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Das Sumpflager #21
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08.03.2004, 23:45 #51
Ormus
Beiträge: 1.028

Ormus wacht mitten in der Nacht schweißgebaden auf. Er hatte wieder einmal geträumt. Jedoch worüber hatte er vergessen. Die letzten tage war er faul und träge gewesen was er auch noch bleiben wollte da er schließlich viel mehr als alle anderen des Sumpfes geackert hatte.
Der sumpf war auch nicht mehr das was er war als Ormus ankam. Immer öfter sah man die Brüder des Sumpfes zerstritten und éinander angiften. Ormus hatte schon darüber nachgedacht von dort wegzugehen und einfach mal nachzudenken doch er fühlte sich dem Sumpf verbunden und fand sich an eine gewisse pflicht gebunden die er weitestgehend einhalten wollte. Härda hatte ihm auch vor ein paar tagen zugestanden das er nun den Einhandkampf meisterlich beherrschte und somit bereit war gegen die meisten Monster zu bestehen. Sonst blieb eigentlich alles beim Alten. Ormus rauchte nun immer mehr vom kraut aber das wollte er sich langsam abgewöhnen weil es fast nur noch die sinne vernebelte. An einem der Vortage fand er sich plötzlich inmitten des Sumpfes wieder ohne zu wissen wie er dort hinkam. Eine merkwürdige Anspannung lag im sumpf und die nächsten tage würden zeigen wie alles weitergehen würde.
09.03.2004, 07:03 #52
Shuya
Beiträge: 104

Friedlich und still lag der Sumpf da. Die fast unberührte Natur um ihn herum schien noch zu Schlafen, die Reste der Nacht regierten hier noch. Ein leister Wind tanzte über das Lager, vorbei an den Pyramiden vorbei an Shuya. Seine Haare begannen mit ihm zu tanzen, er erhob sich und stellte sich gegen den Wind, wischte die Haare mit einer gar eleganten Bewegung aus seinem Gesicht. Seine Blicke fielen geradeaus auf den Ausgang des Lagers, wie viele Tage war es bereits wieder her, seit er hier war? Er blickte sich um, in seiner Nähe war keiner seiner "Brüder" zu sehen. Er schritt den kleinen Pfad hinab, durch das Tor und verliess den Sumpf, sein Schwert an der Seite, seine Laute auf dem Rücken, eine Zigarette im Mund und einem traurigen Lied auf den Lippen.
09.03.2004, 07:13 #53
Cath
Beiträge: 85

Mit Aragorns Frage war Caths Ausgelassenheit wie weggeblasen. Sofort waren wieder die Bilder des sinkenden Schiffes da und die Erinnerung an das Warten am Strand, die trügerische Hoffnung, dass noch andere den Untergang überlebt hätten.

"Ich bin eine Schiffbrüchige, wohl die einzige Überlebende von unserem Kahn. Mein Bruder war auch auf diesem Schiff." Mehr mochte sie im Moment nicht erzählen, später vielleicht, in ein paar Wochen oder Monaten....

"Wo ich hinwill? Ich weiss es noch nicht, nur, wohin ich nicht will: nicht zurück in die überfüllte Stadt." Eine weile hörten sie schweigend dem Quaken der Frösche zu. "Erzähl mir was über Meditation".
09.03.2004, 10:07 #54
_Jamal
Beiträge: 2.142

Ein neuer Tag war hereingebrochen, hatte einen wolkenfreien Himmel mitgebracht und leicht kühler Wind zog durch das Tal und über die Baumkronen. Und inmitten dieser Ruhe knarrte eine Tür auf als sich eine dunkle Gestalt vor ihr aufbaute und hindurch schritt.
Der Novize des Feuers verließ seinen Aufenthaltsraum in der Taverne des Sumpfes und schritt nachdenklich ins Freie.
Sein Blick flog durch das Lager der Sekte, versuchte jede Einzelheit zu erspähen und sich möglichst vieles einzuprägen. Diese Gilde war doch tatsächlich vollkommen anders, als jede der anderen auf Khorinis. Nicht nur das die Gebäude und Stätten in einem anderen Stil erbaut waren, auch lebten hier die wohl ungewöhnlichsten Leute, mit denen Zhao sich jemals auf eine Unterhaltung eingelassen hatte. Doch er hatte nichts gegen sie, sondern empfand sie eher als Freunde, mit denen es sich jederzeit ermöglichte, seinen Spaß zu haben.
Er seufzte und schlenderte über den Platz des Sumpfes, kam dabei nach einer Weile an einen Platz, an dem sich mehrere Templer eingefudnen hatten und beobachtete jene bei ihren Übungen. Er hob eine Braue, sah interessiert zu und überlegte. Dann erblickten seine Augen einen Hüter, der gleichzeitig umherhüpfte wie ein Frosch und einen Krautstengel zwischen den Lippen hatte. Zhaos Mundwinkel verschoben sich und ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
"Eine interessante Tätigkeit, die ihr da ausübt, Herr."
09.03.2004, 17:19 #55
Noramy
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Noramy betrat das Lager. Sie hatte immer noch den Vogel im Arm. Sie war beindruckt von der hiesiegen Ruhe und der Gelassenheit. Im Sumpf gab es keine Gefahr ausser vielleicht die Blutfliegen oder Sumpfhaie. Die Stegkonstruktionen waren kompliziert und schwer ausgetüftelt. Die wunderschöne Frau ging an eines der Lagerfeuer und zerkleinerte die restlichen Heilpflanzen. Dann vermengte sie einen Teil mit viel den anderen mit wenig Wasser. Mit dem Absud wusch sie die Wunde aus. Aus dem Rest war eine Art Salbe entstanden die sie nun auf die Wunde aufstrich und verband. Dann legte sich den Vogel in den Arm.

Hier im Sumpf gab es anscheinend auch Kämpfer mit Verstand. Sie konnten teilweise auch zaubern. Auch wenn sie an einen anderen Gott glaubten waren sie dennoch gläubisch und bezogen ihre Kraft aus den Elementen. Das Sumpfkraut vernebelte zwar eher ihre Sinne als sie zu stärken aber das tat wein auch...
09.03.2004, 18:45 #56
Aragorn89
Beiträge: 249

"Meditation ist eine Kunst seinen Geist zu öffnen und ihn zu stärken. Man muss an nichts denken und versuchen seine Gedanken zu beseitigen. Wenn man in dieser lage verweilt führt das zur sinneserweiterung, aber fragte leiber darüber einen Mönch."

Aragorn schwieg. Ihm tat die Frau leid und sie war ihm sympatisch.

"ich würde vorschlagen wir verweilen hier eine Weile." sagte er nach einer Zeit. Jedesmal wenn seine Augen die ihren kreuzten empfand er ein komisches Gefühl. ER kontne es nicht definieren.

"Raucht ihr?" fragte er die wunderschöne SChiffbrüchige und zündete sich einen Joint an.
09.03.2004, 19:26 #57
doooom
Beiträge: 6.173

Diese Antwort hatte der Guru jetzt nicht erwartet und gerade, da Enzanies Worte etwas überraschend für ihn kamen zauberten sie ein breites grinsen auf sein Gesicht.
»Du weißt echt nicht, was Bier ist? Wahrscheinlich kennst du nicht mal die Bedeutung des Wortes Alkohol oder ihr habt dafür auch wieder so eine seltsame Bezeichnung gehabt.«
Die junge Kriegerin schien kurz zu überlegen, gab den Versuch vom Klang des Wortes auf seine Bedeutung zu schließen aber schnell wieder auf und beantwortete seine Frage dementsprechend mit »Alkohol? Nie gehört.«
Diese drei kleinen Worte sorgten dafür, das sich Dooooms Grinsen noch verbreiterte, da er einfach nicht anders konnte, als sich Enzanie nach den eventuell ersten paar Bier ihres Lebens vorzustellen, wie sie etwas unbeholfen über die Stege des Sumpfes in Richtung seiner Hütte torkelte. Das könnte lustig werden, dachte sich der Baal, versuchte sich aber von seinen Gedanken in der Antwort, die er an seine Begleiterin richtete, nichts anmerken zu lassen.
»Na, wenn du wirklich nicht weißt, was das ist, dann solltest du das wohl schnell rausfinden. Dann kann ich dir auch gleich noch Aidar vorstellen, den Besitzer der Taverne und vielleicht begegnen wir ja auch noch jemand anderem.«
»Wenn du meinst. Dann lass uns gleich gehen. Ich bin schon ganz gespannt, was dieses seltsame Bier ist.« entgegnete Enzanie und wollte gleich wieder aus der Hütte hinaus gehen, um von Doooom zur Taverne geführt zu werden. Doch dieser bremste sie noch einmal kurz.
»Willst du das da denn unbedingt mitnehmen? Das brauchst du hier doch nicht.« war vom Baal zu hören, der auf das Schwert deutete, das an einem Halfter auf ihrem Rücken befestigt war.
»Du willst, dass ich das Schwert meines Vater hier alleine zurücklasse? Dieses Schwert war ein Geschenk des großen Utzatekl höchst persönlich. Das kann ich doch nicht einfach in hier zurücklassen. Was ist denn, wenn ich von jemandem angegriffen werde?«
»Ach, hier greift dich keiner an, da brauchst du keine Angst haben. Das einzige, was dir hier gefährlich werden könnte, sind wohl ein paar Novize, wenn sie zuviel Kraut geraucht haben. Aber sonst ist hier wirklich nichts gefährliches. Außerdem gibt’s ja noch die Templer, die hier Wache halten. Da kann wirklich nichts passieren.« beruhigte er die junge Frau und das scheinbar mit Erfolg. Enzanie zog ihr Schwert aus der Scheide und legte es auf eines der Wolfsfelle auf dem Boden, mit denen Fatalis und Doooom einst ihre Hütte etwas wohnlicher gestalten wollte. »Gut, aber ich will dann wenigstens, das du die Hütte abschließt, denn das Schwert ist viel zu wertvoll und wenn es gestohlen wird, dann bekommt jemand Ärger.«
»Im Sumpf gab es zwar noch nie Diebe, zumindest nicht so lange ich mich erinnern kann, aber wenn es dich beruhigt, dann schließe ich die Hütte ab.«
Nach diese Worten verließen beide Dooooms Hütte – oder war es gar ihre gemeinsame Hütte? -, drehte den Schlüssel einmal im alten Schloss herum und ging dann über die morschen Stege in Richtung der Taverne. Erst jetzt viel ihm auf, wie sehr er den Sumpf wirklich vermisst hatte. Der Geruch nach Sumpfkraut, das Geräusch von Blutfliegen, die durch die Gegend surrten, das feuchte, tropische Klima. Das alles hatte ihm in der letzten Zeit gefehlt, auch wenn es ihm selbst nicht so sehr bewusst gewesen war. Nachdem beide einige der Stege überquert hatten erreichten sie schließlich die Taverne und während Doooom sich gleich zu Aidar gesellte um zwei Bier für ihn und seine hübsche Begleitung zu bestellen suchte sich diese einen Platz.
09.03.2004, 20:31 #58
RhS_Artifex
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Ein weiterer Tag war aufgezogen und erfüllte das Pyramidental mit Licht. Ein leichtes Schnarchen war zu vernehmen, vor allem aus eine Hütte, die sich leicht an einen Baum lehnte. Ging man in sie hinein, so sah man eine kleine Feuerstelle in einer Ecke, ein Regal in ihrer Nähe, zwei kleine, aber bequeme Schemel und ein tischartiges Konstrukt. Auf der einen Seite der Hütte befand sich eine Pritsche, auf der gerade jemand schlief, während die andere Seite ein kleines Wandregal zierte. Näherte man sich nun der Pritsche, so musste man gleich feststellen, dass ein Mann auf ihr schlief und dass eine Doppelscheide mit zwei Zweihändern, die unterschiedlich groß waren, neben der Pritsche an die Wand gelehnt war.
Zu Füssen der Doppelscheide lag eine Rüstung, die zwei große Schulterplatten, jeweils einen kleine Brust-, bzw. Rückenplatte besass und dann in einen Rock aus ineinandergeflochtenen Kettengliedern und Panzerplättchen drüber endete. Ein kleiner Beutel lag neben ihr, sowie auch ein Langschwert in einer schwarzen Scheide.
Langsam, aber allmählich begann nun das Geschnarche zu verstummen und es dauerte nicht lange, bis sich der Schlafende dann reckte und streckte. Ein herzhaften Gähnen ertönte nun aus dem Munde des Mannes und dieser richtete sich nun auf. Artifex streckte sich abermals ausgiebig, bevor er dann einmal heftigst blinzelte und dann ersteinmal seine Rüstung anlegte, anschliessend sich die Doppelscheide umhängte, dann prüfte er kurz den Sitz der zwei Zweihänder, ob sie auch leicht genug zu zücken waren oder nicht. Kaum hatte er das getan, gurtete er sich das Langschwert und klemmte den Beutel unter den Waffengurt ein und klopfte alles einmal kräftig ab, um den Sitz der Rüstung und aller seiner Siebensachen zu prüfen.
Alles sass und passte perfekt, was dann dem Hohen Templer die Gelegenheit verschaffte, seine Feuerstelle kurz zu säubern, dann ein paar trockene Holzscheite aufzuhäufen und dann zu entzünden. Er entschloss sich etwas Wasser in einem Kessel warm zu machen, um etwas Tee zu geniessen. Als es dann soweit war, füllte er sich eine Tasse mit dem Gebräu und nahm einen der zwei Schemel mit nach draussen, um dann dort auf das Erscheinen seiner Schüler zu warten.
09.03.2004, 21:18 #59
Erzengel
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Wie gewohnt erschien der junge Gildenlose gleichsam mit dem Mondlicht auf den Stegen. Noch immer oder vielleicht schon wieder halb im Schlaf versunken schritt er zur Hütte seines Lehrmeisters. Er hatte schlecht geschlafen. Die Bilderfluten vernebelten selbst jetzt noch seinen Verstand, er sah sie wieder und wieder in schier endloser Schleife vorüberziehen, nur eines hielt sich beständig. Eine junge Frau, nicht älter als der Gildenlose selbst, mit weißen Kleidern, Schleiern, Schleppen und Flügeln, hier und da verziert durch Goldschmuck, immer in Form einer Sonne. Und wieder glitt sein Blick auf seine eigene nachtschwarze Rüstung mit goldenen Sichelmonden auf Brustpanzer, Arm- und Beinschienen. Es dauerte nicht lange und er hatte den vor seiner Hütte sitzenden hohen Templer erreicht.
"Erwachet! Ich hoffe, ich störe nicht."
09.03.2004, 21:34 #60
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Es war mittlerweise schon abends geworden und der Hohe Templer hatte seinen Kessel voll Tee schon längst ausgetrunken gehabt, als dann einer seiner beiden Schüler vor ihm auf der Bildfläche erschien. Kain schien nicht gut drauf zu sein, so sah Artifex ihm doch recht deutlich die dunklen Augenringe unter den Augen und die müde, erschöpfte Haltung an. Eigentlich brauchte der junge Gildenlose eine wirklich große Mütze voll Schlaf, doch wenn er nicht schlafen wollte, aus welchen Gründen auch immer, so war Artifex der letzte der ihn zum Schlafen zwang.
"Auch dir ein erwachet, Kain. Lass dir versichert sein, dass du mich durchaus nicht störst. Ich nehme mal an, du willst unseren Lehrgang fortsetzen ? Ja, da bin ich mir doch sicher. Nun gut. Warte kurz, ich bin gleich wieder da.", mit diesen Worten betrat der Lehrmeister die Hütte und räumte seine Tasse wieder weg. Der Kessel wurde noch schnell gereinigt und aufgeräumt, den Schemel hatte der Hohe Templer bereist in der Hütte verstaut. Als er dann fertig war, trat er wieder vor die Hütte und wies seinen Schüler an ihm zu folgen. Langsam und gemächlich näherte sich das Duo dann einem etwas abseits gelegenen Fleckchen im Tale, wo gerade noch genug Licht von den fluoreszierenden Kristallen hinkam. Bevor er dann seinen Schüler in die heutige Lektion einwies, holte der Artie die Lichtrune hervor und beschwor nach kurzer Konzentration dann einen Lichtball, der ihnen beiden genug Licht spenden sollte.
"Nun gut, dann will ich mal sehen, was du schon an akrobatischen Sprüngen so beherrschst.", wies der Hohe Templer dann seinen Lehrling an.
10.03.2004, 13:38 #61
Erzengel
Beiträge: 1.667

Für einen kurzen Moment starrte er suchend auf den Boden und hoffte eine Sturmfaustspruchrolle zu finden. Natürlich hatte kein Baal hier zufällig eine verloren, nicht mal eine Windfaustspruchrolle. Und jetzt? Das letzte mal, als er seine Fähigkeiten der Akrobatik trainiert hatte, befanden sich noch Runen der Schläfermagie in seinem Besitz. Hoffentlich funktionierte es auch so noch, seine Ausbildung bei Frost überwog bei der Akrobatik immerhin dem Schleichen.
Obwohl es wohl recht wenig bringen würde, machte er noch schnell einige Dehnübungen. Zumindest konnte er Rüstung und Schwert vorher noch schnell ablegen. Dann trat er ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf und sprang. Sofort riss er die noch immer gestreckten Beine nach oben und nutzte den Schwung, überschlug sich und landete kurz darauf seitlich stehend, wobei er gerade noch rechzeitig mit den Knien abfederte. Nach weiteren Sprüngen folgte noch ein flüssiger Übergang der grundlegenden Übungen, sprich Rad, Kopf- und Handstand.
10.03.2004, 14:22 #62
Veilyn
Beiträge: 644

Wohlige Wärme umhüllte Veilyn, als er eintrat. Ja, hier hatte sich nichts verändert und jeder ging weiterhin seinen täglichen Beschäftigungen nach.
Nun gut, dann wollte er wohl erstmal einen kleinen Rundgang durch's Lager machen. Vielleicht gab es ja doch noch den einen oder anderen, der seine Hilfe benötigte. Und so einen üblen Eindruck machte Veilyn schließlich auch nicht mehr. Das Erbrochene war aus der Hose gewaschen und das Blut auf der Rüstung hinweg geschrubbt. Nur diese kleinen, hässlichen und dazu auch noch rotbraunen Flecke am Kragen hatte er nicht ganz weg bekommen. Nun gut, vielleicht würden sie mit der Zeit vollends verblassen.
10.03.2004, 14:43 #63
Enzanie
Beiträge: 385

In der Taverne war es ganz schön trocken, die Luft schien geradezu zu brennen und es war sehr stickig. Nichts desto trotz ließen einige dieser Novizen einen Qualm aus ihren Mündern entweichen, wie sie es sonst nur von Feuer kannte. Sie hatten kleine Stängel in der Hand, die mit jedem Zug ein Stückchen kleiner wurden. Fasziniert beobachtete sie dieses Schauspiel, doch der Geruch war alles andere als annehmlich. Es war ein geradezu unangenehmer Geruch, der sich da in ihren Lungen festigte, weswegen sie auch versuchte nur hinzusehen und nichts einzuatmen, was sich in dieser engen Taverne aber kaum vermeiden ließ. Doch es war eine sehr familiäre Stimmung, es gab viel Gerede, als hätte man sich viel zu erzählen und doch ähnelten sich die Leute immer ein wenig. Sie hatten zum Beispiel alle dasselbe an und auch ihre haarfreie Frisur war gleich. Dennoch hatte jeder unterschiedliche Gesichtszüge, so wie sie es gewohnt war von Menschen. Einige wirkten älter, Andere wiederum jünger. In der Taverne war ein Kommen und Gehen, Leute verließen sie, Andere kamen wieder herein. Dabei waren nicht nur diese Stängel typisch, sondern auch immer wieder Krüge mit einer Flüssigkeit, die der Wirt am Tresen aus einem Fass zapfte. War dies etwa dieses Bier? Enzanie war sich nicht so sicher, als Doooom endlich zu ihr kam. Ein wenig nervös war sie ja schon, doch der gemütliche Baal brachte auch noch zwei dieser ominösen Krüger mit. So, bitteschön. Das ist unser echtes Sumpfgebräu, echtes Bier. Versuch es, es schmeckt köstlich. Der Mann stieß seinen Krug gegen den ihrigen und nahm einen tiefen Schluck, nachdem die Hälfte des Kruges leer war. Danach nahm auch sie das riesige Trinkgefäß in die Hände und führte es an die Lippen. Als sie den ersten Schluck nahm, war das Gebräu noch sehr fremd. Sie kannte es nicht. Doch der Geschmack entwickelte sich langsam. Es war ein sehr herber Geschmack und sie hatte Mühe das schwere Gebräu überhaupt runterzuschlucken. Nach ein paar weiteren Schlücken gab sie es auf. Das Gebräu hatte sich schon schwer in ihrem Magen gelegt und außerdem fiel es ihr schwer die Flüssigkeit herunterzuschlucken. Dennoch schmeckte es nicht schlecht, doch eben nicht ganz ihr Ding. Ja nicht schlecht, aber irgendwie nichts für mich. Gibst du mir den Schlüssel für die Tür? Ich würde lieber wieder zurückgehen. Du kannst aber ruhig hier bleiben, ich find mich schon zurecht. So ungewohnt ist das hier alles gar nicht, nur eben…anders.

Der Baal stimmte zu und gab ihr den alten Schlüssel, danach bestellte er noch einen Krug mit diesem komischen Inhalt. Enzanie indes verschwand wieder aus der Taverne, die ihr ein wenig merkwürdig war…
10.03.2004, 15:11 #64
knörx
Beiträge: 440

Nachdem Knörx sein Mittagessen zu sich genommen hatte und sich ein wenig zum dummeln ins Bett gelegt hatte, war er nun schon wieder fleißig bei der Arbeit. In diesem Fall darf man darunter ein paar Fitnessübungen verstehen, die Knörx schon seit ein paar Wochen praktizierte und die seinen Körper inzwischén mit gut gestärkten Muskeln beschenkt hatten. Doch seine Übungen dienten nicht nur der Kräftigung seiner Arme, sondern auch seines Geistes.
"Wenn ich mich richtig anstrenge, kann ich mich immernoch am besten konzentrieren." hatte Knörx einmal zu sich gesagt und sich mit einer raschen Handbewegung den Schweiss von der Stirn gewischt, unter der er zuvor so bedächtig gegrübelt hatte.
Seitdem ließ Knörx seine Gedanken immer wieder über moralische Fragen über den Sinn des Lebens oder der Existenz der Götter abschweifen und hatte am Abend gleichermaßen körperliche wie geistliche Erfolge erziehlt.
Sein privates Training ergänzte Knörx mit einigen längeren Pausen, in denen er meditierte und über das bei Training erworbene Diskussionsgut nachdachte.
Als Knörx Arme schließlich unter dem immer größer wedenden Gewicht von Muskeln nachgaben, lag Knörx noch einen kleinen Moment auf seiner Terasse, bis er aufstand und seinen Kopf tief in einen Wassereimer steckte. Dann ging er in die Taverne, um sich ein bisschen zu erfrischen und wieder unter die Leute zu kommen.
10.03.2004, 16:06 #65
Noramy
Beiträge: 36

Noramy stand auf. Sie hatte den Verband des Tieres gewechselt. Jetzt würde es nur noch Zeit brauchen um die Wunde zu heilen. Sie schritt nun durch das Lager, auf dem Arm den Raben. Sie fragte jeden der Novizen, ide Röcke trugen, um Veylin diesen Schneider. Ohne Erfolg, bisher. Der eine sagte er sei hier, der andere da. Sie kam wieder knapp hinter dem Eingang an.
"Kennt ihr einen Mann namens Veylin? Er soll Schneider sein." fragte die Anwärterin hoffnungsvoll und mit glänzenden Augen einen Templer.
"Er steht da drüben." meinte er und deutete auf einen Hohen Novizen ein wenig abseits von den beiden.
"Danke." sagte Die Frau und schenkte dem Kämpfer ein lächeln.
Sie schritt auf den Mann zu. Er hatte schwarze Haare und war recht hübsch.
"Seid ihr Veylin, der Schneider?" fragte sie ihn. Er drehte sich um und erblickte die Anwärterin in der Robe. Ihr Haar glänzte im schein einer Fackel und Noramy sah ihm tief in die Augen...
10.03.2004, 19:38 #66
doooom
Beiträge: 6.173

Am vergangenen Abend war der Baal noch etwas länger in der Taverne des Sumpfes gewesen, auch nachdem Enzanie die Taverne, welche ihr wohl nicht sonderlich zugesagt hatte, in Richtung von Dooooms Hütte verlassen hatte. Der Abend war mit einigen weiteren Bieren und Gesprächen mit ein paar der anwesenden Novizen, sowie mit Aidar ausgeklungen, bevor der Guru spät in der Nacht im schwachen Schein des fahlen Mondlichtes in seine Hütte trottete. Enzanie war zu diesem Zeitpunkt schon längst ins Reich der Träume verschwunden, hatte ich aber gemeiner Weise ausgerechnet Dooooms weiches Bett dafür ausgesucht. So hatte der Baal seinerseits auf das mittlerweile herrenlose zweite Bett in seiner Hütte, welches früher einmal Fatalis gehört hatte und wenn sie es wollte auch bald Enzanies Eigentum war, ausweichen müssen. Der Baal nahm sich deshalb noch vor, die sanft schlummernde Frau am nächsten Tag darauf anzusprechen, ob sie nicht in seiner Hütte wohnen wollte bis sie eine geeignete Bleibe gefunden hatte. Kurz nachdem dieser Vorsatz gefasst war, war der Baal dann selbst eingeschlafen.

Die Sonne hatte ihm am darauffolgenden Morgen geweckt, da ihre Strahlen durch das einzige Fenster der klapprigen Holzhütte direkt in das Gesicht des kleinen hageren Mannes gefallen waren. Nachdem dieses sich widerwillig aus seinem Bett erhoben hatte, natürlich nicht ohne sich vorher mindestens zweimal mit dem Wunsch den Schlaf fortzusetzen, umgedreht hatte, bemerkte er, dass das zweite Bett so leer war, wie er es sich am vergangenen Abend gewünscht hätte. Der Baal hatte sich etwas verdutzt in seinem Domizil, wenn man die Hütte denn so bezeichnen wollte, umgesehen um schließlich festzustellen, dass Enzanie wohl nicht dort drinnen war. Nachdem er sich noch immer recht lustlos aus seinem Bett und auch aus der Hütte bewegt hatte begann er schließlich nach der Suche nach der hier vollkommen fremden jungen Frau. Der Baal ging durch den Restalkohol vom Vortag etwas wankelmütig über die Stege auf der Suche nach der Kriegerin. Schließlich hatte er sie unter einem Baum in der nähe des Tempelvorplatzes entdeckt, wo sie ihren erstaunten Blick auf eines der Heiligtümer des Sumpfes gerichtet hatte, die Pyramide.
»Ich kann mir nicht helfen, aber die Pyramide sieht wirklich so aus, als ob sie von meinem Volk erbaut worden ist. Sie erinnert mich an einige der Bauwerke in dem, was früher einmal unsere Heimat war. Wer hat sie gebaut?« fragte sie den Baal, als sie bemerkt hatte, das dieser plötzlich neben ihr stand.
»Das weiß keiner so genau. Die älteren Baals sagen, das die Pyramide schon hier stand, als die Bruderschaft in diesem Tal ihr Lager aufschlug. Sie könnte durchaus von deinem Volk stammen, auf jeden Fall ist sie sicherlich schon einige hundert Jahre alt.«
»Ich glaube dann nehme ich einfach mal an, das sie von uns stammt. Es beruhigt mich ein wenig, wenn ich weiß, dass ich nicht das einzige Überbleibsel unserer einst blühenden Kultur bin.« sagte sie mit ehrlich, aber zugleich auch etwas wehmütig klingenden Stimme. Doooom konnte dieses Einstellung gut verstehen, auch wenn er sich nicht richtig in ihre Situation hineinversetzen konnte. Daraufhin hatte ein schweigen zwischen den beiden begonnen, welches der Baal schließlich dadurch brechen konnte, das er ihr anbot ihr auch den Rest des Sumpftals zu zeigen und auch wenn das Tal nicht besonders groß war, brauchte dies doch einiges an Zeit. Die Kriegerin und der Baal schlenderten über fast alle Stege, die es im Sumpf gab und er zeigte ihr den Damm, der das Tal mit Wasser versorgte, den kleineren der Tempel, die Krautfelder, welche die Grundlage für die Krautproduktion des sumpfes darstellten, den Trainingsplatz, auf dem mal wieder einige der Templer, aber auch novizen ihren Umgang mit dem Schwert verbesserten und alles andere, was er für wichtig und zeigenswert hielt. Dieser kleine Rundgang dauerte trotzdem mehrere Stunden und endete wieder dort, wo er angefangen hatte, bei der Pyramide. Allerdings hatten sie sich diesmal nicht einen Platz bei dem alten Bauwerk ausgesucht, sondern sich auf die Stufen der großen Pyramide gesetzt, wo sie die letzten Strahlen der untergehenden Sonne beobachteten.
10.03.2004, 21:48 #67
Veilyn
Beiträge: 644

Ho? Was? Wer war so rüde, Veilyns Gedankenstrom zu unterbrechen und ihn aus seinen Tagträumereien zu reissen? Ah ja, eine Frau! Und dazu auch noch äusserst attraktiv! Na das war natürlich etwas anderes.
"Guten Abend, meine Dame! Ihr irrt euch nicht, ich bin Veilyn. Ob man mich nun als Schneider bezeichnen kann, weis ich nicht zu sagen, jedoch bin ich ein wenig im Schneidern von Kleidung bewandert." Puh, die Frau war ja wirklich wunderschön!
Obwohl... Es könnte auch daran liegen, dass Veilyn seit langem keine Frau mehr aus der Nähe gesehen hatte. Im Lager waren ja nicht sehr viele Frauen unterwegs. Und wenn man da erst an das Thema Sex dachte... Mit 20, kurz bevor er im Gefängnis gelandet war, hatte ein Händler mit seiner Tochter eine Unterkunft in dem Gasthaus seiner Familie gesucht. Ja ja, das waren noch Zeiten damals. Aber jetzt sollte er wohl aufhören in Erinnerungen zu schwälgen und sich der jungen Frau da vor ihm zuwenden.
Hm, ziemlich schlank war sie, ein Bauer hätte wohl gesagt: 'Den nächsten Winter wird sie wohl nicht überleben.' Nun gut, sie lebte ja noch und dürr war sie nun auch nicht. Jedenfalls sah sie nicht so aus, als würde ihr gleich die Haut platzen, um einige spitze Knochen preis zu geben. Langes Haar hatte sie auch, allerdings war es blond, na ja das war ja überhaupt nicht Veilyns Typ. Doch eines der wichtigsten Augenmerke war die Tätowierung auf ihrer Stirn. Wahrlich interessant...
"Äh... Entschuldigt bitte!" Sprach Veilyn schnell, als er bemerkte, dass er sie die ganze Zeit anklotzte. Was dachte er sich nur dabei! Die Frau hatte ihn auf sein Schneider-Handwerk angesprochen und er hatte jetzt schon teils lüsterne Gedanken! Das konnte er doch bei seiner Kundschaft nicht machen. Und dann musste er auch noch ihre Maße abnehmen. Na wenn er daran schon dachte... Das würde wohl eine anstrengendes Unterfangen werden, wenn er sich nicht vollends auf seine Arbeit konzentriete. Ja doch, er musste professionel bleiben!
"Ähm entschuldigt bitte, ich war kurz in ein Gedankenspiel verwickelt. Nun allerdings hätte ich alle Zeit der Welt für euch gute Frau."
10.03.2004, 22:16 #68
Cath
Beiträge: 85

Aragorns Bemerkung ging ihr noch eine Weile im Kopf herum: Meditation ist eine Kunst seinen Geist zu öffnen und ihn zu stärken. Man muss an nichts denken. An Nichts denken. Vor allen Dingen an nichts trauriges oder unangenehmes denken zu müssen, das musste schön sein.

Die Frage ihres Begleiters, ob sie rauchen würde, riss sie aus diesen Gedanken. "Neinneinnein, nur einmal hab ich die Pfeife meines Vaters stibitzt und ausprobiert, aber hui, was da abging, ich habs ja kaum noch geschafft, bis zum...., ach egal." Bei den Göttern, wie lange war das jetzt her? "Jedenfalls lockt mich jetzt kein Rauchwerk mehr, auch nicht, wenns so süß duftet wie das Kraut, mit dem ihr Euren Stengel gestopft habt."

Immer noch baumelten ihre Beine über die Kante der Plattform. Mittlerweile hatte sie sich rückwärts auf die Ellbogen gestützt und den Kopf in den Nacken gelegt, um die Sterne zu betrachten. Eigentlich war es doch recht schön hier.
11.03.2004, 13:48 #69
Noramy
Beiträge: 36

"Das ist gut." meinte die Anwärterin. Der Mann war ein typischer Sumpfler. Er hatte einen Novizenrock und eine Hohe Novizenrüstung an.
"Ich brauche ein Kleid das hier ist mir zu eng. Es sollte weiß sein und eng liegen. Kenn ihr euch damit aus?" führte sie das Gespräch weiter.
Die Sonne war hoch gestiegen und es musste bald Mittag sein. Sie hatte nur 50 Gold, hoffentlich wurde das Kleid nicht zu teuer. WEnn nicht würde sie es abarbeiten. Sie musterte den Mann genauer. Er war gut gebaut und besaß anscheinend Kraft. Er hatte kurze schwarze Haare. Er schien gerade nachzudenken, und Noramy sah sich um während ise auf eine Antwort wartete...
11.03.2004, 14:47 #70
Trulek
Beiträge: 1.337

Der Drachenjäger hatte in den letzten Tagen viel dazugelernt, was den Umgang mit dem Schwert anging. Kalle war ein Super Lehrmeister, der ihn auf jede Kleinigkeit hinwies, die er falsch machte. Zum Beispiel konnte er jetzt schon besser parieren und fester zuschlage, ohne einen Krampf zu bekommen. Zufrieden schaute er über den Trainingsplatz im Sumpf. Kalle war nicht in Sicht, aber Trulek hoffte ihn bald wieder zu finden. Alles wollte er wissen, was den Schwertkampf anging und es war klar, dass er es auch so schnell wie möglich können wollte.
Langsam stand er von seiner Bank auf und streckte sich. In Gedanken, sah er schon seinen fiktiven Gegner, gegen den er sogleich antreten wollte. Grimmiges Gesicht, mittellanger Bart und doch nette Augen hatte dieser. Kurz wartete Trulek noch um sich zu konzentrieren und fing dann an, seinen ausgedachten Gegner mit dem Schwert zu attackieren. Kurt, so nannte Trulek ihn, war ziemlich gut, ja er war imstande zu gewinnen. Es war jedoch Trulek, der den richtigen Augenblick traf und mit dem Schwert zu stach. Kurt war sogleich verschwunden. Zufrieden steckte der Drachenjäger sein Schwert wieder an den Gürtel. “Ich brauche einen richtigen Gegner. Zumindest freundschaftlich für einen Übungskampf“ Er drehte dich einige Male auf dem Trainingsplatz im Kreis. Es gab eindeutig genug übende Schwertkämpfer. Nachher wollte er einen von ihnen zum Übungskampf auffordern.
11.03.2004, 17:31 #71
Enzanie
Beiträge: 385

Der Rundgang war schön gewesen, jetzt konnte sie sich wenigstens ein ungefähres Bild darüber machen, wie dieses ominöse und fremde Sumpflager aussah. Zwar würde es sicher noch lange Zeit kosten, bis sie all diese Leute verstehen konnte und auch das, was sie taten, doch im Großen und Ganzen war sie eigentlich ganz zufrieden mit dem bisherigen Geschehnissen in der neuen Welt. Khorinis nannten sie sie alle. Ein komischer Name. Das die Pyramide einst von Leuten aus Jharkendar erbaut wurde, das war eine tolle Entdeckung und machte sie auch ein klein wenig stolz zu diesen vergangenen Volk zu gehören, doch die Chance jemanden aus ihrer Zeit hier zu treffen, die existierte dennoch nicht. Es gab immer wieder Situationen, da musste sie schmunzeln, denn diese Menschen hier führten alle ein ziemlich lockeres Leben. Alles schien sich um diesen einen Schläfer zu drehen, doch die meisten spannten hier lange aus. Für sie wirkte es manchmal wie ein Urlaub, denn die Leute hier führten. Harte Arbeiten sah man kaum, einzig und alleine die Novizen, die auf den Feldern arbeiteten, die sahen arg geschunden aus. Enzanie hatte sich schon einiges hier "geleistet" Auf ihrem Rundgang bekam sie die Möglichkeit gegen einen der Novizen im Schwertkampf zu kämpfen, unter der Aufsicht des Baals hatten die Männer zu einem Kampf zugestimmt, als ob sie es nicht wagten ihm zu widersprechen. Zu der Verwunderung der meisten, die sich um die kleine Kampfesfläche versammelt hatten, war der Kampf rasch entschieden, doch nicht der kahl rasierte Novize mit dem Rock gewann, sondern sie. Und das eindeutig. Die meisten sahen kritisch hinter den beiden her, als sie wieder verschwanden, nur wenige hatten einen anerkennenden Blick für sie übrig und der Novize durfte extra Einheiten schieben, aber das kannte sie ja schon von früher, es war hier wohl genauso wie bei ihnen. Doch damit kam sie klar. Im Übrigen tat ihr auch die Luft im Sumpf gut, die klare Luft mit dem würzigen Beigeschmack, der sich geradezu in die Lungen sog. Ja, sie mochte das Lager gut leiden. Aber komisch war es trotzdem.

Schon den ganzen Tag über war sie jedoch nachdenklich. Der Baal hatte sie gebeten um die Hütte herum zu warten, wollte noch einige sehr, sehr wichtige Dinge regeln, Enzanie verstand dies, hatte er wohl einiges zu sagen, nachdem er mit ihr aus der alten Welt kam. Deswegen wartete sie unter einem Baum, auf einer feuchten Wiese. Daneben war der Sumpf und ab und zu gingen Novizen, aber auch diese geheimnisvollen Baals und Templer auf den Stegen vorbei. Doch so richtig war sie gar nicht mehr da. Enzanie dachte viel über die Heimat nach, viel mehr, als sie eigentlich wollte. Sie hatte es sich alles viel einfacher vorgestellt, aber die Trauer war wohl doch nicht so leicht abzuschütteln. Es war trotz der neuen Erfahrung bitter zu wissen, dass man nie mehr zurück konnte. Die Geschichte, um all das, war mittlerweile in ihrem Kopf und sie fragte sich, ob es gut war, dass sie nun in dieser Zeit gelandet war, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn es diesen Zauber nie gegeben hätte.
Irgendwann nachmittags kam Doooom dann zurück, setzte sich neben sie und atmete erst mal tief durch, ehe er Zeit hatte auf die Landschaft zu blicken.
Kann sein, dass ich jetzt in nächster Zeit einiges zu tun bekomme. Ich muss noch einiges lernen und vielleicht nimmt mich unser Heiler als Schüler auf. Aber ich denke, ich sollte noch die Zeit haben dir die Insel zu zeigen.
Fast war die junge Frau glücklich, dass er dies sagte, denn je mehr er zu tun hatte, desto weniger Zeit könnte er bei ihr sein. Vielleicht war es nicht so gut, wenn Doooom sie so sah. Es würde wohl noch länger brauchen, bis sie wieder in Ordnung wäre. Und auch diese Welt in vollen Zügen genießen. Gibt es noch weitere Lager auf der Insel?, fragte sie mit leerem Blick und toter Stimme. Ja sicher, viele sogar. Das größte dürfte die Stadt sein, die Stadt, die genauso heißt wie die Insel, wie Khorinis. Soll ich sie dir zeigen. Er hatte es gar nicht gemerkt, gut so, dachte sie sich. Hm-m. Sie nickte zu den zustimmenden Worten und stand wieder auf, klopfte sich die Rüstung ab und ging hinter dem Baal hinterher, der wieder zum Tor zurück schritt. Enzanie hatte diese Entscheidung eher gleichgültig getroffen, eigentlich gefiel es ihr im Sumpf, aber vielleicht würde sie diese Stadt ja etwas erheitern können. Sie war auch schon sehr gespannt, was die Menschen in dieser Welt unter einer Stadt verstanden…
11.03.2004, 17:44 #72
Abaddon
Beiträge: 1.783

Abaddon kam aus der Templerhöhle gestapft. Seine Trainingskleidung hatte er abgelegt denn er musste für den heutigen seien Schleichausbildung unterbrechen um endlich Gorr die Prüfung abzunehmen. In voller Glaubensrüstung mit dem Zweihander in der rechten Hand und auf die Schulter gestützt, die Glatze stets in der untergehenden Sonne spiegelnd brach er auf zu Onars Hof und hoffte dort den hohen Söldner anzutreffen. Schnellen Schrittes aber doch gemütlich verließ er das Lager.
11.03.2004, 18:58 #73
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Was Kain ihm bis jetzt vorgeführt hatte bestätigte den Verdacht den der Hohe Templer gehegt hatte, seitdem er den jungen Gildenlosen bei sich aufgenommen hatte um ihm die höheren Künste der Körperbeherrschung zu vermitteln. Offenbar hatte sein Amtsvorgänger bei der Vermittlung der Grundlagen eher Wert auf den akrobatischen Aspekt, als auf die reinen Grundlagen gelegt. Der Lehrmeister der Körperbeherrschung seufzte nur tief und schüttelte kurz den Kopf, bevor er dann fortfuhr die akrobatischen Glanzleistungen, die an sich noch recht rudimentär waren, seines Schülers zu begutachten. Schließlich hatte er dann genug gesehen und wies Kain an aufzuhören.
"Sehr schön, Kain. Ich sehe, mein Vorgänger hat dir ordentlich was beigebracht in der akrobatischen Abteilung. Jedoch stelle ich hier auch wieder leichte Defizite fest, die offenbar nur von Übungsvernachlässigungen herrühren können. Was das Schleichen an sich betrifft, so wirst du sicherlich noch einiges aufholen müssen, aber genug davon für heute. Handstände, sowie Räder und Salti vermagst du schon recht ordentlich zu vollenden, doch die Akrobatik umfasst mehr. Ich gebe dir nun eine kurze Kostprobe dessen, was du sicher bald auch vermögen wirst. Pass gut auf !", sprachs der Lehrmeister und lockerte kurz seine Muskeln, bevor er sich dann innerlich bereit fühlte.
Ein Baum stand in der Nähe und das nutzte der Hohe Templer natürlich aus, indem er auf diesen zurannte, einen tiefhängenden Ast anvisierte und dann zu diesem hochsprang. Die Finger umklammerten den Ast feste, doch nicht zu fest, den Schwung des Laufens ausnutzend schwang er sich hoch, liess den Ast los und landete dann mit den Füssen auf demselben. Ohne auch nur zu stocken warf er sich vor und bekam einen anderen Ast zu fassen, um den er sich dreimal Überkopf herumschwang. Beim letzten Schwung schwang er gerade soweit nach vorne, dass seine Füsse ihm vorauseilten, und liess den Ast los. In der Luft vollführte er einen halben Salto bevor er dann mit den Händen den nächsten Ast packte. Bald stand er dann auf diesem und stiess sich ab, vollführte in der Luft einige Salti, bevor er dann wohlbehalten mit federnden Knien auf dem Boden landete.
"Das mein Junge, das macht die hohe Schule der Körperbeherrschung aus und ich werde sie dir vermitteln. Doch dazu fangen wir erstmal mit den Salti auf dem Boden an, denn diese sind enorm wichtig. Also mach mir nochmal einen Salto vor.", wies er Kain dann an und beobachtete den jungen Waldstreicher genauestens. Kaum hatte dieser dann seinen ersten Salto vorgeführt, korrigierte der Lehmeister ihn auch schon und gab ihm Tipps, wie er es beim nächsten Mal besser machen könnte. Der Unterricht zog sich hin und das Tandem aus Lehrmeister und Schüler arbeitete eifrigst an der Performance des Schülers.
11.03.2004, 20:58 #74
Erzengel
Beiträge: 1.667

Der Gildenlose spürte deutlich, wie er zum einen weniger Kraft anwenden musste, um dasselbe Ergebnis wie vorher zu erreichen und zum anderen, wie er die übrige Energie auf die Verbesserung der Landung verwenden konnte.
Nach drei weiteren Versuchen, wobei nur zwei davon sichtbar besser waren als vorher, rann dem Jäger bereits der Schweiß über die Stirn. Wieder bemerkte man seine schlechte Kondition. Die nächste Pause müsste er etwas abseits des Lager mal ein paar schweißtreibende Kletterübungen machen, so hatte er früher immer seine Ausdauer trainiert.
Nach einer ganzen Weile des Trainierens, hatte er genug gelernt für heute. Er verabschiedete sich von seinem Lehrmeister und begab sich in die Taverne. Heute verzichtete er auf ein Krautbier und verschwand wortlos nach oben in das Zimmer, welches er noch immer belegte. Dort angekommen legte er die schon am Übungsplatz abgelegte Rüstung, sowie sein Schwert neben das Bett und ließ sich kraftlos auf selbiges fallen. Heute konnte er zum ersten mal seit Monaten trotz des hoch am Himmel stehenden Erdtrabanten einschlafen.
11.03.2004, 21:33 #75
Scatty
Beiträge: 1.335

Gerade hatten Himbeer und Scatty ihren Diskurs über die schönen Künste, inklusive der Schlammschlacht zum Austragen der Differenzen über die Pastellfarben in der Aktmalerei, beendet, als der Hochmeister der Körperbeherrschung auch schon wieder von einem Fremden angesprochen wurde. Seufzend liess er sich in die Negativa gleiten, wechselte flüssig wie Waschlauge die Position, ging in den Kopfstand, drückte sich ohne jegliche Kraft aufzuwenden in den Handstand hinauf, während er mit den Fußspitzen die zweite Sumpfsymphonie von Schlammberg nachklipperte, schaffte es, mit einer Hand kreischende Fans abzuwimmeln und mit der anderen einen feinen, diggen Krautstengel zu drehen, bis er schliesslich die Beine in den Schneidersitz faltete und sich auf den Händen watschelnd dem Fremdling näherte.

"Interessant nennt ihr das? Nun nun, sehe ich da etwa einen Kenner der Kunst? Einen Schlaukopf der Schleicherei? Einen Wisser um die weisen Worte des Grossmeisters, die da lauten: Hey, die Höhe ist ein ziemlicher Schweinehund. Der Trick: Sei der grössere Schweinehund! etwa?" Verharrend verharrte Scatty, während er sich mit dem linken Fuss noch einen Löffel dieser köstlichen Quiche Lorraine zwischen die Backen stopfte, die ein Allzwecknovize(c) namens Bruno Becherling zubereitet hatte, um seinem Meister einen Wunsch abzuringen. Köstliche Quiche, der Wunsch war so gut wie gewährt, aber zurück zu dem Fremden...
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