World of Gothic Archiv
> Rollenspiel [GM] Fluch der Vergangenheit |
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27.08.2003, 10:38 | #126 | ||||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha zog die Stirn kraus. Was sie da gehört hatte verwirrte sie. Doooom war an den Templer herangetreten und hatte einen Zettel hervorgeholt, den er auch sogleich vorlas. Sie konnte jedes seiner Worte verstehen, schließlich stand sie nicht weit entfernt. Doch die Zeilen brachten nicht etwa eine Lösung ihrer Verwirrung, sie steigerten jene nur noch weiter. Ein paar Verse, ohne Reim und Sinn scheinbar, und doch mussten sie einen Hinweis geben. Die einzige Verbindung, die Samantha im Moment sah, war das Grün und der Zweig in Angroths Händen. Die hohe Templerin schaute den Baal und den Templer neugierig an. Verstanden sie, was die Verse bedeuteten? Oder waren sie genauso unwissend wie sie. Ein Geräusch lenkte sie ab. Sie drehte den immer noch zerzausten Kopf und erblickte die beiden Schwarzmagier, welche sich seit dem Sturm aus dem Staub gemacht hatten. Hatten sie etwa was damit zutun? Samanthas Mißtrauen gegen die schwarze Riege wuchs. Doch es konnte nicht sein, sie hatten sich schließlich selbst retten müssen mit den beschworenen Golems. Aber beim Schläfer, das konnte auch alles nur eine Ablenkung sein. Waren sie nun mit dem Dämon im Bunde oder nicht? Eine interessante Vorstellung, aber es würde erklären warum diese dunkle Macht wußte wo sie waren und wie man sie angreifen konnte. Heilung hatte sie nicht unbedingt nötig, wegen des schmerzenden Kopfes würde sie sich entweder an einen Baal wenden oder warten bis es von selbst verging. Niemals würde sie sich freiwillig in die Hände eines Schwarzmagiers begeben. Samantha hob ihren Blick zum Himmel, den Wolken bedeckten. Schläfer, zeige uns den rechten Weg und führe uns sicher an unser Ziel! Ein Donner grollte über das Land und dann ließ sich zwischternd eine Taube vor Samantha auf der Erde nieder. Nanu? Eine Taube mitten in dieser Einöde? Irritiert musterte die hohe Templerin das Tier. Sollte das etwa ein Zeichen des Schläfers sein? Gedankenverloren strich sie sich das Haar glatt und trat dann neben Angroth und Doooom, während ihr das gurrende Viech treuseelig nachtapste und schon böse vom Hörnchen beäugt wurde. "Spürt ihr auch diesen Wind?", fragte sie verwundert. Irgendwas tat sich da. Plötzlich fielen ihr die letzten Zeilen der Verse wieder ein. Der Mann in Lumpen kommt.. Wer konnte damit gemeint sein? Noch so ein komischer Kauz wie der verschollene Kapitän? Wie ein Blitz traf es sie. er ist euch bekannt.. Sollte etwa...? Suchend schaute sie herum, um irgendein Anzeichen für die Richtigkeit ihrer Vermutungen zu finden. |
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27.08.2003, 15:50 | #127 | ||||||||||||
Greis Beiträge: 27 |
Kühler Wind kam auf und wehte den staubigen verdörrten Boden der Ebene ziellos auf. Die Finger des alten Mannes umschlossen den Wanderstab und seine Augen bahnten sich den Weg durch die verknöcherten Äste des dichten Busches, hinter dem sich der Greis verborgen hielt. Samantha hatte es gelöst, scheinbar ohne es selbst zu wissen. Es wurde Zeit. Der Greis pfiff kurz lautlos mit seinen Lippen in den Wind und die weißbraune Taube erhob sich gurrend in die Lüfte um in die Richtung von dem Greis zu fliegen und sich auf seiner Schulter nieder zu lassen. „Da bist du ja meine kleine.“ Sanft hob umschlossen die Finger seiner rechten Hand den zerbrechlich zarten Körper des kleinen Geschöpfs, kraulend bewegten sich die alten verknöcherten Finger an dem weichen Flaum der sich an ihrem Hals befand. „Ihr habt es also geschafft. Und ich bin froh das es euch gut ergangen ist.“ Wärmend erklang die Stimme aus dem Busch. Er hatte nichts anderes erwartet. Angroth und seine Gefährten blickten auf, nicht erschrocken aber doch fragend. „Ihr könnt stolz auf euch sein. Du kannst stolz auf dich sein, Samantha.“ Zwinkernd trat der Greis hinter seinem vermeintlichem Versteck hervor, trat einen Schritt auf die Templerin und ihr Hörnchen zu und drückte ihr sanft aber bestimmend die Taube in die zarte Hand, ehe er sich an Angroth wandte. „Ihr seid gut voran gekommen, mein junger Freund. Schätze dich glücklich solche Gefährten zu haben. Doch du....- wir sind unserem Ziel noch nicht nahe genug. Folgt mir denn ich werde euch über die verborgenen Pfade führen. Der Greis nickte den Gefährten lächelnd zu und drehte sich dann langsam herum, um den Anfang der Truppe einzunehmen. „Worauf wartete ihr, die Zeit drängt? Unser Ziel ist der Gletscher, keine Scheu meine Freunde.“ Der Greis grinste innerlich |
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27.08.2003, 16:11 | #128 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate hatte sich am rand der gruppe hingesetzt und ihre hand dem hörnchen entgegegestreckt. das kleine tier hatte sein fell gesträubt, als wolle es so aussehen, wie ein wolf. "komm doch, du kleines wesen. ich tu dir sicher nichts. ich hab auch ein haustier! einen kleinen tausendfüßler. das ist eine erbschaft von einem bösen freund. der ist jedenfalls auch ganz putzig. soll ich dich mal zu ihm mitnehmen?" das hörchnchen hatte sich einige hoppler genähert und langsam senkte sich sein gesträubtes fell. "bist du verletzt? auf jeden fall hast du doch hunger, oder? sieh mal, ich hab was." meditate holte aus ihrem dunklen umhang etwas von dem gedörrten fruchtschnitten, die das drachenmaul immer für sie herstellte, wenn sie in den landen unterwegs war. "komm nur, mein kleines, ich kann auch mal nachsehn, ob di verletzt bist." das hörnchen hielt sein näschen in den wind und beguckte die fremde frau misstrauisch. aber der hunger war größer. mit einem satz sprang es meditate auf die hand, griff die fruchtschnitte und war mit dem nächsten satz schon wieder in sicherer entfernung. dort knabberte es an der schnitte, nicht ohne diese frau im schwarzen umhang misstrauisch aus den augenwinkeln zu beobachten. könnte immerhin sein, dass die von dem leckeren zeug was abhaben wollte oder noch schlimmer...es wiederhaben wollte! als das hörnchen alles verputzt hatte hoppelte es scheinbar ganz uninteressiert wieder in die nähe der frau. konnte immerhin sien, dass die noch mehr so leckere sachen hatte. |
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27.08.2003, 16:34 | #129 | ||||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha hatte den Auftritt des Alten starr über sich ergehen lassen. Ihre Augen waren geweitet, der Blick als hätte sie einen Geist vor sich. Auch wenn sie nach ihm Ausschau gehalten hatte war sie umso erschrockener, als er nun tatsächlich vor ihren Augen auftauchte. Er musste wirklich ein Geist sein. Wie sonst war er vom Schiff hierher gekommen, nachdem er wie vom Erdboden verschluckt war? Ein eigenartiger Mensch, unheimlich. Und dennoch schien er ihnen helfen zu wollen. Dennoch blieb ihr Mißtrauen bestehen, auch wenn die anderen Zutrauen gefaßt zu haben schienen. Wortlos blickte Samantha auf die Taube in ihrer Hand, welche gurrend an ihrem Daumen herumpickte und dann aus dunklen Äuglein zu ihr hochblickte. Schnell richtete sich der Blick der hohen Templerin wieder zu dem Greis. Sie hatte leicht zusammengezuckt, als sie die Berührung spürte. Er war also doch kein Geist. Aber was dann? Aus den Augenwinkeln sah sie etwas herumhoppeln. Sie drehte den Kopf. Da hüpfte das Hörnchen doch tatsächlich in die Arme dieser Schwarzmagiern! Der Blick der mißtrauischen Sumpflerin verfinsterte sich. So ein Verräter. Für Essen tat es wohl alles. Eifersüchtig starrte sie das Hörnchen an und versuchte sich dann wieder auf den Alten zu konzentrieren. So ein dämliches Viech. Bestechlich wie nur was. Mit sowas konnte man doch nicht zusammenarbeiten. Die Templerin brodelte wortlos vor sich hin. Das Hörnchen hüpfte unterdessen freudig um die dunkle Frau herum. Hatte sie noch mehr Früchte bei sich? Oder holte sie etwa den Tausendfüßler hervor, der ihm versprochen worden war? Ein leckerer Happen bestimmt. Das Hörnchen hüpfte schon ganz aufgeregt auf der Stelle herum. |
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27.08.2003, 16:51 | #130 | ||||||||||||
doooom Beiträge: 6.173 |
Dieser Ort war wirklich seltsam. Zuerst dieser wandelnde Steinhaufen, der sich ihnen in den Weg stellte, dann ein Wirbelsturm, der die Gruppe durch die Luft schleuderte und nun tauchte auch noch dieser alte Kerl, den Doooom schon auf dem Schiff gesehen hatte ihr auf, als hätte man ihn hier herbestellt. Oder hatte er etwa hier auf sie gewartet? Der Baal wusste es nicht und konnte sich auch keinen Reim auf diesen alten Greis machen, der sofort das Wort ergriffen hatte. Die meisten der Sachen, die er dabei von sich gab interessierten Doooom nicht wirklich, einzig das Wort Gletscher, erregte, als es seine Ohren erreichte, Aufmerksamkeit bei ihm. Wollten sie jetzt wirklich in den Gletscher gehen? Na das konnte ja heiter werden, denn dieses Gebirge war nicht gerade ungefährlich, dass hatte er bei seinem ersten und bisher einzigen Besuch dort gelernt. Denn auf Echsen, Drachen und solch einen seltsamen Nebel hatte der junge Baal nun wahrlich keine Lust. Doch zunächst einmal wollte er sich um andere Belange kümmern, genauer gesagt um seinen linken Arm, der noch immer eine Schmerzhafte Wunde durch den Sturz hatte. Da kam ihm das Angebot von meditate gerade recht, die sich lauthals nach verletzten erkundigt hatte. Mit wenigen Schritten ging er zu der Schwarzmagierin hinüber und lies Angroth und Samantha mit diesem Alten alleine, sollten sie ihn doch weiter ausfragen. Meditate hatte sich scheinbar kurz des kleinen, pelzigen Tierchens angenommen, das man mit einer merkwürdigen Regelmäßigkeit auf den Schultern der Templerin sehen konnte, höchstwahrscheinlich gehörte ihr dieses niedliche Fellknäul. Trotz dem selbiges noch immer um meditate herumhoppelte schritt der junge Baal endgültig an die Magierin heran, die er schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen hatte. “Hallo, meditate“ waren die ersten Worte die seinen Mund verließen “Ich hab mir bei diesem Aufprall vorhin meinen Arm verletzt, vielleicht ist er sogar gebrochen. Da bin ich mir nicht sicher, ich bin ja kein Heiler. Auf jeden Fall sieht er nicht gerade gut aus und da du ja selbst gefragt hast ob es etwas zu heilen gibt, dachte ich mir du könntest dir den Arm eventuell mal ansehen.“ |
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27.08.2003, 17:28 | #131 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate lächelte das hörnchen an. sie hatte es vorsichtig gestreichelt und die wunde am kopf beiläufig geheilt. bisher wusste sie gar nicht, dass sie ihre heilkunst auch bei tieren anwenden konnte. war wirklich eine gute erfahrung. "komm nur doooom, selbstverständlich kann ich das heilen, das ist ja was anderes als diese lungenseuche, die dich damals fest im griff hatte." meditate befühlte den arm und hatte die stelle schnell ertastet, an der die beiden knochenenden sich schmerzhaft aneinander rieben. "wart einen moment." sie sah dem verletzten in die augen und als doooom einen verschleiertem blick bekam, richtete die heilerin die wunde und als doooom wieder zu sich kam, trug er schon einen verband mit einer heilenden paste darunter. "das wars schon. schone den arm ein bisschen und dann merkst du in drei tagen nichts mehr." die magierin erhob sich und trat entschlossen auf die gruppe zu, die sich um den alten mann gebildet hatte. "du hast eine botschaft für uns, alter mann? du kommst aus dem gletscher? ich kenne eine bewohnerin des eisigen riesen. ich nehme an, du wirst sie auch kennen. erzähle." |
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27.08.2003, 20:19 | #132 | ||||||||||||
Greis Beiträge: 27 |
Langsam schritt der Alte in Begleitung der Frau voran, spürte die Blicke der Gruppe auf sich ruhen. Nur zögerlich war der Trott aus Männern und Frauen in Bewegung gekommen, scheinbar war ihr Kampfeswillen doch nicht so drängend wie er es vermutet hatte. Zwingen konnte und wollte er sie zu nichts, es lag nicht in seiner Hand das Schicksal der Reisenden zu lenken; nein, es lag nicht in seiner Hand. Dennoch bemerkte er, wie der Templer, der diese Gruppe auch ausgehoben zu haben schien, sich auch als erster aufgemacht hatte, ihm zu folgen. Einige weitere fassten sich daraufhin ein Herz, und nach und nach ward die Kolonne auf dem Weg zu den eisigen Monstren, den Gletschern. Der Greis umfasste seinen Wanderstab mit beiden Händen, während er mäßigen Schrittes voranging. Er spürte Fragen in den Geistern der Helden, Fragen über Ziel und Weg ihrer von dem Alten angeführten Reise. Er spürte ebenfalls, dass die Frau, welche sich in Magie und Heilung verstand, den meisten Mut aufbrachte um die Fragen die ihnen unter den Nägeln brannten auch zu stellen. Ein weises Lächeln voller wärme und zuversicht schenkte er der dunklen Dame, als sie gerade zu ihm aufgeschlossen hatte. Hin und wieder donnerte und grollte es aus den hochgelegenen magisch durchsetzten Wolken, als die Wissbegierige ihre Fragen stellte. Heiser lachend beantwortete er sie: "Ich bin nicht Bote noch Gesandter, auch nicht Sender irgendeiner Nachricht oder eines Dings. Wenn ihr so wollt, seid ihr die Boten, denn ihr bringt die lang ausstehende Gerechtigkeit über jene die sie schon lange hätten erfahren müssen. Allen voran der, der euch am leichtesten zu widerstehen vermag. Und nein, ich komme nicht aus dem Gletscher. Lange Reise liegt hinter mir, doch davon möchte ich genauso wenig erzählen wie von den Bewohnern der kalten Berge. Ich kenne viele von ihnen, vielleicht sogar alle, und es wird besser sein, wenn ich sie hier nicht erwähne. Sie würden mir zürnen, und ich setze nicht gerne Bekanntschaften aufs Spiel. Doch erzählt ihr mir doch, wen ihr meint. Es ist immer schön, Lebewesen aus verschiedenen Ansichten zu betrachten, und deine interessiert mich auch sehr ... Meditate. So ist doch dein Name, nicht wahr?" Sein freundliches Lächeln wurde breiter, seine dunklen Augen begannen vor kindlichem Frohsinn zu leuchten. |
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27.08.2003, 23:05 | #133 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"ich kenne den gletscher, ich kenne den göttersitz und ich kenne seinen wächter, den gletscherdrachen. es ist kalt und prächtig. und ... meditate sah den alten misstrauisch an. von den sithi und ihrem eisgarten würde sie lieber nichts erzählen. der alte wirkte harmlos und freundlich, aber wenn er ein feind war, dann konnte das alles harmlos sein. und dieser shark drängte sich immer dichter, als hätte er angst, eine äußerung zu verpassen. es zuckte der magierin mächtig in den fingern. ein eisgolem würde den wicht im nu zerquetschen, diesen mörder. |
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28.08.2003, 00:40 | #134 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Immer wieder warf der Schwarzmagier verärgert einen Blick auf die Frau vor ihm, die als eine der mächtigsten in den Reihen der Diener des dunklen Gottes bekannt war. Von ihr strahlte ein Misstrauen gegen den Lehrmeister, beinahe würde er es als Hass bezeichnen. Ob ein kleiner Beigeschmack an Furcht dabei war, wusste er nicht, doch möglich schien es zu sein. Sie hatte etwas herausgefunden, oder wusste etwas, dass ihn schlecht machte, doch shark kam nicht auf diese eine Sache, die anscheinend so wichtig war. Hartnäckig wollte sich dieser Gedanke oben halten doch shark zog ihn kraftvoll nach unten und richtete seine Konzentration wieder auf das Geschehen. Der Alte er war wieder hier und shark fühlte sich beinahe geborgen, diese Ausstrahlung, sie schien ihn beinahe in sich gefangen zu nehmen, ohne aber seine sinne zu vernebeln oder ihn dessen zu berauben, im gegenteil fühlte er sich bestärkt und wieder kräftiger dem Dämonen entgegen zu treten. Hin und wieder traf shark ein Blick des Greises. Kraft war darin zu finden, gleichwegs wie Erfahrung und Weisheit. Anscheinend hatte auch er eine offene Rechnung mit Daschnavar und er half ihnen um sich selbst zu helfen, doch war shark jede hilfe recht und er begrüßte sie sogar sehr. Der Tag neigte sich bereits wieder zum Ende, sie würden hier ihr nachtlager aufstellen, ein langer Weg war noch vor ihnen, und wie der Tonfall des Alten verraten hatte auch ein sehr anstrengender und einer, der ihnen viel abverlangen würde. shark schlief bald ein, er war müde und erschöpft und sein Körper sehnte sich nacht Kraft. |
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29.08.2003, 01:26 | #135 | ||||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Immer näher kamen sie dem eisigen Gletscher. Das Wetter war bereits leicht umgeschwungen, der Wind wurde kälter. Samantha fröstelte es, obwohl ihre Rüstung eigentlich einen guten Schutz bot. Wenn sie wirklich dort in die kalte Region vordringen mussten, dann würde der Anstieg hart werden. Keiner von ihnen schien für ein solches Abenteuer ausgestattet zu sein. Doch vielleicht hatte der Greis wieder eine Lösung? Ihr Blick hafteten auf der gekrümmten Gestalt. Der Gehstock, sein ständiger Begleiter, klackte mit jedem Schritt auf den Boden. Würde er den Anstieg überhaupt überstehen? So gebrechlich, wie er ihr erschien, war das kaum vorstellbar. Doch er hatte es selbst aus dem Schiff geschafft, wußte der Schläfer wie auch immer er das angestellt hatte. Samantha hasste ungeklärte Rätsel. Hinter dieses würde sie auch noch kommen. Das schwor sie sich. Ein letzter scharfer Blick traf den Alten, der ihre Augen auf sich mit Sicherheit spüren konnte. Er lächelte so wissend, ohne zu ihr herüberzuschaun. Verdammt woher nahm er nur sein Wissen? Samantha drehte ärgerlich wieder den Kopf weg und vernahm ein beängstigend nahes Gurren an ihrem linken Ohr. Vorsichtig lugte sie herum und sah sich Auge in Auge mit der dicken Taube. Na wunderbar. Noch ein Viech am Hals. Große Chancen hatte der Vogel jedoch nicht, auf ihrer rechten Schulter hockte nämlich schon das Hörnchen und bleckte knirschend die Zähnchen. Und ihr Kopf mittendrin. Das konnte ein heiterer Anstieg werden. Samantha versuchte das Gurren links und das Knurren rechts zu ignorieren und sich auf die Landschaft zu konzentrieren. Leider gab es dort nicht viel zu sehen, höchstens das imposante Gletschermassiv, welches nun nach und nach zum Vorschein kam. |
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29.08.2003, 21:38 | #136 | ||||||||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Das Gelände, durch das sich die Gruppe bewegte, wurde zunehmend schwieriger, und bald waren Tomekks Schmerzen unerträglich. Seine Ehre als Baal der Bruderschaft verbot es ihm, die Hilfe einer Priesterin Beliars anzunehmen, und doch wußte er, dass er es bald nicht mehr schaffen würde, mit den anderen Schritt zu halten. Was sollte er nur tun? Der Baal verzog das Gesicht, als ein Blitz des Schmerzes von seinem linken Bein aus durch seinen gesamten Körper fuhr, und ließ sich ächzend zu Boden sinken. Wieso beherrschte er nicht selbst die Gabe, Wunden zu heilen? Er würde dieses Defizit ausgleichen, falls er jemals lebend in den Sumpf zurückkehrte. Unter großer Kraftanstrengung stemmte Tomekk sich wieder nach oben und folgte der Gruppe weiter durch das zerklüftete Land. Wieso hatten es die Menschen vor Gorthar nur all die Jahre versäumt, hier einen ordentlichen Weg anzulegen? Langsam fiel er weiter zurück und war bald das Schlußlicht der Gruppe. Niemand sah nun, wie er mit sich kämpfte, um weiterzugehen und nicht einfach umzufallen. Doch der Abstand wurde immer größer. |
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29.08.2003, 22:31 | #137 | ||||||||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Die Gruppe lief in Richtung der Felsen, wahrscheinlich in den Süden. Das Auftauchen des Greises hätte den Templer normalerweise verwundern müssen, doch es war, als hatte er das Wesen des Mannes gespürt. Immer noch durcheinander, vor allem ob der komischen Zeilen des Gedichts, vorgetragen von dem Baal, machten ihn ganz wirr im Kopf. Still lief er im Pulk der Wanderung, ließ sich von den Gefährten treiben und achtete auf nichts, sah nur abwesend zu Boden. Das glitzern des Berges im Mondschein interessierte ihn nicht, auch der Zweig in seiner Hand verlor an Bedeutung. Seine Gedanken galten ihr, die sie hohe Templerin war. Ein netter Mensch, zweifelsohne. Angroth rang mit sich, ob er sie nicht ansprechen sollte, mit ihr über seine Gedanken zu reden, ihr sein Herz offen zu legen. Er wusste nicht, ob er es tun sollte, und zögerlich näherte er sich ihr von hinten, in Gedanken stupste er sie bereits an ihre Schulter, begann ein Gespräch mit ihr. Ein wenig verzweifelt sah er sich nun doch um, sein Blick leicht verschleiert. Ein Schatten hinkte hinter ihnen her, hochgewachsen von der Gestalt, und irgendwie mehr einen Hilflosen denn einen Bedrohlichen Eindruck erweckend. Eine willkommene Abwechselung, das brachte ihn auf andere Gedanken. So ließ er sich zurückfallen um zu erkennen wer ihnen denn da mit immer wachsendem Abstand folgte. Es war der Baal Tomekk! Sein Bein sah nicht gut aus, ein wenig Blutverschmiert und ... nicht normal. Überrascht hielt er den Gebeugten an, warf einen Blick auf die langsam einen steinern Pfad hochwandernden; ihr Weg würde noch lang diesem Pfad folgen. "Kann ich euch helfen? Euch stützen vielleicht? Besser wäre es, allemals besser als wenn ihr die Gruppe verlöret!" Er wartete keine Antwort ab, warf einen Arm des Verletzten um seinen Nacken und stützte seinen Gang. Schleppend holten sie langsam wieder auf. |
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29.08.2003, 23:19 | #138 | ||||||||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk nahm die Hilfe seines Freundes widerwillig hin. Er hatte ja Recht, wenn er keine Hilfe bekam, wäre die Gruppe innerhalb weniger Minuten aus seinem Blickfeld entschwunden. Bald hatten sie den hinteren Teil der Gruppe wieder erreicht und konnten ein etwas langsameres Tempo anschlagen. Tomekks Bein brannte wie Feuer. "Ich könnte mich mit einer Handbewegung ins Pyramidental zurückteleportieren. Dort wäre meine Wunde schnell versorgt", dachte sich der Baal, doch er wollte seinem Freund helfen und ihn nicht im Stich lassen, bevor der eigentliche Teil ihrer Expedition überhaupt erst begonnen hatte. Wahrscheinlich würde er sich wirklich dazu herablassen müßen und diese Dienerin Beliars um ihre Hilfe bitten. Wirklich glücklich war er bei diesem Gedanken nicht, aber was konnte er sonst schon tun? Obwohl er sich als einzigster hatte Abfangen können, als er aus dem Sturm geschleudert worden war, hatte er scheinbar die schlimmste Verletzung davon getragen. Manchmal konnte der Baal fast an seinem unfassbaren Glück verzweifeln. Tomekk biss die Zähne zusammen, als wieder eine Welle des Schmerzes über ihm zusammenschlug, und konzentrierte sich von da an voll darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. |
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30.08.2003, 21:10 | #139 | ||||||||||||
Greis Beiträge: 27 |
Das Lächeln versiegte langsam auf den Lippen des Alten. Sein Blick warf Zweifel auf und die alten weisen Augen huschten von einer Stelle zur andren. Wind huschte um die verschiedenen Gesteine und bließ den Wanderen ins Gesicht. Als sich der Greis herumdrehte schien die gute Launen wie weggeblasen. Unbewusst fuhr er sich über die trockenen Lippen, suchte Blickkontakt zu dem Anführer der Expedition und sagte mit etwas dünner Stimme. "Dass er uns hier findet hätte ich nie gedacht, doch seine Macht scheint größer geworden sein seit..." Des Greis' Stimme find plötzlich an zu wanken und eine einzelne Schweißperle, vermutlich aus Angst, war auf seiner Stirn zu sehen. Pfeifend gab sich noch einmal der Wind zu erkennen, ehe er aufhörte zu blasen und verstummte. "Einmal noch muss ich euch verlassen, ich kann euch damit jetzt nicht helfen. Wir werden und müssen uns wiedersehen." Ein letztes mal warf der weise alte Mann ein lächeln zu den anderen hinüber und füllte es mit soviel Mut und Hoffnung wie er noch aufbringen konnte. Dann verschwand er wieder in den weiten des Raumes wo ihn lange kalte und furchtbare Gedanken erwarteten. Noch bevor der Wind wieder einsetzte konnte man noch ein "Viel Glück" hören, dass dem Greis entflüchtet war. Nicht seine Kämpfe waren es, die gefochten werden mussten, so konnte er nur hoffen. Der Gletscher war bereits nahe, die Kälte schien fast spürbar. Die verdutzte Stille der Gruppe wurde jäh gestört, als grauenerregende Schreie ertönten und grimmiges Jammern von den Felswänden widerhallte, hundertfach vervielfältigt und den Mut des größten Recken zu erschüttern imstande. Der Greis war fort, doch was trat an seine Stelle? Etwas kam näher, ganz offensichtlich lauerte ihnen da jemand auf! Die Schreckensszenerie erlosch; wieder Stille. Dann ein einzelner, heller Schrei! Dunkle Schatten suchten ihren Weg zu den Gefährten herab. |
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30.08.2003, 22:13 | #140 | ||||||||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Was auch immer nun wieder los war, es schien keinesfalls gut zu sein. Mit dem Baal im Schlepp zog er mit freier Hand seine Erzklinge, die sanft im Dunkel sirrte und glänzte. Tomekk für seinen Teil schien durch seine Wunde stark geschwächt und einigermaßen Abwesend, und der wachsame Blick des Templers galt nun auch mehr der Umgebung, seine wahrnehmung war auf das unsichtbare fixiert, die Bedrohung die sich ihnen zu nähern begann. Was lag am nächsten, was würde ein Dämon, ein mächtiger Dämon seinen Feinden schicken? Lautlose Wesen mussten es sein, und sie glitten nur so dahin, ihre Schatten stockten nicht einmal auf dem unwegsamen Gelände. Was für Wesen näherten sich ihnen? Das Heulen kehrte wieder ein, schauerlich greuliches Heulen von Kreaturen die ihr Werk des Schreckens genießen mochten. Nach und nach bereitete sich die immer noch verwirrte Gruppe auf einen Kampf am Abgrund vor, in der Nähe des Eisriesen. Vielleicht war der Weg hinein garnicht mehr so weit? Konnte es sein? Sollten sie versuchen, sich ihren Weg dorthin durchzuschlagen um die Überlegenheit des Feindes schachmatt zu setzen? Eine fürwahr gute Idee, befand der Clansmann. "Versuchen wir, das Ende des Pfades zu erreichen und in den Gletscher zu gelangen! Dort kann der Feind seine offensichtliche Zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausspielen!" Er trieb sein Anhängsel dazu an, sich weiterzubewegen. Unter wachsamem Blick liefen sie Kampfbereit weiter, immer in der Erwartung, angegriffen zu werden. Ein weiteres Mal ebbte das Heulen ab, und die Schatten schienen ausser Sicht zu sein ... eine Täuschung? War alles nur eine Täuschung? Den Gedanken konnten sie nicht genießen, denn ohne jegliche Anzeichen waren sie auf einmal mitten unter ihnen: Dämonen! Nicht jene, wie sie die Diener des Beliar zu beschwören imstande waren, sondern Wesen aller Formen und brutaler Abarten, entsprungen einzig den Albträumen der Menschen; so schien es. In dieser Nacht ertönte das Kampfgetöse vom geheimen Pfade der in den Gletscher führte ... |
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31.08.2003, 17:57 | #141 | ||||||||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Vor die Augen des Baals hatte sich ein Schleier aus Schmerzen und Müdigkeit gelegt, seine Augen wirkten Matt und starrten ins Nichts. Aus weiter ferne nahm er die Geräusche um sich herum wahr, spürte die Gespanntheit der anderen. Etwas stimmte nicht. Langsam hob Tomekk den Kopf und lauschte in den Wind. Leises Heulen konnte er vernehmen, aber es kam nicht von einem Wolf. Dort war etwas anderes hinter ihnen her. Vielleicht konnte er sogar ganz glücklich darüber sein, dass sein Blick getrübt war. Die Expedition beschleunigte ihren Schritt, doch dann sah er plötzlich Schatten vor seinen Augen. Er blinzelte, und langsam nahm er wieder Einzelheiten der Umgebung wahr. Zu seiner Enttäuschung hatten sie den Gletscher noch immer nicht erreicht. Doch diese Enttäuschung verflog schnell, als er der Wesen gewahr wurde, die sie angriffen. Sie sahen aus, als hätte Beliar selbst sie aus einer schlechten Laune heraus erschaffen. Einer der Dämonen bemerkte den Baal und kam langsam näher. Es hatte weder Arme noch Beine. Sein schlangenartiger Körper glitt mit einem leisen Scharren über den festen Untergrund. Die roten Schuppen seines Körpers reflektierten leicht das letzte Licht des Tages, der Baal schätze seine Länge auf mindestens zehn Schritt. Seine Augen funkelten den Menschen blau an und aus ihnen sprach das pure Böse. Als es sein Maul öffnete, konnte Tomekk Zähne erkennen, mit denen das Wesen einen Menschen mittendurch beissen konnte. Die Lähmung, durch die anfängliche Überraschung ausgelöst, wirkte nicht lange und Tomekk ließ sich nach hinten fallen, wodurch er knapp den Zähnen entging, die er eben noch angestarrt hatte. An Flucht war mit seinem Bein nicht zu denken, und wenige Augenblicke später war das Monstrum bereits über ihm. Ohne darüber nachzudenken berührte der Baal seinen Runenbeutel und warf kurz darauf das grüne Leuchten seiner Hand auf das Wesen. Als dieses vom Sturm erfasst wurde, welchen die Magie entfachte, wurde es empor gehoben und wie ein Spielzeug einige Schritt weit weg geschleudert. Mühsam kämpfte er sich wieder auf die Beine und sah, wie das Wesen bereits wieder auf ihn zu kam. Schnell berührte er den Beutel an seiner Seite, wirkte den Zauber und brachte sich dann unter großen Schmerzen in Sicherheit, während der Dämon sich nach ihm umsah, ohne ihn finden zu können. Hinter einem größeren Felsen verbarg sich der Baal zunächst einmal und atmete tief durch. Mit diesem Bein war er der Gruppe wirklich keine große Hilfe. |
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31.08.2003, 19:46 | #142 | ||||||||||||
Zloin Beiträge: 998 |
Zloin schaute sich umher. Die Kälte war langsam aber sicher zu spüren und auch die dicke Robe des Schwarzen vermochte dies nicht zu verhindern. Lange hatte der Schwarzmagier nicht mehr kalt, meistens war er im Kastell, welches zwar feucht und kühl war aber nicht so eisig wie hier. Er verfluchte diese Gegend, obwohl sie nicht mal beim Gletscher waren. Einige der Gefährten hatten ihre Pelzmäntel dabei, die hattens schön. Wurde wahrscheinlich vorgewarnt, dass es kalt würde! Auch Nâr frohr ein wenig und suchte sich ein warmes Plätzchen neben Zloins Hals unter den schützenden weissen Haaren. Plötzlich aber, wie vom Erdboben erhoben, war eine Schar von blutrünstigen Dämonen auf die Gruppe gestossen. Daschnavars Zorn war unersättlich, denn er hatte für jeden Gefährten zwei Dämonen geschickt. Wie konnten sie diesen Kampf nur bestehen? Der Dämon, der es auf Zloin abgesehen hatte, war mit vielen Stacheln auf dem Rücken versehen und hatte giftig grüne Augen, aus welchen kleine blaue loderne Flammen die Stirn hinauf züngelten. Die Tatzen waren mit einem eisig blauen Schimmern überzogen. Die Schuppen waren porös und rauch, dass man sich die Haut sofort verletzen würde, wenn man die Schppenhaut nur anrühren würde. Schnell hatte sich der Magier ein Skelett beschworen, welches ihn gegen den Feind unterstützen wird. Das Knochengerüst hatte schnell seinen Zweihänder gezogen und säbelte dem Dämon einen der vielen Stachel ab. Schwarzes dickflüssiges Blut floss dem Körper bis zum schlangenartigen Schwanz hinunter, wo es schliesslich auf den Boden tropfte und sich in Rauch auflöste. Die eins blauen Flammen wurden plötzlich rot und markierten den Zorn des Dämonen. Die Tatze fing Feuer und schmetterte das Skelett in einem Schub an die Wand. Dieser Augenblick hatte Zloin gescheit benutzt, denn er hatte erkannt, dass er gegen diesen Gegner nicht viel zu sagen hatte. Er hechtete hinter einen grossen hervorstehenden Felsen. Es war noch eine andere Person da. Es war Tomekk aus dem Sumpflager. Zum Schutz, auch wenn es kein grosses war, beschwor Zloin eine Blutfliege. |
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31.08.2003, 20:24 | #143 | ||||||||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk schnaufte und sah sich um. Plötzlich sprang da etwas hinter den Felsen, hinter dem er sich auch versteckte. Der Baal hob die Hand, welche einen grünlichen Schimmer hatte und ließ sie dann wieder sinken. Dies war nicht der Dämon, den er erwartet hatte. Der Mann hatte zwar nicht das gesunde Aussehen eines lebenden Menschen, war aber zweifelsohne ein Magier des Kastells. "Du hast mich erschreckt, Diener Beliars. Sei froh, dass meine Augen schneller sind als meine Hand", meinte er und ließ die Pyrokinese verblassen, die er bereitgehalten hatte. Interessiert beobachtete er, wie sich aus dem Staub eine Blutfliege erhob, die eindeutig mehr tot als lebendig war. Der Diener des Dämonenbeschwörers war zweifelsohne eindrucksvoll, würde aber gegen die Dämonen wenig Wirkung zeigen. "Beschwöre etwas mächtigeres. Kannst du nicht einen Dämonen oder einen Golem beschwören?" Tomekk sah hoffnungsvoll zu dem Schwarzmagier, doch konnte er die Antwort nicht mehr hören. Ein lautes Brüllen übertönte alles und dann war mit einem mal der Schlangendämon wieder da. Blaue Flammen schienen in seinen Augen zu züngeln, doch das konnte auch nur Einbildung sein. Tomekk riss den Schwarzmagier mit sich zur Seite, als der Dämon vorschnellte und den Fels, der sich hinter ihnen befunden hatte, einfach in tausend Teile zersprengte. Noch während er sich wieder erhob, berührte der Baal seinen Runenbeutel und wirkte den Zauber, der den Dämon innerlich zum kochen brachte. Ein alles zerreißender Schmerzensschrei hallte weit über das Land. Trotzdem gab der Dämon nicht auf. Kaum hatte der Zauber seine Wirkung verloren, griff er wieder an. Wieder mußte Tomekk auf das Traumvergehen zurückgreifen, bewegte sich seitlich am Kopf des Dämonen vorbei und sprang hinter diesem auf den Rücken des Monsters. Zunächst kämpfte er noch um sein Gleichgewicht, doch dann wob er langsam den Zauber, richtete ihn genau von hinter auf den Kopf seines Gegners und wirkte ihn. Während die Temperatur im Kopf des Monsters langsam ins Unermessliche stieg, sackte der Körper der Kreatur in sich zusammen, zuckte noch einige Male und blieb dann leblos liegen. Einer war tot, fehlten noch gut 19... |
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31.08.2003, 20:36 | #144 | ||||||||||||
Zloin Beiträge: 998 |
Die Blutfliege war vom Anblick der vielen Gegner so verwirrt, dass sie kamikazenartig einfach auf das nächste nichtmenschliche Wesen zuflog und den Stachel ganzer Gewalt in den Nacken jagte. Die Blutfliege hatte den Angriff aber nicht überlebt, hatte dafür dem Dämonen auch ins Verderben gezogen. Zusammen fielen sie zu Boden und liessen ihre verdorbenen Seelen aus den Körpern. Zloin sprang fröhlich auf und vergass doch, dass es nicht der einige Dämon war, der noch hier war! Von hinten schlug ein weiterer Gegner ihm in den Rücken, so dass der Magier im hohen Bogen zu Boden ging. Nâr schleuderte es schnell weg und verschwand unter einen schützenden Stein. Der Dämon fing an zu schreien und zu brummen, als würde er eine Apokalypse heraufbeschwören. Der Schwarzmagier merkte, wie sein Leben an einem dünnen Faden hing. Er hatte nicht mehr die nötige Kraft etwas magisches zu vollbringen, nur noch ein Wunder half. Die Arme des Dämonen waren über dem Kopf ausgestreckt. Die Tatzenflächen waren waagrecht in die Luft gehalten, auf welchen sich eine grosse Feuerkugel formte. Sie sah schwer aus, der Dämon brauchte Kraft und Zeit um eine Solche Waffe zu beschwören. Schnell hatte Zloin aus seinem Gürtel seinen Dolch gezogen und stach dem Dämon seine Waffe in die Region, wo ein menschliches Herz wäre. Die Kugel explodierte scherbenartig. Schon der dritte Dämon war tot. |
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31.08.2003, 20:54 | #145 | ||||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha hatte kaum Zeit gehabt, sich über das erneute plötzliche Verschwinden des Greises zu wundern. Es schien, als spürte er früh genug die Ankunft einer neuen Gefahr und wußte es sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Er hätte sie ruhig in dieses Geheimnis einweihen können... Ärgerlich schlug die hohe Templerin auf einen Dämon ein, der von dem Schlag getroffen zurücktaumelte. Dieser blöde alte Greis. Erst lockte er sie in diese kalte Region und dann verschwand er wieder, sobald er kalte Füße bekam. Und die Arbeit blieb mal wieder an ihnen hängen. Wieder zuckte ihr Einhänder durch die Luft und raspelte einem Lord der Finsternis die Barthaare ab. Das war wieder typisch. Schon auf dem Schiff hätte sie es wissen müssen. Beiläufig ritzte sie ihrem Gegenüber den Bauch auf. Ein qualvolles Schreien durchschnitt die Luft. Warum hatte er sie wieder im Stich gelassen? Das war doch schon reichlich merkwürdig. Immer tauchte er auf und verschwand dann und kurz darauf durften sie sich mit einer Meute blutrünstiger Gestalten herumschlagen. Der Dämon ging endlich geschlagen in die nicht vorhandenen Knie und blieb reglos liegen. Samantha stützte sich auf ihren Einhänder und betrachtete die vernichtete Kreatur. Eigentlich ein schönes Wesen. Würde sich hervorragend ausgehöhlt mit einer Fackel im Inneren machen. Eine schöne Wandlampe, die Augen leuchteten sicher herrlich rot... Ein aufgeregtes Gurren zu ihrer linken und ein Quieken auf der rechten Schulter rissen sie aus ihren Gedanken. Beim Schläfer, sie hatte komplett die Zeit vergessen! Inzwischen hatten sich schon zwei weitere Dämonen hinter ihr aufgebaut und warteten nur darauf, ihren feurigen Atem in ihren Nacken zu fauchen. Die hohe Templerin machte unversehens eine Rolle nach rechts und purzelte ein Stückchen den Hand hinab, um außer ihrer Reichweite zu kommen. Die Taube stob kreischend in die Lüfte, das Hörnchen zog den Kopf ein und flüchtete in ihren schützenden Kragen. Unten angekommen, rappelte sich Samantha wieder auf und stellte sich einem neuen Dämon entgegen. Es schien überhaupt nicht aufzuhören mit denen. |
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31.08.2003, 21:34 | #146 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
ganz ruhig stand meditate da. sie hatte jetzt erst entdeckt, dass der baal offensichtlich schwere verletzungen davon getragen hatte. warum hatte der narr sich nicht gemeldet? zuerst aber waren diese bestien zu besiegen. meditate starrte eine gruppe der beschuppten dämonen an und fasste ihren stab mit beiden handen. dann sammelte sich etwas im stab, der in ihren händen fast zu leben schien. etwas schwarzes wand sich um den stab und versuchte ihm offensichtlich zu entkommen. die magierin hielt ihn aber mit offensichtlicher anstrengung fest und riss ihn dann plötzlich nach oben. ein entfesselter schrei begleitete das, was jetzt dem stab entfloh. eine schwarze, nebelartige präsenz, die mit einem heulen, dass den tiefsten schluchten der unterwelt entstammen musste, dem stab entfloh breitete sich blitzschnell und unaufhaltsam über einer gruppe der schuppigen wesen aus. wie eine riesige schwarze nebelhand senkte es sich von oben auf die gruppe und entriss jedem getroffenen einen teil seiner lebenskraft. dass auch tomekk und zloin getroffen wurden, war erst mal nebensächlich, jedes getroffene wesen riss die augen auf und versuchte, dieses schwarze grauen abzuwehren, aber es halb nichts. es sah fast aus, als würde eine hand sich in viele hände zerteilen und jedem das leben aus dem halse ziehen, der in ihrem wirkungskreis war. das gekreische der dämonischen wesen war kaum zu ertragen und meditate konnte sich vorstellen, welche qualen die wesen jetzt zu ertragen hatten. ihr blieb aber keine zeit, sich an ihrem triumph zu ergötzen. mit einer blitzschnellen bewegung war sie zu tomekk und zloin gesprungen und hatte sich zwischen die schwarzen nebelhände und den sumpfler gestellt. zloin würde nicht viel schaden nehmen, die magie beliars ging mit seinen kindern behutsam um, aber den baal galt es zu retten. sie drückte ihren mund auf den mund des schläferjüngers und sog ihm den odem beliars aus der lunge. als der baal die augen wieder öffnete, sah er die schwarze frau entsetzt und ungläubig ab. sicher würde er nie verstehen, was soeben geschehen war. meditate war das aber auch egal. sie bettete den baal auf ihrem schoß und umfasste sein bein mit beiden händen. dann schloss sie inmitten des chaos einen moment die augen und ließ alle heilenden kräfte, derer sie habhaft war, in den verletzten körper einfließen. "den rest mach ich nach dem kampf. bleib liegen hier hinter dem fels. ich kann dich schützen, aber bleib ruhig." zloin, der inzwischen die verwirrung ob der gegen ihn gerichteten magie überwunden hatte, eilte herbei und meditate warf ihm zwei schriftrollen zu. "es sind dämonen des feuers. die könnten helfen." dann richtete sie sich wieder auf. beliars hauch hatte auch sie geschwächt und so beschwor sie eine armee der finsternis, die den dämonen erst mal einheizen sollte, bis sie wieder kräfte gesammelt hatte. |
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31.08.2003, 21:55 | #147 | ||||||||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk zuckte zusammen, als aus dem Stab der Magierin die dunkle Wolke brach und sich über alles legte, was er sehen konnte. Um sich herum hörte er die Schmerzensschreie der Dämonen, und ehe er sich versah, war die dunkle Magierin bei ihm und legte die Hände an seinen Kopf, zwang ihn zu sich und legte ihre Lippen auf seine. Tausend Gedanken schoßen dem Baal in diesem Moment durch den Kopf. War es im Moment nicht der völlig falsche Zeitpunkt dafür und wieso tat sie das? Nach wenigen Sekunden ließ sie ihn wieder los und sah ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an. Was war gerade geschehen? Obwohl oder gerade weil er verwirrt war, gehorchte er ohne Widerworte, als die Magierin ihm befahl, liegen zu bleiben und sich nicht weiter in den Kampf einzumischen. Er wußte nicht, was sie mit ihm gemacht hatte, aber die Schmerzen in seinem Bein waren zu einem leichten Pochen abgeklungen und es tat ihm gut, endlich einmal wieder schmerzlos zu sein. Trotzdem machte er sich Sorgen. Würden es die anderen ohne seine Hilfe schaffen? Konnte er überhaupt einfach untätig hier herumliegen, während die anderen ihr Leben riskierten? Tomekk versuchte aufzustehen, doch sein linkes Bein versagte ihm den Dienst. Irgendwie hatte die Magierin es geschafft, dafür zu sorgen, dass er sein Bein nicht mehr bewegen konnte. Mit einem Seufzer ließ er sich zurücksinken und schloß kurz die Augen. Immer wieder wiederholte sich die Szene in seinem Kopf, und jedes Mal hinterließ sie in ihm noch mehr Fragen. Hoffentlich würde er eine Möglichkeit bekommen, die Antworten auf seine Fragen zu bekommen. |
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31.08.2003, 23:40 | #148 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Ein Zombie des dunklen Magiers schritt langsam durch die Reihen der Dämonen, während sein Meister mit dem Schwert um sich wütete. Beliar war bei ihm, und doch seine Chancen hier wirklich etwas zu bewirken standen gering. Mit weit geöffneten Augen starrte shark immer wieder auf die Massen an Gegnern. Für jeden Feind den er zur Strecke brachte kamen sogleich wieder zwei hinzu. So schien es aussichtslos hier zu kämpfen, doch mit immer mehr Mut im Sinn wollte shark doch noch nicht aufhören. Kurz, als er sich zum verschnaufen an den Rand des Kampfgebietes hinstellte, tippte ihn etaws an der Schulter an. Erschrocken fuhr der Schwarzmagier herum, hob sein Schwert hoch und blickte in das bleiche Gesicht.... Angroths. Schnell senkte er das Schwert nieder und sah seinem Freund in die weit geöffneten Augen. "Denkst du auch, es sind zu viele? Wir werden hier nicht mehr fertig, und für jeden Toten scheinen neue anzukommen. So wirkt das ganze Aussichtslos." Sein ehemaliger Lehrmeister nickte ihm ernst zu und hielt des Magiers Blick stand. "Ja wir müssen uns zurückziehen, so macht das keinen Sinn. Sag den anderen bescheid, ich nehme Tomekk, er kann alleine nicht weitergehen fürchte ich." Für Sekunden blieb shark noch reglos stehen und versuchte mit einem aufmunternden Klopfer auf die Schulter seines Freundes die Stimmung etwas zu heben. Dann kämpfte er sich wieder etwas weiter durch und schrie: "Wir ziehen uns zurück. Dort drübern scheint eine Höhle oder so etwas zu sein, dort haben wir eine bessere Lage. Beeilt euch." |
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01.09.2003, 00:01 | #149 | ||||||||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Die Nacht hatte Grauen vorbereitet die den kühnsten Albträumen Beliars Fantasie entsprungen schienen, immer andere Formen und Arten besaßen sie, und der Kampf gegen sie glich einem Versuch, die Flut vom Strand fernzuhalten; man erlangte vielleicht kleine, momentane Erfolge, die aber mit mehr aufgestauter Gewalt hinweggeschwemmt wurden. So erging es ihnen, die Gegner vergingen unter ihren Klingen, verschwanden, machten neuen Platz. Die geringe Schätzung einiger Gefährten schien auf dem Getümmel und der Dunkelheit Fuß gefasst zu haben, doch mit der Zeit hatten wohl auch sie begriffen wie aussichtslos die Lage am Abgrund wurde. Immer weiter wurden sie zurückgetrieben, mehr als einmal hatte der Templer mittlerweile strauchelnd am Felsrand gestanden und sein Leben unter schier unmöglichen Balanceakten gerettet. Um das Leben der Gruppe zu schützen hatte er sich den Weg durch das Getümmel zu seinem Schwarzmagierfreund shark gebahnt, denn auch wenn der Clansmann Rückzug für Feige befand war er das einzige was für das Überleben in Erwägung kam. Unter einigen Hasserfüllten Hieben ward er weggetaucht nachdem shark die anderen zum Rückzug Bergauf gerufen hatte, denn Tomekk durfte nicht zurückgelassen werden! Einen Baal würde ein Templer, erklärter Beschützer ebensolcher, niemals auf dem Schlachtfelde zurücklassen! Auch wenn es hier in erster Linie um den Konflikt Angroth´s ging, so stellte er sein Leben für den Priester seines Glaubens zurück. Unter schwerem Kampf und Blutvergießen fand er endlich den am Boden hockenden Tomekk, legte dessen Arm um sich und hob ihn an. Ächzend und widerwillig, als ob er ruhen wollte, beugte der Verletzte sich der Fluchthilfe seines Freundes. Arg behindert durch das Tragen des anderen wären sie wohl beide getötet worden, hätten nicht die Zahlreichen Untoten Wesen seiner Begleiter im Dienste Beliars ihnen den Weg freigeschlagen. Durch eine schmale Bresche die da geschlagen, traten sie zu den anderen. Trulek deckte den Rückzug mit seinem Bogen, viele widernatürliche Wesen vergingen in seinem entfesselten Pfeilhagel. Doch es schien, als würde es nicht reichen, sie mussten den Weg in den Fels finden, nur die Beständigen Angriffswellen verhinderten jegliche koordinierte Orientierung. In dieser wahrlich dunklen Stunde entschied Angroth, sich von der Gruppe abzusondern und den anderen den Weg freizukaufen, er würde sich den Kreaturen alleine entgegenstellen. Ohne Worte ließ er Tomekk von den anderen übernehmen, sprach dann mit dunkler Stimme: "Geht, sucht den Eingang in den Gletscher, ich werde sie aufhalten. Der Schläfer ist mit mir, ich habe seinen Segen. Geht mit den Göttern, wir sehen uns wieder!" Das Zögern der anderen, die ihn ansahen als scherze er schlecht, fegte er hinweg: "Geht!" Und sie gingen ... Der tapfere Clansmann wandte den Rücken zu seinen treuen Freunden und Begleitern, sein Blick galt voller Ingrimm den Feinden, den Dämonen. Diese ließen von den anderen ab, sie wollten ohnehin nur diesen einen. Lauernd begannen sie, ihn zu umkreisen, fauchten widerlich und genossen ihren wohl nahen Triumph. "Glaubenshüter" glitt langsam und elegant zum traditionellen Gruße der Ruchká an seine Stirn, er schloss die Augen und betete an den Schläfer. Der Dämonenkreis schloss sich. |
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01.09.2003, 03:33 | #150 | ||||||||||||
Tomekk Beiträge: 2.456 |
Tomekk sah ungläubig aber unfähig, etwas zu tun, mit an, wie Angroth sich alleine gegen die Dämonen stellte. Er wollte etwas rufen, dem Templer befehlen, auch zu flüchten, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Langsam entschwand der Templer aus dem Sichtfeld des Baals, während die Gruppe dem Gletscher immer näher kam. Es wurde zunehmend kälter, und obwohl die Baalrobe einen sehr guten Schutz gegen die Kälte bot, fror Tomekk alsbald. Als sie sicher waren, die Dämonen weit hinter sich gelassen zu haben, schlugen sie einen etwas kraftsparenderen Schritt an. Weit konnte es nun nicht mehr sein. "Schläfer, nimm deinen Diener in dein Reich auf. Er hat sich für deine Sache geopfert", murmelte Tomekk, während er seinen Blick nach innen wandte. Angroth konnte das unmöglich überlebt haben, das wußte er. Gerade er, der er so wichtig gewesen wäre im Kampf gegen Daschnavar. War ihre Reise nun vergebens? Nein, das durfte sie nicht sein. Sie würden diese Expedition in seinem Sinne zuende führen. Das waren sie ihm schuldig. |
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