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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5
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21.06.2003, 16:59 #251
Skeleon
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Der junge Dieb machte auf dem Absatz kehrt und trottete durch den Türrahmen zurück in den Seitenflügel.
Irgendwie fühlte er sich verdammt schlecht in diesem Augenblick. Selbst diese ... dieses Monster war in diesem Moment glücklich. In Gedanken fluchte er, vermied es, zurückzublicken und stolperte ein Stück weiter, auf die Zelle zu, in der er Lehna entdeckt hatte. Irritiert blickte er hinein - hatte er nicht eben Stimmen gehört?
Sofort zog er den Kopf wieder zurück.
Zwei in rote Roben gekleidete Männer standen darin und überprüften Halskette, Fenster und andere Schwachstellen der Zelle. Wie war sie entkommen? Leon hatte den Raum nach ihrem Verlassen wieder verschlossen, eine Angewohnheit der Diebe, alles möglichst unberührt zurückzulassen.
Ein fieses Grinsen huschte über sein Gesicht.
Vorsichtig tat er noch einen Schritt auf die Tür zu, blieb dabei aber außer Sicht der beiden Novizen. Dann, in einer einzigen, schnellen Bewegung stürzte er vor, warf er die Tür hinter den Männern zu und schob im selben Moment den Riegel vor.
Lautes Gezeter war das Ergebnis - aber so würde es wenigstens ein bisschen länger dauern, ehe andere Leute auf Lehna's Verschwinden aufmerksam würden, hätten die beiden Novizen das Ganze doch gleich gemeldet.
Geschwind wandt sich der Dieb um und hastete zurück in die Haupthalle, riss Lehna zur Seite und stieß Esteron in Krieger's Arme, der ihn geschickt auffing. Auf die irritiert oder gar wütenden Blicke der anderen zischte er Krieger zu: "Die Novizen haben es bemerkt. Wenn du die hier wegbringen willst, solltest du es gleich tun!"
Dann ließ er die junge Frau los und rannte aus der Kirche heraus.
Niemand der Klostergemeinschaft durfte ihn hier sehen, wenn er später noch einmal zurückkommen wollte, um wegen Satura zu fragen. Die anderen würden hoffentlich schnell genug reagieren, dachte er, als er sich seitlich in die Büsche warf und dort versteckt liegen blieb.
21.06.2003, 17:23 #252
Superluemmel
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"So, hier werden sich unsere Wege wohl trennen müssen."
Enttäuscht drehte sich Frost zu seinem Begleiter um, der an der Weggabelung stehengeblieben war und mit einem Ausdruck des Bedauerns in seinen Augen zu ihm blickte.
"Bist du dir sicher, dass du schon weiter musst?", fragte Frost in stiller Hoffnung.
Er hatte gewusst, dass Sturm ihn nicht lange würde begleiten können. Und doch gehofft, dass sie zumindest noch ein paar Tage lang zusammenbleiben konnten. Ihm brannten noch unzählige Fragen auf der Zunge und liebend gerne würde er sich mit dem alten Mann über die vergangene Zeit unterhalten. Er hätte zu gerne gewusst, wo er sich all die Jahre über herumgetrieben und was ihn überhaupt dazu gebracht hatte, ihn aufzusuchen. Obwohl, auf diese Frage kannte er bereits die Antwort : Er war es seinem Vater schuldig gewesen.
"Ja, ich muss gehen. Auch ein alter Mann wie ich hat noch einige Aufgaben zu erfüllen."
Erneut stahl sich das verschmitzte Grinsen in Sturms Gesicht.
"Dann ist es wohl an der Zeit, Lebewohl zu sagen", schloss Frost mit leicht bitterem Unterton.
"Auf Wiedersehen wäre mir lieber", lächelte der Alte.
"Ich bin mit sicher, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Die Welt ist klein. Und du weißt ja, ich bin überall."
"Viel Glück auf deiner Reise", meinte Frost und umarmte den alten Freund seines Vaters herzhaft.
"Ich habe das Gefühl, du könntest es besser gebrauchen", grinste Sturm und erwiderte die Umarmung.
"Ich brauche kein Glück, solange ich meine Schwerter habe", meinte Frost mit gespieltem Selbstbewusstsein.
"Dann sollte ich es vielleicht besser ihnen wünschen", lachte Sturm und rückte dann seine Rüstung zurecht.
"Mach's gut Frost, und pass auf dich auf. Und bleib deinen Zielen treu."
"Wehe du stirbst mir weg, bevor wir uns wiedersehen", drohte Frost dem Alten, als er sich auf den Weg machte.
"So schnell brechen diese alten Knochen nicht", lachte Sturm in die Abenddämmerung hinein.
Den Kampfstab als Wanderstock benutzend, schritt der Veteran in Richtung der in der Abendsonne glühenden Hauptstadt.
Frost blickte dem alten Waffenmeister noch lange hinterher, bevor er seinen deutlich leichter gewordenen Rucksack sowie den Mantel zurechtrückte und ebenfalls seines Weges ging. Nach all den Strapazen der Reise sehnte er sich nach einem ruhigen Plätzchen. Er erinnerte sich an den kleinen Bachlauf, an dem er zusammen mit Gardiff und Esteron geübt hatte.
Festen Schrittes marschierte der Krieger los, direkt auf eine der großen Waldinseln zu, deren hoch aufragende Wipfel im sanften Rot der untergehenden Sonne erstrahlten. Er brauchte nicht lange suchen, um das leise vor sich hin plätschernde Bächlein zu finden, das sich seinen Weg durch eine von Moos umsäumtes Schneise im unebenen Waldboden bahnte.
Erleichternd aufatmend ließ sich Frost auf einem gut hüfthohen Stein am Bach nieder. Der Rucksack glitt von seinen Schultern und wurde im angenässten Moos neben dem Stein abgeladen, leise klackend öffneten sich die Schnallen der beiden Schwertscheiden, als Frost sie vom Gürtel löste und neben sich an den Stein lehnte. Während er nach seiner Feldflasche griff, beobachtete er die schillernden Wasser, die seine Stiefel umspielten, sich an dem schwarzen Leder vorbeischoben um irgendwo in nicht allzu weiter Distanz unter dem Baumstamm hindurchzuschlüpfen, über den Frosts Schüler balanciert waren.
Das lauwarme Wasser seiner Feldflasche spülte die Trockenheit in seiner Kehle hinfort und hinterließ einen leicht würzigen Geschmack auf seiner Zunge. Ein Überbleibsel der zerriebenen Kräuter, die Frost bei Gelegenheit in die Flasche zu geben pflegte.
Als er die Wasserflasche sinken ließ, stach ihm eine Bewegung am Rande seines Sichtfeldes ins Auge. Augenblicklich wandte er den Kopf und kniff die Augen leicht zusammen, um genaueres erkennen zu können.
Es handelte sich um einen Menschen, der sich alleine seinen Weg durch das Unterholz bahnte. Langes Haar ließ auf eine Frau schließen, der lange, schlanke Umriss an ihrer Hüfte auf ein Schwert.
Erst als das rote Licht der Abenddämmerung ihr Gesicht striff, erkannte Frost die Frau.
"Satura?", kam es verwundert über seine Lippen.
21.06.2003, 17:32 #253
Angroth
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Munter wie ein Fisch im Wasser öffnete der Templer mit einem Mal die Augen, neben ihm lag noch immer der schnarchende Rango und hechelte seinen Träumen hinterher. Dabei hatte es Angroth doch schwerer erwischt, wo war seine Erschöpfung? Erklären mochte er sich das nur dadurch das er bereits ein Templer war, er war erfahrener und widerstandsfähiger, also regenerierte er auch schneller. Nicht weiter daran einen Gedanken aufwenden richtete er sich auf, ein leichter Schmerz kroch drohend und mahnend seinen Rücken hoch. Also war doch nicht alles verheilt. Er schüttelte das stechen ab und ging zur Tür des Zimmers, vorsichtig öffnete er sie und schritt auf den Flur. Es war ruhig, ausser ihm schien entweder keiner wach oder keiner anwesend zu sein. Er spürte wie verpappt der Rücken seiner Robe wirkte, er war voller getrocknetem Blut. Seine darunter liegende Lederrüstung war ebenso zerfleddert, nur seine Brust war unbetroffen dank des eisernen Schutzes. Er entschloss sich die hohe Novizenrobe abzulegen; das Zeichen seines Status war ohnehin nicht angemessen. Er entschloss sich ebenfalls den Brustschutz niederzulegen, legte es neben Rangos Bett und machte sich gekleidet in Rock und lädierter Lederrüstung auf den Weg seine beiden anderen Schüler zu suchen.
Er lief durch die Straßen, suchte und hatte beinahe aufgegeben da fand er Akadi am Hafenbecken, neben ihr Xion. Die zwei unterhielten sich, und der Bruder sah sogar glücklich aus, es verwunderte den Templer etwas, aber er kümmerte sich nicht weiter drum. Er sprach sie an, nachdem er sicher war die beiden hätten eine Pause eingelegt: "Erwachet! Wie wäre es mit etwas Training? Verzeiht das ich die letzten Tage abwesend war." Er sah Akadi an, ein Kribbeln erfüllte ihn in seinem innersten.
21.06.2003, 18:07 #254
manmouse
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Unter starken schmerzen stolperten Lehna und Esteron in die Arme von Krieger. Krieger war der dumme der jetzt schnell reagieren musste und machte sich mit den beiden so schnell es ging daran die Kapelle, den Heiligen Ort zu verlassen, ohne Aufregung zu erregen.
Schnell huschte die kleine Gruppe über den Vorplatz, und schlug den Weg in eine kleine dunkle Gasse ein. Von Leon fehlte jede Spur.
Lehna half Esteron indem sie ihn liebevoll stützte, endlich waren sie wieder vereint. Krieger juckte das recht wenig. Für Liebesfloskeln war jetzt keine Zeit, sie mussten zusehen soweit wie nur mögliche von hier zu verschwinden.

“Kommt jetzt, ihr könnt euch später noch in den Armen liegen.“, raunte er mit gehetzter dunkler Stimme.
Lehna nickte nur stumm und auch Esteron gab sich die größte Mühe so schnell wie möglich mitzukommen.
Die mussten aus der Stadt kommen bevor man Lehnas Flucht bemerkte. Das war am wichtigsten. Die junge Frau musste zuerst in Sicherheit sein.
“Krieger, mein Freund. Schaff Lehna aus der Stadt. Ich werde schon irgendwie nachkommen.“ Schweiß rann dem Wanderer von der Stirn. Sein Herz schlug wild in seiner Brust, keuchend sackte er halb ein.
“Pass auf Lehna auf.
21.06.2003, 18:10 #255
Satura
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Sie hatte sich von dem Fürst verabschieden wollen, doch der bestand darauf, sie weiterhin zu begleiten. "Versteht mich nicht falsch," meinte Satura. "Ich weiß Euer Angebot zu schätzen... doch ich möchte nicht wieder Menschen in Gefahr bringen. Ich kann mich wehren, doch... die Inquisition ist nicht gerade zimperlich, müsst ihr wissen. Falls irgendetwas schief gehen sollte - nun, ihr habt gesehen, wie Esteron zugerichtet war."

Da sich der Fürst von all dem jedoch nicht abschrecken ließ, nahm die Amazone sein Angebot schließlich an, und sie machten sich auf den Weg, den Satura nun schon zu gut kannte. Gorthar war ihr bald vertrauter als Khorinis...
Satura ging voran, querfeldein wie immer, hauptsache die Richtung stimmte. Der Fürst folgte in kleinem Abstand, und das Schlußlicht der kleinen Truppe bildeten Prix und Ra.
Satura ertappte sich dabei, wie sie immer öfter einen Blick zum Himmel warf, erwartend, ein neuer schwarzer Schatten würde die Sonne verdunkeln. Sie spitzte die Ohren, ob nicht irgendwo das Geräusch flappender Lederflügel zu hören war...

"Satura?"
- Wer rief da nach ihr? Die Stimme kannte sie doch... Schützend beschattete sie ihre Augen mit der Linken. "Frost?" rief sie staunend. "Frost!" Sie machte keinen Hehl aus ihrer Freude und kam lächelnd auf den Krieger zu. "Es freut mich dich zu sehen! Was führt dich hierher? Lehna erzählte mir du wärst auf dem Gletscher? Was hast du dort getan? Wie geht es dir? Du siehst irgendwie fertig aus... Was machst du hier? Wo willst du hin? Und warum.." Sie stockte als sie Frosts verwirrten Gesichtsausdruck sah - irgendwie hatte sie das Gefühl, zu viel gefragt zu haben.
Sie errötete, atmete tief durch und begann noch einmal. "Entschuldige. Ich bin einfach so froh ein bekanntes Gesicht zu sehen, hier in der Wildnis."
Der Fürst war inzwischen nachgekommen, ebenso Ra und Prix. "Ja, das sind übrigens Fürst Pergamo, der Jäger Prix und... der Bandit Ra."
21.06.2003, 18:18 #256
Skeleon
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Der junge Dieb blickte den dreien niedergeschlagen hinterher.
Dann verzog er sich noch ein Stück tiefer in den Busch und achtete darauf, nicht zu schmutzig zu werden.
Wie um die Zeit rumzubringen fingerte er nach dem geschliffenen Erzbrocken in seiner Tasche und förderte ihn lächelnd zu Tage. Vorsichtig wandte Leon ihn in seinen Händen hin und her und fuhr mit den Fingerkuppen über die beinahe weiche Oberfläche.
Eine Weile saß er so da, ehe er erschrocken aufblickte. Hatte er nicht eben etwas gehört?
Schnell schob er den Erzbrocken zurück in die Tasche, rutschte ein Stück aus dem Busch heraus und beobachtete den gepflasterten Pfad, der vom Gotteshaus hinunter nach Gorthar führte. Dumpfe Fußtritte.
Plötzlich kam ein junger Mann in weiter, flatternder Robe in Leon's Blickfeld. In der Rechten hielt er ein verknülltes Pergament, offensichtlich eine Nachricht - für die Garde von Gorthar? Wenn der Junge die Zeichen richtig deutete waren die Eingesperrten entdeckt worden, und damit Lehna's Verschwinden.
Er wartete noch einen Moment, bis der Novize in den Straßen Gorthar's verschwunden war, dann brach er raschelnd aus dem Busch hervor, klopfte sich Erde und Schmutz von der Schürferrüstung und stiefelte auf das Gotteshaus zu.
21.06.2003, 18:40 #257
Superluemmel
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"Frost, meines Zeichens Schwertmeister und ehemaliger General König Rhobars des Zweiten, Herrscher über Myrthana", stellte sich Frost mit einem schmalen Lächeln vor und konnte sich nicht verkneifen, die spöttische Verbeugung des Alten nachzuahmen, als er ihm einige Stunden zuvor seinen Namen verraten hatte.
Aufmerksam musterte Frost die Neuankömmlinge, bevor er sich geschmeidig von dem Stein abstieß und auf die kleine Gruppe zuging. Dabei machte er keinerlei Anstalten, die Schwerter aufzuheben. Er glaubte kaum, dass ihm einer der Vier gefährlich werden würde. Und selbst wenn, er würde früh genug merken, was er davon hatte.
"Satura...", begann Frost und musterte die junge Frau eingehend von Kopf bis Fuß, "Es ist einige Zeit her, seit ich euch zum letzten Mal in diesen Landen gesehen habe."
Sein Blick fiel auf Pergamo. Für einen Fürsten gab er sich aber mit reichlich schäbigen Gesindel ab. Zudem glaubte Frost einen Hauch von Kanalisationsgestank erkennen zu können, der die kleine Gruppe wie eine unsichtbare Aura begleitete.
"Wir hatten ja schon das Vergnügen", wandte er sich mit einem schwer deutbaren Lächeln kurz an den Fürsten, bevor er sich Saturas Hagel an Fragen widmete.
"Auch ich freue mich, euch wohlbehalten wiederzusehen. Wie ihr ja offensichtlich schon wisst, war ich auf dem Gletscher. Genauer gesagt, auf dem Göttersitz. Und wie ihr seht, bin ich noch immer am Leben - Mehr oder weniger zumindest", fügte er leicht grinsend hinzu.
Bei den Göttern, Sturm hatte tatsächlich Recht gehabt. Er hatte einen Teil seines trockenen Humors zurückgewonnen.
"Wenn ihr euch fragt, was ich dort oben getrieben habe - Nun, findet ihr nicht dass es sich um einen vortrefflichen Platz handelt, um alten Freunde wiederzubegegnen? Natürlich war der Aufstieg etwas schwierig, doch ebenso war er die Mühe wert gewesen. Ihr habt nicht zufällig einen kleinen Sturm gesehen?"
Die Zweideutigkeit seiner Frage blieb den anderen wohl verschlossen.
"Was meine derzeitigen Ziele betrifft", fuhr der Waffenmeister fort, "Ich wollte mich eigentlich mit Esteron und Gardiff treffen, sobald ich aus dem Gebirge zurück bin. Es ist Zufall, dass wir uns hier getroffen haben. Doch erzählt, was treibt ihr hier? Ich dachte, ihr wolltet nach Khorinis zurück? Und wo habt ihr Leon gelassen?"
21.06.2003, 19:04 #258
Skeleon
Beiträge: 793

Als Leon die Innoskirche betrat blieb er abrupt stehen.
Am Altar stand ein glatzköpfiger, alter Mann in weiter, roter Robe, ihm gegenüber zwei junge Männer, die ordentlich von dem Priester mit seiner krächzigen Stimme in unvermuteter Lautstärke angeschrieen wurden. Offensichtlich waren das die beiden Unglücklichen gewesen, die Leon im Kerker verstaut hatte. Rund um diese drei herum stand noch etwa ein halbes Dutzend weiterer Novizen. Einer von ihnen blickte bei Leon's Eintreten auf, deutete auf den Dieb und machte die anderen auf ihn aufmerksam.
Der Magus marschierte ihm mit schnellen Schritten entgegen und fuchtelte wild mit seinen Händen herum.
"He, wir haben heute keine Zeit für Bedürftige! Komm' morgen wieder, da ist Essen- und Weinausgabe."
Der junge Dieb blickte an sich herunter. Okay, er sah nicht wirklich wohlhabend aus. Trotzdem hob er die Hand, wie um den Magus zum Schweigen zu bringen.
"Ich bin nicht hier wegen Almosen. Ich habe von der Sache mit ... der Besessenen gehört."
Der Mann blieb abrupt stehen.
"Wie hast du schon davon erfahren können?!"
Leon schauspielerte ein verwundertes Gesicht.
"Das ging doch schon den ganzen Tag durch die Kneipen."
Daraufhin nickte der Magus. Schien als hätte er sich auf ihr Verschwinden bezogen.
"Ja ... ja, das war schon länger her."
Er nickte erneut.
"Aber egal, was du wolltest, du kommst zu spät. Sie ist weg."
Leon blickte wie irritiert umher.
Dann sagte er: "Wie konnte sie fliehen? Ihr seid doch mindestens ein Dutzend im Ganzen!"
Der Priester schüttelte nur verzweifelt den Kopf.
"Sie ist jetzt irgendwo dort draußen und bringt das Leben unschuldiger Bürger in Gefahr."
Leon merkte, wie irritiert der Alte war und beschloss das auszunutzen.
"Hör' zu, du hilfst mir und ich helfe dir."
Der Mann blickte auf.
"Wie solltest du mir helfen können?"
"Ich habe schon einmal für die Innoskirche gearbeitet - für einen Inquisitor namens Dorrien. Aber jetzt bin ich auf der Suche nach jemandem. Hilf' mir, diesen Jemand zu finden und ich werde dafür sorgen, dass die Scherereien mit der Besessenen in Zukunft unterbunden sein werden."
Leon wusste selbst nicht ganz was er vorhatte. Sie umbringen? Inakzeptbal. Aber vielleicht gab es ja eine Heilungsmethode. Oder ein Exil.
"Wen suchst du?" warf der Mann in Leon's Gedankengang ein.
"Eine junge Frau namens Satura, lange, schwarze Haare, eine Amazonenrüstung, langes Schwert. Hast du sie vor kurzem gesehen? Sie - mh - reist mit mir zusammen."
Der Alte blickte ihn verwirrt an.
"Sie ... gehört zu dir?"
Plötzlich wurde ihm klar, wieso sie wusste, dass er zur Inquisition gehörte - oder zumindest bildete er sich das ein.
"Du hast ihr erzählt, dass ich zur Inquisition gehöre? Wieso hast du das ..."
Leon reagierte sofort.
"Sie ist vertrauenswürdig."
Der Alte winkte den Novizen, sich zu verdrücken.
Dann ließ er sich auf eine der Gebetsbänke sinken.
"Ich ... habe einen schrecklichen Fehler gemacht. Sie will einen Brief zur Inquisition bringen und das Erkennungszeichen, dass ich ihr mitgab ist ... falsch." Er atmete schwer.
"Wenn sie die Inquisition erreicht wird sie es nicht überleben."
Leon blickte ihn aus großen, wie gefrorenen Augen an.
Einen Augenblick starrte er ihn an, dann brach es aus ihm hervor:
"Bastard! Hilf' mir gefälligst, sie zu retten! Du kannst sie doch nicht einfach in Teufel's Küche, in Beliars Reich schicken!!"
Der Priester nickte und wedelte besänftigend mit seiner Hand in der Luft herum.
"Ich werde es wieder gut machen. Hör' zu, du bekommst dieses Zeichen von mir. Gib es ihr und sie wird ihren Auftrag ausführen können."
"Was war das für ein Auftrag?" hakte Leon nach.
"Sie hatte nicht genug Geld um des jungen Mannes Heilung zu bezahlen und darum wollte sie einen Brief zum Inquisitor Tannenberg als Bezahlung bringen. Aber das hat Zeit, du musst dich beeilen! Der Verletzte ist sowieso nicht mehr hier ..." fügte er missmutig hinzu.
Leon schnappte sich das Amulett und machte sich daran zu gehen.
"Ja, beeil' dich. Wenn du sie retten willst, musst du rennen!" rief der Alte ihm hinterher.
Der Junge nickte noch einmal über die Schulter und ging dann geschwind weiter, verließ das Gotteshaus und lief den Pfad hinunter. Humpelnd lief er immer schneller, die Schmerzen ignorierend. Er musste die anderen finden - allein würde er Satura nicht mehr einholen können.
21.06.2003, 19:18 #259
Akadi
Beiträge: 123

Schnell blickte sie mit freudigen Blicken zu Angroth Wir dachten schon ihr hättet uns vergessen sagte sie während sie grinste. Natürlich sollten wir mal langsam wieder trainieren, wurde ja auch mal Zeit fuhr sie fort während sie lächelte. Dann stand sie langsam auf und überprüfte nochmals ihr edles Kurzschwert, welches griffbereit an ihren Gürtel hing. Dann brechen wir mal auf sagte sie ermutigt und ging dann in den noch von der untergehenden Sonne erhellte Gasse auf das Tor zu. Man musste hier aufpassen, da hier viele Diebe lauerten. Doch da Akadi sowieso kein Gold hatte konnten die Diebe auch wenig stehlen. Bald kamen sie dann auch schon am Tor an. Sie blickte nocheinmal sehnsüchtig Angroth, da fiel ihr plötzlich diese Rüstung auf. Habt ihr eigentlich eine neue Rüstung? fragte sie ihn, während sie die vereinzelten ausgetrockneten Bäume, deren letzter Lebensfunke schon längst zum erlöschen gebracht wurde und nur noch auf die allesverzehrende Flamme wartete, um sie zum Erdreich zurück zu führen. Außerdem lagen noch ein paar vereizelte Steine herum. In der Luft lag Gefahr...
21.06.2003, 19:31 #260
Lehna
Beiträge: 397

Lehna blieb unschlüssig stehen, ihr Blick huschte hin und her zwischen dem wartenden Krieger und Esteron, der erschöpft auf dem Boden hockte. Sie konnte ihn doch nicht einfach allein lassen, in seinem Zustand...
"Lehna, nun komm endlich!"
Krieger fasste das Mädchen am Arm und zog sie hinter sich her, zwar nicht grob, aber doch ohne Widerstand zuzulassen. Sie warf noch einen letzten Blick auf Esteron, der versuchte wieder auf die Beine zu kommen, dann bog Krieger mit ihr in eine Seitengasse ein. Lehna sah sich noch einmal um, aber von Esteron war natürlich keine Spur mehr zu sehen, so lief sie also mit hängendem Kopf hinter dem Templer her. Nicht einmal verabschieden können hatte sie sich...
Krieger rannte weiter durch die Gassen Gorthars, erst nach einige Minuten verlangsamte er das Tempo ein wenig, um sich verwirrt umzusehen. Scheinbar wusste er nicht, wo es weiterging...
Im selben Moment bog eine Gestalt um die Ecke, ein schlanker junger Mann – Leon.
"Hier seid ihr also...", brachte der Dieb heraus und sah die beiden etwas verwirrt an.
"Wo ist Esteron?", fragte er verwundert, doch Krieger zuckte nur mit den Schultern.
Lehna wartete einen Augenblick, bevor sie einfach loslief.
"Hee, wo willst du hin?", rief Krieger überrascht und nahm zusammen mit Leon die Verfolgung auf.
"Aus der Stadt, denke ich...", antwortete sie nur und führte den Templer in ein Gewirr verwinkelter Gassen. Die Häuser wurden zusehends kleiner und schäbiger, die Wege schmutziger. Der Gestank von Müll erfüllte die Luft, es schien ihren Begleitern als würden sie direkt in ein Labyrinth laufen. Lehna allerdings steuerte zielstrebig zwischen den meist baufälligen Hütten hindurch, bog ab ohne nachzudenken und achtete schon fast nicht mehr auf ihre Umgebung, bis sie abrupt auf dem Hinterhof eines verfallenen Steinhauses stehen blieb. Das Gebäude sah unbewohnt aus, die morsche Tür hing schief in den Angeln, einige Büschel Grads und Moos bedeckten die fast fensterlose Mauer.
Ohne zu zögern stieß Lehna die Tür auf, es grenze fast an ein Wunder, dass sie dabei nicht einfach aus den Angeln gerissen wurde. Ein widerlicher Verwesungsgestank schlug dem Mädchen entgegen, ließ sie kurz zurückschrecken, bevor sie endgültig den Raum betrat. Spärlich fiel etwas Licht durch zwei schmale Fenster ins Innere des Gebäudes, die meiste Sonne kam durch die Tür herein – und erhellte eine nicht gerade angenehme Szene. Der aus verrotteten Holzdielen bestehende Boden war übersäht mit Schmutz und einigen scheinbar menschlichen Ausscheidungen. Lehnas Blick wanderte kurz über die chaotische Szene, blieb in der linken Ecke hängen. Dort war der Quell des überwältigendes Gestanks – eine halb verweste menschliche Leiche lag auf dem Boden, eine Wolke dicker Fliegen brummte um sie herum. Viel war nicht zu erkennen, und Lehna war nicht gerade unglücklich darüber...
"Schnapsleiche...", brachte sie mühsam hervor, in der stinkenden Hitze des Raumes fiel selbst das Sprechen schwer.
"Passiert hier manchmal."
Sie wandte sich der rechten Seite des Hauses zu, in deren hinterer Ecke sich keine Leiche befand, sondern ein senkrecht in die Tiefe führender, quadratischer Schacht. Eine rostzerfressene Leiter ermöglichte den Abstieg, den Lehna auch sofort begann.
"Es geht in die Kanalisation, von hier aus ist es nur ein kurzes Stück bis zum Abfluss etwas außerhalb der Stadt.", erklärte sie noch kurz und kletterte dann nach unten, ohne weiter auf ihre beiden Begleiter zu warten...
21.06.2003, 19:48 #261
Skeleon
Beiträge: 793

Leon kletterte die brüchigen, durch und durch rostigen, in der Wand eingelassenen Leitersprossen hinunter.
Dumpf hallte es von den Wänden wider, als er mit seinen eisenbeschlagenen Stiefeln auf dem nasskalten Fels aufkam. Lehna lief sofort weiter, sie schien sich hier einigermaßen auszukennen, dann folgte Krieger und zuletzt humpelte Leon durch die Dunkelheit.
Diese kleine Hexe hatte kein Wort der Dankbarkeit von sich gegeben. Nichtmal jetzt. Wie sie wollte. Sie brauchte nicht nochmal Hilfe zu erwarten, dachte der junge Dieb düster.
Leise fluchend stolperte er hinter den anderen beiden her. Je schneller er zu laufen versuchte, desto mehr schmerzten ihn seine Wunden und desto langsamer kam er voran. Hin und wieder war die Dunkelheit vom durch Abgussdeckel einfallenden Licht durchbrochen, aber der Rest des Tunnels war vollkommen düster. Sie hangelten sich regelrecht von Lichtfleck zu Lichtfleck. Rechts von sich hörte Leon das Geräusch von fließendem Wasser - und seinem Geruchssinn nach zu urteilen, nicht von frischem Quellwasser.
Er schnaubte, um den Gestank zu vertreiben, was aber nur mäßig erfolgreich war.
Mehrere Minuten, wenn nicht eine halbe Stunde lief die kleine Gruppe so durch die Kanalisation. Plötzlich ergriff der junge Dieb das Wort, presste die Worte angestrengt hervor: "Jetzt, wo eure Probleme gelöst sind wär's vielleicht mal Zeit sich um meine zu kümmern."
Er schnaufte und fuhr dann fort: "Satura ist weg und ich weiß, wohin sie geht. Wir müssen sie einholen, sonst ist sie dem Tod geweiht."
Ein Fluch.
Leon beschleunigte seinen Schritt noch etwas, um mit den anderen, mehr oder weniger Unverletzten mithalten zu können.
21.06.2003, 20:02 #262
Lehna
Beiträge: 397

Am ende des stinkenden Tunnels wurde langsam ein Licht sichtbar, Lehna drosselte das Tempo um Leon nicht abzuhängen. Aus der gefährlichen Zone waren sie ohnehin raus - in der Kanalisation suchte die Garde nicht einmal die schlimmsten Psychopathen. Und wahrscheinlich auch keine Besessene...
"Satura?", fragte sie auf Leons Einwurf hin und sah ihn kurz an. Er blickte mit einem seltsamen Funkeln in den Augen zurück. Wut?
Lehna drehte sich wieder um, allzu viel schien sich an Leons Einstellung ihr gegenüber nicht geändert zu haben. Und sie verstand ihn noch immer...
Sie verdrängte die aufkommende Traurigkeit so gut es ging, jetzt war nicht die richtige Zeit dafür.
"Was ist mit Satura?"
21.06.2003, 20:10 #263
Satura
Beiträge: 589

Der Göttersitz... "Lehna meinte, - Ihr -" ihr war aufgefallen, dass sie den Krieger tatsächlich mit Du angeredet hatte - "würdet das sicher nicht überleben... Umso glücklicher bin ich, Euch zu sehen. Ich hoffe, Ihr seid mir nicht böse dass ich damals so plötzlich verschwunden bin..."
Sie hielt inne und sah dem Krieger in seine Augen, die irgendwie auf eine schwer zu beschreibende Art jünger aussahen.

"Leon, Khorinis..." sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Das ist eine lange Geschichte... Er ist auch hier, in Gorthar. Er wartet in der Stadt auf mich." Hoffentlich, hängte sie in Gedanken an.

Frost sah sie weiterhin fragend an. "Ja, und jetzt... nun, ich muss einen Brief überbringen." Sie schwieg kurz und warf dem Fürst einen bedeutenden Blick zu. "Und es eilt, also, ich muss schnell weiter..." Mit einem Schlag hatte die Realität sie eingeholt - Esteron. Nein, sie konnte Frost nicht sagen, dass sie zu Tannenberg musste... nie würde er das zulassen, und es würde noch mehr Blut fließen, wenn er erfuhr, was sie Esteron angetan hatten, diese rechtschaffenen Innoskrieger. Andererseits wollte sie ihn nicht belügen, und hoffte, dass Frost nicht weiter fragte.
"Esteron, Lehna, Gardiff und Krieger sind in der Stadt, wenn ihr sie sucht."
Er fragte nicht weiter, Innos sei dank. Doch er machte auch keine Anstalten zu gehen, sondern nickte nur zustimmend und bedeutete Satura einladend, voranzugehen. Er wollte sie also begleiten... Irgendwie fiel der Amazone ein Stein vom Herzen, aber irgendwie... sie hoffte, er würde nicht weiter fragen.

Der kleine Trupp setzte sich in Bewegung; mittlerweile waren sie schon zu fünft. Die Dämonen sollten nur kommen...
21.06.2003, 20:14 #264
Skeleon
Beiträge: 793

"Um deinem Freund die Behandlung bezahlen zu können musste sie für den Priester einen Job übernehmen. Wenn wir sie nicht rechtzeitig einholen, läuft sie der Inquisition in die Arme - und genau das will sie! Sie soll einen Brief überbringen, aber ihr Erkennungszeichen ist das falsche - es bedeutet, dass sie nach Überbringung der Nachricht umzubringen ist!"
Er keuchte und blieb für einen kurzen Augenblick stehen. Lehna bemerkte es und sah sich um, während Krieger noch ein Stück weiterlief.
Der junge Dieb blickte ihr in die Augen und zischte:
"Ich habe dir geholfen, jetzt hilf' du mir. Und erbarme dich deiner jeder Teufel aus Beliar's Reich, wenn du mich verrätst."
Leon atmete schwer durch, zwang sich, die Schmerzen zu ignorieren und begann dann weiter zu laufen. Lehna ebenso. Bald holten sie wieder zu Krieger auf, glücklicherweise war der Tunnel der Kanalisation hier in den Außenbezirken Gorthar's unverzweigt, sodass sie gar nicht falsch hatten gehen können.
Der Templer stand am Ende des Tunnels, von oben her fiel rötliches Sonnenlicht auf die steinerne Mauer und als er sie erblickte machte er sich daran, die Leiter zu erklimmen. Mit einem metallenen Klingen stieß er grob das Gitter beiseite und hievte sich aus dem Kanal empor. Lehna und Leon taten es ihm gleich.
Nun blickten sie sich im Wald um und überlegten, wohin als nächstes zu gehen sei. Zurück dorthin, wo sie Esteron gefunden hatten? Das wäre am naheliegendsten, auch für Satura ...
Leon's Blick streifte Lehna, die ihn verunsichert anblickte. Im Augenblick lag das Böse in ihr verborgen - aber sie brauchte nicht zu glauben, er hätte ihre dunkle, wirkliche Seite nicht bemerkt. Sein eigenes Gesicht verdüsterte sich, ehe er seinen Blick wieder auf den Wald um die kleine Gruppe herum richtete.
21.06.2003, 20:30 #265
Lehna
Beiträge: 397

"Verraten? Warum sollte ich dich verraten?"
Lehna sah Leon kurz unsicher an, bevor sie weiterredete. Er erwiderte ihren Blick nicht und irgendwie war sie ganz froh darüber.
"Ich... Ich danke dir für deine Hilfe, und..."
Leon drehte sich nicht zu ihr um, musterte nur noch immer prüfend den Wald, sie schwieg. Verraten... Verraten würde ihn höchstens der Dämon. Dieser verfluchte Dämon...
Sie seufzte leise, Leon und Krieger schienen inzwischen eine Fährte gefunden zu haben. Die beiden setzten sich in Bewegung, aufGrund von Leons Verletzungen nicht ganz so schnell wie sie es gern hätten, Lehna folgte ihnen schweigend.
Satura wollte zur Inquisition. Sie hob kurz den Blick, betrachtete den Wald, der sich als schwarze Silouette vom blutrot gefärbten Himmel abzeichnete. Der Wald war früher so friedlich gewesen, jetzt wirkten die Bäume eher wie eine Warnung für übermütige Abenteuerer - 'Hier beginnt das Gebiet der Banditen, Inquisitoren und Dämonen!'
Die Dämonen... Hoffendlich begegneten sie nicht den Dämonen. Nur zu gut konnte sich Lehna an die unfassbaren Schmerzen erinnern, die sie erlitten hatte, als Satura den angreifenden Dämon getötet hatte. Körperliche Wunden waren nicht entstanden, aber der Schmerz war höllisch gewesen. Genau wie das, das ihn hervorgerufen hatte...
21.06.2003, 20:31 #266
Engardo
Beiträge: 1.626

Der Nebel legte sich dem Wasser entgegen und das Boot mit den zwei Lees tauchte wie aus einer schwarzen Röhre Gorthar entgegen.
Still war es hier in der Stadt. Zu still?
Der hohe SÖldner und der Veteran kletterten aus dem Boot. Sie banden das kleine schwimmende Ding an einen der Stege und versuchten dann ihre Umgebung zu realisieren.
"Wohin?" fragte Blade den nicht gerade begeistert aussehenden Zombiebreaker.
"Irgendwohin,villeicht treffen wir ja jemanden..."

"Ja villeicht,"entgegnete Blade Zombiebreaker...

So stapften die zwei ungewiss in die Nacht hinein...
21.06.2003, 20:31 #267
manmouse
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Allein und verlassen in Gorthar Stadt
Wieder wurde das Pärchen getrennt. Ein weiteres mal wurde ihre Bindung auf eine harte Prüfung gestellt.
Mit Tränen in den Augen sah Esteron wie sein Freund mit seiner geliebten hinter der nächsten Biegung verschwand. Die Zeit drängte. Doch sie mussten es schaffen, um jeden Preis. Kam man in diesem Land jemals zur Ruhe?
“ Da ist einer von ihnen.“, keifte es am anderen Ende der Gasse. Der Wanderer drehte sich um, er war nicht mehr allein. Ein Trupp von jungen Novizen suchte sie. Und sie fanden Esteron.
Müde lächelnd, sah der junge Mann wie der Trupp näher kam. Er würde den anderen die benötigte Zeit verschaffen, soviel Zeit wie sie brauchen würden um Lehna, seine Geliebte in Sicherheit zu bringen.
“ Hey da, steh auf.“ Esteron wurde sanft aber sehr bestimmend auf die Beine gezogen. Schnell wurde er von fünf Novizen umringt, während sich ein älterer vor ihm aufbaute.
“ Wo sind sie hin? Wo sind deine Freunde und die Besessene.“ Esteron lächelte nur müde. Zeit schinden. Lehna brauchte alle Zeit der Welt.
“Ihr seid ein Narr, wisst ihr was passiert, wenn sie in der Stadt wütet?“ Esteron lächelte noch immer nur.
“Brüder Aguteek und Balturis bringt ihn zu Meister Glycolus. Er wird ihn noch einige Fragen stellen wollen.“ Beim Wort "ihn", zeigte der ältere der Novizen, auf den Wanderer.
“ Wir restlichen werden die Ausgeburt der Hölle weiter suchen. Meister Glycolus hat uns zur obersten Dringlichkeit gedrängt.“ Die anderen Novizen nickten und folgten ihrem selbsternannten Anführer in die dunkle Gasse.
„Ihr werdet sie nie finden.“ Dachte sich Esteron und lies sich dann von seinen beiden Kindermädchen zurück zu Kapelle führen.
Die beiden jungen Männer kannten kein pardon und zogen den Wanderer regelrecht über den Vorhof der Kapelle. Der Kies knirschte unter den Sohlen der Männer und hörte sich fast so an, als wenn Knochen gemahlen wurden.
Vor der schweren Eingangstür stoppten die Männer. Balturis schritt durch sie hindurch und eilte zu seinem Meister um in zu informieren, dann kehrte er nach einer Weile zurück und bat Esteron in die Kapelle.

“ Meister Glycolus verlangt euch zu sprechen. Zeigt Ehrfurcht und er wird euch helfen.“
Aguteek trat durch die Flügeltür und zog Esteron hinter sich her.
Die Gruppe lief nicht mehr ganz so schnell, und trotzdem hallten ihre Schritte auf dem weißem Marmor der Kapelle.
Als sie den Mittelteil des Gotteshauses erreicht hatten, machten die Novizen einen Schlenker und steuerten den Ostflügel an. Hier standen nur Kruzifixe und schwere Kerzenständer, am Ende wartete eine kleine schwerbeschlagene schwarzen Holztür. Gottesbilder waren in das Holz eingebracht. Magier im Kampf gegen die Untoten, und über ihnen die Götter Innos, Adanos und Beliar in erhabender Pose. Esteron lächelte milde und fasziniert auf das edle Holz blickend, zuckte dann mit den Schultern, er würde dem Priester nichts sagen. Sie würden Lehna nicht finden.

Balturis öffnete die Tür unter einem lauten knarren, hinter ihr tat sich ein dunkler schmaler Gang frei.
“Geht. Meister Glycolus erwartet euch in seinem Zimmer“ Der Novize drückte Esteron bestimmend in den Gang und lies die Tür in seinem Rücken zufallen.

Mit ruhigem Gang, schritt der Wanderer fast gelassen, durch den schmalen Gang in die Richtung des Amtzimmers. Seine Schritte wurden von einem rotem kostbarem Läufer geschluckt, und es war nur das dumpfe auftreten zu spüren. Der Gang wurde von brennenden Fackeln gesäumt, und nach jedem fünften Schritt blickte ein Gesicht eines alten Feuermagiers, die auf den typischen Ölschinken der Zeit ihren Tribut zollten, auf den jungen Mann.
Der Orden, beziehungsweise die Untergruppe des Ordens, schien auf der Insel Gorthar schon lange bestand zu haben und aus ihm waren viele Männer hervorgegangen. Eines Tages würde Glycolus auch auf so einem Schinken enden.
Esteron grinste. Na wenn das alles war, wofür Glycolus lebte und Innos diente, um dann gemalt auf einem Bild sein Ende zu finden, dann sollte es so sein.

Der Wanderer erreichte das Audienzzimmer des derzeitigen Kastenführers und klopfte mit ruhiger Hand an die Tür.
“ Tretet ein mein Sohn. Und nehmt Platz.“, drang es von drinnen.
Esteron tat wie ihm geheißen wurde und trat mit zögerlichem Schritt in den Raum. Im Kamin prasselte ein Feuer, züngelte nach Nahrung. Glycolus drehte ihm den Rücken zu und stand am Fenster.
“ Ihr müsst mir sagen wo sich eure Freundin aufhält. Tut ihr es nicht seid ihr ein Narr. Sie wird töten. Sie ist besessen, und für jedes Opfer das sie tötet, werde ich euch mitverantwortlich machen“ sprach der Magus kalt.
Sie waren jetzt unter anderen Umständen zusammen gekommen.
“ Helft mir sie zu finden, und ich werde ihr helfen, den Dämonen loszuwerden.
21.06.2003, 20:46 #268
Skeleon
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Leon schnaufte und ächzte unter der Anstrengung und den Schmerzen in seiner linken Hüfte. Schließlich gab er auf und blieb stehen, stützte sich auf seine Oberschenkel und rang nach Luft.
Krieger wandte sich um und Lehna holte zu ihm auf.
"Ich ... bin zu langsam. Ich halte euch nur auf." presste der junge Dieb hervor.
Er nestelte in seinen Taschen herum und förderte ein Amulett an einer langen Eisenkette hervor, darauf war das Zeichen der Inquisition eingeritzt. Anders als das, welches Satura bei sich trug hatte es keine Markierung auf der Rückseite und war demnach nicht als Verurteilung gekennzeichnet.
Erst blickte Leon das Amulett, dann Krieger und zuletzt Lehna an. Vorsichtig gab er es ihr in die aufgehaltenen Hände und bedachte sie mit einem strengen Blick.
Verrate mich nicht. Verrate nicht Satura.
Dann blickte er wieder auf, wie in die Runde.
"Gebt Satura dieses Amulett, es ist das richtige. Ihr müsst sie einholen! Ich werde euch nachkommen, ich verlangsame euch nur unnötig aber ich finde die Spur schon allein. Also geht. Und bitte, findet sie schnell!"
Ein weiterer, prüfender Blick in Lehna's Augen. Es war nun an ihr, und Leon hoffte, dass das kein Fehler gewesen war.
Mit einem Schnaufen wandte er sich ab. Seine Finger suchten sich ihren Weg zu dem geschliffenen Erzbrocken und ein weiteres Mal schloss sich seine Faust darum. Dann ließ er sich auf einen Felsbrocken niedersinken.
"Ich brauche eine kleine Pause." grinste er schief und senkte den Kopf.
21.06.2003, 20:56 #269
Rango
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...Rango erwachte... er erwachte aus einem endlos schienendem Traum, der Ihn beinahe Zerissen hätte. Die Augen nach oben gerichtet; eine Holzdecke in seiner Sicht... "Wo bin ich?" fragte er sich und drehte sich auf die Seite, um aufzustehen.
Der Novize sah sich um, wärend er versuchte sich daran zu errinnern was geschähen war. "Eine Hohe Novizenrobe? Angroth?...Wo bist du?"
Mit leichten Schmerzen an Beinen und Händen erhob sich Rango langsam und ging auf die Tür zu um das Zimmer zu verlassen. Auf dem Flur kam er einem halb Nacken Mann entgegen, der ein Handtuch an seiner Schulter herunter baumeln ließ. Nun konnte sich Rango denken wo er war... "In einem Hotel!?...Was zum Teufel mache ich in einem Hotel? Ohh...moment mal... meine Rückenschmerzen sind weg!" Lag es an dem Bett in dem er geschlafen hatte? Oder was war der Grund das die Rückenschmerzen vom Krautrupfen verschwunden waren?
Als Rango das Hotel verließ, viel ihm wieder ein das er in Gorthar war... "Ohh... Ich muss doch trainieren! Wo ist Angroth denn schon wieder? Und warum schmerzt meine Brust so häftig? Das Bier in der Hafenkneipe kann doch keine Schmerzen verursachen..."
Er wusste nicht wo er seinen Lehrer suchen sollte; desshalb setzte er sich auf eine Bank, die Gegenüber des Hotels, an einem Brunnen stand, und hoffte, dass sein Lehrer ihn bald von selbst aufsuchen würde...
21.06.2003, 21:02 #270
X_Blade_X
Beiträge: 493

Die beiden hohen Söldner betraten die Taverne. Den Ort des Grauens, den Schauplatz eines Gemetzels, das von dem berüchtigten Killer veranstaltet worden war. Doch davon konnte man als Fremder ja nichts wissen. Einige heruntergekommene Figuren, womöglich Stammgäste, bevölkerten den Schuppen und erzählten wilde Geschichten von irgendwelchen Dämonen. Zombiebreaker und Blade setzten sich, unterliessen es, etwas zu bestellen und lauschten dem Geschwätz. Beim Hereinkommen waren sie gemustert worden, nun störte sich aber niemand ab ihrer Anwesenheit bzw. ihrer Neugier. Eigentlich waren diese Geschichten recht interessant, nicht mal unbedingt erfunden. Zombie spitzte die Ohren..."Und wenn ich es euch doch sage: Im Wald ganz in der Nähe wurden diese Kreaturen gesichtet! Ich würde es euch ja beweisen, wenn ich nur die Ausrüstung hätte, da raus zu gehen..."
Das reichte schon. Die volle Aufmerksamkeit der beiden schweren Kämpfer galt diesen Dämonen. Als ob die Tavernenbesucher ihnen irgend einen Dienst erwiesen hätten, nickten sie ihnen dankend zu, als sie sich erhoben. Dann gingen sie, ohne ein Wort zu verlieren, hinaus in die Dunkelheit.
In Gorthar hatte es nicht viele Strassenlaternen, die Beleuchtung war gerade genügend, um Hauptstrasse von Seitengassen zu unterscheiden. Die Lees sahen sich nicht gross um, es gab auch nicht viel zu sehen, ob bei Tages- oder Mondlicht. Eine recht öde Stadt, zumindest an der Oberfläche. Nach einem kurzen Marsch waren sie auch schon draussen. Das weite Land erwartete sie, ebenso die dunkle Nacht mit all ihren Gefahren. Mit gezückten Waffen strichen sie durch das Gelände auf den unheimlichen Wald zu, dessen Umrisse in der Ferne zu sehen waren.
21.06.2003, 21:13 #271
Lehna
Beiträge: 397

Lehna schloss ihre Hände um das amulett wie um ein Heiligtum - und in gewisser Weise war es das ja auch. Saturas Leben hing davon ab...
Sie betrachtete einen Moment lang Leon, der mit gesenktem Kopf auf dem Felsen saß und über irgend etwas nachzudenken schien, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Wenigstens gab er ihr noch eine Chance, das war auch nicht gerade alltäglich. Sie würde nicht versagen, sie durfte nicht versagen...
"Ich... danke dir für das Vertrauen.", murmelte sie leise. Sie war sich selbst nicht sicher, ob sie dieses Vertrauen überhaupt verdient hatte. Nun ja, sie vielleicht schon - aber sie war ja nicht allein...
Sie drehte sich langsam um und hängte sich die Kette mit dem Amulett um den Hals. Das Licht der untergehenden Sonne, das sich inzwischen mit dem blassen Schein des Mondes vermischte, spiegelte sich matt auf dem Anhänger.
Lehna stapfte in Richtung Wald, Krieger ging neben ihr. Fast verträumt nahm das Mädchen das amulett und betrachtete es etwas näher. In die glatte, sibrig glänzende Oberfläche war eine stilisierte Sonne geritzt, acht sich schlängelnde Strahlen gngen von ihr aus. In der Mitte der Sonnenscheibe prangte ein menschlicher Schädel. Das war also das Symbol der Inquisition...
Fast schon angewidert steckte sie das Amulett wieder in ihren Ausschnitt und beschleunigte ihre Schritte ein wenig. Sie mussten Satura finden, bevor sie den Inquisitoren in die Hände fiel - und ihr Vorsprung war gewaltig.
Aber Lehna durfte nicht versagen. Eine zweite Chance würde sie nicht erhalten...
21.06.2003, 21:23 #272
Heimdallr
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Im gorthanischen Wald
Als Satura aufbrechen wollte war ihm klar, dass sie sie begleiten würden. Zum jagen hatten sie noch genug Zeit, sie waren gerade erst wieder da und hatten so viel Zeit, also war es klar, dass sie mitgehen würden. Auch Prix war einverstanden und Ra, der würde sowieso mitgehen. Sie liefen ihr hinterher und das war gar nicht so einfach, denn Satura schien ein Ziel vor Augen zu haben.

Bald blieb sie abrupt stehen und der Gildenlose wunderte sich wieso. Doch das Geheimnis war bald gelüftet, denn schon bald erkannte er die Konturen eines Menschen. Bei näherem hinschauen erkannte er einen Mann und dann sah er sie auch. Die schwarze Rüstung. Den Mann kannte er doch, nur woher? Richtig, er war der Anführer der Gruppe zur Bergsiedlung und wo wollte er doch gleich hin? Zum Göttersitz, so sagte er zumindest. Aufmerksam wurde er angesehen, als ob der Mann seinen Gegenüber wieder in sein Gehirn aufnehmen würde. Nach einer einfach, kalten Begrüßung wandte er sich wieder von ihm ab und lenkte seine Blicke und Worte an Satura. Der Fürst lauschte seinen Worten aufmerksam. Als er fertig war redeten sie noch von den anderen Gesellen doch schon bald kam wieder leben in die Bude. Denn Satura machte Anstalten zum gehen und der Mann, den sie mit Frost angeredet hatte, schien mit ihr zu gehen. Also war er wieder dabei, er war gespannt in welches ominöse Gebiet oder zu welchen Gegnern das diesmal führen sollte. Letztes Mal war ja sehr interessant, um es auf den Punkt zu bringen. Hatte er noch ausreichend Pergament dabei? Er griff in seinen Beutel. Ja er hatte noch 2 leere Rollen, sobald sie an einen Verkaufsstand oder noch besser in eine Stadt kämen, sollte er mal neues kaufen. Mit seinem Kohlestift war die Ausrüstung perfekt, nun konnte ihn Frost hinbringen wo er wollte, er würde es festhalten, wenn es erwähnenswert war. Aber eigentlich war es Satura die führte.

Sie gingen eine Weile tiefer in den Wald herein und merkten, dass sie Sonne unterging. Die Helligkeit wurde aus dem schon so dinklen Wald gezogen und bald war es schon fast so dunkel, dass man nichts mehr sah. Ein letztes Stück vom Sonnenuntergang führte sie nun. Gerade als sie durch ein dichtes Strauchgebiet gingen blieb Prix stehen und gab ein leises Flüstern von sich. Ra und der Fürst blieben stehen, Satura blickte sich um und Frost, der nahm gar nichts wahr. Was ist denn? fragte Satura und schaute leicht genervt nach hinten. Der Jäger nahm das nun aber nicht wahr, sondern huschte in einen Strauch. Irgendetwas hatte er gefunden oder gehört und weil er ihm vertraute folgte er ihm. Der Rest blieb einfach nur stehen und der Fürst rechnete damit, dass sie ohne sie weitergehen würden. Doch nun war er sowieso hinter Prix her, was die Sache erleichterte. Nach wenigen Metern sah er ihn. Er lag in den Sträuchern. War er hingefallen? Ohne groß auf die Umgebung zu achten ging er zu ihm.

"Hey was ist los, warum liegst du hier rum?"
"Pssst, sei ruhig und leg dich hin."
"Was ist denn?"
"Da vorne. Siehst du. Zwei Scavenger."
"Hm, unser Abendessen."
"Ja genau, nur sollte man die Viecher nicht erschrecken. Anpirschen muss man sich, dass hab ich dir doch schonmal gesagt."
"Ok, wie letztes Mal?"
"Von mir aus, aber sei vorsichtig."
"Sicher, was sonst?"


Leise lag er nun auch auf dem Boden und machte sich auf, auf die andere Seite zu kriechen. War gar nicht so einfach aber er schaffte es. Nun lag er genau in der richtigen Position. Er schaute, stand auf und rannte schnell zu einem Baum, um sich dahinter zu verstecken. Dann gab er dem wartenden Bogenschützen, besser gesagt Heckenschützen, ein Zeichen. Wartend zog er seine Dolche, sie sollten ein zweites Mal eingesetzt werden, aber diesmal war er der Jäger. Ein Zischen, ein Pfeil und der erste Scavenger lag am Boden. Das war genau das Zeichen, den durch die Verwirrung musste er sich nichtmal an den anderen anschleichen. Ein Stich, ein Krähen, ein zweiter Stich, ein Röcheln und schon war auch Problem zwei erledigt. Ihr Abendessen war gesichert. Jetzt aber schnell, sonst sind die anderen weg Sie nahmen schnell die beiden Vögel und liefen zurück zur Gruppe. Das mit dem Laufen konnte man auch als Gehen bezeichnen, so langsam waren sie mit dem Gewicht. Doch eine Überraschung erwartete sie. Die Drei standen noch immer da und was das tolle war, Ra lebte noch. Hätte er Satura gar nicht zugetraut, aber das zeigte nur, dass er Recht hatte. Wütend schaute Satura zu ihm und fragte erbost, was sie denn getrieben hätten. Doch die Frage war irgendwie blöd, denn zwei Scavenger waren nicht so leicht zu übersehen. Nun, ich vermute ihr habt Hunger, nicht wahr? Mit einem Grinsen deutete er auf seinen Rücken und schaute dann wieder ernsthaft hinüber. Und was jetzt, sollen wir weiter oder bleiben wir hier? Er rief Ra zu sich und deutete ihm schonmal an, dass er was zu tun bekommt, wenn die Gruppe weiterziehen wollte und das wollte sie wohl.
21.06.2003, 21:28 #273
Engardo
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Oh wie Dunkel war doch nur die Nacht hier drausen. Und wie schwach das Licht. Nur mit viel Fantasie konnte man die eigene Hand vor seinen eigenen AUgen sehen.Zombiebreaker war es hier drausen nicht geheuer. Schon die Stadt machte einen mysteriösen Eindruck. Doch das hier drausen war schon fast unterdrückend...
Blade und Zombiebreaker mussten sich schon wahrlich ihre Waffen mit der HAnd umfassen um von der NAcht nicht erschlagen zu werden.
JEder Schritt könnte der letzte sein hier drausen. Und das wusste sowohl Zombie als auch Blade...
Der Wald,endlich! Endlich waren sie an ihrem Ziel angekommen. Der ganze Marsch hatte sich wahrlich in die Länge gezogen. Aber villeicht kam es den beiden Lee-Anhängern auch nur so vor.
Der Wald hatte irgendwie ein schützende Eigenschaft. Auch wenn hier die meisten Gefahren lauerten...
Ein leichtes stöhnen riss die zwei aus ihrem Ultimatum.
"Was war das?"flüsterte Blade zu Zombiebreaker.
"Wenn ich es wüsste,würde ich es dir sagen"
...
Das GEräusch kam immer näher. Zombiebreaker und Blade waren auf alles gefasst...
Doch auf einmal war Der Umriss einer menschlichen Gestalt in der Dunkelheit zu erkennen.
"Ein Zombie?" sprach Blade zu Zombiebreaker,der nun warhhaftig ein grinsen nicht mmehr unterdrücken konnte.
"Wahrscheinlich,"gab Zombiebreaker zurück und rief zu der geheimnissvollen Gestalt in die Nacht hinein.
"Hallo?..."

Zu mehr hat es bei all dieser Anspannung nicht gerreicht.
21.06.2003, 21:39 #274
Angroth
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Die drei hatten sich also aufgemacht um einige Trainingsobjekte aufzusuchen. Während sie noch umherliefen, immer am Fluss orientiert, immer weiter in das Herz Gorthars, beobachteten sie die Einöde der Landschaft aufmerksam. Im fernen Süden waren dickere, bedrohlichere, schwärzere Wolken die an einigen Stellen glühend Rot aufbrachen und sich in feurigen Regen ergossen, ganz so als täte sich das Tor zu Beliars Höllenreich auf. Die Rauchsäulen die aus der Ebene leckten wirkten wie die Pfeiler die die Nacht stützten, ihre Stärke ernährte das Schwarz. Grollen und Donnern war sehr schwach zu hören, mehr zu spüren; es war so still das die Eruptionen bis hierher, drei Tagesmärsche entfernt, drangen.

Ihre Wanderung führte fort, und das Staunen über das unnatürliche Schauspiel der Dämonenwelt liess sie unaufmerksam werden. Ehe sie sich´s versahen wurden sie von einer Gruppe Wilder angegriffen die vom Flussufer her aufsprangen und Speerbewehrt laut brüllend näher kamen. Geistesgegenwärtig zogen alle drei Kämpfer die Waffen und machten sich für einen Angriff bereit. Angroth sprach zu ihnen beruhigend, sich selbst sicher das dies hier kaum eine Gefahr sein dürfte: "Bleibt ruhig und lasst euch von der Konzentration leiten, unterdrückt Gefühle, ihr seid in einem Kampf und das ist der Feind. Mehr müsst ihr nicht wissen, es ist nur ein Feind!" Dann erreichten die Wilden ihre kleine Formation.
21.06.2003, 21:43 #275
Skeleon
Beiträge: 793

Ächzend hatte sich der junge Dieb erhoben und wollte gerade losmarschieren, als ihn ein Ruf herumfahren ließ.
"Hallo?..."
Scharrend zog Leon sein Langschwert aus der ledernen Scheide. Auch im Dunkel des Waldes schimmerte es noch matt.
"Äh ... hallo." antwortete Leon etwas irritiert. Wahrscheinlich Banditen. Aber die sollten nur kommen, erstens war er Kollege und zweitens sowieso völlig blank.
"Wer ist da?" rief die Stimme noch.
Jetzt erst erkannte Leon zwei Gestalten auf sich zukommen.
"Und wer kommt da?" rief er zurück und unterdrückte ein Grinsen.
Schließlich kamen die Männer nahe genug heran. Sie trugen Rüstungen, wie er sie auf dem Hof Onar's gesehen hatte. Söldner oder sowas ähnliches.
"Seid ihr vom Hof?" zischte der Junge.
Eine der Gestalt nickte undeutlich im Dunkel und schob ein "Ja" hinterher.
Leon fiel ein Stein vom Herzen.
"Ich bin Leon, ein Wegelagerer, auch vom Hof."
"Wegelagerer?" fragte eine der Gestalten skeptisch und musterte ihn von oben bis unten.
"Ich war nur zu faul mir eine andere Rüstung zu kaufen." bemerkte der Junge.
"Wir sind der hohe Söldner Zombiebreaker und ich Veteran Blade. Was treibst du hier, mitten im Wald und allein?"
Der Junge ächzte und hielt sich die verletzte Hüfte, humpelte zu dem Felsblock zurück und ließ sich fallen.
"Das ist eine längere Geschichte und eigentlich bin ich in Eile ..."
"Wir haben Zeit." antwortete Zombiebreaker aufmunternd.
Notgedrungen begann der Junge zu erzählen.
Was es mit der Inquisition auf sich hatte, warum sie hier war - hier fiel Blade wegen der Dämonen ein, von denen Leon gleich darauf auch erzählte. Bei diesem Bericht glommen die Augen der Lee-Anhänger regelrecht auf.
Er schnitt auch die Sache wegen Satura und ihrem falschen Amulett an - und dass er deswegen eigentlich in Eile war, wegen seiner Verletzung aber die anderen vorausschicken hatte müssen und so weiter und sofort.
Irgendwie schien sie der Teil mit der Inquisition und den Dämonen mehr interessiert zu haben, aber abgeneigt waren sie dieser Geschichte auch nicht ...
"Ich könnte Hilfe gebrauchen." grinste Leon schließlich etwas zögerlich und blickte sie fragend an.
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