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Das Kastell des ZuX #28
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12.03.2004, 18:36 #1
tor zum kastell
Beiträge: 108
Das Kastell des ZuX #28
Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert’ kunstvoll Stein,
ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint’s zu sein.

Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt’nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.

Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.

Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.

Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.
12.03.2004, 18:45 #2
Dumak
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Und wieder war es an dem Barden, sich für die ihm erwiesene Höflichkeit zu bedanken. »Den Wein werd ich mir für nach her aufheben. Jetzt nur einen Schluck gegen die trockene Kehle.«
Er nahm sich den Weinkrug, dem ihm ein Dämon reichte, skeptisch auf ihn blickend. Diese Wesen waren ihm nicht geheuer. Wer weiß, was die alles anstellen konnten. Das schruie förmlich nach einem Lied, das er einmal schreiben müßte.
Doch vorerst wandte er sich wieder an sein Publikum und besonders an seine Gönnerin.
»Ihr wollt gerne ein fröhlicheres Lied hören? Kein Problem. Warten wir nicht alle auf den Frühling? Jeder hofft, daß er bald Einzug hält. Ich will davon singen, damit die Zeit bis zu seinem Eintreffen nicht so lang wird. Vielleicht läßt er sich ja durch meine Zeilen etwas früher hervorlocken.«
Er setzte sich erneut bequem, schlug die Beine übereinander und griff erneut in die Laute.

»Ein Frühlingslied

Süße ungeahnte Düfte
meine Nase nun erreichen,
Schwaden schweben durch die Lüfte,
niemals solln sie wieder weichen.

Zarte Blätter sich entrollen
auf so wundersame Weise
und im Moos die Bienlein tollen,
klar zu ihrer Frühlingsreise.

Ihr Flug in jede Blüte führt,
nimmermüde Honigsammler.
Ihr Fleiß sogar mein Herze rührt,
mir sorgenlosem Zeitvergammler.

Beschwipst in meinem Frühlingsrausche
torkle ich durch Feld und Wiese.
Mit den Vöglein ich gern tausche,
die Erde unter mir dann ließe.

Doch einstweilen ich am Boden
noch verbleibe auf zwei Beinen,
stopf’ Blumen mir in meine Loden,
möchte fast vor Freude weinen.

Frühling ist die schönste Weile,
die ganze Welt ist nun erweckt.
Alles wächst in größter Eile,
neues Leben man entdeckt.

Während ich sinnierend liege,
auf dem schönsten Wiesengrüne
wächst mir eine grüne Riege
Gräser in das Ohr ganz kühne.

So viel Zeit ich hab verschwendet?
Träum ich denn so lang schon liegend?
Oder Wachstums Kraft sich wendet,
über’n Winter endlich siegend?

Einerlei, ich hab zu tun jetzt
Muß der ganzen Welt verkünden,
daß des Frühlings Kusse hinsetzt
frisches Leben ohne Sünden.«

Und wieder war ein Lied zu Ende.
»Dies war der Abschluß, der nach den eher düsteren Liedern des Anfangs, die passend zu den dunklen Hallen waren, einen freundliches Ende des Abends bilden soll.«
Dumak verbeugte sich noch einmal und hoffte dann auf großzügigen Lohn. Wenn er daran dachte, daß er in den letzten Tagen fast Hunger leiden mußte, weil seine Taschen leer waren, hoffte er sogar sehnlichst auf die Großzügigkeit der Magier des Kastells.
12.03.2004, 19:00 #3
meditate
Beiträge: 6.868

"ich hoffe mal, dass das deiner kunst dient."

damit griff meditate in die luft und warf dem barden einen kleinen beutel zu, in dem es verlockend klimperte.

"sei unser gast, so lange du willst. und ich hoffe, dir fallen weiterhin so gelungene verse ein."

meditate hatte sich von einem dämonen den beutel voll gold bringen lassen, da aber die anderen keinen dämon sehen konnten, sah es fast so aus, als hätte die magierien aus der luft mal eben gold gezauber - sehr effektvoll.

"entschuldige mich bitte, ich muss mich in mein heilerlabor begeben, ich soll heute noch jemanden im kopf zurechtrücken. eigentlich ist das zwar die passion von don-esteban, ich hab ihn aber noch nicht gesehn."

meditate erhob sich und verließ das refektorium.
12.03.2004, 19:11 #4
Dumak
Beiträge: 465

Und somit war es an Dumak, seinen Dank zu stammeln, denn mit einem so großen Beutell voller klimpernder Münzen hatte er wirklich nicht gerechnet. War er bisher zu der Meinung gekommen, daß man mit der Dichtkunst nur einen Weg beschritten hatte, der einen schneller ans Hungertuch brachte, so schwankte seine Meinung nun stark. Eben noch ein armer Poet, war er nun, als er den Beutel flink gefangen hatte, ein zufriedener Dichter. Mit breitem Lächeln setzte er sich wieder zu den anderen an den Tisch und flüsterte Aeryn zu: »Siehst du, ich habs gewußt, im Kastell kann man jede Menge Geld verdienen.«
Zufrieden widmete sich der Barde seinem ihm von der Hohepreisterin spendierten Krug Wein.
12.03.2004, 19:13 #5
Squall_L
Beiträge: 1.067

Als Squall im Refektorium saß und die ganzen schönen Speisen zu sich nahm, erhob sich plötzlich ein Mann im Refektorium und richtet sein Wort an alle die im Refektorium saßen. Er bat die Leute im Refektorium ihm ihr Gehör zu schenken, denn so wie er sagte war es die Einmalige Chance so gehoben Kultur in Khorinis zu erleben. Nach diesen Worten musste der Mann erst einmal ein paar Taten folgen lassen.

Squall hörte sich das erste Lied an, es handelte über den Herrn der Schwarzmagier und als Squall es hörte wusste er auch warum der Mann am Anfang solch große Worte über sich selber verloren hatte. Squall hatte schon viel erlebt, aber dieses Lied war wohl eines der Besten das er in Khorinis gehört hatte.

Bevor der Barde zum 2ten Lied ansetzte erfuhr Squall den Namen des Mannes, er war Dumak. Dann begann er mit seinem 2ten Lied und dieses musste sich in keiner Weise vor dem ersten Verstecken, es war mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch etwas besser. Als dieses Lied endet gab Dumak der lauschenden Menge noch einen Tipp mit auf dem Weg, man sollte nie einem Mädchen das alleine im Wald sitzt trauen. Das war wohl ein sehr guter Tipp, doch eigentlich war das Squall bewusst, denn er würde nie jemandem der alleine im Wald sitzt trauen.

Dann forderte Meditate den Barden auf mal ein fröhliches Lied zu singen. Was er dann auch tat, er stimmte ein Lied über den Frühling an. Als Squall das Lied hörte konnte er vor seinen Augen schon fast wieder Khorinis im Frühling sehen, man wie sehr wünschte er sich das draußen endlich wieder die Sonne scheinen würde. Dann war auch schon die Vorstellung von Dumak zu Ende. Squall erhob sich von seinen Platz „Sehr geehrter Herr Dumak, sie haben nicht zu viel versprochen, dass waren wohl die Besten Lieder die ich bisher hier in Khorinis gehört habe.“ Dann holte er einen kleinen Sack aus seiner Tasche, er schien ziemlich voll zu sein. Eigentlich hatte Squall ja nicht so viel Geld und das war bestimmt ein großer Teil von seinem gesamten Vermögen, doch das war es ihm Wert. „Ich hoffe das es nicht zu wenig für einen solch großen Künstler ist.“ Dann übergab er ihm den Beutel. [I]„Ich hoffe ich werde sie bald wieder sehen, dann setzte er sich wieder auf seinen Platz.
12.03.2004, 20:09 #6
Dumak
Beiträge: 465

Der Schwarzmagier, der der gesamten Vorstellung schweigend gefolgt war, hatte nun das Wort an den Barden gerichtet und das große Lob, das er Dumak zollte, wurde nur noch übertroffen von dem Gewicht des Beutels voller Münzen, den er nun dem Barden überreichte.
Tief verneigte sich Dumak, als er die freundlichen Worte vernommen hatte. »Ich stehe zutiefst in der Schuld des Kastells. Wann immer es Euch nach meiner Kunst gelüstet, verfügt über mich. Es war mir eine Freude, solch Kennern bardischer Künste zu Diensten gewesen zu sein. Denn das höchste Lob für den Sänger ist es, wenn sein Können von einem verständigen Publikum kundig bewertet wird.«
Dumak verneigte sich ein weiteres mal und setzte sich dann wieder hin, um sich weiterhin dem guten Essen und ganz besonders dem süffigen, süßen Wein zu widmen.
Im Kastell wurde seine Kunst wahrlich beachtet. Hier lebten Menschen, die etwas mit seinen Liedern anfangen konnten und deshalb würde er gerne eines Tages wiederkommen.
12.03.2004, 20:30 #7
elpede
Beiträge: 708

NIcht schlecht, die Vorstellung des Barden. elpede musste aber zugeben, dass er sie gar nicht wirklich bewerten konnte, denn er verstand überhaupt nichts vom Dichten oder Singen, ganz im Gegensatz zu Dumak, dem es gelungen war, die Anwesenden zu unterhalten - kein leichtes Unterfangen in diesen Zeiten. Der Lohn seiner Mühen waren neben dem Dank der Hohepriesterin und eines Schwarzmagiers, den elpede noch nie zuvor gesehen hatte , sowie dem Applaus der restlichen Anwesenden auch zwei Beutel, gefüllt mit Münzen, und es schien, als wäre der Barde durch und durch zufrieden mit sich. Das konnte er auch sein, denn er war wirklich gut.

elpede merkte, dass die Wirkung des Sumpfkrautes nachgelassen hatte, er fühlte sich irgendwie befreit und konnte schon wieder viel klarer denken. er nahm sich vor, in Zukunft weitaus vorsichtiger zu sein, was den Konsum von Alkohol oder Sumpfkraut anging, denn zu schnell wurde sein Verstand von diesen Drogen eingenebelt und hinderte ihn daran, einen klaren Gedanken zu fassen.

Doch nun wurde es Zeit, die Hohepriesterin aufzusuchen, die bereits ins Labor vorgegangen war. elpede packte Ceyx am Arm, und sie verließen das Refektorium. Doch wo war das Labor ?

Die Antwort war mit heftigen Kopfschmerzen verbunden und wieder vernahm elpede diese seltsam tonlose Stimme in seinem Kopf, die ihm mitteilte, dass er ihm folgen solle, er würde sie führen. Er, das war in diesem Falle einer dieser Dämonen, der scheinbar aus dem Nichts erschien und nun lautlos voranschwebte.

Der Weg war nicht weit und auch nicht besonders kompliziert, so dass der Dämon schon bald vor einer Tür hielt. Dort, so vernahm elpede die Stimme noch einmal, befinde sich das Labor der Hohepriesterin, sie sollen eintreten, sie würden bereits erwartet. Dann verschwand der Dämon wieder. elpede öffnete die Tür, ging mit Ceyx hindurch und sah sich um. Wo war denn die Hohepriesterin ?
12.03.2004, 22:06 #8
sphero
Beiträge: 3.402

Einen Vogel töten? Ein Lebewesen? Erst jetzt schien er es richtig zu begreifen, was von ihm verlangt wurde. Aber was war das für eine Prüfung? Er konnte doch nicht einfach mir nichts, dir nichts so ein zartes Tierchen erschlagen.
Der Gläubiger Innos schluckte schwer, der Hals wurde ihm zusehends rauer.
Es war tief in der Nacht, die anfänglichen Wolken waren beiseite gerückt und gaben nun den schönen, mit Sternen besetzen Himmel frei. Der Mond gab sein übriges, das der Innenhof des Kastells hell erleuchtet wurde und selbst die Fackeln an den Wänden, im Gegensatz zu ihm Dunkel wirkten.
Der Knabe Innos war hell wach. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man ein Lebewesen so wenig Respekt schenken konnte, aber das musste wohl eine Eigenschaft der Zuxler sein, die man respektieren musste.
Der Novize trat wieder durch das große, schwarz verzierte Tor des Kastells und unternahm einen Spaziergang, einen langen. Dabei stellte er Überlegungen an, wie er sich dieser Prüfung stellen sollte. Waren um diese Zeit überhaupt Vögel unterwegs? Doch als er nach der Antwort suchte, wurde er durch ein krächzen aus seinen Überlegungen gerissen. Ohne das er es kaum mitbekommen hatte, war er an dem Wald angekommen, wo er schon so oft trainiert hatte. Das krähen kam aus der Baumkrone einer mächtigen Kiefer. Sollte dieser Aufschrei schon eine Antwort von vielen sein?
Einige Minuten blieb er stehen und horchte den Ästen hinauf. Langsam ging er auf den Baum hinzu klettere am selbigen hinauf, ohne große Probleme schwing und zog er sich von einem zum anderen Ast. Diese wurden zusehends dünner und durch den Wind, der in dieser Bergregion um sich ging, lies den Novizen immer hin und her pendeln.
Er war sich immer noch nicht einig mit sich selbst, ob er die Prüfung bewerkstelligen sollte, er kämpfte regelrecht mit seinem Gewissen.
Ein leises knachzen war zu verhören und als sich der Bruder umsah, ging ein lautes Knacken durch den Baum. Der Ast, auf den er sich gestellt hatte gab unter seinem Gewicht nach und knickte weg. Er rutschte ab, konnte sich aber gerade noch einen Meter unterhalb festhalten. Sein Atem raste und der Adrenalinpegel schoss in die Höhe. >>Puh, das war knapp!<< Seine Oberarme und Teile seiner Beine brannten. Durch den Abstieg hatte er zahlreiche Schürfwunden erlitten. Doch er blieb hart und versuchte sich erneut, den Baum noch höher zu besteigen, nun aber etwas vorsichtiger und vorausschauender als zuvor.
Das Krächzen kam immer näher und der Novize hatte schon das Gefühl, das Tier würde sich neben ihm befinden. Und so im unrecht lag er damit auch gar nicht, den mit einem male schoss aus dem Laub ein Getier hervor, was sich mit seinen Krallen in sein Gesicht verewigte. Blitzschnell reagierte er und packte hinter sich, wohin das Ding verwunden war und bekam es Fingern noch zu fassen. Doch als er seine Hand zurück nahm, hatte er nur Federn in der Hand, der Vogel war ihm entwischt. Wieso nur reagiert ein Vogel so aggressiv, das war ihm bei weitem neu. Wollte es vielleicht seine Brut vor ihm versteckt halten, aber in dieser Jahreszeit? Nein, unmöglich.
Der Novize kam gar nicht mehr zum weiteren nachdenken, denn eine erneute Attacke des Vogels setzte ihm zu. Er schleuderte wild mit seinen Händen um sich, konnte sich aber das Federvieh nicht krallen. Der Vogel krähte nun schon so laut, das der Bruder die Ohren schmerzten, dem kam noch das gehacke des Gefieders auf seinem Hinterkopf hinzu. Der Novize sah nur noch einen Ausweg und dieser war der feste Boden. Schnell ließ er sich heruntergleiten und bekam mehrere Zweige im Gesicht ab. Mit fest geschlossenen Augen rasste er auf die Erde zu, der Vogel ihm hinterher. Im Letzten Moment öffnete er sie wieder, stieß sich kraftvoll mit seinen Beinen am Stamm des Baumes ab und krachte einige Meter weiter im Gras. Der Aufprall war weicher als er Gedacht hatte, doch auch wenn es nicht so gewesen wäre, es war ihm egal. Schnell sprang er auf seine Beine und zog seinen Stab. Blitzartig schaute er sich um und fixierte Sekunden später den Vogel, der drauf und dran war, eine neue Attacke gegen den Bruder zu starten.
12.03.2004, 22:08 #9
Host
Beiträge: 277

Host erwachte wie in letzter Zeit üblich erst spät in der Nacht und nach seiner kompletten Wasch- und Anziehprozedur führte ihn sein Weg wieder einmal ins Refektorium.
Ja, langsam aber sicher schien er gefallen am Kastell zu finden, obwohl es das heilige Bauwerk des dunklen Gottes Beliar war. Das war ihm langsam beinahe egal, konnten ja die Steine nix für…

Im Speisesaal fand der Wanderer seinen, im Vergleich, bereits längeren Bekannten Bloody vor. Dieser war zwar anscheinend ein etwas seltsamer Kauz, aber sicher keiner von niederer Gesinnung. Ja, irgendwie mochte Host ihn, auch wenn er sein teilweise etwas seltsames Verhalten nicht ganz verstand. Wenn er da an die Sache mit Elpede dachte - nun ja.

Guten Abend, Bloody. Wie geht es dir so?
Host bestellte sich noch schnell ein Glas leckersten Kirschsaft, der, wie er gestern Abend entdeckt hatte, besser schmeckte als alles, was er jemals zuvor getrunken hatte. Vielleicht irrte er aber auch und er war nur so begeistert, wie er die letzten Wochen nichts richtig Gutes mehr getrunken hatte.
12.03.2004, 22:18 #10
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Hm Bloody? Meinst du mich?" verstohlen schaute sich der Bandit im Refektorium um und warf dann die Decke über die Stuhllehne des Nachbarstuhles. Elpede war nicht anwesend, und von den sonstigen Gästen kannte ihn keiner.
"Hab dir doch gesagt das ich Looby heisse... ach was soll's, du hast recht, ich heisse Bloody. Aber wehe du sagst ein Sterbenswort zu Elpede dem Wolfszüchter!" drohend hob der Bandit den Zeigefinger.

"Was verschlägt dich eigentlich ins Kastell?" Bloody bestellte sich einen Krug Bier. ...
12.03.2004, 22:20 #11
meditate
Beiträge: 6.868

"na dann kommt mal rein."

die magierin hob den kopf, den sie die ganze zeit über einen dampfenden kessel gehalten hatte. ihre wangen waren gerötet und die augen glänzten merkwürdig.

"ich habe mich soeben inspirieren lassen von besonderen dämpfen, die das bewusstsein erweitern. schlepp den kerl mal her, wir müssen seinen kopf über den kessel halten. ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser heiße dampf ohren, mund und augen öffnet."

was da alles in dem trüben sud gekocht wurde, möchte die magierin ihren beiden gästen nicht unbedingt sagen.

"nun komm schon, oder soll ich einen dämonen bitten, den patienten festzuhalten? die menschen wissen oftmals nicht, was ihrem wohl dient und dieser mann scheint ja sogar eine panische angst vor dem dampf zu haben. er war doch heute nachmittag so fröhlich. hat er das ding verloren, was ihn so lücklich gemacht hat?"
12.03.2004, 22:28 #12
blutfeuer
Beiträge: 5.016

die amazone war heute den ganzen tag in den wäldern unterwegs gewesen und hatte versucht, mit wuschel die ersten frühlingsboten zu fangen.

als sie das kastell kurz vor mitternacht wieder erreichten, waren beide über und über mit haselstaub bepudert. blutfeuer hatte einen kranz aus schneeglöckchen im haar und wuschels zaumzeug war mit zarten grünen blättchen geschmückt.

"halloooo, ich bin wieder da. kann sich mal einer der entzückenden und super hilfsbereiten dämonen um meinen kleinen erschöpften freund kümmern?"

irgendwein dämon hatte sich daraufhin wuschels angenommen und die amazone eilte ins refektorium. mal sehn, wer da jetzt noch anzutreffen war.
12.03.2004, 22:28 #13
elpede
Beiträge: 708

Als Ceyx die Magierin sah, wie sie von einem dampfenden Kessel aufblickte, die Wangen gerötet und mit leicht glänzenden Augen, musste er wohl irgendetwas missverstanden haben, denn plötzlich wollte er sich losreißen und fliehen, was ihm dann auch gelang.

Die Tatsache, dass in der Tür plötzlich ein Dämon erschienen war, hinderte ihn jedoch daran, und er überdachte seinen Plan noch einmal. Stattdessen rannte er sinnlos einige Runden durch´s Labor, bis elpede ihn schließlich wieder zu fassen bekam und ihm die Nagelfeile in die Hand drückte, die Ceyx irgendwann am Nachmittag in seine Tasche gesteckt hatte.

So beruhigt ließ er sich fast widerstandslos von elpede zum Kessel zerren. Es roch schon interessant, was darin so vor sich hinblubberte. Und irgendwie sah es auch lecker aus, so farbenfroh und bunt, und schleimig und überhaupt...
12.03.2004, 22:34 #14
Host
Beiträge: 277

Elpede nichts sagen? Nun ja, wahrscheinlich gab es da Dinge, die Host nicht zu interessieren hatten, also ließ er es erst mal so auf sich beruhen. Zuerst wollte er Bloodys Frage beantworten.

Ich bin eher zufällig hier. Seit ich aus dem Kloster ausgetreten bin, streife ich als einsamer Wanderer durch Khorinis und hier im Kastell hab ich neulich Unterschlupf gesucht. Nun ja, hier kann ich es mir erst mal gut gehen lassen, deshalb bleib ich vorerst hier. Angeblich ist auch irgendwo eine große Bibliothek zu finden, die ich vielleicht einmal aufsuchen werde. Mal sehen…
Aber sag, was verschlägt dich ins Kastell? Du scheinst aus einem bestimmten Grund hier zu sein.
12.03.2004, 22:34 #15
meditate
Beiträge: 6.868

warum der kerl sich nur so heftig wehrte? klar verschloss der dampf erst mal alle atemwege und konnte angst machen - aber bei beliar, er war im kastell. da machte es nix, wenn man mal schnell tot war. nirgendwo sonst konnte man wieder lebendig werden. hier konnte er den beliar-magiern ruhig vertrauen.

und wenn doch mal einer starb, war das ja wohl auch nicht so schlimm. immerhin blieb der tod letztendlich ja doch niemandem erspart.

der dämon hielt also de kopf des sinnlos um sich schlagenden genau rein in die dicken dampfwolken.

erst wurde ceyxx blau im gesicht, dann rot und dann sackte er zusammen.

"ich denk, jetzt hat es gewirkt. guck doch mal, auf jeden fall grinst er nicht mehr so dümmlich."

stolz sah meditate zu elpede hinüber.

"meinst du, dass die dosis gereicht hat?"
12.03.2004, 22:38 #16
blutfeuer
Beiträge: 5.016

wer saß denn da? ihr allerliebstes ehemaliges gespenst?

"bloody, das ist ja eine freude. und du siehst so aus, als hättest du alles prächtig überstanden. hast du dich wieder an das menschenleben gewöhnt? na die auf dem hof werden sich freuen, dass sie dich wieder haben. lee hast du sicher ganz schrecklich gefehlt. sein bester bandit überhaupt."

blutfeuer zog sich einen stuhl heran und platzierte sich genau neben ihren freund.

"und wer ist der kerl mit den komischen fenstern vor den augen?"
12.03.2004, 22:41 #17
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Kloster? Ihr kommt aus dem Kloster? Dann kennt ihr sicher den Wassermagier Dark Cycle, und Cain müsste euch auch ein Begriff sein..." im selben Moment kam Blutfeuer, als Öko-Evi verkleidet, ins Refektorium. Doch da hatte sie nicht mit dem scharfäugigen Bloody gerechnet, er erkannte sie auch trotz des Aufzugs.
"Hallo!" rief er der "Dame" zu und sprach dann weiter zu Host:
"Ich bin hier weil ich mich ein wenig erholen will, so ohne den Trubel der normalerweise auf dem Hof herrscht, von da komme ich nämlich, ich bin einer von Lee's Banditen."

Hm, die Blumen im Haar der Amazone sahen zwar eigenartig aus, aber wenn man sich dran gewöhnt hatte, dann war das ein durchaus erheiternder Anblick. ...
12.03.2004, 22:49 #18
Host
Beiträge: 277

Host war etwas verwirrt. Kannte ihn Blutfeuer etwa nicht mehr? Sie hatten sich doch erst vor wenigen Tagen kennen gelernt, so schnell kann man doch jemanden gar nicht vergessen. Überhaupt, was sollte das mit den Fenstern vor den Augen? Anfangs hatte sie noch gesagt, sie wäre eine waschechte Dame und nun sagte sie etwas so...un-damenhaftes. Dies Bedarf einer Erklärung, soviel stand fest.

Wisst ihr denn nicht mehr, wer ich bin?
12.03.2004, 22:50 #19
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"bloody mein schatz, weißt du, dass ich den frühling gefunden habe? riech mal an mir. ich rieche ganz sicher nach eichkätzchen und zarten frühlingsblumen. seh ich nicht hübsch aus?"

blutfeuer drehte sich hin und her und ließ sich dann ein großes bier bringen.

"frühling macht durst. und du fenstermann, klar kann ich mich an dich erinnern. das war nur ein scherz. ich erschrecke gern leute und vor allem neue bekanntschaften. das macht geheimnisvoll und begehrenswert hab ich gehört."
12.03.2004, 22:52 #20
Ceyx
Beiträge: 616

Ceyx wurde schwarz vor Augen. Der Boden kam näher, und fing ihn sanft auf, umhüllte ihn und lullte ihn ein. Die Decke sang ein leises Schlaflied, während tausend kleine, farbige Formen anfingen, einen Tanz zu tanzen, der Ceyx bekannt vor kam.
Er spürte, wie er anfing, durch den Boden hindurch zu gleiten, der zu rosarotem Rauch geworden war, und zu fallen, während Engel, die an Harven zupften an ihm vorbeiglitten. Ein Vogel grüsste ihn recht freundlich, doch Ceyx hätte ihn gerne noch nach dem Weg gefragt, aber der Vogel schien es eilig zu haben, denn er blickte ganze Zeit nervös auf seine Sanduhr, die er sich mit einem Stück Leder um den Hals gebunden hatte, so blieb Ceyx nichts anderes übrig, als weiter zu fallen, bis der Boden unter ihm ihn auffing.
Ein kleiner Schattenläufer brachte sich schnell in Sicherheit, damit er nicht von Ceyx zermanscht wurde, während ein Scavenger aufblickte vom Blumenpflücken, und Ceyx ein Lächeln schenkte, dass er Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen sollte...

Hey, was sollte der Scheiss?

Ob die Dosis wohl gereicht hat?

Eine Stimme gerann in seinem Ohr. Mit Mühe verstand Ceyx die Worte, öffnete die Augen. Farbige Schlieren mischten sich zu einem Bild, zwei Gesichter, die vor ihm auftauchten, ihn anblickten, als warteten sie, dass er etwas tat.
Ceyx stemmte sich halb hoch und stellte fest, dass er höllische Kopfschmerzen hatte.
"Hey Leute...habt ihr schonmal einen Scavenger lächeln sehen?..."
12.03.2004, 22:56 #21
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Ja Frühling macht Durst!" grinste Bloody und stiess mit Blutfeuer an. Dann stand er auf, schlenderte hinter die Amzone und schnupperte.
"Du riechst so gut, wo steht dein Bett?" abgedroschen grinsend drosch er die abgedroschenste aller Phrasen raus und setzte sich dann wieder Host und Blutfeuer gegenüber.
"Ja sieht wirklich toll aus..." er wandte sich wieder an Host "... lass dich von Blutfeuer nich stören, die ist immer so drauf... naja meistens jedenfalls!" er streckte der Amazone die Zunge raus und trank dann einen Schluck Bier. ...
12.03.2004, 22:59 #22
meditate
Beiträge: 6.868

"tun sie das nicht immer?"

die magierin hob die augenlider des grad zu sich gekommen und blickte dann elpede triumphierend an.

"er hat gesprochen! also zumindest ist der mund frei."

"KAAAANST DUUU MICH AAAAUCH HÖÖÖÖREN"

meditate brüllte dem armen kerl in eines der ohren und besah sich dann das andere, als hoffte sie, dass ihre worte dort wieder heraus kämen.

"ich seh nix als dreck in den ohren. wir sollten ihn mal waschen. vielleicht war das ganze ja nur eine folge von übermäßiger waschenthaltung?"
12.03.2004, 23:04 #23
Yenai
Beiträge: 1.478

Unruhig wanderte Yenai in seinem Zimmer auf und ab. Etwas stimmte hier nicht. Um genau zu sein: Es gab ein Problem. Er saß hier in der sicheren Unterwelt und ließ sich die Daumen lutschen, während die Welt der Lebenden vermutlich gerade von den Fleischwanzen überrollt wurde, was dazu führte, dass in kurzer eine Menge Verstorbene in Beliars Reich eintreffen würden. Ziemlich zornige Verstorbene, nahm der Paladin an. Zornig auf denjenigen, der ihren Tod durch seine Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Wanzen mitverantwortete. Es wurde also Zeit zu verschwinden, bevor die ersten Beschwerden eintrafen.
Kurzentschlossen packte er seine Habseligkeiten (bestehend aus einem Schwert und einer Lehrlingskutte) zusammen und beschloss dann, vor dem Aufbruch noch eine abschließende Stärkung zu sich zu nehmen und sich vielleicht noch etwas Wegverpflegung mitgeben zu lassen. Außerdem musste er sich von blutfeuer verabschieden, er konnte sie unmöglich der Gefahr aussetzen, im Kampf gegen die Wanzen oder Mühlen getötet zu werden. Es fiel ihm nicht leicht, doch ein Held musste tun, was ein Held tun musste. Das hieß in der Praxis: Drachen töten, Jungfrauen von ihrer Jungfräulichk...von ihren Entführern befreien, magische Schwerter finden und die Welt retten. Diese Woche stand Welt retten auf dem Programm.

Als er das Refektorium betrat, fand für diese Uhrzeit erstaunlich viele Personen an. Allerdings interessierten sie ihn nicht. Nur eine zählte. Ohne die anderen auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen, durchquerte er den Raum und gesellte sich – zum Küchendämonen.
„Entschuldigt, werter Herr Dämon“, grüßte der Streiter Innos höflich, wie immer, wenn er um etwas bat, „Ich werde das Kastell bald verlassen, könntet ihr mir vielleicht eine kleine Reisezehrung mit auf den Weg geben? Außerdem hätte ich gerne eine halbe Gans, eine große Portion Kartoffelknödel und ganz viel von dem klebrigen süßen Zeug, dass so klebrig schmeckt. Und süß.“

Erst nun, als das wichtigste erledigt war, wandte er sich den anderen Anwesenden zu. „Zittert, Sterbliche! Das Ende der Welt ist nah!“, grüßte er in die Runde und näherte sich dann blutfeuer. Voller Bewunderung bestaunte er die kleinen weißen Blumen in ihrem Haar.
„Oah!“, brachte er sein Entzücken zum Ausdruck, „Boah!“
12.03.2004, 23:06 #24
elpede
Beiträge: 708

"Ich weiß nicht, meditate. Der Dreck in den Ohren verschließt doch normalerweise nicht den Mund."

elpede war skeptisch. Das war ja einfach gewesen, zu einfach für seinen Geschmack. Hoffentlich behielt der Söldner nicht irgendwelche Nebenwirkungen zurück. Vielleicht wuchsen ihm ja Hörner, oder eine weibliche Brust, oder Tentakel. Man wusste es nicht genau, aber das machte eigentlich auch nichts, denn egal was, Ceyx würde sich dann vertrauensvoll an die Hohepriesterin wenden können.

Jetzt schrie die Hohepriesterin dem armen Söldner direkt ins Ohr. Na ja, der zuckte wenigstens zusammen. Also hörte er wieder. Er war offenbar geheilt.

"Hm.. das war ja leicht", murmelte elpede.
12.03.2004, 23:06 #25
Host
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Etwas verdutzt trank Host in schnellen Zügen seinen Kirschsaft aus und bestellte gleich danach einen Pfefferminztee. Anscheinend hatte er sich in der Amazone getäuscht und sie war weniger eine Dame, als vielmehr eine etwas quirlige nun ja, Amazone halt.
Wie dem auch sei, vielleicht war das sogar besser so, immerhin waren feine Damen meistens ohnehin zu eitel und hochnäsig für des Wanderers Geschmack. Mit solchen konnte er notfalls zwar gut umgehen, doch tat er es schlichtweg im Allgemeinen nicht allzu gerne.
Ganz in Gedanken versunken bemerkte er nicht einmal, dass ein junger Mann sich zu ihnen gesellt hatte.

Ein frischer Duft stieg ihm plötzlich in die Nase und aus seinen Gedanken gerissen schnupperte er noch einmal genauer und wand sich zu Blutfeuer.
Seid das etwa ihr, was hier so gut riecht?
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