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Rund um Khorinis #16
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13.02.2004, 17:20 #1
Uncle-Bin
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Rund um Khorinis #16
Uncle-Bin hatte sich schon etwas gelangweilt, doch nun nahm die Reise endlich Stil an. Vor ihm bäumte sich ein Wegelagerer auf, der ähnlich wie seine Kollegen aus allen Öffnungen stank. Der Gestank musste bei diesen Halunken eine Art Statusmerkmal sein, denn anders konnte man es wohl kaum erklären, dass jedes Mal wenn Uncle ihnen begegnete die Nase darunter leiden musste. Am Geruch konnte er folglich auch erkennen, dass vor ihm ein Wegelagerer stand, der nicht mehr als mittelprächtig war. Wird Zeit die Wäsche zum trocknen aufzuhängen, mein Freund. Der Wegelagerer trat mit seiner rostigen Klingen einen Schritt nach vorn und lächelte. Uncle fiel bei diesem Anblick ein Spruch ein, der alt und abgedroschen war, und eine kleine Geschichte in Uncles Leben erzählen konnte. Deine Zähne sind wie Sterne, so gelb und so weit auseinander. Wenn ich gestatten darf, werden ich sie dem Alkohol gleich setzen, dann kannst du sie trinken. Ein Spruch, der ebenso dumm, wie einfallslos und wirksam war. Der Wegelagerer reagierte zumindest genauso, wie die Bettler im Hafenviertel es damals getan hatten. Voller Wut sprang er auf Uncle zu stieß seine Klinge in Richtung des Ritters. Uncle konnte knapp ausweichen und schlug nun seinerseits eine kräftige Delle in die Lederrüstung des Kerls. Der Wegelagerer stieß einen lauten Schmerzensschrei aus und rannte dann so schnell er konnte ins nächste Gebüsch. Uncles Kampf war also schon beendet, bevor er angefangen hatte. Die Halunken von heute sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Enttäuscht griff er den nächsten Strauchdieb an...
13.02.2004, 17:43 #2
Nikmaster
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Nikmaster langweilte sich nun schon, der weg war einfach länger als er ihn sich vorgestellt hat. Ihm war so langweilig, dass er fast eingeschlafen wäre, doch nur seine Aufgabe die Fässer zu befordern, hielten hin noch davon ab. Auf einer Ebene gleich nach der Taverne, sprang ein Wegelagerer auf sie los. Dieser forderte das Fass. Nikmaster fühlte sich schutzlos. Er bekam so große Angst, dass er am liebste davon gelaufen wäre. Nur bewegen konnte er sich nicht. Dann ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, zogen Ormus, Uncle-Bin und Ferox die Waffe. Doch ob sie es schaffen könnten gegen einen Wegelagerer. Sie sagten den Wegelagerer er sollte abhauen. Doch er hörte nicht darauf. Vor angst verkroch sich Nikmaster unter dem Wagen. Doch die Neugierde siegte, er kroch wieder hervor und sah, das der Kerl auf Uncle-bin einstach. Doch Uncle wich mit knapper Not aus. Der Wegelagerer stach daneben. Uncle-Bin reagierte sofort, er schwang sein Schwert und traf den Halunken. Der Halunke schrie vor Schmerzen, in Nikmaster erwachte die Hoffnung. Der Wegelagerer rannte nun, wie als wären 10 Snapper hinter ihm her, in Nikmasters Richtung. Nikmaster wusste nicht ob er nur hinter ihm in die Schlucht springen will, oder ob er ihm überrennen möchte. Der Wegelagerer rannte neben dem Wagen vorbei, inzwischen hat sich Nikmaster schon wieder unter dem Wagen versteckt. Ormus sagte dann zu Nikmaster und denn anderen Bürgern, die es ihm gleich getan haben, das der Halunke sich schon aus den Staub gemacht habe. So konnten sie nun den Weg zum Lager wieder aufnehmen. Doch Nikmaster blieb eingeschüchtert.
13.02.2004, 17:52 #3
Ferox
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Tatsächlich hatte es an diesem Tag noch Aktion gegeben. Ein paar Wegelagerer hatten den Trupp angegriffen und wollten doch tatsächlich das Bier haben. Ferox zog seine Waffe, obgleich er wusste, dass er eigentlich nichts gegen sie hätte machen können, doch waren ja Uncle und Ormus an seiner Seite, so dass es gleich viel bedrohlicher aussah und sich auch so fühlte. Viel hatte er zur Vertreibung der Halunken nicht beigetragen, doch war er Stolz in einem richtigen Gefecht mitmischen zu können und keine Angst haben zu müssen, wie schon einige Male als Bürger. So erinnerte sich an die nicht lange zurückliegende zeit als Bürger, als ihre bürgerlichen Gefährten unter dem Wagen Schutz gesucht hatten und verängstigt waren. Ein kleines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er dies und die Wegelagerer wegrennen sah. Dann setzten sie ihren Weg zum Lager der Sumpfbruderschaft fort. Ormus gab den Weg vor. Die Anderen schienen den Weg zwar auch zu kennen, nur Ferox nicht. An einer breiten Felsspalte angekommen, sagte ihm Ormus, dass die der Eingang zum Lager sei, so traten sie hindurch.
13.02.2004, 18:11 #4
Errol
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Fröhlich hüpfte Errol zum Stadttor hinaus. Er hatte von einem großen Fest im Sumpf gehört. Das waren schöne Worte. Der Waffenknecht assoziierte mit ihnen viele, schöne Dinge: Viele Leute mit viel Geld und ihrem teuersten Fummel, viele, dicke Geldbörsen... Diese Worte klangen wie bares Geld in seinen Ohren, dass nur noch abgeholt werden musste. Außerdem gab es bei so einem Fest ja sicher ein großes Festbankett, viele, dicke Sumpfzigarren und Alkohol. Das war eine gute Aussicht.
Langsam nahm der Milizionär wieder seine Außenwelt wahr, und ihm fiel auf, dass es inzwischen dunkel geworden war. Er war allein in der Dunkelheit... ohne irgendetwas, das ihn schützen konnte. Verdammt. Jetzt galt es, sich so leise und schnell wie möglich voranzubewegen... das widersprach sich. Errol fluchte leise. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass er von den Monstern übersehen wurde, wie es sonst im Umgang mit Menschen immer der Fall war.
13.02.2004, 21:41 #5
Erzengel
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Zwei dunkle Gestalten kamen den Weg entlangschreitend bei der Taverne an, keuchend ließ sich der in der schwarzen Plattenrüstung mit den goldenen Monden darauf auf die Bank fallen. Gen Süden waren sie am zugefrorenen See und an den Toren des Sumpflagers vorbei bis zur Taverne zur toten Harpyie gegangen. Obwohl der gildenlose Einzelgänger die Umgebung von Khorinis vorzugsweise umging und sogar lange Fahrten auf See in Kauf nahm, nur um diese Wälder nicht durchqueren zu müssen. Sie hatten so etwas schmutziges, verseuchtes an sich, das ihn dazu brachte sie zu meiden, doch jetzt im Winter wo sich ohnehin alles in Höhlen verkroch, war es wenigstens nicht ganz so schlimm, obwohl das unangenehme Gefühl erhalten blieb. Und spätestens hier bei der Schenke merkte er, wie sehr seine Ausdauer unter seiner Faulheit gelitten hatte. Erschöpft hatte er auf der Bank neben der Eingangstür Platz genommen.
Wenige Minuten später befanden sie sich wieder auf dem Weg und zugleich schon fast am Ziel, nach den vorderen der beiden großen Felder, sprich den westlichen vor Onars Hof, bogen sie nach Süden ab in Richtung Sekobs Hof. Die Steintreppe hinauf, rechts am eigentlichen Hof vorbei, mit einem Sprung über stufengleiche Vorsprünge auf ein kleines Plateaus direkt vor eine hinter dem Dickicht versteckte Hütte.
13.02.2004, 22:10 #6
HoraXeduS
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Leise bewegte sich Horaxedus voran, bog Zweig um Zweig im Gehen beiseite und mühte sich, behende und wachsam vorzugehen. Seit sie vor der Taverne eine kurze Rast eingelegt hatten, war der Schwarzmagier voran gegangen. Er kannte diesen Teil der Insel wie seine Westentasche und wusste etwaige Gefahren zu umgehen.

Die Freunde hatten ihr Ziel in wenigen Stunden erreicht. Die Hütte des toten Menschenjägers Ronan lag still im Dickicht des Wäldchens verborgen. Wenige Wochen erst waren vergangen, seit Horaxedus den einzigen Bewohner kurz und wenig schmerzlos zur Strecke gebracht hatte. Es war ruhig in der näheren Umgebung, ein leiser Wind bog ein paar nichtsnutzige, kahle Baumwipfel weit über den Köpfen der nächtlichen Wanderer und beeinträchtigte sie nicht im Geringsten in ihrem Vorhaben.

Horaxedus stemmte sich gegen die läppische Holztür der Hütte. Es roch muffig und feucht, doch kaum nach Tod. Der Magier war erleichtert: Er hatte offenbar gut daran getan, den Leichnam des Bewohners im nahen Gehölz zu verscharren. Die Männer betraten den einzigen kleinen Wohnraum und standen auf den Morschen Bodenplanken des kleinen Holzhauses, während sie sich im Dunkel zu orientieren versuchten. Der Schwarzmagier wollte soeben in seine Tasche greifen, um die Rune für den Lichtzauber hervorzuholen, als Kain ihm ruhig seine Hand auf den linken Arm legte.

Was folgte, war das Entzünden einer Kerze, die auf dem kleinen Holztisch in der Mitte des Raumes stand. Wie von Geisterhand flackerte sie auf, ohne dass irgendjemand auch nur in ihre Nähe gekommen war.

Die Eindringlinge, die noch immer in der Nähe des Eingangs standen, schauten sich überrascht an. Welch fauler Zauber war das denn jetzt? Tischlein deck Dich, es werde Licht?
13.02.2004, 22:45 #7
Erzengel
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Ein kalter Schauer lief ihm beim Anblick der ausgestopften Tiere über den Rücken, offenbar hatte dieser Menschenjäger etwas dafür übrig, ganz im Gegensatz zu dem Gildenlosen, ihm war das ganze hier viel zu gruselig. Wäre es Tag gewesen, wäre es ja noch halbwegs erträglich, über in dieser Finsternis mit der Leiche wenige Meter weiter, wie Horax ihm ja erzählt hatte, überhaupt wäre er ohne den Priester der dunklen Mächte ohnehin schon längst schreiend davongelaufen. Ein helles Klimpern ließ den Einzelgänger zusammenzucken, es waren kleine Glasgebilde die an Fäden aufgehängt von der Decke nahe der Tür herabhingen und im Wind schaukelnd helle Töne von sich gaben. Schon komisch, er konnte nachts allein durch unbekannte Wälder ziehen und bei stürmenden Wetter weitab von aller Zivilisation in seinem Turm ruhig schlafen und hier fürchtete er sich trotz Begleitung eines nicht unterschätzenden Magiers, hier konnte wahrlich irgendetwas nicht stimmen.
13.02.2004, 23:34 #8
HoraXeduS
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Es war nicht die Zeit, zaghaft, wählerisch oder gar zimperlich vorzugehen. Kain und Horaxedus begannen alsbald, die Hütte des toten Menschenjägers zu untersuchen. Böse Zungen hätten behauptet, sie stellten den kargen Haushalt völlig auf den Kopf. Nette Zungen ebenfalls.

Horaxedus wühlte sich scheppernd und krachend durch allerhand Pfannen und Töpfe, während Kain es vorzog, die Regale nach Aufzeichnungen oder überhaupt irgend etwas brauchbarem zu durchforsten. Nichts, wirklich nihct ein einziger Gegenstand blieb auf seinem Platz. Die Freunde hatten nicht im Sinn, blinder Zerstörungswut zu frönen, doch ihr Vorgehen hatte System: Was auf dem Boden zu liegen kam, würde man nicht versehnetlich erneut untersuchen müssen.

Die Töpfe waren leer, die Messerblöcke geleert. Der Schwarzmagier machte sich soeben mit einem der hart geschliffenen Jagdmesser Ronans auf den kurzen Weg hinüber zum Sessel des Jägers, um ihn aufzuschlitzen, als der Ruf Kains durch die enge Hütte drang.
"Verdammt, Horax! Ich glaube, ich hab was!"
14.02.2004, 00:19 #9
Erzengel
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Wieder und wieder klimperte das seltsame Glasgebilde über der Tür, obwohl diese schon längst geschlossen war und auch sonst kein Durchzug zu spüren war. Gerade wollte er Glasmacher bitten die Konstruktion, so interessant sie auch sein mochte, in Ruhe zu lassen, da hörte wieder das Scheppern von Töpfen. Vorsichtig drehte er sich um, das wurde ihm langsam wirklich zu unheimlich. Er drehte sich wieder um, nur um wenige Sekunden später wie von der Tarantel gebissen aufsprang und das ganze Ding zu Boden riss. Ein wütender Schmerzensschrei entrang seiner Kehle, diese Teilchen waren offenbar nicht geschliffen, doch was ihn noch mehr verwunderte, waren feine, blaue Lichtstrahlen, die während des Fallens der Splitter auf seiner Rüstung zu sehen waren.
"Verdammt, Horax! Ich glaube, ich hab was! Hier, kannst du damit was anfangen?"
"Klar", meinte der Priester locker und nahm die gläsernen Scherben entgegen. Er brauchte keine fünf Minuten und er hatte erkannt, dass es sich um einen zerbrochenen Kristall handelte. Gemeinsam puzzelten sie daran herum, bis die ihn wieder zusammengesetzt hatten. Dann hielten sie den Kristall an jeden nur erdenklichen Punkt der Hütte, um herauszufinden, was das blaue Licht verursacht hatte. Immer wieder gingen sich um die Kerze, jeder Winkel, jede Höhe wurde ausprobiert, bis dem Gildenlosen einfiel, das er mit dem Rücken zur Kerze gestanden hatte. Und die einzig andere Lichtquelle hier war der Mond... Schnell wurde das Hirschgeweih von dem Haken genommen und die Schnur des Kristalls daran festgeknotet. Das fahle Mondlicht erreichte den Kristall leicht bei dem sternenklaren Himmel da draußen, dennoch war zunächst nichts zu erkennen. Gab es vielleicht noch eine andere Lichtquelle oder war es doch die Kerze gewesen? Noch bevor der Gildenlose weitere Gedanken daran verschwenden konnte, hielt der Schwarzmagier seine Hand hinter den Kristall und man konnte deutlich das blaue Licht erkennen, das sich im Licht der Kerze verlor.
14.02.2004, 00:58 #10
HoraXeduS
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Horaxedus betrachtete den Kristall, den Kain sorgsam aufgehängt hatte. Er war nur wenig beschädigt, einige kleine Absplitterungen schienen der in ihm wohnenden Energie nicht abträglich zu sein. Die meisten der Splitter, die am Boden Lagen, waren Überbleibsel von gläsernem Tand, der offenbar zur Tarnung über den klaren und doch düsteren Kristall geblasen worden war.

Der Magier streckte die Hand aus, um den Kristall zu berühren. Seine Anziehungskraft war weniger stark als vielmehr die Neugier des Glasmachers, der sich der Reinheit des Steins vergewissern wollte. Doch kaum war die Hand nah genug, den Schein der Kerze abzuschirmen, fiel blaues Licht auf seine Finger. Der Mond! Das fahle Licht des Erdtrabanten brach sich in dem Kristall und zeichnete punkte, gar Linien auf die Innenfläche von Horaxedus' Hand. So rein wie vermutet konnte der Stein also nicht sein. Enttäuscht zog der Magier seine Hand zurück.

Da meldete sich Kain zu Wort: "Das ist doch kein Zufall. Dieser Ort, dieser Stein, dazu der Mond!" Und Horaxedus verstand, was sein Freund ihm damit sagen wollte. Mit dem Leuchten des Kristalls hatte es etwas auf sich, was nur hier, an diesem Ort funktionieren würde. Die Position des Mondes, der Gestirne, als dieses Zeug, von dem der Glasmacher von Grund auf keine Ahnung hatte, waren gewiss irgendwie berechnet worden von den leider viel zu hellen Köpfen der Mitglieder des Schwertfisch-Zirkels. Der kristall wirkte etwas und er wirkte es in dieser Hütte.

"Ich mach mal das Licht aus." murmelte Kain und bewegte sich auf den Tisch zu, um den wächsernen Stumpen auszupusten. Kaum hatte er die Flamme gelöscht, war das zarte blaue Licht, welches sich vom Monde aus durch den Kristall im Raum ausbreitete, in seiner ganzen Klarheit zu erkennen. Linien und Punkte bildeten sich scheinbar willkürlich aim Raume ab, auf Ofen Schrank und Böden. Doch kaum, dass die beiden Männer sich einen Reim darauf machen konnten, flackerte bereits die Kerze wieder auf.

Das düstere Spiel wiederholte sich. Mit welchen Tricks auch immer Kain der Kerze beizukommen suchte, er konnte sie kaum länger als einen Wimpernschlag lang löschen. Auch ließ sie sich nicht greifen, es war als sei sie nichts als eine magische Illusion. Den Freunden jedenfalls ließ sie durch ihren flackernden, hellen Schein keine Gelegenheit, die Linien, die der Kristall im schwachen Mondlicht zu zeichnen suchte, zu erkennen.
14.02.2004, 01:21 #11
Erzengel
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"Hm... Beschwör doch mal eine Schattenflamme."
"Was?", fragte der Angesprochene Priester ungläubig.
"Eine Schattenflamme bitte."
"Hier drinnen?"
"Ja, musst halt vorsichtig sein." Kurzerhand erschien in der Hand des Magiers das schwarz glühende Feuer.
"Und wohin damit?"
"Hierher", wies ihn der Einzelgänger zur Kerze hin.
"Schleuder sie bitte auf die Kerzenflamme." Ein kurzes Zögern, aber schon bald war das Licht ersetzt und anstatt eines grellen Innoslichts, brannte dort nun eine Schattenflamme, die wesentlich weniger Licht erzeugte und so den dauerhaften Blick auf das Blau freigab. Die vier Pfeile, je nach 90° und die merkwürdige Anordnung der Linien ließ auf eine Karte schließen, eine sehr alte Karte. Doch es sah alles gleich aus, kein Punkt schien besonders hervorgehoben zu sein.
"Erkennst du was? ...Vielleicht sollten wir uns das abzeichnen, falls wir es heute Nacht nicht mehr schaffen." Ohnehin wäre dies angebracht, besonders für die Nachforschungen in der Bibliothek des Kastells. Hastig ging er herüber zu einer Truhe und durchsuchte sie, jetzt ärgerte er sich wieder darüber, das er kein Licht hatte, doch bevor er seinen alten Gefährten um eine Lichtkugel bitten konnte, hielt er schon das gesuchte Pergamentpapier in der Hand. Ein Stück Kohle dazu und los.
14.02.2004, 02:51 #12
HoraXeduS
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Die Schattenflamme brannte nicht lange genug, um Kain die Zeit zu geben, das Lichtspiel des Kristalls nachzuzeichnen. Es handelte sich um eine Karte, darin waren sich die Gefährten einig. Horaxedus feuerte eine weitere Flamme auf die eigenwillige Kerze, als diese wieder zu leuchten begann und es gelang ihm erneut, damit den Lichtschein von den bläulichen Strahlen des Mondkristalls fernzuhalten. Der Magier musste sehr präzise arbeiten und selbst nach dem Fortschleudern der Flamme erneut hohe Konzentration auf das dunkle Gegenlicht lenken. An eine dritte Flamme war daher kaum zu denken. "Kain, eile Dich, ich kann nicht mehr!" richtete er die ernste Bitte an den Gildenlosen.

Ein Kartenzeichner wäre vonnöten gewesen, ein extaktes Abbild der allein von blauem Licht gebildeten Karte in hoher Geschwindigkeit auf das Pergament zu zeichnen -und das im Dunkeln. Als schließlich der Schwarzmagier die Flamme nicht länger halten konnte und das Kerzenlicht die Oberhand wiedergewann, beugte sich Horaxedus über die Skizze, die sein Freund soeben blind gefertigt hatte. Punkte und Striche gab es dort, doch kein genaues Abbild war zu lesen. Doch der Plan Kains ging auf: Die markanten Punkte ließen sich durch die Erinnerung der beiden Männer auf dem Pergament rekonstruieren, bis schließlich unter dem Kohlestrich des Einzelgängers eine Karte entstanden war, die dem blau leuchtenden Original zumindest sehr sehr nahe kam.

"Lass uns in der Bibliothek des Kastells nachsehen, ob wir darüber was finden", murmelte Kain und war bereits auf dem Weg durch die Holztür. Horaxedus folgte ihm. Zuversicht spiegelte sich in seinen Zügen wider.
14.02.2004, 16:32 #13
Ceron
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Drei Gestalten bahnten sich ihren Weg durch die Natur, auf dem Weg zum grossen Sumpffest. Die karge Landschaft beeinflusste auch die Stimmung der Dreien. Doch Ceron, begann ein gut bekanntes Wanderlied anzustimmen, welches alle schon gehört hatten, und wenige Momente später stimmten die anderen auch ein.

So gehe ich auf meinem Weg
Und wandere durch das Land
Die Freud mir gibt dieses schöne Lied, das von meinem Weg erzählt

Die Wildniss der Natur uns abwehrt
Doch wir uns dagegen stemmen
die Dunkelheit der kargen Lande
unsere Herzen nur erwärmt...


Dieses Lied schien jedem in seiner Stimmlage zu gefallen, auch wenn nicht alle die gleiche Melodie wählten passte alles sehr gut zusammen.
Begleitet von diesem Gesang stapften sie durch Khorinis ohne zu merken, dass der Sumpf schon bald zu sehen war. Alle brachen die fröhliche Melodie ab und lauschten den Geräuschen der Sumpftiere. Sogar schon die Feuer des Lagers waren zu erkennen. Kein Zweifel sie waren nicht mehr weit vom Lager entfernt
14.02.2004, 17:58 #14
Trulek
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Müde und etwas verwirrt schaute sich Trulek in der Gegend um. Er hatte den Weg zum Hof abgebrochen und war einfach dem Weg hinter der Taverne weitergefolgt. Der Pfad war ihm durchaus bekannt, denn als er noch im Namen des Schläfers diente, war er oft hier entlanggekommen. Seitdem hatte er den Pfad nicht betreten, doch jetzt hörte er in der Ferne Lärm, der seine Neugier weckte. Von hier aus war es noch leise, doch mit jedem Schritt wurde es lauter und die Neugier des Drachenjägers stieg immer weiter an.
Die Dunkelheit fiel gar weiter auf, ohne Probleme fand Trulek seinen Weg. Er war nun schon ganz nah beim Lärm und nun war es klar, all dieses Getöse kam aus dem Sumpflager. Das wollte er sich ansehen. Bei der Gelegenheit konnte er auch gleich noch mal seine alte Hütte untersuchen, er hatte nämlich noch etwas Krams zurückgelassen.
Trulek näherte sich dem Tor und schritt hindurch. Die Wachen machten nicht einmal Anstalten ihn aufhalten zu wollen, wahrscheinlich war jeder herzlich eingeladen mitzufeiern. Sogar die, die nicht oder nicht mehr an den Schläfer glaubten.
14.02.2004, 21:02 #15
Kano
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Leise knackte ein Zweig unter Kanos Stiefel, Samantha dagegen bewegte sich kaum hörbar. Wie machte sie das nur in dieser Rüstung? Aber egal, deswegen waren sie nicht da und wozu sollte er sich verstecken.
"Also, es ist nicht mehr weit. Hier, nimm die."
Er drückte ihr eine Rune in die Hand, Böses vertreiben. Ein starker Zauber gegen Untote, einer der Stärksten. Und sie musste nun beweisen, dass sie damit umgehen konnte.
Vor einem dunklen Loch im Fels blieb der Paladin stehen und sah zu Samantha.
"Da drin wirst du sie anwenden...müssen...
Du hast jetzt die Wahl, entweder gehst du allein oder ich komme mit.
Wie entscheidest du dich?"
Kanos Braue zuckte leicht und er wartete auf ihre Antwort, so richtig konnte er sich nicht ausmalen wie sie entscheiden würde, umso gespannter war er darauf, was sie sagen würde...
14.02.2004, 21:27 #16
Samantha
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Samantha blickte von dem Paladin in das dunkle Loch und wieder zurück. Dort drinnen war beim besten Willen nichts zu erkennen, aber es war mit Sicherheit nichts angenehmes. Ihr Blick fiel hinab auf die Rune in ihrer Hand. Sie hatte ebenso wie die anderen ein Zeichen auf ihrer flachen Seite, jedoch ein anderes als die, welche sie schon kannte. Dies war der neue Zauber und sie hatte keinen Schimmer wie er funktionierte. Klar, sie hatte schon in einem der Bücher davon gelesen. Doch das war immer alles so theoretisch, jetzt, wo sie mit der Rune in der Hand dastand, kam sie sich doch recht verloren vor.

Sie schaute zu Kano hinauf und umschloss mit ihren Fingern die Rune.
"Ich würde ja gerne alleine hineingehen, wenn ich nur vertraut damit wäre, diese Rune hier anzuwenden. Doch angesichts der Tatsache dass dies nicht der Fall ist würde ich vorschlagen wir gehen gemeinsam rein."
Sie zog eine Braue hoch und blickte ihn ernst an. War das wohl diplomatisch genug ausgedrückt? Sicher hätte sie auch alleine reingehen können, doch dann wäre ihr nichts anderes zur Verteidigung geblieben als ihre Schwertklinge. Und das war sicher nicht Sinn der Sache.
14.02.2004, 21:43 #17
Kano
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Der Paladin nickte und ging noch zwei Schritte auf den Eingang zu.
"Dein Entschluss spricht für dich, du scheust dich nicht, eventuelle Unterlegenheit einzugestehen. Also gut, gehen wir gemeinsam rein, aber du voran.
Und nutze, was ich dir beigebracht habe. Innos Macht beruht nicht auf Muskelkraft. Dein Geist wird dich leiten. Und er wird dir sagen, wenn es gefährlich wird."
Kano zog sein Schwert um der Lady im Notfall Rückendeckung geben zu können und trat dann hinter ihr ins Dunkel.
"Ach wie habe ich diese Grotten vermisst.
Sag mal, kann ich dich was fragen? Du als Frau kannst mir da vielleicht weiterhelfen...hoffe ich...Aber das bleibt unter uns, damit wir uns da gleich verstehen."
Er schaute sie von hinten mit einem stechenden Blick an und folgte ihr weiter in die Höhle hinein...
14.02.2004, 21:55 #18
Samantha
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Samantha hatte diese Grotten ganz sicher nicht vermisst, abgesehen davon dass sie noch niemals hier gewesen war. Sie hätte auch darauf verzichten können, einladend sahen sie nämlich nun wirklich nicht aus. Alles um sie herum war dunkel und düster, begünstigt durch das schwache Licht der Nacht. Sie hätten sich wirklich keinen besseren Zeitpunkt für einen Besuch hier aussuchen können. Wenn sie sich nicht arg konzentriert hätte wäre ihr beinahe ein Schauder über den Rücken gelaufen.

Die Lady drehte sich halb zu Kano herum, während sie langsam weiter durch die Dunkelheit gingen.
"Was fragen?"
Warum klang das nur so, als ob er gleich mit irgendwas herausrücken würde, das garantiert hier fehl am Platz war.
"Nur zu, ich bin ganz Ohr."
Sie starrte angeregt vor sich in die Dunkelheit. Irgendwo dort drinnen musste etwas sein..
14.02.2004, 22:00 #19
Kano
Beiträge: 2.622

"Also...was ich fragen wollte..."
Zögernd schritt er hinter ihr her und sah an ihr vorbei in die Dunkelheit.
"Nun...was wollen Frauen wirklich?"
Was für eine Frage, das musste doch wirklich dämlich klingen.
"Also ich mein.....ich...ihr...sind es immer nur diese Schmuckgeschenke und dergleichen? Oder worauf legt ihr wirklich wert?"
Eiei...jetzt führte er schon solche konfusen Gespräche über regelrechte Tabuthemen.
Dann stoppte er schnell und sah angestrengt nach vorn.
"Hast du das gehört?"
Schnell ablenken, nur nicht mehr in dieser peinlichen Stimmung verharren...
14.02.2004, 22:06 #20
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha hatte sich ungläubig herumgedreht, die linke Braue ein Stück in die Höhe gezogen. Hatte sie da eben richtig gehört? Sie waren mitten in der Nacht in einer gottverdammten dunklen Höhle voller Untoter und er hatte nichts besseres im Sinn als sie nach den Begierden der Frauen zu fragen?
Sie drehte sich wieder nach vorn, um dem Geräusch zu folgen. Sie hatte es ebenfalls gehört.
"Ich denke keine Frau wird sich ungern mit Schmuck beschenken lassen. Aber zu diesem Schmuck wollen sie auch einen einfühlsamen Liebhaber, denn was bringt all der äußerliche Klunker wenn keiner einen von innen her versteht?"
Sie schmunzelte leicht. Das war eine ganz gute Feststellung, die zumindest auf sie zutraf.

Sie trat wortlos weiter durch die Dunkelheit, als die Geräusche lauter wurden. Skelette? Zombies? Was auch immer es sein mochte, es war nun ganz nah.
"Funktioniert die Rune gleich beim ersten Mal?", fragte sie vorsichtig.
14.02.2004, 22:14 #21
Kano
Beiträge: 2.622

"Hmhm."
Der Paladin nickte nachdenklich, riss sich dann aber wieder aus seinen Gedanken.
"Nunja, das liegt bei dir. Du weißt ja, wie es funktioniert...es ist nicht einfach an- und abschaltbar...nur dein Glaube kann dich da weiterbringen. Dein Vertrauen in dich und Innos wird dir den Weg ebnen."
Die Beiden schritten nun langsamer voran und die kalten feuchten Wände liefen langsam auseinander. Inzwischen hatte Samantha einen Lichtzauber gesprochen und erhellte den Tunnel, zumindest konnten sie dadurch recht gut sehen.
"Halte dich besser bereit, sicher treffen wir bald auf unsere Freunde..."
15.02.2004, 16:17 #22
elpede
Beiträge: 708

Sie waren schon einige Zeit in Richtung Trollsee gelaufen, als Burath, der ein Stück weit voran ging, plötzlich stehen blieb. Er hob die Hand, um dem Rest der Gruppe zu signalisieren, dass er etwas entdeckt hatte.

Und richtig, in einiger Entfernung auf dem Weg vor ihnen, unmittelbar neben dem See, hatten sich ein paar Lurker niedergelassen und schienen auch so keine Anstalten zu machen, zurück ins Wasser zu gehen. Ihnen auszuweichen war unmöglich, denn links und rechts entlang des kleinen See erstreckten sich nach wenigen Metern hohe Felswände, die man nicht überwinden konnte, weil sie so steil waren, dass es unmöglich war, ohne Hilfsmittel an ihnen hochzuklettern.

"In Ordnung", meinte blutfeuer, "Wir haben drei Bogenschützen und einen Kämpfer. Macht für jeden einen Lurker. Ihr wisst hoffentlich, dass Lurker lange Krallen haben, die sehr wehtun, wenn man sie abbekommt, und sie können tödliche Wunden zufügen. Aber Lurker sind nicht besonders schnell. Zielt auf ihre Kehlen und schießt sofort noch einmal, wenn ihr nicht trefft. Der letzte ist dann für dich, Burath."

Und so begaben sich die drei in Stellung, und jeder nahm sich einen Lurker vor. Sie schossen gleichzeitig ihre Pfeile ab. Alle drei trafen mit nur einem einzigen Pfeil. Der letzte Lurker versuchte noch, die Gruppe anzugreifen, aber gegen Buraths Schwertkünste, gepaart mit seiner Fähigkeit, sich quasi unsichtbar zu machen, hatte der Lurker nichts entgegen zu setzen. Er watschelte schnurstracks auf die drei Bogenschützen zu und bemerkte Burath nicht, der sich am Wegrand versteckt hatte und den Lurker mit einem gekonnten Schwertstreich niederstreckte, als dieser ihn passierte.

Unbehelligt konnten sie ihren Weg fortsetzen und schon bald ging es an den anstrengenden Aufstieg zum Eingang des Kastells. Erschöpft standen sie bald am Tor, wo die beiden Skelette hingen und sich einen schönen Tag machten.
15.02.2004, 17:28 #23
Renata
Beiträge: 455

Es war eine schweigsame Runde, die zurück ins Kastell wanderte. Jeder hing wohl seinen Erinnerungen an das Fest nach. Renata zumindest ging es so, dem heute ungewöhnlich in sich gekehrten Seraphin offensichtlich auch.

Auch Ceron wurde Erinnerungen schweigsam gemacht. Ihn hatte sie im Laufe des Abends, nachdem sie lachend getanzt hatten, ganz aus den Augen verloren.

Apropos gelacht. Irgendwie hatten sie und der Sumpfkrieger, den sie angerempelt hatte oder von dem sie angerempelt wurde, es versäumt, sich einander vorzustellen, seinen Namen kannte sie immer noch nicht.
15.02.2004, 17:49 #24
Ferox
Beiträge: 403

Die Rekrutin war den ganzen Weg sehr still gewesen und ging ohne auch nur ein Wort zu sagen ein wenig hinter Ferox, mit leicht gesenktem Haupt, her. Ihr blondes Haar wehte umher und Ferox wusste nicht ganz recht, wie er sich verhalten sollte, so blieb er lieber ruhig und sagte nichts. Sie schien wegen irgendetwas bedrückt zu sein. Glücklicherweise erreichten sie ohne irgendwelche Zwischenfälle die Stadttore. Die Wachen begrüßten sie viel freundlicher als sonst, und der Rekrut grüßte zurück. Dann machten sie wieder einen dummen Witz: „Na, du lebst ja noch und das ohne Uncles Hilfe, oder hast du dich von der Frau beschützen lassen?“ Alle lachten und Ferox zog eine blöde Grimmasse, bevor er das Stadttor durchschritt.
16.02.2004, 11:54 #25
Samantha
Beiträge: 12.569

Die Lady starrte angestrengt in die Dunkelheit vor ihnen. Es klapperte und rumorte bereits heftig, was darauf schließen ließ, dass ihre eigentliche Überraschung nicht mehr weit sein konnte. Vorsichtshalber umklammerte sie die Rune in ihrer Hand fester und begann sich schon mal gedanklich auf das Bevorstehende vorzubereiten. Es war wichtig dass sie ihre Kräfte schon mal sammelte, denn nur so konnte sie rechtzeitig reagieren, falls etwas Böses aus der Dunkelheit springen sollte.

Ihre grünen Augen suchten konzentriert die Dämmerung hinter ihrem Lichtschein ab, während ihr Gehirn sich auf die Hervorrufung des Zaubers konzentrierte.
Innos, alter Kauz, ich hab diesen Zauber zwar noch nie gemacht, aber es wäre sehr freundlich von dir wenn er mir diesmal geliegen würde..
Ein Stich traf sie kurz in der Brust und die Lady zuckte zusammen.
Hey, was soll das! Das war doch nur eine nette Bitte...
Ihre rechte Hand begann zu zittern.
Willst du mich veräppeln?
Genau in diesem Augenblick riß sie ein furchteinflößender Schrei aus ihrem Zwiegespräch mit dem allmächtigen Innos. Schützend hielt sich Samantha einen Arm vors Gesicht und konzentrierte sich auf die Rune in ihrer rechten Hand. Es wurde warm, immer heißer, und der Stein begann langsam zu erglühen. Ein kleiner blauer Hauch stieg empor, erstarb jedoch gleich darauf wieder.
"Verdammt!", die Lady sprang zurück und riß eilig ihren Einhänder aus der Halterung. Mit zwei gezielten Schlägen machte sie aus dem Goblinskelett ein Häufchen Knochen.
"Ich wußte doch das klappt nicht auf Anhieb..", murmelte sie und steckte ihr Schwert wieder weg. Der erste Versuch war schiefgelaufen, doch es gab mit Sicherheit noch genügend andere Wesen dort drinnen.

Sie waren nur wenige Schritte weitergegangen, da tauchte eine zerfledderte Fratze in ihrem Lichtschein auf und schleppte sich mühsam auf sie zu. Ein Zombie. Das war ein passendes Opfer zum Ausprobieren, Zombies waren träge und langsam.
Samantha umfaßte die Rune und drückte sie. All ihre Konzentration lag in diesem Stein, aus dem sie die Kraft Innos' hervorholen wollte. Wärme durchfuhr sie, das Gefühl von Macht und Stärke, als aus ihrer Hand wiederum ein feiner bläulicher Hauch emporstieg. Die Farbe gewann an Intensität und schließlich hatte sie einen hellblauschimmernden Ball in der Hand, der funkelnde Strahlen von sich gab.
Ganz entzückt über ihren Erfolg machte die Lady schnell ein paar Schritte rückwärts, denn der Zombie hatte sie soeben erreicht und schlug mit seiner harten Rechten nach ihrer Gestalt. Hinter sich konnte sie hören, wie Kano zwei weitere Goblinskelette ihrer Knochen entledigte. Was störten sie auch ihre Übung.
Samantha schaute jetzt den Zombie vor sich an, der bereits wieder Anstalten machte auf sie zuzukommen. Sie hob ihre rechte Hand mit dem funkelnden Ball und warf ihn auf das untote Wesen. Das Blau wurde intensiver und mischte sich in ein Lila und schließlich ein sattes Grün. Der Zombie brüllte auf und wand sich unter dem Einfluß der Magie. Kaum war der Schein erloschen und die getroffene Gestalt richtete sich mühsam wieder auf, da bastelte die Lady schon an ihrem zweiten Versuch. Wieder durchströmte sie die Kraft ihrer Konzentration und ein Magieball erschien auf ihrer Handfläche, bläulich leuchtend. Sie feuerte ihn auf den Zombie und mit einem letzten erschreckenden Brüllen sackte die Gestalt in sich zusammen.

Sie war zufrieden mit sich. Und auch Kano war zufrieden mit ihren ersten Erfolgen.
"Sehr schön. Ich glaube das reicht fürs Erste, du wirst erst wieder Kraft schöpfen müssen. Wir sollten zurückgehen, damit du dich ordentlich erholen kannst. Und lies in den Büchern nochmal über diesen Zauber nach, vielleicht bekommst du dadurch noch eine Anregung zur Verbesserung deiner Technik."
Der Paladin nickte, steckte sein Schwert ein und schob die Lady nach draußen. Inzwischen war es schon wieder hell und die Sonne blendete sie ungewohnt in den Augen.
"Es wird Zeit dass wir heimkommen", bemerkte Samantha.
Beide machten sie sich auf den Weg zurück nach Khorinis.
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