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[GM] Die alten Götter
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04.12.2003, 09:36 #76
meditate
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sie hatte wieder einen seltsamen traum gehabt. wieder befand sie sich in der stadt ohne türen und wieder hatte sie das gefühl, dass die sterne andere waren. es gab hier auch keine grünen pflanzen, es gab nur seltsame graue gewächse, als würde hier nie eine sonne scheinen. eine welt der nacht, eine dunkle welt?

als der lärm der aufbrechenden gefährten sie weckte, saß meditate eine weile ganz verwirrt da. inzwischen war sie doch der meinung, dass ihr in den träumen etwas gezeigt wurde. sie verstand es nur noch nicht.
04.12.2003, 10:05 #77
Dûhn
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Mit einer Handbewegung bedeutete die Hohepriesterin dem Hühnen das er sich für ihre bevorstehende Befragung bereitmachen solle. Die Sawyers besaßen wichtige Informationen, die die Gemeinschaft vielleicht wieder nach Khorinis verfrachten konnten.

Oder, so dachte, Dûhn, sie wenigstens eine weile weiterleben lassen würde.

Begleitet vom leisen Klingeln der Schnallen befestige der Riese sein Wolfsmesser wieder per Oberschenkelholster an seinem Bein und schnallte sich das brachial aussehende Bastardschwert auf seinen breiten Rücken. Einen kurzen Moment später saß auch die Lederrüstung wieder einwandfrei.

Knarzend, klingelnd und mit nachdenklichem Gescihtsausdruck wandte sich der Riese zur kleinen Gestalt Errols um. Der kleine Mann war gerade damit beschäftigt den Haushund mit giftigen Blicken zu strafen, welcher am Vorabend seine Keule mit einem Stöckchen verwechselt hatte.
Schmunzelnd tippte Dûhn der kleinen Gestalt auf die Schulter, die daraufhin jäh zusammenschreckte. Errols Blick wanderte langsam an dem Trollgroßen Schwarzmagier vor ihm hinauf und blieb zu guter letzt auf dem, Dûhns Gesicht überziehenden Narbengeflecht hängen.

Der Riese lenkte seinen Blick fragend in Meditates Richtung. Die Hohepriesterin nickte geistesabwesend und fuhr mit ihren Vorbereitungen fort.
Wieder an Errol gewandt grinste Dûhn.
"Tja, kleiner Mann, sieht so aus als würdest du mit uns kommen. Das heist natürlich nur solange du nichts dagegen hast."
Errol blinzelte einmal und schaute sich überrascht um. Meinte der Riese etwa ihn?

"Mein Name ist Dûhn" Fuhr der Koloss fort, "und das dort drüben ist Frau Meditate, Hohepriesterin des Beliar. Keine Angst, wir sind eigentlich nette Leute. Wenn wir nicht gerade von alten Göttern gejagt und auf auf der Suche nach einem Heimweg sind."
Dûhn zwinkerte Errol schelmisch zu und führte ihn an der Schulter zu Meditate, welche bereits ungeduldig draußen auf und ab ging.

errol nutzte die Gelegenheit, um sich hinter einem Holzstapel zu verstecken. Die beiden doch erheblich größeren Leute waren nicht die Weggefährten seiner Wahl.

Dann gingen die beiden auf dem ausgefahrenen weg in Richtung des verhängnisvollen Gehöftes.

Begleitet von den finsteren Augen der Ziegenmelker.
04.12.2003, 12:05 #78
meditate
Beiträge: 6.868

Der Beschreibung der Alten folgend, gingen die beiden sehr unterschiedlichen Magier des Beliar durch dieses Dorf und stiegen dann in die Berge um dem Weg zum Hof von Sawyers zu folgen.

Von hier aus konnten sie auch das erste Mal einen Blick auf den Hof der Hexer werfen und sich einen Eindruck von den Baulichkeiten machen. Der Haf der Whateleys war größer als die anderen, die sie bisher gesehn hatten. Das Haupthaus war von beträchtlicher Größe und wenn nicht die Fenster allesamt zugemauert oder verbarrikadiert gewesen wären, hätte man durchaus einen Eindruck von Wohlstand gewinnen können.

Neben dem Haus befanden sich Stallungen, die auch nicht gerade einen ärmlichen Eindruck machten, nur dass man kein Vieh auf dem Hof sah, keinen Hund, kein Geflügel und wohl auch keine Schweine.

Wie auch die anderen Gebäude des Dorfes schien alles hier wie aus uralten Zeiten bewahrt. Später erfuhren sie, dass Llundoll tatsächlich erstaunlich alt wäre — viel älter als irgendeines der Dörfer im Umkreis. Südlich des Dorfes kann man noch die Kellermauern und den Kamin noch älterer Gebäude entdecken, deren Bestimmung niemand mehr kennt.

Am ältesten sind aber die großen Kreise grobbehauener Steinsäulen oben auf den Bergen. Sie werden uralten Zivilisationen zugeschrieben. Schädel- und Knochenfunde innerhalb dieser Kreise und um den mächtigen tafelähnlichen Felsen auf Altarberg bestärken den Volksglauben, diese Plätze seien einst Begräbnisstätten gewesen.

Die Sonne schaffte es gegen Mittag sogar, die tiefhängenden Wolken mit Lichtlanzen zu spalten, aber jeder Lichtstrahl schien sofort von dem alles überdeckenden Nebel aufgesaugt zu werden.

Das Haus von Sawyers war leicht zu erkennen. Die Alten hatten beteuert, dass es dort lebende Bäume gäbe. Auf die Frage von Meditate, was darunter zu verstehen sei, hatte die Alte nur verschmitzt gemeint, sie würden das schon verstehen, wenn sie das haus sehen würden.

Tatsächlich war das Haus von alten Kopfweiden umgeben, denen der ständige Schnitt ein erstaunliches Aussehen verliehen hatte. Die gewaltigen hölzernen wulstigen Kronen waren im Lauf der Jahrhunderte so angeschwollen, dass etliche Bäume begannen, sich unter der Last des Alters zu neigen. Die anderen hatten zahlreiche dunkle Höhlen, die den Bäumen das Aussehen unheimlicher Geister verliehen. Verstärkt wurde der Eindruck noch durch die zahllosen fast unsichtbaren Nachtschwalben, die in den leeren Augenhöhlen saßen und die Ankömmlinge in ihrer schnurrenden Sprache begrüßten.

Der alte Sawyers war da und ließ die beiden auch ein, nachdem er erfahren hatte, woher sie kamen. Er begrüßte sie und stellte ihnen den Sohn vor, mit dem er den Hof bewirtschaftete. Frauen hätten sie hier nicht und die brauchten sie auch nicht. Und bei den unheimlichen Nachbarn würde es wohl ohnehin keine Frau lange aushalten.
04.12.2003, 13:12 #79
Dûhn
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Dûhn trat hinter Meditate in die alte Hütte ein. Genauso morsch wie der Rest des finsteren Dorfes, wirkte auch die Behausung der Sawyers nicht gerade vertrauenserweckend.
Seine innere Unruhe ignorierend folgte der Koloss der schlanken Hohepriesterin vor sich und ließ sich vom alten Sawyer in ein, für herrschende Verhältnisse, geräumiges Wohnzimmer führen.

Die Bodendielen knarzten laut, als Dûhn den Raum durchschritt und sich skeptisch umsah. Der Innenraum war dunkel und muffig, was in dieser Gemeinde anscheinend zu guten Ton gehörte.
Abgelaufene Teppiche aus der Hand eines offensichtlichen Stümpers bedeckten den Fußboden mehr schlecht als recht und versuchten zu verhindern das sich die Kriechkälte des Bauernhauses bemächtigte.

Der Alte Sawyer nahm in einem der Sessel am Kamin platz und bedeutete den beiden sich ebenfalls einen Platz zu suchen. Das Feuer bestand nur noch aus einigen vereinzelten Fünkchen Glut und es roch durchdringend nach alter Asche.
Dûhn achtete bei seiner PLatzwahl darauf neben Meditate zu sitzen.

Ihnen gegenüber stand der junge Sawyer hinter dem Sessel seines Vaters und starrte, genau wie sein Oheim, die Besucher durchdringend an. Das Ganze Bild erinnerte Dûhn an diese alten Bilder, welche Farmer Familien darstellten, und ihm schon immer etwas unheimlich vorkamen.

Nachdem die zwei Sawyers ihre Gäste eine geraume Zeit lang musterten nickten sich die Bauern schließlich zu.
"Was genau wollt ihr von uns wissen?" zerschnitt die misstrauische Frage des Alten den Raum.
04.12.2003, 13:21 #80
Heimdallr
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Der alte Schürferkumpan hatte bei der Auswahl gar keine Wahl gehabt, natürlich wollte er in der einigermaßen warmen Wärme bleiben, also schliefen sie gemeinsam in dem Verschlag, so war es wenigstens noch wärmer, da die Kälte auch abgehalten wurde.

Am nächsten Morgen mussten sie schon früh aufgewacht sein, fast hätte man meinen können, irgendein Schrei hätte sie geweckt, doch er konnte dann nichts mehr hören, vielleicht hatte er den Schrei ja im Traum gehört, aber wenn sie wirklich träumen würden, dann könnte er doch nicht träumen, dass wäre ja dann ein Traum im Traum, ach verdammt, diese ganze Sein oder nicht Sein Fragen waren total verwirrend. Inzwischen waren sie aber wieder fit und konnten endlich weitermachen, das hieß weitersuchen, denn so richtig war ja nicht klar, was sie eigentlich herausfinden sollten, denn was waren schon Informationen, die zu einer erfolgreichen Rückkehr führten.

Aber wie schon gestern nahmen sie sich vor die Steinhügel zu ergründen, das musste da irgendeinen Zusammenhang geben, denn alt und alt passt ja gut zusammen, wenn diese Götter alt waren, dann konnten alte Steine vielleicht auch etwas sagen, jedenfalls war dieses ganze Dorf sehr alt, das sahen sie auf dem Weg zu den Hügeln, als sie endlich mal in einer etwas erhöhten Position standen und zurück blickten, das Dorf hatte eine seltsame Form, nach kurzem ergründen nach der Form, die er hier sah, merkte er eindeutig, es war eine Septagrammform, genau so war es, kein Zweifel...so etwas seltsames, ein Dorf, dass man in einer Form baute, die man auch Septakel nannte, das war ein uraltes Symbol und konnte wohl kaum mal eben neu sein, das ließ ihn auf ein altes Dorf schließen, dass irgendwann unter besonderen Voraussetzungen erbaut wurde. Tja, doch damit hatten sie noch nicht wirklich neues erfahren, sie mussten weitersuchen, doch es war ein Anfang.

Sie waren jetzt außerhalb des Dorfes und zwar auf einem dieser Wiesen, auf denen er auch gelandet war, es waren matschige, wirklich graue Wiesen, ohne jeglichem Laub, Blumen oder auch Insekten, hier war alles tot, doch noch waren sie nicht am Steinkreis angekommen, wenigstens konnte man etwas sehen, es war nicht mehr ganz so neblig, deswegen aber auch wieder schön grau.
04.12.2003, 13:44 #81
meditate
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wir wollen wissen, was es mit eurem merkwürdigen nachbarn auf sich hat.

wir selbst sind hier herversetzt worden und wissen nicht einmal warum. keiner von uns. wir kommen von einer insel, von der wir auch nicht einmal wissen, wo das ist. wir kommen aus khorinis.

unter uns sind gläubige und anhänger des innos, der beliar und des adanos. warum wir hier sind und welche magie uns aus unserem gewohnten umfeld riss und hier her versetzte, ist uns auch unbekannt.

einen kleinen einblick in das, was hier offensichtlich vorgeht, haben wir schon von euren nachbarn bekommen. sie erzählten uns von dem unheimlichen wilbur und den vorkommnissen bei eurem nachbarn.

jetzt sind alle aus unserer gruppe ausgeschwärmt um informationen zu sammeln. einige werden sicher auch die steinkreise auf den gipfeln der berge untersuchen, ja und wir drei sind zu euch gekommen. ihr habt sicher einiges erlebt und könnt uns mehr über die seltsamen vorkommniss auf eurem nachbarhof erzählen?"

sawyers hatte die ganze zeit auf seiner pfeife herumgekaut und nickte dann seinem sohn zu. der zögerte erst, begann dann aber zu erzählen.

"viele leute in diesem dorf sind seltsam, daran haben wir uns gewöhnt. sicher werden andere auch uns seltsam finden und dass wir nach dem, was hier vorgeht immer noch hier sind, beweist nur, dass wir wohl auch seltsam sind. aber die whateleys stellten die natur auf den kopf und sie beten nicht zu unseren göttern und das kann nicht recht sein.

mag ja sein, dann wir seltsam sind, aber wir sind jedenfalls gottesfürchtig, jeder auf seine weise. unser nachbar dagegen betet unheilige wesen aus alten zeiten an und bringt uns durch seine beschwörungsversuche alle in höchste gefahr."
04.12.2003, 14:07 #82
erzähler
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In der Folgezeit sprach fast nur noch der junge Sawyers, der aber auch schon einige Jahre auf dem Buckel hatte.

Wir lebten eigentlich immer ganz normal nebeneinander her, bis Lavina diesen Wechselbalg zur Welt brachte. Seither ist es immer schlimmer geworden.

Der alte Whateley machte aus seiner Farm eine Burg und jahrelang wurde er immer sonderbarer. Zuerst ließ er uns nur noch ins Erdgeschoss und schließlich hinderte er uns ganz, das Haus zu betreten. heute kommt eer gleich mit einem Knüppel gerannt, wenn man nicht genug Abstand zu seinem Haus hält.

Wir haben oft Viehgeschäfte mit ihm gemacht in den letzten Jahren, aber wir haben das Vieh immer nur bis zum Stall gebracht und er hat uns die seltsamen Goldmünzen auf dem Hof in die Hand gezählt. In der letzten Zeit tat er nicht mal mehr das. Er drückte uns nur einen Beutel Gold in die Hand und wollte nicht einmal wissen, wie viel wir für das Vieh wollten. Aber mir solls recht sein. Ich hab das Gold in der Stadt bei der Bank und irgendwann kauf ich mie ein Haus auf einem anderen Stück Land.

Aber am seltsamsten ist es um den jungen Whateley bestellt. Er hat einen gorillaähnlichen Gang. Wenn ihr aufpasst, dann könnt ihr ihm von Fenster aus sehen.

Und wenn es hier seltsame und unsichtbare Dinge gibt, die nicht von dieser Welt sind, dann werden sie hier ausgebrütet.

Über diesen Hexenkram kann euch aber Mamie Bishop mehr erzählen. Die wohnt in dem Tal, dass ihr dort hinten sehen könnt. Sie wohnt allein in einer kleinen Hütte und bevor das mit den Whateleys begann hätten alle geschworen, dass sie eine Hexe sei. Jetzt redet aber niemand mehr so, obwohl sie die einzige ist, die sich ein bisschen auskennt. Sie hat viel gelernt von ihrer Großmutter, die auch schon eine Hexe war und außerdem kann sie lesen und hat auch einige der alten Bücher.

Der whateley wollte sie irgendwann alle von ihr haben. Sie wollte sie nicht rausrücken, aber eines Tages waren die Bücher doch weg, als sie von Markt kam. Und in ihrem Haus hat es scheußlich gestunken. Nur was sollte sie machen! Die Bücher waren weg und gesehen hatte niemand einen Dieb.

Geht zu ihr, wenn ihr wirklich etwas über die Dinge wissen wollt, die hier unter den Steinkreisen ruhen. Und sie weiß auch, was das ist, was übelriechend und schaurig unsere Täler überflutet und in den widerlichen Haufen auf den Gipfeln der Berge ruht. An ihrem Geruch sollt ihr sie erkennen sagt sie immer und ich kann euch versichern, der Geruch ist der gleiche, der schon seit Jahren über der Whateley-Farm brütet.

Und zu diesem Gestank passt Wilbur, der bocksgestaltige, rätselhafte, und lachte und bösartige Wechselbalg der Familie.

Wir Bauern haben schon seit geraumer Zeit den Eindruck, dass wir dicht vor der Auferstehung eines schrecklichen hereinbrechenden Grauens sind und dass es ein höllisches Vorrücken der schwärzesten Herrschaftsbereiche uralter Nachtmahre gibt.
04.12.2003, 14:15 #83
Heimdallr
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Unverrichtet ging es für die beiden weiter nach oben, hier wurde die Luft etwas anders, denn durch die Höhe wurde sie zwar klarer als unten, in diesem sumpfigen, moorartigen Sumpfgebiet, doch dafür wurde es auch verdammt kalt, ein Luftzug nach dem nächsten wollte sie zu schönen Eiszapfen formen, doch diese Kreation verdarb er dem Wind, in dem er einfach seinen warmen Harpyienlederumhang in den rückseitigen Gürtel steckte, so war sein Rücken zumindest vor jeder Art von Naturgewalt geschützt und am Oberkörper konnte er gar nicht frieren, war da doch ein dreifacher Schutz mit Schattenläuferfell dran, doch an den Armen war nichts, keine Rüstung und kein Umhang, nur ein dünnes, schwarzes Samthemd, da wurde es schon langsam taub, aber durch andauernde Bewegung konnte man das schlimmste verhindern, außerdem war das noch lange keine Kälte, bei der er Angst bekam, er war schließlich viel schlimmeres gewöhnt und das war nicht mal übertrieben, wenn der Wind mal still lag, was aber selten der Fall war, dann war es sogar ganz angenehm.

Das Dorf hatte sich schon ganz schön von ihnen entfernt, ziemlich klein war es geworden und gab jetzt einem optimalen Blick auf die Zusammenlegung der Häuser, sieben Ecken, durchzogen von Bauernhöfen, Wohnbaracken und Ställen, diese kleine Dorf war dafür perfekt geeignet, kein Vergleich mit einer Stadt wie Khorinis, doch war es auch keine Stadt, vielleicht war es nicht mal ein Dorf, dafür hatte es zuwenig Leben, zuwenig Menschen, erst diese zwei Alten waren ihm aufgefallen, doch würde es sicher noch den ein oder anderen Angsthasen geben, der sich sonstwo versteckte, doch wenn er schätzen müsste, hätte er die Einwohnerzahl auf zwanzig maximal geschätzt.

Das Dorf schien sowieso dem Untergang geweiht, denn so wie es aussah, gab es keine jungen Leute mehr, doch die Frage war nur, wie es zur Geisterstadt, oder zum Geisterdorf verkommen würde, auf natürlichem Wege, oder war der Untergang von etwas anderem gefährdet, von etwas lebendigem?

Der Weg führte sie weiter, immer weiter den Hügel hinauf, die Säulen kamen schon in Sicht, es würde nicht mehr lange dauern, dann wären sie endlich da.
04.12.2003, 16:06 #84
Errol
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Wo war er hier nur? Wäre er doch nur nicht von den beiden zwar etwas unheilvoll, aber nett wirkenden Schwarzmagiern weggalaufen, als sie das Haus betreten hatten...
Mit schnellen Schritten tapste Errol ziellos umher. Er wollte etwas tun, die anderen wiederfinden, doch er hatte keine Ahnung, wo er suchen sollte.
Den ganzen Tag schon war der Himmel durch dicke Nebelschwaden verdeckt gewesen, kein einziges Mal hatte sich die Sonne blicken lassen. Auch deshalb kam Errol dieser Ort so gottverlassen vor. Aber es war auch die sich immer weiter ausbreitende Dunkelheit, ebenso wie das ständige Gefühl, beobachtet zu werden. Das beunruhigte Errol, er zwar schon von Natur aus als Dieb eine Abneigung gegen das Beobachtet werden, doch hier hatte er nichts, wo er sich zurückziehen konnte – bis auf das Dorf.
Es war wohl doch besser, ins Dorf zu gehen, bevor es richtig dunkel wurde.

Die Finsternis wuchs langsam, aber bedrohlich an. Schatten überall – nicht das sie dem tapferen Errol etwas ausgemacht hätten, aber sie schienen ihm... nein, sie schienen ihm nicht beunruhigend. Verzweifelt gegen seine Verstand ankämpfend versuchte Errol, seine Angst zu unterdrücken. Doch die Schatten schienen sich zu bewegen... sie kamen näher. Keuchend erhöhte der Waffenknecht sein Tempo. Doch er war doch ein Außererwählter des großen Staubsaugers und brauchte sich nicht zu fürchten. Mit einem Mal platzten alle Gefühle aus dem kleinen Errol heraus und er fing fürchterlich an zu plärren und rannte so schnell wie er nur konnte mit den armen wedelnd nach vorne. Leider übersah der völlig außer Kontrolle stehende Mann den bösen, dicken Baum vor sich und das letzte was er sah, waren Sternchen vor seinem Kopf...
04.12.2003, 17:55 #85
Dark-Druid
Beiträge: 2.190

Schweigend stapften die beiden schwarzen Gestalten über die braune Wiese, jeder Schritt erzeugte ein schmatzendes Geräusch, als ihre schweren Stiefel in den seichten Morast einsanken und mit einem kräftigen Ruck wieder befreit wurden. Misstrauisch blickte Druid sich um, ließ seine Augen die weiten Felder und Weiden absuchen. Kein Tier war zu sehen, keine Hasen, Spitzmäuse oder Eidechsen, geschweige denn das Vieh der Bauern. Einzig und alleine die Ziegenmelker zogen große Kreise am Himmel, ließen ihre schnurrenden Schreie verlauten.
Er ignorierte sie. Mit der Zeit gewöhnte man sich daran.

Gegen den sich schon wieder verdunkelnden Horizont zeichneten sich schon die Steinkreise ab, ähnlich derer, die es in Khorinis gab. Jedoch waren diese hier größer und schienen, trotz ihrem vergleichsweise gutem Zustand, älter zu sein. Viel älter.
Druid kniff die Augen zusammen. In den Schauergeschichten der Alten war wenigstens ein kleines Fünkchen Wahrheit enthalten, er spürte es... Irgendetwas war hier, was hier niemals hätte sein dürfen, was auch immer es war.
Nachdenklich, noch immer ohne auch nur ein einziges Wort zu wechseln, zogen sie weiter durch die unwirtliche, ja gar unheimliche Landschaft. Borstig stand das ungesund anzuschauende, stopplige Gras auf dem weichen, modrigen Boden, hier und dort stahl sich eine Distel an die Oberfläche. Und überall, zwischen den spärlich bewachsenen Stellen, taten sich kleinere Flächen, bedeckt nur mit Matsch, auf.
Den ganzen Tag war es nicht wirklich Hell geworden, ohnehin stand die Sonne in diesen Monaten tief und der dichte Wolkenteppich verschluckte noch dazu einen große Teil des Lichts. Nun verschwand die orange Scheibe schon wieder hinter den Hügeln in der Ferne und nahm auch das letzte Bisschen Helligkeit mit sich. Bald schon würde es hier zappenduster sein.

Nach einigen weiteren Minuten hatten sie den Steinkreis, auf den sie zuliefen, fast erreicht. Der Hügel auf dem er stand, war seltsam geschwungen. Er sah so symmetrisch aus, wie mit Werkzeugen in seine Form gebracht. Auch die übrigen Hügel, die sich hier befanden, waren von solcher Beschaffenheit. Es war ein komisches, unangenehmes Gefühl, sich diese Formen anzusehen, sie schienen so unwirklich, als würden sie nicht zu dem übrigen Teil der Landschaft gehören.
Plötzlich mischte sich ein weiteres, seltsames Gefühl dazu. Je näher sie dem Steinkreis kamen, desto stärker wurde es, erreichte, als sie schließlich ankamen, seinen scheinbaren Höhepunkt. Es war ungewohnt und kaum zu beschreiben, doch vermittelte es den Eindruck von uralter, gespeicherter Macht, die diesen Steinkolossen innewohnte.
Trotzdem begannen die beiden nun damit, sich hier ein wenig umzuschauen...
04.12.2003, 18:30 #86
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Diese verfluchten Vögel sollten aufhören, er hielt das nicht mehr aus...jetzt waren sie fort, als sie sich diesem komischen Gebilde aus Steinen näherten, selbst sie schienen davor Respekt oder sogar Angst zu haben. Der Weg war ein anstrengender gewesen, nicht so leicht wie anfangs, da wo die Wiese noch Wiese war und Schlamm und Dreck nur einen sehr seichten Teil einnahmen, jetzt aber war es wieder wie immer, wie immer bei diesem Geruch, der in der Luft lag, es war modrig und jetzt waren sie auch auf dem passenden Untergrund, nur passte die Region nicht, so ansteigend, so abfallend, so hoch.

Dunkelheit, sie herrschte nun wieder über das Land, doch war das nur eine Illusion, wenn er eines gelernt hatte in den letzten Tagen, dann war es dies, dass dieses Dorf, diese Region kein Licht kannte, das Tageslicht war von einer solchen Dunkelheit zerfressen, dass es das Böse in die Seelen spülte, hier herrschte ein dunkler Kern über alle, nur merkte das scheinbar keiner, sie waren hier alle in großer Gefahr, denn während die Nacht ansonsten in ihrer Aufgabe lebenspendende Reinheit brachte und den ein oder anderen zu guten, sowie zu bösen Taten anspornte, so war hier das Absolute, hier gab es nichts, kein Wenn und Aber, hier alleine war das Ende. Ob das alles ein Traum war oder nicht, dass war nicht mehr wichtig, um hier wegzukommen mussten sie die Dunkelheit besiegen, dass alleine war die Aufgabe, denn diese Dunkelheit wurde gesteuert, man konnte sie nicht manipulieren, man musste schon irgendetwas dafür haben, etwas oder jemand, es war vieles möglich, doch diese Luft hier, dieser Himmel und dieser Ort, sie waren nicht grundsätzlich verdorben, man hatte sie verdorben gemacht, erschaffen...

Der Steinkreis, ja hier waren sie also jetzt, es war der erste, er hatte noch zwei weitere gesehen, genau an den Enden des Dorfes, also musste es theoretisch sieben Steinkreise geben, sieben Stück, war das ein Zufall? An diesem jedenfalls war nichts zu erkennen, nicht in der Dunkelheit, doch mit seinem Fackelstein war das kein Problem, er hatte ihn dabei, es war ganz simpel, einen Stock hatten sie gefunden und mehr brauchte es nicht, auf dass eine gute Fackel brannte, mit einer fast einen Meter langen Feuersäule, so konnten sie selbst in der tiefsten Nacht sehen und was sie da sahen, das war nicht schlecht, waren es doch alte Schriftzeichen, die in den Innenseiten der Säulen standen, keiner von beiden war imstande sie zu lesen, doch gaben sie einen Einblick in eine alte Zeit, in eine vergesse Zeit...
04.12.2003, 19:46 #87
Schmok
Beiträge: 977

Schmatzend, sabbernd und grunzend schlang Schmok all das Essen in sich hinein, das die freundlichen Gastgeber ihm zu Recht gemacht hatten. Es war echt alles dabei, was man sich als Krieger so wünschte. Gut, ein Käse-Fondue wär noch toll gewesen – aber wer weiß denn schon, was der dritte Gang bringt?
„So, und jetzt erzähl uns von dir, mein Junge“, sprach die Frau, die Schmok gegenüber saß. Der Lee guckte zwar etwas erschrocken, aber dennoch antwortete er: „Mein Name ist Schmok. Ich bin Söl… also Handelskaufmann.“ Im letzten Moment viel Schmok ein, dass es einige Leute hier in Khorinis gab (ja, Schmok hat´s immer noch nicht gecheckt), die den Söldnern gegenüber nicht sehr aufgeschlossen waren. Wer weiß, ob er sie damit nun verängstigen oder gar verärgern würde. Dabei hatten die Menschen Schmok so liebevoll aufgenommen, als sie ihn völlig übernächtigt, hungrig und unrasiert vor ihrem Gehöft fanden. Vor Erschöpfung war er da zusammengebrochen, als er auf der Suche nach Leben war. Doch bis auf dieses einzelne Haus, hatte er nichts gefunden. Außerdem wollte er ja noch das Käse-Fondue und den Nachtisch. Und Händler – die waren doch überall beliebt!
„Händler?“, erhellte die Frau ihre Miene, als Schmok sich noch einen Hühnerschenkel zwischen die Kaulappen schob, „Aber wo sind denn dann eure Waren?“ Ja, die Waren. Wo waren sie denn? Völlig impulsiv sprach der Wirt mit vollem Mund: „Ich verkaufe… ähm…“, sein Blick wanderte durch den Raum, auf der Suche nach einer Inspirationsquelle. Sein Blick führte ihn hinüber zum Kamin, der wohlig warm vor sich hin knisterte, die Malereien an den Wänden und dem hässlichen Kleinkind, dass da auf dem Boden saß. Doch nichts vermochte Schmok zu helfen, bis ihn schließlich sein Verstand (einer seiner Erzfeinde) einholte und etwas in den Mund legte: „Kopftücher!“. Prustend spuckte Schmok etwas Essen über den Tisch. Schnell hob er es wieder auf und warf es zurück in den Mund, bevor die Frau noch böse wurde. Doch im Gegenteil, sie fragte weiter: „Soso, und was führt euch hierher?“ – „JA, also ich bin auf der Suche nach neuen Kunden gewesen. Sie wissen schon, heutzutage muss man ja überallhin expandieren, wenn man als Kleinunternehmer noch was vom Regal reißen möchte. Die großen Konzerne und Kartelle treiben die Preise gen Null, sodass ein 08/15-Händler gar nicht mehr mithalten kann. Man ha ja schließlich auch Familie zu versorgen. Neben meiner Frau warten dr... fü… acht Kinder zu Hause auf mich.“ – „Oh, sie haben Kinder? Dann können sie doch auch bestimmt gut mit ihnen umgehen, oder?“ – „Ja, sicher – mein elf Kinder halten mich immer auf Trab, wenn ich zuhause bin.“ – „Dann seien sie doch bitte mal so nett und kümmern sich um Eugen, während ich in der Küche den Nachtisch vorbereite.“

Bei Innos!!! Die nette Dame stand wirklich hoch und ging zu dem dicken, Kind, das da auf dem Teppich spielte! Sie nahm es sogar hoch!! Und setzte es Schmok auf den Schoß!!! Als die Frau in die Küche ging, beäugte Schmok das Kind misstrauisch. Für Kinder hat er bis jetzt nicht viel übrig gehabt; erst recht nicht, wenn sie so dick und hässlich wie dieses waren. War ja wieder mal typisch für solche Dorf-Knüften, die konnte man in den seltensten Fällen von ihrem Vieh unterschieden, dachte Schmok, um mal fies zu sein. Eugen hingegen beobachtete Schmok hoch interessiert mit dessen großen Kulleraugen. Der Drachenjäger wusste nicht so recht, was er mit dem Kind anstellen sollte. Zumal er es hielt wie einen nassen Sack Mehl. Aber solange das Kind die Klappe hielt konnte Schmok das ja egal sein; sollte es sich doch nen Wolf an Schmok gucken!

„Hey, was machst du da?“, quiekte Schmok panisch auf, als das Balg an seinen Barthaaren zog. „Autsch, das tut weh! Hör –aua- hör auf damit!“ Doch nicht genug, jetzt fasste das Kind auch noch mit der anderen Hand nach den Barthaaren und zog sich daran hoch. „Verdammt, du blödes Rotzbalg! Na warte, jetzt wird ich dich…“
Doch plötzlich kam die Frau mit einem leckeren Pudding wieder, und der Lee tat, als sei nichts gewesen und setze sich mit schmerzerfülltem Gesicht und zuckendem Lid wieder hin. „Ahh, wie schön Eugen doch mit ihnen spielt. Warten sie, ich setz ihn hin, während sie sich den Pudding schmecken lassen können!“

Nachdem Schmok den Pudding auch noch verdrückt hatte, gab er noch ein Bäuerchen von sich, als die Frau dem Drachenjäger anbot, sich ein wenig oben hinzulegen und zu schlafen, bis die Männer des Hauses von den Feldern und Waiden kommen. Dankend nahm Schmok an: „Das ist lieb von ihnen – bis nachher, Frau…?“ – „Bishop!“ – „Ich freu mich schön auf Abendessen mit ihren Männern, Frau Bishop!“.
04.12.2003, 21:16 #88
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Es waren ekelhafte Geräusche, die bei jedem Stiefelschritt entstanden, ein Schmatzen, dass wie ein gieriger Schlund eines gefrässigen Dämons klang, dabei war es nur der Matsch, der Schlamm, der Dreck unter ihren Stiefeln, zum Glück kein Treibsand, aber hier oben auf einer Hügelspitze hätte ihn das auch sehr gewundert. Inzwischen wussten sie so gut wie alles über den Steinkreis, wie er beschaffen war, wie er aufgebaut war, was er für einen Sinn hatte. Nun ja, sie rätselten noch etwas an dem Sinn, aber feststand, dass es diese Schriftzeichen gab, sie waren in einer Sprache verfasst, die ihn an das Tor der Dämonen erinnerte, als er bei Kryliyx war, da hatte er einige Bücher mitgenommen, die alle waren in einer ähnlichen Schrift, aber er hatte noch nicht hineingeschaut, aber bevor er zu diesem Mistkerl überhaupt konnte, musste er ja an dem Tor vorbei, es ging damals nur, weil Rexx es lösen konnte, wer hatte schon gedacht, dass dieser Schädel auch mal zu was gut sein könnte, doch genau dafür war er ja da, er war eine Verbindung zu dieser ihm doch so fremden, verhassten Welt, dabei war Rexx gar kein Dämon, doch durch seine Art konnte er wohl das Alphabet der Sprache. Genau so sahen sie auch aus, so genau wusste er das auch nicht mehr, auf jeden Fall konnte er sich irren, aber wenn nicht, dann war das hier ganz klar ein Steinkreis dämonischen Ursprungs.
Ob diese Dämonen Götter waren, das ließ er mal dahingestellt, denn Dämonen mit dem Wort Gott in Verbindung zu bringen, das war wie Salz und Honig mischen, doch die Macht dieser Kreaturen war so gewaltig, dass er sich durchaus vorstellen konnte, dass Dämonen hinter all dem steckten, zumindest wäre das ein annehmbarer Feind gewesen, wie er das alles aber mit den Menschen und diesem Jungen in Verbindung bringen sollte, davon hatte er keine Ahnung.

Doch nicht nur das waren seine Erkenntnisse, er wollte unbedingt, dass Rexx die Schriftzeichen sehen konnte, er war sich nicht so sicher, ob es gut wäre, wenn irgendjemand, zum Beispiel Druid mitbekommen würde, dass der Schädel sprechen kann, womöglich würde das doch zu vielen Verwunderungen führen und gerade hier war er aufgrund dieser Tatsache eh schon sehr mißtrauisch beäugt, aber deswegen dachte er nicht im Traum daran, ihn zu entfernen, er war zu nützlich und außerdem hatte er ihn unter Kontrolle. In einem günstigen Augenblick würde er ihn wieder fragen, was er gesehen hatte, wenn er seine These bestätigen würde, wäre das schon ein starkes Stück.

Aber das war noch nicht alles, noch etwas sehr sehr komisches war ihnen im Schein der riesigen Fackel aufgefallen. Die Steinkreise, sie hatten genau sieben Säulen....sieben Säulen, sieben Steinkreise, sieben Ecken? Seltsam...wirklich seltsam, das roch doch nach finsterer Magie, wie konnten sie es nur wagen die heilige Zahl zu verwenden...
04.12.2003, 22:23 #89
Azathot
Beiträge: 1.253

Langsam glitt Azathot von seinen Träumen hinüber wieder in die qirkliche welt. Ohne Zeitgefühl hatte er Ewigeiten abseits aller Zivilisation in verdörrtem Gras gelegen, halb besinnungslos und ohne zu wissen wo er war und wie er dort hingekommen ist trieb der Geist des Magiers auf ruhigen Träumen, während der wache Körper sich nicht rühren konnte.
Nun endlich hatte Azathot es geschafft seinen Körper udn Geist wieder zu vereinen, seine Umgebebung erstmals richtig wahrzunehmen und sogar die ersten schwachen Schritte zu tun, denn auch wenn sein Geist hellwach war, sein Körper hatte der andauernde Kampf um die Besinnung arg mitgenommen, defr MAgier musste irgendwo etwas zu Essen herbekommen und schlafen- aber nicht auf der Wiese auf der er erwacht war, dieser Ort war unheimlich und alles Leben war von ihm gewichen, es gab nicht eine Maus die raschelnd durch die trockenen Halme huschte, nicht eine Ameise die für ihr Volk Nahrung sammelte.
Azathot wollte weg von hier, er wollte hier nie angekommen sein, doch iregendwie war er hierhergekommen und es war klar dass dieses "hier" nicht auf Khorinis war. Also stand der Magier torkelnd auf, kaum fähig sein eigenes Gewicht zu halten und folgte einem Pfad, der bergab führte und erst jetzt fiel dem Magier auf, dass er sich auf einem Berg befand, doch zur besseren Orientierung konnte er diesen Umstand nicht nutzen,d enn das fahle Mondlicht mochte nicht den Boden zu erhellen an diesem düsteren Ort, doch kümmerte es ihn nicht so sehr sehnte er sich nach einem Bett in dem er schlafen konnte und ein wenig Nahrung.
In diesem Zustand der eher einem Delirium glich als einer Suche nach LEben an diesem verfluchten Ort erreichte Azathot nach einer halben Ewigkeit wie es ihm vorkam- in Wahrheit war es kaum eine stunde- ein kleines Häußchen, windschief und aus morschen Brettern gebaut, doch auf sowas achtete der Magier nciht, sondern schleppte sich mit letzter verbleibender Kraft an die Tür und brachte es zustande schwächlich zu klopfen.
Nicht lange musste er warten bis die Tür geöffnet wurde, heraus trat eine Frau, was für eine konnte Azathot durch seinen verschwommenen Blick nicht mehr ganz feststellen, doch sie schien ihm anzusehen, dass er ersteinmal ein Bett brauchte, denn sie bat ihn freundlich herein udn schickte ihn ein stockwerk höher, dort stünde ein Bett, er solle sich einfach zu dem Kopftuchhändler legen der dort schlief.
Gerade so am Rande seines Bewusstseins bekam Azathot diese Anweisungen mit und schleppte sich nach oben.
Zumidnest sah er noch den Tuchhändler, er lag auf dem Boden, schnarchte fürchterlich und ein kleines Kind sprang auf seinem Bauch rum während es an dem Bart zog.
Nicht im geringsten irritiert fiel Azathot auf das Bett, dass neben dem Händler stand und war eingeschlafen kaum dass er ruhig lag
04.12.2003, 22:38 #90
Bloodflowers
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Eins war jetzt wenigstens klar, dies hier war nicht das Minental. Doch wo er sich jetzt eigentlich genau befand kapierte Bloody noch immer nicht so recht. Aber was beschwerte er sich eigentlich? Saß er doch hier gemütlich am Feuer der zwei Alten, auf dem Tisch irgendwas vermutlich eßbares.
Und das während alle andern ausgezogen waren um etwas mehr heraus zu finden. Sollte auch Bloody sich nützlich machen? Eigentlich schon, aber wie? So ganz ohne Informationen, erst nämlich musste Bloody nochmal idiotensicher erklärt bekommen was hier eigentlich los war.

"Verzeiht gute Frau... aber ich konnte euren Erzählungen irgendwie nicht so recht folgen... was läuft hier in diesem eurem Dorf eigentlich verkehrt?"
"Soll ich euch das Ganze etwa nochmal erklären?"
"Nein... also mit der Kurzfassung wär ich auch zufrieden!"
"Gut... hier im Dorf ist etwas faul!"
"Hmmm, stimmt... dem Geruch nach ist hier wirklich etwas faul und ich meine nicht euren Eintopf... obwohl es der theoretisch auch sein könnte!"
Wenige Augenblicke später wurde der Söldner aus dem Haus gejagt, warum nur?

Bloodflowers stand nun wieder auf der Hauptstrasse, der einzigen Strasse hier weit und breit. Leider nur war sein Orientierungssinn durch die schrecklichen Gase des Kohleintopfs der alten Frau getrübt. Ja momentan sollte Bloody wirklich nicht alleine Pilze suchen gehen. Das könnte er im jetzigen Zustand nur einmal machen, danach würde er notgedrungen zum Waldmenschen mutieren. Überhaupt fühlte sich der Söldner ausgelaugt und schlapp, schon seit der Ankunft in... in... wo auch immer er hier halt war.
Und so schlurfte er ziellos an den wenigen Hütten und Häusern vorbei. Ab und zu befriedigte er seine Neugierde und spähte in das ein oder andere Haus. In erster Linie natürlich um rauszufinden ob sich ein "Bruch", wie es so schön in der Diebessprache hiess, lohnen würde.

"Gott was für hässliche, von Inzest geplagte Gestalten hier in diesem Kaff leben!" meinte er als er gerade einen besonders hässlichen Typen erblickte der mit seiner Brut spielte.
"Das Kind kann einem Leid tun, bei dem Vater muss das ja so aussehen!"
Ja der Glatzkopf und das Baby sahen sich wirklich ähnlich. Ob man von denen vielleicht mehr über das Dorf erfahren würde? Immerhin waren der Grosse Glatzkopf und der kleine Glatzkopf so widernatürlich, die mussten ja schon mindestens in der zehnten Generation von Bruder und Schwester abstammen! Die lebten hier sicher schon ewig, und bei Adanos das sah man auch.
Doch da sich Bloody wirklich nützlich machen wollte(ne echt jetzt^^), blieb ihm keine andere Wahl als mit den Hinterwäldlern zu plauschen. Doch sollte er sich zu erkennen geben?
"Was meinst du Goliath? Offen oder verdeckt ermitteln?" Goliath krabbelte ein wenig hin und her.
"Aha, also du meinst lieber verdeckt! Ja halte ich auch für die beste Lösung."

Schnell klaute sich Bloody von ein paar Wäscheleinen, die hier im Dorf massenweise herum hingen, aber nur selten wirklich frisch gewaschene Wäsche drauf hatten, ein paar Decken und Mäntel.
Darin eingehüllt sah er zwar nicht viel, auch seine Stimme klang seltsam gedämpft, aber als normaler Durchschnitts-Mysteriöser war die Tarnung ideal. Nun noch schnell einen alten, knochigen Stock gesucht und das Schauspiel konnte beginnen.
Vor der Hütte mit dem grossen Glatzkopf und dem kleinen Glatzkopf, blieb er stehen. Mit seinem Zauberstab klopfte der Lee an und wartete ab.
Poch... poch... poch
In der Stille der Nacht und dieser unheimlichen Gegend, hätte sich der Söldner beinahe vor seinem eigenen anklopfen erschreckt und nass gemacht.

Einige Sekunden später wurde die Türe langsam geöffnet.
"Was wollt ihr Fremder?" erklang eine leicht ängstliche Frauenstimme.
"Ich bin... bin bin ähm Linky... Händler, Magier und Berufsknauser. Ich komme aus einem fernen Land, bin sozusagen nur auf der Durchreise und suche eine Bleibe für die Nacht."
"Oh!" staunte die Frau "Schon der dritte Gast heute, ihr müsst wissen wir beherbergen schon zwei weitere Gäste. Einer von ihnen ist auch Händler. Vielleicht werden wir arme Bishop's heute Zeuge von grossen Verhandlungen und Geschäften unter Kaufleuten!"
"Ohhhaaaaaa..." Bloody fuchtelte mit seinem Stock herum "Das wusste ich, denn wie gesagt bin ich Magier und einer der mächtigsten dazu! Ich sehe alles, ich höre alles und überhaupt weiss ich alles!" mit rauher, tiefer und echt gut gespielter herrischer Stimme murmelte Bloody diesen Satz. Die Frau staunte nur unglaubig, fast schon ehrfürchtig. Schliesslich bat sie den "mächtigen Magier" ins Haus und führte ihn zum Tisch, was auch gut war, denn Bloody sah wirklich nicht sehr viel unter dem ganzen Stoff.
"Die beiden anderen Gäste schlafen schon!" meinte die Frau und Bloody liess sich mit einem "Das hab ich schon vorher gewusst!" nieder und begann sein Abendmahl zu verzehren. ...
05.12.2003, 13:47 #91
Heimdallr
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Dunkle Schatten waren in seinem Kopf, sie arbeiteten sich immer mehr vorrann, immer mehr auf den Kern ihres Begehres, seine Nerven, seine Gedanken. Er war irgendwie seltsam verstört, nahm das das alles wirklich war?

Wusch

Sofort schlug er die Augen auf, aus der Traum, doch was war da? Ein Mensch?

Hallo? Dr...Druid

Keine Antwort? Seine gähnenden Worte zurückweisend wurde der Söldner neben ihm wach, er dachte eigentlich, er war der Auslöser für dieses Huschen?

Was ist denn?

Nichts, ich dachte nur....wir sollten aufstehen.


Wenn es Druid nicht war, was war es dann? Hatte er dieses Geräusch nur geträumt, war er noch so müde, dass er nichts mehr wusste, dass so was nur eine Einbildung war? Vielleicht, aber er hätte schwören können, dass da an seinem Ohr etwas war und auf einmal verschwand es wieder, total schnell, ohne wirklich etwas zu hinterlassen, um genau zu sein, hinterließ es gar nichts, aber er hatte ein Geräusch im Ohr gespürt.

Die beiden waren immer noch beim Steinkreis, hatten gestern Nacht hier geschlafen, vielleicht war das ja eine Ursache. Inzwischen war die totale Dunkelheit, die Nacht, wieder gewichen, hatte Platz gemacht für einen Morgen, einen Tag, doch war es nur grau, grau und neblig, kalt und windig, doch sie konnten wieder etwas sehen.
Er erhob sich wieder und half dem müden Kumpanen dann beherzt auf die Beine, so jetzt konnte es weitergehen, doch Moment.
Er blickte ungläubig auf den Steinkreis, gestern Abend musste ihnen dieses Detail entgangen sein, aber auf dem Steinkreis war ein weiterer Stein, aber keine Säule, sondern ein daliegender, waagerechter Stein, er sah aus, als ob man etwas auf ihn legen sollte. Etwas oder jemand. Wie ein Opferstein. Er hatte eine ungewöhnliche Färbung, vielleicht Blut? Hm, das war jetzt egal, nicht so wichtig, sie mussten noch andere Steinkreise finden, weswegen sie jetzt direkt zum nächstbesten gingen.

Der Wind war nach wie vor vorhanden und deswegen traute er sich auch nicht, die Flammensäule zu entzünden, denn der Wind hätte das Feuer direkt in ihr Gesicht wehen können, doch auf ihrem Wege zum nächsten Hügel gingen sie etwas weiter runter und so ließ auch der Wind nach, aber der Nebel war immer noch da, bildete sich auf dem Boden, der auch voller Tau, folglich nass war.
05.12.2003, 14:48 #92
erzähler
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Die Magierin hatte in der Nacht weiter den Geschichten der beiden Männer gelauscht, wobei eher der "Junge" erzählte, der sicher auch schon seine 50 Jahre auf dem Bucke´l hatte. Der alte kaute eher auf seiner erkalteten Pfeife und Duhn bewegte sich kein bisschen von den Fensterläden weg, durch deren Spalten er die dunkle Nacht durchsuchte und versuchte, ein anrückendes Unheil rechtzeitig zu entdecken.

Der junge Sawyers beendete seine Geschichten aus den letzten Jahren mit einer Schilderung der Ereignisse der letzten Tage

"In den letzten Wochen haben das Getöse und die Beben erheblich zugenommen und der alte Watheley sagte zu mir, dass er hoffe, die Wintersonnenwende noch zu erleben, denn dann würde sein Werk die Krönung erfahren.

In der letzten Zeit haben auch die Übergriffe auf das Vieh des Dorfes zugenommen, weshalb die meisten jetzt ihr Vieh zu sich in die Häuser holen. Auf dem Hof der Watheleys ist ja kein lebendes Wesen mehr. Alles Vieh ist vermutlich auf dem Altarberg geopfert worden.

Auf jeden Fall wird es immer schlimmer. Eingeschlossen hatten wir uns des nachts ja schon lange, denn niemand wollte riskieren, dass das Dunkle von draußen herein kommt.

Am Abend trennen sich die Bauern, und jeder verbarrikadierte so fest wie nur möglich sein Haus und seine Scheunen. Überflüssig zu erwähnen, daß das Vieh nicht auf den Weiden gelassen wurde. Vor fünf Nächten schreckte uns ein furchtbarer Gestank und das wilde Kläffen der Hunde auf. Es kam vom östlichen Rand der Schlucht, dort wo der Hof der Lakers liegt. Alle waren sich einig, draußen ein dumpfes Schwingen oder Schleifen zu vernehmen. Danach hörte man noch das Krachen von splitterndem Holz, das offensichtlich von der Scheune kam. Gleich darauf folgte ein schreckliches Muhen und Stampfen des Viehs.

Unsere Hunde geiferten und drängten sich um unsere Beine. Als es etwas ruhiger draußen wurde, zündete ich eine Laterne an. Trotzdem wollte ich nicht herausgehen, um bei den Nachbarn nachzusehen, was dort vor sich gegangen war. Irgendwie hatte ich das dunkle Gefühl, dass es den Tod bedeutete, ginge ich zu dem dunklen Hof hinüber.

Die anderen Familien aus dem Dorf berichteten, dass die Kinder und Frauen leise vor sich hin wimmerten; sich aber zu schreien hüteten aus irgendeinem dunklen Urinstinkt, der ihnen sagte, daß ihr Leben im Augenblick von Stillschweigen abhing.

Irgendwann ging das Schreien des Viehs in ein jämmerliches Stöhnen über, dann hörte man ein furchtbares Knacken, Knistern und Krachen.

Alle Bewohner des Dorfes hockten eng aneinandergedrängt im Wohnzimmer und wagten nicht sich zu rühren, bis die letzten Echos weit hinten in der schwarzen Schlucht erstarben.

Am MOrgen wankte der Altbauer unter dem elenden Jammern des Viehs und den dämonischen Schreien der Ziegenmelker in der Schlucht ins Dorf und verbreitete, was sie erlebt hatten.

Am nächsten Tag befand sich die ganze Gegend in Panik; und die Leute betrachteten erschreckt den Ort, wo irgendein teuflische Ding gewütet hatte.

Eine Seite der alten roten Scheune war vollkommen eingedrückt.

Von dem Vieh fand man nur ein Viertel, einen Teil davon in grauenhaftem Zustand, und die Tiere, die noch lebten, mussten von ihren Qualen erlöst werden.

Ich schlug vor, um Hilfe aus den Nachbargemeinden zu bitten, aber die anderen hielten das für zwecklos.

Die alte Mamie Bishop machte dunkle phantastische Andeutungen über Riten, die man oben auf den Hügeln praktizieren müsse. Sie erinnerte an Gesänge innerhalb der großen Steinkreise, die Wilbur und sein Großvater dort oben praktizierten.

Seitdem sammeln sich verwandte Familien unter einem Dach und wachen gemeinsam im Dunkeln; aber sonst beschränkte man sich darauf, wie in der Nacht zuvor alles zu verbarrikadieren und Schaufeln und Mistgabeln bereitzulegen, obgleich jeder weiß, wie hilflos und ohne Wirkung das sein wird.

Bis auf leises Rumoren in den Hügeln, ereignete sich jedoch seither nichts. Viele hoffen schon, der Schrecken sei ebenso schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war.

Einige Verrückte machen sogar den Vorschlag, in die Schlucht hinabzusteigen, wagen dann aber nicht angesichts der widerstrebenden Majorität, das in die Tat umzusetzen.

An den Abenden verbarrikadiert man weiter Häuser; und einige wenige suchten bei Verwandten Schutz.

In den letzten Tagen berichteten die Fryes und die Bishops über Unruhe unter den Hunden, seltsame Laute und entfernten Gestank.

Niemand geht nach Beginn der Dunkelheit mehr aus dem Haus, nur die Whateleys entzünden weiter ihre teuflischen Feuer und ihre satanischen Rituale um den tafelähnlichen Felsen.

Dieser Stein bildet den Mittelpunkt des Gestanks und der Spuren von Blut, die offensichtlich von dem zerrissenen Vieh stammen und in seiner leichten konkaven Oberfläche entdeckten wir Reste von Blut und Brandspuren."
05.12.2003, 16:13 #93
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Endlich kamen sie zu dem zweiten Hügel, der Weg war wenig beschwerlich, dafür um so matschiger, durch die Kälte und den entstehenden Tropfen und der Nässe wurde es verdammt glitschig und sie mussten aufpassen, dass niemand ausrutschte, eine Landung auf diesem Untergrund war sicher nicht das, was man sich so vorstellte. Es war schon wieder dunkel geworden, nur wenige Stunden hielt das wenige Licht am Himmel, jetzt holte sie die Nacht schon wieder ein, war unbesiegbar und kroch langsam vorrann, bald würde das ganze Land schwarz sein, doch nicht ganz, denn mit seinem Feuerstein hatten sie eine ausgezeichnete Waffe gegen die Finsternis. Nun brannte wieder eine Fackel, so groß, dass es einen großen Radius erhellte, um so besser, so konnten sie möglichen Gefahren entgehen.
Auf seinem ganzen Weg hierher und auch gestern schon, hatte er kein einziges Tier gesehen, weder Vieh, das wohl zu den ganzen Ställen und dem Gestank in dem Dorf passen würde, noch irgendwelche Wald und Wiesenbewohner, kein Wild, keine kleinen Tiere, nur diese verfluchten Vögel waren da, auch heute begleiteten sie sie wieder, doch er hatte jetzt ein recht gutes Mittel gefunden, denn er zählte immer, wenn er kurz vorm Zusammenbruch stand bis zehn und dann warf er ein paar Steine nach den Viechern, danach hatten sie ein paar Minuten Ruhe, in denen sich seine Nerven wieder entspannen konnten, bis die Viecher wieder kamen, wie sollte man dagegen schon angehen, das war so gut wie unmöglich.

Sie befanden sich gerade mitten auf dem Anstieg, da fing die Erde urplötzlich an zu vibrieren, erst war es nur ganz fein und leise, so dass er es gar nicht merkte, aber dann durchzog ein Grollen die Umgebung und er dachte erst, dass es ein Gewitter geben würde, doch dem war nicht so, keine Regentropfen fielen vom Himmel, stattdessen zog es ihnen beinahe den Boden unter den Gebeinen weg und er hatte Glück, dass er nicht hinfiel, zum Glück dauerte das nicht lange, doch war es ein eindeutiger Beweis, wie gefährlich es hier doch war. Aber so ganz normal war dieses Beben ja auch nicht, es war komisch, ausgerechnet hier, in der Nähe dieses Steinkreises, den sie nun wieder erreichten.

Sie hatten sich auf den zweiten der sieben Hügel hier gekämpft und sahen nun einen weiteren Steinkreis, mißtrauisch gingen sie einmal um das Steingebilde und kamen dann einstimmig zu dem Urteil, dass es eine genaue Kopie des ersten war.
Damit stand es fest, weiteres suchen wäre wohl Verschwendung gewesen, auch die Schriftzeichen waren wieder angebracht, also kein Zweifel. Die anderen fünf zu suchen wäre nur mehr Arbeit, sie hatten nun genug Informationen gesammelt, sieben Steinkreise, sieben Richtungen und das Dorf in der Form eines Septagrammes, dazu noch diese ganzen Schriftzeichen, die an dämonische Sprache erinnerte, das war genug.
05.12.2003, 19:44 #94
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Sie kamen sehr spät in das Dorf zurück, diese verdammten Hügel waren doch weiter entfernt als sie dachten, auch das nahmen sie auf, doch war der Weg auch sehr beschwerlich gewesen, immer wieder zuckten sie zurück, weil komische Geräusche sie aufschreckten, immer wieder war es ein Sausen, dann wieder ein Zischen und mal war es auch ein Pfeifen. Sie hatten keine Angst, nein natürlich nicht, da brauchte es schon mehr um zwei mutige Krieger zu verängstigen, doch war keiner von ihnen so dumm, dass sie sich blind in eine Gefahr begaben, es war hier inzwischen wieder stockdunkel und wer weiß, nach all dem Dämonen und alte Götter Gerede konnte man schon mal ins Grübeln kommen, was man jetzt eigentlich glauben sollte. Fest stand nur eines, diese blöden Vögel waren das nervigste, aber leider auch das lebendigste, was diese Gegend hier zu bieten hatte, er fragte sich, wie die anderen das aushielten, er wurde beinahe wahnsinnig daran und das lag weniger daran, dass er keine Vögel mochte, sondern viel mehr daran, dass es einfach ein schnurrendes Geräusch war, das wirklich an nichts mehr normales erinnerte, es war genau so ekelhaft wie diese Gegend und manchmal wollte er meinen, es wäre grau, grau wie die Gegend es auch war. Wenn er da an seine Lieblinge dachte, die Eulen, das waren prächtige Flugkünstler, die auch nicht unbedingt penetrant nerven mussten, es machte Freude ihnen zuzuschauen, auch wenn man sie kaum sah, sie lebten unauffällig und zurückgezogen, aber diese komischen Grauen Vögel, sie waren ununterbrochen in Menschennähe, ihr Gefieder hatte zumindest genau die richtige Farbe gehabt.

Durch das Fackellicht angespornt erkannten sie jetzt die ersten Häuser, wie sie langsam wieder in das Dorf trudelten, inzwischen war es Nacht und morgen waren die drei Tage rum, wenn er sich nicht täuschte, jedenfalls hatten sie etwas getan, waren nicht untätig dagesessen, jetzt hatte er irgendwie Lust darauf, diesen Tunichtgut zu beobachten, bestimmt stellte er sich wieder so blöd an, dass man nur lachen konnte, was sich wohl Druid jetzt wünschte? Seine eigentlichen Wünsche, ein warmes Bad, ein leckeres Essen und einen klaren Wald, diese waren genau so fern, wie sein eigentlicher Wunsch, zurück zu Isabell zu kommen, doch mit jedem Tag verbesserte sich seine Chance und auch seine Hoffnung wurde größer, denn nachdem er bemerkt hatte, dass er nicht alleine aus dem Leben gerißen wurde, dass es hier noch andere, sogar teils bekannte Seelen gab, die ebenfalls gerne nach Khorinis oder Drakia oder Gorthar zurückkehren wollten, war er sich sicher, dass sie einen Weg finden würden.
Dabei verlor er aber immer noch nicht sein zweites Ziel aus den Augen, er hatte die dunkle Priesterin nicht vergessen, wie konnte er auch, er war noch nicht fertig und mit den anderen zusammenarbeiten war auch nur bedingt sein Ziel.

Doch jetzt galt es erst mal zu überlegen, wie sie weiter vorgehen sollten, die Nacht war schließlich noch jung.
05.12.2003, 20:36 #95
meditate
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noch bevor es ganz dunkel wurde waren die beiden aufgebrochen und hatten sich von dem jüngeren sawyers bis zum haus von mamie bishop. im haus herrschte ungewohnter lärm und sie stellten schnell fest, dass dort ein besucher saß, den meditate kannte.

das begrüßungszermoniell war umfänglich und irgendwie machte es sogar den eindruck, als wäre schmok froh, die mächtige schwarzmagierin zu treffen. im lavaturm waren sie ja nicht gerade freunde gewesen, aber jetzt wollten sie sich fast in die arme fallen, wenn dieses dicke kind nicht gewesen wäre, dass den fremden onkel wie einen großen teddybär behandelte.

"was treibst du denn hier? also ich hätte ja mit allen männern aus khorinis gerechnet, aber sicher nicht mit dir!"

schmok grinste etwas unsicher und meinte, dass er auch nichts wisse und bisher einfach davon ausgegangen war, dass das alles ein schlechter traum sei.

"tja, ein traum scheint es nicht zu sein, dazu ist die bedrohung hier zu real. wenn es ein traum wäre, dann würde ich mich kneifen.

wir haben leider schlimme sachen erfahren. die leute hier glauben, dass unter den seltsamen runden bergen irgendwelche alten götter leben. ein hiesiger zauberer oder hexer oder einfach ein verrückter hat wohl einen weg gefunden, diese alten götter oder dämonen oder was weiß ich, wieder zu beleben und ihnen zur auferstehung zu verhelfen.

ich gewinne immer mehr den eindruck, dass wir alle hier sind, weil wir das verhindern sollen. ich habe in träumen schreckliche städte gesehen, die in ewiger nacht liegen und die keine türen haben, nur öffnungen wie taubenschläge. und nach dem, was die leute hier erzählen, kann es durchaus sein, dass hier etwas lebendig ist, dass nicht in unsere welt gehört."

meditate stellte dûhn vor und bat schmok, freundlich zu dem jungen schwarzmagier zu sein. der ließ sich derweil zum reittier für das dicke kind missbrauchen und während er mit dem reiter um einen tisch robbte, erzählte ihm meditate, warum sie gekommen waren.

die frau, die hier lebt, soll noch mehr wissen von den unheimlichen dingen, die unter den bergen wohnen. ich will alles wissen."

mamie bishop hatte inzwischen plinsen serviert, die sie mit staubzucker essen sollten. die gefährten nahmen das angebot gern an und baten dann die frau, ihnen zu erzählen, was sie wusste.
05.12.2003, 20:37 #96
Arctus
Beiträge: 531

„Schon mal daran gedacht aufzustehen?“, raunte ihn der alte Bauer an und schüttelte Arctus so heftig, dass seine Zähne zu klappern begannen. Mit von Schlafsand verklebten Augen sah der junge Magus den runzeligen Alten an, schüttelte kurz den Kopf und zog sich die Decke über den Kopf.
„kleiner Rotzlöffel! Wenn du hier bleiben willst kannst du auch arbeiten! Jetzt scher dich gefälligst raus aus dem Bett!“, schrie der Bauer lauthals mit polternder Stimme.
Plötzlich kam etwas angetrampelt. Arctus hob die Decke etwas und sah nun noch zwei weitere Schuhpaare, zudem hörte er noch eine lautstarke Frauenstimme.
„Jetzt lass den Jungen gefälligst in Ruhe und kümmer dich ums Vieh! Es ist schon spät und du Hosenscheißer traust dich doch bald nicht mehr raus!“, sprach die Frau im strengen Ton. Arctus schmunzelte.
Erst als der Bauer verschwunden war ließ Arctus die Decke von seinem Kopf und rappelte sich von der rauhen Strohmatraze. Die Alte empfing ihn sonderbar freundlich, brachte noch eine Tasse Tee für ihn mit und deutete mit einladenden Gesten auf einen der Hocker am flackerten Kamin.
„Endlich seit ihr wach, junger Magier. Eure Gefährten...“
„Ich kenn sie nicht!“, unterbrach Arctus sie sofort, „habe sie eigentlich noch nie im Leben gesehen und weis ehrlich gesagt auch nicht, warum sie sich meine Gefährten nennen!“
Die Alte sah den Jungen etwas verdutzt an, nahm einen schnellen heftigen Schluck aus ihrem Teebottich und sprach weiter,
„wie dem auch sei. Du musst wissen, dass sich die anderen Leute auf die Suche nach spuren gemacht haben. Irgendwie haben sie sich in den Kopf gesetzt den Schrecken, der hier im Umlauf ist zu stoppen.“
Arctus nickte kurz, nahm einen Schluck und forderte zum weitersprechen auf.
„Falls es euch auch daran drängt der Sache auf den Grund zu gehen könnte ich euch die alte zerfallene Dorfkirche empfehlen. Vielleicht finden sich da ein paar Bücher aus vergangenen Zeiten, die Aufklärung mit sich bringen. Ihr als Schriftkundiger währet in der Hinsicht dort sicherlich gut angebracht.“
Arctus trank einen weiteren tiefen Schluck von seinem Tee, ließ sich ausgiebig Zeit mit seiner Antwort um das angespannt Gesicht seines Gegenüber genau zu studieren. Die alten Sorgenfalten auf der Stirn entfalteten sich zu neuer Schönheit, die Augen mit einem feinen feuchten Schleier überzogen, wurde die ganze Gestallt noch von wirrem Haar umrahmt. Konnte man da nein sagen?
„Wieso soll ich denn das Übel, das schon seit Hunderten von Jahren existiert vernichten und wieso hat es noch keiner vor mir gemacht?“, erkundigte er sich oberschlau.
Die Laune der Frau schien in Zorn umzuschlagen, „wenn euch nichts daran liegt, dann könnt ihr auch aus unserem Dorf verschwinden und ich wünsche euch viel glück bei Nacht in dieser Gegend hier. Ohne uns wäret ihr wohl schon längst verhungert oder von den seltsamen Kreaturen die hier hausen verschlungen worden, kleiner Mann.“
Die Stimme der Alten schien sich etwas zu überschlagen. Unmerklich schnell räusperte sie sich und fuhr fort,
„das Angebot steht! Ihr helft den restlichen Wanderern das Unheil zu besiegen und wir..“, irgendetwas von hinten brummte. Es war wohl der Bauer. „..gewähren euch Unterkunft und Verpflegung!“
Arctus wurde wieder vollends auf den Boden der Tatsachen gezogen. Klar waren die Konsequenzen und ebenso klar war das, was zu tun war, doch ihm fehlte noch das wo.
Arctus gab nicht gerne zu, dass er in der Patsche saß, nickte deshalb nur wiederwillig.
„In Ordnung.“, sprach er kurz und knapp und erhob sich vom Hocker. Mit einem Poltern landete halbvolle Teekrug auf dem Tisch und Arctus wandte sich zur Tür hin, doch stutzte im letzen Moment.
„Eine letzte Frage noch.“
Die Frau nickte grimmig.
„Wo befinde ich mich hier eigentlich?“
Die Tür krachte laut auf und der alte Bauer kam herein gerannt. Er schien da schon eine ganze Weile gestanden zu haben, denn Arctus frage beantwortete er mit einem „llundoll“. Die Tür fiel wieder ins Schloß und der Bauer sprach weiter, „und wenn du jetzt nicht sofort was tust, dann sperr ich dich aus meinem Haus!“
Arctus war unterlegen, ganz klar. Elegant ließ er seinen Mantel einen Schweif machen und im nächsten Moment fuhr die Türe auf, gleich danach wieder zu.

„So einen wiederspennstigen Jungen habe ich noch nie gesehen!“, fuhr es dem Bauern nach einer Weile aus dem Munde. Die Frau nickte nur stumm, sah gedankenverloren ins Kaminfeuer und murmelte leise, „na wenn das mal gut geht. Wenn das mal gut geht ..“
05.12.2003, 21:50 #97
erzähler
Beiträge: 68

Mamie Bishop konnte nichts wirklich erbauliches und schon gar nichts beruhigendes erzählen.

Die Bücher waren schon seit Menschengedenken im Besitz der Familie gewesen und ein bisschen hätte ihre Großmutter ihr gezeigt, wie man diese seltsamen Zeichen entziffern konnte.

Mamie betrachtete wahlwollend, wie Schmok mit dem Kind herumtollte und erzählte ein bisschen über die Bücher, die plötzlich verschwunden waren.

"Das war kurz vor der Geburt von diesem seltsamen Wechselbalg.

Irgendeine verfluchte Einwirkung auf oder außerhalb dieser Erde war Wilbur Whateleys Vater. Auf jeden Fall war das kein Mensch von Fleisch und Blut, das wüßten wir im Dorf. Er wurde neun Monate nach der Mainacht geboren, als die merkwürdigen Geräusche in der Erde bis immer deutlicher wurden. Was aber geschah in dieser Mainacht auf den Bergen umher? Welches Grauen wurde in halbmenschlichem Fleisch und Blut auf die Welt losgelassen?

Einige redeten von Inzucht und verdächtigten den Großvater selbst, aber ich weiß es besser und eigentlich wissen es alle. Dieses Kind war gezeugt von einem Geschöpf aus dem Berg - was immer das auch war. Auf jeden Fall ist es nicht menschlich.

Wie er gewachsen ist und sein seltsames Aussehen ist ja nur eine Seite der Medaille, schlimmer ist, was er so treibt.

Wilbur war von Anfang an ein Schüler von erstaunlicher, allerdings absolut einseitiger Bildung. Der Innospriester aus der alten Kapelle brachte ihm alles bei, was sein Vater ihn nicht lehren konnte. Anfangs war der von der Intelligenz fasziniert, aber irgendwann begann er eine seltsame Furcht vor dem Knaben zu entwickeln. Dann fing Wilbur an seltene und verbotene Bücher zu suchen.

Inzwischen wurde er immer mehr gehasst und gefürchtet in der Umgebung von Llundoll gehasst und gefürchtet; man hatte ihn in Verdacht, daß er etwas mit dem Verschwinden mehrerer Jugendlicher zu tun habe, er aber konnte stets alle Untersuchungen zum Schweigen bringen, sei es durch die Furcht, die er verbreitete, sei es, daß er Gebrauch von den antiken Goldstücken machte, die ihm trotz der Viehkäufe nie ausgingen.

Er hatte bald ein erschreckend reifes Aussehen und sein Körper schien, da er die Größe eines normalen Erwachsenen besaß, noch über dieses Maß hinauswachsen zu wollen.

All die Jahre hindurch hatte Wilbur seine verwachsene Albinomutter mit zunehmender Verachtung behandelt, verbot ihr, ihn in der Mainacht und zu Allerheiligen in die Berge zu begleiten; und irgendwann gestand mir das arme Geschöpf, dass sie Angst vor ihm habe.
'Mit ihm ist mehr als ich dir sagen kann, Mamie«, meinte sie, »und heute komm ich selbst nicht mehr mit. Ich schwör bei Gott, ich weiß nicht, was er will oder worauf er aus ist."
05.12.2003, 22:05 #98
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Es war so dunkel, so dunkel wie es noch nie in diesem verfluchten Dorf war. Diese Dunkelheit, sie hatte etwas, etwas grauenhaftes, selbst hier im Dorf gab es sie noch und man fühlte sich nicht mehr sicher. Überall konnte es hervorkommen, überall lauerte ein Schatten auf seine Mahlzeit, aber diesen Schatten bildete er sich nur ein, wie er zusammen mit dem Freund da stand, an einer Hauswand lehnend und die Weite der Hügel beobachtete, die ganze Zeit wollte er was sagen, doch er schaffte es nicht. Lieber sah er auf die weiten Hügel, dort wo die Steinkreise waren, da waren sie gewesen, hatten Erkenntnisse gesammelt, er überlegte ob das ausreichen sollte, aber eigentlich war es ihm egal. Selbst wenn die anderen fleißiger waren, er sah sich nie in irgendeiner Gruppe, er war alleine hierher gekommen und er würde wohl auch alleine hier bestehen müssen, Meditate die große Vereinerin, sie beschloss natürlich wieder eine Zusammenarbeit, nur in der Hoffnung, dass ja keiner etwas dagegen sagte, was sollte er auch schon groß sagen, schließlich wollte auch er hier weg. Doch damals war ihm sowieso alles egal und jetzt, jetzt sah es genau so aus, wieso sollte er hier irgendjemanden vertrauen, selbst Druid hatte nur einen minderen Wert, zwar erinnerte er sich an den Schürfer, damals...doch das war Vergangenheit, wer weiß was er wirklich vor hatte, vielleicht hatte auch der finstere Freund ein paar andere Pläne und dann war da noch sein Plan die Priesterin zu töten, noch immer verspürte er diesen Wunsch, doch war er mittlerweile zu schwach geworden, um ihn auszuführen. Seine Beine trugen ihn mittlerweile nur noch, weil sie genug Energiereserven hatten, doch fiel ihm jede Bewegung schwer, denn dieses Furcht die sich hier immer mehr ausbreitete, sie lähmte ihn zunehmend. Am Anfang war das alles noch ein Spaß, man konnte nur nicht drüber lachen, aber man hatte die Hoffnung aufzuwachen.
Jetzt aber, jetzt war es Gewißheit, sie waren hier gefangen, einfach aufwachen war nicht mehr, dafür war viel zu viel passiert, dieser schreckenserfüllte Ort, er würde sie so schnell nicht gehen lassen. Noch immer waren zu viele Fragen offen, wer hatte es getan, warum sie und warum hier, doch es war sicher kein Ausflug, die Gefahr, sie hatte sich noch immer nicht gezeigt, bis jetzt waren es alles nur Erzählungen von alten Menschen, aber wieso sollten sie lügen, wieso das alles erfinden? Er war sich mittlerweile sicher, dass ihre Rückkehr an der Vernichtung dieser Bedrohung hing, wie das im einzelnen aussehen sollte, das war unklar, aber das war sein Gefühl und er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen, nur würde das bestimmt nicht einfach werden. Dieses ganze Land hier, es entsprang einem riesigen Alptraum und diesem Schöpfer wollte er nicht gegenübertreten, doch egal was er sich auch vorstellte, es half ja nichts.
Diese ganzen komischen Leute, sie waren kein Anlass nachzudenken, er hätte sie alle nie getroffen, es war einfach so, dass er mit diesen Leuten nie verkehrt hätte, dass er sie jetzt ertragen musste war eine seltene Strafe, doch würde er auch das aushalten. Je mehr er sehen musste, je schlimmer wurde es, die ganze Heiterkeit bei ihnen, er spürte sie. Zwar wollte es keiner zugeben, geschweige denn sagen, aber außer Druid und ihm schien es allen gut zu gehen, auch bei dem Kumpanen war er sich nicht so sicher, ob er das alles nicht doch positiv aufnahm, er hatte hier nichts zum lachen mehr gefunden.

Er wollte alleine sein, doch war es schon eine große Überwindung überhaupt aufzustehen. An einem kleinen Häuserblock, ein paar Meter entfernt von dem ruhig dastehenden Scheinfreund war er dann endlich alleine, nur für sich, er spürte das alles hier, diese ganze Atmosphäre legte sich auf ihn nieder, er wurde von Tag zu Tag schwächer, auch wenn er sich selbst belügte, bald wäre er vollends grau geworden, dann wäre er auch nutzlos für die Gruppe, an die er sich nie gebunden fühlte und nie fühlen wird. Am liebsten hätte er einfach die Augen zu gemacht und geschlafen. Wenigstens konnte er sich nun Gewißheit verschaffen, auch wenn er selbst zu schwach schien, um zu reden.

Meinst du, dass waren dämonische Zeichen Rexx.

Ja, eindeutig, du bist ja lange genug da gestanden. Stimmt irgendwas nicht?

Schon gut.


Sowas verrücktes aber auch, jetzt sorgte sich selbst ein untoter, toter, dunkler Schädel um ihn, er war wirklich zu bewundern, wenn man solche Freunde hatte, dann konnte einem echt nichts schrecken...doch ändern tat es nichts, er wusste nun, dass seine Vermutung richtig war und Druid morgen nichts falsches erzählen würde, wenn ihre Meinung gefragt wäre.
Er ging zurück, wieder hinein in die Welt der Seelen, wieder zu einer der Geschöpfe, die ihn brechen konnten, noch...

Dämonen

Mehr sagte er nicht, Faulheit, Müdigkeit und die einfache Tatsache, dass Druid verstand und mit einem Nicken verdeutlichte waren genug für ihn, er hatte keine Lust mehr, Lust auf gar nichts, er wollte nur weg von hier, weg von diesem dunklen, ekelhaften Ort, wollte wiederin ein Bett, wollte einfach nur raus aus dieser Welt, sollten sie den Kampf doch ohne ihn bestreiten, keinen Ausweg findend...
05.12.2003, 22:08 #99
erzähler
Beiträge: 68

Nach einiger Zeit erzählte Mamie Bishop weiter:

"Wenn ich so über Llundoll und unsere brütenden geheimnisvollen Wesen, über Wilbur Whateley und seine dunkle, schauerliche Aura nachdenke, dann passt dazu, dass seine Mutter irgenwann verschwand. Einfach so.

Die Watheleys erzählten, sie wäre von einem wilden Tier angefallen wprden und sie hätten ihre sterblichen Überreste hinter dem Haus begraben. Keiner fragte dann noch nach, obwohl die Geschichte auch keiner glaubte. Zu der Zeit verschwanden nämlich schon massiv alle Tiere im Tal, ob sie nun wild waren oder in einem Stall.

So endete das seltsame Leben dieser seltsamen Frau, die doch das Kind in einer rätselhaften Geburt in die Welt setzte. Das Gerücht vom möglichen Muttermordes verstummte nicht mehr. man fühlte in der Folgezeit, wie eine Woge von Furcht uns wie ein Luftzug aus der klammen Kälte eines Grabes erfasste.

Der gebeugte, bocksgesichtige Riese sah immer mehr wie das Gezücht eines anderen Planeten oder einer anderen Dimension; wie etwas, das nur zum Teil der Menschheit angehört. Wahrscheinlich war es mit schwarzen Abgründen des Jenseits verbunden. In der Zeit begannen alle sich ihre kleinen Hausaltäre mit Beliar-Statuen aufzustocken.

Versteh einfach, wir wollen sicher gehn und wir haben Angst. Auch wenn ich nicht glaube, dass die Vorkommnisse irgendetwas mit Beliar zu tun haben. Das was im Berg wohnt ist viel älter als die Menschen überhaupt denken können und sicher auch unsere Götter.

Es hat schon immer um Llundoll unsichtbare Dinge gegeben — lebende Dinge —‚ die nicht menschlich und für den Menschen nicht gut sind.

Vor einigen Nächten hat es wieder in den Hügeln rumort, und mein Kleiner konnte gar nicht schlafen, so laut haben die Ziegenmelker geschrieen.

Dann glaubten wir, ein entferntes Geräusch zu hören, aus der Richtung der Hexenwhateleys — ein Splittern und Krachen von Holz, als würde dort eine große Kiste geöffnet. Das war‘s, und wir konnte die ganze Nacht nicht schlafen; und kaum waren wir am Morgen auf, haben wir uns gleich auf den Weg zur Whateley-Farm gemacht, um zu sehen, was da los war.

Und wir haben genug gesehen, das sage ich Ihnen!

Das bedeutet nichts Gutes, und ich finde, unsere Männer sollten sich zusammentun und etwas unternehmen. Ich bin sicher, daß etwas Schreckliches dort lauert — Gott allein weiß, was es sein mag — und daß schlimme Zeiten über uns gekommen sind!
05.12.2003, 22:10 #100
Errol
Beiträge: 346

Donner grollte. Dicke, fette Regentropfen fielen auf Errols „Gesicht“ und perlten ab. Weiterschlafen. Langsam spürte er, wie seine Kleider nass wurden. Weiterschlafen.
Doch nun wurde es auch noch kalt. Da konnte Errol einfach nicht mehr weiterschlafen, und versuchte, sich aufzurichten. Stöhnend rieb er sich seinen Schädel und schaute sich um, um zu sehen, was hier passiert war. Er konnte folgendes feststellen: Es regnete, es war kalt, sein Kopf tat weh und es war dunkel. Was für ein schöner Start in den Tag... war es denn überhaupt morgen? Nunja, im Endeffekt war es ja auch egal, ob ihm morgens oder abends der Schädel dröhnte.
Müde schlurfte der Waffenknecht voran. Er wusste nicht wirklich wohin, aber weg von hier, wo es kalt und nass war und wo es kein Licht gab. Immer wieder rutschte er im allgegenwärtigen Schlamm aus. irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihn jemand heimlich auslachte. Waren es diese unheimlichen Glubscher, die immer wieder aus den Gebüschen starrten und den kleinen Errol zutiefst beunruhigenden? Und was war dieses ständige, matschige Geräusch?
Matsch... matsch... matsch....
Ach, es war ihm ja eigentlich... nein, es war ihm nicht egal. Schon wieder hatte er seine Gefühle nicht unterdrücken können, verdammt. Nervös biss er sich mit seinen braun-gelben Nagern auf die Lippen.
Matsch.... matsch... matsch....
Was war das? Sollte er sich nun heldenhaft umdrehen und glorreich die Gefahr beseitigen... oder doch lieber glorreich die Flucht ergreifen? Denn was, wenn da hinter ihm ein... unbeschreiblich unnatürlich unglaublich böses Monster hinter ihm stand? Normalerweise hätte er es ja bekämpft, aber es war ja keine holde Maid oder etwas ähnliches zu beschützen... und so entschied er sich doch lieber für die glorreiche Flucht. Im wild-fuchtelnd-und-schreiend-Armbewegungen-machen-und-nebenher-auch-noch-die-Füße-bewegen überlegte er sich, dass er sich dieses Monster für später aufheben würde. Wahrscheinlich wäre der große Staubsauger dann ganz stolz auf ihn und wurde ihn mit längeren Beinen segnen, dachte er sich, während er seine jetzigen verfluchte.
Verzweifelt erkannte Errol, dass er zu langsam wurde. Jetzt gab’s nur noch eins: Kämpfen oder sterben. Da sich aus beidem der Tod ableitete entschied er sich für’s weiterrennen. Hoffentlich würde der große Staubsauger ihm einen guten Platz im ewigen Staubbeutel reservieren, dachte Errol, als er einen heftigen Stoß am Kopf verspürte und taumelnd nach hinten fiel.
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