World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Die Stadt Khorinis #26 |
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31.01.2004, 01:55 | #201 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Seltsam wie schnell sich alles ändern konnte. Hilias hatte an diesem Abend erkannt, das er ein mehrfacher Mörder, Beseßen und gemeingefährlich war und noch dazu hatte mit dem Statthalter von Khorines gebrochen, war seinen Rechten und Pflichten als Knappe enthoben worden und saß nun hinter Gittern. Man hatte ihn in einer der Zellen mit einer steineren Pritsche gesteckt. Nun hockte er auf der selbigen und meditierte über die vorgefallenen Ereignise. Das zweite Gesichte, der Gehängte, der ewig brohende Geist in seinem Verstand war verschwunden, oder besser gesagt nur verstummt -Hilias konnte desen Anwesenheit noch immer spühren, wie ein Hühnerknochen, der einem quer im Hals steckte-, weshalb es dem Steinmetz leicht fiel sich in Transe zu versetzen. Doch er war ohne die stetigen Hetzreden des Gehängten vverwirrter den je, denn nun erkannte er, wie unsinnig es gewesen war, Kano herrauszufordern. Sicher, der Statthalter hatte seine Ecken und Kanten, doch Hilias hatte sich ungemäss verhalten. Wenn er diese Zellen wieder verlassen durfte, würde er Kano um Vergebung bitten. Nicht um seinen Titel als Knappe wieder zu erlangen. Das war nicht mehr in seinem Sinn. Er hatte erkannt, wie falsch es war, sich blind in jede Schlacht zu stürzen, nur um Punkte bei Innos zu sammeln. Das hatte, so sah Hilias das jedenfalls, Kano bei jeder Gelegenheit getan. Wie er so zum Statthalter aufsteigen konnte, war dem Steinmetz ein Rätsel. Hilias stopfte sich seine Pfeife -man hatte ihm die Waffen abgenommen, sowie das Werkzeug, doch er war kein krimineller Abschaum des Hafensumpfes, sondern ein Mitglied der Miliz. Es kam öfters vor das Waffenknechte hier einsaßsen und sie wurden mit wesentlich mehr Vorzügen betreut als normale Inhaftierte.- und und dachte an die Zeit mit Kano. Wie würde der Statthalter wohl nun über ihn denken? Sicher nicht allzu gut, Hilias hatte dick aufgetragen, doch er bereute es nicht. Aber um des leiben Frieden Willens würde er vor Kano zu Kreuze kriechen, wenn es nötig war. Aber erstmal galt es die Zeit im Kittchen abzusitzen. |
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31.01.2004, 08:30 | #202 | ||||||||||||
Typhus Beiträge: 316 |
Der junge Rekrut konnte es immer noch nicht fassen. Wie war er in diese Sache nur hineingeraten? Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Er war hier und er musste tun, was zu tun war. Trotzdem erschien es ihm wie ein Traum. Ein Albtraum! Typhus würde sicherlich nie vergessen, wie er ins Minental gehen musste und wie er eine Gruppe von den Grünhäutern sah. Es war aus einiger Entfernung, aber das reite ihm schon. Und jetzt? Jetzt konnte er sogar das weiße in den Augen erkennen. Von den wilden Biestern. Das ist mir nicht ganz gehäuer! Typhus sah so durch die Runde, für einen kleinen Blick und er sah auch bei den anderen Rekruten, eine gewisse Nervösität. Nein, nennnen wir das Kind beim Namen, sie hatten auch genau so viel Angst wie ich. Aber nichts desto trotz, hatten wir eine Aufgabe zu erledigen. Also galt es die Angst zu überwinden und eine Schritt nach vorne zu machen. Es einfach tun! Wenn sie das Netz einfach so über den Ork werfen würden, würde es der Ork einfach zerreißen, also mussten wir warten bis er am Boden lag. Uncle-Bin oder Clay, würden uns sicher ein Zeichen geben, wenn es so weit ist. Plötzlich verlohr Typhus merklich an Angst. Es war unglaublich. Aber wie er da Clay zu sah, wie er sein Schwert durch die Luft schwang und den Ork mehr oder weniger zum Tanzen brachte, gewann er an Mut zurück. Typhus stellte jetzt seinen Fuß tiefer in den Boden. So, dass er einen Absprung hatte. Seine Nerven waren bis aufs letzte angespannt. Aber schön langsam gefiel es Typhus. Er war sich sicher, eines Tages würde er auch so gegenüber einem Ork stehen und ihm die kalte Schulter zeigen. Ihn in die ewigen Jagdgründe schicken. Aber das war noch ein steiniger und langer Weg. |
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31.01.2004, 09:45 | #203 | ||||||||||||
Uncle-Bin Beiträge: 1.359 |
Uncle-Bin hatte alle Hände voll zu tun gehabt, den waffenlosen Ork auf den Boden zu werfen, doch nun war es ihm gelungen. Letztendlich hatte seine Ausdauer das Ende des Kampfes besiegelt. Werft das Netz! Los beeilt euch. Aber die Rekruten waren zu langsam und so sprang Uncle auf den Ork, um ihn in den Sand zu drücken. Das Mistvieh kommt nicht mehr auf die Beine. Nicht mit mir... hehe... Uncle verspürte eine unglaubliche Freude, als er dem Grünfell seine gepanzerte Faust ins hässliche Gesicht schlug. Es war das selbe Gefühl, dass er empfunden hatte, als er den Schatzjägern gezeigt hatte, wie man eine Waffe zu schwingen hatte. Immer wieder schlug er seinem Gegner die Fäuste ins Gesicht oder in die Magengegend, bis sich der Ork nicht mich regte. Dann stand Uncle auf und gab den Rekruten ein zweites Mal ein Zeichen, da sie die Netze nicht geworfen hatten, als er auf dem Vieh drauf gesessen hatte. Dann warf er einen Blick zu Lord Clay hinüber, der seinen Orkgegner auch auf den Boden geworfen hatte und ihm das Schwert an die Kehle drückte. Jetzt war die Zeit für die Rekruten gekommen. Jetzt durften sie sich das erste Mal beweisen, aber noch zögerten sie. Uncle kam alles wie eine Ewigkeit vor, doch die Zeit stand praktisch still, als er den Rekruten die Befehle zuschrie... |
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31.01.2004, 10:06 | #204 | ||||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Der Rekrut mit dem er eben noch im gleichen Boot gesessen hatte stand nun genauso angewurzelt neben ihm, wie Ferox selbst und hielt ebenso verkrampft das Netz fest. Der Ritter war in einem Kampf mit dem Ork ohne Waffe direkt vor ihnen verwickelt. „Was sollte er machen“, fragte sich Ferox, als sein Vorgesetzte ihnen den Befehl gab die Netzte zu werfen. Sie standen wie angewurzelt und der Ork hatte sich wieder aufgerichtet, doch Uncle konnte ihn wieder bändigen. Abermals schrie er sie an die Netzte zu werfen. Es schien eine Zeit zu dauern, bis die Nachricht bei dem Rekruten angekommen war, doch dieses Mal nahm sich Ferox vor zu rennen, soweit wie es sein Bein zuließ. Er lies einen lauten Siegesschrei verlauten und Typhus schloss sich ihm an. Dann rannten sie, Ferox etwas verkrüpellt, auf den Ork zu, der von den Ritter unten gehalten wurde. Er versuchte sein Netz so zu werfen, dass sich das Grünfell darin verfang, doch es gelang ihm nicht sofort. Er musste das Netz wieder zu sich heranziehen, sodass er es erneut werfen konnte. Diesmal war ihm das Glück ergiebiger. Er traf den Kopf und rannte um den Ork, damit er dessen Arme fangen konnte. Auf einmal kam in ihm ein Gefühl der Stärke auf, welches ihm enorme Befriedigung brachte. Der Ork wehrte sich jedoch heftig, doch gelang es ihm nicht aus dem Netz heraus zu kommen. Typhus tat es ihm gleich. Er fing die Beine, sodass der Ork so gut wie gänzlich gefangen war. Ferox hatte nicht gedacht, dass Orks solch enorme Kräfte haben, denn dieser wehrte sich noch über eine lange Zeitspanne ziemlich heftig. |
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31.01.2004, 12:10 | #205 | ||||||||||||
Montaron Beiträge: 266 |
Montaron ließ sich das nicht zweimal sagen und rannte sofort auf den Ork, den Clay gebändigt hatte zu. Der Rekrut musste irgendwie sehen, dass er den Ork nicht mit Clay zusammen einfing, oder gar in dem Moment, wo Clay auswich, den Ork entkommen ließ. Denk nicht soviel, Monti! Mach einfach!, sprach Montaron zu sich selbst und lief mit lautem Gebrüll auf den Ork zu, den Clay gerade sein Schwert an die Kehle hielt. Genau im richtigen Moment gab der Schmied Clay das Zeichen den Ork loszulassen. Ohne nachzudenken rollte sich der Lord von dem Viech weg. Fast wäre der Ork wieder auf die Beine gekommen, doch Montaron warf ihm das Netz zielsicher über und ließ sich auf das Tier fallen. Es zappelte wild umher und Montaron musste all seine Kräfte bündeln, um das Netz zusammenzuhalten. Jetzt reichts, du Mistvieh, gib auf!, schrie Montaron und schlug dem Ork wie besessen immerwieder ins Gesicht und in den Bauch, bis das Tier nur noch regungslos am Boden lag. So, der hier ist erledigt! Was machen wir jetzt mit den Beiden?, sprach Montaron stolz zu Uncle, der den Kampf zwischen Montaron und dem Ork gespannt verfolgt hat. |
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31.01.2004, 12:26 | #206 | ||||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Ferox und Typhus hatten es tatsächlich geschafft, dass sich das Mistvieh nicht mehr bewegte. Zum Ende des Kampfes hatte sich Uncle sogar nicht mehr eingegriffen, wonach der junge Rekrut über sich selbst überrascht war, dass er so etwas gemacht hatte. Auch die anderen schienen „ihren“ Ork gebändigt zu haben, denn einer von ihnen schaute erwartungsvoll zu jenem Ritter hinüber. Ferox spürte ein Gefühl des Stolzes in sich aufkommen und sah zu Typhus hinüber, der ebenso stolz gewesen schien. Auch Ferox sah jetzt zu seinem Ausbilder hin und erwartete etwas in der Art einer Geste, möge sie auch noch so klein sein, doch es kam nichts dergleichen. „Wir haben es wohl doch nicht so gut gemacht“, kam ihm in den Sinn, worauf er Haltung annahm. Das Netzt in der einen Hand, mit der anderen die Medaille seines Bruders festhaltend, stand er stramm da. „Das Grünfell ist gefasst“, sagte er in strengen militärischen Ton zu seinem Vorgesetzten, aber ohne jenen anzusehen. |
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31.01.2004, 12:37 | #207 | ||||||||||||
Lady Lyvîane Beiträge: 86 |
„Einen Spaziergang um diese Zeit?“ Die junge Lady sah sich um. Es war wirklich spät, doch wollte sie denn wirklich verneinen und sich wieder ins Haus begeben und sich in den Morgenstunden wieder von ihrer Amme zureden lassen? Nein, eigentlich hatte sie jetzt vorgehabt, in die Kaserne zu gehen – ohne Rücksicht auf die späte Abendszeit. Aber da sich Taurodir als Kommandant offenbart und sie in die Garde des Königs aufgenommen hatte, erübrigte sich das eigentlich. „Wenn es für dich wichtig sein mag, jemanden an deiner Seite zum Reden zu haben, dann komme ich zweifelsohne mit dir. Warte hier ich hole mir meinen Mantel aus dem Haus, es dauert nur wenige Minuten...“ Lyvîane nickte ihm nur eifrig zu und wandte sich zur Türe, welche sie wieder leise öffnete und in der Dunkelheit des Hauses verschwand. Sie musste dabei wieder leise die Treppen hochgehen, was nicht so einfach war, da das alte Holz recht quietschte. Mit einem leicht unguten Gefühl nun das ganze Haus aufgeweckt zu haben kam sie nach oben, doch es regte sich nichts dort. Nanny musste noch schlafen, aber die junge Frau achtete nicht auf ihr Bett, da sie zu beschäftigt war, einen grauen Mantelumhang mit Kapuze aus ihrer hölzernen Truhe heraus zu holen. Still, so wie sie es versuchte legte sie den Mantel über ihr Kleid und ging die Treppen wieder hinunter um das Haus zu verlassen. Sie schloss leise wieder die Holztüre und wickelte sich ein wenig mehr in ihren Mantel. „Wir können gehen, im Haus ist alles still und ich glaube dass Nanny tief und fest schläft. Das wird sie sicher noch wenige Stunden, bis der erste Hahn kräht... haben wir noch etwas vergessen...?“ „Natürlich hast du was vergessen.“ Eine Andere Frauenstimme unterbrach die Dunkelheit, welche direkt hinter der Lady und dem ihr gegenüber stehenden Paladin erfolgte. Aus dem Dunkeln hinten um die Ecke des Hauses schritt eine mollige Frauengestalt in das Laternenlicht schritt. Auch sie hielt ein kleines Laternenlicht in ihrer Hand. Nanny. Sie hatte sich wie Lyvîane einen Mantel umgelegt und trug fast wie für einen Marsch ausgerüstet eine volle Ledertasche bei sich. An ihrem Gürtel konnte man wieder eine Topfkelle als auch einen Dolch in seiner Scheide befestigt sehen. Doch statt wie befürchtet so stand ein zwar mahnender aber gut gelaunter Ausdruck auf ihrem Gesicht geschrieben. „Meinst du ich lasse dich einfach so alleine deines Weges ziehen? Das wird doch sicher mehr als nur ein einfacher Nachtspaziergang, und selbst wenn würdest du gewiss nicht einfach so wieder nach Hause kommen... Rekrutin.“ „Nanny...“ „Quatsch nicht so viel. Glaubst du ich merk das nicht? Du bist die Tochter eines königlichen Gardisten, deine Liebe gilt oftmals dem Schwert. Wie lange hätte es wohl gedauert bis der Eintritt in die Garde unseres Königs gefolgt wäre? Eine Woche? Zwei? Höchstens Drei aber dann wäre es wohl so geschehen. Du warst nie einer dieser holden Jungfrauen in den Burgen der Adeligen, welche den Schutz anderer Männer benötigen. Du ähnelste deinem Vater wie kein Anderer deiner Geschwister – du bist eine echte Kämpfernatur. Nur gab man dir nie die Chance dazu dies zu Beweis zu stellen. Erst jetzt. So und jetzt trödeln wir nicht lange, ich dachte wir wollen spazieren, oder was wir auch immer darunter verstehen. Doch sollte Frau Lyvîane sich erst ein vernünftiges Schwert holen... habe ich nicht Recht Herr Kommandant.“ |
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31.01.2004, 12:38 | #208 | ||||||||||||
Rukk Man Dar Beiträge: 95 |
Der aufgeblasene Paladin packte Rukk am Fuß und zog ihn Richtung eines der Boote. „Diese Schweine! Ihr sollt mich umbringen, ihr Feiglinge.“ Doch keiner der Menschen reagierte. Aber war ja klar, sie verstanden ja auch nichts. Stattdessen antwortete aber sein Bruder, dem es nicht besser erging und auch von der anderen Blechtonne gezogen wurde. „Vergiss es, Rukk. Die töten uns nicht mehr.“ „SOLLEN SIE ABER, DIESE MISSGEBURTEN!!!“ Der Ork strampelte nebenbei so heftig im Netz, dass der Mensch alle Mühe hatte ihn zu ziehen. Aber natürlich gelang es ihm, ihn aufs Boot zu zerren und Richtung Stadt zu bringen. Damit war der Traum vom ehrenhaften Tod im Kampf erstmal dahin. Und er hatte sich so drauf eingestellt. Aber was würde jetzt kommen? Sicherlich ereilte sie mehr als eine bloße Freiheitsstrafe. Ein Rekrut, der neben Rukk saß, machte das ganze nicht besser. Er grinste ihn breit an. Was soll denn der Scheiß? Der Ork schaute kurz weg, guckte ihn dann aber plötzlich wieder an und sagte knapp „BUH!“ Der Rekrut bekam einen Schreck und fiel dabei gleich über die Bootkante ins Wasser. Wenigstens noch ein Triumph. |
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31.01.2004, 12:42 | #209 | ||||||||||||
Typhus Beiträge: 316 |
Typhus war leicht ausser Atem gekommen. Aber er erholte sich schnell wieder. So, jetzt lagen die beiden Grünhäuter da, wie zwei Rollschinken. Auf eine absurde Art und Weise, sah es witzig aus. Wie sie sich drehten und wendeten, und versuchten aus ihrer Gefangenschaft zu entkommen. Aber Ferox und Typhus hatten den einen Ork so verpackt, dass es alleine für ihn kein entkommen gab. Auch Montaron und Clay hatten den anderen Ork sorgfälltigst verpackt, und für die Reise fertig gemacht. Es was für alle ein gewisses Siegergefühl. Zumindest für die Rekruten, die sich zwar nicht meisterlich verhalten hatten, aber die auch nicht panisch davon gelaufen sind. Aber Typhus sah auch in den beiden erfahreren Kämpfern eine gewisse Genugtuung und Selbstbestätigung. Vor allem, weil sie vor einer Hand voll Rekruten ihr Geschick bewiesen. Der junge Fischer war schon gespannt, was jetzt als nächsters an der Reihe war. Aber das würde er noch früh genug erfahren! |
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31.01.2004, 13:46 | #210 | ||||||||||||
Ferox Beiträge: 403 |
Die Männer hievten die schweren Korpusse auf die Beiden Boote. Sie waren so gut verpackt worden, dass sie sich tatsächlich nicht mehr bewegen konnte. Typhus und Montaron schienen ebenso stolz auf sich zu sein, wie Ferox selbst. Die beiden Ritter schoben die Boote an und gingen dann selbst an Bord, so dass sie wieder zum Hafen übersetzten konnten. Zwischendurch hielt der Ranghöhere sein Boot bei einem Schiff an, auf welchem Ritter waren. Er schien ihnen zu melden, dass sie die Orks gefangen hätten, da das Boot nämlich auch den Weg nach Khorinis antrat. An einem Steg am Hafen, vertäuten die beiden Offiziere die Boote und halfen den Rekruten dabei die Gefangenen abzuladen. Uncle gab darauf den Befehl die Orks in eine Zelle in der Kaserne zu sperren. In Haltung, riefen die Rekruten im Chor: „Jawohl“ Dann begaben sie sich daran die beiden Netze weg zu ziehen, was ihnen allerdings nur mit Hilfe der beiden Ritter gelang. In der Stadt auf dem weg zur Kaserne schauten die Leute sie bleich an. Mansche jubelten ihnen auch zu. Die Nachricht über die Orks ging schnell durch die Stadt, so wie sich Nachrichten immer schnell in dieser Stadt verbreiteten. Das letzte Stück zur Kaserne war für Ferox das schwerste, da sein Bein angefangen hatte zu schmerzen, doch er lies es sich natürlich nicht anmerken. Lediglich ein paar Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Sie hievten die Orks die Treppe hoch und warfen sie dann hinter Gittern in eine Zelle, die für beide groß genug war. Darauf folgten sie den beiden Rittern wieder auf den Hof und stellten sich in Haltung gegenüber von ihnen auf. Uncle meldete sich wieder zu Wort: „Rekruten, diese Aktion ist besser gelaufen, als wir uns vorgestellt haben. Ich denke ich Spreche dabei auch in Lord Clay’s Namen.“ „Ahh, er hieß also Clay und war Lord“, dachte sich Ferox. Uncle sagte weiter: „Wie schon angekündigt, Männer, werden wir uns jetzt ins Minental aufmachen. Folgt mir!“ Uncle und Clay gingen nebeneinander voran und die Rekruten folgten ihnen spürbar mehr motiviert als eben beim Angriff auf die beiden Orks. |
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31.01.2004, 14:30 | #211 | ||||||||||||
Chaos13 Beiträge: 887 |
Gelangweilt starrte Jori auf das Meer. Er hatte auf einer der feuchten Kisten Platz genommen die im Hafenviertel nahezu überall zu finden waren und in der feuchten Luft stillschweigend vor sich hin schimmelten. Die letzten paar Tage hatten einen föhnigen Westwind nach Khorinis gebracht der dazu führte das die einstmals geschlossene Eisdecke immer rissiger wurde und hier und da bereits wieder glitzernde Wasserflächen an die Oberfläche traten. Ab und zu trat auch wieder ein feiner Hauch des salzigen Meerwassers an Joris Nase und wurde von dem Milizsoldaten gierig aufgesogen. In wenigen Wochen würde Mutter Natur Schnee, Eis und Kälte vertrieben haben und Myrtana würde endlich wieder vom Grün der saftigen Wiesen und den Duft wunderschöner Blumen erfüllt sein. Ein angenehmer Schauer lief dem Milizsoldaten bei diesem Gedanken den Rücken hinab und ließ ihn schaudern. Unwillkürlich mußte er bei diesem Bild an die wunderschönen Sommer seiner Kindheit denken. Als sein Vater mit ihm ein kleines Schiffchen aus Holz und einem kleinen seidenen Tuch als Segel gebaut hatte. Unterbewußt berührte Jori die Brusttasche seines schmutzigen Hemdes, in der sich sanft die Konturen eben dieses Segels abzeichneten. Es war das einzige was er damals aus der monatelangen Gefangenschaft retten konnte. Es war schmutzig und verschlissen und die einstmals prachtvollen Stickereien waren schon lange vom Zahn der Zeit verblichen worden, aber dennoch hätte der Milizsoldat dieses Tuch gegen keinen Titel oder Ländereien dieser Welt getauscht. Auch wenn die Erinnerungen an seine Eltern langsam verschwanden und er sich, so sehr er es auch versuchte, nur noch schwach an ihre Gesichter erinnern konnte, hielt dieses schmutzige Stück Stoff doch die Liebe und die Erinnerung an sie am Leben. Eine kleine Träne stahl sich aus dem Augenwinkel des Soldaten und wurde einen Augenblick später mit einer ungeschickten Bewegung wieder weggewischt. "Innos, beschütze die Seelen meiner tapferen Eltern und lasse sie an deiner Liebe und Weisheit teilhaben. Lass sie mich nicht vergessen, ich....", begann der Milizsoldat leise vor sich hin zu beten, während sein zum fernen Horizont gerichtetes Gesicht von weiteren salzigen Tränen befeuchtet wurde... |
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31.01.2004, 14:52 | #212 | ||||||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Der Tag versprach sonnig aber kalt zu werden. Ein paar letzte Schneereste lagen noch in den Ecken herum und knirschten beim Darüberlaufen unter den Stiefeln. Das meiste war schon weggetaut. Ein paar Rekruten fegten die Streukiesel beiseite, als Samantha die Stufen zur Kaserne emporschritt und den Durchgang betrat. Es roch nach Winter und der graue Himmel sah so aus, als würde er jeder Zeit wieder seine dichten Flocken herabrieseln lassen. Ihre Füsse trugen sie zu Lord André, der die Lady inzwischen schon etwas respektvoller betrachtete. Auch wenn man immer noch bemerkte, wie es ihn wurmte einer höher rangigen Frau gegenüberzustehen. Er schien immer noch das Ansicht zu sein, dass da war nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Aber was hatte Lord Andre da schon zu melden. Samantha betrat die Kaserne und grüßte den Ritter. Ein förmlicher Gruß kam von ihm zurück und ein skeptischer Blick streifte die Lady. "Irgendwelche Neuigkeiten?", fragte Samantha und stützte sich an den Lesetisch. "Wir müssen eine Änderung vornehmen", erklang Lord Andres tiefe Stimme. "Änderung? Worin?" "Uns fehlt ein Einhandlehrmeister, es scheint einfach keinen in diesem gottverdammten Kaff zu geben der das meisterhaft kann und die Geduld besitzt, es anderen beizubringen. Den letzten musste ich feuern weil er nichts zustandegebracht hat." Die Lady überlegte nicht lange. "Ich habe Erfahrung darin, andere den Umgang mit der Einhandwaffe zu lehren. Wenn ihr meine Erfahrung benötigt, lasst es mich wissen." Lord André horchte auf. "So? Na dann haben wir hier die neue Einhandlehrmeisterin. Das Schleichen wird ein anderer Soldat übernehmen, das ist nicht so wichtig. Hauptsache unsere Rekruten lernen endlich mal wieder die Grundkenntnisse, und zwar alle. Die restlichen Lehrmeister sind alle total überfüllt. Viel Erfolg mit der neuen Aufgabe." Damit vertiefte sich sein Blick wieder in die Schriften vor ihm. Samantha schnappte überrascht nach Luft. Wenn das mal keine schnelle Entscheidung war. Aber der Gedanke gefiel ihr, Einhand war viel interessanter als Schleichen, daher widersprach sie nicht. "Ich werde sofort anfangen", antwortete sie und trat wieder hinaus. Nachdenklich holte sie ihren Einhänder hervor und begann ihn in der Hand zu schwingen. Ein schönes Gefühl. Sie würde ihn jetzt wieder öfter brauchen können. Sie begann ein paar schnelle Schläge zu machen und ihre Übungen für das Einhandtraining zu wiederholen. Schließlich wollte sie bestens vorbereitet sein für ihren ersten Schüler. |
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31.01.2004, 16:04 | #213 | ||||||||||||
Orcdog Beiträge: 1.195 |
Es schien als hätte die Sonne ihre Energie verloren, sie schien, doch es war einfach bitterkalt. Nach ein paar leichten Dehnübungen zog sich Orcdog diesen Morgen um, um wieder ein wenig zu trainieren....ohne Lehrmeister. Er hatte sich mittlerweile dran gewöhnt, sich selber zu trainieren, denn der andere Schüler, Brügge, war auch lange nicht mehr anwesend. Jedenfalls ging Orcdog diesen Vormittag langsam und noch halb verschlafen auf den Trainingsplatz um ein wenig zu trainieren. Nach ein paar Stunden stolzierte jedoch eine Lady über den Kasernenplatz, die der Waffenknecht fast noch nie hier gesehen hatte. Sie ging hinein zu Andre und kam ein paar Minuten später wieder raus, und blickte auf Orcdog. Dieser konnte sich zwar erst gar nicht erklären, was das ganze zu bedeuten hatte, begriff aber kurze Zeit später als die Lady, welche sich später als Samantha vorstellte, ihrern Einhänder zog und ihn leicht durch die Luft schwung. Orcdog hatte einen neuen Einhandlehrmeister, oder auch Einhandlehrmeisterin. |
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31.01.2004, 20:09 | #214 | ||||||||||||
Taurodir Beiträge: 3.553 |
Es schien so, als habe die Frau nicht der Versuchung widerstehen können, dem Gespräch zwischen dem Paladin und der jungen Lady zu lauschen, denn so fiel Taurodir doch auf, dass sie über alles bescheid wusste. Aber was solls.. Als er sie nun ebenfalls sah, wie sie mit vollgepackter Tasche und Laterne erschien, musste er wieder mal leicht grinsen. “Bitte, nennt mich doch nicht Kommandant. Ich bin ein Mann, wie jeder andere auch, und nichts Besseres. Und besonders von Menschen, die ich schätze, möchte ich nicht so genannt werden“, lächelte er die mollige Frau an, auch wenn seine Worte ernst gemeint waren. “Aber ihr habt Recht. Es ist sicherer durch Khorinis zu streifen, mit einer Waffe als ohne eine.“ Seine Augen lösten sich von Nanny, und wandten sich wieder Lyviane zu. Seine Lippen waren noch immer von einem leichten Lächeln gezeichnet, während er sie anblickte, und kurz schwieg. „Es freut mich, dass ihr mich begleiten möchtet Lady Lyviane, wie auch Nanny. Wenn ihr beiden nun wollt, werde ich euch zur Kaserne bringen, damit wir uns dort ein Schwert für euch besorgen können. Anschließend können wir dann die Stadt hinter uns lassen, und ein wenig spazieren gehen, zu dieser ungewöhnlichen Zeit. Verzeiht mir noch mals, dass ich auf solch einen Gedanken kam...“ Wieder schwieg der etwas nervöse Mann für eine weile, im Dunkeln stehend, und seine Augen zur schönen Dame, wie auch zu ihrer Begleiterin, die ihre Laterne hoch hielt, gerichtet.. „Wenn ihr bereit sein solltet, können wir nun gehen“, lächelte er abermals, als ein leichter Wind durch seine Haare zog. Eine Waffe, dies war wirklich kein falscher Gedanke. Doch dachte er dabei an die Bruchstücke des Schwertes, welches er in der Hütte gesehen hatte.. |
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31.01.2004, 20:50 | #215 | ||||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Dumpf stießen die Boote an die Hafenmauer. Sogleich stiegen die schwer gepanzerten Krieger heraus und begaben sich an Land. Vaylen trug die junge Frau, deren Körper schon unterkühlt war, und begab sich mit ihr direkt zu Vatras. Kano indessen schritt langsam mit den anderen Kämpfern zurück ins obere Viertel, ihr Auftrag war ausgeführt. Verluste hatte es keine gegeben, die Piraten hatten auch nur ein oder zwei Mann verloren, höchstens. Der Statthalter war zufrieden mit sich und seinen Leuten. Wieder einmal hatten die Streiter bewiesen, dass Recht und Ordnung herrschten... |
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31.01.2004, 23:59 | #216 | ||||||||||||
Lady Lyvîane Beiträge: 86 |
Einen Moment sah die frischgebackene Rekrutin von Nanny hinüber zu Taurodir. Es hatte sie überrascht, dass ihre Begleiterin trotz ihrer Versuche, keinen Laut und Geräusch zu verursachen, trotzdem alles mitbekommen war. Es glich ihr fast wie ein Rätsel, wie Nanny es immer wieder schaffte sie zu überraschen. Erst dann nickte die Lady dem Paladin zu, dass sie erst einmal – trotz der späten Nachtszeit – erst einmal den Weg zur Kaserne einschlagen würden um wie vorgeschlagen ein Schwert für die junge Frau zu finden. An eine Rüstung dachte Lyvîane aber im Moment nicht, außerdem es sowieso ein wenig schwierig werden würde, für sie eine Rüstung in ihrer Größe zu finden. Aber gerade deswegen wollte die junge Lady nicht zu einem gehandhabten verschontem Sonderfall werden. Im Gegenteil. Trotzdem wandte sie sich erneut zu ihrem Kindermädchen und Hausköchin, welche stolz an ihrer Seite lief und behutsam ihre Ausrüstung trug. Das was Nanny jedoch immer Einzigartig machte, war ihr Optimismus und Scharfsinn. Aber genauso gut konnte sie ein sehr gefährlicher Hausdrache werden... „Nanny wie hast du denn unser Gespräch mitverfolgen können Wir waren Draußen und als ich hinunter ging warst du noch am schlafen...“ „Du trampelst auf den Treppenstufen lauter als ein Maulesel auf wackeligem Gelände. Außerdem habe ich gute Ohren und bin bereit für alles.“ „Die Treppen also...“ Lyvîane murmelte ein wenig unverständlich, da sie selbst gemerkt hatte dass die Treppen recht gequietscht und geknarrt hatten. Genau das war ihr auch noch zum Verhängnis geworden. „Außerdem muss man gerade jetzt sehr wachsam sein, ich traue meiner neuen Umgebung nicht und ich werde noch lange mein Nudelholz an der Bettkante liegen haben, bis ich mir sicher bin – obwohl nein sicher kann es hier nie sein. Es gibt viele Diebe und ganz zu schweigen von... „Ich weiß, ich weiß.“ Damit unterbrach Lyvîane schlussendlich eine neue ellenlange Rede von ihrer Gefährtin sodass sie ihr laufendes Mundwerk ein wenig zurück stellte und nur zufrieden nickte... |
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01.02.2004, 00:21 | #217 | ||||||||||||
Taurodir Beiträge: 3.553 |
Soso. Das war also des Rätsels Antwort. Die Treppe hatte laute Geräusche von sich gegeben. Das stimmte sogar, an einige Vorfälle konnte er sich aus früheren Tagen auch noch erinnern, sodass er nun beim Anblick der molligen Frau breit grinsen musste. Die gute Frau könnte wirklich einige Menschen zu Tode reden. Sie schien ja dabei fast gar nicht aufhaltbar zu sein. Selten hatte er einen Menschen gesehen, der über eine kleine Sache so lange sprechen konnte. Vielleicht sollte er sich was von ihr abgucken? Immerhin fehlten ihm selbst immer die passenden Worten. Aber nein, das war kein guter Gedanke. Lieber doch nicht. Sonst müsste er selbst auch bald nicht mehr sein Schwert ziehen, um sich gegen Feinde zu verteidigen, sondern nur die brilliante Technik des Nanny - Quasselns einsetzen, um so alle zur Flucht zu treiben. Aber umso mehr freute er sich, dass die schöne Frau aus Erathia sie bei ihrem Gerede aufhielt. Endlich. Leicht grinste er noch.. "Meine Damen", wandte er sich beiden nun zu, als er sie, dass das Gespräch zwischen ihnen vorwegs beendet war. "Falls ihr möchtet, können wir nun los. Ich freue mich sehr über eure Anwesenheit. Dann folgt mir nun zur Kaserne, um eine Waffe zu besorgen", sagte er noch lächelnd, und stellte sich anschließend neben Lyvîane. Ihre Nähe suchte er gerne.. Aber auch, wenn ihr Kindermädchen, Nanny, gerne oft redete, so freute er sich dennoch sehr über ihre Anwesenheit. Da war sich der Paladin sicher, dass es beim Spaziergang durchs Lande keine stillen Momenten geben würde. Nicht mit ihr.. "Wir könnten dann gleich los, Lyvîane", fügte er ihr freundlich hinzu. Und so rührten sich die drei Gestalten von der Stelle, und bewegten sich fort von der Hütte. Taurodir neben der jungen Lady, und nebendran noch die gute Nanny.. Zunächst näherten sie sich der Hütte des Schmiedes. Doch am Schmied stand keiner mehr. Wäre ja auch verrückt um diese Zeit. Und auf verrückte Ideen kam nur einer. Taurodir.. "Dies ist das Handwerksviertel". Nicht selten gab er solche Kommentare ab, und erwähnte einige Sachen genauer. Aber viel gab es schließlich nicht zu zeigen. Eines jedoch schon. Kurz blieben sie vor einem kleinen Tempel stehen, wo sich ein bekannter Magier befand. Vatras.. "Und hier hält der Wassermagier Vatras seine Reden. Also, wenn ihr mehr über Innos, Beliar und Adanos erfahren wollt, dann solltet ihr eines Tages zur hellen Zeit euch hierher begeben, und seinen Worten lauschen." "Und glaubt mir, er redet glaub ich sogar mehr als eure Begleiterin", sprach er im flüsternden Ton Lyviane zu, mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Sie schritten weiter, und machten einen kleinen Umweg übern Marktplatz. Schließlich näherten sie sich aber dem großen Gebäude. Der Kaserne.. "Hier wäre nun die Kaserne. Wirklich nicht zu übersehen. Ich denke, dass wir selbst um diese Zeit noch einen Menschen finden sollten, der auf den Beinen ist, ich hoffe es zumindest." In ruhigem Gang näherten sie sich den Treppen, und der junge Mann half den beiden Frauen beim Hinaufsteigen der Stufen. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie müde er damals gewesen war, als er diese das erste mal erklimmt hatte. "Da wären wir", lächelte er sie an. |
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01.02.2004, 10:15 | #218 | ||||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Schwere Schritte waren zu vernehmen, als Kano durch das Tor aus dem oberen Viertel trat und sich langsam auf die Kaserne zubewegte. Es war ein recht milder Tag, vor allem wenn man ihn mit den vorherigen verglich. Der Krieger war schon früh aufgestanden, Vaylen hatte ihm noch berichtet, das Vatras der Frau helfen konnte, die auch die war, wegen der sie aufgebrochen waren. Danach hatte er sie in die Kaserne gebracht. Es dauerte nicht lang und der Paladin hatte Selbige erreicht. Ohne Eile stieg er die Stufen empor und trat dann auf den Hof. Wie immer waren einige Schwertkämpfer mit ihrem Training beschäftigt. Inzwischen hatte man schon eine extra Räumlichkeit für weibliche Angehörige der Miliz eingerichtet, wo auch Vaylen die Rekrutin hingebracht hatte. Als Kano die entsprechende Tür erreicht hatte, klopfte er an, wartete kurz und trat dann ein. Zwei Frauen waren anwesend, die eine lag in ihrem Bett, die andere hatte gerade etwas aufgeräumt und nahm sofort Haltung an. "Schon ok, ist sie da die Frau, die gestern Abend bei Vatras war?" Die Soldatin nickte. "Schläft sie noch?" Sie nickte wieder. "Dann muss ich sie wohl wecken...oder macht ihr das besser..." Der Statthalter verschränkte die Arme vor der Brust und wartete darauf, dass die Soldatin ihre Kameradin weckte. Wer weiß wie die Frau reagieren würde, wenn er das Erste war, was sie erblickte. Frauen neigen dazu unsanft zuzutreten, das Risiko wollte er keineswegs eingehen... |
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01.02.2004, 10:43 | #219 | ||||||||||||
Lady Sara Thorn Beiträge: 33 |
Sara spürte, wie eine Hand sie an der Schultern berührte. Noch halb schlafend, mehr Instinkt als Verstand, schnellte ihre Hand hoch und umfasste die Hand, die sich zu wecken ersuchte grob am Handgelenk. „Nein!“, keuchte sie heiser, während sie aufschreckte. Zuerst war alles verschwommen, nur langsam klärte sich die Sicht. Es war kein dreckiger Pirat, der sie festgehalten hatte, um ihrem Körper schlimmes anzutun… Nein… sie war… sie war… in der Kaserne… dies hier war ihr Bett. Es war ein Traum gewesen! Niemand hatte sie entführt und bedroht. Sie hatte nicht versagt! Lord André wurde sie nicht rausschmeißen… Die Soldatin befreite sanft ihr Handgelenk, nickte dem Paladin zu und verließ dann respektvoll das Zimmer. Sara Blick wandte sich von der Tür ab. Erst jetzt bemerkte sie, daß noch jemand im Raum war. Jemand? Kein geringerer als… ein Paladin. Die junge Lady erstarrte mitten in der Bewegung. Ihr Atem stockte. Ein junger hochgewachser Mann, von stattlicher Größe, mit dunklen Haaren und blauen Augen. Es war doch kein Traum. Sie hatte versagt. Und jetzt würde man sie rausschmeissen und bis vor die Tore der Stadt prügeln. Ruckartig stand sie auf und stellte sie vor ihm auf und nahm Haltung an. Während sie atmenlos wartete, wurde ihr ganz langsam bewusst, daß sie in einem langen weißen Nachthemd auf Leinen vor einem Paladin salutierte… Unter dem Stoff zeichneten sich deutlich die Konturen ihres schlanken Körpers ab… |
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01.02.2004, 10:59 | #220 | ||||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Nachdem die Frau gegangen war, vergingen nur wenige Augenblicke, bis die Befreite in die Höhe schnellte. Kano schüttelte sofort den Kopf und wehrte ab. "Lasst nur, ihr seid erschöpft, also setzt euch lieber wieder. Ich habe nur ein paar Fragen." Rasch ging er ein paar Schritte auf und ab um sich daran zu hindern, die Unbedachtheit der Frau, was ihr Aufspringen anging, auszunutzen. "Also, ihr wart eine Weile bei den Piraten gefangen, gestern Nacht ist euch die Flucht gelungen und wir fanden euch am Strand. Nun zu meiner Frage: Habt ihr irgendetwas in Erfahrung bringen können, was eventuelle Vorhaben der Piraten angeht? Irgendwelche Informationen, die uns helfen könnten, vielleicht geplante Überfälle?" Sein Blick wanderte wieder zu der jungen Frau, die sich inzwischen gesetzt und sich etwas in ihre Decke gemummt hat. Es war etwas frisch im Raum, nicht zuletzt weil es Winter war. Und der Umstand, dass sie fliehen konnte, machte dem Paladin Hoffnung darauf, dass sie etwas wusste. Wenn sie sich frei genug bewegten konnte um zu fliehen, so konnte sie sich eventuell auch frei genug bewegen um ein paar nützliche Dinge in Erfahrung zu bringen... |
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01.02.2004, 11:12 | #221 | ||||||||||||
Lady Sara Thorn Beiträge: 33 |
Die junge Lady drückt sich mit dem Rücken an die Wand, die Knie angezogen, von der Decke fest umwickelt. Voller Ehrfurcht blickte sie den Mann an, seine blauen Augen, das strahlende Wappen Innos auf seiner Rüstung. Voller Pflichtbewusstsein begann sie sofort seine Fragen zu beantworten. “Mein Name ist Lady Sara Thorn. Lord André schickte mich als Begleitung für einen Transport zur Burg ins Mienental aus. Doch wir kamen nicht weit und gerieten in einen Hinterhalt. Ich sah, daß meine Kameraden niedergestreckt wurden. Auch ich versagte und mir gelang es nicht die Piraten aufzuhalten. Sie schnappen mich und verschleppten mich. Sie sind wie Wilde, die noch nie eine Frau gesehen haben. Ihr Kapitän heißt Greg, ein widerlicher Kerl. Und Überfälle ja… sie haben diesen Schlag groß gefeiert… ob sie konkret weitere planen weiß ich nicht, doch der Atmospähre nach zu urteilen, wenn ihr erlaubt, mein Herr, dann glaube ich ja.“ Ihre Stimme war ruhig, fast gänzlich ohne Emotion gefärbt. Wenn die Frau was schlimmes erlebt hatte bei den Piraten, dann ließ sie es sich nicht anmerken. „Sire, wem habe ich meine Rettung zu verdanken. Wer brachte mich hier her? Das letzte woran ich mich erinnere ist, ein Angriff. Ich riß mich los und schwomm ins Meer heraus.“ Mit ehrfurchtsvollen, gesenkten Blick, saß die junge Frau vor ihm. |
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01.02.2004, 11:24 | #222 | ||||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Aufmerksam hatte Kano zugehört und nickte dann. "Nun, ein Rekrut namens Ferox hat die Sache überlebt und uns davon berichtet. Auch von eurer Gefangennahme. Gestern Abend sind wir dann aufgebrochen und haben einen Scheinangriff auf das Lager der Piraten durchgeführt. Innos sei Dank, dass er uns beistand und ihr fliehen konntet. Einer der Paladine fand euch dann am Strand und wir brachten euch in die Stadt zurück, zu Vatras. Ihr wart dem Tode nahe, doch der Magier konnte euch helfen und seit dem liegt ihr hier. Und ich denke, ihr solltet euch auch noch eine Weile ausruhen, bevor ihr euren Dienst wieder antretet." Kurz sah er sich um, irgendwie wirkte der ganze Raum viel ordentlicher, wenn er da so an seine Zeit in der Miliz dachte, es war weit weniger aufgeräumt. Vielleicht tat es der Garde sogar mal ganz gut, wenn hier ein paar Frauen Einzug hielten und für Ordnung sorgten. Außerdem strengten sich die Kämpfer mehr an um der Weiblichkeit zu imponieren. Kano musste schmunzeln, warum waren sie da nicht schon früher drauf gekommen... Er riss sich wieder aus seinen Gedanken und sah zu Sara. "Ich bin übrigens Kano, Kano von Antharia. Wie geht es euch heute?" |
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01.02.2004, 11:48 | #223 | ||||||||||||
Lady Sara Thorn Beiträge: 33 |
Sie ganze Welt schien sich plötzlich zu drehen. Die Worte des Paladins klangen wie aus weiter Ferne zu ihr. Ferox hatte überlebt. Ein Glück! Und ihre Flucht wurde nur durch den Angriff der Paladine ermöglicht. Innos sei Dank! Dann stutze sie. Sie sollte sie ein paar Tage ausruhen, bevor sie ihren Dienst wieder antrat? Ja, warf man sie denn nicht raus? Sie hatte versagt. So viele Männer waren von den Piraten einfach im Hinterhalt niedergemetzelt worden… „Kano von Antharia, ich danke Euch für meine Rettung.“ Eine goldblonde Strähne fiel ihr in die Stirn. „Ich fühl mich als hätte ich sehr lange geschlafen. Noch etwas matt, aber besser.“ |
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01.02.2004, 12:09 | #224 | ||||||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
"Nun, geschlafen habt ihr die ganze Nacht hindurch bis vorhin eben. Wie gesagt, es wird nicht schaden, wenn ihr euch noch eine Weile ausruht. Meldet euch am besten in ein oder zwei Tagen bei Lord André oder Wulfgar." Ein paar mal Schritt er noch auf und ab, dachte über ihre Worte nach. Die Piraten hatten also vielleicht wieder etwas vor. Vielleicht sollte man ihrem Treiben doch ein für alle Mal ein Ende bereiten. Sein Blick verfinsterte sich bei dem Gedanken. Es wäre nicht sonderlich schwierig, diese Halunken auszuradieren. Doch wäre dann die Stadt für eine Weile schwächer verteidigt. Keine unmittelbare Gefahr, dennoch ein Problem, wenn sich plötzlich wieder ein Drache blicken lassen würde. "Nun denn, ich wünsche euch gute Besserung, sicher werden wir uns wieder einmal begegnen. Und wenn ihr Ärger mit Piraten habt, lasst es mich wissen." Kano zwinkerte ihr zu und schritt langsam zur Tür. Kurz wand er sich nochmal um. "Gehabt euch wohl und gebt auf euch Acht. Auf bald." |
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01.02.2004, 12:18 | #225 | ||||||||||||
Lady Sara Thorn Beiträge: 33 |
„Ja, mein Herr, ich werde mich ausruhen.“ Sie nickte bestätigend. „Auf bald, Kano von Antharia!“ Die Tür fiel hinter ihm zu. Sara blieb allein zurück. Ihr Kopf sankt auf die Knie und das goldblonde Haar viel herab und berührte den Boden. Die Garde des Innos. Stolz erfüllte ihre Brust. Kano hatte sie nicht rausgeschmissen, nein er hatte sie gerettet. Die Krieger des Lichts standen zusammen. Seite an Seite. |
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