World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Im Minental # 6 |
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30.01.2004, 19:18 | #76 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Na endlich. Sie hatte tatsächlich genickt. Insgeheim hatte Dumak schon daran gezweifelt, ob er sie überhaupt jemals umstimmen könnte. Doch sie hatte es sich ja doch noch eines Besseren besonnen. Was hatte sie wohl dazu bewogen? Die Erwähnung der Orks? Die Vorstellung von tagelanger Einsamkeit mitten im so tödlichen Minental? Wer weiß, Frauen waren nunmal unberechenbar. Wahrscheinlich wars noch ein ganz anderer Grund. Dumak sprang auf, zufrieden über die Entwicklung der Dinge. Schnell eilte er zu ihr, die wenigen Schritte in Windeseile zurücklegend und baute sich dann vor ihr auf. »Na also. Geht doch. Scheinst ja doch nicht dumm zu sein. Und weil du so eine überaus kluge Entscheidung getroffen hast (zugegeben, ich hab es dir ja auch leicht gemacht), darfst du jetzt auch gleich aufstehen und vor mir her laufen. Das wird deinen halb erfrorenen Beinen sicher gut tun. Aber lauf nicht zu schnell und bleib schön vor mir. Von deinem Freund da drüben«, er zeigte auf den milizsoldaten, »brauchst du dich nicht extra noch zu verabschieden. Das stört ihn nur beim Goldzählen. Hehe.« Dumak machte sich daran, den Strick aufzuschneiden, der die Frau an den Stamm fesselte. Mit wenigen Schnitten war er durchtrennt und fiel in den Schnee. |
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30.01.2004, 19:37 | #77 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Scheinbare Ruhe ging von der Kriegerin aus, als Dumak das Seil durchschnitt, welches sie an den Baum fesselte. Sofort versuchte sie die Hände zu bewegen, doch als sie feststellte, daß sie noch immer hinter dem Rücken gefesselt waren, hielt sie inne. Das Feuer in ihrem Inneren loderte hell, viel zu hell, so daß er den Schein ihrer Wut in ihren Augen sehen konnte. Sie versuchte auf die Füße zu kommen. |
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30.01.2004, 19:55 | #78 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
»Nanana, nicht so wild. Laß dir auf die Beine helfen.« Unsanft zerrte er sie in die Höhe. Und stellte sie hin. Nach wenigen Augenblicken fiel sie wieder um, wie ein gefällter Baum. »Ach, müssen wir deine Beine erst wieder beleben? Hat dir die lange Nacht ohne Bewegung nicht gut getan.« Er lachte, fast gutmütig klang es, wäre er nicht derjenige gewesen, der sie eben gekauft hätte für irgendeinen Zweck, den er ihr noch nicht verraten hatte. Fest zupackend knetete er ihre Unterschenkel, um den Blutfluss wieder anzutreiben, damit sie von alleine stehen könnte, ohne sofort wieder einzuknicken. »Bild dir bloß nicht ein, daß ich das jetzt immer mache«, witzelte er. »Für sowas bist du ja eigentlich da. Aber da du im Moment ja leider verhindert bist«, er wies mit einem Nicken auf ihren Mundknebel, »werde ich das heute ausnahmsweise mal übernehmen. Aber nicht, daß das hier zur Gewohnheit wird.« Er knetete weiter »Naja, das werd ich schon zu verhindern wissen«, knurrte er zu sich selbst. »Und wenn du keine weiteren Dummheiten machst, dann binde ich dir sogar die Füße etwas lockerer, damit du laufen kannst. Aber bild dir nicht ein, daß du wegrennen kannst, ich pass schön auf auf dich, keine Frage.« Dumak beschloß, daß er nun genug massiert hatte. Jetzt mußte es gehen. Wieder zog er seine Gefangene nach oben. Unmd diesmal blieb sie stehen. »Geht doch. Jetzt werde ich dir die Füße etwas lockerer binden.« Und er knotete aus den Fesseln, die er eben durchschnitten hatte, eine Doppelschlinge, die so viel Platz ließ, daß die Gefangene damit kleine Schritte machen konnte. Danach schnitt er die engen Fußfesseln durch und stand auf. »Na, wie siehst aus? Würden Ihre Hoheit die Güte besitzen, mir vorausgehend den Weg dort nach Norden einzuschlagen?« Er zeigte in die gewünschte Richtung, in die sich der Weg aus dem Minental schlängelte. |
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30.01.2004, 20:08 | #79 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Seine Hand wies ihr den Weg. Nach Norden. Raus aus dem Mienental. Nach Norden. Unsicher, ob der langen Zeit des Liegens in dem kalten Schnee setzte sie einen Fuß vor den anderen. Ihre Stiefel hinterließen schlürfende Abdrücke im Schnee. Immer wieder mußte sie aufpassen nicht zu fallen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, den lang war das Seil nicht, welches ihre gefesselten Füße mit einander verband. Doch sie würde ihm nicht die Genugtuung geben und stürzen. So ging die Kriegerin, geknebelt, gefesselt, doch ungebrochen und mit Stolz und Feuer in ihrem Blick. Rehbraune Augen. |
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30.01.2004, 20:34 | #80 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Das lief ja wie am Schnürchen., Der Widerstand vomn Anfang war wie weggeblasen. »Halt mal kurz.« Er schnappte sich die Reste der zerschnittenen Fußfesseln und knüpfte daraus ein kurzes Seil, dessen eines Ende er um die Handfesseln der Frau schlang. Das andere nahm er in die eigene Hand. »So, und jetzt weiter.« Die Reise wurde fortgesetzt. Langsam legten die beiden den Weg zum Ausgang des Minentals zurück, um diese deprimierende Landschaft hinter sich zu bringen. Woran die Freu vor ihm dachte, konnte Dumak nur ahnen, aber er machte sich nicht die Mühe, über soetwas nachzudenken. Er war selbst damit beschäftigt, seinen möglichen Gewinn bei der Sache abzuschätzen. Und bei Innos, eines war klar: Jeder Ärger, der ihm dazwischen kam, würde den Preis und damit den Gewinn für ihn erhöhen. Das wäre nur fair. Schließlich schleppte er sich hier mit dieser Last ab. Zum Glück mußte er sie nicht noch tragen. Das wäre wohl die letzte Möglichkeit gewesen, wenn sie sich noch länger stur gestellt hätte. Zur Sicherheit hatte er noch das Schwert, das er im Räuberlager mitgehen lassen hatte, in der Linken. Der Weg zog sich und sie würden wohl noch eine Weile unterwegs sein, bis sie das Minental hinter sich hatten. |
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30.01.2004, 21:17 | #81 | ||||||||||
Sergio Beiträge: 534 |
„Klaro hab ich alles gesehen“, meinte Sergio und musste grinsen. „Dann muss ich nur noch drei schon gelernte Sachen kombinieren und schon weiß diese Holzpuppe da nicht mehr, wie ihr geschieht.“ „Sofern ich dafür nicht drei Wochen brauche...“, fügte er leise und mehr zu sich selbst gerichtet hinzu und begab sich ca. einen Meter vor die – kopflose – Trainingspuppe, wobei er im Laufen seine Waffe hervorholte... Schnell sprang der Wegelagerer mit gezogenem Schwert auf das Trainingsobjekt zu und vollführte den auch recht lange einstudierten Stich. Knackend bekam der gefährliche, kampferfahrene Gegner (die Holzpuppe) das scharfe Metall im Bereich des Bauches zu spüren. Zum Wohlergehen der Trainingspuppe wurde die Klinge jedoch von Sergio gleich wieder herausgezogen und kehrte gleich darauf nach einer fast perfekten Drehung (wiederum zum Leidwesen der Puppe) mit einem noch lauteren Knacksen in den hölzernen Halsbereich zurück. Einige Splitter flogen umher und der Rest des Halses fiel in den Schnee (den Kopf hatte Fisk schließlich bereits entfernt). Sofort zog Sergio das Schwert wieder zurück und sprang mit einem Satz nach hinten ein kleines Stück von der Trainingspuppe zurück. Fast wäre er dabei im Schnee ausgeglitten, aber glücklicherweise fand der Wegelagerer seinen Halt wieder. Dann begab er sich in die ebenfalls schon gelernte Verteidigungspose und hätte nun einen Schwertschlag seitens der Trainingspuppe abwehren können. Nach ein paar Sekunden ließ er seine Waffe sinken und blickte seinen Einhandlehrmeister an. „Und, war das ausreichend?“ |
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30.01.2004, 21:27 | #82 | ||||||||||
Sly Beiträge: 2.229 |
Der ehemalige Söldner stapfte durch den schnee des minentals. Er hatte die Spur dieses entführers aufgenommen und rannte wie wild hinterher. Allerding schien dieser sich des öfteren im Minental verrannt zu haben, sodass die spur des öfteren im Kreis führte. Der ehemalige Söldner rannte durch die dunkelheit er verfolgte jeden schritt ganz genau und versuchte so gut wie möglich im schatten zu bleiben. Er rannte so schnell es nur ging. Ein wanderer hätte ihn vielleicht für einen schatten gehalten so wie er im schwarzen mantel durch den Wald lief. Bald hatte er eine stelle erreicht an dem eine miliz schlief. Hier endeten die spuren und der ehemalige Söldner sah sich nach Aeryn um doch er konnte sie nirgendwo finden. Schnell wa er bei der Miliz angekommen und trat diesem mit voller wucht in den Magen und zog dabei sein schwert und hielt es ihm an den Hals. "Wo ist sie?" sprach er im wütendem Ton während die Kaputze sein Gesicht in dunkelheit hüllte.. |
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30.01.2004, 21:37 | #83 | ||||||||||
Erend Beiträge: 4.703 |
„War das alles?“ Ein hämisches Grinsen begleitete die Worte des Drachenjägers, wobei jener seine Waffe zurück in die eisenbeschlagene Scheide fahren ließ. „Das war okay, aber das kannst du besser. Mit so was kriegst zerlegst du keinen ernsthaften Gegner. Naja, nun hast du was zu tun, dann kann ich dich ja beruhigt alleine lassen!“ Fisk lachte auf, bevor er dem verwirrten Wegelagerer auf die Schulter klopfte, seine Füße sich im kahlen Staub drehten und sich mit direkter Wirkung in eine unweigerliche Bewegung setzten, die den Einhandlehrmeister geradewegs gen Wohnbereich beförderten. Für den heutigen Tag hatte er genug geleistet. |
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30.01.2004, 22:04 | #84 | ||||||||||
Sergio Beiträge: 534 |
„Faule Socke...“, murmelte Sergio noch, als sich der Drachenjäger davonmachte und sich wohl einen faulen Abend in seiner warmen Hütte machen wollte. Nichtsdestotrotz zog der Wegelagerer erneut sein Schwert und machte sich daran, das Räuberlager wieder um einige Trainingspuppen zu erleichtern. Er wollte noch ein zwei Stunden trainieren und Fisk dann am nächsten Tag mal demonstrieren, was er so alles konnte in Bezug auf diese neue Kombo-Attacke... Nach einigen Stunden (viel mehr als ursprünglich geplant) gab Sergio dann auf, jedoch hatte er das Gefühl, die Kombo nun zu beherrschen. Durchgeschwitzt steckte er die Klinge ein und rutschte erstmal beim Versuch, sich ebenfalls in Richtung Wohnbereich zu begeben, auf einer kleinen, übrig gebliebenen Eisfläche aus und fiel lang in den Schnee. Ärgerlich rappelte der Wegelagerer sich auf und wischte sich den Schmutz aus der Kleidung. In einiger Entfernung sah er ein großes Lagerfeuer brennen, das wohl die Bewohner des Lagers entfacht hatten. Einige Söldner und andere schienen dort zu sitzen. Sergio bewegte sich eilig darauf zu, denn er wollte nicht länger frieren... |
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30.01.2004, 22:18 | #85 | ||||||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Trautes Heim ... Im Schutz der Dunkelheit hatte Angroth sich unbehelligt zurück in das Lager der Söldner im Minental begeben können. Dieser Ort war ein Stückchen Vergangenheit, welches zu wahren in seinen Augen sehr wichtig war, denn in der Vergangenheit lag seine Kraft. Über Samantha mochte er sich nicht viele Gedanken machen, über den Statthalter und Paladin Kano erst recht nicht. Bis auf das profitable Ende und Miraweth´s Verführungen hatte das Abenteuer diesem hohen Söldner nur Pech gebracht. Schwer seufzend trat er zwischen den Palisaden hindurch und grüßte die Wache, welche überrascht war den Krieger doch noch einmal wiederzusehen. Doch als jener sah, wie an- und niedergeschlagen der Heimgekehrte aussah, ließ er von ihm ab und steckte seine Neugierde zurück. Manche Männer mussten Dinge erleben, die selbst den größten Helden oder Gott ins ewige Verderben stürzen konnten. Auch er befand sich an einem solchen Abgrund, wie er sich jetzt verhielt würde darüber entscheiden ob sich eine Brücke auftat, oder er den finalen Schritt in die Tiefe gehen würde. Aber er wollte es nicht zur letzten Möglichkeit kommen lassen, dafür war es noch zu früh. Ein Blick in das lang vermisste Lagerfeuer und den darüber bratenden Scavenger ließen ihn müde Lächeln, manche Dinge änderten sich eben doch nie. Erschöpft betrat er nun sein Haus, sah kurz nach der Truhe und stellte fest, dass sein Reichtum beinahe versiegt war, diverse Anlagen hatten ihn all sein Gold gekostet. Doch wozu brauchte er solches schon, alles was er zum überleben benötigte hatte er bereits, oder fand es auf seinem Weg, wie zum Beispiel den wärmenden Mantel und den mächtigen Speer in den Hallen der Amazonen. Hunger hatte er, aber zu müde musste sein Körper ihn dazu zwingen, dass er dem Schlafe nachgab anstatt sich jetzt noch etwas in den Wanst zu hauen. So schlief er ein, traumlos und kalt sollte die Nacht werden. |
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31.01.2004, 16:47 | #86 | ||||||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Noch ein Tag war angebrochen, unaufhaltsam entfernte sich die Zeit von jener, die einmal gewesen war, jeden Tag rückte ein Stückchen mehr in Vergessenheit. Vielleicht garnicht so schlecht, wenn er vergessen konnte. Leider verbot ihm seine Erziehung eben dies, und seine Ehre wollte schon garnicht vergessen, was Daschnavar seiner Familie angetan hatte. Man kann sich nicht vor seinen Wurzeln verschließen. Man kann vor ihnen weglaufen, ja vielleicht sogar einige Zeit damit Erfolg haben, aber es kam immer der Zeitpunkt, da die Vergangenheit unerbittlich wieder auf die Gegenwart Einfluß übte. So gesehen blieb sie Allgegenwärtig, jedoch nur so lange wie die Menschen, die eine Verbindung zu ihr fanden, lebten. Woher Angroth heute diese philosophische Energie nahm, wusste er nicht, eigentlich war es ihm auch egal. Mit müden Knochen richtete er sich von seinem Bett auf, sah sich in seinem Haus um und schlenderte einige Schritte in Richtung Tür. Es war mal langsam an der Zeit, dass er sich einrichtete, er konnte nicht ewig in einem beinahe komplett leeren Haus leben. Ein bisschen Ablenkung würde er so ebenfalls haben, was ihm sicher auch nicht gerade negativ ins Gewicht fallen mochte. Allerdings war er jetzt zu faul um sich auf die Socken nach Khorinis zu machen und dort nach einem geeigneten Handwerker zu suchen, ihm war mehr nach lesen. Und so setzte er sich an das Lagerfeuer in den Schnee, mümmelte sich in sein Fell und studierte weiter das Buch, welches er aus dem Kloster hatte. Vielleicht sollte er es auch bald mal zurückgeben. Viel zu tun und so viel Unlust, schlechte Kombination. Wenn er sich auf den Weg nach Khorinis machen würde, dann konnte er das gleich mit einem Abstecher im Kloster verbinden, so plante er schonmal seine nächste Inseltour. Bei einem saftigen Stück Fleisch saß er nun da, und die Zeit verflog bis dass es Abend wurde, doch er las immer weiter. |
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31.01.2004, 18:22 | #87 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Der Tag war ohne weitere Zwischenfälle vergangen. Die Frau lief in kurzen Schritten, gezwungen durch die Fußfesseln, nicht zu weit auszuschreiten, den Weg entlang, der bergauf an den Hängen entlang führte, die das Minental säumten und vom Rest der Insel abschotteten. Dumak lief schweigend hinter ihr her. Mittlerweile war es später Nachmittag. Tauwetter hatte eingesetzt, so daß der Schnee dahinschmolz und ihre Spuren bald nicht mehr zu sehen sein würden. »Ich glaub, wir sind genug gegangen für heute. Da vorne ist eine kleine Höhle, die hin und wieder von Wanderern benutzt wird. Das wird unser Nachtlager.« Die Höhle war tatsächlich ein Stück weiter vorne zu sehen. »Und morgen haben wir das Minental hinter uns. Ist das nicht wunderbar?« Sie legten die letzten Schritte zurück, um zu der Höhle, die etwas abseits des Weges im Felshang darüber zu erreichen war. Der einzige zugang zu ihr bildete der Weg, der sich am Felsen entlang nach oben schlängelte. Bald waren sie dort oben angekommen. »Na, ist das nichts? Man kann wunderbar den Weg beobachten und wird doch selber kaum gesehen. Und das Beste: Hier gibts immer etwas Feuerholz, gesammelt von irgendwelchen Typen, die glauben, anderen eine Freude machen zu müssen. Hehe.« Dumak schob die Frau nach hinten, gegen die Rückwand der kleinen Höhle, eigentlich war es mehr ein Felsüberhang, um sie immer im Auge zu haben. »Komm bloß nicht auf dumme Gedanken. Du würdest sowieso nicht weit kommen.« Der Dieb widmete sich nun dem Entfachen eines Feuers mit Hilfe des an einer Wand aufgestapelten Holzes. Nach einigen mühseligen Versuchen mit Feuerstein, Stahl und Zunder gelang es ihm dann auch. Der Rauch zog durch den Eingang des Unterschlupfes nach draußen und weiter an der steilen Felswand des Berges über ihnen nach oben. »Wird Zeit für ein bisschen was zu spachteln, meinst du nicht auch, meine Zuckerschnute?« Ohne auf eine Antwort zu warten - wie denn auch, sie war ja geknebelt - machte sich der Dieb daran, mit einigen aus seinem Beutelsack gekramten Zutaten und unter Zuhilfenahme von Schnee, den er am Eingang auflas, etwas essbares zuzubereiten. Bald stand der kleine Topf gefüllt mit diversen Resten über dem Feuer und ein Blubbern zeigte an, daß die Suppe vor sich hin köchelte. »Damit du mir nicht vom Stengel fällst, bekommst du auch was. Jaja, du mußt mir dafür nicht langatmig danken«, fügte er griesgrämig hinzu. Dann rührte er ein letzte Mal in der Brühe, murmelte dabei »Mhm, schade, kaum Fettaugen - mehr Wasser als Sattmacher« und goß dann etwas davon in die Ess-Schale, die er wie wohl jeder mit sich führte. Er wollte sie der Frau reichen, bemerkte dann aber, daß sie ja noch den Knebel im Mund hatte. »Ach, Moment. Hätte ich beinahe vergessen.« Ein kurzes Grinsen. Dann nestelte er an dem Knoten des Tuches und löste den Knebel. »Hier, willst du was?« |
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31.01.2004, 19:10 | #88 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Die Kriegerin hatte sich nicht ein einziges Mal zu ihrem Peiniger umgedreht, den ganzen Tag war sie dem Weg gefolgt. Stumm ob des Knebels. Schon lange hatte der Schmerz in ihren Mundwinkeln keine Bedeutung mehr. Es war nur noch die Erinnerung daran. Keinerlei Widerstand war mehr in ihrem Verhalten auszumachen. Fast hätte man meinem können, ihre Schritte waren besonders behände, trotz des Seils, als wolle sie um jeden Preis verhindern zu stürzen. Um ihm keinen Ärger zu machen? Um möglichst schnell dort anzukommen, wo er mit ihr hinwollte? Denn Angst schien sie nicht vor ihm zu haben… Aeryn stand mit dem Rücken an der Felswand, als Dumak ihr etwas zu essen anbot. Ihr Blick fiel auf die Schale. Als er den Knebel gelöst hatte, wich der unglaubliche Druck auf ihren Kiefer. Nur ein dumpfer Schmerz blieb zurück. Die Kriegerin nickte. |
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31.01.2004, 19:34 | #89 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
»Dachte ich mir. Hunger macht sie alle gefügig.« Und er begann damit, ihr die Wassersuppe mit dem Holzlöffel einzuflößen. »He, nicht so gierig. Du verschüttest ja alles. Hat dir der Stadtwachentyp nicht genug gegeben? Scheinst ja halb verhungert zu sein.« Wieder kam ein Löffel voll Suppe zu ihr. »Aber verschütt ihn diesmal nicht wieder. Außerdem sieht das nicht sonderlich gut aus, wenn dir die Suppe übers Kinn läuft.« Er grinste. »Wie heißt du eigentlich? Und wo kommst du her? Was macht jemand wie du so fast allein im Minental?« Der nächste Löffel unterbrach den Redefluß des Diebes. Langsam klappte das mit dem Essen schon ganz gut. |
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31.01.2004, 20:01 | #90 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Die Kriegerin antwortete ihm nicht. Jede Bewegung des Unterkiefers entfachte den Schmerz auf neue, doch sie mußte essen, wollte essen, mußte bei Kräften bleiben, damit sie weiterhin aufrecht ihrem Schicksal entgegen gehen könnte. Löffel um Löffel fütterte er sie. Sie ertrug die Demütigung still und mit ungebrochenen Stolz in ihrem Blick. Wenn er in ihre rehbrauen Augen sah, konnte er es sehen. Doch würde er sich darüber Gedanken machen? Ihre Zeit würde kommen. Stumm trank sie den nächsten Löffel Suppe aus seiner Hand. |
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31.01.2004, 20:24 | #91 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
»Was denn, was denn? Du wirst doch nicht plötzlich stumm geworden sein. Glaubst du, dein Schweigen bringt dir irgendwas?« Kopfschüttelnd hielt er den Löffel in der Hand und führte ihn wiederum zu ihrem Mund. »Aber wenn du meinst... Ich bestehe nicht auf einem netten Schwätzchen. Weißt du, ich bin ja sowieso meist allein unterwegs. Da bin ich es gewohnt, daß es keinen gibt, der mir was erzählt.« Er hielt inne, ließ unachtsam den Löffel sinken und die Suppe pladderte auf den Boden. »Warum eigentlich? Früher war das mal anders. Aber seit ich auf dieser vermaledeiten Insel bin...« Er verstummte. »Oh, die Suppe. Hier, das ist der letzte Löffel. Der Rest ist für mich.« Nachdem der Inhalt des Löffels im Mund der Gefangenen verschwunden war, machte sich Dumak über den Rest der Suppe her. »Schmeckt doch ganz gut. Ich werd nochmal ein richtiger Koch.« Und er lachte leise über seine, wie er fand, witzige Bemerkung. »Also eins sag ich dir. Wenn du weiterhin so schweigsam bist, kommen wir gut miteinander aus. Stell dir vor, du wärst so ein Tratschweib, das unablässig den Schnabel wetzen muß. Nicht auszuhalten. Ich müßte dir ständig einen Knebel anlegen.« Schweigend aß er dann die Suppe und löffelte den Topf bis zum Grund aus, bis nichts mehr darin war. Dann wandte er sich seinem Kauf zu und fesselte die Füße eng aneinander. Die Frau zeigte sich widerborstig. »Nicht so störrisch. Hast ja doch keine Wahl.« Schließlich war es geschafft. Sie war mittlerweile an der Felswand hinabgerutscht. Hatte sie zuerst gestanden, den Rücken gegen den Fels, so saß sie nun, die Beine an den Körper gezogen und den Körper an den Fels gelehnt. Das Feuer flackerte still vor sich hin und Dumak legte sich quer vor den Eingang der kleinen Höhle. Daß ihn die Frau unablässig beobachtete, war ihm egal. Er hatte den Kopf auf seine Tasche gelegt und starrte gegen die Höhlendecke in den Nachthimmel. |
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31.01.2004, 23:20 | #92 | ||||||||||
Clay Beiträge: 2.333 |
Die kleine Gruppe hatte den Pass, der ins Minental führte nun endlich überschritten und stapfte nun durch die tiefschwarze Nacht. Uncle und Clay hatten sich darauf geeinigt, zuerst die Burg aufzusuchen. Dies war ohnehin das Ziel des Paladins und so musste er sich nicht mehr allzu lange mit den anderen herumschlagen. Natürlich wusste Clay, wie wichtig es war, dass die Rekruten eine anständige und strenge Ausbildung durch den Ritter erhielten, doch wenn man sich den ganzen Tag nichts anderes anhören konnte, lagen schon bald die Nerven blank. Clay konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass ihm das mühsame hocharbeiten in der Stadtwache erspart geblieben war, obwohl die Zeit als Buddler im Alten Lager sicherlich härter gewesen war. Denn zusätzlich zu der harten Arbeit hatte man auch noch Schutzgeld zahlen müssen... Achja, das Alte Lager. Immer, wenn der Krieger die fernen Umrisse oder Lichter der Burg erblickte schweiften seine Gedanken zurück und blieben eine Weile zwischen all den Holzhütten und Lagerfeuern des Außenrings stehen. Ein Ruck brachte ihn zurück in die Gegenwart und auf die Marschroute, auf der sie sich befanden. Einer der Rekruten war von hinten gegen ihn gestolpert, aber hatte sich schnell wieder in die Reihe der marschierenden Auszubildenden eingereiht. Sofort blieben die Höherrangigen stehen und blickten streng in die Runde der müde aussehenden Rekruten. "Mir ist klar, dass ihr müde seid, aber im Krieg kann man nicht schlafen wann und wo man will und auch ohne Krieg ist das unmöglich. Wir erreichen bald das Gebiet der Orks und wenn wir dort gefunden werden, sind wir tot. Diese Orks sind etwas anderes als die beiden, die wir auf der Insel gefangen haben. Diese haben Waffen und sind sehr zahlreich. Also beißt die Zähne zusammen und marschiert weiter. Noch heute Nacht werden wir die Burg erreichen. Dann könnt ihr euch schlafen legen, aber vorher nicht!" Ohne irgendwelche Widerworte ging es weiter und im Stillen hoffte auch Clay, dass sie möglichst bald die Burg erreichen würden. Der ganze Tag des Marschierens hatte auch ihn müde gemacht und er sehnte sich nun nach einem warmen Bett und einem kräftigen Essen. Weit konnte es ja nicht mehr sein... |
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01.02.2004, 11:31 | #93 | ||||||||||
Uncle-Bin Beiträge: 1.359 |
Undankbares Pack. Auspeitschen sollte man die, genauso wie diesen Hilias. Ordnung und Disziplin sind die Grundfesten der Miliz und wenn die das nicht wissen, dann ergeht es uns nachher so, wie den verdammten Söldnern. Von einem Bauernlümmel herumscheuchen lassen, ha dass ich nicht lache. Ein Bauernseppel und ein Sträfling, ja ja da kommen wir auch noch hin. Uncle-Bin hatte sich nach Clays kleinem Ausraster in Selbstmitleid und "was wäre wenn“ -vorstellungen zurückgezogen, welche lediglich durch kurze drakonische Maßnahmen seinen Rekruten gegenüber unterbrochen wurden. jetzt marschierten sie durch den ehemaligen Außenring des sogenannten Alten Lagers auf das Tor der Burg zu. Viel war vom ehemaligen alten Lager nicht übrig geblieben, doch Uncle wusste ja nicht, wie es früher im Minental ausgesehen hatte. Er war ja vor seiner Zeit bei der Miliz nie aus der Stadt herausgekommen und selbst die Barriere hatte er nur durch abenteuerliche Erzählungen gekannt. Jetzt war dieser Ort wohl der, an dem nicht einmal Sträflinge sein wollten, wenn sie wählen konnten. Überall lagen Aschereste der ehemaligen Befestigung herum und auch niedergebrannte Orkzelte schmückten die Landschaft. In Uncle schossen die Erinnerungen an die Schlacht, in der zusammen mit Eorl die Zelte in Brand gesteckt hatte, ins Gedächtnis. Er hatte sich selbst damals schwer verletzt, als er einem der Mistorks gegenüber gestanden hatte. Nun war er als Sieger zurückgekehrt und diesmal würde kein Ork die Möglichkeit bekommen ihn auch nur ungestraft anzugucken. Achtung Männer, wir befinden uns nun auf dem ehemaligen Gebiet der Orkbesatzung. Wenn ihr ein verdächtiges Geräusch hört oder etwas seht gebt sofort Alarm und bleibt zusammen., rief er und marschierte dann in Gedanken versunken weiter... |
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01.02.2004, 11:48 | #94 | ||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
„Es war kalt und es war Nacht“, dachte sich Ferox, „Wie bin ich da nur rein geraten?“ Er spürte die Kälte merklich und sein Bein schmerzte immer mehr. Dennoch hielt er mit den Anderen Schritt, wenn sie auch noch so schnell gingen, doch war schon fast während dem Marschieren eingeschlafen. Dem jungen Rekrut fielen die Augen förmlich zu. Typhus neben ihm schien es nicht besser zu ergehen, nur dass er kein gebrochenes Bein hatte. Plötzlich stieß er mit der Nase irgendwo gegen, als ihm klar wurde, dass es nur eins gewesen war – Lord Clay – er riss die Augen auf und nahm sofort die strengste Haltung an, wie er es vorher noch nie getan hat. In strengen Ton herrschte ihr der Lord vor ihm an, dass er gefälligst seine Augen auf zu halten hatte und nicht überall schlafen könne. Ferox antwortete mit einem ‚Jawohl mein Lord“ und war von da an wieder hell wach, was sehr unangenehm war, denn im Tagtraum hatte er sein schmerzendes Bein vergessen. Dieses zerrte nun stark an seinen Kräften, denn durch den Schnee zu kommen war keine leichte Aufgabe, auch nicht für gesunde Menschen, die beide Beine vollständig zur Verfügung hatten. Dann meldete sich, der bis dahin, weil ihn Clay angeraunzt hatte die Klappe zu halten, recht still gewordene Uncle wieder zu Wort. Er hatte nicht wirklich viel rausbekommen, da er wohl in Selbstmitleid versunken war. Die Rekruten sollten aufmerksam sein und alles melden, was auffällig ist, denn sie wanderten jetzt durch das ehemals von Orks besetzte Gebiet. Von nun an war Ferox am Höhepunkt seiner Aufmerksamkeit angelangt. Er war gleichsam Müde, als auch wachsam, was die Schmerzen in seinem Bein noch schlimmer machte. |
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01.02.2004, 12:30 | #95 | ||||||||||
Montaron Beiträge: 266 |
Die Gruppe hatte den Fluss überquert und suchte nun nach einem Weg möglichst wenige Orks auf sich aufmerksam zu machen. Als Uncle und Clay über einen Plan diskutierten sah sich Montaron um und fing an nachzudenken: Ah, das gute, alte Minental. Wenn es nicht so orkverseucht wäre, wäre es eine durchaus schöne Gegend!Der Rekrut erinnerte sich an das letzte Mal, als er hier gewesen war und richtete seinen Blick nun auf die Burg. Aus Erzählungen wusste der Schmied, dass das ganze Gebiet durch eine Barriere von der Außenwelt getrennt gewesen war. Er musterte die Reste des Außenrings, welchen er wiederum aus Erzählungen kannte. Je mehr er über das frühere "Alte Lager" hörte, desto größer wurde sein Interesse darüber. Der Rekrut malte sich aus wie es nur gewesen wäre, wenn er auch dort gelebt hätte. Er wusste natürlich darüber bescheid, wie schwer es als Buddler gewesen war, doch das hätte der Krieger in Kauf genommen. Alle mal herhören!, rief Uncle und riss dabei Montaron aus seinen Träumen, Wir machen folgendes: Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und versuchen so in die Brug zukommen!Die erste Gruppe bestand aus Uncle und die Hälfte der Rekruten, wozu sich Montaron zählte. Clay und der Rest der Rekruten bildeten die zweite Gruppe. Nun ging es los. Montaron zog zur Sicherheit sein Schwert. Er war kein schlechter Kämpfer, fand er. Uncle machte den Anfang und Montaron den Schluss. Die Gruppe musste nicht lange warten, bis sie auf den ersten Ork trafen. Es ist nur einer. Wir müssen ihn möglichst schnell erledigen, bevor die anderen auf uns aufmerksam werden!, flüsterte Uncle. Montaron stürzte sich waghalsig auf das Vieh und verpasste ihm gezielt ein paar Hiebe mit seinem Schwert. Uncle versetzte dem Ork ein paar starke Schläge mit seinem Bastardschwert, sodass das Grünfell schnell zu Boden sackte. Die Gruppe hatte das Tor schon fast erreicht und sie hatten Glück, dass die anderen Orks sie nicht bemerkten. Die Rekruten und der Ritter durften zum Schluss erst recht nicht leichtsinnig werden und mussten aufpassen leise zu bleiben, denn Clay und die anderen Rekruten hatten den Weg noch vor sich. Montaron atmete erstmal auf, als er und seine Gruppe das Tor erreichten. Nun gab Uncle Clay das Zeichen zu starten. Der Lord und die Rekruten setzten jetzt nur noch auf Schnelligkeit und erreichten das Burgtor ohne einen einzigen Ork hinter sich. |
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01.02.2004, 13:29 | #96 | ||||||||||
Taeris Steel Beiträge: 1.556 |
Schweren Schrittes stapfte Taeris durch den weissen Schnee. Kalter schneidender Wind durchfuhr ihn. Er beugte sich leicht nach vorne und hüllte sich in den dunkelgrünen Umhang den er aus der Schatzkammer der Ayrynnen hatte mitnehmen können. Er wärmte gut, doch selbst er konnte den durchdringenden kalten Wind nicht abhalten. Fröstelnd stapfte Taeris weiter durch den Wald im Minental. Schehmenhaft zeichneten sich die Umrisse des Aussenpostens in der Ferne ab. Bald hatte er ihn erreicht, doch der grunzende Schrei eines Orks durchschnitt das Tosen des Windes. Reflexartig liess Taeris seinen Bogen von der Schulter rutschen und legte einen Pfeil auf dessen Sehne, während er in einem nahen gestrüpp in Deckung ging. Die schützende Palisade des Aussenpostens verschwand hinter den dichten Bäumen und dem Morgennebel der noch nicht ganz verschwunden war. Taeris kniff die Augen zusammen und versuchte den ork auszumachen. Doch er erblickte nichts. Niemanden. War es eine Einbildung? Taeris frage wurde beantwortet, als plötzlich drei Orks aus dem Dickicht etwa 15 Schritte entfernt von Taeris traten. Sie unterhielten sich scheinbar, denn sie gaben ununterbrochen Grunztöne von sich. Bemerkt hatten sie Taeris jedenfalls noch nicht. Völlig ahnungslos spazierten sie durch die Landschaft. Ruhig atmend hob Taeris den Bogen und zielte auf den Hals des vorderen Orks. Doch plötzlich sprang der Ork mit einem Satz nach vorne und schnüffelte nervös in der gegend herum. Gerade öffnete er das Maul um etwas zu sagen, da zerriss ein pfeifendes geräusch den heulenden Wind. Mit einem dumpfen Laut durchbohrte der Pfeil den hals des Orks. Blut spritzte und der Ork sank, zum Entsetzen der andren beiden leblos zu Boden. Hektisch liefen die beiden verbliebenen umher und suchten nach dem Schützen. Der eine Ork hob die Hand und wollte auf Taeris Position zeigen, als ein weiterer pfeil pfeiffend die kühle Mittagsluft durchschnitt und schmatzend den Schädel des Orks durchbohrte. Der letzte verbliebene Ork, stellte mit blankem Entsetzen fest, wie sein Partner, dem jetzt ein gefiederter Pfeil aus der Stirn ragte, nach hinten über zu Boden kippte. Begleitet durch einen markerschütternden Kampfschrei, der nichtnur blanken Hass und Wut, sondern auch Trauer enthielt, stürzte der Ork auf Taeris zu, dessen Position er mittlerweile entdeckt hatte. Taeris liess den Bogen sinken und zog schliesslich seinen zweihänder vom Rücken. Kurz reckte der müde krieger sich nocheinmal und schwang dann das Schwert einmal um sich herum. Dann ging er in Vertetidigungsstellung und wartete die Attacke des Orks ab. Wutschnaubend stürmte dieser auf ihn zu und schwang das Krush Varrock hoch über seinem Kopf. Brüllend liess er die verdreckte Klinge auf Taeris niedergehen. Blitzartig riss Taeris seinen zweihänder hoch und parierte den mächtigen Schlag seines gegenübers. Mit einer kräftigen Bewegung nach rechts, wuchtete er die Klinge des gegners an seinem Schwert zur Seite und schlug es ein kleines Stück anch unten. Dann riss er den Zweihänder wieder nach oben um mit einem schnellen Schlag die Verteidgung seines gegners zu umgehen. Schlitzend bahnte sich das Schwert seinen Weg durch den dünnen Panzer des Orks und bahnte sich seinen Weg durch dessen Fleisch. Eine klaffende Wunde erstreckte sich nun quer über die Schultern bis hin zur Brust des Orks. Brülelnd riss dieser seine Axt nocheinmal nach oben und bot seine letzten kräfte auf um einen letzten Schlag anzubringen. Taris wiech jedoch halbwegs geschickt zur Seite aus, parierte den Schlag und rammte dann mit einer schnellen ruckartigen bewegung dem Ork seine Klinge tief in den Leib. Mit verbissenem Blick suchten Taeris Augen den Kontakt zu den hasserfüllten entsetzten Augen seines gegenübers. Leere erfüllte plötzlich die tiefbraunen Augen. Ein letzter Aufschrei verliess das weitaufgerissene Maul des orks und verhallte in der kalten Windtosenden Luft. Angestrengt riss Taeris die Klinge seines Zweihänders aus de leib des Orks und wischte sie abfällig an der Rüstung des Orks ab, ehe er es wieder zurrück in den Rückengurt gleiten liess. Dann schulterte er seinen Bogen und wandte sich angewiedert von den drei Orkleichen ab. Die letzten Schritte bis zum Räuberlager waren schnell hinter sich gebracht und Taeris durchschritt endlich das Tor der Holzpalisade. Flüchtig grüsste er den wachhabenden Hohen Söldner und verschwand schliesslich in seinem Haus. Müde legte er Rüstung und waffengurte ab, hängte seinen Umhang an die Garderobe und den Bogen zurrück auf die Wandhalterung und liess sich schliesslich wie erschlagen auf sein weiches Bett fallen.... |
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01.02.2004, 15:10 | #97 | ||||||||||
Angroth Beiträge: 2.494 |
Ein anderer Gefährte aus den Hallen der Ayrynnen hatte etwas verspätet ebenfalls nach Hause gefunden, es war Taeris. Nur sehr kurz war Angroth die Möglichkeit geblieben, ihn zu grüßen, scheinbar hatte der es aber schon garnicht mehr mitbekommen und war in sein Bett gefallen. Ihre Erlebnisse in den Höhlensystemen waren wirklich nicht ohne gewesen, doch glaubte der Krieger, dass es keinem so viel Pech gebracht hatte wie ihm. Er zuckte die Achseln, man musste einfach mit seiner Vergangenheit leben, nicht vor ihr fotlaufen. Während er die ganze Nacht hindurch gelesen hatte, war ihm klar geworden, dass das Leben auch ohne sie weitergehen würde, und mit der Zeit würde er sich auch daran gewöhnen. Allerdings wollte er sich vornehmen, keine festen Bindungen mehr einzugehen, die seinem Herzen eines Tages nichts als Schmerz bescheren konnten, und wenn das zum falschen Zeitpunkt wäre, so konnte er gleich sein Leben als verwirkt betrachten. Er nahm es hin, als ein weiteres zeitweise schönes Erlebnis in seinem Geiste sollte es die Ewigkeit überdauern. In dem Buch der Feuermagier stand viel über Drachen, besonders über jenes alte Geschlecht der Shi´vannen, welche von einer fernen Insel aus Terror über das Land gebracht hatten. Jetzt war Ruhe eingekehrt, und doch musste man in der Annahme leben, das längst nicht alle ihr Leben ausgehaucht hatten. Da die Shi´vannen sogar in der Lage waren, ganze Ritterorden in die Vernichtung zu werfen, war es trotz der offensichtlich großen Herausforderung die Vernunft, welche dem aufstrebenden Drachenjäger Einhalt gebot, sich ohne Erfahrungen im Jagen eines derartigen Monstrums gegen diese Brut zu werfen. Er erinnerte sich, als er damals mit einigen Templern und Schwarzmagiern aufgebrochen war, um Daschnavar zur Strecke zu bringen, da war Samantha von einem Drachen entführt worden, einem weißen, mächtig wirkenden Drachen, wenngleich er noch jung aussah, soweit man das überhaupt sagen konnte. Vielleicht sollte er dieses Tier als erstes erlegen, un wertvolle Erfahrungen daraus ziehen. Ja, das war vielleicht gar nicht so schlecht. Das Buch hatte er ausgelesen, und die Informationen ruhten tief in dem Bewusstsein Angroth´s. So konnte er die Schrift doch noch zurückgeben, wenngleich sein erster Gedanke nicht einer solchen Ehrlichkeit gegolten hatte, als er das Buch mitnehmen wollte. So erhob sich der Drachenjäger, der sich nicht länger als hoher Söldner bezeichnen wollte, wenn er sich bereits einer anderen Aufgabe zugetan sah. Ausgelassen und mit einem Ächzen streckte er seine müden Glieder, machte sich locker und verließ dann im schnellen Laufschritt das Lager, um beim Kloster abzugeben, was er eigentlich nie hatte mitnehmen dürfen. |
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01.02.2004, 16:30 | #98 | ||||||||||
Trulek Beiträge: 1.337 |
Gelangweilt saß Trulek am Boden und wartete darauf, dass irgendetwas geschehen würde. Dummerweise saß er schon ziemlich lange hier und es war nichts passiert, außer dass es ein paar Mal zu regnen angefangen hat und gleich wieder aufgehört hat. Nachdenklich blickte er umher. Nix zu sehen, außer ein paar Hütten und oben die Wachtürme. Mühsam rappelte sich der Söldner auf und blinzelte ein paar Mal um seine Umgebung besser wahrnehmen zu können. Wenn er so weitermachte, würde er in ein paar Tagen immer noch gelangweilt hier rumlungern. Es gab nichts zu tun, wirklich gar nichts. Lernen wollte er viel, jedoch traf er nie die richtigen Leute. Und wenn es so war waren sie meistens eh gerade zu beschäftigt. Seufzend stapfte Trulek den kleinen Hang hinauf zum mittleren Wachturm. Sein müder Blick schweifte die Leiter bis nach oben und noch höher bis zu den Wolken. Sie waren verdammt dunkel, als hätten sie den ganzen Tag nur gespielt und jetzt wollten sie sich richtig ausleeren. Er senkte den Blick wieder und ging zwischen den beiden anderen Türmen hindurch den Hang hinab. Immerhin gefiel ihm die Gegend hier und bei Regen war die Atmosphäre immer sehr düster. Er konnte gar nicht glauben, wie diese Barriere wohl ausgesehen hatte, die gefallen war, kurz bevor er Khorinis erreichte. Man beschrieb sie immer wie Blitze. Eine große, tödliche Kuppel aus Blitzen. Lächelnd ging er weiter, sein Gesicht zum Boden hingewandt. Er wusste nicht wohin er überhaupt gehen wollte, aber meistens passierte spontan sowieso immer das Beste. Vielleicht würde er irgendetwas finden oder aber ein Troll würde ihm lange Beine machen. Der Söldner erinnerte sich an einen Troll, den er damals bei seiner Bogenausbildung gesehen hatte. Ein ziemlich mächtiges Tier, das gerne auf einer freien Ebene wohnte. Unten am Hang angekommen bog er links ab. Er hatte jetzt ein gutes Schwert, aber immer noch wollte er eine Axt. Er hatte dieses Bild im Kopf und das wollte er von einem Schmied umsetzen lassen. In letzter Zeit pendelte er viel hin und her zwischen dem Räuberlage und dem Hof, was eben daran lag, dass es ihm hier besser gefiel, aber man auf dem Hof besser versorgt wurde. Etwas schneller setzte er den Weg fort, um zum Pass zu gelange. Jetzt sollte es schnell gehen, denn der Himmel zog sich immer weiter zu und es wurde langsam aber sicher dunkel. Der Pass war auch schon nahe. |
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01.02.2004, 16:43 | #99 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Starkes Tauwetter hatte eingesetzt und den Schnee zu kümmerlichen Resten zusammenschmelzen lassen. Die weiße Pracht war über Nacht schwarzem Matsch gewichen. Auch die Bäume, die noch vor kurzem überzuckert von glitzerndem Schnee waren, hatten ihren weißen Mantel nun verloren. Nur in dunklen, schattigen Ecken, in die die schwache Wintersonne nicht vorgedrungen war, strahlte es noch weiß. Grob stieß Dumak seine Beute mit dem Fuß an. »He! Aufwachen. Denkst du, du kannst hier faulenzen? Wir haben noch viel vor. Nun, zumindest ich mit dir, hehe.« Er ließ ein kurzes, finsteres Lachen hören. »Keine Angst, meine Vögelchen, ich rede nur von dem langen Weg, den wir beide noch zu gehen haben.« Er sammelte seine Habseligkeiten ein, die noch von gestern Abend herumlagen und stopfte sie hastig in seinen Beutel, den er sich dann über die Schulter schwang. Dann näherte er sich wieder der Frau. »Hier iss das.« Er stopfte ihr etwas grobes Brot in den Mund. Wenigstens war es einigermaßen weich. Zu trinken gab es für beide nichts. |
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01.02.2004, 17:06 | #100 | ||||||||||
Errol Beiträge: 346 |
Keuchend starrte Errol in die dunkle Kapuze. Wer zur Hölle war das? Bevor sein erst langsam den Betrieb aufnehmendes Gehirn jedoch diese Frage halbwegs klug beantworten konnte, stellte der Waffenknecht empört fest, dass man heutzutage nicht einmal mehr ungestört schlafen konnte: Nichtsahnend und friedlich hatte er geschlummert, bis ihn ein heftiger Tritt in die Magengegend aufgeweckt hatte. Und als er die Augen geöffnet hatte registrierten diese sogleich ein Klinge am Hals. Der konnte was erleben. Und was wollte er eigentlich von ihm? ‚Wo ist sie?’ hatte er gezischt. Langsam krochen die ersten Erinnerungen in den Kopf des Milizionärs. Entführung meinte der erste Gedanke. Garstige Frau ein anderer. Nun kamen immer mehr: Minental. Netten Typ getroffen. Für schlechten Preis verkauft... „Sie, sie“ äffte Errol ihn frotzelnd nach. „Es gibt einige weibliche Geschöpfe auf dieser Erde, welches meinst du?“ fragte der Waffenknecht, wohlwissend, dass sein Gegenüber mehr wusste, als ihm wohl lieb war. |
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