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[GM] Licht und Schatten
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27.03.2004, 17:14 #251
Renata
Beiträge: 455

Diese Viecher waren riesig, Dinge aus einer anderen Zeit oder anderen Dimension. Selbst ihre Schulterhöhen konnten sich mit den Größten der Gefährten messen, lediglich Carras überragte sie noch um ein deutliches Stück. Die Kreaturen liefen auf allen Vieren, die Gelenke der Vorderbeine beim Gehen nach außen gewinkelt, was sie bei aller ohnehin schon vorhandenen Körpermasse noch breiter erscheinen ließ.

Die Magier an der Spitze der Gruppe sahen sich nur einem dieser Wesen gegenüber, die Kämpfer, die den Schluss gebildet hatten, mussten sich zweien dieser Ungeheuer stellen. Alle Kreaturen wurden von menschenähnlichen dunkel verhüllten Bogenschützen, die wie Reiter auf deren Rücken saßen, vorangetrieben. Die Pfeile der Reiter waren die größte Gefahr.

Das Wesen, das sich den Magiern näherte, bewegte sich nur langsam aber in großen raumgreifenden Bewegungen. Sein Reiter musste es gewesen sein, der den Speer gegen Hilias geschleudert hatte. Renata versuchte, der gehörnten Kreatur mit Schattenflammen beizukommen, die Angriffe zeigten jedoch nur wenig Wirkung auf der schuppigen Haut des Ungeheuers. Augen, die als Ziel hätten dienen können, waren keine zu erkennen. Die Blutfliege, die Rhodgar beschworen hatte, griff den Reiter direkt an. Immer wieder ließ der Magier sein Geschöpf den Reiter um kreisen und aus immer anderen Richtungen zustechen, damit hinderte er den Reiter auch daran, einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens zu legen.

Gerade riss das Vieh sein Maul wieder zu einem Brüllen weit auf, als Renatas Schattenflamme mitten in den einladend aufgeklappten Rachen fuhr. Das Brüllen brach ab und wich einem langgezogenem Jaulen, wie es wahrscheinlich noch keiner der Abenteurer bis dahin gehört hatte. Das war wohl ein Volltreffer. Als sich das Ungeheuer aufbäumte, sah die Magierin Ceron und Seraphin nach vorn stürzen....
27.03.2004, 17:50 #252
Ceron
Beiträge: 379

Ceron stand da, eingekerkert zwischen den Hydrareitern vorne und denen, die ihm im Rücken lagen. Eines dieser mysteriösen Monster schien es auf die Magiergruppe abgesehen zu haben. Ceron schreckte zurück, denn das Antlitz der Bestie war vielmehr als nur angsteinflössend. Ceron wäre gerannt bis an das Ende der Welt, oder war er da nicht schon? Ja, er fühlte dass sein Lebensabend gekommen war, die Bestie ihn zerreisen würde. Doch genau in diesem Moment fuhr eine Schattenflamme der Magierin genau in den Rachen der Bestie. Die Hydra bäumte sich und warf den Reiter vom Rücken, oder waren es Schultern, er konnte dieses Ungetüm nicht einordnen. Das Vieh achtete nicht mehr auf seinen Reiter, wie von einer anderen Macht gesteuert raste es auf die Magierin los. Diese warf sich direkt zu Boden, und bot somit den Anderen die Chance dieses Monstrum ein für alle mal in den Seelenfluss zu schicken.

Ceron zückte Drachenzahn, seinen Erzdolch, lässig liess er das edle Metall in der Hand drehen. Er blickte noch zu Rhodgar und zu Seraphin, die meinten, dass Rhodgar die Blutfliege steuern muss und Seraphin sich den Reiter vorknöpfe. So blieben also nur noch Ceron und die Hydra. Doch die Bestie hatte ihre Schultern, nur ein kleines Bisschen tiefer als Cerons Haupt, ihre Muskeln hatten Ausmasse von Bierfässern. Bierfässer die nicht ausrinnen, sondern mit jeder Bewegung noch mehr anschwollen. Wie eine Katze bewegte sich die Hydra auf Rena zu. Doch schneller war Ceron, der nun in seiner edlen Wolfsrüstung auf die Hydra lossprang. In der rechten seinen Dolch, Drachenzahn, in der Linken die Waffe von Legolas, einen weiteren Dolch. Er sah das Vieh auf ihn zukommen, er wartete bis es ganz nahe bei ihm war, als er sich wie sein Reiter auf seine Schultern schwang. Das Tier versuchte den unwillkommenen Reiter abzuwerfen, doch so was liess Ceron nicht zu. Der Drachling stiess einen wutentbrannten Schrei aus, dies versetzte ihn in eine Art Rage. Wie ein Besessener, liess er beide Hände von dem Hals des Ungetüms los, und formte seine beiden Hände zu einem Kreuz. Dann spannte der Drachling all seine Muskeln bis ins Letzte und stiess mit dem Kreuz aus Händen und Dolchen in den Nacken des Tiers. Dieses gab ein ohrenbetäubendes Fauchen von sich, bäumte sich auf, Ceron flog auf unsanfte Art und Weise vom Rücken. Doch das Tier war noch nicht ganz tot, es lag auf dem Brückenboden, es schien seine Wunde an den Boden zu reiben, das wollte jedoch nicht zulassen. Er trat über das Vieh, nahm seinen Dolch in die Rechte, setzte sich auf den Bauch des Monstrums. Nun war er der Triumphierende, und das vorher so beängstigende Monster war nur eine verletztes Miezekatze.

Ceron wusste später nicht warum er dies tat, doch in all dem Gemetzel das um ihm tobte, schleppte er das Tier an den Brückenrand. Lange überlegte er sich ob er nicht doch etwas mitnehmen sollte, so zur Verschönerung seines Zimmers, als er sich dann für den Hydrenkopf entschied. Das musste einfach in sein Zimmer und er wusste auch schon genau wo. So teilte er mit der unglaublich scharfen Klinge des Dolches den Kopf von dem riesigen Körper, den abgetrennten Haupt des Wesens steckte er behände in seinen Leinensack, welchen er immer schulterte. Doch irgendetwas sagte ihm, dass das noch nicht alles war. In seiner Rage, seinem Blutdurst hatte Ceron Lust auf mehr. Wie besessen nahm Ceron den schon ganz mit Blut verschmutzten Dolch in die Hand, er wollte nach dem Herzen des Viehs sehen. Dann, ohne viel zu überlegen stiess er mit dem Dolch in die Bestie hinein. Einen kurzen Moment später hatte er ein grosses, aber doch kleines, Ding in seinen Wasserschlauch gegeben, und die Bestie nun endlich in den Seelenfluss entsandt. So stiess er den leblosen Körper in die Tiefen neben der Brücke, ein Aufknallen war nicht zu hören, so tief musste es da in den Grund hinein gehen, ja sogar bis in das Reich Beliars.
27.03.2004, 18:11 #253
Seraphin
Beiträge: 318

Rena hatten einen ertstaunlichen Treffer gelandet und der Kampf schien schneller vorbei zu sein als er begonnen hatte, jedenfalls auf ihrer Seite. Die Bestie wankte einen Moment, während schwarzer Qualm aus ihrem riesigen Maul hervorschwebte, allerdings war die Bestie noch nicht besiegt. Und ihr Reiter erstrecht nicht. Die dunkle Gestalt hatte sich mit einer eleganten Bewegung abgefedert und war noch rechtzeitig von dem Rücken ihres Reittiers abgesprungen. Jetzt stand er neben dem strauchelnden Monstrum und entledigte sich gerade Rhodgars Blutfliege, welche regelrecht mit Pfeilen gespickt zusammenbrach und in einer grauen Staubwolke wieder in ihre ursprüngliche Dimension zurückkehrte. Noch bevor die schwarzverhüllte Gestalt einen weiteren Pfeil auf die Sehne legen konnte, rannte Seraphin bereits mit gezücktem Dolch auf ihn zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete er wie Ceron es ihm gleich tat, allerdings galt sein Interesse dem wankenden Monstrum welches jetzt nur noch vereinzelte Säurefäden in die Gegend spuckte aber trotz allem noch sehr schnell und gefährlich war.

Nach wenigen Schritten war er angekommen und der Reiter erkannte schnell, dass er mit dem Bogen im Nahkampf keine Chance mehr hatte. Doch offensichtlich besaß er zu Seraphins Glück kein Schwert. Jetzt wo er seine wohl stärksten Waffen, nämlich die Hydra und den Bogen, nicht mehr einsetzen konnte, bestand augenscheinlich eine gute Chance ihn im Nahkampf zu besiegen. Noch im Laufen packte der Magier seinen Stab fester und holte zu einem gewaltigen Schlag aus der auf den Kopf seines Gegners zielte. Dieser duckte sich allerdings im letzten Moment und zog seinerseits einen langen Dolch mit dem er auf ihn zu sprang. Fluchend versuchte Seraphin sich rechtzeitig wegzudrehen, doch der verhüllte Arm folgte seinen Bewegungen wie ein Spiegelbild und mit schmwerzverzerrtem Gesicht spürte er wie ihm die Klinge über die Brust ritzte. Trotzdem war der Schnitt nur oberflächlich und verschaffte dem Magier die Chance, einen gewaltigen Schlag auf den Rücken des Reiters zu platzieren. Der stolperte keuchend weiter und ging schließlich in die Knie, während Seraphin zu einem weiteren Schlag ausholte. Doch als ob er Augen in seinem Hinterkopf gehabt hätte rollte sich sein Gegner zur Seite und war Blitzschnell wieder in der Position um anzugreifen. Zu schnell für Seraphin. Der Dolch blitzte auf und schrammte, diesmal tiefer, über seinen Oberschenkel und durchdrang mühelos den Stoff seiner Hose und das darunterliegende Fleisch. So langsam riss dem Magier der Geduldsfaden. Mit einem wütenden Aufschrei packte er die Hand seines Gegners welche den Dolch umklammerte und krallte sich halb an den Griff und halb an die Klinge. Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Finger und die unsichtbaren Augen unter der Kapuze schienen ihn plötzlich verstört zu mustern... bevor sie mit voller Wucht von seinem Ellenbogen regelrecht eingestampft wurden. Gleichzeitig zog er mit ganzer Kraft an der Klinge und spürte wie kalter Stahl tief in sein Fleisch schnitt. Doch es klappte und der Griff des Reiters löste sich für einen Augenblick während er verdattert zurück stolperte. Triumphierend warf Seraphin den blutigen Dolch in den Abgrund. Dann bleckte er die Zähne und zog seine eigene Klinge. Noch bevor der Reiter reagieren konnte war er herangetreten und rammte ihm den Dolch bis zum Anschlag ins Herz, jedenfalls da wo es bei einem Menschen gesessen hätte. Die Schwaden unter der dunklen Kapuze schienen plötzlich zu flackern aber kein Laut kam über die nicht zu sehenden Lippen des Vermummten. Den Druck auf seine Waffe noch verstärkend drängte er seinen Gegner immer weiter an den Rand der Brücke. Plötzlich kamen Seraphin Bilder in den Sinn. Bilder von verstümmelten Säuglingen, an ihrem eigenen Blut erstickten Kindern und unschuldigen Seelen welche ihren Körper unter Qualen verlassen hatten bevor ihr Leben erst richtig begonnen hatte...

Dann brachte er sein Gesicht ganz nahe an das des Hydra-Reiters, während er den Dolch mit einem Ruck aus dem dunklen Gewand zog.

"Stirb du Bastard."

und mit einem triumphierenden Aufschrei warf er die schwarze Gestalt über den Rand der Brücke in den bodenlosen Abgrund... bevor er seinerseits den Halt verlor und mit vor entsetzen geweiteten Augen hinterherstürtze. Der Reiter hatte noch genug Kraft in seinem sterbenden Körper besessen und im Fallen seine Hände an die schwarzen Mantelzipfel gebracht. Mit einem Satz verschwand Seraphin aus dem Blickfeld seiner Freunde. Doch zum Glück reagierte irgendetwas in ihm geistesgegenwärtig genug und befahl seinem Arm mit der verletzten Hand, sich an der Kante festzukrallen. Mit einem schmerzerfüllten Aufschrei und einem gewaltigen Ruck kam sein Körper zum stehen und baumelte haltlos über dem bodenlosen Abgrund der nebeligen Schlucht. Roten Fäden aus Schmerz verschleierten seinen Blick, aber es reichte immer noch um zu erkennen das der schwarze Reiter wie ein dunkler Fleck im unter ihm liegenden Nebel verschwand und immer kleiner wurde. Trotzdem glaubte er einen triumphierenden Laut zu hören, bevor der wabernde Nebel ihn entgültig verschluckte...

Krampfhaft zwang er seine blutenden Finger dazu, blos nicht loszulassen. Doch es konnte sich nur noch um Sekunden handeln bevor seine verletzte Hand abrutschte und er endgültig hinunterstürzte. Unter sich glaubte er zu erkennen wie der Hydra-Reiter von dutzenden der geisterhaften Nebelwesen regelrecht zerfetzt wurde...
27.03.2004, 18:25 #254
Tarim
Beiträge: 189

Nahm dies eigentlich gar kein Ende? Aber wenigstens freute sich einer von ihnen, dachte Tarim, nämlich Carras. "Dann zeigt mal was ihr gelernt habt. Lama und Tarim, ihr nehmt den vorderen. Meiner gehört mir verstanden." Lama und Tarim nickten Carras nur zu. Tarim dachte daran, dass sie so wenigstens ordentlich Training bekamen, doch mussten sie dafür erst einmal überleben. Tarim und Lama gingen zögernd ein zwei Schritte auf die Bestie, die ihnen am nächsten waren zu. Sie waren so groß, dass die beiden Hydren nicht nebeneinander laufen konnten auf der schmalen Brücke. Lama wies mit einer knappen Handbewegung Tarim an das er versuchen sollte die Hydra leicht zu umrunden. Gerade als er die ersten zwei Schritte gemacht hatte, sprintete Carras auf "seine" Hydra zu. Vorbei an der Anderen. Es surrte die Sehne eines Bogens und Carras entwich nur knapp dem Pfeil, der auf ihn gefeuert wurde. Tarim schüttelte den Kopf. Er hatte hinter Carras hinterher gesehen und nicht aufgepasst. Er sah zu Lama rüber und versuchte mit ihm Blickkontakt aufzunehmen, dieser beachtete ihn im Moment überhaupt nicht. Die Hydra riss ihr Maul weit auf und es kamen riesige Reißzähne zum Vorschein. Wenn sie einen der Beiden damit erwischen würde, wäre es um sie geschehen. Tarim bewegte seinen Blick von dem Maul der Hydra weg in Richtung des in schwarz gehüllten Reiters. Dieser zig gerade die Sehne seines Bogen und zielte genau auf ihn. Tarim konnte gerade sich nur zur Seite fallen lassen. Er sah den Pfeil wie in Zeitlupe auf sie zurasen und hörte das tief surrende Geräusch der Sehne, welche die Luft durchschnitt. Haarscharf verfehlte der Pfeil Tarims Kopf und trennte mit der Pfeilspitze eine Strähne seiner Haare ab. Hätte er mich getroffen, dann…ist ja nicht auszudenken, wie scharf die Pfeile sind. Tarim sah erneut zu Lama. Dieser hatte seinem Blick zu Tarim gewandt. Er musste, genau wie Tarim, auch gedacht haben, dass es jetzt um jenen geschehen sein musste. Tarim versuchte Lama deutlich zu machen, dass sie angreifen sollten. Lama nickte nur knapp und hielt seine linke Hand leicht nach vorn, sodass Tarim sieh im Augenwinkel sehen konnte. Erst hatte er drei Finger ausgestreckt, dann zwei und beide begannen mit dem Angriff. Sie stürzen nach vorn und abermals verfehlte sie ein Pfeil. Sie mussten wirklich mehr Glück als Verstand haben. Sie versuchten an die Hydra heran zu kommen, doch es gelang ihnen nicht. Sie stürzten ein paar Meter zurück und Lama schrie Tarim laut an: „Hast du bemerkt? Die Hydra regiert nur dann auf uns wenn der Reiter sie befehligt. Ich glaube die Hydra ist sowohl blind, wie auch taub ohne ihn. Wie müssen ihn loswerden. Beschäftige du die Beiden von Vorne, während ich versuche von hinten heran zu kommen.“ Tarim nickte nur knapp und musste dabei an Taeris, den Söldner, denken. Tarim stürzte sich auf die Hydra mit den Gedanken: Hoffentlich wird es klappen.
27.03.2004, 18:57 #255
Estragon
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Hilias erhob seinen schmerzenden Körper. Schwäche durchflutete ihn von Kopf bis Fuß.
Die Magier hatten das Unmögliche möglich gemacht. Mit vereinten Kräften hatten sie das Monster und seinen Reiter niedergerungen.

Jetzt wollte Hilias wissen, wie es um die anderen Gefährten stand. Er setzte sich auf. Die Wunde blutete immer noch in hellen Funkenstößen.
Bald würde sein Brustkorb einfach verschwunden sein. Einfach so.
Er drehte mit einer zähen Bewegung den Kopf zur Seite.
Dort waren sie. Die Krieger. Seine Brüder.
Sie schrieben Tod und Vernichtung wie glühende Poesie, ihre Schwerter tanzten im grimmigen Reigen. Eines der Monster hatte bereits seinen dunklen Reiter verloren.
Lama kniete mit dem Rücken zu Hilias und schien sich angewidert die Hände abzuwischen. Er spuckte noch einmal auf das dunkle Wesen, warf sich dann mit schnellen Schritten dem anderen Monster entgegen.

Doch da gab es nicht mehr viel zumachen. Carras zog gerade sein Schwert aus dem Rückrat des schuppigen Reittieres. Es röchelte seine letzten Atmemzüge und lag dann wie ein gefallener Berg stumm da.
Tarim hatte den Reiter mit einem schnellen Schlag von Kopf bis Fuß gespalten und drehte sich atemlos zu seine Kamaraden.
Die drei hatten die beiden Monster wirklich besiegt. Doch waren sie völlig ermattet, der Kampf musste ihren viel abverlangt haben.

Hilias wollte ihnen seine Glückwunsch zu rufen, da erbrach er graues Blut, das in wildtanzenden Funken aufstob und sich schnell verflüchtigte.
Er fühlte sich elend und schwach, dennoch war er froh, das er den Sieg der drei Männer noch hatte sehen dürfen.

Carras und Tarim klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Lama kam schon auf die Gruppe zugeschritten als ein mächtiges Gebrüll laut wurde. Alle sahen erschrocken zum Brückenanfang, dort wo sie hergekommen waren.

Die nebelige Dunkelheit war durchbrochen von zahllosen Flecken. Der Schein von Fackeln. Untote standen mit gespannten Bögen und gezückten Waffen am Abgrund und sahen zu den Wanderern hinüber.

Gerade schritt ein weiteres breitschultriges Exsemplar auf die Brücke, das die Gruppe eben so erfolgreich abgewehrt hatten. Dahinter maschierte im wirren Getrampel, der erste Zug aus Skelettkriegern.

Carras wollte schon grinsend sich dem Feind erneut entgegen stellen, als Tarim hin hastig weiter zog. Gegen diese Übermacht waren sie hoffnungslos unterlegen.
Die Krieger zogen sich hastig zurück.
Hilias versuchte verzweifelt, auf zustehen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Seine Lunge brannte, sein Auge trännte. Er war am Ende. Völlig am Ende.

Auf einmal zogen ihn starke Hände in die Höhe. Cerons schuppiges Gesicht tauchte auf. Renata ebenfalls. Sie trugen ihn. Bei Innos. Sie schleiften ihn wirklich mit! Er fühlte Scham und Freude darüber.
Scham, weil er so hilflos war. Freude, weil er Freunde hatten, die alles für ihn riskierten.

"Rennt, rennt verdammt noch mal!!!" schrie Lama lauthals. Die Anderen ließen sich das nicht zwei Mal sagen. Sie zogen sich schnell über die Brücke nach Westen zurück.
Das Chaos folgte ihnen auf dem Fuße.
27.03.2004, 19:16 #256
Rhodgar
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Sie konnte nicht mehr weit von ihrem Ziel entfernt sein. Wer nun schon solche Kreaturen hervorbrachte, nur um die Gefährten an ihrem Unterfangen zu hindern, der musste wahrlich seine letzte und gar tödlichsten Waffen aus der Kammer gezaubert haben. Denn genau das waren diese Monster, hinterhältig, gemein, furchterregend... tödlich eben. Rhodgar hatte bisweilen schier endlose Male die gleiche Prozedur wiederholt. Konzentrieren, die magischen Energien sammeln, sie durch den Katalysator in Form seines Runensteins zu leiten, und sie schließlich zu materialisieren. Den Flammenball ein wenig wachsen lassen, noch ein Stück, und dann schließlich dem Zerren der Schattenflamme anchzugeben, und sie auf ihr Ziel loszulassen. Gemeinsam mit Rena bildete er sozusagen die zweite Angriffskraft, die aus der hinteren Reihe auf die mächtigen Wesen feuerte.
Doch irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, dass es notwenidg sei, über jene, die sich direkt im Geschen befanden, sozusagen eine schützende Hand zu legen, das hieß ihnen die Rücken frei zu halten. Er war der einzige, der sich auch nur annähernd mit der Beschwörung einer Kreatur auskannte, folglich war es an Rena gewesen, weiterhin die Flammensalven wie einen dunklen, wütenden Regen auf ihre Widersacher niederregnen zu lassen. Er hingegen besann sich darauf, im Geiste in die tiefsten Tiefen der Unterwelt hervor zu dringen, und sich dort die größten aller Fliegengebeine auszusuchen, die er finden konnte (natürlich nur bildlich gesprochen). Nach und nach wirbelte immer mehr Staub an der Stelle auf, die Rhodgar mit seinen Augen fokussierte. Einer nach dem anderen wie aus dem Nichts erscheinend, setzten sich die Knochen wie perfekt aneinander geformte Bauteile zusammen (im Prinzip waren sie das ja auch), bis schließlich eine äußerst stattliche Dienerkreatur aggressiv über das Schlachtfeld summte. Es war beileibe die größte magische Leistung, die der Schwarzmagus bislang hatte hervorbringen können, vielleicht lag es daran, dass die Gruppe quasi mit dem Rücken zur Wand kämpfte, dass in jenem Augenblick gehörig viel Adrenalien durch seinen Körper gepumpt wurde.
Jedoch folgte schon kurze Zeit später die Ernüchterung. Nicht mal fünf Minuten hatte seine Dienerin damit verbringen können, zwischen den Kämpfenden hindurch zu summen, als sie auch schon von Geschossen durchbohrt in die Asche aus der sie entstanden war, zerfiel. Nungut, dann musste Rhodgar wohl sien Vertrauen in die Fertigkeiten der Kämpfer legen, und darauf hoffen, dass sie seine gut gemeinte Unterstützung nicht benötigten. Anstelle dessen begann er wieder, mit aller ihm gegebener Kraft Schattengeschosse entstehen zu lassen, und auf die Monster zu schleudern, als ihm etwas ins Auge gestochen war. Bislang hatte er den Eindruck gehabt, dass diese Geschöpfe mitsamt ihrer Reiter trotz ihrer nicht zu leugneden Stärke keine wirklich lebensbedrohliche Herausforderung stellten. Da war es schon schwerer gewesen, die Gemeinschaft treu und aufrecht zu erhalten. Ja, das größte Problem war bislang wohl gewesen. Der größte Feind hatte wohl in ihnen selber gesteckt. Auch Seraphin schien keine wirklichen Probleme damit zu haben, sich gegen einen Vermummten zu behaupten. Nein, es so geradezu elegant, wenn nicht graziös aus, wie der Magier die Gestalt über den Rand des Abgrundes warf. Schön und gut, konnte man sich nun denken, einer weniger. Doch wer hätte wohl damit gerechnet, dass dieser vermaledeite... dass er noch die Kraft aufbringen würde, Seraphin mit sich hinunter zu zerren? Wie paralysiert hatte Rhodgar das Geschehen verfolt, hatte mit vor Schreck geweiteten Augen zugesehen, wie sein Freund gestüzt war. Wie in Zeitlupe war das abgelaufen, ganz langsam, als wollte jemand, dass Rhodgar schmerzlichst genau den Untergang seines Nähesten miterlebte. Doch dem würde er einhalt gebieten, so leicht würde er ihn nicht sterben lassen. Nicht so, nicht hier, nicht jetzt! Irgendwann würde Seraphin als zufriedener alter Mann diese Welt verlassen, aber er würde nicht in diesem Ambiente das Zeitliche segnen, oh nein! Wie von der Tarantel gestochen spurtete Rhodgar los, übersprang den einen oder anderen verdörrten Baumstamm, und musste dabei zusehen, wie ein Finger nach dem anderen vom Rand der Klippe rutschte. Mit einem letzten, verzweifelten Hechter schlidderte der Schwarzmagier über den staubigen Boden, gerade im rechten Moment. Geschickt packte er das Handgelenk Seraphins, welcher wohl eine halbe Sekunde später in die Tiefen des Nebels gestürzt wäre. Oh Beliar, der Kerl war schwerer als er aussah. Beide setzten schmerzverzerrte Mienen auf, Rhodgar aus Anstrengung und Furcht um seinen Weggefährten, Seraphin aus purer Todesangst. Aber irgendwie brachte Rhodgar es fertig, seinen Kumpanen nach und nach höher zu zerren, bis er ihn dann bei beiden Handgelenken greifen konnte. Vielleicht war es eine glückliche Fügung, dass Seraphin gerade da mit den Füßen in einer kleinen Einkerbung der Felswand fand, doch was zählte war, dass es mit größten Mühen dann letztendlich doch geschafft worden war, den Magier wieder auf festen Boden zu bringen.

Viel Zeit zum Ausruhen oder gar Reden hatten die beiden allerdings nicht, denn hinter ihnen bäumte sich eine Meute von Zombies auf, die mit rasantem Tempo näher kam. Folglich nahmen sie die Beine in die Hand, und rannten hinter ihren Freunden her, die beileibe schon sehr weit gekommen waren.
"Seraphin, lauf schneller! Die Kerle holen auf!" rief Rhodgar über die Schulter zurück, als er merkte, dass sein Freund ein wenig zurückfiel. Klar, er hatte ja auch noch seinen gewaltigen Stab zu tragen. "Ist klar, denkst du ich merke das nicht? Lauf du mir lieber nicht vor der Nase her, sonst purzeln wir durcheinander und das wars!" grinste er. Vor lauter Aufregung und Anstrengung entfuhr ein überheblich, wenn nicht hysterisches Lachen der Kehle des Schwarzmagus, während er nochmal alle Kraftreserven ausschöpfte, und tatsächlich, der Abstand vergrößerte sich von Sekunde zu Sekunde. Bald hatten die beiden ihre Gefährten eingeholt, und nun waren sie wieder alle gemeinsam auf der Flucht. Auf der Flucht vor der Verderbnis.
27.03.2004, 21:38 #257
Renata
Beiträge: 455

Sie rannten um ihr Leben, buchstäblich. Den entkräfteten Hilias hatten Renata und Ceron zwischen sich, gaben ihm ein wenig Stütze, so dass er alleine weiter laufen konnte. Immer wenn er stolperte, zogen ihn wieder auf die Beine, wenn sie selbst strauchelten, waren andere Hände da, die ihnen Halt gaben. Eine wilde Flucht.

Die Skelettkrieger und die neue Hydra, die plötzlich am anderen Endes es Steges auf getaucht waren, beschleunigten ihr Tempo nicht einmal, als sie die Gefährten verfolgten, so sicher fühlten sie sich ihrer Sache. Doch endlich hatte die Gruppe das Ende des Steges erreicht, betrat wieder festen Boden und befand sich wieder in hügeliger Umgebung. Eine grasige Steppe. Ein steter Wind fuhr durch die Gräser der Hügelkuppe, über die sie gerade rannten, ein Wind, der ein wenig vom nahen Meer mit sich führte. Am Fuße des Hügels war eine Gebäude auszumachen: rechteckig und von drei Flügeln begrenzt, in der Mitte so etwas wie ein gepflasterter Hof. Im Ganzen war die Anlage dem Kastell der Schwarzmagier nicht unähnlich.
27.03.2004, 21:51 #258
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Das Ambiente wurde grausamer und wahnsinniger, unbeschreiblich waren die Qualen derer die ihr Leben lassen mussten unter dem sinnlosen walten der Mächte des Chaos. Wie oft dachte er das das Maß an Grausamkeit nicht mehr steigerbar sei, wie oft dachte er nicht mehr mehr zu ertragen, wie oft? Doch es ging weiter, ein Schritt folgte dem nächsten auf dem Weg der ihnen vorgezeichnet war. Ihr aller Schicksal sollte sich erfüllen, heute in dieser einen Nacht.

Wie vom Blitz getroffen erwischten die Gegner sie, eiskalt und ohne Vorankündigung. Hilias ging nieder, getroffen, niedergestreckt von den gewaltigsten Kriegern des Chaos doch auch sie konnten der Gruppe nicht wieder stehen. Gemeinsam kämpften sie, Seite an Seite und sogar die Bestien mit ihren Reitern fielen der Gruppe des Zweigestirns zum Opfer doch zu welchem Preis?

Der Steinmetz, der Führer der Gruppe, das Medium des Feuergottes, ihr Freund, Hilias. Sein Körper verging, so wie es sich seit Tagen abzeichnete trat es nun ein. Keine Zeit blieb für Bestürzung, kein Spielraum um sich zu kümmern, schon traf sie erneut die Wut der Abtei. Ein Heer der Untoten folgte ihnen, unaufhaltsam, bereit alles nieder zu mähen wie reifes Korn und so blieb der Gruppe nur die Flucht nach vorn, gemeinsam rannten sie in ihr Schicksal. Die Brücke lag hinter ihnen, zog sie sich doch so endlos lang war sie nun an ihnen vorbei geflogen und statt ihr druchschritten die acht nun hügeliges Land, ihre Schritte flogen über den Weg als die schlurfenden Untoten hinter ihnen zurück blieben. Doch dann kamen sie, von allen Seiten erhoben sich Körper, leblos, verwest. Stumme Zeugen dessen was geschehen war, verlorene Seelen die sie aus leeren und doch anklagenden Augen anblickten. Langsam traten sie an den Weg den zu bestreiten die Freunde um Hilias hatten doch näherte sich keiner von ihnen in feindseeliger Absicht. Keine Zeit, nur leere Eindrücke. Sie konnten nicht anhalten, konnten sich dem Entsetzen nicht preisgeben, das Ziel lag vor ihnen es war in greifbarer Nähe und nichts würde sie nun mehr davon abhalten.


Gemeinsam erklommen sie einen weiteren Hügel, zwei stützten Hilias während die anderen einen Schutzkreis um sie bildeten, da bildete es sich ab. Im dichten Nebel erschienen die Konturen eines Gebäudes.
27.03.2004, 22:50 #259
Estragon
Beiträge: 507

Ein feiner roter Schleier umhüllte Hilias Gesicht. Seine Körpermitte war ein geschmolzener Ball aus Metall, sein Kopf vebritte kräftig, seine Lippen kribbelten.
Er wurde mehr geschleift, als das er ging. Doch er bekamm mehr mit als ein außenstehender vielleicht geglaubt hätte. Seine Ohren hatten den großten Teil seiner Wahrnehmung übernommen. Er hörte das Keuchen seiner Freunde, hörte das brüllende Donnern des feindlichen Heeres.

"Oh nein. Lass das nicht wahr sein..." kecuhte Ceron plötzlich. Die Schritte seiner Freunde wurde langsamer, zögerlicher. Hilias wollte den Kopf heben um sich selbst ein Bild machen zu können, doch selbst das bereitete ihm große Mühe.
Glassplitter trieben sich in sein Hirn, hässliche Klecks schwammen in seiner Sicht.
Er war total im Eimer. Doch er schaffte es doch irgendwie den Kopf zu heben.
Die Gruppe war auf einem ausgetretenem Pfad nach Westen geflohen. Am Horizont zeichnete sich die schwarze Siluette der Abtei ab.
Das ist es also...die Quelle allen Übels... dachte der Steinmetz und sah sich um.

Die Hügel waren mit hohen Gras bedeckt das sich sanft im Spiel des Windes wigte. Nur das eben kein Wind wehte. Kein Lüftchen rühte sich.
Es war toten Stille.
Hilias horchte angestrengt, doch nur das angestrengte Atmen seiner Kamaraden und das Rascheln der Gräser war zu vernehmen.

"Hört ihr das?" fragte Tarim. Entsetzen stand ihm im Gesicht.
Nichts. Das Brüllen der Feinde war verklungen, das Trampeln ihrer untoten Füße verhallt.

Das Rascheln wurde stärker und Carras deute plötzlich in die Finsternis, gleichzeitig rief Seraphin, sie sollen in eine andere Richtung schauen.
Jeder machte auf einmal den Feind aus. Sie erhoben sich aus dem Gras der Hügel. Überall. Ihre Zahl war grenzenlos, so schien es.

"Was nun?" fragte Ceron mit belegter Stimme.
Hilias erwartete jeden Augenblick, das die Truppen der Abtei auf sie einstürmen und sie binnen wenigen Wimpernschlägen zu Staub zerrieben.

"Warum greifen die nicht an?" fragte Rhodgar gepresst.
Der Steinmetz wollte nicht abwarten, bis sich die Frage im plötzlichen Kampfe beilegte. Er stieß Renata an. Sie verstand sofort und trieb die anderen an. So schritten sie misstrauisch und angespannt weiter.
Der Feind beobachtete sie nur. Die Gruppe erreichte die Mauern der Abtei, ohne das auch nur einer der Zombies sich von der Stelle rührte.
27.03.2004, 23:05 #260
erzähler
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Kapitel 3
Licht und Schatten

So langten Medien des Dreigestirns zum zweiten Mal im Schatten der Abtei an. Wieder beobachteten die wahnsinnigen Augen des Abtes ihre Ankunft. Er hatte erst vor kurzem die tiefsten Verließe geöffnet, um ein Polster zwischen sich und der kleinen Gruppe zu haben.

Sicher unnötig, dachte er. Der eine kann kaum noch stehen...

Die Sterblichen und der schon Gestorbene erreichten die zertrümerten Türen des Haupttores. Doch wimmerte ein gerässlich entstelltes Tier, das mit mehren Nägeln an die Bohlen des Torflügels genagelt worden war.

Das Tier war völlig verblichen. Nichts war von seinem einztigen Schönheit übrig geblieben. Die Gruppe betrat den Innenhof der Abtei. Er in lichtlose Schatten gehüllt. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen.

Sie gingen auf das Hauptgebäude zu. Hilias und Renata füllten es jetzt. Immer stärker. Eine Art irrationale Vorfreude. Nicht aus eingenem Antrieb geboren, sondern viel tiefer entstanden. Die Bestimmung rief sie.

Die Krieger der Gruppe sahen sich nervös um. Wispern wurde in den Schatten laut, die Mitglieder der Gruppe sahen sich aufgeregt um.
Plötzlich sprach Hilias, voller alter Kraft und Stärke.
"Wenn sie kommen, verteidigt die Türen zur abtei. Lama wird uns begleiten. Es war mir eine Ehre mit euch gezogen zu sei..."

Der Rest wurde niedergedroschen. Er stickt wie ein kleines Stohrfeuer in einem Orkan. Es begann mit einem Markerschütterenen Lachen. Sie sahen zu Himmel empor. Dort, am letzen Fenster eines hohen Turms, stand eine Bestie von Menschengestalt. Sie war in eine grauschmutzige Kutte gehüllt und lachte zügellos auf den Innenhof ein.

Dann brachen, wie auf Komando die Truppen der Abtei in den Innenhof. Wie eine Sintflut schwemmten sie heran. Lama zog die Medien zum Eingang des Mittelschiffes. Er trat die Türen auf und sie wurden von dem Bau verschluckt. Der Rest der Gruppe bildete vor den Türen einen Kreis und erwartet den Feind.
Das Sterben sollte beginnen.
27.03.2004, 23:25 #261
Ceron
Beiträge: 379

So, hier stand er nun, die Brücke hinter sich gelassen, doch völlig umzingelt. Die untoten Heerscharen waren überall, sie zogen ihre Kreise immer enger um die noch Verbliebenen. Ceron wich in kleinen Schritten zurück, er hatte eine Wahnsinnsangst vor den Untoten. Einigen hatte er auf dieser Reise ja schon gezeigt wo Thors Hammer hängt, doch diese waren einfach zu viele, zu viele für Ceron, sodass wieder einmal das animalische die Kontrolle übernahm. Er bewegte sich wieder sicherer fort, jedoch nicht ohne einen hohen Zoll zu zahlen, mit seinem Verstand sollte er dies bezahlen.
Die Zombies kreisten Ceron ein, das unbeschreibliche Gefühl von Todesangst liess den Drachling erschaudern. Doch da war noch Carras, der ihm Mut zurief „Du wirst das schaffen, Junge, bis jetzt bist du ja auch noch nicht verreckt!“ Dies gab Ceron neuen Mut, die Hydra hatte er ja auch geschafft wieso nicht auch diese Fleischgewordenen. Ceron suchte nach einer alternativen Methode, mit so vielen Gegnern musste man Köpfchen beweisen. Doch nur eines galt, sie mussten die Tore der Abtei sichern, und somit die Leben ihrer Kameraden. Schnell dachte er angestrengt nach, was mögen Zombies nicht? Nichts kam ihm in den Sinn, ihr einiziger Nachteil war ihre Trägheit. Doch es musste überall einen alternativen Weg geben, Ceron schlug sich mit der schuppigen Handfläche auf die Stirn. Na klar, Feuer. Ceron wirbelte herum, er suchte nach etwas brennbarem, bei einer Leiche neben ihm wurde er auch fündig, ein Holzknüppel. Nun brauchte er nur noch das Feuer. Er wich unbewusst immer weiter zurück, mit dem Rücken zur Abteiwand. Plötzlich hörte er ein Zischen, ja, das musste ein erloschenes Feuer sein, also gab es sicher noch etwas Glut. Die hässlichen Fratzen folgten Ceron, er hatte immer weniger Platz, es wurde fürchterlich eng für ihn. Gerade noch konnte er die Stelle erreichen, wo er vorhin das Zischen vermerkt hatte, als einer der Zombies auch schon mit der Hand zum Schlag ausholte. In diesem Moment dachte Ceron ganz konzentriert an Beliars Gnade, „Komm Herr, lass das Feuer in mit lodern, lass mich deine Flamme sein, lass in mir die Wärme aufsteigen, wie jede Fackel sie inne hat!“ Dieser Gedanke gab ihm einen Schimmer Hoffnung und als dann auch noch der Knüppel brennend zur Gluse hinausgezogen wurde, fühlte Ceron sich noch besser. Nun war er am längeren Drücker, diese Bestien schienen das Feuer zu meiden, ja sogar Angst hatten sie, Eine mehr als die Andere. Ceron fuchtelte wild mit dem Feuerstecken um sich, und versuchte so schnell wie auch nur möglich wieder zu den Toren zu kommen. Die andern schienen von seiner Idee begeistert, auch wenn sie weitaus genug mit den Bestien zu tun hatten.

Alle Arten von Monstern waren nun in diesem Innenhof vertreten, und die Flut wollte nicht aufhören, für einen verbrannten Skelettbogenschützen kamen zwei Neue. Die Chance für das Überleben sehr klein, doch sie mussten ja nur die Stellung halten, mit den Gedanken waren wie wohl alle auch bei den Medien. Ceron dachte vor Allem an Rena, die Trollmagierin. Sie bedeutete ihm zu viel, als dass er sie einfach hätte zurücklassen können, sie war ja schliesslich auch noch ein Mitglied der Gilde.
27.03.2004, 23:59 #262
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Der Ort allen Grauens war erreicht, sie hatten die Mauern der Abtei betreten und stellten sich nun dem alles entscheidendem Kampf. Doch schon sahen sie sich einer gewaltigen Übermacht der Untoten gegenüber, die Gruppe war chancenlos unterlegen doch würde sich keiner von ihnen aufgeben. Hilias gab die letzten Anweisungen und jeder bezog Stellung um der einbrechenden Gefahr die Stirn zu bieten und den Medien genug Zeit zu verschaffen um ihr Werk zu verrichten. Lama selbst wurde zum Schutzschild bestimmt. Weder hatte er verhindern können das Hilias der Arm geraubt wurde noch hatte er ihn auf der Brücke beschützen können, nun war endlich die Zeit gekommen seinen Schwur zu erfüllen. Kurz war die Erinnerung, Khorinis, die Kaserne, bei seinem Leben hatte der Soldat geschworen Hilias Leben zu schützen, oder sollte es dazu kommen, das des Gehängten zu beenden. Das alles war vor so unendlich langer Zeit geschehen, es erschien wie ein Traum. Doch das hier und jetzt war das einzige das zählte und jetzt befand sich Lama mitsammt Renata die Hilias stützte im Inneren der Abtei, keiner konnte erahnen was ihnen hier noch bevor stand und doch schritten sie ohne große Zögern voran. Der Soldat machte den Anfang und die Medien folgten ihm.


Nach dem Eingang erstreckte sich eine gigantische Eingangshalle, hohe Wände aus kaltem Stein. Eine Gänsehaut überlief Lamas Rücken, selbst nach all dem was er bisher auf dieser Reise zu Gesicht bekommen hatte überkam ihn diese Emotion. Das Surren seiner Klinge erfüllte den Raum und prallte von den Wänden wieder als er sie zog. Der Geruch war eindringlich, es roch wie nach fauligen Eiern und es lagen Geräusche in der Luft. Der Waffenknecht konnte sie nicht zuordnen doch es war alles andere als gut, soviel war sicher. Gemeinsam durchschritten sie den Eingangsbereich und entfernten sich immer mehr von ihren Freunden die ihnen mit ihrem Leben den Rücken frei halten würden. Ettliche Gänge gespickt mit einer schier endlosen Anzahl an Türen schien sich im Gemäuer zu erstrecken, dankbar vernahm Lama Renas Stimme. Ihr Anhänger schlug aus und zwar stark.


"Lama, wir müssen dort entlang."

Ein kurzes Nicken und er trieb sie wieder voran, sie hielten sich links und hasteten durch einen langen Gang. Rena schien es immer schwerer zu fallen Hilias zu stützen und er war allein nicht in der Lage zu gehen so fielen beide etwas zurück.

Eine Tür schwang auf und ein fauliger Arm griff heraus, er erwischte Renas am Arm und versuchte sie ins Zimmer zu ziehen, mit einem Sprung war Lama bei ihnen und hieb das verrotende Fleisch ab, sein eigener nahm nun dessen Stelle ein und riss die Beiden mit sich.

"Kommt schon uns bleibt keine Zeit." knurrte er sie an und drehte sich um doch schon schwangen die nächsten Türen auf und die nächsten Zombies schlurften auf sie zu. Zusammen waren sie ohnehin langsamer als er, er musste vorne den Weg freikämpfen. Direkt neben Lama betrat wieder einer der Untoten den Gang, sein Schädel wurde gespalten und ein roter Schemen huschte weiter, drang auf die anderen ein. Schläge wurden ausgetauscht. Ein verfaulter Körper nach dem anderen viel zu Boden doch auch frisches Blut säumte den Boden, Lama war schon einige male getroffen worden. Nicht genug Raum zum manövrieren, kein Platz zurück zu weichen, keine Zeit zu verlieren. Von hinten hörte er etwas, auf dem Absatz machte er kehrt um den Beiden zu helfen die in Bedrängnis geraten waren. Die Zombies kamen von überall her, sie tauchten mitten aus den angrenzenden Gängen auf, kamen aus Türen, von vorne, von hinten. Kaum hatte der Waffenknecht drei von ihnen zurück gestossen traf ihn ein wuchtiger Schlag im Kreuz und er fiel der Länge nach zu Boden, keuchend und unter Schmerzen rappelte er sich wieder auf, sein Schwert war ihm entglitten doch rasch war die Keule vom Gürtel genommen, sie brach dem Angreifer das Genick.

Langsam hatten sie wieder etwas Luft und Lama trieb die Medien erneut zur Eile an, das Schwert wieder in der Hand. Hilias lag im sterben, die wandelnden Leichname wurden immer zahlreicher und draussen fochten ihre Freunde eine aussichtslose Schlacht, sie konnten sich keine Sekunde verzögerung leisten.

Wieder öffnete sich eine Tür neben ihnen, mit dem Ellbogen verschloss Lama sie wieder, den hinabfallenden Arm der gerade noch greifend hervorgeschaut hatte bemerkte er gar nicht. Statt dessen widmete er sich bereits den vor ihnen auftauchenden Gegnern. Oft war es nur möglich die Monster kurz auszuschalten und die am Boden liegenden schnell zu passieren. Bald mussten sie an ihrem Ziel ankommen, das Tempo würden sie nicht ewig durchhalten.
28.03.2004, 00:00 #263
Seraphin
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Da waren sie... zu Hunderten kamen diese vermoderten Gestalten auf das Tor zu und der wiederwärtige Geruch von Verwesung stieg ihnen allen wie ein beißendes Tier in die Nase. Doch das schlimmste war dieser Anblick des Todes. Von überall her kamen sie angerannt, angehumpelt oder angekrochen.... jegliche Formen von vergangenem Leben und die madenzerfressenen Gesichter von ehemaligen Menschen waren noch der schönste Anblick. Seraphin schluckte ein paar mal heftig. Wie sollten sie gegen diese Horden ankommen?

Doch Carras, Lama und Tarim waren offensichtlich anderer Meinung, genau so wie Ceron und auch Rhodgar. Und es stimmte, sie waren so weit gekommen, da würden sie diese Hürde auch noch nehmen. Selbst wenn sie waus einem röchelnden Heer voller Untoter bestand, das von allen Seiten auf sie zu kam. Ja, selbst dann...

Doch eines wollte ihm nicht aus dem Kopf, während sich die Anderen bereits in Kampfhaltung begaben und sich auf die ersten vermoderten Fratzen stürtzen die in ihr Blickfeld humpelten. Dieses wahnsinnige Lachen... diese ausgebrannte Hülle eines menschlichen Wesens, welche sich vorhin am obersten Fenster des Turms gezeigt hatte. War das die Ursache allen Übels? Der Kopf der Schlange, welches es abzuschlagen galt? Die Kraft, welche all diese Schrecken steuerte? Dann.. dann würde es bedeuten, dass sie ihn töten mussten. Und dieser ganze Wahnsinn wäre zu Ende. Vielleicht...

Nein, nicht vielleicht, ganz sicher. Irgendwas in Seraphins Geist schrie ihm schon fast ins Gesicht, was er zu tun hatte. Und auch, wenn es ihm wiederstrebte seine Freunde hier im Stich zu lassen, so gab es vielleicht die Chance sie gerade dadurch zu retten. Entschlossen wandte er sich um und ging in die Richtung wo irgendwo der Aufgang zum Turm liegen musste. Er würde diese Bestie schon finden, dieses Ding würde seine gerechte Strafe erhalten und danach in das Reich ihres Meisters eingehen und dort ewige Qualen leiden für das, was es getan hatte...

Doch plötzlich spürte er eine Hand auf der Schulter, welche ihn herumriss. Es war sein Freund Rhodgar der ihn mit gehetztem Blick anstarrte.

"Wo willst Du hin? Du kannst uns doch jetzt nicht hier alleine lassen!"

sagte, nein schrie er schon fast über das Röcheln tausender Untoter Kehlen hinweg.

"Ich glaube, ich weiß was wir tun müssen um diesen Wahnsinn zu beenden. Wer hinter dem ganzen steht und die Fäden in der Hand hält."

brüllte Seraphin zurück.

"Dann komme ich mit."

antwortete Rhodgar. Und Seraphin dachte keine Sekunde daran, zu wiedersprechen. Nein, er freute sich, freute sich das er diese Aufgabe nicht alleine bewältigen musste, dem gestaltgewordenen Wahnsinn nicht alleine entgegentreten würde...
28.03.2004, 00:34 #264
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Keineswegs würde Rhodgar es zulassen, dass nun auch noch Seraphin in sein sicheres Ende rannte, und sich damit Hilias anschloss. Wobei er ja nicht einmal mehr in sein Verderben rannte, das war etwas anderes. Er war ja schon tot, das zählte nicht. Aber Seraphin befand sich wohl noch unter den Lebenden, genau wie eben Rhodgar. Und eben deshalb hatte der Schwarzmagier seinen Freund kurzweilig aufgehalten. Wenn sie inmitten dieses Wahnsinns starben, dann starben sie zusammen, Seite an Seite. Und mit einem Mal war Rhodgar gar nicht mehr so bange vor dem Ableben, denn er wusste Seraphin an seiner Seite. Allerdings würden die beiden nicht tatenlos zusehen, wie es dem grauen Heer ermöglicht würde, den Weg weiterzugehen, und ganz Khorinis abzuschlachten. Oh nein, und wenn es auch nur für die unschuldigen Menschen war, die beiden würden sich zusammen kämpfen. Eigentlich konnten sie nur gewinnen. Sollten die Gefährten das beinahe Unmgögliche möglich machen, und glorreich aus dieser Hölle entfliehen können, dann hätten sie ihr Ziel erreicht. Und wenn nicht... dann waren sie eben zusammen gestorben, ganz einfach.

Um überhaupt aber ersteinmal zur untersten Turmtür zu gelangen, mussten sich die beiden Schwarzjünger durch eine gehörige Anzahl von Fleischleichen kämpfen. Mit Erstaunen, welches fast schon an Entsetzen grenzte, beobachtete Rhodgar, wie sein Freund geschickt seinen Stab schwang, und einige der Zombies um einen Arm oder den Kopf erleichterte. Er selber konnte nichts weiter tun, als eine weitere Dienerkreatur herauf zu beschwören, die die Meute für eine Zeit lang beschäftigen wie ablenken würde.
Dann hatten sie es schließlich doch geschafft, und glücklicher, eine Tür geöffnet zu haben, waren wohl beide noch nie gewesen. Schnell huschten sie hindurch, und knallten sie mit einem synchronen Ausatmen wieder hinter sich zu. Sie nahmen an, von nun an freie Bahn zu haben, doch Pustekuchen! Auch hier sah es nicht anders aus. In dem Raum, er war gerademal breit genug, dass die beiden nebeneinander stehen konnte, wimmelte es nur so von Viechern. Keine Zombies oder gar diese abartigen Hydren, nein, nun hatten sie es mit etwas Kleinerem zu tun. Ein Exemplar unter hunderten stach Rhodgar ins Auge. Die winzigen Knochen, die genau acht Beine bildeten, knackten stumm, als sich nach und nach jedes der Beine hob und wieder senkte, während das Vieh umgekehrt an der Decke herumkrabbelte. Ja, sie hatten es nun mit Knochenspinnen zu tun. Was mochte wohl noch alles kommen? Giftaffen? Mörderschafe? Die Hnde schützend vor das Gesicht haltend, sprinteten die beiden die Wendeltreppe hoch, die in dem Raum nach oben schoss. Und überall klebten diese lästigen Viecher, hier und da zertrampelten sie in der Eile auch mal eines, woraufhin jedes Mal ein dumpfes KACK zu hören war. Doch das war derart unwichtig! Was nun zählte war das aufspüren dieser gepeinigten Seele, dieser bedauernswerten Kreatur, die wohl die ganze Zeit über im Hintergrund die Fäden gezogen hatte. Schier endlos erschienen die Stufen, bis sie dann auf einmal endeten, und die beiden sich vor einem beeindruckenden Torbogen wiederfanden. Unsicher schaute Rhodgar zu Seraphin hinüber, doch der zuckte ebenfalls nur mit den Achseln.
28.03.2004, 00:51 #265
Estragon
Beiträge: 507

Hilias Knie knickten plötzlich ein. Sie versagten einfach den Dienst. Er brach zusammen wie ein nasser Sack.
"Nein...bei Belira! Nicht aufgeben Hilias! LAMA, WARTE!" rief Renata.
Der Waffenknecht stopte seine Schritte und kam zurück gespurtet.

Renata sah ihn mit schwimmenden Augen an. "Er stirbt. Er stirb wirklich! Lama was sollen wir nur tun?" sprach sie aufgelöst.
Lama konnte nur mit den Schultern zucken.
Er sah sich um. "Hier können wir nicht bleiben. Wir müssen weiter Renata." sagte Lama mit belegter Stimme.

Hilias versuchte sich aufzuraffen. "Ich...macht euch keine...Srogen...ich..." Blut spritzte aus seinem Hals. Die Haut war gerissen und entblöste aufgedunsenes Muskelfleisch.
Hilias röchelte erstickt.
Lama konnte das nicht mit ansehen. Er wandte sich ab und murmelte:
"Wenn wir nur ein Mittel hätten, um ihn zu heilen. Nur ein Stück weit würde ausreichen, um..."
Der Steinmetz hörte Lamas Stimme und schlug das Auge auf. Er fuhr hoch und langte auf seinen Rücken. Zwei Finger lösten sich wie faule Triebe eines Kaktuses.
"Was ist Hilias? Was..." Renata sah ihm besorgt zu.
Hilias ignoriete sie. Er trieb seinen Arm durch die chaotischen Tiefen seines Rucksackes und einen kurzen, bosartigen Augenblick, glaubte er wirklich, er habe das Geschenk der Hüterin verloren.

Dann stieß seine Hand endlich auf das erlösende Holz der kleinen Schachtel. Er zog es hervor und zog den Deckel mit den Lippen ab. Die Haut um seinen Mund riss auf und begann zu leuchten.

Der Inhalt war ein kleines Glasröhrchen, verkorkt und in einem weichen Bett aus Watte platziert. Hilias konnte es nicht rausnehmen, ohne das Kästchen fallen zulassen. Renata verstand aber, was er wollte und nahm für ihn den Glaskolben.
Hilias ließ die Schachtel zu Boden fallen und grabschte Renata das Glas aus den Händen.

Den Korkten riss er wieder mit den Lippen ab. Nun betrachtete er die Röhre kurz. Erlösung kannte viele Gesichter. Hoffendlich hatte er die Hüterin in ihren Absichten mit diesem Pulver richtig verstanden. Denn auch der Tod bedeutete Erlösung. Heile oder töte... dachte Hilias fatalistisch und setzte die Lippen an den Glasrand.
Das Pulver rannte wie Quellwasser seinen Rachen hinunter. Sein Herz begann zu jagen, seine Haut zu erröten. Kraft und Vitalität kehrt in seine Muskeln zurück.

"Weiter jetzt." sagte Hilias, der keine Zeit hatte, sich über die schnell Genessung zu lange zu wundern oder zu freuen. Sicher würde es nicht ewig anhalten. Noch immer brannte seine Brustwunde weiter aus. Wie Holz, das langsam zur Neige ging, würde auch Hilias Fleisch bald verzerrt sein.
Er erhob sich schwankend und kümmerte sich weder um den staunenden Blick von Lama, als das hoffnungsvolle Schniefen von Renata.
"Weiter, bei allen Göttern. Wir haben keine Zeit mehr."
Lama nickte, Renata nickte und sie hasteten weiter.

Das Ende des Gangen war endlich erreicht. Vier Skelette hielten davor Wache. Keine Gegner mehr für den aufgeputschten Lama. Er rannte einfach auf die Untoten zu und hackte ihnen die leeren Köpfe von den Schultern.
Die drei Sterblichen standen vor einem schweren Paar Flügeltüren, die aus rotem Stahl zu bestehen schien. Als wäre Blut selbst in das Metall gewirkt worden.

Sie sahen sich kurz an. Hilias nickte Lama zu. Der atmete tief durch und stieß die Türen auf.
Das Mittelschiff, der heiligste Ort der Abtei war erreicht.
28.03.2004, 00:51 #266
Tarim
Beiträge: 189

Nun waren sie also am Ziel ihrer Reise angekommen. Der Abtei. Jene, die sie beschützen sollten, waren nun in dem düsteren Gemäuer und die Zurückgebliebenen mussten nur noch eines tun. Das Tor beschützen, komme was wolle. Tarim dachte, dass nun endlich die Medien in Sicherheit waren, doch durchzuckte ihn auch sogleich Zweifel. Was war, wenn es in dem Gemäuer noch gefährlicher war als draußen. Was wäre wenn ihnen dort....
Tarim konnte diesen Gedanken nicht mehr zu Ende bringen. Vielleicht war es auch besser, dass Carras ihn aus diesen Tagträumen riss. Die Untoten strömten durch das Außentor, wie eine Sündflut, herein. Sie schlossen nach und nach immer weiter den Kreis mit ihren Körpern in allerlei Formen. Tarim hielt sich in einer Verteidigungsstellung bereit, er musste sich etwas wieder zurückrufen in seine Erinnerung....
Langsam sprach Abaddon am Lagerfeuer zu Tarim über die Geschehnisse der letzten Tage: „Es gibt vier wirkungsvolle Methoden Untote zu Strecke zu bringen. Sonnenlicht, Pfählen, Enthaupten und Feuer. Erstes ist ziemlich selten zu Verfügung, wenn man es braucht. Im Kampf kann man keine Holzpfähle schnitzen. Enthaupten ist bei kleinen Gruppen ein annehmbares Unterfangen, dauert aber bei Massen zu lange, also bleibt einem oft nur das Feuer. Bring sie zu brennen und du hast die Chance sie loszuwerden.“ Langsam aber sicher verging auch diese Erinnerung, doch die ersten Zombies kamen immer näher. Wie Recht Abaddon hatte. Sonnenlicht war weit und breit keines. Tiefste Nacht. Pfähle waren auch keine da. Feuer…Tarim sah sich um konnte aber in Reichweite keines entdecken. Also blieb im nur das Schwert. Der erste Untote kam in seine Reichweite. Tarim konzentrierte sich auf den Hals. Enthaupten. Das Genick durchtrennen. Mit zwei schnellen Schritten stieß er nach vorn und rammte die Klinge durch den Hals frontal durch und mit einem Knacken brach auch das Genick. Er riss das Schwert nach rechts Unten und lies es mit einem weiten Kreisbogen direkt durch die Beine eines Zombies gleiten. Dies beeindruckte diesen nicht im Geringsten. Er kroch einfach weiter auf ihn zu. Tarim sprang hoch und rammte ihm das Schwert durch den Nacken. Einer weniger, bleiben nur noch unendlich andere…
Er wehrte sich standhaft gegen die immer wieder aufkommenden Zombies, doch sie nahmen kein Ende. Tarim wurde immer wieder weiter zurück gedrängt. In einem kurzen Moment der Pause sah er zu seinen Mitstreitern. Carras hatte, wie auch nicht anders zu erwarten, keine Probleme. Seraphin und Rhodgar war keine Spur zu sehen. Wo waren sie? Tarim hatte keine Zeit um an sie einen weiteren Gedanken zu verlieren, denn Ceron kam ihm in den Blick und er hatte eine Fackel. Feuer. Der Drachling wütete wieder einmal durch die Reihen. Hoffentlich würde er Tarim hören. „CERON, CERON, VERSUCHE EINE ZWEITE FACKEL FÜR MICH ZU ENTZÜNDEN.“ Erst dachte Tarim er hätte ich überhört, doch dann sah er kurz zu ihm und nickte knapp. Tarim wollte noch etwas sagen, aber er wurde von einem Schlag in den Rücken unterbrochen. Verdammt, das bekommst du wieder. Er drehte sich schnell auf den Rücken sprang wieder auf, und stürzte auf den Zombie los, der ihn gerade zu Boden schickte.

Tarim hatte Ceron schon wieder ganz vergessen und war erneut mit den anstürmenden Massen von Untoten in verschieden Variationen beschäftigt. Doch er wurde gleich wieder an Ceron erinnert. Plötzlich flog ein Stück von ihm entfernt ein brennendes Geschoss durch die Luft. Der Novize kämpfte sich darauf zu. Ceron hatte es also geschafft, was für ein Feuerteufel. Mit einem Satz griff Tarim mit der linken Hand danach und schlug erst einmal große Bogen ums sich mit der Fackel. Er schaffte sich damit endlich wieder ein bisschen Raum. Der eine oder andere Zombie ging in durch die Fackel in Flammen auf, doch auch Veltrins Kurzschwert oder wie Tarim es nur noch nannte, Veltrins Ehre schickte den einen oder anderen Untoten in die ewige Ruhe. Tarims wollte mit Feind den er damit tötete Veltrin eine Ehre erweisen. Veltrin war für seine Sache gestorben und Tarim führte nun in seinem Namen sein Kurzschwert. Im Augenwinkel sah Tarim das einige Zombies die Tore erreicht hatten. Schnell stürzte er durch die Massen. Doch er war einfach zu langsam im Vernichten der Untoten. Einer der Zombies hatte schon die Tür an einer Stelle zum barsten gebracht. Doch ehe er zu noch einem weiteren Hieb ausholen konnte, traf ihn ein Schwert in den Nacken. Tarim räumte den vor der Tür wieder ein wenig auf. Ich muss schnelle werden. Es sind sonst einfach zu viele. Als er gerade einen Moment Ruhe(vielleicht ein paar Sekunden) hatte zog er das Kettenhemd über den Kopf. Er fühlte sich sogleich befreit. Zwar hatte er nun nur noch den Schutz seiner Novizenrobe, doch dafür war er umso schneller. Schnell raffte er wieder die Klinge und Fackel zusammen und stürzte sich in den Kampf. Nun war er den Zombies wahrhaftig überlegen. Er war um ein vielfaches schneller als die trägen Säcke aus Muskelfasern und Knochen den er gegenüberstand. Er fuhr durch die Reihen der Zombies, wie eine Sense durch das Gras auf dem Weideland, nur dass das was er mähte schnelle nachwuchs als es beseitig werden konnte. Immer mehr kamen und Tarim konnte weder Ceron noch Carras entdecken. Plötzlich durchzuckte ihn ein Schmerz in der linken Schulter. Die Fackel fiel zu Boden. Der Zombie, der sich in seinem Fleisch verbissen hatte, bekam die Klinge Veltrins zu spüren. Der Arm war wie gelähmt. Zwei weitere Schmerzen durchzogen seinen Körper. Einer vom rechten Bein aus, der andere vom rechten Arm. Er wand sich herum und sah sich einem Zombie mit Rüstung und einer scharfen Klinge gegenüber. Oh nein, nicht das noch, aber du bekommst mich nicht. Tarim parierte den nächsten Schlag indem er sein Klinge mit der Breitseite es Abfing. Als gerade der Druck des Angreifers nachließ, ließ Tarim seine Klinge An der des Zombies entlang gleiten. Durchtrennte sein Bein. Der Zombie ging zu Boden. Tarim schwang mit voller Kraft das Schwert herum, sodass er genau über den Schultern des vor ihm knienden Untoten entlang zischte und dabei en Kopf vom Korpus entfernte. Er war erschöpft und verwundet. Langsam bewegte er sich zurück zum Tor. Immer mit den Unmassen ringend und verteidigte es weiter. Nach und nach hatte Tarim das Gefühl, dass er weniger wurden.

Doch dieses Gefühl war falsch. Plötzlich kamen mit den Zombie- und Skelettmassen immer größere Monster in den Innenhof und dann auch noch fünf bis acht Hydras. Tarim konnte es nicht wirklich erkennen. Er war zu sehr damit beschäftigt, nicht überrannt zu werden. Lange würden sie das nicht mehr durchhalten. Da war sich Tarim sicher.
28.03.2004, 01:00 #267
Seraphin
Beiträge: 318

Zitternd blieb Seraphin vor dem beidruckenden Rundbogen stehen und bemerkte wie Rhodgar ebenfalls seinen Lauf stoppte. Irgendwie hatte der Magier das Gefühl, nur noch wenige Schritte von ihrem Ziel entfernt zu sein. Die Luft... war erfüllt, von einer Endgültigkeit, die sich schwer zu beschreiben ließ. Er wusste es einfach, hinter dieser massigen Tür lag die Wurzel allen Übels, das was es zu vernichten galt. Und ein Blick zu seinem Freund zeigte ihm, das dieser es ebenfalls spürte. Sie waren am Ziel. Am Zentrum, am Kopf der Schlange, die Klinge gezückt um ihn abzuschlagen, ihre letzten zuckenden Windungen zu beobachten und erleichtert aufzuatmen sobald es vorbei war. Doch mussten sie aufpassen und ihr Gift meiden, sonst würden sie den Tod finden...

Und ohne ihr zu tun schwang die Tür plötzlich auf und gab die Sicht auf den dahinterliegenden Raum frei... Seraphin spürte wie sein Freund sich spannte und auch er selbst hielt die Luft an. Doch nichts passierte, kein Zombie der sie ansprang, keine eiserne Teufelsmaschiene die mit sirrenden Klingen auf sie zuraste. Nichts. Nur ein einfacher Raum, ziemlich dunkel aber augenscheinlich nicht gefährlich. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Unsicher schaute Seraphin seinen Freund an. Dieser nickte nur kurz und guckte dann wieder in das dunkle Zwielicht hinter der Tür. Einen Moment zögerte Seraphin noch, dann straffte er sich und ging mit entschlossener Miene in das dahinter liegenden Dunkel. Es brauchte einige Zeit, bis sich seine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Die einzige, schwache Lichtquelle kam von einem Fenster. Der Himmel leuchtete Rot und sein seltsam zwielichtiger Schein strahlte durch die einzige Öffnung in diesem Zimmer... und beleuchtete eine Gestalt. Aber nicht irgendeine. Es war der Abt. Der Mann, der all diesen Wahnsinn zu verantworten hatte, tausende unschuldiger Seelen geopfert hatte und jetzt gerade in Begriff war, ihre Freunde dort unten zu töten. Langsam folgte auch Rhodgar und jetzt standen sie beide im Dunkel und starrten auf die vermummte Gestalt, welche ihnen den Rücken zugewandt hatte. Plötzlich schlugen die beiden Türflügel wie von Geisterhand zu und die beiden Freunde fuhren für einen kurzen Moment zusammen. Dann hatten sie sich wieder in der Gewalt, Rhodgar eine mächtige Schattenflamme in der Hand und Seraphin selbst seinen Stab fester gepackt. Angestrengt versuchten sie eine Reaktion, irgendein Zeichen auf die nächste Handlung des Abtes zu erkennen, eine Falle die er ihnen gestellt hatte oder ähnliches. Doch nichts passierte.

Dann erschallte plötzlich eine Stimme. Seine Stimme. Seraphin schauderte und merkte wie Rhodgar sich neben ihm versteifte. Es klang wie trockenes Pergament, das zerrissen wurde ...doch war auf irgendeine Art und Weise nicht einzuordnen. Die zitternde Stimme eines alten Mannes... aber kalt, schneidend kalt, dabei gefährlich.. und böse. Abgrundtief böse...
28.03.2004, 01:10 #268
Abt_Seronius
Beiträge: 8

Da standen zwei dieser Wichte. Einer mit einem albern Hut auf, der andere mit einem Finsterlicht auf der Hand.
"Ihr seid also hier. Mehr hatte Beliar also nicht zubieten? Ist der Gott der Schwächlinge und Kriecher immer noch darauf bedacht, zuerst die Würmer ins Feld zu schicken?"

Der Abt lachte heftig. Dann wurde er ernst. Sehr ernst. "Also? Wie wollt ihr sterben meine Freunde? Langsam oder qualvoll?" Er ging auf die zwei Wichte zu.
28.03.2004, 01:33 #269
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Etwas hatte dieser Kerl an sich, dass Rhodgar gleich zur Weißglut trieb, was nicht gerade klug war. Denn wie auch Seraphin bereits schmerzlichst eingesehen hatte, war mit einem wütenden Rhodgar nicht gerade zu spaßen. Die Schattenflamme wuchs und wuchs, und irgendwann, der Abt war gerade zwei Schritte an sie heran getreten, ließ er los. Das Geschoss flog auf den zerbrechlichen Alten zu, dch bevor es auf ihn treffen konnte, zerplatzte es, und für einen kurzen Moment war eine Art Schutzhülle zu erkennen, die den Alten umgab. Hysterisches Lachen gröhlte aus seiner Kehle, und wieder tat er einen Schritt vorwärts. Rhodgar hatte verstanden. Magie konnte ihm nichts anhaben. Ungewöhnlich, aber auch nicht das Ende der Welt. Ganz wehrlos war er ohne seine Runen nun auch wieder nicht. Schnell steckte er den fein geformten Stein unter seine Robe zurück, und ließ dann mit einer raschen Bewegung seinen Dolch in seine Handfläche schnellen. In seinen Augen spiegelten sich all die Dinge wieder, die diese Reise zu einem Höllentrip gemacht hatten. Nun hatten sie endlich die Gelegenheit, abzurechnen.

"So, du seniler Knallkopf, nun wirst du am eigenen Leib spüren, was es heißt, sich gegen den dunklen Gott zu stellen."
28.03.2004, 03:31 #270
Seraphin
Beiträge: 318

Rhodgars Geschoss hatte keine Wirkung gezeigt. Dann musste es eben auf die altmodische Weise geschehen. Mit einem Ruck packte er seinen Stab noch ein wenig fester und ging auf den Abt zu. Langsam, ohne Eile und Angst. Seraphin empfand nur noch Wut, Wut und Hass, unbändigen Hass...

"Ich werde Dir zeigen wer wir sind, du verschrumpeltes, abartiges, Geschwür des Wahnsinns! DU NENNST UNS WÜRMER?!"

Der Abt beschwor irgendeine Flamme, ähnlich der die Rhodgar benutzte und schleuderte sie auf Seraphin. Dieser wich nur halbherzig aus und ignorierte den Schmerz welcher durch seine verbrannte Schulter raste, während er weiter auf diese armeselige Kreatur zuschritt. Er empfand nur Hass und die roten Fäden des Schmerzes in seinem Körper verstärkten dieses Gefühl noch.

"DEINE ZEIT IST UM, ALTER MANN!!!"

Irgendetwas Ätzendes fuhr über seine andere Schulter, aber er spürte mittlerweile nichts mehr außer dem unbändigen Drang dieses abartige Etwas zu seinem Meister zu befördern, damit es seine endgültige Strafe erfahren sollte. Ohne Hast ging er weiter und holte langsam, fast genüsslich mit dem Stab aus. All die Wut, all das Leiden der unschuldigen Seelen sollte jetzt auf ihn zurückkommen. Er sollte erfahren, was Schmerz bedeutete. Und Seraphin schlug zu, mit einem Schrei schwang er den Stab so stark er konnte und ließ ihn auf den Rücken des Abtes niederfahren. Irgendetwas in dem ausgemergelten Körper zerbrach hörbar und die Kreatur sank zusammen. Doch der Magier hörte nicht auf, wieder und wieder schlug er zu, ließ sich von all dem Blut welches geflossen war leiten und prügelte auf dieses Monster ein, welches nur zufällig in der zerbrechlichen Hülle eines alten Mannes hauste.

“LEIDE, LEIDE SO WIE ALL DIE ANDEREN UNSCHULDIGEN DENEN DU SOLCHE QUALEN BEREITET HAST!!!"

Es war ihm egal. Alles war ihm egal.

Immer wieder traf das massive Ende seines Stabes auf den ausgemergelten Körper und fand einen neuen Knochen den er zertrümmern konnte. Es war, als wäre er nicht mehr selbst. Und das stimmte auch. Er war nur noch ein Werkzeug, ein Instrument und in diesem Moment glaubte er wie sich all die Seelen des riesigen Wasserfalls an der Brücke in seinem Kopf vereinigten und mit grimmiger Wut Rache übten. Rache für das, was ihnen angetan worden war…


Nach einer kleinen Ewigkeit hörte er schließlich auf und zog das zuckende Bündel zu sich hoch. Der Abt konnte nicht mehr stehen, sein ganzer Unterleib war zertrümmert. Mit einem Ruck hob er ihn zur nächsten Folterbank auf der noch die Reste irgendeiner unschuldigen Kreatur vor sich hin moderten. Rhodgar hatte sich das Ganze währenddessen grimmig mit angeguckt und kam jetzt näher...
28.03.2004, 03:33 #271
Renata
Beiträge: 455

Sie hatten eine Kathedrale betreten. Eine Doppelreihe steinerner Pfeiler stützte das Dach dieses riesigen Gebäudes. Die Steinmetze, die sie einst erschufen, hatten die Pfeiler als dicke Bündel der Stränge gestaltet, die in der Decke ein filigranes Netz von Waben bildeten. Der Boden war mit einem Schachbrettmuster aus schwarze und weißen Fliesen beleget, ähnlich dem, das Renata bereits aus dem Kastell kannte.

Dort von dem Tor aus, durch das sie hereingekommen waren, blickten sie auf eine Art Altar am anderen Ende. Darüber ein Fenster, eine Rosette aus rotem Glas. Das Licht schien hindurch und malte einen blutroten Kreis auf dem Boden kurz vor dem Altar. Langsam gingen die beiden Medien vorwärts, bewegten sich auf den Altar zu. Von draußen drang gedämpft Kampflärm in das sonst gespenstig stille Gebäude, innen waren die beiden Besucher das Einzige, was Geräusche verursachte. Schritt um Schritt näherten sie sich dem Lichtpunkt im vorderen Teil des Schiffes.

Hilias wurde schwächer. Zwar hatte ihn das geschluckte Mittel wieder wundersam gestärkt, doch war zu befürchten, dass die Wirkung nicht unbegrenzt anhalten würde. Die Zeit drängte - wozu auch immer. Jetzt waren sie nur noch ein paar Schritte von der Lichtinsel entfernt. Der rote Kreis wirkte immer mehr wie eine Lache aus hellem Blut.

Der Magierin kam es vor, als würde das restliche Licht verblassen und dafür der Blutkreis immer heller leuchten, so als wäre im Rest der Kathedrale bereits Abend oder Nacht und die Sonne schiene noch durch das Fenster über dem Altar. Hinter ihnen glaubte sie eine Bewegung ausgemacht zu haben, ein Schatten näherte sich aus der Dunkelheit, die sie sah. Dann ein Zweiter, ein Dritter, immer mehr. Hilias schien sie nicht zu bemerken, er reagiert nicht auf sie. Renata schienen die Schatten auch nicht feindlich zu sein, im Gegenteil, als die Schwärze sie - und nur sie - erreichte, glaubte die Magierin sie seltsam vertraut. Ein warmes Gefühl, das Stärke verlieh und sicherer machte. Mehr noch, gerade als sie den Fuß in das rote Licht setzte erreichte sie das plötzliche Wissen, dass sie Macht besaß, viel Macht, hier und jetzt, von Beliar direkt gesandt.....
28.03.2004, 03:36 #272
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Mit gemischten Gefühlen hatte Rhodgar Seraphins wahnwitzige Aktion verfolgt. Zum einen hatte er natürlich ein gewisses Maß an Befriedigung gespürt, während sein Freund auf diesen Haufen Elend eingeprügelt hatte. Und hätte er es nicht getan, so wäre es wohl an dem Schwarzmagus gewesen, seinem Frust ein Ventil zu schaffen. Aber andererseits kamen schon ein paar wenige Zweifel in ihm auf, denn noch immer hatte dieses Monster, was es auch immer sein mochte, die Erscheinung eines Menschen, und so gefühlslos und kalt auf einen Menschen einzuprügeln, das konnte Rhodgar nicht gutheißen. Doch dann machte er sich immer wieder klar, dass der Abt dies verdient hatte. Mehr als verdient. Für alle Strapazen und all das Leid würde er nun bezahlen müssen, ganz einfach.

Nun stellte sich der Schwarzmagier an die Seite seines Freunde, überlegte, ob er noch ein letztes Mal kräftig zutreten sollte. Eigentlich entschied er sich dagegen, doch auf einmal wurde ihm ganz anders. Es war, als ob etwas in seinen Körper fahren würde, und die Kontrolle über sein Handeln übernehmen würde. Für ein paar Momente fühlte er sich, als schwebte er in einer anderen Dimension (vielleicht war es auch so). Und auf einmal fiel es ihm gar nicht mehr ein, den Abt zu verschonen. Soviele Unschuldige hatte er abschlachten lassen, nun sollte er am eigenen Leib erfahren, was ese hieß gepeinigt zu werden. Der Schwarzjünger nahm seinen Dolch, beugte sich über den fast leblosen Körper des Abtes, und machte sich daran, die Klinge in die Augäpfel des Mannes zu stechen, eine Runde damit zu machen, und dann die beiden Augen geradezu heraus zu hebeln.. Dann erhob er sich. Die Überreste des Abts wimmerten so mitleiderregend, dass er nur noch einmal verächtlich vor ihm auf den Boden spuckte. Und in diesem Moment wurde ihm etwas klar... sie würden siegen. Dieser Haufen würde nicht wieder hochkommen, und was waren seine untoten Scharen schon ohne seine Genialität? Ja, man musste wirklich sagen, es war schon genial was er auf die Beine gestellt hatte. Genial von den Ausmaßen, keinesfalls in den Absichten. Diese verurteilte Rhodgar aufs Schärfste. Doch man musste einfach sagen, dass der Abt ein kluger Kopf war. Sein einziger Fehler war gewesen, Seraphin und seine Wenigkeit zu unterschätzen. Das hatte ihn letztendlich zur Niederlage gebracht.

Verträumt dreinschauend und grinsend zugleich blickte Rhodgar nun auf seinen Freund, und flüsterte nur: „Seraphin, wir haben gewonnen.“ Ein stummes Nicken seines Gegenübers, und die beiden lagen sich in den Armen. Klopften sich gegenseitig auf die Schultern, und verfielen bereits in eine Art Glückstaumel. Das hatten sie sich aber auch verdient. Nun galt es nur noch die anderen beisammen zu kriegen, und dann so schnell wie möglich von hier zu verschwinden... nach Hause. Bei diesem Gedanken kullerten Rhodgar einige Glückstränen über die Wange, wie so oft auf dieser Reise. Verdammt, war er emotional geworden.
28.03.2004, 03:39 #273
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Sie waren da, endlich erreichten sie Ziel, nun sollte der Alptraum ein Ende finden oder aber erst richtig beginnen. Das unvorstellbar gewaltige Kirchenschiff lag vor ihnen und aus einem Gläsernem Fenster trat ein rotes Licht, es sah beinah so aus als würde ein Schwall Blut in der Luft hängen und eine Stelle auf dem Boden markieren.

Ohne große Umschweife begaben sich Rena und Hilias zu dieser Position

Es war an ihm den Eingang zu schützen bis die Medien ihre Arbeit, was auch immer das sein mochte, vollendet hatten und er würde mehr als genug zu tun bekommen. Der Brustkorb hob und senkte sich in raschen Intervallen, das Blut pumpte nur so durch seine Venen und der metallene Geschmack von Adrenalin lag auf seine Zunge. Die Kampfeslust hatte ihn gepackt und nichts und niemand würde diesen Ort betreten ohne dabei über seinen leblosen Körper treten zu müssen.

Doch würden die Horden die da den Gang hinauf krochen sich das nicht zwei mal sagen lassen. Ihre Zahl war nicht mehr zu fassen, Zombies, Skelette und andere Unaussprechlichkeiten näherten sich dem Raum unaufhaltsam walzten sie sich ihren Weg.

"Was auch immer ihr vor habt, beeilt euch damit."

Er hielt das Schwert in seiner Hand, drehte es, die Klinge glänzte im schwachen Lichtschein.

"Kommt zu Papa."

Sein Kampfschrei erfüllte die Halle und mit erhobenem Schwert rannte er den Gegnern entgegen. Kurz vor dem Eingang prallte er auf die ersten Untoten oder besser prallte seine Klinge auf Gliedmasse die von nun an den Boden zieren würden. Die Monster kamen in Wellen und eine nach der anderen streckte der Soldat dabei in seiner wilden Berserkerwut nieder, ohne Rücksicht auf seinen eigenen Körper teilte er Schläge mit all seiner Kraft aus, ohne sich dabei zu decken, ohne auf die Erschöpfung zu achten. Seine Muskeln spannten sich bis sie dem zerreisen nahe waren, Schweiß rann aus allen Poren und seine Augen, seine Augen waren zwei einzige blaue Orkane die wüteten, genau so wie er unter den Horden der Faulenden wütete. Mit jedem Hieb dem ihm tote Fäuste verabreichten schlug er selbst schneller, härter, verbissener zu.

Einen der Untoten umwirbelte er einfach, kam hinter ihm zu stehen und durchtrennte seine Kehle, dem nächst stehenden Skelett zertrümmerte ein Fußtritt den Schädel. Zeit um Luft zu holen, etliche Wunden zeichneten bereits den Leib des Soldaten doch spürte er den Schmerz nur dumpf, seine Lungen pumpten Luft ohne Unterlass und schon traf die nächste Welle der Untoten ein. Zwei Zombies ergriffen Lama und schleiften ihn zurück in die Halle, nun hatte er schon Boden verloren und musste eine neue Stellung beziehen. Rasch entzog er sich dem Griff und befreite seinen rechten Arm, genug Spielraum um damit den anderen Untoten unter einem Krachen seiner Knochen zu Boden gehen zu lassen.

Die nächsten Gegner zählten zur Marke knöchern und leicht bleich. Im Gegensatz zu den Fleischhäuten die mit bloßen Händen um sich schlugen trugen diese Waffen was sie ungleich gefährlicher machte. Den ersten Schlag parierte Lama und lenkte ihn zur Seite hin ab, schnell lies er sich sinken und mit einem Beinfeger entledigte er sich dieses Wiedersachers. Die anderen jedoch drangen gleich wieder auf ihn ein und schließlich gelang es einem der Knochenmänner einen Treffer mit einer rostigen Axt zu landen. Die Wunde klaffte am Oberschenkel des Soldaten der sich sogleich mit einem Fausthieb bedankte der den Kopf vom Rumpf trennte und dem Schädel einen Rundflug gewährte. So gehandikapt wurde er nun immer weiter zurück gedrängt, seine Bewegungen wurden langsamer und träger nur die Zahl der Toten die auf sie einströmte nahm nicht ab.

„Verdammt wie lange dauert das den noch?“ raunte er, jedoch konnte er keinen Blick auf Hilias und Rena werfen.

Zwei Kohlebecken die als Fackel neben der Tür standen, das war eine Möglichkeit. Schnell ergriff Lama sie und warf sie um, der Körper eines Zombies fing sofort Feuer, seine trockene Haut war wie Papier und bestens geeignet einen Brand zu entzünden. Sogleich fingen auch andere der Hautlappen Flammen, das sollte sie eine Weile aufhalten auch wenn es den Skeletten nicht viel ausmachen würde. Trotz der Barriere wurden es zu viele, einige kamen sogar noch brennend zu ihm bevor er sie zur letzen Ruhe bettete. Eigentlich sollte sein Körper schon längst schlapp gemacht haben, sollte er schon längst unter gegangen sein doch war er wie von einem innerem Feuer beseelt das ihn immer noch aufrecht stehen und kämpfen lies. Es war als wäre Innos selbst in ihn gefahren und leitete sein Geschick aber selbst dann würde er nicht mehr lange hier bestehen können, immer weiter wurde er zurück geschoben, immer mehr strömten auf ihn ein. Mittlerweile hatten sie schon das Mittelstück des Schiffes erreicht, mit dem zusätzlichen Platz zum Ausweichen kam nun aber die ungleich höhere Menge an Kriegern des Chaos auf ihn zu und sein Bein bremste ihn aus.

Eine Gruppe der Hirnlosen beharkte Lama gerade unter einem der Pfeiler die das Dacht stützen, schnell durchtrennte er ein paar Seile die ein altes verwittertes Banner aus längst vergangenen Tagen hielten und eben dieses fiel wie ein Netz auf die Angreifer. Unter dem Stoff gefangen stellten sie fürs erste keine Gefahr mehr da doch langsam wurde es ernst.
28.03.2004, 04:03 #274
kore
Beiträge: 80

inmitten der unzähligen grausigen Geschöpfe stand auf einmal diese Lichtgestalt. Eine hohe Frau, in weiße Schleier gehüllt, die wie eine Vision in dieser Welt von Blut und Tod erschien.

Sie öffnete weit die Arme und rief mit lauter Stimme, die allen Kampfeslärm zum erliegen brachte.

"Helden aus Khorinis, zu mir. Rhodgar, Seraphin, Ceron, Tarim, Carras!"

Die Gefährten sahen ich unsicher an. Was sollte das denn nun wieder für eine Falle sein und woher kannte diese Leichenfigur ihre Namen?

Rhodgar meinte dann, er hätte die Dame schon gesehen in steinerner Form im Kastell. Die war doch nicht etwa lebendig geworden?

"Eure Aufgabe ist erfüllt. Ich bringe euch zurück ins Kastell. Wir druchqueren dabei die Unterwelt. Das könnt ihr nur in meine Schleier gehüllt. Und schließt die Augen. Wenn ihr sie nicht schließt, könnt ihr die WElt der Toten nie mehr verlassen. Kein Lebender kann die Welt der Toten schaun."

Davon hatten die Schwarzmagier schon gehört und begaben sich jetzt doch etwas bereitwilliger in die Nähe der Kore.

"Macht schnell!"

In die starr dastehenden Kreaturen des Bösen kam jetzt wieder Bewegung und der Lärm auf dem Hof schwoll wieder an.

Die Kore breitete ihre Arme noch weiter aus und umfasste jetzt die heranstürmenden fünf Gefährten. Dann schloss sie sie vollends ein und ermahnte sie noch einmal, die Augen zu schließen und dann war die Lichtgestalt verschwunden.

Zurück blieben wütende und hilflose Bestien, denen man ihre Opfer entrissen hatte.
28.03.2004, 04:29 #275
Estragon
Beiträge: 507

Der Steinmetz Hilias setzte seinen Fuß in den Lichtkreis. Renata, die Magiern des Gottes Beliar ging neben ihm. Eine violettschwarze Korona hüllte sie ein, tanzte mit wabernden Fangarmen aus lebendem Licht um ihren Körper. Die Zeit stand still.

Hilias sah auf die Erde, kniete sich nieder. Renata tat es ihm gleich. Beide saßen sich gegenüber. Sahen sich tief in die Augen. Ihre Geister trafen sich einen Augenblick lang, durch die Augen.

Was geschieht jetzt, Hilias?

Ich weiß es nicht.

Was wenn wir etwas falsch machen? Wir wissen doch gar nichts über das, was jetzt kommen wird.

Fühlt es sich für dich falsch an?


Die Schwarzmagiern schien zu überlegen. Beiden viel nicht auf, das sie sich verstanden, ohne zu sprechen.

Nein. Es fühlt sich richtig an. Wahrhaftig.

Hilias nickte nur. Auch er war von einer Aura aus Licht umgeben. Doch sie waberte nicht, sondern lang ruhig und matt glänzend auf seinem Körper. Ein kräftiger Feuerschein. Die beiden hoben unvermittelt die Hände. Hilias seine verbleibende, Renata die gegenüberliegende. Sie kamen sich nähr, die Energiefelder flackerten wenig und zogen sich an den Handflächen zusammen. Bewegten sich auf einander zu. Es schien, als würden die Hände von den Lichtbändern gezogen.

Sie berührten sich. Sofort sprang ein Teil der Energie Beliars auf Hilias Hand über. Seine Haut zersetzte sich und flog davon. Aschegleich begann auch das Fleisch zu zerrieseln.

Renata zog erschrocken die Hand zurück. Hilias, was … Sie sah auf. Das Gesicht des Steinmetz war erfüllt von nachdenklichem Verstehen.
Hilias?

Das dritte Medium. Adanos. Der Ausgleich. Er soll verhindern, das sich die Kräfte unserer Körper bekämpfen. Mein Körper ist schwach. Nur die Energie ist stark in ihm.

Hilias, das darfst du nicht einmal denken. Es wird sicher…


Der Steinmetz schüttelte den Kopf. Langsam, aber bestimmt. Sein linkes Augen war voller Trauer, aber auch voller Gelassenheit.
Kein anderer Weg. Keine Rettung diesmal. Kein Geist der mich wieder holt. Kein Pulver das mich belebt. Nichts.

Hilias, es wird dich töten!

Ich bin schon tot. Alles hat seinen Preis. Renata. Lass es uns einfach tun, ja?

NEIN! WIR WERDEN DICH NICHT VERLIEREN!

Die sonst ehr ruhig Frau schüttelte energisch den Kopf. Hilias sah sie nur an. Sein Auge flehte sie an.
Ich kann das nicht alleine tun. Ich kann diesen Sturm nicht allein abwehren. Bitte hilf mir. Bitte hilf mir, einmal etwas richtiges, etwas Bedeutsames zutun.

Renata sah zu Boden. Tränen schwammen in ihren Augen. Hilias kam nähr an sie heran. Sein Körper begann sofort zu verwehen, goldene Funken flogen wie brennende Heuspäne davon.

Gib mir Erlösung. Ich bin müde. Müde zu fallen und immer wieder aufstehen zu müssen. Ich bin müde, immer Angst zu haben und nicht zu wissen, was noch kommen wird. Ich will nicht mehr.

Du wirst vergehen, bevor wir es zu ende gebracht haben.
versuchte Renata noch schwach abzuwehren.

Hilias lächelte sanft. Umarme mich wie einen Bruder, Renata. Ich bitte.

Renata sah auf. Mit geschlossenen Augen breitete sie die Arme aus, Hilias ließ sich hinein fallen.

Beliars Essenz sprang sofort auf den Körper des Steinmetz über. Die Vernichtung kam so rasch, das er sich nicht mehr halten konnte.
Er kippte zur Seite weg, Renata hielt ihn im Arm. Sah auf ihn nieder. Er zu ihr auf. Sein Gesicht verlor an Form, es stieg auf, sein Lächeln erlosch, sein Auge verging.

Eine einzelne Träne lief Renata über die Wange, zur Kinnspitze und tropfte auf Hilias Stirn.
Das Licht Innos war schon fast von Beliars Essenz verdrängt worden, doch als die Träne Hilias Haut berührte, schwoll der feuerrote Glanz an, breitete sich aus. Weit über den Körper seines Mediums.
Weit über den blutroten Lichtkreis. Er stieg in die Höhe, wurde immer massiver, dichter.
Dann war es vollbracht. Der Fokus der Kräfte Innos war vollendet.

Die Lichtsäule jagte unter ohrenbetäubendem Lärm zur Decke des Kapelenschiffes auf, brannte durch den massiven Granit, als wäre er nur Nebel.
Fast 500 Meter über der Abtei bildete sie ein riesiges Wesen, das nur aus Feuer und reiner Energie zu bestehen schien. Es bildete eine massigen Brustkorb, ein großen Kopf, der Form eines Vollhelmes entsprechend und zwei starke Arme.
Das Wesen schwebte ruhig über der Abtei. Es sah mit zwei gleisendweißen Augenpaaren zu dem untoten Heer, das sich immer noch im Innenhof zusammen gerottet hatte.
Sein Brüllen hallte bis weit in den Kosmos hinaus. Die Untoten flohen panikartig. Doch sie würden nicht entkommen. Niemand entkam der vereinten Kraft von Licht und Tod.
Renata hielt die verfallenden Überreste des ersten Mediums in den Armen. Dann hob sich ruckartig den Kopf. Ihre Augen öffneten sich. Schwarzviolettes Licht schoss in vielen dünnen Linen in den Himmel.
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