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Das Sumpflager #21
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31.03.2004, 20:58 #251
Kilian v. W.
Beiträge: 205

Hatte er nicht vorhin noch von Ruhe und Entspannung philosphiert? Und jetzt stand er hier auf dieser Hochebene, auf einem gigantischen grauen Felsblock, der allem Anschein nach das Recht des Älteren auf sich beanspruchte, und alle Pflanzen um sich herum zurückgedrängt hatte, und zielte mit seinem Gwydyonshauch auf einen ausgewachsenen Schattenläufer. Bisher war er noch keinem begegnet, und er hoffte auch nicht auf eine Wiederholung der jetzigen Begegnung. Er war ja eigentlich nur hier herauf gekommen, nachdem er ein Gespräch von Novizen belauscht hatte, die von heftigen Kämpfen mit Wölfen und derlei Viehzeug oben auf der Ebene berichteten, und dass das schon tagelang so ging. Und Kilian sowieso nichts zu tun gehabt hatte, warum nicht mal vorbeischauen und vielleicht ein wenig helfen? Waren ja nur Wölfe.

Er gab sich innerlich eine Ohrfeige dafür. Dieses Biest würde einen ausgewachsenen Wolf mit einem leichten Prankenschlag hinwegfegen. Aber anscheinend schienen die Sumpfler von wenig furchtsamer Natur zu sein, stürzte doch dieser Kerl, der äusserst gross und stämmig gebaut war, noch dazu eine furchteinflossende Rüstung und einen mächtigen Zweihänder führte, glatt auf das Vieh zu, an einem anderen Sumpfler vorbei, der nach einem Novizen aussah. Vielleicht war das Gerücht, dass die Sumpfler alle kirre seien, garnicht so sehr aus der Luft gegriffen...
31.03.2004, 21:12 #252
Abaddon
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Abaddon schien es selbst mit seiner Kampferfahrung riskant sich in den Nahkampf mit einem ausgewachsenen Schattenläufer zu wagen. Aber diese Bestie würde nicht von ormus abhalten bis sie ihn in Stücke gerissen hatte und für das Wohl eines Sumpflers riskierte er das seine. Er hechtete an an Ormus vorbei und trat dem Schattenläufer welcher völlig auf den Novizen fixiert war Frontal auf die Schnauze.

Wutschnaubend fokusierte die Bestie nun den Templerführer der Willens war einen harten Kampf zu kämpfen. Der Schattenläufer stürzte auf Abaddon zu woraufhin dieser sich zur Seite drehte. Anders als Wölfe und Feldräuber war diese Bestie allerdings intelligenter. Es stoppte und Schlug mit der Pranke nach dem Templer. Dieser war zwar darauf darauf vorbereitet und hielt seinen Zweihänder senkrecht um den Hieb abzuwehren. Doch mit der Kraft eines ausgewachsenen Schattenläufers konnte er nicht mithalten und ging zu Boden. Das nutzte das Tier und warf sich sofort auf den liegenden Templer. Die beiden Tatzen der Bestie drückten die Arme des Templerführers zu Boden. Und nur mit seinen Stiefeln am Brustkorb des Monsters gelang es ihm mit aller Kraft dessen Maul von seinem Gesicht fernzuhalten. Wie sollte das nur ausgehen...
31.03.2004, 21:24 #253
Kilian v. W.
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Ein leichter Schock durchzuckte Kilian. Der Schattenläufer war kurz davor, den Sumpfler unter sich zu zerdrücken. Er selbst fühlte sich ja schon bedroht, wie würde sich dann erst der arme Kerl fühlen? Deswegen war der Söldner ja auch eher vorsichtig, zumindest wenn das Risiko, das er einging nicht absehbar war. Verdammt nochmal... Aber er hatte jetzt keine Zeit zum Nachdenken. Die anderen Sumpfler waren immer noch in die Kämpfe verstrickt, der Novize schien zu perplex um etwas tun zu können. Jetzt lag es an dem Lee.

Erinnerungen an seinen Bogenausbildung bei Kano schossen ihm durch den Kopf. Wortfetzen, Erklärungen, praktische Übungen - all das raste in Sekundenbruchteile durch seine Gehirnwindungen, und stetig aber dennoch ruhig legte er an. Mit geschlossenen Augen zog er die Sehne straff, spürte das Kitzeln des gefiederten Pfeilendes an seiner Wange. Die Zeit schien wie verlangsamt, als er seine Augenlider öffnete, mit klarem Blick fokussierte er sein Ziel. Leicht ging er in die Kniee, und mit starker Hand zog er die Sehne noch stärker heran. Das Blut in seinen Adern pulsierte, er atmetete tief durch, und dann liess er los. Mit einer gewaltigen Wucht wurde der Pfeil aus der Sehne geschossen, wirbelnd drehte er sich, während Kilian immer noch nachhielt um die Flugbahn zu behalten. Das Training hatte sich ausgezahlt - er traf. Mitten zwischen Auge und Rückenansatz, und mit dem befriedigenden, in dem Moment wohlklingenden Geräusch vom Aufeinandertreffen von Eisen und Fleisch, wirbelte das grosse Tier herum. Ein lautes Brüllen erschütterte die Landschaft, während sich der Schattenläufer durch die Wucht des Aufpralls und die Mithilfe des nun wieder sehr aktiv wirkenden Sumpflers durch die Luft, herunter von seinem Opfer schraubte. Er atmete aus - Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
31.03.2004, 21:25 #254
>Avril<
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Endlich ebbte der Angriff der Tiere endlich ab und Avril besah sich ihrer Wunde. Doch zeigte sie kein Zeichen von Schwäche sondern stand aufrecht wie eine mutige Kämpferen auf dem mit matschigem Laub bedeckten Boden und sah mit starrem Blick nach vorne.
in ihren Augen brannt ein Feuer der Kampfeslust, das niemand zu löschen vermochte.
Endlich war es vorbei. So ging sie zu dem noch fremden templer und sprach ihn wieder an.
Ihr seid geschickt mit dem Schwert, mein Kompliment, jedoch könntet ihr mir nun meine Frage beantworten? Wo finde ich den Templerführer Abaddon? sie wartete geduldig auf dessen Antwort.
31.03.2004, 22:33 #255
Abaddon
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Abaddon sprang auf und trat auf den Pfeil welcher in dem Tier steckte so das dieser noch tiefer ins Flesich getrieben wurde. Dann zog er seinen Einhänder und rammte ihm diesen noch in die Seite bevor er von dem Tier weg sprang und aus einer Rolle heraus seinen Zweihänder wieder aufsammelte.

Der Schattenläufer bäumte sich auf vor Wut und rannte auf den Templerführer zu. Dieser sprang nun kurz vorher ab und torkelte ein Stück über den Rücken der Bestie bevor er seinen Zweihänder tief ins Fleisch rammte. Nach einigem drehen der KLinge und wengie Pfeile später ging die Bestie zu Boden und hauchte ihr Leben aus. Der Templer ließ sich erschöpft ins Gras fallen und atmete erleichtert auf. Es war leicht frisch und der kühle Wind fuhr ihm durchs verschwitzte Gesicht.
31.03.2004, 22:48 #256
HoraXeduS
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Nach einem neugierigen Umweg näherte sich nunmehr Horaxedus dem Zeltlager am steilen Rand der Hochebene. Schließlich blieb der Magier stehen und schaute sich um. Das spärliche Licht vereinzelt in den Boden gerammter Fackeln ließ es dabei zu, einen schnellen Überblick über die Situation zu bekommen.

"Wieso..." brummte er leise.

Leise schüttelte der Schwarzmagier sein müdes Haupt. Zunehmend nervös stapfte er durch das provisorische Lager, einmal hin und einmal zurück. Daraufhin blieb er erneut stehen, gähnte ausgiebig und obwohl es ohnehin bereits dunkel war, konnte man förmlich spüren, wie sich seine Miene nochmals verfinsterte.

"Wieso eigentlich..." raunte der Schwarze Magier erneut.

Zornig schritt Horaxedus voraus. Vor lauter Wut stieß er im Gehen seinen Kampfstab tief in die Erde. Doch die bedauernswerte Ebene konnte nicht wirklich etwas für den heraufbebenden Unmut des Glasmachers, der sich in Windeseile vom Lager entfernt hatte und nunmehr mit ausgebreiteten Armen dem bedauernswerten nächtlichen Abendhimmel entgegenschrie:

"WIESO EIGENTLICH HAT HIER JEDER SO EIN VERDAMMTES ELENDES ZELT, NUR ICH NICHT?!!!!"
31.03.2004, 23:37 #257
elpede
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Die Suche nach der Blutfliegenkönigin hatte den ganzen Tag angedauert und war schließlich erfolgreich gewesen. Eine hatte elpede gefunden - aber nur eine. Er erkannte sie sofort. Sie war etwas größer, als die gewöhnlichen Blutfliegen und surrte nicht durch den Sumpf, sondern hatte sich halb in den feuchten Boden eingegraben.

Als der Wolfszüchter sich ihr näherte, erhob sie sich, stieß Warnlaute aus und zeigte demonstrativ ihren Stachel, mit dem sie sich zu verteidigen gedachte.

elpede blieb ruhig, während er einen Harpyienpfeil mit dem Betäubungsgift vorbereitete und in das Blasrohr schob.

Noch immer war die Königin dabei, ihn mit Drohgebärden einschüchtern zu wollen, als er das Blasrohr an den Mund setzte und den kleinen Pfeil abschoss, indem er pustete.

Das kleine Geschoss traf auf die ungeschützte Vorderseite des Insektes, und das Gift wirkte beinahe sofort. Ein, zwei Sekunden später sank die Blutfliegenkönigin in den feuchten Boden zurück.

elpede wusste nicht, wieviel Zeit er hatte, als er den Beutel zückte und versuchte, das Tier darin einzupacken. Doch ehe er damit fertig war, hörte er hinter sich eine aufgeregte Stimme.

"Hey, was machst du da ?"

Der Wolfszüchter drehte sich um. Ein hoher Novize, begleitet von zwei Brüdern, watete durch den Sumpf auf ihn zu.

"Na, wonach sieht es denn aus ? Ich fange eine Blutfliegenkönigin", erwiderte der Wolfszüchter.

Schließlich erreichten ihn die drei jungen Männer.

"Bist du wahnsinnig ? Das kannst du nicht machen. Das ist unsere einzige Blutfliegenkönigin. Wenn du sie mitnimmst, gibt es hier bald keine Blutfliegen mehr", sagte der hohe Nozive aufgeregt.

"Ja und ? Ist doch gut. Blutfliegen sind lästig. Stört doch sicher keinen, wenn sie aussterben." Der Wolfszüchter zuckte leicht mit den Schultern.

"Nein, nein, du verstehst nicht. Wir haben diese Königin aus der Barriere mitgebracht, genau wie die Sumpfhaie und alles andere, was du hier siehst. Hast du eine Ahnung, wie schwer das war ? Weißt du überhaupt, wie selten man eine Blutfliegenkönigin findet ?" Der hohe Nozive war ein hartnäckiger Diskussionspartner und würde wohl nicht so einfach aufgeben.

"Tja", erwiderte der Wolfszüchter, "Ich weiß wohl, wie selten sie sind. Aber ich muss eine fangen, für wissenschaftliche Zwecke."

Die drei sahen ihn ungläubig an. Er sah ja auch nicht aus wie ein Wissenschaftler.

"Ich leihe sie ja nur ein Weilchen aus. Dann könnt ihr sie wiederhaben, ehrlich", versuchte elpede es jetzt anders. Hoffentlich wachte das Viech nicht auf, meditate wollte es lebend haben.

"Nee", lachte der hohe Novize, "Da wären wir ja schön dumm, wenn wir dich gehen lassen. Nachher kommst du nicht mehr wieder. Nee, die Blutfliegenkönigin bleibt hier. Aber vielleicht habe ich da einen Tipp für dich.."

Einen Tipp ? elpede wurde hellhörig. Der Tipp musste aber schon sehr gut sein, damit er die Blutfliegenkönigin dafür sausen ließ. Schließlich hätte er schon dreimal das Bündel packen und die Teleportspruchrolle benutzen können, die meditate ihm mitgegeben hatte.

"Im neuen Tal, hinter den Bergen gibt es einen noch viel größeren Sumpf, als den hier. Ein natürlicher Sumpf. Ich habe ihn selbst gesehen. Dort findest du vielleicht eine Blutfliegenkönigin, die du dir leihen kannst. Blutfliegen gibt es dort nämlich viele, mehr als hier." Gespannt sah der hohe Novize den Wolfszüchter an.

Dieser überlegte. Die Tatsache, dass das Tier am Boden leicht zuckte, ließen ihn schneller überlegen. Ja, eigentlich war das keine schlechte Idee, die Gelegenheit hier war jedenfalls vorbei, diese Königin würde gleich erwachen und sicher sehr sauer sein.

"Gut", der Wolfszüchter klopfte dem hohen Novizen auf die Schulter, "Dann will ich mich mal gleich auf in diesen Sumpf machen. Kümmerst dich noch um die Königin hier, ja ? Den Beutel kannst behalten für deine Mühe. Jetzt muss ich aber wirklich. Tschühüs."

Sprach´s und rannte los. Zurück blieben drei verdatterte Sumpfler und eine erwachende Blutfliegenkönigin. Aufgeregte Schreie hinter ihm ließen den Wolfszüchter mutmaßen, dass die Königin nun wach und sauer war. Er grinste leicht, als er das Lager schnellen Schrittes verließ und den Weg zum Pass einschlug, der ihn in die neue Welt führen würde.
01.04.2004, 11:00 #258
_Jamal
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Etwas verwirrt blickte sich der Novize des Feuers abermals um, warf unglaubwürdige Blicke um sich, suchte nach den grünen Bestien die gerade noch brutal und unaufhaltsam durch das Tor ins Lager geströmt waren wie eine Herde Schafe, vergebens. Nichts war noch von dem zu sehen, was sein geistiges Auge dem irritierten Einzelgänger soeben noch vorgespielt und lustvoll über die Nase gerieben hatte – er schmunzelte, nahm sich aber schnell vor seine Aufmerksamkeit der vorgehabten Sache zu widmen und sich keinesfalls irritieren zu lassen, sei es auch eine Schar Trolle die sich zeitgleich ihres gasförmigen Druckes im unteren, stinkenden, fäkalienauscheidenden Teil ihres behaarten Körpers erleichtern würden.
Nun denn, dann mal ran an die Buletten, wie es so schön hieß.
Ein letztes Mal noch blähten sich die Nasenflügel des Novizen auf, sogen die kühle Windluft in sich auf und ließen die harte Brust sich unter dem schwarzroten Stoffanzug nach außen wölben. Konzentrierten Blickes ging der Novize in die Knie, streckte die Arme leicht seitlich von sich weg, den linken nach vorne den rechten nach hinten gerichtet und beugte sich in einem stumpfen Winkel. Dann betrachtete er den Parcours, welcher vor ihm stand und sobald er vollste Konzentration gesammelt hatte, tat er den ersten Schritt zum Ende seiner Prüfung.
Langsam, kaum atmend lies er einen Fußballen nach dem anderen folgen. Die Finger spreizten das Gras unter seinen Füßen zur Seite hinweg und die Beine machten geschmeidige Bewegungen, ihre Zehen möglichst nahe und vorsichtig über dem Grund haltend. Sein Mitstreiter zur Linken hielt sich ebenfalls recht gut und bisher hatte Zhao von jenem kein Wort gehört. Der Einzelgänger warf dem so genannten Kalle, einem von Lees Schergen, keinen einzigen Blick zu, sondern beschäftigte sich vollstens mit seinem Teil der Strecke – und da war auch schon die erste überraschende Falle.
Nur knapp einen Finger breit vor dem rechten Fuß des Novizen taumelte kaum sichtbar und in Augenhöhe einer Ameise, ein dünner, grünlicher Garn. Zhao war nicht daran interessiert, wohin jener führte, sondern machte sich der Einzelgänger eher daran, den ungebetenen Freund zu übergehen und hinter sich zu lassen. Als er seinen Fuß anhob um weiterzuschleichen, hielt er inne und überlegte einen kurzen Moment lang. Scatty war vielleicht nicht das hellste Köpfchen, nein falsch – er war mit Sicherheit nicht das hellste Köpfchen, allerdings hatte Zhao in seiner Trainingszeit in der er den Hüter kennen und lieben gelernt hatte, mitbekommen, dass er sich seiner Akrobatikkunst wohl sicher war und er reichhaltig an Erfahrung in den Jahren des Dahinlebens dazu gewonnen hatte. So entschied Zhao sich dazu, den nächsten Schritt nicht direkt hinter den Faden sondern um mindestens drei Fuß weiter, vorsichtig, leise und glatt gen Boden gleiten zu lassen und als er dies tat, geschah nichts. Ob jetzt hinter ihm eine im Grund versteckte Falle die eine Glocke oder derartiges ausgelöst hätte, versteckt war, hatte er nicht gewusst, wusste er nicht und würde es auch höchstwahrscheinlich nicht mehr in Erfahrung bringen. Doch es war ihm recht egal, denn er hatte es nun hinter sich gebracht und was vor ihm lag war von Bedeutung, nicht die Seite welche seinem Rücken entgegen lächelte.
Was folgte war ein Terrain aus leichter, matschiger Erde und der nächste Teil bestand aus halb Kiesel und halb Steinbrocken in der Größe und Form einer Faust. Zhao wusste wie er sich hier zu verhalten hatte und so beugte er sich noch weiter über den Boden, ging weiter in die Knie und achtete auf jeden folgenden Schritt den er tat. Die weiche Erde durchstreifte er ohne die Fußsohlen vom Boden zu trennen. Eher rutschte er in kurzen, flüssigen Bewegungen dahin und konnte so unhörbar ans Ende dieses Teiles geraten. Als er dann vor den Steinen stand, musste er vorerst überlegen und sich ausmalen, welche Gefahren hier auf ihn lauern könnten – er dachte nach.
Anstatt sich diesmal länger aufhalten zu lassen, entschied er sich schnell und präzise über genau berechnete, statisch in der Lage stehende, Gesteine zu hechten und allerhöchst drei unter ihnen auszuwählen. Er fixierte den ersten unter ihren Reihen, neigte seinen Kopf hin und her, überlegte. Als es dann geschafft war und er den dritten gefunden hatte, sprang er los und glitt makellos durch die Luft, seinen rechten Fuß bereits auf das erste Ziel fixiert.
Kaum hörbar tippte er mit den Fußspitzen über die Steine, 1, 2, 3 schon hatte er den Teil geschafft und was auf ihn wartete war letztendlich das hüfthohe Gras und die seichte Pfütze.
Wieder riss Zhao sich zusammen und spitzte seine Lauscher auf. Seichte Pfütze? Konnte das sein? Wie sicher war es, dass das Wasser vielleicht nicht zwanzig Fuß tief war? Er verformte seine Lider zu schlitzen und beäugte das Territorium vor ihm. Für einen einzigen Sprung war die Pfütze zu breit, aber mit zwei von der Sorte wäre es wohl möglich. Wie eine Raubkatze sah er es sich an, durchbohrte es beinahe mit seinem scharfen Blick, dann fiel ihm eine Idee vom Himmel.
Ein paar unauffällige Schnitte und schon hatte er zwei Hand voll länglicher Grashalme in den Pranken. Mit einigen weiteren umwickelte er jene knapp an den Enden und lies sie geräuschlos ins Wasser gleiten. Natürlich, er hätte das Wasser umgehen können, doch in dieser Hinsicht wollte er lieber den direkten Weg nehmen, da er der Ansicht war, dass das umgehen des vorgegebenen Weges höchstwahrscheinlich zu einer Disqualifikation führen könnte. Und so legte er sich die paar zusammengeschnürten Grashalme auf die Wasseroberfläche, lies seinem Geist freien lauf und ging tiefer denn je in die Knie. Wie zum letzten Gefecht anstoßend, spannten sich all seine Beinmuskeln, pulsierend vor Kraft und Überschuss. Beide Arme seitlich nach hinten gestreckt, den Oberkörper nach vorne geneigt, warfen ihn seine Schenkel nur knapp über dem Wasser in Richtung Ziel, als er sich nochmals von den Grasstängeln über der Oberfläche abstieß, seine Hände nach vorne richtete und sich mit einer graziösen Bodenrolle mit dem Boden vereinigte.
Er richtete sich auf, griff zum rauchenden Stängel in seinem Blickfeld, zog ihn aus der Nase des Hüters und schob sie ihm glatt ins rechte Ohr. Mit einem Lächeln im Gesicht, klopfte er leicht gegen dessen Schulterblatt.
01.04.2004, 21:05 #259
knörx
Beiträge: 440

Nach einem Tag wie jeder andere - abgesehen von einen seltsamen Kater, obwohl Knörx nicht wuste, woher der kam - kam Knörx wiedermal die Idee, einen kleinen Abendspaziergang zu machen, um wieder etwas vom Sumpf zu sehen. Die Nacht war sternenklar, aber dennoch angenehm warm und so lenkte Knörx seine Schritte schnell durch das ganze Lager, ohne auch nur einmal zu frösteln. Zumindst nicht vor Kälte, aber die großen Sumpfhaie, die zuweilen doch recht nahe am Lager vorbeirobbten, ließen ihm immerwieder einen kalten Schauer den Rücken herunterlaufen. Denn würde auch nur eine dieser schlangenänlichen Tiere angriffslustig werden, wäre Knörx völlig wehrlos. Bis jetzt war es ihm schließlich noch nie gelungen, ein halbwegs anständige Kampfausbildung zu erlangen, wie man sie in einer so rauen Gegend wie Khorinis als Mindestanforderung besitzen musste. Aber das würde wohl nie passieren, die meisten Lehrmeister, die er im Sumpf gesehen hatte, unterrichteten entweder keine Novizen oder waren mit so vielen Schülern beschäftigt, dass ein neuer Lernplatz wohl erst wieder in einem Monat frei werden würden. Missmutig schlenderte Knörx weiter durch das Lager, bis sein Blick auf ein paar schwer gerüstete Männer fiel, die offenkundig nicht alle aus dem Sumpf zu stammen schienen. Knörx huschte hinter einen nahen Baum und beobachtete die Szene mit großem Staunen. Solche Rüstungen hatte er noch nie zuvor gesehen. Aber er traute sich nicht, die zwielichtigen Gestalten anzusprechen. Wer weiß, wie sie für gewöhnlich mit kleinen, Neugierigen Novizen umgingen...
01.04.2004, 21:09 #260
Scatty
Beiträge: 1.335

Gerade wollte der Hüter, nachdem er endlich mit dem Klöppeln des einärmeligen, grün-matschgelben Pullovers im einbeinigen Stehen auf den Zehenspitzen fertig war, nach dem bunten, fliegenden Dings haschen, auf das Himbeer aufgeregt deutete und Laute wie "Meen Jung, lass uns den ma Kielholn! Un pass auäf, dea Sumpf is een brüchige Plange!" ausstiess, die Scatty jetzt nicht unbedingt verstehen musste, als ihm doch tatsächlich irgendso ein Flachmat den Stengel aus seiner Nase nahm und in sein rechtes Ohr steckte. Als ob er das nicht merken würde! Blitzschnell fuhr er herum, zog sein Sumpfharke aus der geheim-gemeinen Halterung unter seinem Mantel und hielt sie Jamal an die Kehle. Mit bierernster Miene und hopfengetränkter Stimme sprach er. "Hey, Freundchen, pass mal auf. Niemand stopft einem Scatty den Stengel ins rechte Ohr! Wie sieht denn das aus? Willst du mich lächerlich machen? Du Luftkotelett du, ich spiess dich mit meinen Stricknadeln an den nächsten Baum, wenn du noch EINMAL sowas machst..." Ein entsetzter Blick und ein leicht unsicheres Grinsen von Seiten des Novizen. Köstlich.

Scatty grinste debil, schloss die Augen und lachte kurz auf. "Nein, Scherz, nicht schlecht, mein Lieber! So, da ihr nun beide bestanden habt, zumindest den ersten Teil der ersten Prüfung, geht es jetzt weiter. Platziert euch mal da auf dem Baumstamm." Unwissend, was nun kommen mochte, stellten sich die Schleichaspiranten auf die wacklige Holzkonstruktion. "Nun werde ich eure Beweglichkeit testen. Wenn ihr gut geschlichen seid, sollte das für euch kein Problem sein, ich mach auch extra langsam." Mit theatralisch anmutender Geste zauberte er den langsam morsch werdenden Holzeimern mit den rostenden Riemen unter seinem Cape hervor. Der Eimer des Schreckens, der Eimer des Terros, der unmenschliche Qualen beherbergte - DIE HAARBÄLLE! Seine neueste Kreation, Geschmack "Orkarsch-Schattenläuferfresse", verlangte nach einem Test. "Und Jungs, glaubt mir...DAVON wollt ihr nicht getroffen werden!" Mit einer professionellen, schnellen Bewegung holte er die erste glitschige Ekligkeit aus dem Eimer, und der Tanz konnte beginnen...
01.04.2004, 21:21 #261
Kilian v. W.
Beiträge: 205

Auch Kilian hatte sich auf die Kniee niedergelassen, und erstmal nach Atem ringen müssen. Verdammt, dabei hatte er doch "nur" ein paar Pfeile verschossen... Aber die Anspannung war eben gross gewesen. Komische Sache das, kannte er doch diesen Sumpfler garnicht. Nun, das würde sich jetzt zwangsläufig ändern. Der bleiche Mond strahlte auf die Ebene hinab, liess grünes Gras bläulich schimmern, und der graue Stein schien das Licht zu verschlucken, also ebenso grau wie vorher zu sein, als Kilian ihn verliess, und auf den Sumpfler zuging.

"Zum Grusse, werter Sumpfkrieger. Bei meiner Klinge, ich muss sagen, ihr seid ein Teufelskerl. Vielleicht auch ein bisschen verrückt, aber Mut habt ihr allemal." Der Angesprochene blickte auf, und kurz erhaschte der Söldner etwas wie Dank in seinen Augen. Kilian nickte, und hielt ihm seine Hand hin. Mit kräftigem Griff packte der Liegende zu, und der Lee half ihm, sich aufzurichten. Jetzt, wo er den Templer aus der Nähe sah, wirkte er noch imposanter, noch bedrohlicher, und noch mächtiger. Einen guten Kopf war er grösser als der auch nicht gerade kleine Lee, und seine Schultern schienen so breit wie ein Ochsenrücken zu sein. Ein Monstrum von einem Kerl. "Ich bin übrigens Kilian von Wallenrod, Söldner im Dienste Lees, meisterhafter Bogenschütze und Schwertkämpfer..." Ein Schrei zerriss die nächtliche Stille, und ruhende Vögel stoben auf. Der Mund des Templers öffnete sich. "Beim Schläfer, das ist Veilyn!" Sofort begann er, loszuspurten. Hmmm...es schien also noch jemand in Gefahr zu sein. Nun gut, jetzt hatte er sowieso Blut geleckt. Kilian erhöhte seine Laufgeschwindigkeit um mit dem Sumpfler Schritt zu halten, schulterte seinen Bogen dabei und zog seinen Arawnsstahl blank. Schon von hier aus konnte er erkennen, wie drei weitere Sumpfler den Eingang einer Höhle gegen ein ganzes Wolfsrudel verteidigten. Dann mal rein ins Getümmel...
01.04.2004, 21:29 #262
Shuya
Beiträge: 104

Langsam und gar schleichend löste die dunkle Nacht den Abend ab. Ihre Schwärze nahm langsam Besitz von den Pflanzen, den Tieren, den Hütten,… ja, der ganze Sumpf und auch ganz Khorinis verschwanden in ihr, bis irgendwann der nächste Morgen dämmern würde um die Nacht zu bekämpfen.
Shuya saß in seiner kleinen Hütte, naja, seine war es nicht, aber er durfte hier schlafen und hatte ein wenig Privatsphäre. Etwas gelangweilt saß er da, ein Brot in der rechten Hand, ein Messer in der anderen, nach und nach löste er kleine Scheiben des Gebäcks und führte sie zu seinem Mund, aß, als hätte die Zeit keine Bedeutung.
Da erblickten seine Augen etwas, eine kleine Maus, die sich durch die Hüttentüre schlich, angelockt von dem Duft des noch frischen Brotes. Shuya trennte eine weitere dünne Schiebe ab, bröckelte ein wenig der Kante in seine Hand und warf die Krumen zu den kleinen Säugetier, welches erschrocken zurück sprang… Doch dann siegte anscheinend seine Neugierde und sein Hunger, so nahm es einen kleinen Brocken zwischen seine winzigen Hände und nagte daran.
Als wäre es etwas besonderes beobachtete Shuya das Mäuschen, welches nun auch ihn begann anzublicken, dann warf er ihm erneut Futter zu, etwas näher an sich heran, da Mäuschen folgte der Fährte.
Vorsichtig und langsam schaffte es Shuya, das kleine Tier bis zu seine Füße zu locken, so es sich gerade auf seinen Stiefel setzte und an der Kruste des Brotlaibes nagte. Shuya bewegte sich nicht, sah dem Tier einfach nur zu.
Dann plötzlich erklomm es seine Hose und setzte sich auf sein angewinkeltes Knie, sah ihn an, stellte sich auf seine ebenfalls kleinen Hinterbeine.
„Da Kleiner,… was macht die große Welt da draußen?“, sie Maus quiekte leise, wollte anscheinend noch mehr Brot, so kam Shuya ihrem gefallen nach.
„Hier,… scheint ja nichts los zu sein da draußen,…“, er blickte an der Maus vorbei zum Ausgang, hinter dem nichts als aufkommende Dunkelheit zu sehen war, oder zumindest nichts Ungewöhnliches. Das Tierchen huschte dem Brot hinterher, als Shuya es neben sich auf den Boden legte und sich erhob. Ein kleiner Beutel verbarg einige Kerzen, er nahm zwei und entzündete sie, holte seine Laute zu sich und sah die Maus an, als er sich wieder neben sie setzte.
„Und, hast du nen Liedwunsch…?“,… der Blick sagte alles, die Maus kannte seine Lieder nicht, was sollte sie sich also wünschen? Shuya wusste es auch nicht, so begann er einfach mal wieder, Töne aneinander zu reihen, Saiten zum Schwingen und Stoppen zu bringen, Noten zu häufen und Takte zu binden,… was bei rauskommen würde, war ungewiss…
01.04.2004, 21:34 #263
Abaddon
Beiträge: 1.783

Ein Wolf machte sich gerade daran ein wenig an Veilyns Fuß zu knabbern als ihn ein dicker Stein schmerzhaft am Kopf traf. Nun hatten die beiden Krieger welche noch gerade einen Schattenläufer zur Strecke gebracht hattendie Aufmerksamkeit der Wölfe ganz für sich. Der hinterste drehte sich um und stockte... als er den Kopf verlor. Welch ein Spaß, nach dem Gemetzel der letzten Tage war dies nun wirklich keine Herrausforderung. Was das ganze n bissl schwieriger machte war die Tatsache das er weitesgehend alleine war.
01.04.2004, 21:43 #264
Kilian v. W.
Beiträge: 205

Ein gutes Training für seinen Schwertarm war das, sah doch selbst ein Rudel Wölfe gegen drei Leute relativ schwach aus. Gerade hüpfte Kilian im Spagatsprung über ein heranstürmendes Gewirr aus Zähnen, Sabber und schlectem Atem, nur um ihm im Herumwirbeln die Sehnen, die seine Hinterläufe hielten, zu durchtrennen. Der nächste Wolf, der den Söldner als seinen Happen ausersah, bekam die Klinge des Schwertes stark in die Seite getrieben, woraufhin sie blutverschmiert wieder austrat, während sich Kilian selbst mit einem herben Stiefeltritt gegen den Kiefer eines der Tiere erwehrte. Ein knackendes Geräusch erfüllte das Hörspektrum des Krieges, als er wiederum herumwirbelte und den Schwertknauf mit der Kraft eines Dampfhammers in die Augenhöhlen eines Wolfes fahren liess und somit eine hässliche Schädelknochenfraktur verursachte.

Nur wenige Minuten später waren die Wölfe erledigt, Kilian´s Tasche voll mit sauber abgeschabten Fellen und entnommenen Zähnen, die er später noch zwecks Verkauf reinigen musste, und der helle Mond beschien wiederum die idyllische Szenerie, die nur durch diverse Blutflecken auf der Kleidung der Kämpfer und ihren Waffen gestört wurde. Mit einem sirrenden Geräusch fuhr die, nun am Gras blankgewischte Klinge des Lees wieder zurück in ihre Scheide. Er ging auf einen der Novizen zu, der, der noch am meisten ansprechbar aussah, aber dennoch etwas fertig. "Ihr müsst Veilyn sein? Kilian von Wallenrod mein Name, seid gegrüsst. Ihr habt wohl Glück gehabt, dass euer Freund so gute Ohren hat und eure Stimme hinter der Schrei erkannt hat..." Der Söldner grinste und packte sich den erstmal den obligatorischen Strohhalm zwischen die Zähne. Er wartete auf die Vorstellung des mysteriösen Riesenkriegers, während er sich entspannt die Höhlenaussenwand lehnte.
01.04.2004, 22:03 #265
Abaddon
Beiträge: 1.783

Abaddon wischte das Blut von seiner Klinge. Mit einer eleganten Kreis Bewegung sauste das Schwert durch die Luft und fand seinen Platz dann mit einem Ruck in der Schwertscheide auf seinem Rücken.

Der Templerführer hielt die Hände vor sich, legte die rechte Faust in die linke Hand und verneigte sich vor seinem Helfer.

Ich danke euch für die Hilfe. Meine Name ist Abaddon ich bin der Templerführer und Zweihandschwertmeister des Sumpfes.

Der Zweihandmeister ließ sich im satten Gras nieder un ruhte sich einen Augenblick aus. Die letzten Tage waren anstrengend.
01.04.2004, 22:11 #266
Kilian v. W.
Beiträge: 205

Oha...der Templerführer gar, na, da hatte er ja jemanden aufgegabelt. Prüfend fuhr er sich durch seine Haare, schaute, ob alles an Ort und Stelle war, und gesellte sich dann zu Abaddon, der anscheinend im Moment nur Ruhe und Entspannung geniessen wollte, genau wie Kilian noch gestern. Eine Weile lang sagte der Söldner nichts, blickte sich nur um, betrachtete die hell funkelnden Sterne am Firmament, das im leichten Wind wogende Gras, und die umherliegenden Tierkadaver. Bei Gott, was für ein Schlachtfeld. Und nicht nur hier vor der Höhle, die gesamte Eben war übersamt mit Kadavern, abgetrennten Körperteilen und Blut, Blut war geflossen und hatte die Erde genährt.

Solch böse Gedanken an so einem gelungenen Abend vertreibend, liess er sich, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, ins Gras zurückfallen, und spielte mit seinem Strohhalm herum. "Nun, ich muss gestehen, mein werter Abaddon, ihr seid einer der ersten Sumpfler, die sich mir überhaupt namentlich zu erkennen geben. Seid ihr von Haus aus so verschlossen, oder...naja, ich weiss nicht, vielleicht liegt es auch an mir. Ich habe ja diese Reise angetreten um mal etwas Ruhe vom Hofalltag zu finden, und da habe ich den Sumpf als genau richtig erachtet...und dann passiert sowas." Ein kurzes, trockenes Lachen, und ein Glitzern in Kilian´s Augen. "Nun, ich wollte euch noch mitteilen, dass es mir eine Ehre war, an eurer Seite zu kämpfen. Auch wenn wir Lees generell nur an uns selbst und an den kalten Stahl in unserer Hand glauben, weiss ich doch den Wert eines präzisen Geistes und einer guten Einstellung zu schätzen, und ihr scheint beides zu besitzen." Bah, jetzt redete er wieder so geschwollen daher, wie damals... Er hoffte nur, dass ihn der Rest der höfischen Verhaltensweise nicht wieder einholte, sowas konnte er sich hier nicht leisten.
02.04.2004, 15:49 #267
Veilyn
Beiträge: 644

Langsam öffnete Veilyn die Augen. Er lag neben einem der Zelte auf einer dünnen Decke und um ihn herum herrschte hohe Betriebsamkeit. Wie schon an den Vortagen waren die Novizen voll und ganz dabei die Ebene für jedwede Landwirtschaft nutzbar zu machen, falls dies möglich war, und da sie nun auch kaum noch tierischen Angriffen ausgesetzt waren, arbeiteten sie gleich noch mal so effizient.
"Aaaaaaaahhhhhhhhhhhhhh... Du bist waaaaaaaaaaaaach? ..." "Och was denn Garret, schon wieder am Rauchen?" Fragte Veilyn, als er sah, dass Garret ihm die Frage gestellt hatte, zugleich allerdings mit seinen Kumpels wieder etwas Sumpfkraut im Mund hatte und begierig daran sog. "Ah na ja, habt's euch verdient, immerhin wären wir gestern beinahe drauf gegangen... Nun gut, wenn ihr wollt könnt ihr ja hier bleiben, ich geh wieder runter in's Lager, da ist es feuchter." "Ohhhhhh... Keeeeeeeeine Sooooorge... hehehe..." "Ach ja, wenn ihr den Schwarzmagier sehen solltet, habt ein Auge auf ihm und berichtet mir, falls er irgendwas treiben sollte, was dem Sumpflager schaden könnte." Das zugedröhnte Lächeln Garrets als "Ja" deutend, stand Veilyn nun auf, musste aber im nächsten Moment feststellen, dass sein Unterschenkel knapp oberhalb des Knöchels verdammt weh tat.
Der verdammte Wolf gestern hatte ihn doch recht stark erwischt. Aber na gut, dann müsste er wohl eine Weile humpeln, aber die Verletzung war ja schon desinfiziert und bandagiert worden. Wenn Veilyn also aufpasste, dass er immer mal bei Garret, der ja ein paar kleinere medizinische Kentnisse besaß, vorbei schaute und ihn davon abhielt sich zu zu dröhnen, konnte er wohl versichert sein, dass die Wunde nicht eiterte.
02.04.2004, 17:51 #268
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Horaxedus kehrte von seinem täglichen Rundgang über die Ebene zurück ins karge Hochlager. Er war entspannt, das Wetter tat ihm gut. Eine Spur von Frieden war eingekehrt hier oben, und wenn man sich umschaute, konnte man allerhand Novizen dabei beobachten, wie Sie den kargen Boden hier oben zumindest fast schon soweit bereitet hatten, dass man in Kürze anfangen konnte, hier oben etwas anzubauen.

Eigentlich gab es keinen Grund mehr, sich in dieser Höhe noch länger mit den Belangen der Anhänger des Schläfers zu befassen. Die Ebene war so gut wie eingenommen, ihr Boden beinahe urbar gemacht. Horaxedus lächelte zufrieden. Lange hatte er seine Zeit nicht mehr mit etwas derart Konstruktivem verbracht wie in den vergangenen Wochen. An diesen hohen Ort, da war sich der Glasmacher sicher, würde er gern und oft zurückkehren. Nun aber galt es, sich zu verabschieden. Wo steckte Ormus?

Als der Schwarzmagier gerade Ausschau zu halten begonnen hatte, stolperte er fast über eine kleine Gruppe Sumpfbrüder, die hockend einen kleinen Kreis gebildet hatten, um aus einer eigens hier hoch geschafften Wasserpfeife Sumpfkraut zu rauchen. Horaxedus lächelte, als er sich entsann, weshalb er überhaupt vom Kastell hier her gekommen war. "Darf ich?" "Setz Dich, schwarzer Bruder." Der Magier nickte zum Dank und ließ sich zwischen den Rauchern nieder. Alsbald nickte man ihm zu und ließ den Glasmacher einige tiefe Züge nehmen. Die Pfeife musste von Uriel gebaut worden sein: Hier war Glas verbaut, und das hatte Horaxedus schließlich eigenhändig produziert. "Das letzte Mal, als ich dieses Röhrchen in der Hand hatte, habe ich nicht gesaugt, sondern gepustet", setzte der Magier bereits leicht verklärt an. "Ja, nimm nur noch einen Zug."
02.04.2004, 17:57 #269
knörx
Beiträge: 440

Nach einem relativ ereignislosen Tag hatte sich Knörx auf seine Trainingsstunden im Wald und Sumpf einmal verzichtet und sich lieber stattdessen im Schneidersitz vor seine Hütte gesetzt, um ein bisschen an seinen Musizierkünsten mit der Flöte zu arbeiten. Die Sonne stand in der Nähe des Horizonts, aber der Himmel war noch hell und Luft lauwarm. Viele Sumpfler waren bei den Arbeiten auf der Ebene beschäftigt, sodass das Lager wir ausgestorben da lag. Die ungewohnte Stille stimmte Knörx irgendwie traurig und melankolisch, wie er sich das letzte Mal erst im Tempel des Erzdämons gefühlt hatte, als sie getrennt durch die Gänge geirrt waren. Aber erst jetzt wurde Knörx klar, wie sehr er nun schon den Sumpf und alle seine Sumpfbrüder mochte und schwer es für ihn sein würde, falls er sich für längere Zeit von ihnen trennen müsste.
Knörx fegte die traurigen Gedanken fort und nam seine Flöte zur Hand, um ihr wieder etwas Zeit zu gönnen. Da sie schon längere Zeit nicht mehr von Knörx genutzt worden war, war sie schon etwas staubig, als Knörx sie zwischen den anderen älteren Gegenständen gefunden hatte. Darunter war auch sein Dolch Schläferzahn, ein Souvenir aus dem Dämonentempel. Sofort wurde Knörx wieder an die Ereignisse dort erinnert, die ihn mit Trauer füllten. Schnell vergrub Knörx den Dolch wieder zwischen den Putzlappen und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Flöte zu.
Ein paar klägliche Spielversuche endeten in quitschenden oder rasselnden Tönen, die in der Stille des Lagers noch viel lauter und verzerrter klangen.
"Das wird wohl noch etwas länger dauern." dachte sich Knörx und probierte weiter herum. Die Gegend um Knörx wurde zusehend noch leerer, da nun auch die Tiere, gepeinigt von den schrillen Tönen, ihr Heil in der FLucht in den SUmpf suchten.
02.04.2004, 18:48 #270
Veilyn
Beiträge: 644

"Was sind das denn für grausige Geräusche? Da wird einem ja ganz anders!" Dachte Veilyn laut, als er die schrillen Töne Knörx's vernahm. "Wahrscheinlich dieser garstige Schwarzmagier, der einen seiner dunklen Sprüche gesprochen hat!" Langsam schlich Veilyn sich nun in die Richtung, aus dem die von Bösartigkeit pervertierten Laute stammten.
Aber wenn das nun wirklich der Schwarzmagier war... Veilyn würde ihn wohl nicht angreifen können, im Alleingang war das zu riskant, aber gut, ausspionieren konnte er ihn ja immernoch.
"Moment mal..." Flüsterte Veilyn, als er bemerkte in welche Richtung er ging. Dies dort vorn war die Hütte von Knörx und selbiger saß auch dort davor. Hatte er etwa diese dämonischen Kreischlaute von sich gegeben? Lag das vielleicht an diesem sonderbaren Ring, den er damals dem toten Schwarzmagier abgenommen hatte?
Und da fiel es Veilyn wie Schuppen von den Augen! Der Schwarzmagier war hier, um sich den Ring zu holen und Knörx zu seinem Diener zu machen. So musste es sein, womöglich befand sich Veilyns Freund gerade in einer Transformatons-Phase zum Dämon...
Hm, Veilyn und Knörx waren das letzte mal im Streit auseinander gegangen... Waren sie denn überhaupt noch Freunde? Sollte Veilyn eigentlich Knörx helfen? "Ach verdammt noch mal, ich tu's jetzt!" Sagte sich der junge Barde und stapfte auf die Hütte zu.
Bei dieser Sache musste er geschickt und bedacht vorgehen, wenn er etwas Falsches sagte, würde sich Knörx vielleicht auf ihn stürzen, schließlich hatte Veilyn auch schon zwei mal versucht die Schwarzmagier auszuspionieren und so wäre es nicht gerade hinderlich für diese, wenn Veilyn starb.

"Oh, ähm... Hallo Knörx, ähm... Du weist nicht zufällig, woher diese komsichen Laute kamen?"
02.04.2004, 19:05 #271
knörx
Beiträge: 440

"Oh, schönen Tag Veilyn! Das Lager ist ja doch nicht so leer wie ich dachte." antwortete Knörx und strahlte Veilyn an, der eben mit nervösen Gesichtsausdruck um die Ecke kam.
"Hm...ich weiß nicht, welche Geräusche du meinst...Kannst du sie näher beschreiben? Ich hab gerade nicht aufgepasst, ich hab mich an meiner selbstgebauten Flöte probiert."
Knörx hielt Veilyn seine Flöte entgegen, dieser jedoch musterte Knörx und die Umgebung nur skeptisch und achtete garnicht richtig auf Knörx.
Das erfüllte Knörx wieder mit Trauer. Das letzte Mal, als sich die beiden getroffen hatten, waren sie zerstritten und verärgert auseinandergegangen. Vielleicht war Veilyn immernoch wütend und wollte in Wahrheit garnichts mehr mit ihm zu tun haben.
"Wer weis..." murmelte Knörx leise und steckte die Flöte wieder in die Tasche.
02.04.2004, 21:16 #272
Kaligulas
Beiträge: 1.076

Kalle hatte sich zwar mit einigem gerechnet aber nicht mit solch Grausamkeit von seiten Skattys. Der Hüter bombardierte seine beiden Schüler geradezu mit diesen ekelhaften Fusselbällen. Kalle konnte den ersten relativ leicht ausweichen aber es wurde zusehens schwerer.
Gerade hatte er gedacht er hätte etwas ruhe zum verschnaufen bewarf Skatty ihn nurnoch und der Bandit hatte ziemliche Schwierigkeiten den gemeingefährlichen Haarbällen auszuweichen. Skatty nahm plötzlich mehrere Fussel gleichzeitig in die Hand und holte aus um zu werfen und kurz darauf schossen Kalle die Bällchen schon um die Ohren. Dem Schmied blieb nichts anderes übrig als sich nach hinten kippen zu lassen. Gesagt getan : die Bällchen flogen wild drch die Gegend und Kalle sah über sich das Massaka hinwegfliegen. Fast wie in Zeitlupe flogen die Fettbällchen über den Schmied hinweg und er konnte sich gernade noch nach hinten mit einer Hand abstützen und zur seite wegrollen...vorerst aus Scattys Wurfwinkel.
02.04.2004, 21:41 #273
Veilyn
Beiträge: 644

Ah ja, er wollte also nichts von irgendwelchen komischen Lauten wissen? Natürlich, aber ganz bestimmt... Und das sollte Veilyn ihm glauben? Knörx hatte da ja auch noch diese komische Flöte gehabt... Ob die für diese Klänge der Zerstörung und des Todes verantwortlich war? Möglicherweise ja...
"Ja ja, wer weis..." Gab Veilyn auf die Bemerkung Knörx's zurück. Derweil jedoch arbeitete sein Gehirn fieberhaft daran, wie er die Informationen aus Knörx heraus holen konnte.
"Du, Knörx..." "Ja?" Veilyn war ein toller Einfall gekommen. Knörx meditierte schließlich immer (oder wie man das nannte) und möglicherweise könnte Veilyn ja so einige Informationen erhalten. "Sag mal, wie funktioniert das eigentlich mit dieser... "Meditötion" oder wie das heisst... Du machst es ja andauernd und da... würde es mich doch wirklich auch interessieren." Misstrauisch blickte Veilyn dabei hin und her und wippte auf seinen Füßen auf und ab. Vielleicht hatte er ja jetzt tatsächlich das Richtige gesagt? Vielleicht konnte er am Ende Knörx's Seele sogar vor dieser dunklen Verderbtheit der Schwarzmagier erretten?
02.04.2004, 21:54 #274
knörx
Beiträge: 440

Erstaunt blickten Knörx Augen in die von Veilyn. Bis eben hatte er noch geglaubt, dass Veilyn eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte und jetzt wollte er von ihm wissen, wie man meditiert. Im Grunde war ja nichts schlimmes daran, wenn Knörx Veilyn das Meditieren zeigen würde, ein bisschen geistige Ruhe und Besonnenheit würde ihm sicher gut tun. Trotz allem war Veilyn schließlich immernoch Knörx Freund. Aber irgendetwas sagte ihm, das Veilyn noch etwas im Schilde führte und es gelang Knörx auch nicht, diesen Gedanken abzuschütteln. Vorsichtig, aber bestimmt begann er schließlich seinen Vortrag über das richtige Anwenden einer Meditation:
"Nun gut, ich will es dir erklären. Als erstes: es heißt Meditation. Man meditiert, um im Geist ruhig zu werden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Man kann auch so besser auf die Umgebung achten. Wenn ich dir zeigen soll, wie es funktioniert, setze dich neben mich."
Knörx machte eine einladende Geste auf einen trockenen Fleck neben sich auf der Terasse und wartete auf Veilyns Reaktion.
02.04.2004, 22:24 #275
Veilyn
Beiträge: 644

Was? Das Ding hieß Meditation? Öhm... Na das hatte Veilyn ja auch gesagt, ja ja, so war's gewesen. Aber gut, erstmal machen, was Knörx ihm gesagt hatte.
"Eine Konzentrationsübung also, ah ja..." Flüsterte er nicht hörbar für sich selbst und ging dann an die Stelle, an die Knörx ihn verwiesen hatte.
Obwohl... Was war, wenn Knörx, der ja wahrscheinlich vom Bösen besessen war, dies nun nur als Hinterlist nutzte und Veilyn, wenn dieser die Augen schloss, die Kehle aufschlitzte und in den Sumpf warf, um ihn dort dann ausbluten zu lassen? "Na gut, will ich ihm mal vertrauen... hoffentlich ist das kein Fehler..." Und so setzte er, Veilyn, sich im Schneidersitz hin und blickte zu Knörx neben sich.
"Gut, was also als nächstes? Muss ich nun einfach nur so herum hocken und vor mich hin stieren, oder kommt da noch etwas. Wahrscheinlich würde die Sache mit irgendwelchen komplizierten Verrenkungen von statten gehen... Na ja, für Veilyn wäre das jedenfalls nichts, so ungelenkig, wie er war.
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