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[GM] Die heiligen Artefakte Innos
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25.10.2003, 19:18 #101
Sir Iwein
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Stille und Dunkelheit lagen über dem Land. Nur das knisternde Feuer, erhellte die Lagerstelle und spendete den Soldaten Wärme. Hoch und hell loderten nun seine Flammen - denn Uncle war abgelöst worden und saß nun ohne griffbereite Bierflaschen neben Iwein - und warfen ihren flackernden, tanzenden Schein auf die Felswand. Einige Paladine, die ein Stück abseits von Iwein am Feuer saßen, waren leise miteinander in ein Gespräch vertieft und aßen ein wenig Fleisch. Zu gern hätte Iwein auch etwas anderes als das alte Brot zwischen seine Zähne bekommen. Doch wenn sich Paladine auf zähes Scavengerfleisch herablassen mussten, blieb für Milizsoldaten nun einmal nichts besseres übrig.

Nach einiger Zeit erhob sich einer der Paladine und stapfte in seinen schweren Eisenstiefeln ein Stück den Hang hinunter, in Richtung Iwein und Uncle. Sein Umhang flatterte im kühlen Abendwind, seine Rüstung schimmerte und glänzte fahl im Schein des Lagerfeuers, seine rechte Hand war auf das Schwertheft gestützt. Iwein meinte, Taurodirs Gesicht unter der Kapuze zu erkennen, die sich der Krieger über den Kopf gezogen hatte. Er schien nach etwas Ausschau zu halten und starrte hinaus in die Dunkelheit. Da erblickte er die beiden Milizsoldaten und eilte zu ihnen hinunter. "Guten Abend, Taurodir! Steht es euch nach einer kleinen Jagd? Ich und mein Freund fragten uns schon, ob Ihr uns wohl noch einige Eurer Fähigkeiten beibringen könnt."
25.10.2003, 19:31 #102
Taurodir
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Ah, da vorne saßen sie, seine beiden Schüler. Sie schienen wirklich gute Freunde zu sein, denn nur selten trennten sich beide. Und es erfreute ihn auch, dass beide an das selbe dachten, wie er, nämlich an eine Jagd.
"Ja Freunde, ich denke, wir sollten die Zeit ausnutzen, die uns gegeben ist, denn wenn ich zu den Gletschern blicke, frage ich mich, ob wir dort überhaupt die Gelegenheit bekommen werden, zu üben. Doch noch ist es ein weiter Weg dorthin, und bis dorthin werd ich versuchen, euch so viel es nur geht, beizubringen. In der Tat dachte ich an eine Jagd. Leider wieder in der Dunkelheit, und wieder werden wir unsere Ohren und Augen anstrengen müssen. Doch hat es beim letzten Mal geklappt, so wird es auch dieses mal. Jedoch verspreche ich euch, dass wir auch am Tage jagen gehen werden, keine sorge."
Er lächelte kurz, doch fuhr der Paladin dann fort, und erzählten ihnen darüber, wie alles verlaufen sollte.
"Heute werde ich euch nicht wirklich viel zeigen, denn tat ich dies schon das letzte Mal, indem ich euch beiden einen Wolf ausweidete, na ja, das Fell abzog. Ihr hattet es das letzte Mal auch versucht, doch heißt es, weiter zu üben, bis ihr eure Fehler selbst erkennt und sieht, wie man am feinsten das Fell vom Tier abziehen kann. Doch werd ich euch gewiss dabei auch helfen, mit Rat. Und wenns sein muss, werd ich auch selbst meinen Dolch in die Hand nehmen, denn wir wollen doch, dass aus euch beiden gute Jäger werden. Also, dann lasst uns gleich los! Vielleicht sollten wir uns noch kurz am feuer wärmen, doch in ca. 5 Minuten sollten wir aufbrechen, ich freu mich schon drauf. "
Ruhig saß er sich hin, und wärmte sich an diesem fürchterlich kalten Abend noch mals seinen Körper, gleich würden die dreien wieder auf die Jagd gehen, doch später müssten sich beide ein wenig beweisen, auch wenn er im Moment noch nicht zu viel verlangte, zugut erinnerte er sich an seine Zeiten als Schüler..
25.10.2003, 19:51 #103
Sir Iwein
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Iwein starrte hinaus in die Dunkelheit außerhalb des kleinen Kreises um das Lagerfeuer. Die Sonne war im Westen abgetaucht, der rötliche Schimmer auf den Gipfeln der Berge im Norden verschwunden. Nachdem sich die drei Krieger kurz am Lagerfeuer gewärmt und sich zur Jagd gerüstet hatten, brachen sie auf. Taurodir ging voran, er schien genau zu wissen, wo sie am besten jagen könnten. Die drei stapften nun weg vom Lagerfeuer und dem kleinen Felsplateu und wandten sich nach Westen. Vor ihnen lag eine weite, felsige Ebene, bewachsen nur von einigen vereinzelten Büschen und verkrüppelten Bäumen, die sich sanft im Wind wiegten und deren Laub raschelte. Mittlerweile war auch der Mond aufgegangen und schenkte den dreien ein trübes Licht durch einige Wolkenfetzen hindurch, die eilig am Himmel vorüberzogen, getrieben vom Nachtwind.
Iwein hatte den Blick eifrig voraus gerichtet und spähte nach irgendwelchen Tieren. Lange Zeit war nichts zu hören oder zu sehen, doch nach etwa einer halben Stunde meinte Iwein, ein Geräusch hinter einem Fels vernommen zu haben. Auch Taurodir und Uncle schienen etwas bemerkt zu haben und blieben stehen und starrten mit weiten Augen in das Dunkel.
Erkennen konnten sie zwar nichts, doch hinter dem nächsten Felsen waren eindeutig leise Schritte und ein Scharren auf dem steinigen Boden zu hören. Taps! Taps! Kein Zweifel, dort war etwas. Warscheinlich ein oder mehrere Wölfe, denen sie auf ihrer eintägigen Reise am heutigen Tage schon des öfteren in dieser Gegend begegnet waren. Leise zogen die drei Krieger ihre Schwerter und warteten nur noch auf den richtigen Moment...
25.10.2003, 21:11 #104
Uncle-Bin
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Langsam und so leise wie es den drei Gestalten möglich war, schlichen sie an den Fels heran und lugten nach einander um den großen Brocken herum. Pssst... das sind Warge. , flüsterte Taurodir und ging noch einen Schritt näher an die Tiere heran. Er nickte und deutete den beiden an in wenigen Augenblicken auf die Viecher loszustürmen. Uncle warf noch einen kurzen Blick auf die Warge, die gerade eine große Ratte verschlangen und nickte dann je einmal zu Taurodir und Iwein. Die beiden nickten zurück und machten eine Geste zum losrennen. Taurodir, der als erster vor dem Felsen vorgesprungen kam versetzte einem der Warge einen Schlag, der das seitliche Bauchfleisch freilegte. Dann waren auch Iwein und Uncle nah genug an den Biestern, um einige Schläge auszuteilen. Die drei Klingen wirbelten durch die Luft und schlugen jede für sich eines dieser haarigen Monster zu Brei. So kam es, dass schon nach wenigen Augenblicken mehrere der überraschten Tiere tot oder schwer verletzt und heulend auf dem Boden lagen um eben diesen mit ihrem dunklen Blut zu tränken. Aber so schnell wie die drei Soldaten die Tiere angegriffen hatten, so schnell verstanden die Überlebenden auch die Verteidigung einzuleiten. Wild vor Wut und Blutsucht fielen sie über die kleine Truppe her, sodass sich bald jeder von ihnen ein oder zwei Wargen gegenüber sah. Der erste, der Uncle-Bin schließlich mit einem Sprung anfallen wollte, machte nur einen Augenblick später Bekanntschaft mit einem kalten Stück Stahl zwischen den geweiteten Augen. Der nächste jedoch nutzten die Gunst der Stunde und griff Uncle-Bin an, noch bevor dieser sein Schwert aus dem toten Tier ziehen konnte. Mit einem riskanten Sprung nach hinten gelang es ihm gerade noch so das Schlimmste zu verhindern, während seine Rüstung jedoch die volle Wucht des Bisses abbekam. Ein großes Loch klaffte nun an Uncles Seite und ließ einen luftigen Blick auf seinen Muskelbierbauch zu. Na warte du Mistvieh! Seine Klinge wirbelte ein letztes Mal durch die Nacht und verpasste dem Warg einen vernichtenden Schlag in das stoffgespickte Maul. Ein kräftiger Fußtritt tat sein übriges zu Uncles Wutabbau und sorgte auch sogleich dafür, dass Uncle den Teil des Stoffes, wenn auch zerrissen und speichelverhangen, aus dem Maul des Wargs befreien konnte. Wütend, aber auch irgendwie glücklich drehte er sich zu seinen beiden Gesellen und musste feststellen, das Taurodir bereits begann eines der Felle abzuziehen. Iwein saß neben ihm und stocherte ebenfalls in einem der Warge herum, um das Tier vom Fell zu befreien. Hm... ihr hättet mir ja ruhig Mal helfen können Freunde... murmelte er und nahm sich seinerseits einen der Warge vor...
26.10.2003, 01:37 #105
Longbow
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Die Straßen waren leer wie eh und je. Kein Bürger lief noch in den Straßen rum. Und eine Herberge fand er auch nicht. Na toll, das hatte man von so spontanen Ideen. Aber vielleicht wussten ja die Wachen am Tor weiter? Long machte wieder kehrt und lief zurück, doch ausgerechnet nun hörte er aus einer Ecke Schnarchen hervor kommen. Long trat in diese Ecke, warf eine Mülltonne weg und fand einen Straßenpenner mit einer Obdachlosenzeitung, auf dessen Titelseite ein kleiner Junge mit einer Nickelbrille und einer Narbe auf der Stirn war, der auf einem Besen ritt. Ziemlich bekloppt, wie Long fand, aber wen störts. Er kniete sich zu dem Penner runter und fragte ihn gleich:
„Hast du ein paar Soldaten Innos hier vor kurzem langlaufen sehen?“
Als Antwort kam irgendein grummeln.
„Hey, du Sack. Nun tu mal nicht so, als ob du schläfst.“
Wieder nur ein Grummeln. Long holte einmal seine flache Hand aus und gab dem Typen einem Klapps. Sofort schreckte er hoch und gab irgendwelche undeutigen Laute von sich.
„Also noch mal, hast du ein paar Soldaten Innos hier vor kurzem langlaufen sehen?“
„Hmmsssswww, was?“
„S-O-L-D-A-T-E-N D-U H-A-B-E-N V-O-R-B-E-I L-A-U-F-E-N S-E-H-E-N???“
*hicks* “Jup, hab isch.”
“Na, dann erzähl mal ein paar Takte. Wann, wo, was haben sie gemacht und wo sind die hingelaufen?“
„War vor *hicks* kurzem. Ham hier n paar Bösewichte *hicks* abgemurkst un ann ausser Stadd marschierd.“
„Und wohin sind sie marschiert?“
„In Richung *hicks* des enen gebirges.“
„Wo ist dieses eine Gebrige?“
„Was weiß ich? *rülps* Bin isch Innos oda wad?“
Immerhin, schon mal ein Ansatzpunkt. Long erhob sich wieder und ging weiter zu den Torwachen. In welche Richtung sie gelaufen sind, müssten die ja wissen. Dem Straßenpenner gönnte er aber keinen Blick oder Münze mehr.
26.10.2003, 02:06 #106
Longbow
Beiträge: 4.035

Am Tor angekommen suchte er sich gleich einen Wächter raus und befragte ihn über die Innosler. Auch er hatte sie bemerkt, wie wohl jeder hier, denn sie hatten für einiges Aufregen gesorgt, wie er erfuhr. Wieder mal typisch Garde, aber gut. Der freundliche Wächter gab ihm die Info, dass sie sich in Richtung dem Gebirge nahe den Ruinen begeben hatten. Mit der Info konnte Long natürlich verdammt viel anfangen, aber der gutmütige Wächter zeigte ihm noch die Himmelsrichtung und dann war wieder alles in Butter. Long überlegte wieder kurz, ob er sich erstmal in die Herberge begeben sollte oder gleich los marschiert. Doch schnell entschied er sich für letzteres, denn er wollte seine Kameraden so schnell wie möglich erreichen.
So verließ er wieder Drakia und joggte in die besagte Richtung, ganz gleich der Dunkelheit, seiner nicht vorhandenen Ortskenntnisse und dem Hunger.
26.10.2003, 02:36 #107
Sir CiferXIV
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Über knisterndem Lagerfeuer briet sich Cifer noch eine kleine Scavengerkeule. Es war schon späte Nacht geworden und einige seiner Begleiter schliefen schon. Sie lagen gut im Zeitplan und so konnte man am folgenden Tag ausschlafen. Ihr Tagesziel waren die Ruinen von Algarus gewesen, die sich ganz in der Nähe befanden. Und nun hatten sie ihr Lager hier ohne weitere Zwischenfälle aufschlagen können.

Die nächsten Tage würde es kalt und vor allem gefährlicher werden. Es wird sich zeigen wer die Kälte gut wegstecken konnte und dann trotzdem noch kampftauglich war. Er hatte viele Geschichten über diese Gegend gehört, und zum Teil ja auch selbst miterlebt. Schon einige Male hatte es den Krieger in diese Gegend getrieben. Im Krieg gegen die Untoten vor nicht ganz 2 Jahren hatte er sich hier auf der großen Ebene zusammen mit den stärksten Kriegern aller Lager der Barriere einer mächtigen Untotenarmee gestellt. Damals hatte man auch Drakia entdeckt, kurz nach Erweiterung der magischen Kuppel.

Wie er so in Gedanken vertieft über die Erlebnisse vergangener Tage nachdachte, bemerkte Cifer gar nicht, dass das Scavengerstück schon längst verkohlt war. Er kniff kurz die Augen zusammen um sie sogleich wieder aufzureißen und seine Gedanken zu ordnen. Frustriert warf er es ins Lagerfeuer und erhob sich. Mit einem Grummeln legte nun auch er sich schlafen am nächsten Tag wieder bei Kräften zu sein.
26.10.2003, 02:51 #108
Longbow
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Den Weg von Drakia bis zu den spitzen des Gebirges hatte der Hauptmann im Laufschritt zurückgelegt. So war er schnell da und wurde ihm nicht kalt. Doch nun begann das eigentlich schwere und komplizierte an seinem Unternehmen. Wie bei Innos sollte er in der Dunkelheit in diesem großen Gebirge die anderen Gardisten finden? Blöd den Berghang hinaufgucken sollte aber wenig bringen. So setzte er an den Pfad zu erklimmen in der Hoffnung irgendwann mal einer Spur fündig zu werden.

Innos schien mit ihm zu sein. Noch gar nicht lange stapfte er den Pfad hoch, da roch er was. Schnell identifizierten seine Gehirnzellen den Geruch als Rauch. Vielleicht hatten sie ja ein Lagerfeuer angezündet? Möglichst war es. Vielleicht hatten aber auch Orks nur ihre Scheiße angezündet oder Jabasch war wieder am kiffen. Jedoch trotz des wagen Verdachts folgte er dem Geruch und erblickte in einem Talkessel – ein kleines Häufchen voller Milizsoldaten und Paladinen, die alle auf die Seite gelehnt und mit den Händen unterm Kopf schliefen. Hach, wie süß. Wie leicht könnte sich nun ihrem Gold und Waffen berauben… Aber es waren ja seine Kameraden, die ihm schon in so manch einem Kampf zur Seite standen. An Schlaf konnte er jedoch trotz seines Gewaltmarsches nicht denken, schon wieder nicht. Irgendwas war mit seinem Körper nicht ganz korrekt. Doch wiederum war er auch ideal für eine Nahctwache…
26.10.2003, 06:01 #109
Sir Iwein
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Die Warge hatten sich als zäher erwiesen, als Iwein erwartet hatte, obwohl er wusste, dass Wölfe von diesen Biestern nur Spottbilder waren. Es war ein heftiger Kampf gewesen und die Warge waren flink und blutrünstig, doch diesmal hatte Iwein gelernt und war ohne einen weiteren Biss ins Bein davon gekommen. Auch die anderen schienen unverletzt geblieben zu sein. Die schwarzen Warge lagen nun tot auf der Seite, ihre zuvor rot glühenden Augen waren nun kalt und leblos.
Iwein hatte vorgeschlagen, zwei der Tiere zu ihrer Lagerstelle zu schleppen, doch Taurodir hatte darauf bestanden, noch hier und jetzt einige auszuweiden und ein paar andere mit ins Lager zu schleppen. Wargfelle waren kostbar. Der Paladin wollte sich keines der sechs Felle entgehen lassen. Iwein hoffte nur, dass er und Uncle sie nicht total verhunzen würden.

Der Paladin hatte sich nun auf einem abgeflachten, kleinen Fels niedergelassen und wies die beiden Milizen an, nun zu beginnen. Iwein zückte seinen kleinen Dolch und begann, an dem Warg herumzustochern, ebenso wie Uncle. Er begann zunächst, indem er dem toten Vieh den Bauch an der Längsseite aufschnitt. Anschließend fuhr er mit einigen kurzen Schnitten an den Innenseiten der Beine fort, so wie Taurodir es ihnen vor einigen Tagen an dem Wolf gezeigt hatte. Taurodir nickte nur kurz und stumm, gab hin und wieder auch Anweisungen, denn das Fell saß diesen Biestern deutlich fester am Körper als Wölfen. Iwein lockerte das Fell noch durch einige Stiche und Schnitte an den Flanken des Riesenwolfs, dann begann er vorsichtig, das tiefschwarze Fell abzuziehen. An einigen Stellen hing es noch ziemlich fest, sodass es letztendlich nicht ganz so gut aussah, doch es war für den Anfang nicht schlecht, dachte sich Iwein - und als er zu Uncles Werk hinübersah, wurde er in seinem Gedanken bestätigt.

"Das habt ihr gut gemacht", sprach Taurodir nun wieder. "Lasst uns nun zurück ins Lager gehen. Der Morgen graut bald und wir wollen heute wieder früh aufbrechen. Doch nehmt noch zwei der Warge mit, so können wir dort noch ein wenig üben." Iwein und Uncle taten, wie ihnen geheißen, packten je eines der toten Tiere, die noch auf dem steinigen Boden lagen, an den Pfoten und warfen sie sich auf den Rücken. Dann stapften sie hinter dem Paladin her, der bereits vorangegangen war, Richtung Osten, zum Lager, wo der Himmel sich bereits rotgolden färbte. Die Sonne würde bald aufgehen, und sie hatten noch eine weite Reise vor sich.
26.10.2003, 22:22 #110
Taurodir
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Nach ihrem kleinen Ausflug in den Wald, gabs für die dreien keine große Pause. Aber immerhin hatten sich beide an Wargs gewagt, obwohl er es eigentlich meiden wollte, dass beide jetzt schon solch einem Tier das Fell abziehen. Dafür sollten sie lieber ihr Können beim Ausweiden eines Wolfes verbessern, aber dennoch, das Training sollte ihre Fähigkeiten gewiss verbessert haben.
Als sie am Lager ankamen, sahen sie schon vom weiten, dass man bereit war, weiter zu marschieren. Man hatte sich genügend hier ausgeruht, mehrere Stunden waren vergangen, und jedem hatte es irgendwie gut getan. Leider konnte der Paladin sein Wort nicht halten, denn ein großes Essen konnte er keinem mehr widdmen. Dennoch hatte er ein Stück des Fleisches mitgenommen, wer weiß, wie lange ihr Essen denn noch ausreichen würde. Nachdem die dreien am Lager ankamen, trennten sich ihre Wege fürs erste. Taurodir, der zu lange sich im Hintergrund gehalten hatte, begab sich nun nach vorne, zur ersten Reihe, in die Nähe bekannter Gesichter. Auch Yale befand sich dort, ein Kommandant, genauso wie er es war. Vielleicht könnten die beiden noch ein interessantes Gespräch führen, denn lange war der Paladin nicht in der Stadt gewesen.
Die Truppe war bereit, es ging nun weiter, und mit jedem Schritt wurde das Gebirge vor ihnen größer, und das Wetter kälter, doch war es im Moment noch auszuhalten, die größten Qualen sollten noch folgen.
Mehrere Stunden marschierten sie, und keine Pause wurde eingelegt, denn lang genug hatten sie sich ausgeruht, die Kraft sollte noch für einen längeren Marsch ausreichen, so wurde das Gebirge schon zum Greifen nah. Kühler Wind wehte einem ins Gesicht, zum Glück hatte Taurodir seinen Umhang, wieder war er feste in diesem umhüllt, um sich zu schützen, und es half auch, denn sein Körper fühlte sich warm an. Und seinen Lederhandschuhen dankte er auch über alles...
Der Weg wurde nun steiler, und vor ihnen war schon etwas Weißes zu erkennen, Schnee. Nun näherten sie sich der wirklichen Kälte, die ihnen Sorgen bereiten sollte. Gewiss war es schon vorher kalt gewese, doch die wirkliche Kälte näherte sich nun. Noch befand sich auf dem Boden nur wenig Schnee, sodass man ohne größere Schwierigkeiten voranschreiten konnte, doch wer weiß, was sie weiter oben erwarten sollte. Hoffentlich nichts Schlimmes.
26.10.2003, 23:13 #111
Yale
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Stundenlang marschierten sie durch Wälder, über Ebenen und nun auch noch im Schnee. Gab es denn kein Abenteuer, das zur Abwechslung mal an endlosen Sandstränden unter Palmen beim Sonnenuntergang spielen konnte? Wieso mussten Ausflüge dieser Art immer mit schlechtem Wetter gesegnet sein.....eine Frage die Yale wohl nie beantwortet bekommen würde.

So stapfte er neben Taurodir her, erzählte ihm dies und jenes, was sich in der Stadt ereignet hatte und wovon man wiedermal munkelte. Es gab nicht viel zu erzählen, doch das was es gab war wichtig. Zum einen würde das Erz bald in Khorinis eintreffen und zum anderen hatten die Orks mehrere Bürger und einen Ritter entführt. So interessant eine dieser Neuigkeiten aber auch sein mochte, konnte sie die Krieger doch nicht von der zunehmenden Kälte ablenken. Jetzt, da sie schon Schnee unter den Füßen hatten schlug die Kälte mancherorts erbarmungslos zu. Eisige Windstöße bliesen der Truppe entgegen, Yale konnte gar nicht glauben, dass es die Milizen und Waffenknechte unter ihren dünnen Fummeln bei dieser Eiseskälte aushielten. Er selber war gut verpackt in mehreren Lagen Stoff, sowohl an Armen als auch an den Beinen, darüber ein Kettenhemd und obendrauf die glänzende Rüstung mitsamt Helm. Die Panzerstiefel klimperten auf diesem Bodenbelag nun nicht mehr, dafür schlingerte seine Schwertscheide so unvorteilhaft herum, dass sie bei jedem Schritt ein nicht unwesentliches Klirren von sich gab. Für das Anlocken und provozieren eventueller Feinde in dieser Gegend ein absolut zuverlässiger Spitzenmechanismus, der nur dann seinen Dienst vollführte wenn man ihn nicht brauchte.

Noch immer lief der Trupp mit Jabasch und seinem besten Freund der letzten Tage, der Buchseite, an der Spitze durch die schneebedeckte Ebene die nun langsam Steigung annahm. Bald würden sie das Gebirge erreichen, kein pfeifender Wind mehr zwischen den Felsen, hoffentlich ein beheizter Innos-Tempel oder besser noch, eine Taverne mitsamt tanzender Frauen. Je mehr er in seinen Träumen schwelgte, desto weniger bekam er vom Marsch und der harschen Kälte mit.

Doch eine Sache wunderte den erfahrenen Paladin, den ganzen Weg ihrer heutigen Reise war ihnen kein Wolf, kein Snapper und überhaupt kein anderes Wesen begegnet. Normalerweise bildete ihre kolonnenförmige Gruppe ein gut sichtbares Angriffsziel für sämtliche Rudeltiere, doch dieses Mal regte sich nicht eine Fleischwanze in ihrer Nähe. Normalerweise hatte das zwei Gründe: entweder gab es hier überhaupt keine Tiere oder die restlichen Monster wagten sich nicht in dieses Gebiet, da es einem wesentlich stärkeren Konkurrenten gehörte. Sofort klappte in Yales Gehirn die Fahndungsliste mit allen Kraftpaketen des Tierreichs und ihren Lebensverhältnissen auf. Es gab nur wenige, die eine so unwirtliche Zone bevorzugten allen voran.....nein, daran wollte er nicht denken.

Doch just in dem Moment als die Kartei im Gehirn des Paladins wieder zuschnappte, vernahm er ein dumpfes Grollen. Die Hand wanderte reflexartig an den Schwertgriff, bereit jeden Gegner in Sekundenschnelle zu zerteilen. Er stand still im Schnee und horchte, ob es ein zweites Mal grollte, doch nichts war zu hören. Mit einem Mal fasste ihn etwas auf die Schulter, Yale fuhr herum doch zum Glück war es nur Taurodir der ihn mit einem kleinen Lächeln im Gesicht ansprach.

"Kein Grund zur Sorge mein Freund, das war der Wind der sich an den Wänden des Gebirges zu schaffen macht. Hier draußen wird uns so schnell nichts ereilen."

Auch wenn er dem Frieden nicht ganz traute versuchte Yale wieder normal weiterzulaufen, doch wachsam war er ohne Zweifel......jetzt mehr denn je.
27.10.2003, 20:11 #112
Sir CiferXIV
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Cifer führte die Gruppe von Kriegern weiter an. Er kannte sich noch am besten in der Gebirgsgegend aus. Ein eisiger Wind zischte ihm um die Ohren so dass man kaum hören konnte ob hinter dem nächsten Felsen nicht ein Troll auf sie wartete. Es kam schon bald einem Windsturm gleich als sie weiter marschierten. Cifer war sich nicht sicher, aber vielleicht sollte das eine Warnung Innos' sein. Jabasch hatte schon öfters gemeint, dass sie bald da sein würden, aber es war noch nichts was einem Tempel gleichte zu sehen.

Der kalte Wind wurde mehr und mehr zu einem richtigen Schneesturm, der auch die Verständigung mit den anderen fast unmöglich machte. Nur durch eindeutige Handzeichen konnte der Paladin die Gruppen zum weiterlaufen animieren. Es war wohl an der Zeit einen Felsvorsprung zu suchen um eine Rast zu machen und sich zu wärmen bis der Sturm nachließ. Er selbst fror nur an den Finger- und Zehenspitzen, aber das galt sichtlich nicht für alle Mitstreiter. Einige kamen wohl vom Festland und waren ein wärmeres Klima gewöhnt. Der Schnee war mittlerweile schon einige Zentimeter hoch.

Cifer hielt kurz inne um einen geeigneten windgeschützten Ort zu finden. Die Sicht war trotz schützend vorgehaltener Hand nur auf einige Meter begrenzt. Eine schwarzgraue Silhouette war in der Ferne zu erkennen. Sie schien sich zu Bewegen. Langsam befürchtete er, dass Yale mit seiner Vermutung Recht hatte. Vielleicht gab es hier doch Wesen, so dass keine andere Monsterart in diesem Gebiet zu hausen vermag. Der graue Schemen näherte sich scheinbar, die Umrisse wurden sichtbar.
Sofort drehte Cifer sich um und brüllte: Feindkontakt, zu den Waffen!!
Übertrieben gespielt zog er Innos Zorn, damit es auch jeder mitbekam was zu tun war. Die Verständigung war in diesem tosenden Schneesturm mehr als problematisch. Da standen sie nun. Trotz der Handschuhe war der kalte Schwertgriff in den kalten Händen eine Vorraussetzung mit der man ungern kämpfen wollte. Und überhaupt was mochte das für ein Ungeheuer sein? Cifer signalisierte in Deckung zu gehen. Er selbst schritt einige Meter vorraus. Ein Brüllen ertönte was ihm mehr als nur Ehrfurcht einflößte. Der Boden bebte im Sekundentakt. Er konnte nicht sehen was da auf ihn zugerannt kam. Aber es musste groß und schwer sein, doch für einen Troll war es viel zu schnell.
Und da stand er vor ihm: ein gut drei Meter großer Tormentor: die Ausgeburt des Bösen, gefährlicher als ein Rudel Bluthunde und so unverwundbar wie ein Drachen....so hieß es in den Erzählungen. Er selbst hatte schon 5 Tormentoren kämpfen und sterben gesehen, vor nicht ganz 2 Jahren. Er hatte auch gesehen wie sie mutige Gardisten und treue Gefährten in der Luft wie Papier zerfetzt hatten.
Mit der Schließung des Dämonentores war man davon ausgegangen all diese Geschöpfe verbannt zu haben, jedoch sah er nun, dass das wohl nicht der Fall gewesen war. In sekundenschnelle schossen ihm noch hundert weitere Furcht einflößende Gedanken durch den Kopf. Und im nächsten Moment stürmte das Ungeheuer auch schon auf ihn zu. Mit einer Seitwärtsrolle konnte er ihm nur knapp ausweichen. Ein Zentimeter mehr und der Tormentor hätte ihm mit seiner Klaue den Arm weggerissen.

In diesem Augenblick bereute Cifer, dass er die Gruppe auf Jabasch' Anfrage ins Gebirge geführt hatte. Mit einer Bedrohung diesen Ausmaßes hätte er nie gerechnet. Und nun waren sie alle in größter Lebensgefahr, vor allem da weglaufen nichts brachte, da das Monster um ein Vielfaches schneller war. Nun stand er da, einen Ausweg suchend. Aber es wollte ihm nichts einfallen. Suchend blickte er sich nach dem Rest der Truppe um, die den Tormentor auf jeden Fall schon bemerkt hatten und um Innos Willen in ihrer Deckung bleiben sollten.
27.10.2003, 20:15 #113
Longbow
Beiträge: 4.035

Brrr, ist das kalt. In Khorinis schwitze ich noch in der Sonne, ziehe daher meine schönen Sommerklamotten an, und nun stapfe ich durch den kältesten Winter. Noch dazu kommen wir hier nur schleppend voran. Aber immerhin gibt’s hier die ganzen alten Bekannten. Die Elite der Garde an sich. Ein Jammer, dass ich mich nicht von vorneherein ihnen angeschlossen hab. Hatten bestimmt schon mehr erlebt, aber Pech nun.
Long riss sich aus seinen Gedanken. Vielleicht würde die eintönige Landschaft und die Kälte ja bei einem Gespräch etwas in den Hintergrund gehen. Aber haben die anderen ihn überhaupt bemerkt? Laut geäußert hat sich ja keiner. Nun ja, vielleicht sind ja deren Sinne eingefroren. Dennoch suchte er einen Gesprächspartner, und da bot sich wohl Jabasch an. Der Hauptmann holte zu ihm auf und begrüßte seinen alten Kollegen.
27.10.2003, 21:38 #114
Jabasch
Beiträge: 1.129

Gerade kam Longbow von hinten auf Jabasch zu als plötzlich Cifer anfing zu schreien. Wenig später kam ein riesiges Monster um die ecke und Wirbelte den Innoslern den Schnee ins Gesicht.
"Scheiße was ist das!" fluchte Jabasch und zog sein Schwert.
Es ging ein ruck durch die Gruppe und auf Cifers Botschaft rannten erstmal alle vor dem Monster weg. So etwas hatte Jabasch noch nie gesehen, er schaute dem Monster in seine Blutroten Augen bis er sich dann wieder von ihm losriss und mit den anderen in eine nahe Höhle flüchtete die durch die Erschütterung die das Monster von sich gab freigelegt wurde.

Im Eingang der Höhle stoppte der Milizsoldat dann und nahm seinen Bogen vom Rücken. Das Tormentor rannte auch auf den Höhleneingang zu, Jabasch spannte einen Pfeil in seinen Bogen und schoss ihm auf das Monstrum ab. Der Pfeil schlug auf der Haut des Monsters ein, aber man konnte keinen Kratzer erkennen. Erschrocken blieb der Milizsoldat am Eingang stehen bis ihn dann in letzter Sekunde Cifer von Eingang wegzog und sie Pranke das Ungetüms den Schnee vorm Eingang der Höhle aufwirbelte. Ein paar mal rammte sich das Monster gegen den Eingang und wartete auf seine Beute die sich in dem Erdloch verkrochen hatte. Jabasch schaute hinter sich, man konnte das Ende der Höhle direkt erkennen, der einzige Ausgang wurde von dem Tormentor belagert. Aber jetzt konnten die Streiter sich erstmal einen Plan ausdenken den Feind zu überwinden, wo man auch auf Cifers Erzählungen zurückgriff da er schon mal diesen Monstern begegnet war, wie er berichtete...
28.10.2003, 08:49 #115
Yale
Beiträge: 806

Als ob es nicht genug wäre, dass die Kälte sein bestes Stück bestimmt auf Fingernagelgröße hatte schrumpfen lassen, kam jetzt auch noch ein stinkender Hautbatzen hinzu, der wild gestikulierend vor der kleinen Höhle hin und her rannte. Es war geradezu zum Mäusemelken, dass auch jedes Abenteuer gleich in ein derartiges Abenteuer ausarten musste! Voller Zorn und rage zog Yale den Zweihänder vom Rücken und ging zum Eingang der Höhle.

Na Du beschissener Batzen stinkende Sumpfhaikacke! Musst Du unschuldigen Abenteurern unbedingt die Wanderlaune verderben? Hier draußen ist es schweinekalt und da kommst Du noch auf die selten dämliche Idee Dich mit Innos' Stoßtrupp persönlich anzulegen? Ich werd Dir Deine Fingernägel stutzen bis Du nur noch auf blutigen Stummeln läufst Du stinkende Ausgeburt der Hölle!

Ziemlich unbeeindruckt von dem schreienden Etwas vor sich machte der Tormentor einen Satz nach vorne und schleuderte Yale mit einem Prankenhieb an die Felswand. Da hatte sein Plan wohl doch nicht die ersehnten Früchte getragen. Kraft hatte dieser putzige Kerl, doch Yale hatte schon ganz andere Sachen gesehen.....Gomez nackt und turtelnde Söldner, da konnte ihn so ein kleiner Schreihals nicht aus der Ruhe bringen. Wütend stapfte er zum Eingang zurück und setzte seine Predigt fort, wobei er darauf aus war den Balg in seine Nähe zu holen um den Zweihänder seine Arbeit vollbringen zu lassen.

Der Vierbeiner war nicht mehr ganz so interessiert an dem Paladin, sodaß Yale auf einen uralten Trick zurückgriff, den Schneeball. Er legte kurz den Zweihänder zur Seite, nahm sich eine Handvoll Schnee und formte ihn zu einem Eisklumpen. Dann nahm er wieder sein Schwert, zielte und warf den Eisball mitten in den als Gesicht erkennbaren Teil des Monsters. Wahrscheinlich nur leicht gekitzelt durch die Attacke wandte sich das Vieh um, sprang auf Yale zu und wollte ihn mit seiner Pranke zerteilen, als sich der Paladin auf den Boden fallen ließ, sich unter der Pranke hinwegrollte und ihr von der anderen Seite einen Schlag mit dem Schwert verpasste. Um sich nicht unnötig zu gefährden rannte Yale schnell zurück in den hinteren Teil der Höhle. Zumindest wusste er jetzt, dass dieser Mentholbomber nicht unverwundbar war, dass war ihm die riskante Aktion wert gewesen. Blut tropfte nun von der Pranke des Monsters in den Schnee, ein Anblick der den Paladin mehr motivierte als eine Horde nackter tanzender Frauen. Jetzt mussten sie überlegen wie sie den Kerl richtig zerkleinern konnten, sicherlich würde Cifers Wissen dabei sehr nützlich sein. Währenddessen lehnte Yale an der Felswand und genoß einen Schluck eiskaltes Bier aus seinen noch immer bestehenden Vorräten um die ihn mancher hier sichtlich zu beneiden schien.......
28.10.2003, 11:09 #116
Goetterfunken
Beiträge: 959

Bibbernd saß Goefu in der Höhle. Er hatte die Beine eng an den Körper angezogen, was die Kälte allerdings nur unwesentlich minderte. Die Kälte war aber eigentlich noch das geringste Problem. Er hatte Angst. Angst davor, hier in diesem gottverdammten Gebirge zu sterben. Dieses Monstrum war furchteinflößend, sogar die Paladine und der Lord schienen verängstigt zu sein.

Egal was passieren würde, Goetterfunken würde mit riesiger Wahrscheinlichkeit keine große Hilfe sein. Er war einfach noch zu schwach und schlecht ausgerüstet, selbst das Training mit Jabasch würde nicht genug Hilfe sein, erst Recht, weil es noch gar nicht abgeschlossen war und auf den Tagesmärschen außer theoretischen Tipps nicht viel Training möglich gewesen war. Er hatte immer nur am Lagerfeuer ein oder zwei Stunden üben können. Lustigerweise war Jabasch trotz mehrmaliger Verbesserungen von Goefu's Seite nicht in der Lage, seinen Namen richtig auszusprechen, meist sagte Jabasch einfach nur Goefu, das war problemloser.

Mit Grausen hatte der frisch ernannte Waffenknecht gesehen, wie Jabasch mit dem Bogen auf das Ungetüm geschossen hatte. Es hatte nicht mal einen Kratzer davon getragen. Als dann ein Paladin, Goefu war sich ziemlich sicher, dass er Yale hieß, aus der Höhle gesprungen war und einen Überaschungsangriff gestartet hatte, befürchtete Goetterfunken schon das Schlimmste. Bewundernd hatte er den Streiter Innos´ angeblickt als dieser völlig außer Atem wieder zurück in die Höhle kam. Vielleicht bestand doch Hoffnung, vielleicht würde es ihnen gelingen, den Tormentor zu besiegen.
28.10.2003, 12:20 #117
Alonso
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Tormentoren, wie lange hatte Alonso diese Monster schon nicht mehr zu Gesicht bekommen?! Yale, hatte das Tier verwundet, aber töten kann man diese Viehcher so gut wie gar nicht. Damals zu Barriere Zeiten brauchte es einige Gardisten um einen Tormentor zu Strecke zu bringen. Hier brauchte es wohl ein paar Ritter oder Paladine. Das Kämpfen im Schnee war beinhart, mit der Rüstung kam man so gut wie keinen Schritt vorwärts. Alonso beschloss daher alles bis auf sein Kettenhemd auszuziehen. Er war nun um einiges wendiger, aber dafür auch verwundbarer. Er würde versuchen die Aufmerksamkeit der Bestie auf sich zu ziehen, damit die anderen die Chance bekämen ihre Schwerter in die Bestie zu rammen.

In seinem schwarzen Gewand, nur das Kettenhemd darüber schritt er zu den anderen, um zu besprechen wie sie das Tier erledigen wollten. Alonso war gespannt auf die Vorschläge der anderen und lauschte.
28.10.2003, 12:22 #118
Clay
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Keuchend kam Yale zurück in den hinteren Teil der Höhle gestürmt. "Ich habe das Vieh verwundet. Dieser Dreckskerl blutet." Während Clay aufmerksam versuchte den gekeuchten Worten zu folgen erschütterte ein schweres Donnern die Höhlenwand. Wie der Schnee draußen rieselten hier innerhalb der Höhle tausende kleiner grauer Gesteinsbröckchen von der Decke und bedeckten die Krieger mit einer feinen Staubschicht. Mehrere Soldaten schrieen erschrocken auf und drängten sich weiter nach hinten, während der Tormentar weiterhin vor der Höhle wütete und mit aller Macht versuchte seine Klauen hinenzuschieben. Der Paladin kannte solche Wesen nur von den Bewohnern der Kolonie, die am längsten dort gewohnt hatten. Am Lagerfeuer im Alten Lager hatte man sich damals viele Geschichten über den Ruhmreichen Kampf der Garde in diesem Krieg gegen Beliars Diener erzählt.

Aber wenn dieses Wesen tatsächlich zu den Untoten Dämonen Beliars gehörte, dann war es nicht nur für Schwerter sondern wohl auch für die Magie Innos verwundbar. Rasch steckte Clay den schweren Zweihändern wieder auf seinen Rücken und eilte in den vorderen Teil der Höhle um Cifer zu suchen. "Dieses Biest ist untot? Richtig?" Der Paladin nickte. "Gut, erinnerst du dich noch an das Training bei Arson? Wir sollten versuschen die von ihm gelehrte Magie gegen das dunkle Wesen anzuwenden." Wieder erzitterten die scheinbar unzerstörbaren Wände der Höhle unter den Schlägen des Tormentars. Man musste etwas unternehmen. Das Problem war die Geschwindigkeit des Gegner. Fernkämpfer konnten sich problemlos innerhalb der sicheren Höhle halten und das Biest von dort aus angreifen, doch um es zu töten, würden sicher auch Schwerthiebe notwendig sein.

"Zuerst sollten wir versuchen, dass alle Fernkämpfer aus dem Inneren der Höhle angreifen. Die magiebegabten unter uns setzten auf die Formel mit der man untotes Fleisch vernichten kann. Die übrigen jagen einen Pfeil nach dem anderen in das Mistvieh. Bevor wir in den Nahkampf gehen können müssen wir ihn schwächen. Zielt auf die Augen oder die Beine. Er muss langsam und blind werden. Erst dann haben wir den Hauch einer Chance." Eigentlich konnte Clay selbst nicht an die Worte glauben, die er soeben von sich gegeben hatte, aber auch Cifer schien zumindest im Moment nichts besseres einzufallen, als erst einmal in Deckung zu bleiben und den Gegner zu schwächen. Später würde man jedoch eine andere Taktik für den Nahkampf brauchen. Clay bückte sich und schielte vorsichtig aus dem Höhlenausgang, hinter dem sich der Schnee leuchtend von der dämmrigen Höhle abhob. Konzentriert starrte er den Tormentor an. In seinen Fingerspitzen fühlte er schon wie sich die Macht Innos versammelte. Gleich würde sie sich mit einem grellen Blitz entladen und hoffentlich ihr Ziel im verfluchten Fleisch des Tormentors finden.
28.10.2003, 13:21 #119
Alonso
Beiträge: 1.534

Clay's Plan klang vielversprechend. Alonso nahm seine Kriegsarmbrust vom Rücken und wartete darauf, dass das magische Geschoss in den Tormentor einschlug. Es war so weit, Clay schleuderte die Energiekugel auf die Bestie. Mit beachtlichem Tempo schlug sie ein und der Tormentor brüllte auf. Nun ließ Alonso seinen Bolzen fliegen, mit ungeheurer Wucht und Präzision traf er sein Ziel. Alonso versuchte den Kopf zu treffen, was schwer war, da der Tromentor wild um sich schlug, jedoch hatte der Ritter genug Erfahrung um selbst ein so bewegliches Ziel zu treffen. Bolzen um Bolzen schlug in das untot Fleisch des Monsters ein. Alle Kämpfer die eine Fernkampfwaffe besaßen feuerten wie wild ihre Geschosse ab. Ein regelrechter Pfeilhagel prasselt auf das Biest.

Alonso machte sich bereit in den Nahkampf zu wechseln. Er zog sein Schwert und rannte los, die übrigen erfahrenen Kämpfer taten es ihm gleich. Ein harter Kampf entbrannte immer wieder mussten die Streiter Innos zurückweichen. Alonso stürmte erneut nach vorne und war sich zwischen den beinen des Monsters durch. Durch seine Wendigkeit konnte er den Klauenhieben recht gut ausweichn. Nun hatte Alonso erreicht was er wollte, das Monster hatte sich nun ganz auf ihn konzentriert. Seine Gefährten ergriffen die Chance und stachen auf den Tormentor ein. Der Tormentor brüllte vor Schmerzen und bäumte sich auf. Wütend stürzte er nach vorn und warf Alonso zu Boden, der Tormentorholte aus um Alonso den entscheidenden schlag zu verpassen doch die anderen Kämpfer ließen ihn nicht im Stich. In letzter Sekunde hackte Cifer auf den Arm des Untiers ein um von Alonso abzulassen.

Ein Troll wäre wohl schon lange zu Boden gegangen, aber im Gegensatz zu diesem Untoten war ein Troll ein harmloser kleiner Hamster. Im Moment wünschte sich wohl jeder, allenvoran Alonso, das Glück zu haben gegen einen Troll kämpfen zu dürfen.
28.10.2003, 18:06 #120
Jabasch
Beiträge: 1.129

Jabasch feuerte noch einen weiteren Pfeil in die Pranke des Monsters. Der Schnee vor der Höhle war schon ziemlich mit dem Blut des Tormentor durchtränkt. Ein Blutfleck war größer als der andere und die Bewegungen des Monsters wurden immer träger und langsamer.
Aber an seiner Gefährlichkeit änderte es immer noch nichts. Als wen es die Schmerzen nicht spüren würde schlug es weiter nach den Kriegern Innos. Cifer und Clay hatten schon einige Magische Salven auf das Monster abgefeuert, was es wohl am meisten geschwächt hatte.

Nun stürzte sich Jabasch mit den anderen Kriegern auch auf die Bestie. Sie umkreisten das Monster und schlugen dann immer wieder gemeinsam auf ein Zeichen von Clay auf das Monster ein. Das Tormentor versuchte noch mit einigen verzweifelten Versuchen auszubrechen oder wenigsten einen der Innosler mit in den Tot zu reizen bis es schließlich unter einer Vielzahl an Wunden zusammen brach. Die magischen Angriffe und der Bolzen und Pfeilhagel waren wohl zuviel gewesen und dann immer wieder die Attacken der Schwertkämpfer. Erleichtert und mit einem Lachen im Gesicht ließen sich die meisten der Krieger erstmal in den Schnee fallen. Yale spurtete noch mal in die Höhle um seine Bierflasche zu holen und es war eine allgemein fröhliche Stimmung.
"Innos wollte halt noch nicht das wir hier schon sterben" sagte einer der Paladine zuversichtlich.
Doch plötzlich schaute Jabasch in die Augen von Goetterfunke. Entsetzt deutete er auf den Körper des Tormentor welch auf einmal wieder zu zucken anfing.
"WAAAAHHHHH" "Stirbt das Mistvieh den nie" waren die entsetzen schreie der Krieger. Alle wichen von dem Körper zurück.
"Es muss ihm einer den Kopf abschlagen" rief der Milizsoldat und blickte entsetzt auf den im Schnee zuckenden Körper...
28.10.2003, 19:02 #121
Longbow
Beiträge: 4.035

Und ab geht’s. Die Paladine und Schützen hatten das seltsame Vieh gründlich bearbeitet. Nun bedarf es nur noch einer letzten Bearbeitung der Nahkämpfer, zu denen Long wohl auch gehörte. Zusammen mit einem Haufen anderer Gardekollegen stürmte er voran und schlug auf das inzwischen an einem Platz stehenden Tier ein. Es bedarf ein paar kurzer Schläge und der Tormentor lag tot auf dem Boden. Alle anderen Kämpfer steckten ihre Schwerter wieder ein und waren, wie Long, glücklich, dass der Spuck vorüber war.
Doch plötzlich zuckte es noch weiter. Entsetzt schrie Jabasch: "Es muss ihm einer den Kopf abschlagen"
Tja, warum nicht er? Viel passieren konnte sicherlich eh nicht und selbst wenn, dann stirbt er eben, aber immerhin im Dienste der Garde und nicht wie sonst in irgendeinem Sessel vorm Kamin.
Der Hauptmann riss sein Bastardschwert hoch, holte Schwung und schlug dem Vieh den tauroartigen Kopf ab. Es machte ein Mal „Platsch“ und eine dunkelrote Flüssigkeit quoll heraus. Na, wie lecker!
Damit wars dann endgültig vorbei. Das „Tier“ zuckte auch nicht mehr oder machte sonst irgendwelche Bewegungen. Nun begann dafür der schöne Teil, das Ausweiden des Tieres.
Long blickte sich in den Reihen der Garde um. War er vielleicht sogar der einzige Jäger in der Gruppe? Doch er wurde getäuscht, sein alter Prüfungsmeister Taurodir war auch noch da. Und was die anderen konnten, wusste er natürlich nicht, aber das würde sich zeigen.
Nach ein paar Sekunden verschnaufen zog er sein Jagdmesser und machte sich ran ans Tier. Zunächst suchte er sich die von den Platten nicht geschützten Stellen. Er schnitt die Haut ab, die zu seinem Entsetzten schlammig und matschig war. Was hat Beliar da nur wieder kreiert? Aber gut, manch gewinnbringendes Gut ließ sich sicher doch noch gewinnen. DOch wunderte sich, dass sich kein anderer Jäger zu ihm gesellte.
28.10.2003, 20:42 #122
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

In einigem Abstand zu dem toten Tormentor saß Iwein regungslos im kalten Schnee und starrte gedankenversunken auf den Kadaver des Monsters und den vom Blut dunkelrot bis schwarz gefärbten Schnee. Long indess war an das Tier herangetreten und stocherte nun etwas planlos an dem leblosen, schuppigen Körper der toten Bestie herum, um zu sehen, ob man etwas davon verwerten könne. Iwein schüttelte sich. Widerlich! Wie konnte man nach diesem Schock nur daran denken, sich dem Vieh noch einmal zu nähern? Immer wieder blickte Iwein kritisch und stirnrunzelnd zu dem toten Tormentor in der Angst, er könne jeden Moment aufstehen, ein neuer Kopf würde ihm wachsen und er würde sie anschließend packen und an der harten Felswand zerschmettern.

Der Milizsoldat sah sein Schwert an. Beinahe bis zum Heft hing das dunkle Blut des Tormentors an der Klinge und schimmerte im trüben Mondlicht, das durch den wokenverhangenen Himmel drang, denn die Sonne war bereits untergegangen. Sonst hatte das Schwert aber nichts abbekommen, die Schneiden waren scharf wie eh und je. Iwein wischte den Sudel am Schwert im Schnee ab und legte es dann behutsam zurück in seine Lederscheide.
Eine Weile saßen die Krieger erschöpft und erleichtert im Schnee oder auf dem feuchten Höhlenboden und redeten kein Wort, dann, als es immer dunkler wurde, begannen die müden Krieger sich Gedanken um ihr Nachtlager zu machen.

"Ich schlage vor, wir übernachten in der Höhle hier. Ein geschützteres Fleckchen werden wir hier kaum finden und bei weiteren Angriffen können wir uns da drinnen gut verschanzen."
29.10.2003, 00:47 #123
Taurodir
Beiträge: 3.553

Der Paladin saß wieder abseits, in einer Ecke, seinen Rücken angelehnt an der Wand, sein Gesicht blickte nach unten. Es schien so, als würde er schlafen, doch so war es nicht.
Der Kampf gegen dieses Ungeheuer schien beendet zu sein, und er selbst hatte nicht wirklich helfen können. Aber für ihn war es besser ohne dieses Vieh zu leben als mit. Es auszuweiden, wollte er ganz gewiss nicht, irgendwie verlor er am heutigen Tag die Lust dazu. Sein Körper schmerzte, und war mehr als müde, doch wieso nur? Eigentlich gelang es ihm, viel zu verkraften, doch nun war er nach diesem Marsch hierher müde, so müde, wie noch nie. Lag es an dieser Kälte?
Aber das konnte nicht sein, sonst müssten auch die anderen kaum Kraft mehr besitzen, doch so war es nicht. Irgendwas schien ihn dazu zu zwingen, dass er schlafen sollte, doch was, wusste er ganz gewiss nicht. Doch in der Tat könnte er sich nun einen Schlaf gönnen, die Gelegenheit hatte er dazu, und er hielt es auch nicht mehr aus, seine Augen offen zu halten. Immer wieder fielen sie zu, und wieder auf, doch gab er es am Ende auf, und somit schlossen sich seine Augen für mehrere Stunden.
Ein schlimmer Traum folgte für ihn, so real, dass er glaubte, sich in einer anderen Welt zu fühlen.
Es kam ihm vor, als wär er mitten im Geschehen. Er sah nur eine Straße, die mitten durch einen Wald führte. Zu hören war nur eine Rüstung, eine schwere, so wie es seine war, doch die Schritte waren ruhig, und gelassen, derjenige schien keine Eile zu haben.
Das Wetter war schön, die Sonne schien, alles schien perfekt zu sein.
Doch das Bild änderte sich plötzlich, als die Straße nach rechts führte, stoppte für einen Moment sein Herz.
Eine junge Frau lag mitten auf der Straße, eine rote Blutspur war hinter ihr zu erkennen, sie schien sich mit letzter Kraft hierher begeben zu haben. Sofort rannte er los, auf sie zu, ihr Gesicht lag zum Boden gerichtet, sodass er zunächst nicht erkannte, wer es war. Ihr Körper war voller Blut, keine Hoffnung auf Leben war mehr zu erkennen. Sie schien wunderschön zu sein, doch Trauer kam in ihm hoch, solch ein wunderschönes Wesen tot auf dem Boden zu sehen.
Doch an jedem Moment, als er versuchte, ihr Gesicht zu sich zu drehen, wurde sein Herz lauter und lauter.
Schweiß tröpfte ihm die Stirn entlang, und seine Hand begann zu zittern. Und dies nicht nur im Traum, sondern auch in der wirklichen Welt. Vor irgendetwas schien er Angst zu haben, aber vor was?
Alles um sich herum wurde plötzlich leise, nur sein Herz wahr zu hören, immer schneller und schneller. Langsam legte er seine Hand auf ihre rechte Wange, und begann dann langam ihren Kopf umzudrehen.
Ein Blitz folgte in seinem Traum, eim Blitz, dass sein Herz in zwei Hälften zu teilen wollte.
Der Wald um ihm herum wurde laut, die Vögel zischten, die Bäume begannen stark umherzuwehen. Jedoch verlor er die Sicht aus dieser Person, ehe er das Gesicht erblicken konnte. Jetzt sah er denjenigen von hinten, aus der weite. Gekniet saß er dort, eine wunderschöne Rüstung war zu ersehen. Die Hand schweifte zum Gesicht, ein lautes Schreien folgte, ein hilfloses Schreien. Was war geschehen? Wer lag da tot auf dem Boden? Und wer schrie dort nun herum? Die Gesichter sollte er wohl nicht in seinem Traum ersehen, noch nicht..

Sein ganzes gesicht war voller Schweiß, die Angst packte ihn, und auch die Neugier. Taurodir war wach, doch trauter er sich irgendwien icht, seine Augen zu öffnen. Er hatte solch eine Angst, wie noch nie zuvor, obwohl er nicht zu wissen vermochte, weshalb.
Sein ganzer Körper zitterte, sein Rücken war durchnässt. Solch einen Traum hatte er noch nie erlebt, so real, so geheimnisvoll, doch alles wollte es nicht zeigen. Langsam wischte er sich den Schweiß von seiner Stirn weg, und versuchte wieder einene klaren Kopf zu bekommen, doch zu verwirrt, zu erschrocken war er, um an diesem Tag überhaupt wieder zu sich zu kommen.
Waren dies Bilder aus der Vergangenheit? Oder Bilder, die noch folgen sollten? Waren dies Bilder von ihm, die er in seinem Traum gesehen hatte? Er wusste es nicht, geruht hatte er auf seiner Stelle, doch dieser Traum schien ihn nur umso mehr müde gemacht zu haben.
Dem Paladin fielen tränen aus seinen Augen, welche ihm die Wangen entlang hinunterkullerten, und in Kontakt mit dem Boden kamen. Wieso weinte er nur, wieso hatte er so eine Angst? War er in diesem Zustand überhaupt noch in der Lage, seinen Kameraden bei dieser Reise zu helfen?
Wieder fielen ihm seine Augen zu, doch diesmal sollte sein Schlaf ruhiger ausfallen, und nötig hatte er es..
30.10.2003, 08:43 #124
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Bibbernd hockte der Milizsoldat im hinteren Teil der Höhle, in mehrere warme Decken gehüllt, an die feuchte, raue Felswand gelehnt, von der hin und wieder einige Wassertropfen herabfielen, die sich von den Eiszapfen an der Decke gelöst hatten. Iwein schlug müde die Augen auf. Verschlafen rieb er sich die Lieder, erhob sich gemächlich von seinem Schlafplatz und streckte sich. Die meisten der anderen schliefen noch. Der Milizsoldat stapfte aus der Höhle hinaus und sah sich draußen um. Die Sonne schien hell und klar vom blauen Himmel im Osten herab auf die hohe, grell weiße Schneedecke, die wie ein Laken über dem Land lag. Es hatte aufgehört zu schneien, nur ein leichter, kühler Morgenwind blies durch´s Gebirge. Der Himmel war unbewölkt, es war ein wunderschöner Morgen. Nichts erinnerte mehr an die schrecklichen, grauenhaften Ereignisse vom Vortag – außer dem halb verschneiten Kadaver des Tormentors, der etwas abseits der Höhle im Schnee lag. Ein übler Gestank musste dort herrschen, der aber von dem Wind glücklicherweise von der Höhle fortgeweht wurde. Genüsslich sog Iwein die frische Morgenluft in die Lungen und ging dann zurück in die kleine Höhle. Er nahm sich ein Stück Brot und kaute lustlos daran herum. Während dem Kauen schielte er zu Uncle hinüber. Der Waffenknecht lag quer mitten auf dem Boden der Höhle und raubte den anderen so ihren Platz, die Decke bis weit über den Kopf gezogen. Einige Bierflaschen lagen um ihn herum. Amüsiert schüttelte Iwein den Kopf. Er erwog kurz, ob er ihn wecken sollte, ließ es dann aber lieber bleiben. In diesem Zustand wäre das tödlich. So nagte Iwein weiter an seinem Brot und wartete darauf, dass die anderen aufwachten. Zu lange durften sie nicht warten. Am heutigen Tage könnten sie eine große Strecke zurücklegen.
30.10.2003, 12:11 #125
Taurodir
Beiträge: 3.553

Der heutige Tag sollte für den Paladin nicht wirklich besser verlaufen, Sorgen quälten ihn, und dieser Traum ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Fragen über Fragen, zu denen er keine Antworten finden konnte. Immer wieder schwebten ihm die Bilder aus dem Traum in vor seine Augen, wie Puzzelteile kamen ihm diese vor, doch mehr als in der Nacht sollte Taurodir zu diesem Zeitpunkt nicht erfahren.
Die Gruppe schien sich aufzurüsten, wahrscheinlich wollte man in kurzer Zeit wieder aufbrechen, denn lang genug hatten sie sich ausgeruht, im gegensatz zu ihm selbst, denn nur schwächer war er durch diese Rast geworden.
Auch der Paladin selbst versuchte sich nun ein wenig abzulenken, und aß ein Stück seines Brotes, was er mit einem Schluck seines Wassers runtertrank. Gut kam es ihm vor, denn ein wenig klarer wurde ihm nun die Sicht, doch viel besser auch nicht. Seine Waffen hatte er bei sich, er selbst war bereit, und wartete nur darauf, dass sie jeden Moment sich auf den Weg machen würden. Der Tag sollte anstrengend werden, denn kalt war es, und der weg nicht ganz eben. Und in seinem jetzigen Zustand sollte dies einer seiner schwersten Wege werden, zu hoffen war, dass er es überstehen würde, doch zäh war er, und wusste vieles zu überstehen..
Die Truppe war nun auch bereit, alle warteten noch auf des Zeichen, loszumarschieren.

"Innos, sei mit mir.."flüsterte der Krieger sich noch zu.
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