22 | #271 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
"Bitte geht beiseite, ich will euch ebenso wenig antun!" (Im selben Moment fiel ihm ein, dass er wohl nie in der Lage sein würde, einer solchen Frau wehzutun. erstens ging dies über seine Prinzipien, und zweitens hätte er in einem direkten duell wohl eh nichts ausrichten können, doch das alles konnte er jetzt nicht zugeben.) "Ihr wisst nicht, was dieses Subjekt getan hat. Bitte, geht beiseite!" Natürlich wusste meditate alles, war über alles unterrichtet. Ist doch klar, schließlich war es als Hüterin ihre Aufgabe, davon in Kenntnis zu sein. Doch zu solch logischen Denken war der Schwarzmagier nicht mehr fähig, gesteurt von all den angestauten Emotionen, und in gewisser Weise durch meditates Worte sogar noch angestachelt, machte er Anstalten, sich einfach an der Frau vorbeizudrängen. Ja, jugendlicher Elan, Ehrgeiz und Reizbarkeit, das waren Tugenden, mit denen Rhodgar leben musste. Bislang war ihm das auch ganz gut gelungen, doch (natürlich dachte er darüber ebnfalls nicht nach) wie lange würde er wohl noch leben, wenn er sich auf so grobe Weise den Anweisungen der Hohepriesterin widersetzen würde? |
||||||||||||
15.02.2004, 18:33 | #272 | ||||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
Da schien sich ja eine heikle Situation anzubahnen. Die Hohepriesterin gegen einen jungen Schwarzmagier. Sowas war zunächst einmal nichts neues, zumal elpede den jungen Schwarzmagier als denjenigen wiedererkannte, der bei seinem letzten Besuch vor einigen Wochen unter dem tosenden Applaus seines Lehrmeisters einer "Kollegin" - wenn der Ausdruck denn passend war - den Hut mit einer Flamme zerschossen hatte - während sie diesen getragen hatte, wohlbemerkt. Aber irgendetwas sagte ihm, dass diese Situation weit ernster war. Die beiden Magier waren offenbar bereit, wirklich aufeinander loszugehen. Das konnte ja nur böse enden, und so sprangen elpede und blutfeuer gleichzeitig auf. |
||||||||||||
15.02.2004, 18:38 | #273 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate musste es nur denken, da hatte der schattendämon den magier bereits mit einer unsichtbaren fessel an den stuhl geheftet, vor dem er gerade gestanden hatte. "reiß dich zusammen. das ist keine sache, die du klären kannst. das mach ich. ich bin die hüterin und du hältst dich jetzt zurück!" meditate konnte sich jetzt unbeeindruckt vom tobenden jungmagier wieder mit dem gehängten befassen, der wein geordert hatte und sich plötzlich mit wasser konfrontiert sah. "die dämonen werden wohl der meinung sein, dass alkohol im moment nicht zuträglich für hilias ist." schadenfroh grinste meditate den gehängten an und prostete ihm mit einem pokal funkelnden rotweins zu. |
||||||||||||
15.02.2004, 18:47 | #274 | ||||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
Die Situation schien wieder unter Kontrolle, und blutfeuer setzte sich wieder und deutete ihm an, dasselbe zu tun. Der junge Schwarzmagier war plötzlich von einer unsichtbaren Macht auf einen Stuhl gedrückt worden, wo er nun regungslos verharrte, nachdem er sich eine Weile vergeblich gewunden hatte, wohl in der Hoffnung, die unsichtbaren Fesseln irgendwie abstreifen zu können, während sich die Hohepriesterin wieder dem Mann am Kamin zugewandt hatte, um den es bei diesem Streit offenbar gegangen war, auch wenn elpede nicht verstanden hatte, worum es dabei eigentlich ging. Es schien aber sehr wichtig zu sein, wenn man den Worten der Hohepriesterin Glauben schenkte, die den jungen Schwarzmagier zurechtgewiesen hatte, dass dies eine Sache der Hüterin sein und er sich zurückzuhalten habe. Interessiert betrachtete der Wolfszüchter diesen Mann. Irgendwie wirkte er abwesend, obwohl er da war. Er sprach seltsam, irgendwie bissig, mit einem Hang zum Sarkasmus, und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. |
||||||||||||
15.02.2004, 18:55 | #275 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Verzweifelt wandt sich Rhodgar, doch er konnte zappeln wie er wollte, los kam er ganz sicherlich nicht, jedenfalls nicht, wenn er weiter einen Aufstand machte. In gewisser Weise hatte meditate ihm durch die Vorsichtsmaßnahme einen Gefallen getan. Denn wenn er hier so gefesselt war, blieb es ihm unmöglich, irgendwelche Dummheiten anzustellen (was er sonst mit Sicherheit getan hatte). Trotzdem war dies alles kein Grund, nicht noch ein bisschen weiter zu wüten. Dabei richtete sich kein einziges Wort gegen die Hüterin, dafür flogen umso mehr verbale Ausdrücke diesem Typen entgegen, der jetzt gierig auf das Weinglas starrte. Bei diesem Anblick musste der Schwarzmagier auflachen, und vergaß für kurze Zeit seinen Groll. So wie es aussah, war dieser Mann nicht gerade dem Alkohol gegenüber abgeneigt. Belustigt durch die Vorstellung, wie meditate auch ihn einer Radikaltour unterzog, grinste Rhodgar so vor sich hin, bis ihm wieder einfiel, das er seinen Gegenüber ja beschimpfen musste. Da fielen schon einmal Worte wie "Dreckssack". Erst als er einen wirklich bedrohlichen Blick meditates erntete, schloss er mit seinem Wutausbruch ab. War ja sowieso sinnlos, wenn nicht gar lächerlich. Und wie als wenn jener Blick mit einer schallenden Ohrfeige gleichzusetzen war, kehrten nun langsam auch alle Vernunft in ihn zurück. Gewiss verhielt sich kein Magier so, wie impulsiv er auch immer veranlagt sein mochte. Er würde schon noch Gelegenheit bekommen, für das Erlebte Rache zu nehmen. |
||||||||||||
|