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Im Minental # 5
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19.11.2003, 21:59 #76
JP_Walker
Beiträge: 359

Walker musste sich beeilen, es wurde bereits dunkel und es gab nichts schlimmeres, als in der Dunkelheit herumzuirren. Walker rannte so schnell es ging und auf direktem Wege zur Burg. Die Orks, die dort früher die Stellung hielten waren seit der großen Jagd tot und auch die großzahl der Tiere dort war tot, daher hatte Walker auch kein Problem durch dieses Feld Innerer Verwüstung zu gehen. Früher war die Kolonie ein nicht allzuschönes Fleckchen, aber man konnte dort auch leben. Es war früher grün. Jetzt sieht man weit und breit nur noch tote Kadaver und Steppe rund um die Burg.

Walker kam an der Burg an, betrachtete sie noch einige Zeit von einem Hügel aus und ging dann hinein.
20.11.2003, 11:25 #77
D4rkL0rd
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Er hatte die letzten Tage ohne Aufsicht von Fisk trainiert. Langsam wurde ihm das Training jedoch zu eintönig. "Die paar Kombinationen die ich kann.....kann ich und was Neues lern ich einfach nicht ohne Hilfe...." Murmelte er empöhrt. D4rk war von sich überzeugt, er konnte alles im schlaf, was man ihm beigebracht hatte, jetzt fehlte ihm die Lust, weiter zu machen. "Mit was weitermachen? Ich kann alles was ich können muss....." Redete er zu sich selbst.
"Du fauler Sack, wieso amchst du nichts?"
"Weil ich alles kann!"
"Können tut man nie alles"
"Ausnahmen bestätigen die Regel, ich kann es!"
"Haha, ich werde es wohl besser wissen
"Wie du weißt das, ich weiß das auch dann wissen es wir beide aber wir wissen es verschieden und naja .......!"

Ein Außenstehender müsste den auf dem Trainingsplatz stehenden D4rk, der mit sich selber streitet für verrückt hallten. Im Zwiespalt mit sich selbst, tobte er. Unter dem Genuss von Sumpfkraut hätte er sich vermutlich selbst geschlagen......

"Dann beweise es doch!!!"
Waren die abschließenden Worte, die er zu sich geäusert hatte. Mit dem Übungsschwert, konnte man auch anderweitig einiges anfangen.....grübelte er..
Er steckte es in die dafür hervorgesehene Scheide und machte sich auf, einen Gegner zu finden, an dem er sich messen könne und der ihn entweder in seine Schranken weißt oder der seine selbstbewusste Art rechtfertigte.

Eine Aufgabe, eine Herausforderung suchend verließ er das Lager, in dem er alles über den Kampf mit einem Schwert wusste erlernt hatte.
Langwierig erschien ihm die Zeit, die Zeit der Suche. Hin und wieder begegnete er ein paar Scalangern, diese nahmen jedoch keinerlei Notiz von ihm...
20.11.2003, 12:53 #78
Erzengel
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Weder die Zwillinge noch das Schwert hatte sich zu erkennen gegeben, nicht mal eine Sternschnuppe war in der letzten Nacht gefallen, ein Beweis mehr das Kal trotz seinem Dasein als Adanossiegel keine große Rolle spielte. Er war lediglich der, bei dem das angeknackte Siegel des Wassers endgültig zerbrach. Und auch zuvor war schon sämtlich Energie entwichen, was sich eben durch den unspektakulären Tod Kals und der Tatsache das er kein mächtiger Magier wurde wiederspiegelte. Eine andere Theorie kam nicht in Frage... eigentlich fiel ihm keine andere ein. Auf jeden Fall irgendwie so was in der Art musste es sein.
Bereits den gestrigen Tag hindurch war er durch das Tal gewandert, vom Kastell hinunter an seinem Ex-Lager vorbei nach Süden hierher. Angroth würde wohl noch nicht wieder in diesem Außenposten sein, wo auch immer er hin war, also hatte er sich Zeit gelassen das tote Ödland zu durchstreifen. Es verwandelte seine melancholische Stimmung mit seinen abstrakten Formen und düsteren Farben in Realität. Nicht allzu selten war er dabei auf einzelne oder auch kleine Gruppen Orks getroffen und die Flucht ergriffen, die Gewinnchancen waren nicht besonders hoch und außerdem ließ sich nebenbei noch trainieren, ganz nach Art seines Lehrmeisters.
Irgendwann zwischen Mittag und frühem Nachmittag fand er sich vor den Toren des Banditenlagers wieder und nach einer kurzen Musterung eines Wächters durfte er passieren. Hinter dem schützenden Holz blieb er stehen und sah sich um, kein Angroth, zumindest soweit er sehen konnte. Obwohl er es bezweifelte näherte er sich der gemütlichen Hütte und klopfte gegen die Tür.
20.11.2003, 13:11 #79
Angroth
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Der hohe Söldner schlug die Augen auf. Von seiner ungemütlichen Pritsche aus sah er Freyaa in die Felle gekuschelt am Boden liegen, friedlich schlafend. Das Feuer knackte noch leise und sanft, jedoch war es nur mehr eine Glut die in den verbrannten Hölzern brannte und leuchtete. Angroth rieb sich die Augen, ächzte und setzte sich auf. Licht drang unter dem Türspalt herein, es war also schon Tag. Ein Schatten aber verdrängte das Licht an manchen Stellen, es sah aus als stünde jemand vor der Tür.
Kurz darauf bestätigte ein gerade hörbares Klopfen diese Annahme, dann trat wieder Stille ein und der Schatten wurde ein wenig unruhig. Der Krieger schüttelte den Kopf und warf die Haare in den Nacken, seine verquollenen Augen suchten das Zimmer ab. In einer Ecke da auch seine Rüstung lag fand er sein Schwert. Er stand auf, nahm es an sich und klaute Freyaa eines der Felle um es sich überzuwerfen, ging an die Tür und öffnete sie, das Schwert in Kampfposition.
Das einfallende Licht blendete ihn ein wenig, er hob eine Hand schützend vor seine Augen und lugte blinzelnd dahinter hervor. Dann wurde sein Blick klarer und die Hand sank wieder, er erkannte wer vor ihm stand: Kain. Er war ja einer seiner Schüler, hatte der Lehrmeister beinahe vergessen über die Aufregung mit dem Mädchen in den letzten beiden Tagen.
"Guten Morgen! Ich bin froh zu sehen, dass du den Ork überlebt hast. Willst du dein Training fortführen und mir dabei von deiner Flucht berichten?"
Ein Nicken seines Gegenübers, eine Geste von Angroth. Beide liefen sie herüber auf den Trainingsplatz für Schwertkämpfer, und der Meister erklärte seinem Schüler wieder einige neue Schritte. "Gut, das Lauftraining werden wir noch weiterführen, aber jetzt kommen wir erst einmal zur Beinarbeit. Der meisterliche Schwertkampf wird nicht nur mit den Armen geführt, denn nur allzu leicht würdest du über deine Beine stolpern wenn du sie falsch positioniertest. Pass einmal auf."
Der Krieger hob sein Schwert und begann in nachvollziehbar langsamer Geschwindigkeit eine kleine links - rechts - Kombination, gefolgt von einer Drehung und einem Aufwärtsschlag. Hierbei bemühte er sich, den Wechselschritt der beiden Beine möglichst hervorzuheben, die einander elegant auszuweichen schienen. Es hätten Tanzschritte sein können. "Wenn du es richtig beherrschst aufzutreten, dann kann es vorkommen, dass dein Stil auch als ein Klingentanz erkannt wird, was man als Kompliment auffassen sollte. Denn wer sich auf die Schritte versteht, der kämpft auch mit dem Schwerte meisterlich und elegant. Versuch es ruhig einmal, und mach dir keine Gedanken wenn es nicht sofort klappen sollte, das ist normal." Er trat einen Schritt beiseite und räumte dem Schüler das Feld somit frei.
20.11.2003, 13:31 #80
Erzengel
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Platz, den er durchaus brauchen würde. Er erinnerte sich an die trotz der geringen Geschwindigkeit verwirrende Schrittfolge und setzte langsam an, den Kopf nach unten gerichtet, das Schwert weit von sich gestreckt, als irgendetwas spitzes direkt neben seiner Schulter vorbeiflog.
"Tschuldigung!", rief noch irgendwer und rannten dann an ihm vorbei.
Er sollte wirklich besser aufpassen. Den Kopf gerade nach vorn gerichtet versuchte er sich erneut an den Schritten, nur um sogleich hinten über auf dem Boden zu landen. Er grummelte kurz, richtete sich auf und flucht noch ein wenig, bevor er wieder begann. Das Schattenläuferleder machte er dabei gar nicht erst sauber, denn das war sicher nicht das letzte mal, das er sich auf die Fresse packen würde.
Drei Bruchlandungen einen sterbenden Schwan und zwei Minuten später reichte es ihm erst einmal, wenigstens für einige Minuten wollte er sich wieder dem Schlagtraining widmen. Die neue Kombination im Gedächtnis, das Schwert unten neben den rechten Bein begann er die Reihe an hoffentlich irgendwann mal tödlichen Schlägen. Er schaute seinen lächelnden Lehrmeister an und wollte ihn schon fragen was los sei, da sah er an sich herab und entdeckte in welch akrobatischen Halbspagat er dastand. Scheinbar hatte er unbewusst versucht die Schrittfolge einzuhalten, an und für sich ein gutes Zeichen, wäre da nicht das nicht beherrschen, um welches es sich zu kümmern galt. Sich abwechselnd auf Beine und Arme konzentrierend setzte er das Training fort.
20.11.2003, 14:52 #81
Livia XI
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Sie durchschritt den Pass und warf dabei den Rittern einen verführerischen Blick zu. So ein hübsches Ding wie sie es ist sahen sie sicher selten. Sie musste kurz schmunzeln, aber dann auch wieder nach vorne blicken. Denn nun stand sie plötzlich im Minental, zum ersten Mal. Sie musste aufpassen, dass sie jetzt nicht wegen Unachtsamkeit in den Tod lief.

Viele böse Geschichten hatte sie schon über dieses Tal gehört, dass so finster war wie Beliars Hölle, so öde wie die tiefsten Steppen Myrthanas und so gefährlich der Beliar selbst.
In den ersten beiden Punkten sollte sie noch Recht haben, im letzten aber nicht mehr, denn wie sie im Kloster erfuhr, haben viele Soldaten des Königs, einige Magier und Söldner eine große Schlacht veranstaltet und dabei fast alle Orks vernichtet. Aber um sie zu töten reichte ein Snapper, Waran oder einige Scavenger, also Vorsicht.

Kein Wunder, dass sie so dicht hinter einem Milizsoldat wie möglich lief. Der allerdings lief fröhlich pfeifend den schmalen Weg hinunter.
Unten kam dann ein ekeliger Gestank nach Verwesung in ihre Nase. Massenhaft Orks waren am Fluss aufgestapelt, die nach und nach in ihrem eigenen Blut verwesten, welche absurder Anblick.

Sie hielt ihre Hand vor Nase und Mund und hüpfte auf den Fußspitzen über die Brücke und vorbei an den Leichen bis in die Burg.
20.11.2003, 15:04 #82
Angroth
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Angroth sah die Probleme seines Schülers sich auf Beine und Arme gleichzeitig zu konzentrieren und er sah seinen eigenen Fehler ein. Einzeln würde es viel leichter zu studieren sein, also nickte er sich selbst bestätigend zu und unterbrach den konzentrierten Schüler.
"Gut, eine kleine Planänderung. Ich sehe ein das es dir ein wenig zu kompliziert ist - das wäre es für jeden einschließlich mir selbst - alles auf einmal zu lernen. Das sehe ich ein, also versuch erst einmal nur die Schritte, und zwar ohne Schwert. Stell dir einfach deine Schläge vor und konzentriere dich dabei auf deine Füße. Versuch nachzuvollziehen wie du dich bewegst und es kommt von ganz alleine." dann trat er wieder zurück und zeigte mit ausgebreiteten Armen, dass er bereit war seinem Schüler noch einmal zuzusehen. Bald konnte Kain die Kombinationen von damals auf die neue Technik übertragen, bald würde es Zeit werden sich den komplizierteren, tiefgängigeren Dingen zu widmen.
20.11.2003, 15:57 #83
11.Plage
Beiträge: 185

Plage war ab Mittag ständig durchmarschiert. Ihm lief trotz der klirrenden Kälte der Schweiß den Körper runter. Erst heute Mittag hatte er erfahren, dass er zur Burg gehen sollte. Wieso wusste er nicht, keiner hatte es ihm gesagt. Einfach nur zur Burg gehen hatte man ihm gesagt.

Auf seinem Weg hatte Plage fast keine Probleme gehabt, außer ein paar Wölfen, die so doof waren, sich mit ihm anzulegen, und sie bekamen sein neues Schwert zu spüren. Obwohl es sehr einfach gemacht aussah, war es dennoch unglaublich scharf. Yale hatte mehr als gute Arbeit geleistet.

Plage stand schon fast vor dem Burgtor. Nur noch den kleinen Fluss musste er durchwaten, aber dass sollte kein Problem sein. Zum Glück sah er vor sich keine Orks, sie waren wohl nach der Großen Jagd noch nicht zurückgekehrt. Hoffentlich tuhen sie es auch nicht mehr, murmelte Plage vor sich hin, doch er wusste ganz genau, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Orks wieder das Minental überfluten würden. Stumm ging Plage weiter und erreichte ein paar Minuten später das Burgtor. Er wurde sofort eingelassen. Man schien ihn zu erwarten.
20.11.2003, 21:52 #84
Yale
Beiträge: 806

Viele Erinnerungen kamen in ihm hoch, als er das Gelände der ehemaligen Austauschstelle durchschritt. Wie oft war er als Buddler hier gewesen und hatte die Karren gezogen, wie oft hatte er als Schatten mit seinen Kumpanen die Gegend abgesichert um die Buddler zu schützen und wie selten hatte er die Gelegenheit gehabt als stolzer Gardist neben den Konvois zu marschieren. Vieles war nicht mehr wie früher, viel Schönes hatte er zurücklassen müssen, viele schöne Erlebnisse waren nur noch alte Erinnerungen. Wenn er zurückblickte in sein altes Leben, dann sah er auch, zu was er es gebracht hatte. Er war mittlerweile ein Kämpfer in der höchsten Riege der Gotteskrieger, Innos mit dem Leben verpflichtet und jederzeit bereit für ihn und den Glauben zu sterben. Kein großer Wandel zu damals, nur hatte sich das Idol gewandelt. Es war kein fetter Erzbaron mehr sondern der Gott des Lichts, eine Figur des Guten und der Barmherzigkeit. Seine Werte hatten sich geändert, radikal aber zum Guten. Zur Vollendung seines Glaubens an den höchsten aller Götter fehlte ihm nur noch die Beherrschung seiner an die Paladine überreichten Magie. Der letzte Schritt zum ewigen Glauben den er sobald wie möglich gehen wollte.

Still und einsam setzte sich seine Reise fort, nur hier und da hörte er in der Ferne aufgeschreckte Vögel rufen. Schon von Weitem erkannte er die beleuchtete Silhouette der Burg, auch sie war nur noch ein elendes Häufchen ihrer Selbst. Wie stattlich das Alte Lager damals über dem Minental gethront hatte. Keiner wagte es sich sie mit Angriffen zu beleidigen, trotzig hielt sie jedem Ansturm stand. Und obwohl sie nur noch im Kern bestand ragte sie immernoch als Symbol des Widerstands aus den geschändeten und verbrannten Wiesen des Tals hervor. Viele Erinnerungen durchzuckten seine Gedanken wie Blitze, so schnell so kamen, so schnell gingen sie auch wieder und wurden von anderen verdrängt.

Tief in den alten Zeiten versunken überquerte er die Brücke am Fluss und durchschritt wenig später das Tor zur Burg, seiner ehemaligen Heimat. Auch wenn er hier keine Antworten auf seine Fragen finden würde, so war er doch froh am Ziel seiner heutigen Reise angelangt zu sein. Kurz machte er Meldung bei Garond und zog sich dann in die Bettenräume zurück. Vielleicht würde er im Schlaf Antworten finden, vielleicht.....
21.11.2003, 12:08 #85
D4rkL0rd
Beiträge: 1.182

Er war zurück, hatte sein neues Schwert, das viel leichter in der Hand lag als das alte Übungsschwert. Die Übungen wurden gleich zu Beginn des Tages wieder wiederholt, alles viel leichter. Nun musste ihn eigentlich nur noch sein Meister begutachten. D4rk spührte,das er so weit war.
Gegen Mittag lag er in der Sonne auf einigen Heu-Ballen und döste vor sich hin. Der Wgelagerer hatte nichts zu tun. Auf dem Hof hätte sich kein anderes Bild gergeben als dieses.......
21.11.2003, 14:23 #86
Xorag
Beiträge: 859

Xorag erwachte heute früh am morgen, gestern hatte er den ganzen Tag trainiert manchmal seine Schwertübungen, manchmal Liegestütze doer ähnliches um seine Stärke zu trainieren. Doch dadurch das er Fisk nirgends erblicken konnte machte er fast keine Fortschritte.
allerdings amchte er heute weiter mit seinem Training, vielleicht konnte er Fisk ja zeigen das er in der zwischenzeit etwas gelernt hat.

Also began Xorag sein Training auf dem Trainingsplatz der Einhandschüler.
21.11.2003, 14:40 #87
Aeryn
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In der Dämmerung des alten Tages taucht eine junge Frau am Rande des Banditenlagers auf. Das Haar der jungen Kriegerin war von einem dunklen Braun. Wilde Strählen schlingerten ihr ungebändigt ums Haupt. Nur selten hatte Aeryn sich die Mühe gemacht die Mähne zu entwirren. Brav aussehen war das letzte was sie immer gewollt hatte. Schon in ihrer Kindheit hatte sie sich lieber mit den Jungen des Dorfes geschlagen, als das zu tun, was man von ihr verlangte. Letzte Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolkendecke und brachte das lange Haar zum Glänzen und strahlen.

Aeryn war schlank und von hochgewachsener Statur. Äußerlich absolut unauffällig, war ihr Körperbau eher gewöhnlich, wenn auch für eine Frau äußert kräftig.

Sie trug abgewetzte Lederkleidung, darüber eine Lederrüstung. Durch die groben Schulterklappen wirkte ihr kräftiger Oberkörper wirkte noch breiter. Auf den Rücken, auf Höhe der Schulterblätter wand sich ein Fuchsfell, darunter eine Lederscheide. Doch keine sichtbaren Waffen waren zu sehen.

Sie sprach den ersten Wachposten direkt an. Ihre Stimme war rauh, wie vom Gebrüll der Schlacht heiser, doch völlig ruhig. Doch durch einen Blick in ihre Augen sah jeder, daß das Feuer nicht tief unter der Oberfläche brannte.

"Ich suche Angroth!"
21.11.2003, 14:53 #88
Angroth
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Gestern hatte Angroth seinen Schüler Kain bald nach den neuen Anweisungen verlassen, denn er wusste um die Beschwerlichkeit des Übens wenn der Lehrer direkt beistand und beobachtete. Man fühlte sich unter Druck, und man machte schneller Fehler. Der Ex - Baal sollte sich konzentrieren, und so war der hohe Söldner fortgegangen. Freyaa hatte er gesucht, jedoch nicht gefunden. Das Kind wollte sich im Minental umsehen, scheinbar war sie nun alleine losgezogen um sich ihr neues Zuhause einzuprägen; was ihr großer "Bruder" allerdings mit einiger Besorgnis beäugelte, immerhin gab es in diesem Tal eine Menge Gründe die einem die Einzelheiten des Todes auf verschiedensten Wegen beizubringen wussten.
Aber nicht mit dem jungen Mädchen. Angroth schüttelte den Kopf. Sie war viel zu flink und schlau, als dass ein Ork wirklich eine Möglichkeit haben würde sich ihr auf mehr als drei Fuß zu nähern. Ein Grinsen umspielte das von Bartstoppeln übersäte Gesicht, ein wenig ungepflegt trat er heute in Erscheinung.
Auf dem Wege zum Übungsplatz, da er sehen wollte wie sich Kain machte - wenn überhaupt - beobachtete er um ein weiteres Mal am Tor zum Lager eine junge Frau mit dem Wächter sprechen. Sein Name fiel, und der Lehrmeister ward hellhörig und sogleich neugierig nähergetreten.
Die Erscheinung des Neuankömmlings ließ den Krieger auf eine Kämpferin schließen, jedoch mit dem offensichtlichen Malus der Waffenlosigkeit.
Da endlich unterbrach er den gerade die Stimme erhebenden Söldner dem die Wache um das Tor zugeteilt ward: "Ich bin Angroth. Wer seid ihr und was führt euch hierher?" ein wenig mulmig war ihm schon bei der offensichtlich immer zahlreicher werdenden Schar von Neuankömmlingen.
21.11.2003, 15:06 #89
Aeryn
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Durch ihr Gespräch mit den Wachen wurde Angroth hellhörig und trat zu der Gruppe. Sofort zog sich der Wachposten zurück und ließ die beiden Krieger unter vier Augen.

Die junge Frau musterte den Mann genau, bevor sie zu sprechen begann. "Grüße Angroth. Mein Name ist Aeryn," stellte sie sich vor. "Ich bin die Tochter des Borias und gehörte zu den Männern Lees, welche sich auf Onars Hof versammelt haben."

Sie hielt einen Moment inne, als überblicke sie die Lage im Lager, um auf alles und jeden in jedem Moment vorbereitet zu sein.

Kriegerinstinkte.

Eine Kriegerin, gut gebaut, sichtlich trainiert, doch ohne Schwert?

"Ich komme von weit her. Sagen wir die Umstände zwangen mich hierher. Irrte lange umher, gejagt und verfolgt. Lee nahm mich auf. Und er nannte mir Deinen Namen, Angroth."

Ihre brauen Augen sahen in prüfend an. Schon ihrem äußeren nach, konnte man auf ihre Wildheit schließen.

"Er sagte, Du könntest mir zu meinen alten Fähigkeiten zurückverhelfen."
21.11.2003, 15:25 #90
Angroth
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General Lee hatte ihn empfohlen? Angroth stutze. "Sieht so aus als hätte ich wieder was zu tun." murmelte er sich selbst zu, allem Anschein nach war er wieder zum Lehrmeister im Schwertkampf ernannt worden. Er konnte nicht umhin, seiner Überraschung mit einem breiten Grinsen Abhilfe zu leisten, und so nickte er Aeryn zu, welche allem Anschein nach noch gute Manieren besaß (was man zweifelsohne von gar keinem im Dienste Lees stehenden Mann behaupten konnte), und fragte sie: "Ich nehme an es handelt sich hierbei um die Kunst des Schwertes? Wenn ja, dann seid ihr bei mir richtig, Aeryn, Tochter des Borias. Wie ich allerdings feststellen muss, besitzt ihr keinerlei Schwert." bevor irgendeine Reaktion hätte kommen können, hob der Lehrmeister beschwichtigend die Arme. "Aber das ist kein Problem! Garoth, leih mir mal dein Schwert bitte." rief er im umdrehen der Wache zu, die mit zögerndem Nicken tat wie ihr geheißen.
Ohne Umschweife hielt der hohe Söldner der Frau das Schwert hin. "Wenn ich euch helfen soll, dann müsst ihr mir zuerst helfen. Zeigt mir, was ihr könnt!" sein Blick wurde prüfend, während er tief in die dunklen Augen der Frau sah, die sich wohl von niemandem unterkriegen lassen würde. Respekt wallte in dem Exilanten auf.
21.11.2003, 15:52 #91
Aeryn
Beiträge: 468

Aeryn gefiel die direkte Art mit der Angroth auf sie zuging. Lächelnd ergriff sie das dargebotende Schwert und trat einige Schritte zurück vor das Lager. Prüfend wog sie das Gewicht des Schwertes in der hand ab, als würde sie sich drauf einstellen. An Mut fehlte der der Kriegerin nicht, dann kaum war Angroth in Stellung gegangen, griff sie an. Hart und unnachgiebig waren ihre Schläge, zeugen von roher Kraft, jedoch fehlte ein Hauch... etwas was sie verlernt zu haben schien, denn wenn er sich rasch zu Seite drehte, gingen ihren rohen Schläge ins Leere. Bei manchen Schlägen wiederrum schien sie zu Zögern, als würde gerade diese Wendung sie an etwas erinnen, was sie verdrängt hatte.

Nach einer Weile hielt Angroth inne und die Krieger ließ das Schwert sinken. Sie war noch nicht mal außer Atem.

Ob die Jagd, von der sie sprach, sie diese Kondition gelehrt hatte?

Fressen oder gefressen werden.

Es war so einfach.

Abwartend blickte ihn die Kriegerin an.
21.11.2003, 16:09 #92
Angroth
Beiträge: 2.494

Einen Bonuspunkt hatte sie schonmal, immerhin war sie die erste die sich auch getraute, nicht nur in der Luft herumzuschlagen sondern ihn auch direkt angriff. Mut fehlte der Frau ganz bestimmt nicht, vielleicht ein wenig mehr Feinschliff aber immerhin wusste sie sich schon einigermaßen zu wehren. Dennoch weit entfernt von einer meisterlichen Beherrschung der Klinge.
Und ausser Atem schien Aeryn auch nicht zu sein - gute Voraussetzungen für das ohnehin vorgesehene Konditionstraining. Der hohe Söldner nickte ihr zu. "Das sah schon ganz gut aus, Mut und Kraft habt ihr, nur in der Technik müssen wir wieder ein wenig aufholen - aber das gibt sich. Ich sehe ihr kämpft bereits mit einer Hand, wie man ein Schwert hält weißt du auch. Aber versucht wieder mehr aus dem Handgelenk heraus zu schlagen, die Beweglichkeit der Waffenhand wird dadurch um einiges erhöht und du kannst noch während des Schlags korrigieren. Und denkt immer daran, wenn ihr einen Kampf gewinnen wollt, stürmt nicht den Gegner sondern wartet auf ihn, sucht den Blickkontakt. Vor dem eigentlichen Duell geht meistens ein gewaltiger Mentaler Kraftakt voran, und wenn ihr den für euch entscheidet habt ihr den Sieg auch fast in der Tasche. Wartet bis der Gegner euch angreift und ihr könnt seine Bewegungen abschätzen, den Kampf meist vor seinem Beginn entscheiden. Verinnerlicht euch dies.
Achtet auf eure Defensive, übt euch in einigen dieser Bewegungen und verstärkt eure Blockfähigkeiten."
Der hohe Söldner zeigte ihr noch ein paar Kniffe und Streiche, die sie sich zugute führen konnte.
Dann verabschiedete er sich mit dem Untergang der Sonne von ihr, versprach ihr allerdings ein Nachtlager in seiner Hütte oder wenigstens am Lagerfeuer, Platz genug hatte er ja jetzt auf zwei Etagen verteilt.
21.11.2003, 17:08 #93
Goetterfunken
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Inzwischen war Goetterfunken im Minental angelangt, verschwitzt und mit gerötetem Gesicht. Flink lief er den Gebirgsfad hinunter und sah von weitem schon die Burg, die ruhig und majestätisch im Tal lag und einen rustikalen Charme verbreitete. Erinnerungen stiegen in Goefu auf, Erinnerungen an den Erztransport und die Abenteuer, die Goefu dabei erlebt hatte.

Wahrscheinlich wären jetzt noch mehr Dinge aus dem Gedächtnis hochgestiegen - hätte Goefu sein Blut nicht in den Beinen gebraucht. Er lief weiter, so schnell es ging, sein Ziel: Die Burg.
21.11.2003, 17:12 #94
Erzengel
Beiträge: 1.667

Wieder ruhte die Klinge neben seinem rechten Bein, den ganz Tag schon übte er auf dem Trainingsplatz an seiner Beinarbeit, inzwischen auch schon mit Schwert. Sicher war es noch verbesserungswürdig, doch alles in allem schon ganz okay, man merkte deutlich, dass Kain innerhalb der letzten Woche einiges dazugelernt hatte. Selbst das ohnehin schon leichte Hexenschwert ließ sich nun noch schneller führen, das die Schläge samt Schwung in eine flüssige Bewegungen übergingen. Erschöpft begab er sich zum großen Lagerfeuer, wo er sich etwas abseits der Söldner mit einer Schale Reis begnügte. Mit noch immer knurrendem Magen ging es weiter ins Angroths Hütte, wo er die Runika ablegte und sich hinfallen ließ. Die zweckentfremdete Robe, nun mehr Mantel, diente als wärmende Decke, sodass der ungewohnt harte Untergrund schon bald wieder in Vergessenheit geriet...
"Vergessenheit, wenn das mal nicht mein Stichwort ist." Der verwirrte Ex-Baal schaute sich um und staunte über den ungewöhnlichen sanften Übergang von Wirklichkeit in die Traumebene.
"Verpiss dich!", zischte er den Mann, der ihm zumindest Äußerlich, abgesehen von den gigantischen weißen Schwingen auf seinem Rücken, sehr ähnlich war, an.
"Auch wenn ich dir etwas über die Zwillinge sagen kann?"
"Ich will es nicht hören, verschwinde!"
"Na, da hab ich aber ein Glück, das ich nicht auf doch hören muss."
"..."
"Also, die beiden heißen Xariel und Yariel."
"Für wie blöd hältst du mich?"
"Hey, du bist immer hin ich!"
"Nicht ganz, schließlich hab ich im Gegensatz zu dir dem Schläfer abgeschworen."
"Egal, warum sollte ich dich für blöd halten?"
"Wie wärs damit, das ich es mir ja selbst so schwer mache, wäre ich doch lieber einem der sechs vorgefertigten Schicksale gefolgt, statt vom Weg abzukommen und den verbotenen zu wählen", meinte der Einzelgänger sarkastisch.
"Das am Ende deiner zweiten Reise nach Belzusia war nicht meine Idee."
"Was hatte das überhaupt für einen Sinn?"
"Gar keins, wir haben auf dich gewartet und uns war langweilig."
"Warum habt ihr euch nicht gegenseitig die Kopfe eingeschlagen, so wie ebenfalls über Beyond zu sehen? Nein warte, Schicksal oder nicht?", lachte der Gildenlose sein älteres Ich an.
"Oh, ich kotze! Mach deinen Scheiß doch allein!!!"
"Ja los, verpiss dich endlich!" Der Geflügelte verschwand und langsam wurde alles schwarz, offenbar erwarteten ihn heute keine weiteren Träume.
21.11.2003, 18:29 #95
Livia XI
Beiträge: 347

Der Hauptmann hatte soeben seine Ansprache gehalten und war dann voran marschiert. Und sie, die nur den anderen Soldaten gefolgt war, saß nun im Schlamassel. Zwar wusste sie nun, was Sinn der Sache war, aber sollte sie dabei mitmachen?
Verdutzt blieb sie mitten im Tor stehen, doch gleich schubste sie ein Milizsoldat.
"Los, komm weiter. Die Orks warten nicht."
Eine recht lange Kolonne lief aus der Burg. Wenn sie nun zurückweiche, würde es wohl auffallen und sie als Feigling dastehen. Also gut, ging sie eben mit.
Ziemlich schnell erreichten die Magier und Krieger den Fluss. Der Hauptmann gab auch gleich wieder seine Befehle.
21.11.2003, 18:51 #96
Eorl
Beiträge: 794

Eorl marschierte in einem großen Pulk der Schlacht mit den Orks entgegen. Er hatte erst in der Burg erfahren um was es eigentlich ging, es war ihm aber auch egasl gewesen, solange man dabei Orks töten konnte. Seit seiner Zeit in der Barriere hegte er einen tiefen Hass gegen die Biester, und auch die große Jaqgd hatte nicht viel dazu beigetragen seinen Blutdurst zu stillen, wenn es um die Orks ging. Zuviel hatte er damals in den Nordländern und höfen rund um Nordmar gesehen, bei zu vielen ihrer Massaker hatte er Freunde verloren. Er zog seine Erzklinge, und hielt sie in der HAnd, während sich die Gruppe immer weiter in Richtung Ziel bewegte. Die meisten der Ritter und Magier waren still geworden und sammelten tewas Kraft und Ruhe, bevor der Tanz losging. Einige andere tuschelten leise, als ob der Wind ihre geflüsterten Worte zum Feind tragen würde, wenn sie nur etwas lauter sprächen. Weiter vorne gab Longbow ein paar seiner Bwefehle zum Besten, aber auch er sprach gedämpfter als sonst, einerseits weil er nicht brüllen musste um seine Truppe zu übertönen, andererseits wohl, weil auch er die drückende Last spürte, die auf den Gemütern ruhte. Eorl erinnerte sich an einen Augenblick vor ein paar Wochen, als er mit Carthos und einem Ritter namens Mohammed in die Burg gezogen war. Damals hatte er sich gefragt woher die Streiter Innos diese Ruhe vor der Schlacht nahmen. Nun, da er selbst ein solcher Streiter war, war er eben so ruhig geworden, eine Ruhe eintstanden aus der Gewissheit, dass nichts und niemand sie aufhalten konnte, weil das was sie taten das Richtige war. Er begann sein Schwert in der Hand zu wiegen, und wartete auf den Beginn des Gemetzels.
21.11.2003, 19:01 #97
11.Plage
Beiträge: 185

Das war also der Grund wofür er hier war. Ein riesiges Gemetzel. Ein Gemetzel an den Orks. Naja besser als an Menschen, dachte sich Plage. Besser als gleiche Geschöpfe zu töten. Aber waren Orks denn keine Menschen? Vielleicht sahen sie anders aus und dachten anders, doch auch sie dachten. Und das war es ja was einen Menschen ausmachte. Plage lächelte. Er wusste, dass es nicht dran machen würde, dass er gleich Orks töten sollte. Es war für Innos. Doch wollte es Innos wirklich? Fragen über Fragen, doch zu keiner wusste er eine Antwort.

Im Mondlicht glitzerte sein Schwert. Es würde bald Blut bekommen. Doch in seinem Hinterkopf freute sich Plage schon gegen die Orks zu kämpfen. Er hatte das Gemetzel gesehen. Er wusste was die Orks für Kreaturen waren. Sie hatte ohne Grund Khorinis angegriffen und jeden Menschen, der ihnen vor die Füße lief, getötet oder gefangen genommen. Beim ersten Mal musste sich Plage noch verstecken, doch jetzt wollte er kämpfen.

Als Plage sich umsah, sah in die Gesichter seiner Mitstreiter. Manche sahen in Richtung der riesigen Orkpalisade, andere blickten auf den Boden, es sah so aus als ob sie beten würden. Beten, das war genau das wonach Plage grad war. Er faltete seine Hände und murmelte:
Innos, gib mir Kraft. Damit ich meine Aufgaben bestehen kann...

Die Kämpfer hatten die Palisade erreicht und sie ordneteten sich in einer Reihe ein.
21.11.2003, 19:20 #98
Yale
Beiträge: 806

Ein schier endloser Troß aus Kriegern und Magiern bewegte sich unaufhaltsam auf die riesige Orkpalisade zu. Die Streiter Innos waren in dieser Schlacht nicht allein, die Gesandten Innos begleiteten sie um den Orks mit ihren Zaubern kräftig einzuheizen. Wiedereinmal zogen sie gegen die Grünhäuter in die Schlacht, dieses Mal gingen sie jedoch weiter als je zuvor, sie wollten die Palisade durchbrechen. Ein beinahe tollkühner Plan, den Yale jedoch von Anfang an kannte und als eine schwere aber doch überwindbare Herausforderung sah. Im Angesicht der schwerbewaffneten Krieger und ihrer puren Kampfeslust rückte die Angst vor einem Scheitern der Aktion weit in den Hintergrund. Sie würden heute Abend eine Schlacht kämpfen deren Ausgang so ungewiß war wie Launen der Götter, doch war jeder Einzelne bereit für eine gute Sache zu sterben.

Ruhig aber voller Energie bewegte sich die Truppe auf die Palisade zu, es war nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel. Yale könnte beinahe hören wie die Herzen mancher Recken schneller zu schlagen begannen, besonders die Milizen und Waffenknechte schickten noch letzte Stoßgebete an Innos um Schutz für ihr eigenes Leben und die ihrer Kameraden zu erbitten.

Nach kurzer Zeit war es soweit und der riesige Kampftrupp brachte sich vor der Palisade in Formation. Die Armbrust- und Bogenschützen verteilten sich in der zweiten Reihe hinter den gepanzerten Rittern und Paladinen um vor Feindfeuer geschützt zu sein. Wenn sie die Holzwand durchbrechen würden, wäre der Pfeilhagel ihre erste Chance dem Gegner einen vernichtenden Schlag zuzuführen.

Yale stand aufrecht in der ersten Reihe, neben ihm viele seiner Kameraden. Der Einhänder lag ruhig in seiner Hand, die Orks konnten von ihm aus kommen. Er für seinen Teil würde sich auf die Elitetruppen konzentrieren um die unteren Ränge vor verlustreichen Scharmützeln zu bewahren. Longbow würde in wenigen Augenblicken seine letzten Worte vor dem Angriff an die Krieger und Magier richten.

Möge Innos ihnen beistehen und die Schwerter siegreich führen......
21.11.2003, 20:51 #99
Snizzle
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Hinter dem Tor am Pass ins Minental began ein kleiner, schmaler Canyon. Ein ziemlich geradliniger Weg lag vor den beiden Gefährten, der Boden war trocken und an den Rändern des Canyons etwas steinig. Kleine Risse im Boden deuteten darauf hin das diese Trockenheit schon eine lange Weile andauerte. Kein Lebewesen war in Sicht, nur ein paar halb verdorrte Büsche lebten in dieser Öde. Braune, wasserlose Dornengestrüppe standen am Wegrand und beheimateten die wenigen Tiere, die hier überlebten.

Mit ruhigen Schritten schritt der Magier vorran, hinter ihm ging sein Weggefährte, Noname. Beide sagten kein einziges Wort. Langsam kamen sie dem Stollen näher, der direkt ins Tal führte. Snizzle hatte beschloßen den direkten Weg zu meiden, zwar hatten die Paladine, Söldner und anderen Abenteuer das Tal weitgehend von feindlichen Kreaturen gereinigt, dennoch wollte der Innos Magier sicher gehen das ihre Reise nicht behindert würde. Auf halben Weg zur Austauschstelle verlief der Weg links durch eine kleine Höhle hindurch und dann in einen alten Stollen hinein.

Ringsum war Dunkelheit. Die Zeit schien still zu stehen. Leise konnte man die Wassertropfen von der Decke in kleine Pfützen am Boden hinunterfallen hören. Die Schritte Snizzles und Nonames hallten durch die sonstige Stille. Wenige Minuten später bettelte Noname schon um eine kleine Rast. Seine Füße würden Schmerzen, klagte er und ließ sich an der Wand zu Boden gleiten. Der Magier saß sich ihm gegenüber auf den Boden und lehnte sich an die kalte Stollenwand. Entspannt schloß er die Augen, nicht ohne dabei wachsam die Ohren aufzusperren um jede Gefahr vorzeitig hören zu können.

Nach nur wenigen Minuten war die Pause vorbei, Snizzle sperrte die Augen auf und richtete sich ruhig auf. Die Reise konnte weitergehen. Noname ging weiterhin wortlos hinter ihm drein während er vorran den Weg vorgab.

Der Weg schlängelte sich nun immer weiter auf den Ausgang zu, das Mondlicht war zu sehen am Ende des Tunnels. Schnell hatten die beiden Weggefährten den Stollen verlassen und gingen auf dem Weg weiter, der sich bis ins Tal hin hinzog. Schon von weitem konnte man die Spannung in der Luft spüren, Snizzle spürte das etwas großes Geschah. Und weit hinten im Tal konnte er plötzlich ein rotes Licht aufblitzen sehen. Das Herz des Magiers klopfte. "Schnell", rief er Noname zu, "Die Schlacht hat bereits begonnen. Wir müssen uns beeilen."

Mit diesen Worten hechteten die Beiden los. So schnell sie konnten liefen sie über den Weg. Die Schatten der Bäume schnellten an ihnen vorrüber und auch die Burg ließen sie einfach links liegen. Geradewegs rannten sie auf die Palisade zu. Schon aus einiger Entfernung war das Kampfgeschrei zu hören. Das Klirren von Schwertern, die aufeinander prallten drang an Snizzles Ohren.
21.11.2003, 22:32 #100
Angroth
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Angroth erhob sich vom Lagerfeuer. Sein Blick war finster, geheimnisvoll. Ein Entschluss war gefallen, der hohe Söldner hatte einen Entschluss gefasst. Er hatte den Sagenumwobenen Blutpfad betreten, und er hatte ihn unterbrochen als er Daschnavar unterlegen ward. Buße musste getan werden, viel zu lange hatte er sich dies verdrängt. Ihm wurde einiges klar. Er hatte versagt, deshalb war er aus der Bruderschaft ausgetreten. Der Schläfer wollte es so, und im Glauben er täte was er selbst wollte war der damalige hohe Templer von dannen gezogen. Jedoch war er seinem einstigen Gott ein guter Diener gewesen bis zuletzt, weshalb ihm das kosten vom Segen des wahren Gottes vergönnt worden war bevor er nie wieder als Bruder bezeichnet werden sollte.
Der hohe Söldner sah an sich herab. Er hatte sein Leben hinter sich gelassen, er hatte versagt und war fortgelaufen weil sein Gott es so wollte. Kein Fortlaufen mehr! Er ballte die Fäuste in der ungewöhnlich warmen Herbstnacht, sah in den Himmel voller Sterne, die besitzergreifend alles unter sich hielten was der Exilclansmann je zu Gesicht bekommen könnte. Der Pfad des Blutes.
Was wusste er darüber? Nicht viel, lediglich dass es der Weg der Rache war, und dass er seine Rache verfehlt hatte. Scham wogte im Herz des Kriegers, er sah hinab von den Sternen in das gebändigte Feuer von welchem er sein Fleisch nahm und es aß, von welchem er das Bier nahm, von welchem er das Brot nahm. Der Mensch verdankte dem Feuer viel, und Angroth hatte mit seiner Hilfe viel erreicht. Das Feuer war aber nicht der Schläfer, das Feuer war Innos. Es waren Flammen im Herzen des Mannes gewesen, feurige Leidenschaft für seine Sache; hatte er also nie wirklich dem gedient dem er dienen wollte? Dienten alle, die an etwas glaubten automatisch Innos, weil in ihnen die Flamme der Entschlossenheit brannte?
Angroth´s Feuer war erloschen. Er war kein Ruchká mehr. Er war nur noch "Angroth, Sohn des Hemfas", wie Aeryn sich wohl ausgedrückt hätte. Ein müdes Lächeln formte die Lippen, ganz leise konnte man die Stoppeln aneinander reiben hören. Freyaa. Das Mädchen. Das Lächeln verschwand, die Mundwinkel sackten herab. Alles würde enden, wenn er enden würde. So einfach war es. Er wollte nicht, das Freyaa etwas geschah, er würde es für sie tun.
Und jetzt, wovor sein Herz sich beinahe gefürchtet hatte. Er dachte an Samantha. Für sie galt das gleiche wie für Freyaa, Angroth hatte schon Glück gehabt das Daschnavar sie nicht bei der erstbesten Möglichkeit zu sich genommen hatte. Oder war das Teil seines Plans? Es spielte keine Rolle, denn wenn Angroth nicht mehr war, dann waren sie in Sicherheit. Tränen kullerten nun über seine Wangen, hatten sich losgerissen von den Lidern, wollten fort von den Gedanken die jenen verbitterten Menschen heimsuchten. Still und leise stand er da, das Haupt gesenkt, von den herabfallenden Haaren verdeckt.
Es sollte enden, endlich. Angroth ging in seine Hütte, bedächtigen Schrittes, langsam und vorsichtig als wäre jeder einer der ersten in seinem Leben. Er dachte es wäre sein letzter Gang. Leise streifte er die Rüstung über, schloss die Scharniere und klopfte sich auf den eisernen Panzer. Jetzt würde sich zeigen, ob sie den Veteranen von dem sie kam beschützt hätte. Das Schwert wanderte mit leisem Surren aus der Scheide, glänzte golden im Feuerschein und wanderte gleißend elegant durch die Luft, still wie der Tod, der Nachts in ein Bett kroch um sich eine weitere Seele zu holen. Noch glänzte sie sauber, tadel- und makellos. Bald würde sie das Blut der Orks trinken, viel Blut.
Der Stahl wanderte zurück in die Scheide, und der junge Mann wollte sein Haus schon verlassen da entsann er sich seines Horns. Noch einmal stürzte er zurück, suchte in der Truhe - und fand! Glückerfüllt schlossen die Finger sich um das glatte Horn, er betastete es, spürte es intensiv wie nie. Auch die Luft schien klarer als sonst, und der Blick war geschärft. Der hohe Söldner schnallte das Horn an den Hüftgurt. Jetzt endlich verließ er die Hütte, schloss die Türe hinter sich und trat hinaus aus dem Lager, ohne einen Blick zurück. Er dachte an nichts, an garnichts. Mit leerem Blick führte ihn sein Gang den Berg hinab und durch den Wald, vorüber des Flusses den er durchwatete ohne allerdings die Nässe und Kälte zu spüren, an der Burg vorbei.
Kein Tier begegnete ihm; vielleicht hüllte der Exilant sich in Schatten, das wusste er nicht mehr. Er wollte zur Orkpalisade, wollte zu den Orks, dem Werk Daschnavars. Wieder führte ihn der Weg am Fluss vorbei, und ein Wald zeichnete sich durch die Dunkelheit ab, dahinter lag das alte Lager der Bruderschaft.
Nie würde er es erreichen, davor war nun ein riesiger Zaun gezogen, Orkpatroullien und Warge bewachten ihn. Die Augen wurden schwer, der Blick klarte auf, jedoch ohne das Feuer das ihm so Respekt verschafft hatte, ohne Überzeugung, die Augen waren müde. Buße für den Fehlgeschlagenen Pfad des Blutes, er würde mit seinem Blut für das all seiner zurückgebliebenen Geliebten zahlen, und für seinen Fehlschlag. Man sagte, fast niemand hätte je den Zaun berührt, ohne danach noch lange das Licht der Welt gesehen zu haben. Nun, es war Nacht, als der Krieger alleine und verlassen an den Zaun herantrat und ihn berühren wollte. Jedoch kurz bevor Haut und Holz einander wahrnahmen, stockte die Hand, zögerte. Wieder legten Tränen einen Schleier über den einst so wachen Blick des Lehrmeisters, der herniedersank und dann ohne dem Gefühl entgegensehen zu können zufasste. Er hatte erwartet, Kälte zu spüren, Tod. Doch da war nichts. Nur Holz. Er sah auf, lächelte, jedoch nicht wie ein glücklicher Mann lächeln würde, sondern wie einer der seine Zeit gekommen sah.
So blieb er, halb eingesunken und dennoch nicht auf den Knien, bis er einen warnenden Schrei vernahm. Kehlig, dunkel, unmenschlich hallte er wider von Bäumen und nahen Felsen, um von dort zurückgeworfen zu werden als wollten die Dinge nichts mit der nahenden Tatsache zu tun haben. Langsam neigte der Krieger seinen Blick zur Seite, sah einen Orkkrieger in dunkler Rüstung und hochgesteckten Haaren näherkommen, vor ihm ein Warg der bereits Witterung aufgenommen hatte und nur noch auf den Befehl zum Angriff wartete. Ein weiterer, durchdringender Schrei ertönte, man konnte beinahe verstehen wieviel Blutdurst dahinter verborgen war, und mit gefletschten Zähnen entließ sich das schwarze Hundeähnliche Wesen seiner Position und stürmte auf sein Opfer zu.
Trauer schüttelte Angroth, aber es war zu spät. Es ging zu schnell, da war der Warg auch schon heran und in der Luft, auf dem besten Wege das Gesicht des stolzen Mannes zu zerreissen. Doch ein letztes Mal wollte er seinen Kampfeswillen zeigen, die Ehre, den Stolz, den er nicht mehr verdiente, den er nicht mehr besaß. Ähnlich wie früher in der Nacht sirrte die Waffe, als sie blitzschnell aus der verzierten Scheide wanderte um sich dem Angriff entgegenzustellen. Dank der neu erworbenen Fähigkeiten konnte Angroth dem Sprung ausweichen und gleichzeitig tief mit der Schneide in den Unterleib des Warges eintauchen, dass er warmes Blut auf der Hand spürte. Fiepend schlug das Tier auf dem kalten Steingrund auf und blieb liegen, nie wieder würde es einen Atemzug tätigen. Doch es sollte gerächt werden.
Der kampfbereite Krieger ging in Stellung, als der dunkle Ork näherkam. Es hätte ewig dauern können, bis das Ungetüm ihn erreicht hätte, im Kopf des Menschen spukten Erinnerungen herum, die Vergangenheit holte ihn ein. Alle Erlebnisse, Freunde, Abenteuer und Feindschaften. Würde er ihnen wieder begegnen? Das wusste er nicht, er wusste garnichts.
Es war keine Ewigkeit, und der Grünling erreichte mit dem Wahnsinn in den Augen und erhobener Waffe seinen kleinen Menschenfeind, ließ sogleich das schwere Todeswerkzeug herabrasen - jedoch ins leere. Zu langsam kam der Schlag, und es war beinahe schon einfach ihm auszuweichen. Dennoch gestaltete sich bei diesem Muskelbrocken der Todesstreich schwieriger, die Erzklinge prallte an der Kombination aus Leder und Metall ab, senkte sich nur ganz sacht in das Fleisch ohne eine ernsthafte Verwundung zu verursachen. Aus dem Augenwinkel konnte Angroth weitere Gestalten erkennen, die sich ihm näherten. Zwischenzeitlich hatte sich der erste Ork wieder aufgerappelt und schlug ein weiteres Mal zu. Dieses Mal war der hohe Söldner nicht darauf vorbereitet gewesen, er stand auch mit dem Rücken zu seinem Feind, eine Regel die er nie brechen wollte. Dank seiner massiv gebauten Rüstung wurde der Schattenläuferstarke Schlag abgefedert und es warf ihn nur zu Boden, jedoch schmerzte der Aufprall sehr. Die Klinge hielt er fest in der Hand, sie würde er nicht verlieren, sie war ein Teil von ihm. "Glaubenshüter". Sein Schwert, dass er erhalten hatte weil er dem Paladin Cifer eine Schmiede gebaut hatte, in glücklicheren Tagen. Hatte er je Krieg mit den Dienern Innos gehabt? Hatte er je Krieg mit Beliar gehabt? Hatte er gar Krieg mit Donnra oder Adanos? Nein, er war stets seinen eigenen Ansichten unterlegen gewesen, hatte sich verleiten lassen. Der Glaubenshüter stand für alles was er verraten hatte, obwohl er es benutzte um seine Ideale damit zu verteidigen. Welch Ironie in sich.
Die Zeit war gekommen, dass das Schwert dem folgte wofür es bestimmt war, einer Person die tolerant gegenüber allem stand, einer Person deren Herz für das Gerechte war, einer Person die für die Bruderschaft gelebt hatte, einer Person die liebte. Es war beinahe als könne Angroth den nächsten Schlag vorausahnen, und so rollte er sich zur Seite, nur um Bruchteile eines Herzschlags später den grobschlächtigen Stahl der Orkwaffe neben sich im Boden versinken zu sehen. Jetzt war er schnell, hieb seinem Feind die Hand ab, nie mehr sollte sich dessen Waffe aus der Erde heben um einem Menschen Schaden zuzufügen. Ein Schmerzensschrei drang durch die Luft wie zuvor der blutrünstige und noch davor der warnende, es sollte der letzte dieses Wesens sein! Der Krieger stieß sich vom Boden ab und erhob sich, schlug sein Schwert in die verwundbare Kehle seines Opponenten und ließ ihn zu Boden sacken, leblos.
Die anderen waren bald heran, und der Kampf wurde unnachahmlich geschweige denn nachvollziehbar. Lange rangen sie, und es sah so aus als wäre der Mensch trotz seiner körperlichen Unterlegenheit fähiger sich seines Lebens zu behaupten, und noch einige der Grünlinge sanken leblos zu Boden bevor endlich die Kraft und letzte Entschlossenheit aus dem vernarbten Geist eines ehemaligen Ruchká wich. Und doch waren der Orks wenige geworden, die Nachtwache an diesem Abschnitt erschien doch nicht so massiv wie er erwartet hatte. Es reichte sie bis auf einen zu dezimieren, jedoch trug er bereits zahlreiche Wunden am Körper, blutete, seine Rüstung war an manchen Stellen gerissen und es wirkte als blute sie selbst. Beide hatten sie keine Kraft mehr, auch der Schwarzork, der einzige der noch gekommen war nach jenem den Angroth zuerst niedergestreckt hatte, war ebenfalls von Wunden übersät und seine Kraft war gering, selbst an menschlichen Maßstäben gesetzt.
Ein letztes Mal blitzte der Stahl trübe auf, geblendet von Blute das es getrunken, dann kehrte Stille ein.
Beide sanken sie zu Boden, der hohe Söldner entließ sein Schwert seines Griffes, hörte es aber nicht zu Boden fallen. Es steckte in der Brust des letzten Feindes. Er selbst aber blutete von Armen, Brust, Beinen, im Gesicht. Seine Nase blutete stark, sein Blick von Tränen und Lebenssaft verschleiert erblickte das letzte Heben der Orkischen Brust. Es war vorbei, der Pfad des Blutes gesühnt, aber das Blut hatte nicht für Samantha und Freyaa gereicht, er lebte noch. Verzweifelt ließ er sich auf seine Arme fallen, er weinte. Dann wurde es dunkel und kalt.
Einsam und alleine lag der Mensch zwischen einigen Orkleichen und etwas weiter ab davon ein toter Warg, es sah aus als seien sie alle tot. Würde sich niemals wieder etwas dort regen? Er hatte die Orkpalisade berührt, er lebte noch. Nicht lange danach, so sagte man, sei man gestorben, nachdem man das Licht der Welt gesehen hatte.
Nicht lange danach ... ein dehnbarer Begriff.
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