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Die Siedlung Drakia #4
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13.07.2003, 23:13 #201
Enzanie
Beiträge: 385

Fatalis war ins Reich der Träume verschwunden, seid Stunden schlief er tiefer, als es ein Stein je tun könnte, er hatte nichtmal Zeit gehabt, sich seiner Klamotten zu entledigen, so müde war er gewesen, doch nun wurde diese Phase der Regeneration unterbrochen, irgendetwas krachte in seinem Ohren, es hörte sich an wie ein stumpfes Klopfen und auch Worte drangen an sein Ohr.
Langsam öffnete er die Augen, obwohl er sich dagegen wehrte und auch die Ohren wurden aktiv.
Irgendetwas war vor der Tür. Er stand auf und wollte öffnen, da merkte er, dassdie Tür ja verschlossen war, so musste er erstmal den Schlüssel suchen, der auch auf dem Bett lag.
Als er ihn endlich gefunden hatte, öffnete er die Tür und sah in die Gesichter seiner Begleiter und Doooom fing auch sogleich an, ihm mit seinen Worten zu bombardieren, am Anfang schmerzte jedes Wort in seinem Ohr, doch langsam verstand er die Situation.
Na haste ausgeschlafen? Wir wollen nun wieder abreisen, der Fürst hat den Typen von gestern im Hafen gelassen, so dass wir auch ein Schiff haben, er will ins Lager der Amazonen, willst du mitkommen?
-Hmmmm *gäähhhmmm* ich denke schon, aber diemal schlafe ich auf dem Schiff, noch so ne Nacht überleb ich vorerst nicht.
-In Ordnung, dann komm.

Die Drei verließen die Herberge und machten sich auf Richtung Hafen..
14.07.2003, 00:35 #202
doooom
Beiträge: 6.173

Gemeinsam Schritten die drei erneut durch die Tür der Herberge, diesmal allerdings in umgekehrter Richtung, aus dem Gebäude hinaus. Sie standen noch mitten in dem kleinen Dorf, da die Taverne nicht wirklich in unmittelbarer Hafennähe lag. “Beeilung, ich will hier nicht ewig rumhängen. Wenn wir nicht bald am Hafen sind, dann legt unsere Transportmöglichkeit noch ohne uns ab.“ Nach diesen Worten des Fürsten ging dieser erneut mit schnellen großen schritten schnurstracks in Richtung Hafen, gefolgt von seinen beiden Begleitern. Unmerklich war zu dieser Zeit schon die Dämmerung hereingebrochen und die Sonne schließlich am Horizont verschwunden. Nun war es pechschwarze Nacht, zumindest bis auf den Mond, der sich immer weiter einem Vollmond näherte und noch ein wenig Licht über die Siedlung brachte. Unter diesem sanften Mondlicht erreichten die drei nach wenigen Minuten den komplett leeren Hafen. Wirklich keine Menschenseele trieb sich um diese Zeit noch in diesem Stadtviertel herum, was nicht gerade für die Wichtigkeit und Belebtheit dieser Siedlung sprach. Was Doooom allerdings verwunderte, war das er auch den Seefahrer nicht erkennen konnte, der doch eigentlich direkt an der Stelle liegen sollte vor der sich alle drei eingefunden hatten. Ratlos blickten sie sich gegenseitig an. “Der muss doch hier irgendwo sein.“ meinte der Fürst. Verständnisloses Kopfnicken konnte er bei den anderen erkennen. Verwundert sahen sich die drei Männer am Hafen um, doch die Dunkelheit schluckte ihre Blicke. Erst nach einem lauten “Hallo, ist hier noch jemand? Wir wollen zu den Amazonen!“ bekamen sie aus circa 80 Meter Entfernung eine Antwort, die sie allerdings nur leise vernehmen konnte. “Ich bin hier. Beeilt euch mal, ich will nicht ewig hier am Hafen bleiben.“ Antwortete ihnen der Gelbzähnige Fischer, dessen Boot entweder so weit abgetrieben war oder dessen Position Fatalis, Doooom und der Fürst recht schlecht in Erinnerung hatten. Schnell liefen sie zu dem kleinen Schiff hinüber und stiegen einer nach dem anderen über die Reling. “Zum Amazonenlager, wie ausgemacht.“ Sagte Pergamo dem Seefahrer, der daraufhin die Seegel hisste, was das Schiff bei diesem leichten Wellengang zum ablegen brachte. “Also ich penn erstmal ne Runde. Bis morgen.“ erklärte Doooom, der sich daraufhin an den Mast lehnte, an dem er schon die letzte Nach mehr oder weniger gemütlich verbracht hatte, seine Augen schloss und einen tiefen Schlaf, den er mit einem nervigen Schnarchgeräusch einleitete, begann. Kurz darauf taten es ihm die anderen beiden nach und waren nach wenigen Sekunden, trotzdem man auf See eigentlich nicht wirklich ruhig schlafen konnte in ihren Träumen versunken.
15.07.2003, 21:12 #203
everchar
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Langsam schlenderten die beiden Reisenden auf das kleine Städtchen zu, Lucien pfiff ein seltsam klingendes Liedchen und seine Schwester kaute auf einem schmalen Holzstück herum. Als sie die Stadt betraten wurden sie erstmal von 2 Wachen genau betrachtet, die aber kein Wort über sie verloren. Es kam nicht oft vor das Fremde sich hierher verirrten, manchmal brachten sie Gold mit, manchmal Ärger. Eine 50 zu 50 Chance die die Stadt nützen musste um überleben zu können. Während die beiden so über die Hauptstraße wandelten spuckte Lucia ihr durchgekautes Stückchen Holz aus und meinte:

La: "Na supa, wo sind wir denn hier gelandet ?"

Ln: "Laut Karte sollte das glaube ich Drakia sein."

La: "Ist mir egal wie dieses Dörfchen hier heißt, es sieht absolut unwichtig aus, was sollen wir denn hier wichtiges klauen können ?"

Ln: "Wir sind hier nicht um Beute zu machen, wir sind hier um ein Boot zu finden."

La: "und du meinst hier gibt es sowas ?"

Ln: "Es liegt am Fjord, wenn man ihn von hier aus überquert ist man in Gothar. Ich denke schon das es hier Bote gibt."

La: "Na hoffentlich ist Gothar nicht so ein Kaff."

Ln: "Wir werden sehen."

Nach kurzer Spazierzeit hatten die beiden schon wieder das Ende der Stadt erreicht, vor ihnen erhob sich die mächtige Kaimauer und neben ihnen wankte gerade ein Betrunkener aus der Hafenkneipe.

Ln: "Na bitte, schau, dort drüben."

La: "Wo ?"

Ln: "Na da, da sind Boote !"

La: "Du hast recht, dann hattest du ja diesmal den richtigen Riecher."

Ln: "Gut, schnappen wir uns eines und verschwinden von hier."

La: "Ich habe aber Hunger !"

Ln: "Schon wieder ?"

La: "Ja !"

Ln: "Wir haben doch eben erst den Ork verputzt !"

La: "DU hast eben erst den Ork verputzt, ich war derweil trainieren und als ich zurückkam war da bloß noch ein kleines Stückchen von seinem Oberarm."

Ln: "Du hättest ja etwas vom Bauchfleisch haben können !"

La: "Das ist so fettig, du weißt doch das ich auf meine Linie achten muss."

Ln: "Du immer mit deinem Schlankheitswahn, so wirst du nie ein gebärfreudiges Becken bekommen."

La: "Das will ich auch nicht und jetzt lass uns in diese Kneipe dort gehn."

Ln: "Von mir aus."


Als Lucia die Tür zu der Bruchbude öffnete schlug ihr eine dicke Rauchschwade entgegen, sämtliche Männer die in der Kneipe saßen richteten ihren Blick auf das rothaarige Mädchen und setzten ein lüsternes Grinsen auf. Dann trat Lucien ein und alle Männer taten so als ob sie die wunderschöne Frau gar nicht beachten würden. Die beiden setzten sich an die Schenke, der Hühne bestellte ein Bier, Lucia bestellte ein trockenes Fleisch ohne Soße von irgend nem Pflanzen fressenden Tier mit irgend ner nicht allzu fettigen Beilage, wie immer alles ohne Salz und Pfeffer, und ein Glas Wasser.
Der Wirt ging zurück in die Küche und meinte zu seinem Küchenchef:

"Amoi Gschnezltes mit Ruam."
15.07.2003, 21:45 #204
Angroth
Beiträge: 2.494

Die beiden Gefährten erreichten die kleine Stadt gegen Abend, sie waren durchgewandert und leicht erschöpft, doch voller Energie ob des nahenden Ziels. Nur wo würden zwei gemeingefährliche Personen ihre Nachtruhe fristen, oder den Tag ausklingen lassen? Sie hatten nicht einen blassen Schimmer wo sie suchen sollten, und deshalb fingen sie eben dort an, wo sie waren. Sie durchkämmten Gassen und Nebenstraßen, Hauptstraßen und Gasthäuser, jedoch ohne eine Spur der beiden zu finden. Möglicherweise hatten sie sich bereits wieder aus der Stadt abgesetzt, andernfalls mussten sie verdammt gut versteckt sein. Die beiden gaben die Suche resigniert auf, dem Templer aber blieb die Erinnerung an das "Scheitern" seiner Mission. Wenn er jemals zwei solchen Personen begegnen würde, dann würde er sie auf der Stelle umbringen, da war er sich sicher.
Ohne weitere Blicke auf die Stadt zu werfen und mögliche Indizien in Augenschein zu nehmen, machten sie sich auf, diesen Ort zu verlassen. Gerade als sie sich weit genug entfernt hatten, liefen zwei Personen mit Feuerroten Haaren über die Straße - sie sahen sie nicht mehr.
23.07.2003, 21:22 #205
Kelvin
Beiträge: 299

Nach einem langem und kräftezehrenden Marsch durch die Ebene erreichte Kelvin endlich das idyllische Städchen Drakia, von dem aus er nach Khorinis reisen wollte.Der Wegelagerer war etwas enttäuscht als er die Fischerkaten und kleinen Häuser erblickte welche an den Straßenrändern standen und einen mehr oder weniger erbärmlichen Anblick im Vergleich zum bedeutend größeren Khorinis verglich.Kaum angekommen machte sich der Wegelagerer auf dem Weg zum Hafen wo er zu seinem Entsetzen nur ein paar winzige Fischerboote vorfand die jederzeit zu sinken drohten.Tief seufzend beschloss Kelvin sich erstmal einen kräftigen Schluck Bier aus der Taverne, welche unweit des Hafens lag, zu gönnen.In den Gebäude angekommen in dem eine typische Tavernenluft herrschte blickten ihn einige seltsame Gestalten etwas merkwürdig an, was darauf zu schließen ließ das hier nicht besonders viele Fremde vorbeikommen.Der Wegelagerer hatte nicht wirklich Lust sich zu setzen und so schlüfte er sein Bier an der Theke stehend und die Einrichtung der durchaus gemütlichen Taverne begutachtend.Dabei fiel ihm der eine Mann auf, der einsam und verlassen in einer Ecke kauerte und an einer leeren Bierflasche nippte.Da in diesem Moment keiner der Tavernengäste zu Kelvin oder dem Mann in der Ecke sah kam es dem Wegelagerer in den Sinn den älteren Mann mal um ein paar Goldstücke zu erleichtern, was in dessen Zustand wohl nicht besonders schwierig werden würde.Ohne unnötiges Aufsehen zu erregen näherte sich Kelvin dem Alten und streckte langsam seine Hand nach dem Geldbeutel des Mannes aus, welcher inzwischen seine Augen geschlossen hatte.
Hände weg Jungchen, nen alten Seeman wie mich bestiehlt man nicht so einfach!
Der Schock saß tief in Kelvins Gliedern als der Alte mit der Reaktion eines Meisterkämpfers aufgestanden war und Kelvin auf den nächsten Tisch geschlaudert hatte.Noch mehr verwundert als über die überraschend guten Reflexe des Alten war Kelvin jedoch über dessen nächste Aktion denn er richtete den Wegelagerer wieder auf und hielt ihm freundlich die Hand zum Gruße hin.Etwas verwundert aber dennoch beruhigt schüttelte Kelvin nun die Hand des Mannes den er nur wenige Augenblicke vorher bestehlen wollte.Da er doch etwas Ehre im Körper hatte spendierte er dem Alten auch einen Krug Bier, als Entschuldigung sozusagen.Nachdem die beiden sich etwas über verschiedene Dinge unterhalten hatten fiel Kelvin wieder ein das sich der alte als Seemann bezeichnet hatte und er fragte sofort nach einem Boot nach Khorinis.Hör mal, für dreißi..ähm..fünfzig Goldstücke bringe ich dich mit meinem Luxusschiff auch ins Orkgebiet wenn du willst!
Fünfzig Goldstücke war zwar ne ganz schöne Menge Gold aber immerhin würde er mit dem Alten und seinem "Luxusschiff" endlich nach Khorinis zurückkommen, also willigte Kelvin mit einem Kopfnicken ein, kramte etwas in seinen Taschen herum und legte 25 Goldstücke auf den Tisch.Den Rest gibts in Khorinis,klar?Diesmal war es der alte Seemann der nickte und darauf bestand sofort loszufahren.Kelvin war dies natürlich mehr als recht und so standen die Beiden schon wenige Minuten später vor dem "Luxusschiff", welches sich ebenfalls als wackeliges Fischerboot herausstellte.Schnell sprach Kelvin noch ein Gebet zu Innos und Adanos bevor er in das kleine Boot stieg und alles dem Alten anvertraute.
25.07.2003, 21:50 #206
Jemen
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Dieses Drakia sah ja ganz schön aus, aber ein bisschen übertrieben wurde mit der Beschreibung schon. Wo sind die gebratenen Tauben die einem ins Maul fliegen und die Flüsse mit Milch und Honig? Goldene Straßen hat er auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Auch hatte es, seit er hier war, noch keinen einzigen Hund oder auch nur eine Katze geregnet. Elende Lügner...

...na ja, wie dem auch sei. Hier konnte man es, bis jetzt, noch ziemlich gut aushalten und das auch ohne die netten Extras die ihm versprochen wurden. Irgendoher brauchte er allerdings noch Geld, um sich Ausrüstung zu kaufen. Zwar hatte er alles was er zum Leben brauchte, aber in den Geschichten rüsteten sich alle Abenteurer vor der Reise nochmal neu aus. Aus reiner Naivität heraus, wollte er also, um auch ein richtiges Abenteuer zu erleben, irgendetwas kaufen. Der Gaukler brauchte vor allem neue trommeln, oder irgendein anderes Instrument. Ohne Musik würde er es nicht aushalten. Ob es hier wohl ein Geschäft gab, in dem man sowas bekommen konnte? Würde der Verkäufer nett sein? Gab es hier Ware, die hochwertzig genug war? Was würde er für sittenwidrige Dinge mit dem verkäufer tun müssen um daran kostenlos zu kommen?

Die Antworten werden nicht lang auf sich warten lassen...
29.07.2003, 13:43 #207
Jemen
Beiträge: 18

Seit einigen Tagen war Jemen nun schon in Drakia und langsam wurde es ziemlich langweilig hier. Auch wenn alle Leute zunehmend unruhiger wurden, weil seit längerer Zeit keine Handelsschiffe mehr kamen.
Die Leute erzählten sich wilde Geschichten und auch der Gaukler erfand das eine oder andere Drama. Dabei versammelten sich immer viele Leute um ihn herum und warfen ihm sogar etwas Geld zu. Schließlich war nicht schwer zu erkennen, dass alles was der schlaksige Mann sagte gelogen war.
Besonders zu so späten Stunden war er erfolgreich, weil die Dunkelheit, die sternenklare Nacht und der Schein der Fackeln die Spannung noch verstärkte. Auch heute erzählte er wieder, um sich ein paar Münzen zu verdienen.

Höret und staunet, denn ich werde euch jetzt erzählen wenn was ich vor nicht allzu langer Zeit auf hoher See erlebt habe. Es war eine ruhige Nacht, so wie heute und die Sterne leuchteten im schönsten Glanz. Es wehte lediglich ein laues Lüftchen, Wellen waren nicht zu sehen und ich lehnte mich verträumt gegen die Reling. Mein kleines Schiff war mit einer Vielzahl an Artefakten beladen, die ich aus einem Tempel geraubt hatte, der einem Meeresgott geweiht war. Die Priester konnte ich überlisten und ich nahm mit was ich tragen konnte. Die List war einfach gewesen. Die Statue vor dem Tempel stellte den Gott dar und ich schlug ihm mit einem Hammer den Kopf ab. Die darauf folgende Panik über den Zorn ihres Herrn animierte die Priester dazu in der ganzen Stadt zu predigen und vor sämtlichen Schreinen zu beten, um zu verhindern nicht alle sterben zu müssen. Die Zeit konnte ich nutzen und belud das Schiff bis meine Kräfte keine weiteren Säcke mehr zuließen. Dann legte ich auch sofort ab, ohne dass mich jemand bemerkt hätte und bald war das Land nur noch ein kleiner dunkler Fleck am Horizont.
Um aber wieder zu der besagten Nacht zu kommen. Es war also eine Nacht, wie sie idyllischer kaum sein könnte, doch es dauerte nicht lange und es geschahen seltsame Dinge.

Der Himmel verdunkelte sich, der Wind wurde stärker und die Wellen warfen mein Schiff hin und her, als wäre es ein Blatt im Wind. Wirbelstürme und Strudel entstanden wie aus dem Nichts, die Regentropfen hätten einen gewöhnlichen Scavenger glatt erschlagen und es war mehr als klar, dass eine übernatürliche Macht ihre Finger im Spiel hatte. Gerade als ich die Situation in den Griff bekam und die Strudel geschickt umfahren konnte, tauchte vor mir aus dem Wasser eine riesiger Fisch auf, der Wasser aus seinem Kopf spritzen konnte. Er war grün und hatte an jeder Seite fünf Flossen. Sein Ende konnte ich mit bloßen Augen nicht erkennen, aber meine Augen waren sowieso auf etwas ganz anderes gerichtet. Von diesem Monstrum sprang ein Mann herunter. Er hatte Kiemen und unter seinen Armen Schwimmflossen. Seine Haare reichten bis zu seinen Beinen, ebenso wie sein Bart. Sein Blick war streng, er schien sehr gereizt zu sein. Sein Gewand bestand nur aus einem sehr dichten Fischernetz und er glich in jedem Detail dem Gott dessen Tempel ich ausgeraubt hatte. Mit weiterhin ernster Miene fing er an durch den Regen hindurch mit mir zu sprechen und trotz des Lärms konnte ich ihn klar verstehen.
„Du hast meine Statue geschändet. Jetzt sollst du die Strafe dafür erfahren. Jeden der ein Abbild von mir beschädigt wird von mir grausam bestraft. Egal wer es ist, er soll meinen Zorn zu spüren bekommen. Das hab ich vor langer Zeit geschworen und ich werde das versprechen das ich mir selber gebe halten und sollte mir einer entkommen, so werde ich mich töten, so wahr ich hier stehe. Für diesen Frevel gibt es keine Entschuldigung.“
Ich konnte ihm gerade noch Einhalt gebieten und begann meinerseits dem Gott einen Vorschlag zu machen.
„ Gibst du mir keine Möglichkeit mich zu verteidigen? Du bist ein mächtiges Wesen und im Kampf würdest du klar gewinnen. Willst du nicht, dass es spannender wird? Sonst wäre mein Tod doch keine Genugtuung, oder? Schlag mich lieber in einer Disziplin, die ich besonders beherrsche um deine absolute Überlegenheit zu beweisen. Es wäre doch bestimmt viel befriedigender für dich mich darin zu schlagen wo ich am besten bin.“
Der Gott überlegte eine Zeit lang und willigte dann freudig ein. Die Idee schien ihm zu gefallen.
„Wo soll ich dich schlagen?“
Er wirkte selbstsicher und eine Niederlage nicht in Betracht zu ziehen.
„Erschaffe zwei Stauen von dir. Genau solche wie die, die ich zerstört habe.“
Überrascht über die Aufforderung des Mannes, tat er was von ihm verlang wurde und wartete ab, was noch kommen würde.
„Wenn ich es schaffe die Statue schneller zu zerstören als du, musst du mich ziehen lassen. Los geht’s!“
Ohne lange zu warten fing ich an darauf einzuschlagen und der Gott hatte keine Zeit lange nachzudenken, denn er wollte nicht verlieren. In wenigen Sekunden war sein Abbild komplett zerstört und triumphierend lachte der Gott mir entgegen.
Als er jedoch mein grinsen sah, war er erst einmal verwirrt.
„Hast du deine eigenen Worte vergessen? Du sagtest du würdest jeden töten der ein Abbild von dir zerstört und genau das hast DU gerade getan. Tja, wie du siehst ist meine Statue noch absolut heil, da meine bloßen Fäuste ihr nichts anhaben konnten. Damit wäre ich wohl aus dem Schneider. Stirb recht schön.“
Rasend vor Wut ließ der Gott die Wellen wieder höher schlagen. An seinen eigenen Schwur gebunden fluchte er mit einer Lautstärke wie sie nur ein übernatürliches Wesen hervorbringen konnte. Ein Blitz schlug auf ihn ein und er verschwand im grellen licht. Das Boot allerdings wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und nur auf einem Brett das ich noch herausreißen konnte trieb ich auf dem Meer herum. Die Schätze waren in den tiefen des Meeres versunken und der Sturm verzog sich mit dem Tod des Gottes von einem Augenblick auf den anderen. Tagelang hatte ich nur das Brett, nichts zu Essen oder zu Trinken. Ich wäre beinahe gestorben, doch bewusstlos wurde ich an Land gespült. Die Stelle an der ich wieder erwachte ist nicht weit von hier entfernt und in dieser Stadt wurde ich aufgenommen und gesund gepflegt. Dafür danke ich allen Bewohnern und nun möchte ich euch noch die Lehre aus dieser Geschichte erzählen.
Ihr könnt Priester verarschen, Städte in Aufruhr versetzen, Götterstatuen schänden, Tempel ausrauben, denn jetzt wisst ihr wie ihr hinterher den Gott loswerdet. Danke, dass ihr mir zugehört habt. Eine gute Nacht euch allen.“


Das Gelächter wurde nur vom Applaus übertönt, als der Gaukler das Geld einsammelte, damit seine Taschen füllte und mit mehreren Verbeugungen in der Dunkelheit verschwand.
Gaukler zu sein war eine schöne Beschäftigung, denn die Geschichte musste nicht einmal gut sein, nur das Publikum interessiert. So verdiente man sich leicht Gold und hatte dabei wenig Arbeit. Auch wenn es langsam langweilig wurde, nach Drakia würde er noch öfters besuchen.
29.07.2003, 15:12 #208
Rent
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Nach einer langen gefährlichen Reise konnte sich Rent bis nach Drakia durchschlagen. Die kleine Hafenstadt hatte er sich doch anders vorgestellt. Etwas mehr wie Khorinis und doch bedrohlicher.
Auf jeden Fall herrschte hier eine ziemliche Unruhe. Was war hier bloß los? Ohne zu zögern schritt der Rekrut auf eine der Wachen zu, um ihm darauf anzusprechen.

Könnt ihr mir sagen, wieso die Leute hier alle so unruhig sind? Hat das einen besonderen Grund?
Das liegt daran, dass hier seit einiger Zeit keine Handelsschiffe mehr angelegt haben. Seefahrer berichteten von schrecklichen Monstern, die die Schiffe angegriffen und versenkt haben. Sie sollen aussehen wie riesige Schlangen und unter Wasser überleben können. Ich selbst halte nichts von diesem Seemannsgarn. Spinnereien von betrunkenen Säufern, die sich nur wichtig machen wollen: wahrscheinlich haben sie sich dabei angesprochen und meinen sie könnten jetzt endlich etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Der Soldat schien darüber verärgert zu sein und vielleicht hätte ihn Rent nicht darauf ansprechen sollen, doch jetzt wusste er zumindest was hier los war. Seemonster sagte er? Auch der Rekrut glaubte nicht daran, dass es solche Kreaturen gab, die ganze Schiffe versenken könnten. Doch gab es genug Leute die solchen Geschichten als wahr interpretierten und die Anderen mit ihrer Angst ansteckten. Tja, so entstand Panik unter der Bevölkerung. Wo er gerade bei der Bevölkerung war, mal sehen wer sich hier alles so rum trieb.
Ich danke euch, werter Soldat. Man sieht sich sicher noch. So groß ist die Stadt ja nicht.

Die meisten Leute hier waren jedoch einfache Bürger oder Wachen. Niemand fiel hier besonders auf. Dann, in einer dunklen Ecke stand jemand, der sich von den anderen abhob. Er trug eine dunkle Robe, hatte langes, teilweise graues, zotteliges Haar und war im Ganzen ziemlich blas. Der schlaksige Mann hatte etwas Geheimnisvolles an sich. Er wirkte nicht ganz normal. Zielstrebig ging er auf ihn zu.
Seid mir gegrüßt, Fremder. Ihr hebt euch von den anderen Einwohnern hier deutlich ab. Darf ich fragen wer ihr seid, wo ihr herkommt und was ihr hier in Drakia wollt?
Der Mann sah ihn an, zog eine Augenbraue hoch und begann breit zu grinsen. Er machte Anstalten, dass sich Rent setzen sollte und nahm selbst auf dem staubigen Boden Platz.
Der Typ hatte wirklich einen irren Blick drauf und sein verhalten war auch nicht gerade alltäglich zu beobachten. Er begann dem Rekruten sympathisch zu werden…
30.07.2003, 13:39 #209
Jemen
Beiträge: 18

Grinsend betrachtete der Gaukler den Mann vor ihm und strich sich dabei immer wieder den trockenen Staub, der vom warmen Wind aufgewirbelt wurde, aus seinen Haaren.

Man nennt mich Jemen und ich komme aus dem Lager der Bruderschaft des Schläfers. Ich bin nach Drakia gekommen, weil ich von hier aus weiter ins Land Gorthar reisen wollte, doch letztendlich hielt es mich hier länger als ich dachte. Diese Stadt gefällt mir. Aber wieso bist du hier und wie heißt du eigentlich? Mit einem völlig Fremden will ich auch nicht reden.

Jemen nahm ein Stück Brot heraus, brach etwas davon ab und reichte es seinem gegenüber. Schön wieder mal interessierte Gesellschaft zu haben. Sonst war er den meisten ja ziemlich egal, weil er nicht so aussah wie ein gewöhnlicher Bürger, doch dieser hier hatte ihn eben deshalb angesprochen. Gut so...
30.07.2003, 15:05 #210
Rent
Beiträge: 38

Aus dem Sumpflager also? Man konnte ja immer wieder seltsame Geschichten über ihren Gott hören und die Anhänger des Lagers waren eher als Sektenspinner bekannt. Trotzdem schien dieser Jemen kein schlechter Kerl zu sein. Wirkte zwar so verrückt wie er aussah, aber trotzdem nicht wie ein fanatischer Sektengottanbeter.

Mein Name ist Rent, Rekrut der Garde Innos' von Khorinis und ehemaliger Offizier am Hofe des Königs Rhobar von Myrtana. Ich bin nach Drakia gekommen um meine Künste in der Körperbeherrschung weiter auszubauen und endlich wieder Abenteuer zu erleben. Ihr sagtet ihr wollt nach Gorthar? Es soll dort sehr gefährlich sein. Ihr wollt ganz allein in dieses als verflucht geltende Land? Wahrlich mutig von euch.

Rent hatte wirklich schreckliche Dinge über Gorthar gehört. Dass vor nicht allzu langer Zeit ein gewaltiger Krieg dort tobte, war noch das harmloseste. Vielleicht sollte er selbst einmal dort hin...
30.07.2003, 19:22 #211
Jemen
Beiträge: 18

War ja ein netter Titel den der Typ da hatte. Rent, so dachte zumindest der Gaukler, war jedoch ein eher ungewöhnlicher Name. So etwas war ihm jedoch ziemlich egal. Er beurteilte Menschen nicht nach solchen solchen Dingen.

Ja, Gorthar soll gefährlich sein, aber das ist mir ziemlich egal. Da können noch so viele Monster kommen, wozu hab ich den Beine? Ich will wieder mal was erleben und da hält mich nichts auf. Wenn etwas gefährlich ist, ist es auch spannend. Du sagtest du bist ehemaliger Soldat und willst Abenteuer erleben? Dann komm doch einfach mit. Alleine wär es langweilig und du scheinst ganz in Ordnung zu sein. In Gorthar kannst du sicher auch das Schleichen üben.

Wieso denn eigentlich auch nicht? Dieser Rent konnte zwar anscheinend auch nicht allzu gut kämpfen, sonst hätte er wohl eine bessere Waffe und eine Rüstung an, doch wenn er schon Körperbehrrschung trainiert hatte würde er auch schnell genug rennen können. Vielleicht würde es ja auch garnicht gefährlich werden. Das konnte man nie wissen.
Schließlich war noch keiner von den beiden in Gorthar gewesen und Jemen wurden über Drakia auch die wildesten Geschichten erzählt.
Ja, er hoffte dass Rent mitgehen würde.
30.07.2003, 19:53 #212
Rent
Beiträge: 38

Mit nach Gorthar? Eigentlich keine schlechte Idee, doch wollte er noch etwas gründlicher darüber nachdenken. Schließlich konnten die Gerüchte auch stimmen und er mit Jemen in den sicheren Tod rennen. Doch irgendwie hatte er wirklich Lust und nicht zuletzt, weil er dort sicher erstklassig trainieren könnte.

Ich werde es mir überlegen. Auch wenn ich jetzt zustimme, würde es noch eine Zeit lang dauern bis wir aufbrechen könnten. Wir bräuchten einiges an Ausrüstung. Nahrung zum Beispiel. Vielleicht auch eine Karte, falls es so etwas überhaupt schon gibt. So lange soll das Land ja noch nicht entdeckt worden sein. Dann bräuchten wir ein Boot für die Überfahrt und wir müssten wissen, in welcher Richtung wir einen guten Platz zum anlegen finden. Also darf ohnehin nichts eilen. Gibst du mir eine Nacht um darüber zu schlafen?

Dieser Reise würde einiges an Geld brauchen, das war jetzt schon sicher.
31.07.2003, 19:13 #213
Erzengel
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Schon bald hatte der Hohe Novize die beschauliche Siedlung erreicht, laut des Ruderers hatten sie Glück gehabt, das sie nicht von irgend so einem Seemonster gefressen wurden, das hier angeblich in letzter Zeit schon einige Schiffe zum kentern gebracht hatte. Kain bezahlte seinen Transporter und setzte seinen Weg ins Mienental fort.
03.08.2003, 17:05 #214
Nienor
Beiträge: 631

Mit finsterem Blick kam Nienor aus der Taverne. Selbst der sonst so freundliche Wirt war diesmal eine spur frostig gewesen. Die Bürger forderten, daß sie etwas unternehmen sollte. Als ob sie hier dazu da war, irgendwelchen Leuten ihre Wünsche zu erfüllen. Nienor blieb stehen, als sie alleine in einer leeren Gasse stand, direkt unter dem Schatten einer alten Buche.
Ja, die Leute hatten recht. In dem Fall war sie dazu da, etwas zu unternehmen. Es ging immerhin um die Stadt. Und sie war die Kommandantin der Stadtwache. Von ihr wurde eine lösung des Problems erwartet. Immerhin bezahlte die Stadt sie für ihre Dienste.
Was das Problem war? Zuerst nur Gerüchte. Das übliche Geschwätz betrunkener Matrosen, die in jedem Hafen, in dem sie ankerten, größere und gefährlichere Monster erfanden, um ihre Zuschauer von ihrer Kraft, ihrem Mut und ihrer Erfahrenheit zu berichten. Die wenigsten glaubten etwas von diesen Märchen. Denn mehr als Märchen waren es nicht.
Doch in letzter Zeit verdichteten sich diese Erzählungen zu Gerüchten und aus Gerüchten wurde nur allzuschnell in den einfältigen Köpfen einfacher Leute die Wahrheit.
Tatsache war, daß in den vergangenen Wochen zuerst weniger Schiffe kamen - nicht, daß jemals viele im verschlafenen Drakia anlegten, doch es wurden weniger - bis zum Schluß gar keins mehr hierher kam.
Und neulich wurden auch noch Planken angespült, die seltsam abgebrochen waren, fast wie Bißspuren erschienen dem Betrachter die Bruchkanten des Holzes und kaum hatte der erste dies laut ausgesprochen, war auch schon in der ganzen Stadt von dem Seeungeheuer die Rede, daß Schiffe mit Mann und Maus verschlang.
Und nun saßen sie in gedrückter Stimmung zusammen in der Schänke und wußten keinen Rat. Das Ende des Ortes wurde von den ganz ängstlichen heraufbeschworen, der Wirt bangte um seine Einnahmen, die wenigen Handwerker hier wiegten pessimistisch mit den köpfen und die Saufbolde und Tunichtgute malten mit ihren Unkensprüchen Beliar an die Wand.
Wer einen Tag lang in der Schenke verbrachte, zweifelte daran, o am nächsten Tage noch einmal die Sonne aufgehen würde - so schlecht war die Stimmung.
Nienor atmete durch. Sie mußte etwas unternehmen, das war ihr mittlerweile lar. Aber wie sollte man einen Feind, von dem man nicht einmal wußte, ob er überhaupt existierte, bekämpfen? Wenn es wirklich ein Meeresgeschöpf wäre, dann bräuchte sie ein Schiff. So führten sie ihre Schritte denn auch zum Hafen, wo ein einsamer Posten am Kai stand und aufs Meer hinausblickte.

"Und, ein Schiff in Sicht?"
"Nein, nichts."
Zu zweit starrten sie einige Zeit auf die See, die ebenso wie das Land unter einer bleiernen Hitze lag. Kein Lüftchen wehte und keine Welle ging. Ein Wabern und Flirren kennzeichnete die Linie, an der am Horizont Himmel und Wasser zusammenstießen. Nach einer Weile drehte sich Nienor wieder um und schickte sich an, zu gehen.
"Falls ein Schiff kommt, sag sofort bescheid."
"Aye" entgegnete die Stadtwache.
Nienor ging wieder Richtung Rathaus davon. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.
03.08.2003, 17:49 #215
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Leise flatterte das Leinensegel im schwachen Wind, mit sanftem Rauschen brachen sich die Wellen schäumend am Bug des kleinen Fischerbootes. Das Licht der tiefhängenden Sonne verwandelte die leicht aufgewühlte See in ein Meer aus funkelnden Lichtreflexionen.
Einem reglosen Wächter gleich stand Frost am Bug des Bootes. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet, direkt auf die dunkle Silhouette des langsam näherkommenden Städtchens. Doch folgten seine Gedanken nicht seiner Blickrichtung. Schweigend dachte er an jene vergangenen Tage zurück, in denen er Drakia zum letzten Male besucht hatte.
Lange war's her. Wenn er sich recht erinnerte, hatten ihn Gnat und Kiina nach Drakia gebracht, nachdem er sich nach einem Orkangriff schwer verwundet durch das hohe Gras der großen Ebene geschleppt hatte und schließlich einfach zusammengebrochen war. Damals war er nur um Haaresbreite dem Tod von der Schippe gesprungen.
Wie schon so oft zuvor.
Doch dieses Mal hatte ihn der Tod nicht so leicht wieder gehen lassen wollen. Ja, ein Teil von ihm war damals gestorben, im Gebirge zwischen der alten Minenkolonie und Drakia. Nicht nur ein Teil, sein kompletter linker Arm. In schwarze Asche hatte er sich verwandelt, in feinen Staub der vom Wind davongetragen worden war. Und doch war er nicht vollends gestorben. Untot. Gefangen in einer Existenz zwischen Leben und Tod.
Dennoch hatte er überlebt. Seine Verletzungen. Kaszan Toras. Den Gortharkrieg. Der Kampf gegen den abtrünnigen Magier Sorim hatte eine neue Wende in Frosts Leben eingeleitet. Er war gestorben, im Kampf gegen seinen eigenen Körper. Doch im selben Augenblick war er wiedergeboren worden. In seinem Körper, der mehr als ein halben Jahr zuvor gestorben war.
Leise in sich hinein lachend schüttelte Frost den Kopf. Es war schon paradox. Ja, eigentlich müsste er tot sein. Vielleicht sogar mehr als tot. Wenn er eines Tages diese Geschichte irgendjemanden erzählen würde, er würde ihn für verrückt halten. Normalerweise überlebte ein Mensch nicht einmal die erste Begegnung mit dem Tod. Aber gleich vier?
Es war verrückt.
04.08.2003, 00:21 #216
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Mehrere Tage lang hatte Scipio sein Zimmer im örtlichen gasthaus kaum verlassen. Lediglich etwas zu essen und zu trinken hat er sich in dieser Zeit geholt. Ansonsten lag er nur in seinem bett und schlief wie ein kleines Kind, was aber auch verständlich war, wenn man bedachte, welche Anstrengungen er in den letzten Wochen aushalten musste. Es war eine Folter gewesen und selsbt für einen durchtrainierten Krieger eine Herausforderung, doch wahrscheinlich hatte die plötzliche Machzufuhr und die anschließende ebenso schnelle Entleerung seinen Körper am meisten mitgenommen.

Zu später Stunde jedoch erhob sich der Waldstreicher, zog seine Rüstung an und verstaute seine Waffen in den Taschen seines Umhangs, den er sich auch schnell überzog. Dann nahm er den Windfetzer zur Hand. Langsam ließ er die edle Waffe die Luft zerschneiden, hielt die Klinge ins matte Licht der einzigenkerze, die den kleinen Schlafraum leicht erhellte. Trocken wand das Schwert in verschiedene Richtungen und beobachtete gebannt wie das Licht sich auf dem unbekannten dämonischen Metall spiegelte und den schwachen Schein für wenige Augenblicke in einer ungeahnten Helligkeit aufblitzen ließ. Einige Minuten war er davon gefesselt. Diese Waffe war schon etwas besonderes. Dann fing er sich wieder. Er hatte noch Pläne...

Ein leises schaben war zu hören als der Windfetzer in die Scheide am Gürtel des Gildenlosen glitt um dort auf seinen nächsten Einsatz zu warten. Die schweren Stiefel setzten so leise wie möglich auf, doch war der Krieger schon vom weiten zu hören.
Scipio's kalter Blick musterte jeden den er traf und irgendwie schienen manche Leute doch ehrfürchtig auf ihn zu reagieren. KEin Wunder, die Rüstung besaß wirklich eine kalte Ausstrahlung, die den eigentlich freundlichen waldstreicher erbarmungslos wirken ließ.

Die Lage war immernoch kritisch, denn seit Tagen hatte gar kein Boot mehr angelegt. Irgendetwas stimmte nicht, da waren sich wohl ausnahmslos alle in dieser Stadt einig. Sollten die Gerüchte stimmen und Seeungeheuer ihr Unwesen um die friedliche Hafenstadt treiben? Inzwischen war Scipio der Überzeugung, dass alles möglich wäre, also wollte er die Aussagen der Seeleute nicht anzweifeln, solang er keinengegenbeweis hatte. Wieso sollte es keine Seeungeheuer geben? Es gab schließlich auch welche zu Land und in der Luft...
04.08.2003, 02:06 #217
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Nach einer langen, nicht unbeschwerlichen Reise erreichte die kleine Dreiergruppe - Melliandra, Aylana und Dorrien, endlich Drakia, ihr Ziel. Der Inquisitor beschloss hatte nicht viel Interesse daran, noch die Taverne zu besuchen oder etwas ähnliches, dazu würde morgen noch mehr als genug Zeit sein. Also zog er sich nach einer kurzen Verabschiedung von Melliandra zusammen mit Aylana in die kleine Kapelle des Ortes zurück...
04.08.2003, 02:11 #218
Melliandra
Beiträge: 478

Die Amazone sah den beiden hinterher und beschloß sich irgendwo in diesem Kaff ein Zimmer zu suchen, abschlachten konnte die junge Frau morgen immer noch einen. Ihr war das kostbarste genommen worden, und alle würden dafür bezahlen ....
04.08.2003, 08:48 #219
Taurodir
Beiträge: 3.553

Wenige Pausen hatte der kommandant nach seinem Kampf eingelegt, auf dem Weg nach Drakia. Zu Glück kam ihm dieser Gedanke gleich nach dem Kampf in den Gedanken zurück, die Erinnerung an ein Versprechen. Und dies wollte er auf jeden Fall einhalten, ehe er es wieder vergessen würde.
Der Weg war lang, hart, und gefährlich, es befanden sich nicht gerade wenige Orks im minental, doch nicht nur Orks trieben ihr Unheil hier.
Während er weiterschritt, musste er noch mals ans gestrige Geschehen denken, zu seinem Glück hatte er sich nicht wirklich große Verletzungen zugezogen, und dasselbe galt auch für den Templer.
Doch genauso wie es in der Arena galt, nicht zu viel zu denken, galt dassselbe auch hier. Überall könnten gefahren lauern.
Gehüllt in seinem Umhang, und seine Kapuze, schritt er langsam weiter, um durch seine Rüstung nicht einen zu lauten Lärm zu erzeugen.
Drakia, er wusste wo dieser Ort lag, schon öfters hatte er es auf der Karte gesehen, doch selbst auf den Weg dorthin, war er bis zum heutigen Tage noch nie.
Erstaunlich war es, dass er nicht müde wurde, nachdem er die Arena verlassen hatte, gönnte er sich lediglich nur zwei Stunden schlaf, die umso erstaunlicher, auch reichten.
Müdigkeit war nicht in seinem Gesicht zu lesen, nein, Freude war es, eine alte Bekannte wieder zu sehen. Zwar wusste er nicht, ob sie an den Spielen teilnahm oder nicht, dennoch war es die Reise wert, Drakia zu besuchen.
Während er weiter seinen Weg führte, nahm sein Gesicht das erste Sonnenlicht entgegen. Mit Wärme fühlte sich dieses, da es nachtsüber doch recht kalt war, auch wenn der junge Paladin durch seinen Umhang ein wenig geschützt war.
Wo lag denn nun Drakia? Müsste er diesen Ort nicht erreicht haben?
Laut der Karte müsste er diesen Ort antreffen, oder hatte er einen falschen Weg genommen? War er doch zu müde, und wusste nicht, wo er sich von seinen Füßen hintragen ließ?
Ein wenig verwirrt, blickte er in die gegend, doch schritt er dennoch seinen Weg weiter, mit der Hoffnung, dass er Drakia nun begegne.
Doch da, tief hinten, erblickten seine Augen etwas, mauern, große mauern, wenn er sich nicht irrte, und Türme, lange, wie er sie in der stadt bisher nicht gesehen hatte.
Langsam schritt er nun hin, vor dem Tor waren Wachen zu erblicken, die stolz davor standen, doch dennoch einen müden Eindruck hinterließen.

"Halt! Wer seid ihr Fremder!?" riefen diese schon vom weiten her ihm zu. Kein Wunder, unter diesen Umhang könnte jeder stecken, doch dann zog er die Kapuze runter, und deutete auf den wappen auf seiner Rüstung.
"Oh, ein Kommandant, es ist mir eine Ehre mein herr. Sie dürfen natürlich passieren, auch wenn ich nicht weiß, was sie zu solchen Zeiten hierher führt.."
"Es ist wegen einer alten bekannte, Soldat."
Nach seinen Worten schritt er hinein, und nahm seine Kapuze wieder auf. Zwar machte Drakia nun nicht wirklich einen beeindruckenden Eindruck von Außen, doch auch keinen wirklich schlechten. Doch innen, so wie er es sehen konnte, waren fast alle Menschen, den er nun begegnete, still. Die Stimmung schien hier nicht wirklich die beste zu sein, und der Krieger Innos wüsste nur zu gern, woran das nur lag.
Doch war auch zu hoffen, dass er Nienor hier auch wirklich finden würde, einfach sollte es gewiss nicht sein, doch schwer, wenn sie nicht anwesend wäre.
Langsam blickte er sich um, nahm die Kapuze jetzt aber wieder runter, um nicht einen seltsamen Eindruck zu hinterlassen. Da er jedoch durch seinen langen Weg geschwächt war, und die müdigkeit ihn doch jetzt einholte, gönnte er sich an einer ruhigen Stelle erste einmal einen kurzen Schlaf...
04.08.2003, 16:40 #220
Nienor
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"Ich brauche ein paar tausend Goldmünzen."
Romuald sah die Kommandantin an, als käme sie von einem anderen Stern. "Die Stadt hat keine Goldmünzen."
Jetzt ging das schon wieder los. Nienor verleierte die Augen. Wer hatte den nur zum Bürgermeister gemacht?
"Es wird doch wohl eine gewisse Rücklage da sein?" fragte sie noch einmal skeptisch nach.
"Nein, alles ist total leer, die Stadt hat kein Geld", kam promt die Antwort. "Aber ich kann ja noch mal nachschauen." Ächtzend wollte sich der Bürgermeister erheben und die Augen in seinem blassen Gesicht quollen leicht hervor. Die Hitze machte auch ihm in seiner kühlen, schattigen Amtsstube zu schaffen.
"Macht Euch keine Mühe, Romuald, ich seh selber nach, was ich zusammenbekomme", erwiderte Nienor schnippig. Und damit ließ sie ihn einfach stehen, um im nächsten Raum selbst nach etwas Geld zu suchen.
"Sagt mir doch wenigstens, wofür Ihr das Geld braucht. Vielleicht kann ich noch umdisponieren." Händeringend stand Romualsd hinter ihr im Türrahmen und sah zu, wie die Kommandantin eine Kiste nach der anderen aufklappte und nichts vorfand.
Endlich kam sie an eine Kiste, die verschlossen war.

"Was ist hier drin? Ich brauche den Schlüssel." Ungeduldig sah sie Romuald an, der umständlich an seinem Gürtel nestelte, um den Schlüsselbund abzumachen.
"Das Geld ist für einen Kapitän, den ich anheuern werde, um mit seinem Schiff dieses Ungeheuer zu suchen, vor dem die Leute alle Angst haben. Es kommt also durchaus der Stadt zugute, wenn Ihr mir welches gebt."
Romuald reichte ihr wortlos einen Schlüssel. Er passte. Und in der Truhe war Gold. Viele kleine Münzen. Nunja, so viele waren es auch nicht. Der Boden war bedeckt.
Nienor seufzte.
"Das wird reichen müssen."
Romuald sagte nichts. Die Kommandantin sackte das Geld ein und verließ mit kurzem Gruß das Rathaus.
Nach kurzem Weg über den winzigen Markt Drakias stand sie an der Tür zum Wirtshaus. Laute Gespräche, Geklirr und Gepolter - die üblichen Kneipengeräusche - drangen heraus.
Als sie drinnen stand, wurde der Lärm so laut, daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Nienor schob ein paar Krüge von einem Tisch, an dem einige Gäste erregt debattierten, beiseite und stieg hinauf. Die ersten Leute wurden durch diese Aktion auf sie aufmerksam, drehten sich um und verstummten. Langsam verebbten die Streitgespräche. Nienor begann ihre Ansprache.

"Bürger, hört mir zu.
Eine Gefahr lauert im Meer vor unserem Ort und schneidet uns vom Handel der Versorgung mit dem Nötigsten ab."
Zustimmendes Seufzen.
"Ich als Stadtkommandantin habe mich entschlossen, dem Übel entgegenzutreten. "
Ausrufe des Erstaunens entrangen sich zahlreichen Kehlen. Mit einer Handbewegung beschwichtigte Nienor die Leute.
"Natürlich nicht alleine. Zuallererst brauche ich jemanden, der mir sein Schiff zur Verfügung stellt. Hierfür habe ich diesen Sack mit Goldmünzen, gestiftet vom Bürgermeister höchstpersönlich."
Sie hielt den Beutel in die Höhe. Ungläubiges Gemurmel erscholl hier und da. Seit wann spendete Romuald etwas - der alte Geizkragen?
"Als zweites brauche ich mutige Helden, die sich mir anschließen wollen. Denn nur gemeinsam werden wir es schaffen, ein so großes Untier, wie es von den Seemännern beschrieben wird, zu stellen und zu besiegen."
Die Männer scharrten mit den Füßen am Boden. Helden waren sie ja nun nicht gerade... man hatte doch Familie... und überhaupt.
"Wer sich dieser Aufgabe gewachsen fühlt, soll sich bei mir melden. Wann immer ein Schiff kommen sollte, werden mir meine Männer bescheid geben und die Reise wird beginnen."
Nienor war wieder herabgesprungen, vom Tisch. Der Wirt schob ihr einen Humpen mit kühlem Bier herüber, den Nienor dankbar annahm. Die Gäste vertieften sich wieder in ihre Gespräche. Die ersten verließen die Taverne, um die Neuigkeiten im Ort zu verbreiten.
Wenn doch nur ein Schiff kommen würde.
04.08.2003, 17:05 #221
Taurodir
Beiträge: 3.553

"Was, ihr sagt mir, die Kommandantin Nienor möchte ein Ungeheuer stoppen, welches angst unter den menschen hier verbreitet? Das sind ja schöne nachrichten, ich danke euch, junger soldat."
Er wusste zwar nicht alle einzelheiten, doch konnte nun besser verstehen, weshalb die Stimmung in der Stadt so bedrückend war. Langsam schritt er von dem jungen, der neben ihm noch stand, von, um sich auf den Weg zur Taverne zu machen, wo er sicherlich die Kriegerin auffinden würde. Seine Rüstung gab wieder große laute von sich, sein umhang dafür ganz still, da der heutige tag nur heiß, und nicht windig war, was ihn nicht gerade erfreute. Seine Kapuze hatte er langst abgenommen, zu heiß wäre es ihm sonst. Müdigkeit war auch nicht mehr in seinem Gesicht zu lesen, sein nickerchen in der ruhigen Ecke hatte nach all dem langen weg hierher, gut geholfen.
Die Nachricht, dass seine frühere Schülerin sich hier befand, erfreute ihn sehr. Zu ungern hätte er den ganzen Weg bis hierhin umsonst gemacht. Zu ungern hätte er all seine Freunde in der Arena umsonst verlassen. Doch zum glück war es ja nicht so, die reise hatte sich doch gelohnt.
Der Kommandant der Paladine schritt nun näher zur Taverne, den Weg dorthin wusste er recht gut.
Während er weiterschritt, fragte er sich, ob die Kriegerin ihn noch erkennen würde, oder sich überhaupt an ihn erinnern würde.
Sie schien eine recht angesehene Frau hier zu sein, und wenn er sich recht erinnerte, hatte sie ihm dies damals auch mitgeteilt. Doch fiel ihm dies nur schwer im klarem ein..
Sie suchte also helden, helden, die ihr beim kampf gegen dieses ungeheuer zur seite stehen würden. Sie stand ihm damals, in dieser elendgroßen Höhle, auch tapfer zur Seite als Schülerin, und tapfer zur Seite als Helferin bei der Suche nach der Frau des Bauernsherr. Lange ists herr, doch nun könnte er sich dafür revanchieren. Nun könnte er derjenige sein, der ihr helfen könnte.
Da stand er jetzt, vor der Tür der taverne, seine Hand, umhüllt vom Lederhandschuh, begann langsam die tür zu öffnen, und langsam schritt er hinein.
Sofort konnte er sehen, dass sich viele Menschen hier versammelt hatten. Nienor gleich zu entdecken, fiel ihm da doch recht schwer. Mit scharfen Augen blickte er in die Umgebung, mit der Hoffnung, sie endlich zu ersehen, doch half es zunächst nichts, entweder war er nun blind, und übersah sie einfach, oder sie befand sich nicht mehr hier. Doch das wäre ausgeschlossen. Da galt es nur, hinein zu brüllen in die Taverne, und zu beten, dass ihre Ohren seine Stimme erhören würden.

"Ihr sucht tapfere Mitstreiter, Kommandantin Nienor, die euch bei dieser Suche nach dem Ungeheuer, zur Seite stehen?
Hier sollt ihr einen schon haben, der bis zum ende nicht von eurer Seite weichen wird."
04.08.2003, 17:22 #222
Nienor
Beiträge: 631

Irgendwer brüllte etwas durch den Raum. alle sahen sich um, einschließlich Nienor, die am Thresen stand und ihr Bier schlürfte. Vor dem hellen Hintergrund der geöffneten Tür stand eine Gestalt. Das gleißende Sonnenlicht, daß die Gestalt in der Tür umfloß, gab einen Eindruck auf die flirrende Hitze, die über dem Land lastete und alles zu Staub machte.
Nur langsam gewöhnten sich die Augen an die schwarze Silouette und irgendwann waren Einzelheiten auszumachen.

"Taurodir? Ritter Taurodir?" Nienir löste sich von der Theke und ging langsam auf den Gast, der eben noch die Aufmerksamkeit aller durch seinen lauten Ruf auf sich gezogen hatte, zu.
"Was führt Euch hierher? Und eine neue Rüstung scheint Ihr auch zu haben. Sieht prächtig aus."
Dann wandte sie sich an den Wirt. "Noch ein Bier für meinen Freund hier, den hochwohllöblichen Ritter des Königs, Taurodir."
Und dann zerrte sie ihn einfach mit, indem sie ihn an der Schulter packte und ihn vor sich herschob, bis sie beide an einem freien Tisch saßen.
Der Wirt kam auch mit einem Krug Bier.

"Und jetzt erzählt, was führt Euch aus dem doch um vieles interessanteren Khorinis nach hier, ins verschlafene Drakia?"
04.08.2003, 17:31 #223
Taurodir
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"Ihr seid es, was mich hierher führt. Mir kam zufällig und zum Glück wieder der Gedanke, dass ich euch damals auch mein Wort gegeben hatte, euch hier in Drakia zu besuchen. Und mein Wort brech ich gerne. Dazu brauchte ich für einen Moment ruhe, ruhe von Khorinis. Nach einer weile wird das einem alles zu viel. Die Aufgaben als Kommandant dort, die dauernden Leutz, die einen ansprechen, auch wenns liebevoll gedacht ist, ich musste von all dem einfach mal weg. Ich muss aber gestehen, das dies mir zu einem seltsamen Moment eingefallen ist. Ihr wisst sicher, dass die khorinischen Spiele im Moment stattfinden? Dort war er, und während ich gegen einen stolzen Templer kämpfte, fiel mir dies aus heiterem Himmel ein. Den Kampf hab ich abgebrochen, aber auch aus anderen Gründen. Jedenfalls ist es schön, euch wieder zu sehen."
Doch wie ich mitbekommen habe, sucht ihr nach Mitstreitern, die euch auf eurer Reise begleiten? Ich weiß zwar nicht viel von diesem Ungeheuer, doch werde ich euch tapfer mit meiner Waffe zur Seite stehen, wie ihr es einmal tat."
Nach seinen Worten nahm er zunächst einmal einen Schluck aus seinem Krug, um sich Feuchtigkeit zu füllen, die er während seiner Reise hierher vermisst hatte. Schon gleich fühlte sich der Paladin wohl, viel besser.
"So meine liebe, ich hoffe das war nun nicht zu viel, und ihr konntet mir noch ein wenig folgen", sprach er sie mit einem Lächeln der Freude an.
04.08.2003, 17:45 #224
Nienor
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Still hatte sie seinen Worten gelauscht und hin und wieder mit dem Kopf genickt.
"Ja, es scheint so, als ob ihr zum bestmöglichen Zeitpunkt gekommen seid. In Khorinis muß man sich anscheinend die Langeweile mit Turnierspielen vertreibe. Hier in Drakia gibts noch echte Abenteuer", meinte sie mit einem schelmischen Lächeln, als Taurodir seinen Bericht beendet hatte. Bescheiden, wie ein wahrer Streiter Onnos' nun einmal war, hatte er nicht einmal erwähnt, daß er nun kein gewöhnlicher Ritter mher, sondern ein Paladin und somit ein wichtiges Mitglied der besten Kriegertruppe des Königs war.
Nienor kam zurück zu dem Thema, das die Leute hier bewegte.

"In Drakia ist die Stimmung gedrückt. Vielleicht habt Ihr es schon bemerkt, es ist von einem Seeungeheuer die Rede. Neulich wurden Planken angespült, Schiffe kamen schon seit Wochen keine mehr. Die wenigen Seeleute, die noch hierher kamen, erzählten Schauergeschichten, von denen niemand weiß, ob sie wahr sind oder erfunden. Ich will nun den Gerüchten auf den Grund gehen. Und einen Streiter wie Euch kann ich dabei sehr gut gebrauchen. Sofern Ihr mich begleiten wollt.
Alles, was noch fehlt, ist ein Schiff."
04.08.2003, 18:20 #225
Superluemmel
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"Ihr seid auf der Suche nach Helden?", drang auf einmal eine leise Stimme aus dem Hintergrund.
Wie aus dem Boden gewachsen ragte die düstere Gestalt des Waffenmeisters hinter der Kommandantin auf. Ein schmales Lächeln umspielte die Mundwinkel des schwarzgepanzerten Kriegers, als er seine alte Bekannte eingehend musterte und schließlich fortfuhr.
"Nun, mit denen kann ich leider nicht dienen. Wohl aber mit der einen oder anderen Klinge, die euch hilfreich zur Seite stehen wird."
Frost gab seinen beiden Gesprächspartnern ein paar Sekunden, um sein plötzliches Auftauchen zu verarbeiten.
"Vorausgesetzt, ihr nehmt meine Hilfe überhaupt an. Wobei ich das schwer hoffe. Immerhin schulde ich euch noch einen Gefallen, Nienor."
Lange Sekunden verharrte Frosts Blick auf der jungen Kriegerin.
"Ihr habt euch verändert. Ihr scheint ungleich... erwachsener. Ganz anders, als ich euch in Erinnerung habe..."
Nach kurzer Pause löste sich Frosts Blick von Nienor, um sich auf den Paladin zu richten. Ein schwer deutbarer Ausdruck mischte sich in den kalten Glanz seiner Augen, als er weitersprach.
"Doch wollt ihr nicht euren Begleiter vorstellen? Ein Paladin, wenn ich mich nicht irre."
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